The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Die Aufnahme der Lymphe durch die Sehnen und Fascien der Skeletmuskeln

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T12:58:08.158175+00:00","id":"lit1369","links":{},"metadata":{"alternative":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig","contributors":[{"name":"Genersich, Anton","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig: 53-94","fulltext":[{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Die Aufnahme der Lymphe durch die Sehnen und Fascien der Sceletmuskeln.\nVon\nl)r. Genersicli.\nNach v. Mecklinghausens, Ludwigs und Schweigger-SeideL Arbeiten Uber die Lymphgef\u00e4sse des Centrum tendineum schien cs sehr wahrscheinlich, dass nicht nur dieses, sondern auch andere aponeurotische Gebilde in n\u00e4herer Beziehung zum Lymph-gef\u00e4sssystern st\u00fcnden. Auch die Untersuchungen Ramiers, der nachwies, dass die zwischen den Sehnenb\u00fcndeln befindlichen Spalten mit Reihen glatter Zellen ausgekleidet sind, wies auf die Richtigkeit dieser Voraussetzung hin.\nDie Professoren Ludwig und Schweigger- Seidel halten daher schon vor l\u00e4ngerer Zeit, vor drei Jahren etwa, Versuche gemacht, die Lymphgef\u00e4sse solcher Gebilde durch Einstich mit Berlinerblau zu injiciren und dabei auch wirklich positive Resultate erhalten.\nObwohl schon diese Injectionen das Vorhandensein sehr zahlreicher Lymphgef\u00e4sse in den Sehnen und Aponeuroscn ganz sicher stellten, blieb es immerhin fraglich, von wo aus diese Lymphgef\u00e4sse in der normalen Lage mit Lymphe gef\u00fcllt werden, welche Bedingungen die l'flllung derselben erm\u00f6glichen und erleichtern, kurz welche physiologische Bedeutung dieser anatomischen Einrichtung zuk\u00f6mml. Darum war ich sehr bereit auf Vorschlag und unter dem Beistand dos Herrn Prof. Ludwig diesen Verh\u00e4ltnissen durch das Experiment n\u00e4her zu treten.\nGleich bei den ersten Injectionen durch Einstich zeigte es sich , dass dieselben nur unter gewissen Bedingungen gelingen. Abgeschn davon, dass man beim Einstich wohl darauf achten muss, dass die Nadelspitze sammt der Ocffnung auch wirklich","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nI Ml. (iltNKItSIUI\nI I Ct\nim Gewebe der Aponcurose stuckl, muss dor Tlieil m\u00f6glichst strati gespannt mid die Injection unter sehr geringem Druck aus-gel'(llir! werden. Aber selbst bei aller Vorsicht sind Extravasale kaum zu vermeiden, \u2014die Lymphgef\u00e4sse werden nur in kleinen bezirken gef\u00fcllt und das lue und da hervorquellende Berlincrblau macht auch die gut injicirlen Stellen unkenntlich.\nAus diesem Grunde schien es erw\u00fcnscht, die-Injection mit andern Fl\u00fcssigkeiten zu versuchen. Nachdem verschiedene Farbstoffe in wiisseriger L\u00f6sung mit demselben ung\u00fcnstigen Kr-lolg gebraucht waren, erwies sich als die zwcckm\u00e4ssigstc Injec-lions-Massc das kitufliche Alkanin in Terpentin\u00f6l gel\u00f6st. Diese L\u00f6sung bietet zur Injection feiner Can\u00e4le sehr grosse Vortheile. Da sich das Terpentin\u00f6l mit w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeiten nicht mischt, ist es bei Anwendung desselben unm\u00f6glich, durch Imbibition get\u00e4uscht zu werden, \u2014 die Injeclions-Masse verbindetalso mit einer ganz ausserordentlichen Feinheit und Durchdringlichkeit den Vortheil eines k\u00f6rnigen Farbstoffes und geht nur in wirkliche Can\u00e4le ein ; \u2014 sie verursacht keine Anquellung der Gewebe wie die w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeiten, noch einZusammenschrumpfeu, wie die alkoholischen Farbstoffe, so dass auch minimale Oeff-nungen durchg\u00e4ngig bleiben; \u2014 endlich l\u00e4sst sich ein zuf\u00e4lliges Extravasat mit reinem Terpentin\u00f6l sehr leicht wieder ganz absp\u00fclen. Da das Alkanin in Terpentin\u00f6l sehr l\u00f6slich ist, kann man die Injeclions-Masse recht intensiv f\u00e4rben, so dass die Pr\u00e4parate makroscopisch ganz gut aussehen. \u2014 Doch will ich nicht verschweigen, dass mit diesen Vorlheilcn auch viele Nachtheile verkn\u00fcpft sind. Die Alkaninl\u00f6sung wird beim Trockncu des Pr\u00e4parates ausgcprcssl, in Alkohol l\u00f6st sie sich, in Glycerin und w\u00e4sserigen Gonservirungs - Medien bleibt sie fl\u00fcssig, in alkalischen Fl\u00fcssigkeiten wird sie blau, und endlich sind die Pr\u00e4parate zur mikroscopischen Untersuchung gar nicht geeignet. Auch ist der Farbstoff mit einer ausserordentlichen Intensit\u00e4t und Un\u2014 verlilgbarkeil begabt, die beim l\u00e4ngeren Gebrauche den H\u00e4nden des beobachters recht l\u00e4stig wird.\nDie Injection durch Einstich gelang am besten bei folgendem Verfahren. Die Aponeurose wird samml den mit ihr verwachsenen Muskeln und der bedeckenden Haut herausgeschnilten und straff gespannt auf einem Brett in der Art befestigt, dass die den Muskeln zugokehrle Fl\u00e4che nach oben sieht. Diese Oberfl\u00e4che wird dann mittelst scharfer Seheore sorgf\u00e4ltig vom weichen","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Aiii\u2019.naiimi; huh I.ympiik dchcii W. Skiinkn.\n55\nllindcgovvebe gereinigt, dann wird dir leine Can\u00e4le rinrr /\u2019nine/.:; - Spritze unter sehr schiefem Winkel in die Substanz der Aponeurose gebohrt und eine Probcinjeetion gemacht. Ist der Einstich gelungen, so erscheinen alsbald feine Striche, die von der Einsliehslelle aus den Fibrillenb\u00fcndcln entlang laufen. Nun legt man auf die Aponeurose ein Glaspl\u00e4ttchen von der Gr\u00f6sse eines Object tr\u00e4gers, in dessen untere Wand eine Furche f\u00fcr die CanUlc ausgcschliften ist, und injicirt unter ganz geringem Druck, w\u00e4hrenddem ein Gehilfe mit zwei aufgelegten Fingern abwechselnd hier und dort das Glaspl\u00e4ttchen andrtlckl. Auf diese Weise gelingt es leicht, von einer Anstichs\u00f6lfnung aus 2\u2014\u00e4 DZoll grosse Strecken \u00ab1er Aponeurose vollst\u00e4ndig und rein zu injicircn. Der Druck mit dem Glaspl\u00e4ttchen ist absolut erforderlich, weil sonst die Injection aus nat\u00fcrlichen und k\u00fcnstlichen Oeffnungen allenthalben hervorquillt und desswegen nur ganz umschriebene Stellen in jicirt werden.\nUm den Gehilfen entbehren zu k\u00f6nnen und einen gleich-m\u00fcssigen sanften Druck zu erhalten, kann man hier sehr zweckm\u00e4ssig das Druckgef\u00e4ss mit Manometer gebrauchen, welches Ludwig und Zawarykin bei der Injection der Nieren angewandt haben. Das mit dem Manometer versehene Gef\u00e4ss wird mit der Injections-Masse gef\u00fcllt und wenn beim Heben der andern Flasche das Quecksilber durch die untere Seiten\u00f6flhung hin\u00fcberlliesst, wird die leichtere Terpentinl\u00f6sung in den Schlauch getrieben, der an das Glasrohr des durchbohrten Gummipfropfens angebracht ist, welcher die obere M\u00fcndung des Manornetergefilsses luftdicht verschliessl. An das Ende dieses Schlauches ist eine leine Einstich-Can\u00fcle gesteckt. Eine Klemme unmittelbar ober der CanUlc an den Schlauch gelegt macht es m\u00f6glich, die Injection nach IledUrfniss zu beginnen und zu sislircn.\nDie erhaltenen Pr\u00e4parate erinnern ganz lebhaft an entsprechende des Centrum tcndineuin, insbesondere zeigt sich diese Aelmlichkeil darin, dass an der Seile der Aponeurose, welche der Muskulatur zugewandt ist, die injieirlon Orte als Streifen erscheinen, die den Fibrillen-IKIndelii entlang laufen und nur selten hie und da durch Querstreifen verbunden sind, w\u00e4hrenddem auf der andern der Haut zugewandten Oberfl\u00e4che quer und geschlungen verlaufende Kan\u00e4lchen mit einander communieircn und ein zierliches mehr weniger dichtes Netz bilden. Gegen die Muskelans\u00e4lzc der Aponeurosen vereinigen sich mehrere dieser feinen ZvVeige zu","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"5 fi\nDu. Gknkhsicii,\nIHS\nd\u00fcnnen Nlammchcn, die alsbald nus dem Sehnengewebe auslrc-tend ini lockeren Bindegewebe den Muskclmasscn zuslrcbcn und in dieselben eindringen. Auch begleiten zaiTeLympbgef\u00e4ssst\u00e4mm-olicn die etwas sUirkcrcn Arterien und Venen der Aponeuroso.\nBei dem MissvcrhUltniss zwischen der Blutarmuth und dem ausserordentlichen lleichlhum an Lymphgef\u00e4ssen in den Aponeu-rosen und bei der Aehnlichkcit des Injectionspriiparates mit dem Centrum tendineum erschien es a priori h\u00f6chst wahrscheinlich, dass die Aponeuroson in den Extremit\u00e4ten bei derLymphresorp-lion eine \u00e4hnliche Holle spielen, wie das Zwerchfell, lieber die Fascia lata injicirtc fl\u00fcssige und feink\u00f6rnige Farbstoffe wurden jedoch anfangs weder durch directcn Druck noch durch Muskel-conlractionen zur Resorption gebracht, auch gelang dies nicht, wenn man die ausgeschnittene Fascie in einen Rahmen spannte, auf dieselbe lnjeclions-Massen brachte und sie dann hinunter zerrte.\nErst bei Anwendung der Alkaninl\u00f6sung gelang auch die nat\u00fcrliche Injection. Wenn man eine Aponeurose Uber die weite M\u00fcndung eines umgekehrten Trichlerchens aufgespannl fesl-bindet, einige Tropfen Alkaninl\u00f6sung auf ihre nach oben gerichtete Muskelflache giesst und mittelst eines an das enge Rohr des Trichters angesteckten Kautschukschlauches durch rhythmisch wiederholtes Ansaugen der im Trichter befindlichen Luft ein gleichm\u00e4ssiges An- und Abspannen der Aponeurose bewirkt, so zeigen sich schon nach 10 \u2014 20 Minuten langem derartigen l\u2019umpcn, beim Absp\u00fclen des aufgegossenen Alkanins auf der Oberfl\u00e4che \u00e4hnliche Streifen, wie nach dein Injicircn durch Einstich und auf der andern, der H\u00f6hlung des Trichters zugewandlen \u00e4ussern Seite zierliche Netze von Lymphgefitssen.\nSp\u00e4ter gebrauchte ich folgenden Apparat zum Injicircn des Alkanins. In das freie Ende des an den Trichter gesteckten\n.....liischlauches befestigte ich das untere Rohr einer grossen\novalen Kugelpipelle. Letztere kn\u00fcpfte ich an das Ende einer Schnur, welche auf zwei an der Stubendecke angebrachten Hollen lief und in der entgegengesetzten Ecke an einen Eisenslab gebunden war, der in der Richtung des Radius an ein Rad geschraubt ist, welches durch die Otto-Langen\u2019sehe Gasmaschine beliebig h\u00e4ufig 10\u2014\u00fcOmal in der Minute um seine Achse gedreht wird. Den umgekehrten Trichter klemmte ich in die Branchen eines Relortenhaltcrs und f\u00fcllte, w\u00e4hrend die Kugel-","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Aufnahme dkr Lymphe nuitcii die Sehnen.\n57\n\u20221 4\u00fcJ\npipette hoch stand, so viel Quecksilber in dieselbe, dass es durch den Kaulschukschlauch in den Trichter iliessend denselben bis zur H\u00e4lfte anfUllle. Nun band ich die auf ihrer Muskelfl\u00e4che sorgf\u00e4ltig vom Bindegewebe befreite Aponeurosc straff gespannt auf den Trichter, steckte auf denselben ein circa \u00fc Clm. hohes entsprechend weites Kautschukrohr, in dessen obere M\u00fcndung ein etwa (iCtm. langer Glascylinder eingef\u00fchrt war. In diesenGlas-cylinder goss ich die Alkaninl\u00f6sung, so dass die Muskelfliicbe der Aponeurosc mit einer 2\u2014;l Centimeter hohen Schichte bell eckt war. Nun liens ich das Bad laufen, bei dem jedesmaligen Umdrehen senkte sich die Pipette um 4 bis 8 Clm., das Quecksilber str\u00f6mt aus dem Trichter in jene und die Aponeurosc wird 10\u2014(40 Mal in der Minute leicht eingezogen und beim Aufsleigen der Kugelpipette wieder entspannt. Nach '/4\u2014'/2 Stunde war die Aponourose gew\u00f6hnlich mehr weniger vollst\u00e4ndig injicirt.\nAndere Inijections-Massen, Carmin, Bcrlinerblau, Orleans, Zinnober und Milch habe ich bei dieser Injections-Metliode immer nur mit negativem Erfolg gebraucht, hingegen gelang dieselbe ausser mit terpentiniger auch mit \u00e4therischer Alkaninl\u00f6sung.\nBei den verschiedenen Methoden erhielt ich die besten Pr\u00e4parate vom untern Theil der Fascia lala, doch auch die Fascia anlibrachialis, Cruralis, das \u00e4ussere Blatt der Bcetusscheide gab ganz \u00fcberzeugende Pr\u00e4parate. Das innere Blatt der Beclus-scheide von der Peritonealfl\u00fcche her injicirt zeigte an derselben wiederholt rothmarinorirte Flecke und cs f\u00fcllte sich von hier aus auf der dem Reclus zugew andien Fl\u00e4che ein deutliches Lymph-nclz, doch kann ich mich nicht von dem Verdacht befreien, dass in diesen F\u00e4llen vielleicht kleine Besch\u00e4digungen des Epithels am Peritoneal\u00fcberzug vorhanden waren.\nZum Gelingen der Injection war es bei allen Aponeurosen conditio sine qua non, die weichen Bindegewebsf\u00e4den sorgf\u00e4ltig, aber ohne Verletzung der Fascie abzupr\u00e4pariren. Diese Bindegewebsf\u00e4den, welche nach dem Ablrennen der Aponeurosc jedenfalls eine andere I.age bekommen als in ihrer nat\u00fcrlichen Verbindung, verlegen die Oeflnungen der Lymphr\u00e4ume und verhindern so die nat\u00fcrliche Injection.\nDa es mir noch in keinem Falle gelang, durch Einsaugen feine K\u00f6rnchen in dieLymphgef\u00e4sse der Aponeurosen zu injicircn, das aufgcspannle Centrum tendineum aber auch nach der oben beschriebenen Methode behandelt in einigen Minuten nicht nur","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\nLi '.\u25a0?\nDit. Gknimsich,\nmil Alkaninl\u00fcsung, sondern auch mil allerlei k\u00f6rnigen Farbstoffen sdmell injieirl wird, so glaube ich annclimen zu k\u00f6nnen, dass die Oeffmmgeu der Lymphspallon in den Aponeurosen viel kleiner und eben nur zur Resorption von solchen Fl\u00fcssigkeiten berechnet seien, die keine Quellung des Gewebes verursachen.\nDie Thalsache, dass eine vom K\u00f6rper nbge Iren nie Aponeu-rose die auf ihre innere ObcrIUiche gebrachte Fl\u00fcssigkeit in sich cinpumpt, brachte essehr nahe, dass die Muskelbewegung, bei welcher ja auch Fascien und Aponeurosen zeitweise starker gespannt werden und erschlaffen, durch Aufsaugung der in und um die Muskelmassen abgeschiedenen Lymphe bei dem Lytnph-strom in muskul\u00f6sen Organen eine wichtige Rolle spielen. Es war somit von Interesse zu erfahren, welchen Einlluss die Muskelconlraclionen auf die Lymphausscheidung in den Extremit\u00e4ten aus\u00fcbt, die eben zum gr\u00f6ssten Theil aus Muskeln und sehnigen Gebinden bestehen.\nBei der Unsicherheit und den grossen Schwierigkeiten der Operation am lebenden Thiere schien es angezeigt, den Versuch zu machen in eben gel\u00fcdtelen Thiercn mittelst k\u00fcnstlicher Blut-durchloilung sowohl Lymphausscheidung, als Gontractilitat der Muskeln aufrecht zu erhallen, und das Verhaltniss der bei Ruhe und der bei Muskelaclion auslliessendcn Lymphe zu notiren.\nZur \u00dfluldurchlcilung benutzte ich einen sehr einfachen Apparat. Nachdem der Boden einer gew\u00f6hnlichen cylindrischen Flasche von circa 2 Liter Inhalt abgesprengt war, verschloss ich die enge M\u00fcndung derselben mit einem Korkpfropfen, der von einem Glasrohr durchbohrt und mittels Siegellack lixirt wurde. An das Glasrohr des Pfropfens befestigte ich mit Bindfaden einen bei 11 i Meter langen Kaulschukschlauch, in dessen freies Ende (-in 7-Rohr eingebunden war. Der zweite Ast des /'-Rohres steckte in einem IK> Meter langen Gummirohr mit weiter Candle am freien Ende. Ich will dies Rohr Zuleitungsrohr nennen. Am drillen f\u00fcrs Manometer bestimmten Ast des 7-Rolus war ('in ganz kurzer KauLse.hukschlaueh gebunden.\nBeim Gebrauche kehrte ich die erwilhnle Flasche mit der weiten Oeffnung nach oben und klemmte den engen Hals derselben zwischen die Branchen eines grossen Retortenhaltcrs. Dann wurde der Manometer-Schlauch, so wie auch das Zu-leilungsrohr mittelst Schraubcnklemmcn gosperrl, das Blut in die Flasche gegossen und nun die Endmtindung des","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"Aui'Nahmh nuit I,vmimik mincir mu Skiinisn.\n5\u00bb\n1 iH|\nZuleilungsrohres mil ili'iii Blute in der Flasche in gleiches Niveau.gebracht, die Klemme gc\u00f6lVnel, und hierauf die Kndcan\u00fcle des Zuleilungsrohres langsam gesenkt bis das Blut in vollem Strahle herauslloss. Alsbald schloss ich die Klemme und trieb durch dasselbe Manoeuvre auch aus dem Manomelerrohre die Luft hinaus. Dann lullte ich den kurzem Arm des Manometers mit Blut und befestigte daran den dazu bestimmten Schlauch des 7-Rohres. Durch Heben der Flasche am Relortenh\u00e4ller konnte der Druck im Zulcilungsrohro beliebig gesteigert und an dein mit dem Pr\u00e4parat in gleiche H\u00f6he gebrachten Manometer abgelesen werden.\nUm dem Druck einen ver\u00e4nderlichen Werth zu geben, band ich die umgekehrte Flasche an die schon oben erw\u00e4hnte Schnur, die auf zwei an der Zimmerdecke angebrachten Rollen laufend endlich an einen Kisenstab gekn\u00fcpft ist, welcher an ein Rad geschraubt , summt demselben durch die Maschine beliebig oft umgedreht wird. Beim Arbeiten der Maschine wurde somit die Flasche mehr oder weniger h\u00e4ufig auf eine beliebige H\u00f6he gehoben und so die Blutstr\u00f6mung der im lebenden Thiere \u00e4hnlicher gemacht.\nZu Beginn der Operation liess ich den Hund aus einer Carotis communis mittelst cingef\u00fchrler Cantlle verbluten und sammelte das Blut unter fortw\u00e4hrendem Herumr\u00fchren so lange, bis es nicht mehr im vollen Strahle (loss, dann zog ich die Schleife unter der Can\u00fcle zusammen, liess das Thier sich erholen und machte den Apparat zurecht. Nachdem das defibrinirte und durch einen Leinwandlappen durchgeseihtc Blut aufgegossen, die Schl\u00e4uche und das Manometer gef\u00fcllt waren, kurz Alles zur Rluldurchleilung bereit stand, \u00f6IVnele ich dieCarotis-Can\u00fcle aufs neue und zerst\u00f6rte mittelst eingcbohrlen Spilzmeissels die Medulla oblongata. Das Blut lloss nun wieder in starkem Strome aus und ich gewann auf diese Weise eine bei weitem gr\u00f6ssere Quantit\u00e4t, als bei einmaligem Verbluten. Das zweite Blut war reicher an Serum, welches sich meist schon in ganz kurzer Zeit in einer mehrere Millimeter hohen klaren Schicht abselzle und enthielt weniger Fibrin. So war in","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"Du. Gknhiisicii,\n\u00ab0\n[1 19\nim ersten Mlut Om.\t1 rocknos Fibrin pro Mill.\tun zweiten Blut. Ccm.\t1 rocknos Fibrin pro Mill. .\t\u2022\n880\t\t600\t0-5\t\n520\t3-7\t300\t3-2\tkranker\n950\t\\1\t1200\tM\tHund.\n160\t1-9\t770\t1-3\t\nDios zweite Blut ward zum Zwecke der Blutdurehleitung gleich nach dem Dctihrinircn dem ersten Blute beigeincngt.\nWie bekannt verbluten alle Thiere sehr leicht, sic sterben oft schon nach dem ersten Aderlass und zwar nicht selten ohne Kr\u00e4mpfe und Agonie. Man erh\u00e4lt wenig Blut, der v\u00f6llige Tod tritt ein, bevor Alles zur Blutdurehleitung bereit ist, und die Ern\u00e4h-rungsll\u00fcssigkcit kommt zu sp\u00e4t. Aber auch im g\u00fcnstigsten Falle h\u00f6rt die Lebensf\u00e4higkeit des von alten Thicren genommenen Pr\u00e4parates ungleich fr\u00fcher auf, aus Gr\u00fcnden, die bis jetzt noch nicht n\u00e4her definirbar sind. Es ist daher erw\u00fcnscht junge Thiere zu diesem Versuche zu verwenden. Fette Hunde sind ebenfalls gar nicht zweckm\u00e4ssig.\nAls auch die zweite Blutung stand, schnitt ich an der Leiche von der Gegend des Processus cnsiformis aus zwischen 7ter und Ster Hippe quer durch Haut, Weichlheile und Rippenknorpel bis in die Gegend der Axilarlinic, \u2014 spaltete mit der Schecre die vordere Bauchwand in der Linea alba bis unter den Nabel, l\u00f6ste das Zwerchfell von den Hippen ab und dr\u00fcckte die Harnblase aus, darauf umschn\u00fcrte ich das Rectum m\u00f6glichst tief im Becken doppelt, schnitt es quer durch, \u2014 unterband die Arterie mose-raiea inf. nahe zu ihrem Ursprung und durchtrcnnlc sie Nun l\u00f6ste ich den Darm so weil es durch leichten Zug m\u00f6glich vom Mesenterium. In der Gegend, wo die Arterie meseraica sup. entspringt, wird eine fernere Loslrennung durch leichten Zug unm\u00f6glich : hier f\u00fchrte ich den Finger in das Foramen Winslowii, umgrill' den Stamm der Arterie coeliaca und Arterie meseraica sup. und umschn\u00fcrte beide m\u00f6glichst nahe zur Wirbels\u00e4ule mit einem starken Bindfaden, worauf unterhalb der Unterbindung Alles, was sich dem Lostrennen entgegen stemmte, mit einem Schccrenschlag durchschnitten wird. Dann umschn\u00fcrle ich mit starken F\u00e4den die Cardia sammt der Arleria coronaria vcntric.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Aiwnaiimk niai Lymnik diihcii iiik Skiinkn.\n(\u00bbI\n\u2022I !\u2019\u00bbfl |\nsin., welche meist so tief einspringt, dass sie hei der fr\u00fcheren Unterbindung nicht ber\u00fchrt wird, und trennte den Magen ab. Nach Unterbindung und Durchlrennung des Ligamentum hepato-duodenalc wird der Magen snmml den Ged\u00e4rmen aus der Bauchh\u00f6hle entfernt. Hierauf \u00fclfnele ich den Herzbeutel, unterband doppelt die untere Hohlvene und durchschnitt, w\u00e4hrenddem ein Geh\u00fclfe die Hinlerf\u00fcsse der Leiche in die H\u00f6he hob, vena cava asc., oesophagus, aorta, ductus thoracicus, vena azygos, setzte den anfangs begonnenen Querschnitt bis an die Wirbels\u00e4ule fort, durchs\u00e4gte dieselbe im 7tcn oder 8ten R\u00fcckenwirbel und vollendete mit einigen Muskel- und Haulschnitten die Trennung der untern K\u00f6rperh\u00fclfle von der obern. Nachdem der in die Leber und durch das Foramen quadrilaterum laufende Theil der vena cava mit starkem Doppelfaden im Ganzen zusammengeschn\u00fcrt war entfernte ich die Leber so, dass zur Verhinderung des Abgleitens der Faden noch ein kleiner Theil von Lebersubstanz zur\u00fcckblieb.\nNun f\u00fchrte ich in die Durchschnitts -Oeflnung der Aorta eine 15 Ctm. lange, bei sehr grossen Hunden noch l\u00e4ngere m\u00f6glichst weite Glascan\u00fcle so tief ein, dass das untere Ende beinahe die Theilungsstelle der Aorta erreicht, band sie oben ein und befestigte den Faden noch durch einen zweiten am Kautschuk-Ende der Can\u00fcle, um dem sp\u00e4teren Hinausgleiten derselben vorzubeugen. Nachdem ein Doppelfaden um den zwischen Leber und Niere gelegenen Theil der vena cava gef\u00fchrt und der obere zusammengeschn\u00fcrl war, setzte ich unmittelbar unter der Unterbindung eine recht weite Can\u00fcle in die Vene ein. An dem Schlauchansatz dieser Can\u00fcle steckt das mit einem 20 Ctm. langen Gummischlauch versehene Ableitungsrohr.\nW\u00e4hrend nun ein Geh\u00fclfe das Pr\u00e4parat so hielt, dass die Aortcncan\u00fclc mit der freien Oeflnung nach oben gerichtet war, f\u00fcllte ich dieselbe mittelst langgespitzter Pipette vorsichtig mit Blut an, steckte das Zuleilungsrohr in den Gummischlauch der Artcriencan\u00fcle, \u00f6ffnete die Klemme und liess das Blut unter niederem Druck (etwa 40 mm Quecksilber) in die Arterie Str\u00f6men, ln ganz kurzer Zeit begann das Blut aus dem Ableitungsrohre der Vene im Strom auszu\u00fcicssen, doch musste man anfangs durch wiederholtes Ausdr\u00fccken der Vene das angestaute Blutgerinsel auspressen, ja nicht selten das Ableitungsrohr ganz abnehmen um die Gerinscl zu entfernen. Das im Becherglase","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"Dit. (\u2022 K N K II S11111\n62\nI .'il\noder Messzylinder aufgefangene Blut wurde in einem Glaskolben mil atmosph\u00e4rischer Luft so lange gesch\u00fcttelt bis es hellrot!) war, dann durchseihl und wieder aufgegossen.\nGleich nach Beginn der Circulation wurden mittelst starkem Bindfaden die Nierengefilssc im Ganzen zusammcngcschn\u00fcrl. Berner unterband ich auch das ganze B\u00fcndel der vasa sper-malica in der Bauchh\u00f6hle. Beim Weibchen uinschn\u00fcrle ich die in den Hilus ovarii tretenden Gef\u00e4sse und ebenso den Uterus in derVaginalporlion. Ich will gleich hier bemerken, dassdieLymph-gefassc der Niere sehr h\u00e4ufig, die des Hodens aber ganz ausnahmslos und zwar schon in recht kurzer Zeit mit reiner Lymphe strotzend gef\u00fcllt waren.\nSeitdem ich so weite und lange Can\u00fclen f\u00fcr die Aorta gebrauchte, welche dieselbe ganz ausf\u00fclllen und die oberen Seitenzweige der Aorta von der Circulation ausschlossen, waren die Blutungen beim k\u00fcnstlichen Blutlauf sehr unbedeutend. H\u00f6chstens war hie und da ein Ast der Art. diaphragmalica oder der epigaslrica descendons noch besonders zu unterbinden. Nur bei Anwendung eines hohem Druckes von Uber 80n,m Quecksilber war es n\u00f6lhig die B\u00e4nder des Bauchschnittes mit Nadel und Zwirn einzus\u00e4umen. Bei Stauungen im Ausfluss des ven\u00f6sen Blutes treten alsbald copi\u00f6se Blutungen aus den durchschnittenen Venen auf, insbesondere aus der Vena azygos und den B\u00fccken-niarkssinus. Diese Blutung stillte ich dadurch, dass ich einen Kork in den Wirbelcanal eintrieb und die Wirbels\u00e4ule unterhalb der obersten Kippe des Pr\u00e4parates mit einem starken Bindfaden iimschn\u00fcrlc.\nDie Lymphcan\u00fcle f\u00fchrte ich in den untern Theil des ductus thoracicus ein. Da die Cystcrna chyli sich beim Hunde gew\u00f6hnlich bis zwischen den Uten und I2len Wirbel erstreckt, w\u00e4hlte ich meist die Stelle zwischen Wien\u00bb und I Ilern Wirbel;\ndoch h\u00e4ngt dies immer von der Individualit\u00e4t ab. Br\u00fccken-bildungeu sind ncmlich am ductus thoracicus kein seltenes Vor-komnmiss, man muss immer auf diesen Fall bedacht sein und es ist nolhwondig nach Abl\u00f6sung der Pleura und Zerreissung des lockeren Bindegewebes einen gr\u00f6sseren Theil des ductus thoracicus zu pr\u00e4pariren und in eine solche Stelle einzubinden, die verh\u00e4llnissm\u00e4ssig weit erscheint. Auch bei der Lymphcan\u00fcle ist es rathsam den liinbindungsfaden durch ein besonderes Band am freien linde dor Candle zu befestigen.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"1591\tAitnaiimh i>ku Ly\u00bbii,iii: nmeii i\u00bbik Kkiinkn.\t(18\nZum Auffangon dor Lymphe benutzte ich O X his 1 Clm. weil\u00ab an oinom linde zugeschinolzeno, 10 Clin, lange d\u00fcnnwandige Glasr\u00f6hrchen, deren M\u00fcndung mittelst eines doppelt durchbohrten Koikes verschlossen war. Im Kork steckt ein gebogenes Glasr\u00f6hrchen , das durch einen kurzen Kautschuk-Schlauch mit der Lymphcan\u00fcle verbunden wird und ein anderes ganz d\u00fcnnes Glasr\u00f6hrchen um die Lull austrelen zu lassen. Dieses Eprouvetten -\u00e4hnliche Sammelgef\u00e4ss war durch einen Faden an der rechten Seite der Wirbels\u00e4ule leicht (ixirt und hing von der auf dem R\u00fccken liegenden Leiche senkrecht herab. An dasselbe war eine Mm-Skala geklebt um den Zuwachs an Lymphe bestimmen zu k\u00f6nnen.\nBlutstrom.\nBevor ich auf die Resorption der Lymphe im \u00fcberlebenden K\u00f6rperlhcile eingehe, will ich der Circulation des Blutes mit einigen Worten gedenken.\nZu Anfang der Durchlcitung fliesst das Blut auch bei ganz geringem Druck etwa 30\u201440 rora Quecksilber im starken Strahle aus der Vene und wenn auch hie und da durch Gerinselbildung kleine Unregelm\u00e4ssigkeiten im Ausfluss verursacht sind, k\u00f6nnen dieselben sehr leicht ausgeglichen werden. Anders gestalten sich die Erscheinungen sp\u00e4ter. Nach etwa zwei Stunden, nicht selten schon fr\u00fcher, wird das Abfliessen langsamer und wenn im Anfang 80\u2014100 Ccm. Blut in der Minute aus dem Ableitungsrohr str\u00f6mten, kommen einige Stunden nachher nur 4 4\u201410\u20145 Ccm. heraus. Steigert man nun den Druck, dann fliesst eine Zeit lang wieder eine gr\u00f6ssere Quantit\u00e4t aus, doch bald sinkt die Menge des ausfliessenden Blutes wieder auf das fr\u00fchere Minimum herab und man kann nach und nach zu einer drei- und vierfachen Druckh\u00f6he steigen, bei welcher zahlreiche Ecchymoscn entstehn und Blutungen an solchen Stellen anftrelen, die bereits Stunden lang trocken gewesen sind, und doch betr\u00e4gt die; Menge des aus der Vene ausgcllossenen Blutes nur einige wenige Ccm.\nEs lag jedenfalls in meinem Interesse den Grund dieser, dem Gelingen meiner Versuche feindlich entgegenlrelenden Cir-culationsst\u00f6rung aufzudecken. Vor Allem war hier an die durch Concentration des Blutes bedingte ver\u00e4nderte Gestalt der Blutk\u00f6rperchen als Ursache derCirculationsst\u00f6rung zu denken. Aber abgesehn davon, dass die Verlangsamung dos Blutstroms auch","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"<\u00bb4\nDr. Gknf.rsich\n[l :>:i\nnach dor Verd\u00fcnnung mit '/2% Kochsalzl\u00f6sung forldnuerte, er-gali sich aus Folgendem eine andere Erkl\u00e4rung. Untersucht man nemlich zur Zeit der Verlangsamung die gr\u00f6sseren Arterien, so erscheint ihr Durchmesser sein- gering. Die kleinern Arterien erscheinen als weisse Streifen zwischen zwei rothen, die Art. epigastric\u00ab ascendens ist oft durchweg blutleer, aber auch Arterien 3len und 2lon Ranges sind augenf\u00e4llig verengt, mehr weisslich als roth, harter anzuf\u00fchlen, etwa so wie das vas s\u00e9minale. Wiederholt beobachtete ich an solchen Arterien spindelf\u00f6rmige Abschn\u00fcrungen ohne die geringste Ver\u00e4nderung der Wandung. Die St\u00f6rung ist somit nicht durch ven\u00f6se oder andere Stauungen, sondern durch Arlerienverengerung bedingt. Es k\u00f6nnte dieselbe vielleicht als eine Art Todtenstarre aufgefasst werden, doch sprechen dagegen mehrere Erscheinungen. 1) Die Verengerung der Arterien tritt meist ein, bevor noch in den Muskeln der geringste Grad von Starre bemerkt wird; die Muskeln reagiren auf den eleclrischen Reiz zwar immer schwacher, aber doch noch Stunden lang, und wenn auch endlich die Reizbarkeit erlischt, glaube ich annehmen zu k\u00f6nnen, dass dies eben vorz\u00fcglich durch die ungen\u00fcgende Blutzufuhr bewirkt wird. 2) Durch anhaltende starke galvanische Reizung gelingt es am horauspr\u00e4parirten Theile der conlrahirten Arterie eine Ausdehnung zu bewirken. 3) Das den Arterien zugef\u00fchrte Blut ist art\u00e9riel , das aus der Vene fliessende noch immer dunkel und es ist schwer zu begreifen, warum in den zur Lebensquelle am n\u00e4chsten stehenden Gefassmuskeln der Tod gerade fr\u00fcher ein-Ireten sollte, als an den entfernteren animalischen Muskeln. 4) Wenn man zu Beginn der Circulationsst\u00f6rung von einem andern Thier gewonnenes ganz frisches Blut durchleitet, so dauert nichts desto weniger die Circulationsst\u00f6rung noch immer fort und nimmt sogar noch zu. !i) Unterbricht man die Circulation f\u00fcr 10\u201420 Minuten in dem Zulcilungsrohr, so h\u00f6rt in Kurzem das Anssickern gilnzlich auf; liissl man nun den Strom los, so lliessl das Blut ein\u00ab Zeit lang sehr schnell durch, aber schon in einigen Minuten wieder langsamer. Dies Experiment kann man mehrmals mit demselben Erfolge wiederholen. Aehnliche Erfahrungen hat auch Sadler1) am Blutstrom im ausgeschnittenen Muskel gemacht und diese Erscheinung auf einen lokalen Er-\n1) Arlieiten im ptiys. I.abornl. zu Leipzig t S(!9, Seilo 2<2.","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"154]\tAUFNAHME DER LYMPHE DURCH DIE SEHNEN.\t65\nstickungszustand der Gef\u00e4ssmuskeln zur\u00fcckgef\u00fchrt. 6) Wird durch Schliessen der Klemme des Zuleitungsrohres die Circulation so lange unterbrochen bis die Muskeln vollkommen starr und todt geworden sind und auf keinen Reiz mehr reagiren (10\u201419 Stunden lang) und lasst man dann wieder Blut ein-slr\u00f6men, so geht es Stunden lang ganz schnell durch und es h\u00e4ngt nunmehr die Geschwindigkeit nur von der Druckh\u00f6he ab. Bei einer Druckh\u00f6he von circa 80 Quecksilber str\u00f6mt es gew\u00f6hnlich im continuirlichen Strahle aus dem ven\u00f6sen Ableitungsrohr. Die fr\u00fcher verengten Arterien dehnen sich nun ganz bedeutend aus und dort, wo fr\u00fcher spindelf\u00f6rmige Erweiterungen waren, ist nun die Arterie auch gleichmassig cylindrisch geworden. In Versuch 19 war an der linken art. cruralis 8 Stunden 48 Min. nach dem Tode, als bei einem Druck von 102 112mm Quecksilber nur 7\u20185 Ccm. Blut ausflossen, der \u00e4ussere Querdurchmesser nur 8'\"\u2122 gross, hingegen 25 Stunden nach dein Tode, als bei einem Druck von 90mm Quecks. 104 Ccm. Blut ausllossen, mass derselbe 4-8 \u201c und an der rechten art. cruralis war der Durchmesser von 3mra bis auf 4-4,nm ver-gr\u00f6sserl. ln Versuch 20, in welchem 10 St. 44 Min. nachdem Tode unter einem Druck von 107mm Quecksilber 10 Ccm. Blut ausllossen, mass die linke Cruralis im \u00e4ussern Querdurchmesser 4um, die rechte 5mra; letztere zeigte unterhalb der Messungsstelle eine spindelf\u00f6rmige Erweiterung von 5-7mm Querdurchmesser. Als nach 12 St. 40 Min. langer Unterbrechung des Blul-stroms bei starkerTodtenstarre unter demselben Druck 100 Ccm. Blut ausllossen, war der \u00e4ussere Durchmesser links auf 6-5\"\"\", rechts auf 6-6rara vergr\u00f6sserl, und von einer Spindelform gar nichts zu bemerken.\nNach diesen Erfahrungen glaube ich annehmen zu k\u00f6nnen, dass die Behinderung der Circulation des arteriellen dclibrinir-len Blutes im Gef\u00e4sssystem eines vom K\u00f6rper abgelrennlen Theiles durch eine langandauernde Contraction der Arlerien-Muskulatur, durch einen Gefiisskrampf, bedingt sei.\nDer Gef\u00e4sskrampf scheint zuerst in den Gof\u00e4ssen der Haut aufzutreten; wo immer man in dieselbe einschneidet, findet man gleich zu Beginn des Versuchs eine ganz ausgesprochene An\u00e4mie, und selbst aus den gr\u00f6sseren llaulgef\u00fcssen sickert nach dem Durchschneiden nur sehr wenig Blut aus.","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"UH\tDr. Genersich,\t[l.'ifi\nlieber die Circulations Verh\u00e4ltnisse m\u00f6ge die beigef\u00fcgle Tabelle einigen Aufschluss geben.\nUebersichl Uber die Erscheinungen der Blulcir-culalinu in den U beliebenden Rx tremi III ten.\nVersuch s-Nr.\tBlutdruck in Quccks. \"im\tZeit nach dem Tode St. Min. t\t\tMonge dos in einer Min. aus-gefl. Blutes Ccm.\tBemerkungen.\n\t\t\t\tI!\t\n14\t40\t1\t\tcirca 80\tErwachsene H\u00fcndin.\n\t\t1\t30\tcirca 45\tI Blutmenge 600 und 430 =\n\t\t4\t7\t40\t4 030 Ccm. Beginn der Durch-\n\t\t8\t\u2014\t8-5\ti ieilung 30 Min. nach dem\n\tSO\t8\t15\t35\tTode.\n\t\t9\t15\t30\tdas Blut schon etwas decom-\n\t\t9\t26\t21\tponirt.\n\t\t9\t42\t14\tMuskelcontraclion sohr\n\t\t10\t24\t40\tschwach.\n\t104\t10\t45\t44\t\n\t\t10\t50\t12\t\n\t0\t40\t57\t___\tStillst, bis 4 4'8 = 14 Min.\n\t404\t11\t10\t40\t\n\t\t44\t13\t44\t\n\t0\t11\t23\t\u2014\tStillst. \u2014 41-37 = 14 Min.\n\t104\t41\t38\t38\t\n\t\t11\t42\t7\t\n\t\t14\t45\t5\t\n\t0\t11\t44\t\tStillst. \u2014 12-2 = 48 Min.\n\t104\t12\t3\t45\t\n\t\t42\t10\t5\t\n\t0\t42\t41\t\u2014\tStillst. \u2014 24 = 11 St. 50 Min.\n\t104\t24\t5\t5\ttotale Muskelstarre.\n\t\t24\t15\t25\tdas Blut ganz lackfarbig.\n\t\t24\t23\t30\t24 St. 11 Min. Zusatz von\n1\t\t24\t30\t\t200Ccm. 1/2 \u00b0/o Kochsalzl\u00f6s.\ni\t\t\t\t\tJunger r\u00e4udiger Hund.\n19\t44\t0\t35\tcirca 80\tBlutmcuge 520 und 300 =\n\t44\u201454\t1\t33\tcirca 38\t820. Beginn der Blutdurch-\n\t\t1\t51\t33\tleitung 13 Min. nach dem\n\t\t2\t23\t20\tTode. Um 2-35 \u2014 von einem\n\t\t2\t30\t18\tandern obou goliidleten Hund\n\t\t2\t45\t42\t300 Ccm. Blut zugofiigt.\n\t75\u201485\t2\t48\t3\t\n\t\t3\t40\t8\t\n\t94 \u2014 104\t3\t22\t8'5\t\n\t\t3\t23\t8\u20195\t\n\t\t3\t24\t40\t\n\t\t3\t28\t9\t\n\t\t3\t30\t8\tDurehmosser der rechten art.\n\t\t3\t56\t40\tcrura lis 3 mu","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"AUFNAHME DER LYMPHE DURCH DIE SEHNEN\n\u00ab7\n15G|\nVer- suchs- Nr.\tBlutdruck in Quecks. >nm\tZeit nach dem Tode St. | Min.\t\tMenge des in einer Min. aus-gefl. Blutes Ccm.\tBemerkungen.\n\tI\t3\t58\t9\t\n\t\t3\t59\t10\t\n\t\t4\t11\t14\t\n\t\t4\t56\t9:5\t\n\t\t5\t11\t10\t\n\t\t5\t19\t10-5\tetwas Todlenslnrr\u00ab.\nI\tHilf. 102\u2014112\t5\t54\t21 '5\t\n\t\t6\tfl\t20-5\t\n\t\tfl\t18\t19-5\t\n\t\tfl\t21\t20\t\n\t\t6\t22\t21\t\n\t\t6\t23\t23\t\n1\t\t6\t43\t17\t\n\t\t7\t2\t17\t\n\t\t7\t8\t15.5\t\n\t\t7\t43\t14\t\n\t\t7\t45\t13\t\n\t\t7\t46\t12-5\t\n\t\t7\t47\t11\t\n\t\t7\t55\t10-5\t\n\t\t7\t57\t9\t\n\t\t8\t\u2014\t8'5\tdie Contraclionon sehr\n\t\t8\t28\t8-5\tschlecht.\n\t\t8\t48\t75\tDurchmesser der linken Cru-\n\t\t9\t12\t8\tralis 3\"\"\u00bb\n\t\t9\t13\t8\t8 St.58 M.Zusatz von 325 Ccm.\n\t\t9\t14\t7\tV-J\u00b0/o Kochsalzl\u00f6sung.\n\t\t9\t15\t8\t\n\t0\t9\t58\t\tStillst, bis 10 8 = 10 Min.\n\t102\u2014112\t10\t9\tcirca 80\t\n\t\t10\t14\t7\t\n\t\t10\t20\t5\t\n\t0\t10\t23\t\tStillst, bis 10-34 = 41 Min.\n\t102 \u2014 112\t10\t3!\tcirca 80\t\n\t*\t10\t40\t.7\tnoch ganz goringe Reaction.\n\t0\t11\t13\t\tStillst, bis 24-23 = 13X1.10 M.\n\t90\t24\t30\tcirca 100\tstarko Todtonstarre.\n\t\t25\t29\t104\tdie Goflisso erweitert.\n\t\t2G\t33\t90\trcchto Cruralis 4-4\t, linke\n\t\t27\t38\tcirca 90\t4 -8 \u00abna , dus ubflioss. Blut ai-\n\t\t\t\t\ttorioll.\n\t\t\t\t\tGrosser alter Hund.\n20\tr\u00bbo\t1\t5\tcirca 90\tBlulmongo: 950 und 1200 =\n\t\t1\t25\tci reu 60\t2150 Ccm.\n\t58-68\t2\t5\t83\tBeginn der Bluldurchloitung\n\t\t3\t32\t100\t33 Min. nacli dem Tode. Im\n\t\t3\t40\t99\trechton Schenkel war die Re-\n\t\t4\t5\t99\taction von Anf\u00e4ngen schlecht,\n5*","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nDr. Genkrsicii,\n[\u25a0I 57\n\t\t\t\tMenge des\t\nVer- suchs-\tBlutdruck in Quecks. mm\tZeit nach tient Tode\t\tin einer Min. aus-\tBemerkungen.\nNr.\t\t\t\tgell. Blutes\t\n\t\tSl.\tI Min.\tCcm.\t1\n20\t\t4\t15\t96\tum 51 /s llhr schon Beginn der\n\t\t4\t55\t88\tTodtenslarre.\n\t\t5\t10\t100\t\n\t\t5\t31\t90\t\n\t\t5\t46\t90\t\n\t\t7\t10\t60\t\n\t70\u201478\t7\t25\t90\t\n\t\t7\t52\t50\t\n\t\t7\t57\t56\t\n\t\t8\t20\t68\t\n\t70\u201478\t8\t29\t72\t\n\tI\t0\t10\t30\tSehr schwache Reaction und\n\t\t9\t20\t30\tin vielen Muskeln keine. 9SI.\n\t90\t9\t25\t60\t22 M. Steigerung des Drucks\n\t\t9\t37\t24\tund Zusatz von 250 Ccm. '/2o/0\n\t\t9\t45\t22\tKochsalzl\u00f6s. 9 St. 56 M. Steig.\n\t107\t10\t9\t44\tdes Drucks auf 107. Die linke\n\t\u25a0\t10\t40\t10\tart. crur. im Qucrd. 4 \u00ab\u00bb, die\n\t\t10\t41\t10\trechtes ra\u201c, lelzlorueincspindelf\u00f6rmige lirwcil. V. 5'7 mm\n\t\t\t\t\tDurchm.\n\t0\t10\t42\t\tUnterbrech, bis 11-15 = 33 M.\n\t107\t11\t17\t68\t\n\t\t11\t30\t34\t\n\t0\t11\t31\t\tUnterbrech, his 24 10 = 12 St.\n\t\t\t\t\t40 Min.\n\t107\t24\t15\t160\tstarke Todtenslarre. Die linke cruralis 6.5\tdie rechte\n\t\t\t\t\t6-6 mm. Die spindelf\u00f6rmige Erweiterung ausgeglichen.\n\t\t\t\t\tDas Blut fliesst dann Stunden\n\t\t\t\t\tlang im Strome.\n\t\t\t\t\tErwachsener Hund.\n26\t4o -r.o\t0\t23\tcirca 60\tBlutmenge535 u. 740 = 1275.\n\t\t0\t26\t45\tBeginn dorCirc. 21 Min nach\n\tr.2 - 56\t1\t20\t20\tdem Tode.\n\t\t2\t24\t5 5\t\n\t84 \u2014 04\t2\t20\t14\tkaum noch Reaction.\n\t\t2\t38\t23\t\n\t100 \u2014 110\t3\t14\t38\t\n\t\t3\t46\t41\t\n\t\t\u00bb\t40\t43\t\n\t\t3\t54\t48\tReaction etwas besser.\n\t\t5\t4\t82\t\n\t0\t5\t24\t\tUntcrbr. bis 6-34 = 1 St. 10 M.\n\t\t\u00df\t35\t113\tSchwache React, ist noch\n\t!\t7 1\t\u2014 |\tcirca 115\tvorhanden. Blulm. 650 Cm.","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Aiiknaiimk i\u00bbkk Lvmi'iik inmcii tim Skiinkn.\n69\n15S]\nVer- suchs- Nr.\tBlutdruck in Quccks.\tZeit nach dem Tode St. j Min.\t\tMenge des| in einer Min. aus-gefl. Blutes Ccm.\n28\t40-50\t0\t30\tcirca 30\n\t70-80\t1\t10\t3\n\t\t1\t50\t3\n\t92-102\t1\t55\t12\n\t\t2\t\u2014\t3\n\t\t2\t25\t3'5\n\t\t3\t31\t9\n\t\t4\t27\t43\n\t\t4\t40\t21-5\n\t\t5\t30\t30\n17\t30-40\t0\t44\t13\n\t\t0\t54\t9 6\n\t4 0-50\t1\t31\t11\n\t48-58\t1\t37\t15-6\n\t\t1\t51\t13-6\n\t64-74\t2\t31\t14-3\n\t\t3\t1\t38\n\t\t3\t21\t48\n\t\t3\t36\t44\n\t\t3\t51\t41\n\t\t4\t46\t36\n\t\t4\t51\t30\n\t\t5\t6\t29\n\t\t5\t28\t34\n\t\t5\t41\t42\n\t\t5\t56\t47\n\t\t6\t41\t42\n\t\t6\t21\t46\n\t\t6\t23\t52\n\t\t8\t16\t40\n\t\t8\t26\t24\n\t\t8\t31\t34\n\t0\t8\t32\t\u2014\n\t74\t25\t1\t22\n\t\t25\ti *\t31\n15\t40-50\t\t45\t42\n\t\t1\t20\t16\n\t\t1\tI 38\t17\n\t\t2\t18\t20\n\t\t2\t| 43\t24\n\t\t4\t45\t37\n\t\t5\t! *\u00b0\t45\n\t\t6\tI 30\t37\n\t\t! \u00ab\t56\t85\nBemerkungen.\nTrilohtlgc H\u00fcndin. Blutmcngc260 uml 160 = 420. Beginn der Bluldurcliieitung 24 Min. nach dem Tode. Kaum noch Reaction.\nDasaustlicssende Blut ist nicht mehr so ven\u00f6s. Um 4.52 beginnt die Todlcnslarre. Um 5,30 nur noch 200 Ccm. Blut.\nKleiner alter Hund.\nBlulmengo 380 + 430=510.\nBeginn der Blutdurohleilung 44 Min. nach dem Tode.\nKaum noch Reaction.\n325 Ccm. t/2 o/o Kochsalzl\u00f6s.\nGar keine Reaction.\nUnterbrechung bis 24.56 = 1\u00ab St. 24 Min.\nVon da ab zwischen 30 und 40.\nAlter mittelgrosser Hund.\nBlulmengo 450 und 210 = 660 Ccm. Beginn der Blutdnrch-lcitung 32 Minut. nach dem Tode.\nSehr schlechte Reaction. Das ven\u00f6se Blut nicht so dunkel. Um 5'10 Min. Zusatz von 250\nCcm. */2 % Kochsalzl\u00f6sung.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\tDr. Gknbrsich,\t'\t[159\nVer- suchs- Nr.\tj Blutdruck in Quooks. mm\tI | Zeit dem IS,\tnach Tode Min.\tMenge des in einer Min. aus-gell. Diu les Cem.\tBemerkungen.\n15\t\t7\t25\t34\tUm S'/jUhr die Reaction et-\n\t\t7\t38\t32\twas st\u00e4rker. Das ausflics-\n\t\t8\t19\t20\tsende Blut auffallend hell.\n\t\t8\t35\t30\tNur im Psoas und den Glu-\n\t\t8\t55\t18\tteen Reaction.\n\t\t\u00bb\t35\t30\t\n18\t40\t0\t25\t100\tErwachsene H\u00fcndin.\n\t\t0\t57\t80\tBlutmenge 880 u. 600 = 1480.\n\t\tI\t17\t27\t\u00dflutdurchleitung 20 Minuten\n\t46-56\t1\t30\t26\tnach dem Tode.\n\t\t2\t10\t23\t\n\t\t2\t25\t18\t\n\t\t2\t55\t23\t\n\t\t3\t5\t14\t\n\t50-60\t3\t12\t23\t\n\t\t3\t29\t22\t\n\t\t3\t31\t21\t\n\t\t4\t15\t25\t\n\t\t4\t35\t25\tZusatz von 200 Ccm. i/2\u00ab/0\n\t66-76\t5\t30\t54\tKochsalzl\u00f6sung.\n\t\t5\t35\t52\tSchlechte Reaction.\n\t\t7\t50\t40\tBeginn der Todtenstarre.\n\t\t8\t30\t32\t\n\t\t8\t58\t24\t\n\t\t9\t10\t285\tUm 9-20 Zusatz von 160 Ccm.\n\t\t9\t35\t25\tKochsalzl\u00f6sung.\n\t\t40\t32\t22\t\n\t0\t10\t33\t\u2014\tUnterbrechung bis 22 26 = 11\n\t70\t22\t29\t9\tSt. 53 Min.\n\t\t22\t30\t10\t\n\t\t22\t31\t11\t\n\t\t22\t32\t14\t\n\t\t22\t33\t16\t\n\t\t22\t35\t18\tDie art. crurales beiderseits\n\t\t!\"\t37\t17\tbeinahe doppelt so weil als\n\t\t22\t38\t22\tgestern.\n\t\t22\t40\t20\t\n\t\t22\t43\t14\t\n\t\t22\t44\t13\t\n\t\t22\t45\t19\t\n\t\t22\t4 6\t18\t.\n\t\t22\t47\t16\t\n\t\t22\t48\t18\t\n\t\t22\t49\t17\t\n\t\t22\t51\t17\t\n\t0\t22\t52\t\u2014\tUnterbrechung bis 22 57 = 5\n\t70\t23\t1\t12\tMinut. Nach der Oclfnung\n\t\t28\t2\t14\tlliessl dus Blut eine halbe","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"<60]\tAufnahme dur Lymphe durch die Sehnen.\tTl\nVer- suchs- Nr.\tBlutdruck in Quooks.\tZeit dem St.\tnach Tode Min.\tMenge des in einer Min. nus-gell. Blutes Ccm.\tBemerkungen.\n18\t\t28\t4\t48\tMin. lang im Strome , dann\n\t\t23\t6\t12\twiederinlangsamenTropfen.\n\t\t23\t7\t13\t\n\t\t23\t8\t12\t\n\t\t23\t9\t13\t\n\t\t23\t40\t12\t\n\t\t23\t44\t12\t\n\t76\t23\t25\t16\t\n\t\t28\t26\t17\t\n\t\t23\t28\t15\t\n\u25a0\t\t23\t29\t44\t\n\t\t23\t30\t16\t\n\t\t23\t34\t44\t\n\t\t23\t32\t15\t\n\t\t23\t83\t45\t\n\t91\t23\t38\t25\t\n\t\t23\t39\t20\t\n\t\t23\t43\t19\t\n\t\t23\t44\t20\t\n\t\t23\t47\t21\t\n\t0\t23\t48\t\u2014\tUnterbrechg. bis 25 44 = 1 St.\n\t91\t25\t42\t22\t53 Min.\n\t\t25\t44\t26\t\n\t\t25\t45\t29\t\n\t\t25\t46\t30\t\n\t\t25\t48\t29\t\n\t\t25\t49\t28\t\n\t70\t25\t54\t42\t\n\t\t25\t55\t10\t\n\t\t25\t57\t10\t\n\t\t26\t4\t8\t250 Ccm. */\u00bb % Kochsalzl\u00f6-\n\t\t26\t44\t44\tsung zugef\u00fcgl.\n\t\t26\t15\t44\t\n\t\t26\t16\t12\t\n\t\t26\t17\t42\t\n\t\t26\t18\t11\t\n\t\t26\t28\t44\t\n\t\t26\t33\t10\t\n\t\t26\t35\t44\t\n\t\t26\t37\t40\t\n22\t<0-50\t\u2014\t34\tcirca 90\tGrosser aller Hund.\n\t\t\u2014\t39\tcircn 60\tBlutmenge 460 und 770 = 4230\n\t62-72\t1\t6\tcirca NO\tCcm. Beginn derBluldurch-\n\t\t1\t56\t28\tloilung 26 Minul. nach dom\n\t\t2\t24\t29\tTodo.\n\t\t3\t13\t50\t\n\t'\t4\t16\t45\tsehr schlechte Reaction.\n\t\t5\t46\t37\t","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nDh/Gkn\u00fcrsicii,\n[161\nIn Versuch U lii'^iiiiil dir Gcf\u00fcsscnnlroclinn niiiliTlIiiilli Stunden nach dem Tode, erreicht in 4 SI. 7 Min. sr.linn einen hohen Grad. Bei Steigerung \u00eeles Druckes llinssl wolil f\u00fcr kurze Zeit mehr Blut nus, aber ilie Menge vor-ringcrl sieh rasch : nne.li 10 Minuten Innrer Unterbrechung \u00ab1er Circ-iilntinn lliessl smiIiI in iler ersinn Minnie bedeutend mehr Blut aus, aber schon mich \u00bb milieu Minuten sinkt ilie Quantit\u00e4t desselben auf ein Minimum ab. Nach\nli ....len langer .Sislirung des Kreislaufes lliessl bei vollkommenerT\u00f6dtcn-\nstarre das Blut viel schneller aus.\nIn Versuch 19 zeigen sich ganz \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse, doch ist hier noch besonders interessant die rasche Steigerung des Gef\u00e4sskrampfes nach dem Zusatz lebensfrischen Blutes von einem andern Hund und die Erscheinung, dass nach Zusatz einer bedeutenden Quantit\u00e4t Salzwassers die Menge des auslliessenden Blutes nicht besonders alterirt wird.\nBei 40 tritt der Gof\u00e4sskrampf erst 9 Stunden nach dem Tode auf und steigert sich gegen Endo des Versuchs. Nach 33 Min. langer Pause lliessl das Blut viel schneller durch, nimmt abor bald wieder ah. Nach 14 Stunden langer Unterbrechung lliessl das Blut unter einem gleichen Drucke stundenlang im Strome ah.\nIn 46 tritt dicGof\u00e4sscontraclion sehr schnell auf und hatii^'^Stuuden nach dem Tode schon ihr Maximum erreicht (5 Ccm.), l\u00e4sst ober sehr schnell nach ; so dass 3 Stunden sp\u00e4ter schon .S4 Ccm. Blut abfliessen. Nach \u00bbst\u00e4ndiger Unterbrechung ist jedoch der Blutstrom noch viel schneller (113 Ccm.).\nEin \u00e4hnliches Verhalten finden wir im 48. Fall. Die Circnlations-storung hat hier schon 1 St. 10 Minuten nach dem Tode ihr Maximum erreicht und dauert an bis 4 St 45 Min. (3-5 Ccm.). Nun wird die Menge des ausfliossenden Blutes immer gr\u00f6sser und betr\u00e4gt 5'/u Stunden nach dern Tod schon 30 Ccm.\nIm 17. Versuch tritt der Gef\u00e4sskrampf vielleicht wegen des versp\u00e4teten Kinlrills der Circulation gleich beim Beginn auf, aber trotzdem dass die Blulgeschwindigkeil sich nach 4 Stundon bessert, war die Lcbenslli\u00e4tigkcil der Muskeln vernichtet.\nBei 15 hat wohl auch schon 1 */i Stunde nach dem Tode der sonst wenig ausgesprochene Gef\u00e4sskrampf sein Maximum erreicht (16 Ccm.), doch war hier mit dem Nachlass desselben (in 6*/j St. nach dem Tode 45 Ccm.) eine merkliche Besserung der Cnnlraclililttl eingetreten\nlu Versuch 18 verringert sich die Menge des auslliessenden Blutes bis zur 3. Stunde , dann zeigt sich ein geringes Steigen und Fallen ohne ausgesprochenen Gef\u00e4sskrampf. Dieser l all ist der einzige, in welchem nach dem Eintreten vollst\u00e4ndigen Abstorbens und starker Todtenstarre unter gleichem Drucke weniger Blut du ich lliessl als fr\u00fcher, trotzdem dass diu vorher verengten Arterien liedeuleml erweitert waren, liier muss wohl eine Behinderung der Circulation in den Capillarcn angenommen werden, entweder durch die Todtenstarre der Muskelsubstanz, oder \\yas im Vergleich mit den fr\u00fcheren Versuchen plausibler erscheint, cs war statt der fr\u00fcheren Contraction der grossem Gefiisse eine Verengerung, vielleicht Todtenstarre, in den kleinen Gef\u00e4sschon aufgclrctcn.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"I fis! J\tAl'F NA II MK l)KH Lv MIMIK IMHCII l)IK SkIINKN.\t73\nUni 44 endlich wiir dor <iufii.x.sknim|if .suin' wenig iiiiKgi)S|ii'iiuliun uml iliiuurlu sein- kurz.\nMoine Bem\u00fchungen, die Ursache des Gef\u00e4sskrampfes zu ermitteln, sind leider erfolglos geblichen. Der Druck isl bei der k\u00fcnstlichen Circulation viel geringer, als im lebenden Thier, \u2014 doch dauerte der Krampf auch bei Steigerung des Druckes fort, ja er wuchs mit demselben im gleichen Verh\u00e4ltniss. \u2014 Anfangs gebrauchte ich constanlcn Druck und es war somit denkbar, dass durch die gleiehmiissig andauernde Ausdehnung der elastischen Arterie die Muskeln derselben gereizt w\u00fcrden. Als ich dann durch Heben und Senken der Flasche den Druck rhythmisch linderte, trat der Krampf auch ein, hielt jedoch nicht selten nur k\u00fcrzere Zeit an und es kamen F\u00e4lle vor, in denen er erst nach langer Zeit, z. B. in Versuch 20 erst 9 Stunden nach dem Tode auftrat, oder gar nicht recht ausgesprochen war, aber andere F\u00e4lle (19) beweisen, dass der Krampf trotz der discontinuirlichen Druckwirkung nicht nur auftritl, sondern auch recht lange andauern kann. Was f\u00fcr eine Rolle dem Erkalten des Blutes bei diesem Vorg\u00e4nge zuf\u00e4llt, habe ich bis jetzt noch nicht untersucht; denn abgesehn von den technischen Schwierigkeiten bringt die Erw\u00e4rmung des Blutes so grosse Nachtheile mit sich, dass ich mich bis jetzt noch nicht zu einer Anwendung desselben entschlossen konnte. Inwiefern die Beschaffenheit des durchgc-leileten Blutes dabei einwirkt, kann ich bis jelztnicht entscheiden, doch ist es gewiss, dass der Krampf ausnahmslos auftrat, als das Blut noch gar keine Zeichen der Zersetzung zeigte und nach dem Sch\u00fctteln hellroth blieb, auch dauerte derGef\u00e4sskrampf fort und nahm zu, wenn ganz frisches Blut von einem andern Thiere durchgeleitet ward.\nWas immer auch die Ursache des Gef\u00e4sskrampfes sein mag, jedenfalls hat derselbe einen bedeutenden Einfluss auf das Ucber-lebcn des Muskels. Bei allen Versuchen erlosch nach dem Auftreten eines starken Gef\u00e4sskrampfes die Contractilit\u00e4l und selbst wenn er nur sehr kurze Zeit gedauert hat, wie in Versuch 2(i etwa 2 Stunden, bessert sich bei schnellerer Circulation sp\u00e4terhin die Contractilit\u00e4l nur sehr wenig oder gar nicht. Doch will ich ganz besonders hervorheben, dass nicht selten die Muskelth\u00e4lig-keil sehr schlecht wird, bevor noch ein ausgesprochener Gef\u00e4ss-krampf aufgetreten isl, wie bei Versuch IS, 20, 22 und somit eine gewisse Unabh\u00e4ngigkeit der Muskelconlrnctilil\u00fcl von der","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nDr. GenKRSICH,\n[163\nGeschwindigkeit der Circula lion nicht in Abrede gestellt worden kann. Die ConlracliliUil h\u00e4ngt vorz\u00fcglich davon ab, wie bald nach dem Tode die Circulation begann.\nWie schon aus dom Fr\u00fcheren ersichtlich, benutzte ich zur Kluldurchloitung das eigene Blut des Versuchsthieres und gebrauchte von Anfang bis zu linde jedes Versuches (mit einziger Ausnahme des 19len) dasselbe Blut. Vor dem Gef\u00e4sskrampfe und wahrend desselben wird das eingef\u00fchrte arterielle Blut im Durch-lliessen stark ven\u00f6s; hatte der Gef\u00e4sskrampf aufgeh\u00f6rt und war die Lehenslh\u00e4tigkeit der Muskeln nahezu oder v\u00f6llig erloschen, dann war das Blut des Ableitungrohrcs beim schnellen Durch-lliesscn immer heller, beinahe so hell, wie das arterielle Blut. Ks ergeht hieraus, dass die noch lebenden Gewebe den dargebotenen Sauersloli' viel besser benutzen, als die abgestorbenen. In den meisten F\u00fcllen war das Blut auch zu Ende des Versuchs noch unzerselzl, nur einmal (in Versuch 14) zeigte in den letzten Stunden dor Durchleitung (7 Stunden nach dem Tode) das Blut schon Zeichen der Zersetzung, es nahm beim l\u00fcngern Sch\u00fctteln wohl noch eine hellrolhe Farbe an, wurde aber schon in der Zuleitungsflasche dunkler und glich dem ven\u00f6sen, als es in die Aorlencan\u00fcle gelangte. Dennoch hielt der Gef\u00e4sskrampf an, und die Reizbarkeit der Muskeln blieb auch noch Stunden lang erhalten.\nZu Beginn der Durchleitung gerann das ven\u00f6se Blut gew\u00f6hnlich schon im Ilauplslamtne der Veno, in der Can\u00fclc und dem Ableitungsrohre, und immer war bis zur vierten oder f\u00fcnften Durchleitung der Blulmenge noch einiges Fibringerinsel vorhanden, welches nach dem Sch\u00fctteln abfillrirt wurde ; sp\u00e4terhin war auch bei stundenlanger Durchlcilung kein Fibrin mehr im Blute vorhanden.\nDie Masse des durchgelciteten Blutes nimmt sehr rasch ab und ist in \u00f6\u20146 Stunden auf die H\u00e4lfte der urspr\u00fcnglichen redu-i'irt. Bei der unbedeutenden Menge der abgeschiedenen Lymphe und der geringen Blutung sind zweifellos die Wasserverdunstung und der Verlust beim Sch\u00fctteln und Umf\u00fcllen als die haupts\u00e4chlichsten Ursachen der Verringerung der Blutmassc nnzusehn. Das Blut wurde arm an Serum und der Eiweissgehalt des Serums stieg nicht unbedeutend. Der Wasserverdunstung k\u00f6nnte man ohne besondere Schwierigkeiten durch Modification des Apparates","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"164]\nAufnahme der Lymphe durch die Sehnen.\n75\nKinhall Ihmi ; l\u00fcr jetzt beg\u00fctigte ich mich durch Zusatz '/\u00eeP1'0-centiger Kochsalzl\u00f6sung den Fehler zu corrigireu.\nDie Befunde der cheuiischen Untersuchung des frischen und durchgeleiteten Blutes und Blutserums sind im Folgenden verzeichnet :\nAnalyse des Blutes vor und nach der Durch leitun g.\n\t\t\tH\u00e4moglob.\tKupfer reducirende\nsuchs- Nr.\tBlulmunge in Grammen\t\tund Eiwciss\tSubstanz (Zucker) in\n\t\t\tin Proeonten\tpro mille\n19\tFrisches Blut\tUO\t__\tBestimmte Rcuclion\n\u00bb\t5 '/*2 St. durchgoleileles\t14*6\t\u2014\tkeine Reaction\n44\tFrisches Blut\t83\t1410\t0-6\u20140-2 Alkoh.\n\u00bb\t5 St. durchgelcil.\t11 -0\t40-36\tkeine Reaction\n46\tFrisches Blut.\t7<J\t18-86\t0-18\u20140 14 Alkoh.\n\u201d\t5'/a St. durcligcleil.\t7-1\t4103\tkeine Reaction\n\tFrisches Blut\t5-1\t15-76\t0-07 \u20140 06 Alk.\n\u00bb\tS St. durchgolcit.\t6-9\t17-92\tkeino Reaction\nAnalyse des Serums des zur Bluldurchleilung benutzten Blutes vor und nach der D urch le i tu n g.\n\u00fc 5\u00abC i \u2022fi -C o 9 t o> >\tBlutmcngu in Grammen\t\tH\u00fcmoglob. und Eiweiss in Proccnl.\tAsche in Proc.\tChlorid in Proc.\tKupfer reducirende Substanz (Zucker) in pro mille\n16\tFrsch. Blut-Serum 11-1\t\t664\t1 07\t0-64\tdeutliche React.\n))\t7 St. durchgel. S.\t3-4\t7-69\t0-93\t0-72\tkeine Read.\n19\tFr. Blut-Ser.\t12 6\t60S\t0-78\t0-58\tsehr starke R.\n\u00bb\tS'/jSl. durchgel.\t8-4\t6-73\t\u2014\t\u2014\tviel schw\u00e4ch. R.\n41\tFr. Blut-Ser.\t7-8\t6-19\t\u2014\t\u2014\tdeutliche React.\n\u00bb\t4 St. durchgel.\t8-2\t6-69\t\u2014\t\u2014\tkeino React.\n46\tFr. Blut-Ser.\t4-1\t\u2014\t\u2014\t\t\t0'49 Alkoh.\n\u00bb\t5r/a St. durchgel.\t1-2\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tkeine Read.\n48\tFr. Blut-Ser.\t3-1\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tdeutliche Read.\n\u00bb\t5 St. durchgel.\t7-6\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tkeine Read.\n40\tFr. Blut-Ser.\t3 1\t605\t\u2014\t\tkeine liest, R.\n44\tFr. Blut-Ser.\t8-0\t7-66\t\u2014\t\t\t0-8 Alkoh.\nEs zeigt sich somit neben einer bedeutenden Vermehrung an liiweiss ein sehr auff\u00e4lliges Schwinden an Zucker (Kupfer rcducirender Substanz). Die fernere Begr\u00fcndung und Ausbeute des letzteren wichtigen Resultates holle ich erst durch fortge-","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"I)H. (\u00ceKNKRS1CII\n7\u00ab\nLI HH\nM'I/.lc Versuche zu erlangen ; midi war mir duc vvcilergreifende rheinische Untersuchung des durchgeleilelen Blules bis jelzl nicht m\u00f6glich.\nI, y m |) h - A u s s c h e i d u n g.\nZwei bis drei vielfach annslomosircnde Lymphgcf\u00fcssc laufen langst der Vena cruralis unter dem Puupurt'sehen Hand einer bohnengrossen Dr\u00fcse zu, von welcher in Begleitung der Vena iliaca mehrere im strotzend gef\u00fcllten Zustande h\u00f6chstens 2min dicke Sl\u00e4mmchen in eine zweite etwas gr\u00f6ssere Dr\u00fcse f\u00fchren, die in der (legend der Symphysis sacro iliaca an der\u00e4ussern Seite der grossen Blutgef\u00e4sse in lockeres fetthaltiges Bindegewebe eingebettet ist. Die ableitenden G\u00e4nge dieser Dr\u00fcse sind auch durch Anastomosen miteinander verbunden, w\u00e4hrenddem siezurCysterna chyli streben. Somit ist das Auffangen der Lymphe unterhalb des Ductus llioracicus beinahe mit un\u00fcberwindlichen Schwierigkeiten verbunden. Abgesehen vom Einbinden der Can\u00fcle in die d\u00fcnnen Sl\u00e4mmchen, die nach der Er\u00f6ffnung in ihr Nichts zusammensinken, so dass man weder Wand noch Lichtung sieht, ist es kaum m\u00f6glich, alle .Nebenkan\u00e4le und Anastomosen zu unterbinden, und selbst in diesem Falle hat man eine Unzahl von Sackgassen, die beim Ausdr\u00fccken einreissen. Die Cyslerna chyli selbst ist besonders in dem in der Bauchh\u00f6hle befindlichen Thcile sehr fest an die rechte Seite der Aorta angewachsen, nicht zu isoliren und theils schon desswegen, theils der weiten und vielfachen Ver\u00e4stelungen halber zum Einbinden der Can\u00fcle nicht geeignet. Dieser anatomischen Verh\u00e4ltnisse wegen w\u00e4hlte ich eben den untern Thcil des Ductus llioracicus und glaube, dass ich nach Entfernung des Darmkanals und der Leber, nach Unterbindung der Nieren und Hoden, respective des Uterus und der Ovnrienlympligef\u00e4ssc, eben nur diejenige Lymphe erhielt, welche um und in den .Muskelmassen producirt wird. Die Lymphe aus der Haut glaube ich desswegen von jeglicher Ber\u00fccksichtigung au.sschlir.ssen zu k\u00f6nnen, weil die Haut ganz blass war und beim Einschneiden, wie schon fr\u00fcher erw\u00e4hnt, kaum blutete.\nSchon beim Einbinden in den Ductus Ihoracicus f\u00fcllte sich gew\u00f6hnlich die Spitze der Can\u00fcle, in manchen F\u00e4llen wohl auch die ganze Can\u00fcle mit Lymphe, doch war der Druck nat\u00fcrlich viel zu gering, um alle in den gr\u00f6sseren Gef\u00e4ssen enthaltene Lymphe ins Sammclgef\u00e4ss zu treiben; cs musste durch leises Ausdr\u00fccken der llauplst\u00e4mme nachgcholfcn werden. Ich begann","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Aupnaiimk khh Lympiik durch dir Skiinkn.\n77\n171]\nan der innern Fl\u00fcche der Oberschenkel und f\u00fchrte die Finger l\u00fcngst der grossen Bcckengef\u00fcsse an die vordere Fl\u00fcche der Wirbels\u00e4ule hinauf, umgriff in der H\u00fclle der Nieren die rechte Seite der Aorta, dr\u00fcckte dieselbe sanft an die Wirbels\u00e4ule und schob die Finger l\u00e4ngst der Aorlencan\u00fcle bis zur H\u00f6he der Einbindungsstelle im Ductus thoracicus hinauf. Uni die Weichtheile vor Verletzung zu wahren, benutzte ich beim Ausdr\u00fccken die vordere Bauchwand und in dem obersten Theile das Zwerchfell als sch\u00fctzende Decke. Bei der Weite des bymphgef\u00e4sssysleilis in der Bauchh\u00f6hle ist die Nothwendigkeit dieses Handgriffs leicht verst\u00e4ndlich, um so mehr, weil die zwei wichtigsten Factoren zur Fortbewegung der Lymphe im Leben, \u2014 die Bauchpresse und die rhythmische Bewegung des Zwerchfells \u2014 zu wirken aufgeh\u00f6rt haben.\nZur Reizung der Muskeln gebrauchte ich den secund\u00e4ren Strom des du Bois\u2019sehen Schlittens mit salzwasserfeuchten Elec-troden ; eine Electrode befand sich an der Durchtrittstelle des N. crura lis unter dem Poupart' sehen Band oder auch zwischen Sitzbeinknorren und Trochanter \u00fcber dem Nerv, ischiadicus, die andere bald an dieser bald an jener Hautstelle des Oberschenkels, deren Haare abgeschoren und deren Oberfl\u00e4che mit Solzwasser benetzt war. In der ersten Stunde gen\u00fcgten schwache Str\u00f6me, die Muskeln zogen sich kr\u00e4ftig zusammen und arbeiteten lange Zeit, ohne zu erm\u00fcden. Aber sp\u00e4ter wurden starke Str\u00f6me n\u00f6lhig, der Muskel erm\u00fcdete in sehr kurzer Zeit und allm\u00e4hlig sagten einzelne den Dienst ganz auf. Am l\u00e4ngsten reagirten gew\u00f6hnlich die Il\u00fcftbeinmuskeln, der Psoas und die B\u00fcckenmuskeln.\nBeim Gebrauch starker Str\u00f6me zeigten sich an den Stellen, welche der Electrode am n\u00e4chsten lagen, zahlreiche bis bohnengrosse Ecchymosen, trotzdem dass viele Stunden nach dem Tode des Thieres verflossen waren. Auf dem Durchschnitt solcher dunkel blaurother Flecken erscheint das Gewebe mit fl\u00fcssigem Blute infillrirt. Bei n\u00e4herer Untersuchung findet man hier die kleinen Gef\u00e4sse mit Blutk\u00f6rperchen strotzend gef\u00fcllt und zahllose ausgetretene Blutk\u00f6rperchen frei im Gewebe der Cutis. \u2014 Sehr bald entstanden Ecchymosen und Extravasate, wenn ich die Electroden in der Bauchh\u00f6hle auf das Peritoneum ansetzte und die Nerven hier reizte; ich vermied daher diese Stelle, um das Auftreten einer rolhen Lymphe zu verh\u00fcten.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\na\n\u00ab\nc\n0)\n\u2014a\nH\n\u00ab\nfi . a> \"fi fi\n-\u00fb\na>\nDr. Gknkrsicii,\nM f>r>\nfi\t\u00d4\u00d4\n<D\t3\n\"fi\t3\n\u2014\tw\n\tO\nOC \u00c6\t\n3\t\u00fc\n3\t~\n2\t-S\n<u *\u00bb\nJ3 \u00bb\n\u00ab \u2014 (/) C\u00fb\n3\t\u2014 \u00ab5 fi -C\nfi.\n\u00a3\n\"fi\nOJ\nri\nfi\nM\n0)\n\u00ef\u00f4\n<i>\n<y\nce\nfi u .\no g > \u00ab\n\u25a0s. I\u00ab *\ng O .t\u00bb o fi \u00ab\nfi \u00a3 N\n,- > O\u00bb O -i C CO <U\n5 *>\nH\nS\n> -J\nC/D\n= || s\n'SS \u00bb\nu\tC\nCL\u00bb \u00ab> I \u00ae t/5\nc \u00ab -S f & S I\nS^ISai\ng 55 co o \u00ae\nMM-KipnsjOA\n\u2022 c\na o\nO fi\nCJ jX\nIJ\nl\u00ef\n*g\ns g\u00bb\n\u00bb m\nt\u00bb ^\nS\n3\nS3\nCQ\nC\nW)\nB\n3\n<\u00ab\n5 J3\nI\nV3 \u00ae 0> O\n\u00fb> jg fi I-\n\u2022S g-e-S S^as\nS Jfi t--JB c \u00ae\t-\n\u2022- (h\n12 \" \u201c c\n\u25a0ja\n-- fl}\nS S\nc\na-*;-\n\u00ab \u00aba\nI\u00c2\nO \"> s\nPt\u00ae\nou\nS 5\no.\na\n>\u2022\n\u2022\u2014J\n3>\nU\n<0\nN\n\u00a7\nu\ns\nO\nCJ\n*\n-c\nOC)\n0\nfi\n'\u20223 .\nS xi t- o U \u2014 c\n\u00ae j= \u2014 MO O U\ne S -e 8\nrS)\nV)\nO\nCJ\na\n\u00bb\nJ\nQ> O)\n\u00a7 =\nU\nS3\n\u00a7\u00ef\nu~\n.c E \u00ab >\u2022 H\nf-\nW\u00db\nfi\nc\na>\n&\nv\ns\no .\n\u202213 OC'\no c\nes\nfi\na :0\n\u00b0 s\nO g\n\u00fb> W\n5\nI I\nI I I I I I I I I I I I I II I I I\nI I I I 1 1 1 I I I I I I I I I I I I I I IS iSlSISl^l^l-MSIISII\nis isisisisiaisisiirii\ns i\ni s i001 - i\n15^155\n\u00abo\t|\u00abo\tI\tCO\tI \u00ab\tI\tco\t| oc\tI \u00ab*\u2022\t|\nCO\tI CO\tI\tto\t| -*\u25a0\tI\tio\tI CO\tI -+\tCO I\t9* 04\n12\n\u00bb ^ \u25bc\u00ab\u00abWW^KJKXOCOM'-MMWOO'\nO-r* \u25bcTiNiNM05^iOiO(0<OM'0000(3)000\n22 ST","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"<671\nAufnahme der Lymphe ihircii ihr Sehnen.\n79\nH\n\u00a3\n\u00d4)\nU\nV\n3\n3\n.2\n-5\nI CTJ \u00bb C -G\n\u00a3 c\n2 \u00bb 3 g,\n|~\u00cf8\n' ^.a S \u2022 -T \u00abJ \u00ab\niS-gg\n\u00bb\u00bbg-s\u00e4\n\u00abQi -*\u00ab\nSjss\nills\nat I i\n.\u00ee-\u00eb is a*\n_. 5 \u00bb .\n-----a 5I S\n\u00a7\"g\u2019e * S1\u00ab-\nr :=J \u00bb Jn\u00abc\n&.S *\n\u00ab- CO g -o 2 \u00c4 O\n9) \u00dbflS W)\u00fc u 55\nt; es ed g D o \u00a9\n<u h 2 N \u00c4 T3 \u00dbC\n> o\no\nS s\n\u00fc! aj ^ X5\nIl-s\nS c\n<o\n\u25a0o .E\nO <H\nS g>\n0) 3 oo .ti\nS|\nSI 11 eo 2\n_3\nc\u00ae \u2022\n\u25a0\u00b0-S-S \u2022\nC73 \u00db.4J :3 c fl -C\n=3 c \u201cg-\n<o oo1\u201c3 \u00c7\nC 03\t. v\nJS . o>\n^ S xi \u00ae\nw s\ne <0\n\u00ab> j: o\ni. O\n&.d*\n(J O\nc \u00eeio\"\n_ U.\n.2 W c\n>5S \u00e4\nS J\u00efo g\n\u2014 \u00db)\t.5\n* C\u00a7 \u2022 0\u00bb O <N\nrx \u2014\nS 8\u00ab I \u00bb s\u201d 1 i-\u00e2\u00ae -S\nIfT-\u2019S\nS.?\u00ab* 2\u00ab\n\u00a3 \u201c \u00ab Q\u00ab\u00fc Q\n0)\n*3\nO\nH\n\u00a3\n0)\n\u25a0o\n\u2022 a) t- g\ng^l 00 \u201e \u00ab -I, f\n<o c *2 ^\no> \u00ab .5\n.\t\u00ab5 '\u00ab\u00d4 ^\nr\u00a3 g 5\n\u00e4 D \u00a9\n, % ja a c ^\n: \u00bb Cl \u00ae C u\n:b^s\u00a7\ni C0 JE* \u00ae 'e\ng S = - \u00c7\n(N\na>\n<\u00e2\nCU\ns\n3-J\n-S M\n<x> <r>\nh\na\nc *\u25a0\u00bb\nSE \u25a0o .\n3 \u2014 C \u2022\ns-%\u00eb\nB \u00ab-1^\ng \u00ab \u00ef\u00bb\nw^3 P \u2022\n*j o a> - c\n<n S-o 2 \u00ae \u00ab3 \u00abj\n\u2022:? . \u00a7 g3\u00bb! . \u00e0 Jg g S .5 *\nc Sa.\u00ae oo _\nQ g \u00a3 oojg S u g. \u00ab a \u2022\u00a7 g 3 SK g 00 S\n55\u00bbJ S \u00a7*\nse - g -a -g & >\n\" g S\u00a7 \u201c\u00bbS ^\na \u00a3js 3\u201c5\u2019S \u00ab>\n\u2022g\n\u00ab g t\u00a7 00 J \u2022\no S s 3 se ^\n'e JS \u00bb 3 \u201c \u00ae U\naaf-ilE\nU 3 P S \u2022- '\u00ee0 >* \u00a3N\"2c^J O . \u2022\ncn >\n\u201eOOCO-^ 00 (N (N 00\n\u00ab\t4\noo","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"Dit. Gknkksicii\n\u00a9 I 5\u00ab M)C\n205\u00b0*\u00bb\nCO O\nC * 00 \u00a3\n60 c c\niw \u201e\t^\nC 0) V\n3 09\nI I I I\ne o a\u00f4.\no iidinmn ai cq ^to'z\nMi Ml\n1\u00ce\u00bbZ\n> o\n(WCO*#^iOiOt'^OOCO\nc\nOO oo","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"46!)]\nS.\u00ae 'S\n\u00ab = =\n\u00a9 o \u2022\u2014\n5-S<8\n\u25a0** J3 C 05 \u00a9 C \u00ab ^\na = .\u00a3\no C \"\nAufnahme dkii Lymfiik nimcii dik Suiinkn.\n\u2022\u2014\t\u00a9\nr;\t\u2022\u2014\nC\nJS\n\u00e4 I\n\u00abSc-S\u2019 \u25a0 .2 JC g s s o S\u00ae \u00ae\u00ae\n\u00a7 U3 \u00a9 *g\n2 \u00ff os 8 \u00ab a t. 2\n\u25a0 a\u00ae\n?5*\n<0 V\nfl g\nc\nU C \u00ab\n_ > _ 5\t_\n2 'Sb c \u00ae -\u00bb(\u00bb\u00a3 83 M jC O\nu \u2022 e-\u00ab\nV s c u\ns S te\ng\u00fc J \u00ab O ~\no \u00a3 \u00ab\n_ \u00a9 O J* *0-\n\u2014 \u00ee) r\n\u25a0g s E\n2^ j\nC t/> O \u00b0 CO \u00bb-\ncj \u00a3 JS\n05 \u00a9 ^\nQ S3\no-\ne\nj\u00ef\n05\nQ\nr*\nO)\n\u25a0C \u00c4 o\n= fc \u00ab\n. w J3 g O g ~ ^ \u2022 \u20225 o o)\n2 S \u25a0\u00a7. fell.\n-\u00db _ J\n^ \u2014 05\n- S -c -2w.2 a \u2014\n\u00ae 5 S\n-C QJ t-\nB c \u00a3\n\u201c.B \u00ab\n. \u00cb \u00abs\nC 60.G ? O O E \u00abO \u2014\u00bb\u00ab P\nS\u00ab\u201c e\n\u00a9 ^ 05\nce \u00b0* \"O 73\n0> \u00ef ^ 05 \u00dbO eL G 00\nE \u00a7*\u00a3 2\nfe \u201c 5 \u00ab\n60S S \u00ae\n05\n.9 s\n60 O. 0) C\nra p\n.\n<= J\n\u00ab> .\n-\u2022s\nI \u00c6 S P\n9 \u00a7 \u2014 'S-\u00abB.\u00efg M g gr?\nJ\u00ef 05 g \u2022-J\ng\u00b0\u00abl\nc o 8\nt- 05 \u00fb- _ D -c c -2 - 0,05 \u00ae\n\u201c ?CO\ncBj\u00bb,\nIP s \u201c\n05 ai 05\t.\nC\nC;g 00 = \u00a9 \u2014 P \u00c4\n\u25a0J* N -r-\u00ab\n5>f= <\n^*22^\n\u00a9 ^ ao\n5>\nco *-<\nHT .\n(U \u00a9\nSt-o \u2022\nlHa\nj=-ri g a ja >. 5 gJ \u25a0ri = 2\nsi?\ncc\u00a9 2\n5 \u00ab.S\nN s\n-Q \u00a9\nt- t-I\nO T3 ~\nO =\n-O\nO.\ne\n.c\na\ne\nO \u25a0\u25a0?\nJ0 p\nIf\nos\n-a a\nS e\nI l I I I II\nI I I\nISIS\nI I II I I I I I I I II 5 I I * I\nI 52 I 5 I 55 I 5 I 5 I MSI I I\nI 55 I 5 I 55 I 5 I 5 1 I 15\n5 I I 8 I S I I - I\n15 1 15\nSI I S I S I I S I S I S I \u00a3 I 151\nw<vO)0<ICOCOCQ<**\u00abMOCO(OCOt't*t^\u0153CO\n\u00e7^r.^^(jjc\u00bb5(wa5-<f-ir)oco\u00ab3<or't't^co\ns IlSlISIISIlS\nII\nI S I I 5 I I 5 I I\n151 151 151 r I\n5 I I\n15 1 15 1\nI I\u0153 I 115 1\nI *-1 I\nI I\n^\u25a0\u25bc\u2022rCN(NCOCOCO-\u00bb***4|->0\n\nS o\u00bb\n81\nSumme 3 St, 8=50; t St. t=t03; 59=330 i ^m- Mit Abzug d. ersten Postens ist w\u00e4hrend d. Ruhe\nin t St. 47M. 49Scala\u00ae\u00ae Lymphe ausgesch. worden.","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"Du. Genersich,\n\u2022o js\n3*1 \u00bb\n\u00abj- \u00a9\n6\ns s-s\nO P-\u2018\n.a a\nO V M\n:\u00abUh2\n<\u2022> a\u00df.\n\u00a9 ua^ttuij^ ui a 1i\u00bbZ\n- \u00abl^og J3P\ng uoinujM ui \u00bb!\u00bbZ\nI - I !\nc o ?x:\n- 3\n\u00ab ce ua-jnuij\u00e7 ui \u00a3\tWZ\n2 M \u00ab ^ rt l\nw* 3 '/I C<, 05 O","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"172]\nAufnahme \u00bber Lymphe durch die Sehnen.\n83\nUm das Vcrh\u00e4ltniss der bei Ruhe und der bei Muskelaction abgeschiedenen Lymphe \u00fcbersichtlich zu machen, habe ich folgenden tabellarischen Auszug meiner Versuche beigeiegt. ln den vier letzten ist zugleich die Menge der bei passiver Bewegung ausgeschiedenen Lymphe nolirt.\nIm Allgemeinen verringert sich die Menge der Lymphe vom Beginn des Versuches bis zur Zeit des Gef\u00e4sskrampfcs und steigt dann wieder unbedeutend, wenn durch Erh\u00f6hung des Druckes dem Gef\u00e4sskrampf entgegen gearbeitet wird.\nUnter sonst gleichen Verh\u00e4ltnissen wurde bei der Muskel-aclion in jedem einzelnen Versuche eine auffallend gr\u00f6ssere Menge Lymphe ausgeschieden als in der Ruhe. Am bedeutendsten war die 'S ermehrung zu Anfang des Versuches, wenn sich bei der Reizung ganze Muskelgruppen kr\u00e4ftig contrahirten. So war in\nVersuehs-\nW\u00e4hrend der Ruhe\nW\u00e4hrend der Muskel - Action\n\tin Minuten\tMenge der Lymphe\tin Minuten\tMenge der Lymphe\n44\t40\t75\t10\t46\n19\t38\t15\t10\t36\n20\t25\t22\t42\t47\n22\t36\t8\t14\t76\n26\t37\t16\t18\t23\n28\t22\t5\t25\t45\nGeringer ist der Unterschied mit\t\t\t\teintrelen\nSomit dnsVerhiillniss der Lymphatischen! ung hei Ruhe u. Contraction wie :\n\u2022ns\n9 t 4-45 21-7 2 96 7-92\nContraction, zuletzt schien er, als trotz der st\u00e4rksten Reize nur ganz schwache Contractionen ausgel\u00f6st wurden, ganz unbedeutend, aber selbst dann zeigt sich noch eine auff\u00e4llige Steigerung, wenn man die Zeit und die Menge der w\u00e4hrend der Ruhe und der\nw\u00e4hrend der Muskelaction erhaltenen Lymphe oddirl und vergleicht. So findet man in\n\tW\u00e4hrend der\t\t\tW\u00e4hrend der\t\t\t\t\nVersuchs-\t\tRuhe\t\tMuskel\t\t- Action\toomil flnsVorhiiltmss zwischen\t\nNr.\tin\t\tMongo der\tin\t\tMenge dot\tj Ruhe u.\tContraction\n\t\tst.\tMin.\tLymphe\tst.\tMin.\tLymphe\twie :\t\n14\t6\t45\t72\t3\t2\t146\t4\t: 4-1\n48\t5\t5\t445\t2\t3\t152 5\t1\t: 32\n49\t5\t38\t76-5\t1\t49\t167 -8\t1\t: 6-7\n20\t5\t44\t79\t1\t59\t208\t1\t: 7'7\n22\t1\t47\t19\t4\t1\t4 03\t4\t9.48\n26\t2\t42\t79\t\u2014\t36\t34\ti\t1-88\n28\t3\t6\t23\t\u2014\t25\t48\t1\t14 86\no*","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84\nDr. Gknrrsich,\n[173\nMit Ausnahme des 26. Falles, in welchem wahrscheinlich wogen der Injection von Alkaninl\u00f6sung unter die Fascien die Verh\u00e4ltnisse alterirt waren, ist somit die Menge der bei der Mus-kelaction gewonnenen Lymphe in den zuletzt angef\u00fchrten Versuchen mehr wie dreimal sogross, als die der Ruhe. Ich glaube mit Recht annehmen zu d\u00fcrfen , dass im lebenden Thiere bei der unverh\u00e4ltnissmiissig ausgiebigeren Contraction der Muskulatur die Steigerung in der Lymphstr\u00f6mung noch viel mehr betragen muss.\nSchon von Alters her werden die Contractionen der Muskeln als ein wichtiger Factor f\u00fcr den Lymphstrom angesehn. Der Modus dieses Einflusses ist jedoch, soviel ich weiss, nur dahin bestimmt worden , dass man jedesmal eine Zusammenpressung der mit den Blutgef\u00e4ssen verlaufenden Lymplisliimmchcn an-nalini, wenn die benachbarten Muskeln bei ihrer Zusammenziehung anschwollcn, und dass weiterhin in Folge der gegebenen Klappen die gepresste Lymphe nach vorw\u00e4rts getrieben w\u00fcrde.\nW\u00e4re dieses Zusammendr\u00fceken der Lymphgefiisse das einzige Moment f\u00fcr die Beschleunigung des Lymphslromes von Seilen der Muskelzusammenziehung, dann liesse sich erwarten, dass passive Bewegungen der Extremit\u00e4ten '), wo die Muskelschwellung wegf\u00e4lll, keinen oder mindestens keinen andauernden Einfluss auf die Lymphstr\u00f6mung \u00fcblen. In Versuch 20, 22,26, 2.X habe ich ausser der zur Zeit der Ruhe und w\u00e4hrend derMuskel-conlractionen ausgcschiedonen Lymphe auch die verzeichnet, welche bei der passiven Bewegung forlbef\u00f6rdcrt wird, und es zeigt sich hier nacliAddilion derZeit undderMengc w\u00e4hrend der Ruhe,der Contraction und den passiven Bewegungen folgendes Verh\u00fcllniss:\n\u00a3\t\tW\u00e4hrend\t\tW\u00e4hrend der\t\t\tW\u00e4hrend der\t\t\tSomit d. Vorh\u00e4ltniss\n'ti\t\tder\tHulio\tM usk.-Contract.\t\t\tpassiven Beweg.\t\t\tzwischen Hulio,\nO\t\t\tMenge\t\t\tMenge\t\t\tMenge\tMuskclcoulraction\n\u2022/. u\t\t\t\u00ab1er\t\t\tder\t\t\tdor\tu. passiver Beweg.\n\tst.\tu.\tLymphe\tSt.\tM.\tLymphe\tSt.\tM\tLymphe\twie :\n20\t5\t41\t7\u00ab\t1\t99\t205\t\t\t25\t438\t4 :7-7: 24-8\nza\t4\t47\t19\t1\t1\t103\t\u2014\t59\t330\t4 : 9-5: 34-5\n26\t2\t42\t79\t\u2014\t3f>\t34\t\u2014\t54\t88\t4:4-6: 2'5 Alkan. inj.\n\t3\tr>\t23\t\u2014\t2.9\t49\t\t59\t449\t4 :4 4-6 : 20 4\nI) Unter passiven Bewegungen verstehe ich hier abwechselnde Itou-ftnnn and Streckung der Kxtremil\u00e4ton nusgef\u00fchrl durch diu llllnde eines tiehiill'cn.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"4 74\nAufnahme der Lymphe durch die Sehnen.\n85\nEs ergiebt sich denn, dass bei passiver Bewegung noch bedeutend mehr Lymphe abgef\u00fchrt wird, als bei den durch den galvanischen Strom ausgel\u00f6sten Contractionen, welche Erfahrung mit grosser Wahrscheinlichkeit darauf hinweist, dass nicht so sehr der bei den Muskelbewegungen ausge\u00fcble Druck auf dio Lymphgefiisse, als vielmehr die mit der activen sowohl, als mit der passiven Bewegung verbundene Spannung und Erschlaffung der Sehnen und Aponeurosen die Ursache zur Beschleunigung des Lymphstromes ist.\nDa ich bei den bisherigen Versuchen k\u00fcnstliche Blutdurch-Icilung angewendet hatte, blieb es fraglich, ob nicht auch die Blutcirculation auf die vermehrte Ausscheidung wahrend der Bewegung einen Einfluss austlbt und ob die Beschleunigung des Lymphstroms wahrend der Muskclaclion nicht etwa durch eine schnellere Neubildung von Lymphe verursacht sei? Auch war es von Interesse zu erfahren, inwiefern die bei der k\u00fcnstlichen Circulation gewonnene Lymphe als rostironde schon vor jener da-gewesenc, oder als sp\u00e4ter wahrend des k\u00fcnstlichen Stroms erzeugte anzusehen sei. Auf Beantwortung der letzteren Frage kann ich jedoch erst weiter unten eingehen.\nAus diesen Gr\u00fcnden schien es n\u00f6thig, an \u00fcbrigens auf gleiche Weise hergestellten Pr\u00e4paraten ohne k\u00fcnstliche Circulation die Lymphausscheidung auf \u00e4hnliche Weise zu bewerkstelligen, wie bei den fr\u00fcheren Versuchen. Die erhaltenen Resultate sind in der folgenden Tabelle niedergelegl (s. p. 8\u00f6 u. 87).\nEs ergiebl sich, dass hier, wo der Gcf\u00e4ssdruck beinahe ganz aufgeh\u00f6rt hat, der Unterschied zwischen der in der Ruhe und der w\u00e4hrend der Bewegung ausgeschiedenen Lymphe noch viel greller vor die Augen tritt. W\u00e4hrenddem man jetzt in der Ruhe eben nur ganz minimale Quantit\u00e4ten erh\u00e4lt, wird bei der Muskclcontraclion und passiven Bewegung wenigstens anfangs eine solche Mcngo hinausgef\u00f6rdert, welche der bei Anwendung der k\u00fcnstlichen Circulation gewonnenen an die Seile gestellt werden kann , und es unterscheiden sich beide Versuchsreihen wesentlich nur dadurch, dass bei der k\u00fcnstlichen Bluldurch-leilung w\u00e4hrend der Ruhe mehr Lymphe producirl wird, und die Verminderung der in den einzelnen Versuehsphasen erhaltenen Mengen gegen das Ende des Versuches nicht so rasche Fortschritte macht, wie ohne Circulation.","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"8\u00ab\nDr. Gknrrsich,\n[176\n6 Z a\nM O 00\n<D o\nfc\u00bb '-O\nw \u00ceT\nS \u00f6S H \u00c9\n<u *CJ\n\u00a3 > sT'KH\u201c! \u00bb\u25a0'\u2022\u00bb\u00bbR \u00ab i? --------------\ntur\u00e7nuiK ui \u00a3 C.63\t1(8%\nj_ \"\t\u00abp!0<s \u00bbP\n*\u00f4> \u00ab 'HNU! ofluopg\nue^ntqif ut \u2022\u00bb\u00ef\u00f4z\nO aO O tO O iO O","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"\\-n\\\nAufnahme der Lymphb durch die Sehnen.\nco <r> \u00a3 XS\n\"3 O.\n4J\ntp\n\u00c0 \u00ab**\nO .\n~ c\n3 \u00fc :0 ^ t-\nco\nja\nif -\nX3 C O \u2014 CO Q) R.-\u00d6\n<\u00ab i->\n<v\n~-s\ng'S \u00bb\u00a3\n\u2022-\u2022c \u00ab co b ja c P\nO\u00ab 0> \u00a3\n\u00cb \u00ef C o \u00ab\n\u2014 ^ c\nII\nlg\nf g\u00effsj|>ig\u00eb\nS-SiSSISSs\nsf 1\u00c4N ft\u00b0S-a\n3\n'S\n'S\na\n3\ng 2 g \u00ab J-g g-S\n\u20220^52 - \u00bb s \" G! _\n.So^lsi\nl\"3 \u00a3 2\u00d673 s \u00eb\nC\nO\no\n*- \u00c4 c 0) o. C6 t5 C \u00bb\n|S\u00a7\n\u00a3 ^ c\nS\" g\nC fl\n\u00abhg\nXJ \u2022?\n'S\nc\n3\nt\n5\nil\n\u00b0 ^ 'a\ni -a P S\ni\u00e4\u00a3 2f\ns ^ \u00ae \u2022\u00a3 O--\n\u00ab S \u00ae 'S 3H \u201e c . o> \u00ae ^2 _ \u2019S\nO J n C \u00d6OtC \u00a3 \u25a0\u00a3 -\n\u00ae 2 o c . S g '\niSx5*Saa>4\u00ce.\u00a3u{ 5 2\t- CO'S 1; c\ng ^lc.5 S g ja o zz ^ \u00f6Ot- _ \u2019 \u00f6d.u g S a. a 2 \u2019S 0\u2019*ia>fc5>3\u00ab'S <2 \u00bb2 X5 ^ 'S qdxj c * tl 5 X! a> <c ^ a> O <y gs ,0>\t.\no3 3\u00ee ^ a- 'S 3 '\njj-S\u2019SOf/;\u00ab *\u00ab\u2022\nc S ^ C C S *E 0 3 2^\u00ab\u00ab,\n*5>\no a\nM)\n55 O\n9 'S .\n- 'S \u00fcs 'S O t-\n\u00a3 \u00ab S\n3 \u00d60 co\n* e '5 c s J3\ng\nCxS \u25a0<\n\u00a3 en \u2022\n*\u25a0\nlS=J\n\u00ea \u2022- o \u00b0\ni t/i 2 'S\n? JS gl \u00a3\u201c\u2022 g * *2 .. \u00a3 \u00ab \u2018\nX] O\na> $ 0\nS 2\nc <v o <o\n\u00abS K\" ~ \u0153 C ^ \u00a3 'S\nXJ 3 S\tC ^\n\u20223g-\u00eb.2-\u00a7 Si S\n\u2022\u00a7\u25a0\u00a7 SQ'\u00dc=S(\u00a7\n\u25a02'\n3 3\na r \u00ef 5 ^ o . fe \u00a3 2 O g - \u00ab C \u00e6 \u00ab o:=.|| o \u00a3 h .5 \u00a3 co ^ .\u00eer\nO\nI * I\n\u2022 en \u2022\nISIS\n7177\nINI\ni \u00b0 i\n5 I ,n I\nCO CO CO\nI S I S I\n2 I m ! G |\n| jo | >a | co | io\nI I\nI I\nI \u2022 !\nII I I I 1 I I I I I I I I I I S I \u0153 I \" I ~ I\n3 I\nI \u00a7 I\no O -*\u2022 \u00ab*\u2022 co\n0*r*r'\u00bbfflCOW\u00bbC\no O O \u2022*. \u00abr 04\n' O \u25bc T T \u00ab M \u00abO\nr\u00bb\n<w\nTr\u00f6pfchen im Vas effer. bis unter das Poupart'sehe Band. In den Apo-neur. oder Sehnen nirgends Injection.\nGesammt-Lymphe 13,25 grm., bis auf die letzten etwas blutigen 3 grm. farblos und klar, enth\u00e4lt kein Alkanin.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nDit. Gknkrsicii,\n[175\nDa cs wohl nicht anzunehmen ist, dass y2 bis 1 Stunde nach dem Tode oder eigentlich nach dem Aufh\u00f6ren der Circulation noch erhebliche Mengen von Lymphe erzeugt w\u00fcrden, so glaube ich mit Recht annehmen zu d\u00fcrfen, dass die Vermehrung des Lymphstromes bei Muskelzusammenziehung und bei passiven Bewegungen nicht otwa durch eine reichlichere Neubildung von Lymphe, sondern eben nur von g\u00fcnstigeren Aufnahmebedingungen der schon. in den Geweben vorhandenen Fl\u00fcssigkeit in die Lymphgef\u00e4sse bedingt sei.\nErmuntert durch den Erfolg, welchen von aussen her mit-getheillc Bewegungen auf den Lymphslrom halten, unternahm ich aufs neue Einspritzungen unter die Aponeurosen behufs der nat\u00fcrlichen Injection der Lymphgef\u00e4sse. Nachdem ich schon zu Beginn meiner Arbeit viele andere Farbstoffe mit negativem Resultat angewendet hatte, \u2014 gebrauchte ich jetzt Alkaninl\u00f6sung. Ich injicirle dieselbe unter die Fascie des nach der oben angegebenen Methode bereiteten Pr\u00e4parates, umschn\u00fcrte die Injec-tions\u00f6ffnung und versuchte durch passive Bewegung der Extremit\u00e4ten und durch Reizung der contractilen Muskeln die Masse zur Aufsaugung zu bringen. Resultate dieser Injectionen sind in den Bemerkungen zum 23. und 26. Fall kurz aufgezeichncl und es w\u00e4re wohl nutzlos, einige andere Versuche, welche ausser den gelungenen Injectionen nicht verwerthbar waren, noch besonders anzuf\u00fchren.\nIn 23 war die unter die Fascia lata und die unter die Fascia cruralis injicirle Masse nach '/^st\u00fcndiger passiver Bewegung bis in den Ductus thoracicus vorgedrungen. An der Inserlionsstelle des Biceps am Knie zeigten sich sch\u00f6ne Lymph-gef\u00e4ssnetze, auf der innern Oberfl\u00e4che des untern Theiles der Fascia lata Streifen und auch einige zierliche Lymphgef\u00e4sschon an der Bandmasse des Fussgelenkes. Im 26. Fall waren nach beiderseitiger Injection unter die Fascia lala nach 18 Minuten dauernder activer Bewegung der aus dem Ductus thoracicus fliessenden Lymphe schon Tr\u00f6pfchen von Alkaninl\u00f6sung beigemengt und bei der anatomischen Untersuchung zeigte links die Aponouroso des Vaslus externus entfernt von der Injectionsstclle und unverletzt auf der dem Knochen zugewendeten Stelle L\u00e4ngsstreifen und auf ihrer Aussenll\u00e4che zierliche Lymphgef\u00e4sschon, und rechts waren 3 Zoll weit unter der Einstichs\u00f6flhung an der ganz unversehrten Fascia lata wundersch\u00f6ne Lymphgef\u00e4sse injicirt.","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"AuI'NAHMK DICH LvMI\u2019IIE DCIICII D1H Sminkn.\n89\n178]\nAuch muss ich hier bemerken, dass die mil all den fr\u00fcheren Erfahrungen in Widerspruch stehende sehr geringe Beschleunigung des Lymphslromes bei activer und passiver Bewegung bei diesem Fall der Obturation von Lymphgefllsschcn oder Lymphdr\u00fcsen zugeschrieben werden muss.\nIm Gegensatz zu diesen zwei F\u00fcllen war im Versuch 27 nach Injection unter die Haut und wiederholter passiver Bewegung die Masse rechts unter der Haut bis zur Schenkelbeuge verbreitet und wohl auch zahlreiche Hautlymphgef\u00fcsschen injicirt, aber doch war der Farbstoff rechts nur wenig \u00fcber die Inguinaldr\u00fcsc vorger\u00fcckt und links war eben nur ein ganz kleines Lymphge-fiisschen injicirt. In den Lymphgef\u00fcssen der Aponeurosen und den die gr\u00f6sseren Schenkelgef\u00fcsse begleitenden Lymphst\u00e4mm-chen war keine Spur von Injeclions-Masse aufzufinden. Als beg\u00fcnstigendes Moment zur Fortbef\u00f6rderung der injicirten Masse mag hier der bei der passiven Bewegung auf die Haut ausge\u00fcbte Druck eine Rolle gespielt haben.\nIch will hier noch ganz besonders darauf hinweisen, dass auch bei den Pumpversuchen an herauspr\u00fcparirten Fascien die Injection nur dann gelang, wenn die Masse mit der innern Oberfl\u00e4che der Aponeurosc in Ber\u00fchrung stand, nie aber, wenn dieselbe auf die iiusserc Oberfl\u00fcche ausgegossen war; es ist somit einleuchtend, dass passive und active Bewegung nur auf die unter der Fascie befindliche Lymphe einen Einfluss aus\u00fcben, aber nicht auf die Lymphe der Haut und des Unterhau tzcllge-wcbcs.\nNach dieser Abschweifung will ich wieder auf die bei meinen Girculalions-Versuchcn gewonnene Lymphe zur\u00fcckgehn und Etwas \u00fcber die Qualit\u00e4t derselben berichten.\nZu Beginn des Versuches war die Lymphe ganz klar, beinahe farblos, nur in einzelnen F\u00fcllen waren die ersten Tropfen chylushallig, milohweiss getr\u00fcbt, sp\u00fcter bekam die klare Lymphe einen gelben Schimmer und wurde in drei bis vier Stunden nach dem Tode allm\u00fchlig lleischwasser\u00fchnlieh. Die r\u00fclhliche F\u00fcrbung nahm gegen das Ende der lhirchleilung immer mehr zu und endlich war die Lymphe auch tr\u00fcbe. Die R\u00fclhung und Tr\u00fcbung ist eine constante Erscheinung und bedingt durch reihe Blutk\u00f6rperchen. Es fr\u00fcgl sich, auf welchem Wege dieselben in den Lymphstrom gelangen. Auch die normale Lymphe enth\u00fcll ja Blutk\u00f6rper und es ist eine ebenso bekannte Thntsache, dass nach","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"\u00bb0\nDr. GiiMiiisicii\n[179\nInjection einer gr\u00f6sseren Menge indifferenter Fl\u00fcssigkeit in die Gofiisso des lohenden Thieros in Folge dor Steigerung des Blutdruckes die Lymphe von beigemcnglen Blutk\u00fcrpcrn r\u00fcthlich wird. Bei der k\u00fcnstlichen Blullcitung habe ich jedoch nie einen Druck angewandt, der dem normalen gleich kilme, und glaube desswegen von einer solchen Ursache abschn zu k\u00f6nnen. Von der bei der Operation verursachten Blutung lilsst sich der Blut-gchall auch nicht erkl\u00e4ren, weil in diesem Falle die F\u00e4rbung gleich anfangs hatte auftreten m\u00fcssen. Von den durch die Elec-Iroden bewirkten Ecchymosen als Ursache der Filrbung kann auch keine Rede sein, weil die Lymphe sich oft schon damals r\u00f6thctc, als noch keine Ecchymosen vorhanden waren und cs \u00fcberhaupt gar nicht wahrscheinlich ist, dass die sonst an\u00e4mische Haut Lymphe producirte. Als ljauptursache der R\u00f6thung glaube ich demnach das wiederholte Ausdr\u00fccken der Lymphst\u00e4mmchen beschuldigen zu m\u00fcssen, und wenn auch grobe Verletzungen ausgeschlossen werden k\u00f6nnen, wird eine Blutung per diapedesin selbst bei aller Vorsicht und Schonung nicht zu vermeiden sein.\nBei der mikroscopischen Untersuchung entspricht die farblose Lymphe der normalen. In der gef\u00e4rbten findet man ausser den gew\u00f6hnlichen Lymphk\u00f6rpern rothe Blutk\u00f6rperchen in einer der F\u00e4rbung angemessenen Menge. Der Erw\u00e4hnung worth halte ich auch die Beobachtung, dass selbst die in der letzten tr\u00fcben Lymphe befindlichen recht zahlreichen Lymphk\u00f6rper auf dem ,V. Schultze'sehen Wiirmelisch 25 Stunden nach dem Tode des I hieres zum grossen Thcil noch lebhafte Bewegung zeigten.\nIn allen F\u00fcllen entstanden in der Lymphe gleich nach dem Ausfiiessen Gcrinsel und zwar nicht nur so lange, als auch im Blute noch Gcrinsel gefunden wurden, sondern auch noch viele Stunden spater. Der letzte Anlhoil der gewonnenen Lymphe jedoch war wohl constant reicher an Eiweiss, enthielt aber nur wenig oder gar kein Gcrinsel.\nBezugs der chemischen Zusammensetzung kam ich zu den in der Tabelle (p. 92 u. 93) angegebenen Resultaten.\nAus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, dass die in der ersten Zeit abgeschiedene noch reine und klare Lymphe Eiweiss, Salze und Chloride in demselben Procentsalz enth\u00fcll, wie die normale und auch die schwach r\u00f6lhlich gef\u00f6rblo Lymphe bezugs der Eiweissmenge nur ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte des w\u00fchrend der Durchlcilung eingedickten eiweissreicheren Blutserums erreicht.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Auknahmk dur Lymi\u2019iik durch dir Skiinkn.\n\u00bb1\n182 J\nDer Eiweissgehalt der rothen Lymphe aber steigt in den meisten Fallen auf eine solche H\u00f6he, welche die schwankenden Grenzen der normalen Lympho schon \u00fcberschreitet; \u2014 die Salze und namentlich die Chloride bleiben ungef\u00e4hr gleich bei Lymphe und Blutserum. Den Zuckergehalt habe ich sowohl in der Lymphe, als auch bei den fr\u00fcher erw\u00e4hnten Blutanalysen mit frischer Fehling'scher Fl\u00fcssigkeit bestimmt und zwar meist in zwei Partien auf folgende Art. Nachdem dasEiw'eiss in der Siedhitze mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt und abfiltrirt war, versuchte ich, falls das Filtrat wasserklar war, mit einem Theilc desselben gleich die Reaction, den andern Theil des Filtrates dampfte ich zum Trocknen ein, zog mit schwachem Alkohol aus, dampfte wieder ein; den R\u00fcckstand zog ich mit Wasser aus, filtrirte und machte die Reaction so, dass ich die Fl\u00fcssigkeit zum Sieden erhitzte und dann aus der Burette geringe Mengen einer sehr verd\u00fcnnten Fehling'sehen L\u00f6sung zufliessen liess, dann die Eprouvette eine Zeit lang ins Wasserbad brachte, hierauf wieder Kupferl\u00f6sung zuf\u00fcgle, so lange die Tr\u00fcbung merklich zunahm. Als Endreaction nolirte ich die, bei welcher keine st\u00e4rkere Tr\u00fcbung eintrat, wenn ich zu je einem Theile derselben Zuckerl\u00f6sung oder Kupferl\u00f6sung zusetzte, ln jedem einzelnen Fall habe ich mit der Fehling'sehen Fl\u00fcssigkeit Control-Versuche gemacht und auch wiederholt den gebrauchten Alkohol gepr\u00fcft. \u2014 Es zeigte sich in den ersten Partien der Lymphe constant Zucker, in den sp\u00e4teren war der Zuckergehalt geringer und verschwand in der rothen Lymphe ganz.\nAuf eine weitere Discussion der chemischen Verh\u00e4ltnisse kann ich mich f\u00fcr jetzt nicht einlassen, ich will nur darauf hin-weisen, dass die erhaltene Lymphe im Ganzen und Grossen der normalen entspricht und eben nur die zur Zeit des v\u00f6lligen Abslerbens erhaltene Fl\u00fcssigkeit den Vergleich mit der normalen Lymphe nicht besteht.\nDie n\u00e4here Untersuchung der ohne k\u00fcnstliche Circulation erhaltenen restirenden Lymphe ist ebenfalls auf Tabelle Nr. 4 angemerkl. Es zeigen sich hier mit dem Obigen ziemlich \u00fcbereinstimmende Verh\u00e4ltnisse. Der Gehalt an Fibrin und Zucker nimmt etwas ab, doch war hier eine Zunahme des Eiwcissgo-haltcs gegen das Ende des Versuchs nicht zu conslalircn. Bemerkenswerth ist der hohe Eiweiss- und Zuckergehalt bei Versuch 23, \u2014 vielleicht eine Folge der Lymphslauung.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee)2\tDr. Gbnkrsicii,\t[-180\nv O \u00a3 \u00ae W> \u00fc > O\nO) Q>\nWJ 0>\nC0 \u00a9\n73\n\u2022S s\no> CO cO (O o>\n--\t\u2014\tw. \u00bbV \u00bb\u25a0<\tW'\noo o* <?-<?- o- o- <o\u00abo<o\u00bbo<o\n00 O o\u00bb o> o-\no\u00bb r- o- o> oo\nOi O\u00bb <N I/O <JJ\noo o> <jq o\n<0 O f' vt (JJ\nCO CO CO Mt\n(H \u00ab (W CO eo\n<o \u00ab#\n<o oo\n<o >\u2666","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"181]\nX.\n<\n*0 \u00ab\u2666 <0 0>\nlO \u00ab 1\u00bb IN O\no o o o o\nI I I I I\nO) O lO IN 9)\n*5 *5 *\u00b0 <** T\no o o o o\nO'* \u00a9- &\u2022 O' o*\n\u00a9-* O* O- O' o*\n^ 00\t\u00abO\na in o io\n91 CN (N CO\nI I\n>\nI I I 3 I\nI\nm \u2022 a m\nAufnahme dee Lymphe durch dir Sehnen.\t03\ne cd\n\u00b0 h\nc o C \u00d6D\n\u00ab 9\nC\u00d6 Sl\nC\n\u00d6D X\n\u00abO\u2019\u00e4.E\n,\u00ab O) D\n\u00abD C","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"!)4 Du. (\u25a0KNKiiHicii, Aiiknaiimh I). I.vmi'iik muten i>. Skiinhn. [183\nIm Hinblick auf die ohne k\u00fcnstliche^ Blutdurchleitung erhaltene Lymphe wirft sich nun wieder die Frage auf, inwiefern die bei der k\u00fcnstlichen Blutdurchleitung erhaltene Fl\u00fcssigkeit als rcstirendc oder als producirtc Lymphe zu betrachten sei. \u2014 Beim Vergleichen beider Versuchsreihen geht hervor, dass die Gesammtmengc der durch k\u00fcnstliche Blutdurchleitung gewonnenen Lymphe bedeutend gr\u00f6sser ist. Der Unterschied wird um so auff\u00e4lliger, wenn man in Betracht zieht, dass eigentlich nur im 20. und 21. Fall die Circulation leidlich von Statten ging, hingegen im 28sten vom Anfang her durch den Gef\u00e4sskrampf sehr beschrankt war und im 26sten die Aufnahme der Lymphe durch die Alkanininjection verhindert wurde, \u2014 dass ferner von den Versuchen ohne Blutdurchleitung eigentlich nur 23 vergleichbar ist, indem bei den andern drei F\u00e4llen durch die vorher ausgef\u00fchrten langwierigen Operationen der Blutdruck erh\u00f6ht und die Lymphe gestaut war und das Thier stundenlang in einer bestimmten Lago fixirt, somit der M\u00f6glichkeit beraubt war, seine Lymphaufsaugungsapparate spielen zu lassen. Auch weisen die einzelnen Phasen der Versuche darauf hin, dass bei der Circulation Lymphe producirt wurde. W\u00e4hrenddem bei den Versuchen ohne Blutdurchleitung in der vierten Stunde nach dem Tode bei 15 Min. langer passiver Bewegung nur 2(24), 6(23), 8(27) Sc.-Mm. Lymphe herausbef\u00f6rdert wird, haben die Versuche erster Reihe 8'/2 Stunden nach dem Tode in 6 Minuten 42(20), \u2014 5 Stunden nach dem Tode in 13 Minuten noch 42(22) Mm. der Scala an Lymphe geliefert.\nAus diesen Pr\u00e4missen kann, wie ich glaube, der Schluss gewagt werden, dass bei der k\u00fcnstlichen Circulation in den \u00fcberlebenden Thcilcn noch wirkliche Lymphe producirt wird, und wenn auch bis jetzt eigentlich nur bezugs des Resorptions-mechanismus bestimmte Resultate erlangt sind, kann man hoffen , bei Verbesserung der Methode auch den chemischen Vorg\u00e4ngen in der Muskulatur auf diesem Wege mit Erfolg nachzugehn.","page":94}],"identifier":"lit1369","issued":"1870","language":"de","pages":"53-94","startpages":"53","title":"Die Aufnahme der Lymphe durch die Sehnen und Fascien der Skeletmuskeln","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:58:08.158181+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit1369
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo