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Kehlton-Schreiber nach F. Krueger und W. Wirth

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{"created":"2022-01-31T14:09:47.032313+00:00","id":"lit13713","links":{},"metadata":{"contributors":[{"name":"Zimmermann, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Leipzig","fulltext":[{"file":"p1.txt","language":"de","ocr_de":"E. ZIMMERMANN, LEIPZIG\nEmilien-Strasse 21\tGegr\u00fcndet 1887\tEmilien-Strasse 21\nKehlton-Schreiber\nnach F. Krueger und W. Wirth.\nDer Apparat dient dazu, die Schwingungen der Stimmb\u00e4nder kymographisch zu registrieren, wie sie beim Sprechen und Singen sich (in ihren akustisch wesentlichsten Eigenschaften unver\u00e4ndert) dem\nSchildknorpel des Kehlkopfs mitteilen.\nDie flache Aufnahmekapsel a, Durchmesser ca. 30 mm, mit einer Membran aus feinstem Condomgummi bespannt, wird von aussen, seitlich (s. Abbildung 1) auf den Schildknorpel aufgesetzt. Von hier aus werden die Schwingungen der Stimme durch einen ventilierbaren (v) Kautschukschlauch der Abgeberkapsel (Schreiber) G zugeleitet. Diese, in m\u00f6glichst kleinen Ausmessungen gehalten, hat eine ovale \u00d6ffnung, wor\u00fcber ein Membran desselben feinen Gummis wie die der Aufnahmekapsel gespannt ist. Die Membran der Abgeberkapsel tr\u00e4gt, auf ihrer Mitte aufgeklebt, einen kleinen Steg aus Aluminium (st). Auf diesem Stege ruht die hinten festgeklemmte schreibende Borste b. Zur bequemeren Anordnung der Kapsel am Kymographion ist die Borste schr\u00e4g gerichtet.","page":0},{"file":"p2.txt","language":"de","ocr_de":"Die Abgeberkapsel ist mit Feinstellung F versehen, zur endg\u00fcltigen Ann\u00e4herung (im ganzen) an die Schreibtl\u00e4che. Die L\u00e4nge der Borste wird zun\u00e4chst im Groben an der Klemmstelle (kl) abgestuft; sie muss z. B. f\u00fcr M\u00e4nnerstimmen etwas gr\u00f6sser sein als f\u00fcr Frauen- und Kinderstimmen. Innerhalb der Grenzen von 5 mm, kann die (eingeklemmte) Borste ferner durch die Mikrometerschraube m verl\u00e4ngert oder verk\u00fcrzt werden, nach Massgabe der individuellen und wechselnden Durchschnitts-Stimmlage, sowie der kleinen Spannungs- und Elastizit\u00e4ts\u00e4nderungen im System.\nDer Apparat ist hervorgegangen aus Versuchen des Privatdozenten Dr. F. Krueger, Assistenten am Leipziger Institut f\u00fcr experimentelle Psychologie (\u00fcber die Tonh\u00f6henbewegung der Sprech- und Singstimme) und wird im Herbste dieses Jahres von Dr. Krueger genauer beschrieben werden (wahrscheinlich in den Berichten der Kgl. S\u00e4chs. Gesellschaft der Wissenschaften).\nDas Prinzip des Kehlton-Schreibers ist schon von Rousselot in die Wissenschaft eingef\u00fchrt worden. Wenn aber Wundt das Kruegersche Verfahren als ein \u201ewesentlich vervollkommnetes\u201c bezeichnet (V\u00f6lkerpsychologie I. die Sprache; 1. Teil, 2. Auflage 1904, S. 498 Anm.), so beruht diese Vervollkommnung vorzugsweise auf der neuen Form der Abgeberkapsel. Die bisher f\u00fcr alle \u00e4hnlichen Zwecke im Gebrauch gewesenen Mareyschen Tambours ergaben nur verwaschene, oft unleserliche Kurven und versagten bei leiser Stimmgebung g\u00e4nzlich. Die neue Abgeberkapsel arbeitet mit den geringst m\u00f6glichen Massen und, weil sie jede Gelenk\u00fcbertragung vermeidet, auch mit minimalem Reibungsverlust. Die Borste zeichnet daher mit grosser Regelm\u00e4ssigkeit scharfe, schon makroskopisch sehr deutliche Kurven.\nDer Kehlton-Schreiber eignet sich besonders gut zur messenden Untersuchung: der Tonh\u00f6hen der Sprech- und Singstimme; der Zeitdauer einzelner Laute oder Lautgruppen; ihrer Stimmhaftigkeit oder Stimmlosigkeit und dergl. Zur zeitlichen Auswertung der Kurven dient der (akustische) Federunterbrecher A No. 167 und als Zeitmarke das Federsignal Z No. 184, welche beide bis l/\u00e45t) Sekunden aufzeichneten. Das Federsignal ist direkt unterhalb des Kehlton-Schreibers angeordnet und wie dieses auf dem Universal-statif U No. 425 befestigt.\nAls Registrierinstrument wurde Kymographion No. 210 verwendet, welchem die neue Schleifeneinrich-\ntung beigef\u00fcgt ist. Preis des Kehlton-Schreibers . . .\tMk.\t65.-\tNeue Schleifeneinrichtung .\t.\t.\t. . Mk.\t150.\nAufnahmekapseln aus Hartgummi p. St.\t\u00ee\u00ee\t5.\u2014\tUniversalstativ No. 425 ....\t\t105.\nZwischen-Ventil No. 328\t\t\t5)\t1.75\tFeder-Unterbrecher No. 167 . .\t\t105.\nKautschukschlauch, starkwandig, p. m\t\t2.\u2014\tFedersignal\t\t\t85.\nKymographion No. 210\t\t\t\t750.\u2014\t\t\t","page":0},{"file":"p3.txt","language":"de","ocr_de":"Kymographion mit ebener Schreibfl\u00e4che.\nDas bisher \u00fcblich gewesene Verfahren, auf der Trommel selbst zu schreiben, f\u00fchrt einen prinzipiellen Fehler mit sich: Die Spitze des Schreibhebels folgt nicht der Kr\u00fcmmung der Trommeloberfl\u00e4che, sondern bewegt sich in einer Ebene, die bei sorgf\u00e4ltiger Einstellung der Schreibkapsel parallel zur Trommelache verl\u00e4uft. Mit zunehmender Entfernung des Schreibhebels aus der Ruhelage entfernt sich daher seine Spitze von der (gekr\u00fcmmten) Schreibfl\u00e4che: Es vermindert sich zun\u00e4chst die Reibung, so dass vergr\u00f6sserte Wellenh\u00f6hen vorget\u00e4uscht werden. Und jenseits einer bestimmten Grenze der Exkursion \u2014 umso eher, je leiser die Ber\u00fchrung schon urspr\u00fcnglich war \u2014 verliert die Schreibspitze \u00fcberhaupt den Kontakt mit der Trommel.\nBei fehlerhafter (schiefer) Einstellung der Schreibkapsel liegt die maximale Ann\u00e4herung zwischen Schreibspitze und Trommel irgendwo oberhalb oder unterhalb der Ruhelage, und die Wirkungen jenes prinzipiellen Fehlers sind noch schwieriger zu berechnen.\nSie k\u00f6nnen bei geringer Exkursion der Schreibspitze (kleine \u00dcbertragung, Tonwelle) vielleicht vernachl\u00e4ssigt werden.\nBei allen plethysmographischen und Atemkurven dagegen ist der Fehler merklich st\u00f6rend, und kann auch durch Feinstellung der Schreibkapsel nicht gleichm\u00e4ssig kompensiert werden.\nDie neue Vorrichtung umgeht den jeder gekr\u00fcmmten Schreibfl\u00e4che anhaftenden Fehler, indem sie neben der rotierenden Haupttrommel eine (parallel zu deren Achse verstellbare) Ebene F als Schreibfl\u00e4che schafft. Sie verbindet den Vorzug der urspr\u00fcnglichen graphischen Apparate \u2014 ebene Schreibfl\u00e4che \u2014 mit den (unaufgeblichen) Vorteilen der rotierenden Bewegung.\nDie Papierschleife, deren L\u00e4nge bei einer H\u00f6he von 180 mm 250 cm oder mehr betragen kann, wird \u00fcber die gew\u00f6hnliche Registriertromniel T sowie die Gleitrollen RR1 gelegt und mittelst der hinteren Walze W gespannt. Die bei F sich ergebende Fl\u00e4che wird hinter der Schleife durch eine polierte Metallplatte unterst\u00fctzt; dieselbe soll nur wenig aus der Tangente der beiden Walzen T und R hervorragen. Die Walze W ist auf der Eisenschiene E verstellbar und legt sich mit ihren Achsenenden beiderseits gegen Federn, welche in den Lagern L ruhen und durch die Schleife m\u00e4ssig gespannt werden. (Die Spannung soll nur so gross sein, dass die Achsen sich nur wenige Millimeter von ihren festen Gegenlagern entfernen.) Durch diese Federung werden alle Ungleichheiten der Papierschleife, entstanden durch unrichtiges Zusammenkleben, Berussen etc. ausgeglichen und die Schleife immer gleichm\u00e4ssig straff erhalten. Das Hoch- bez. Tieflaufen der Schleifen ist abh\u00e4ngig von der Parallelstellung der beiden Trommeln T und W. Vor dem Auflegen einer Schleife \u00fcberzeuge man sich daher durch Abloten mit einer Wasserwage nach beiden Seiten, ob die Oberfl\u00e4chen der Trommeln horizontal stehen. Im \u00fcbrigen wird durch Heben des Fusses 1 (mittelst der Schraube oder durch Unterlegen von Pappe) ein Sinken, durch Heben des Fusses 2 ein Steigen der Schleife erzielt. Durch dieses Hilfsmittel k\u00f6nnen selbst schlechte Papierschleifen zum korrekten Lauf gebracht werden. Das Berussen soll bei raschem Lauf der Schleife auf der Trommel W geschehen; das","page":0},{"file":"p4.txt","language":"de","ocr_de":"Abnehmen der fertigen Kurven wird erleichtert durch zwei beigegebene Messinghaken; mit der linken Hand wird der erste zwischen T und R gesteckt und die Schleife mit dem Haken gehalten. Die rechte Hand zieht nun nach L\u00f6sen der Fixierungsschraube die Walze W zur\u00fcck und w\u00e4hrend die Linke f\u00fcr die n\u00f6tige Spannung sorgt, wird mit dem zweiten bei W untergeschobenen Haken die Schleife abgehoben. Zwecks Fixierens wird die Schleife entweder zerschnitten oder auf ein besonderes Fixiergestell gebracht.\nDie gesamte Schleifen-Einrichtung kann bequem durch die Schraube V vom Kymographion abgenommen oder angesetzt werden. Beim Aufsetzen einer neuen Schleife ist das \u00c4bnehmen irgend einer Trommel nicht n\u00f6tig.\nKymographion, No. 210 meines Hauptkataloges ..............................................Mk. 750.\u2014\nNeue Schleifen-Einrichtung, die \u00fcbrigens jedem anderen Modell angepasst werden kann .\t\u201e\t150.\u2014\nErgograph nach Dubois.\nLit.: Schnyder, Alkohol und Muskelkraft. Arch. f. d. g. Phys. Bd. 93.\nDie von Professor Dubois angegebene Modifikation des Ergographs nach Mosso besitzt den Vorzug, dass der Apparat eine eigne, einfache Aufzeichnung der Hubleistung besitzt, welche seine Anwendung von kostbaren Registrier-Apparaten unabh\u00e4ngig macht. Dies wird dadurch erreicht, dass der arbeitende Zeigefinger bei jedem Hub den auf zwei polierten Stahlstangen gleitenden Schlitten S bewegt und das \u00fcber die Rolle R geleitete Gewicht in bekannter Weise hebt. Bei dieser Bewegung wird der unter der Wirkung einer Feder stehende Doppelhebel X frei, dessen unteres Ende in eine Sperrklinge endigt, die frei \u00fcber die Zahnstange Z der Schreibtafel T, welche den Papierstreifen tr\u00e4gt, geleitet. Beim Strecken des Fingers bez. Zug des Gewichtes wird der Hebel X zur\u00fcckgedr\u00fcckt, wobei die Sperrklinge in die Z\u00e4hne eingreift und T um einen oder mehrere Millimeter automatisch fortr\u00fcckt. Der durch den Schlitten S gesteckte, beschwerte Bleistift zeichnet hierbei die Hubh\u00f6hen auf; der seitliche Abstand derselben von, einander wird durch den stell-\nbaren Anschlag A reguliert. Ist der Papierstreifen mit einer Millimeterteilung versehen, so wird die Messung der vom Bleistift B gezeichneten Ordinaten wesentlich erleichtert. Bei Ausf\u00fchrung der Versuche wird die Hand durch Umklammern des Holzzylinders H fixiert, das Handgelenk lagert zwischen den stellbaren Metallbacken M, der Abstand des erstem kann den Gr\u00f6ssenverh\u00e4ltnissen der Hand durch Verstellen des Zylinders H angepasst werden. Der Arm ruht hierbei auf der Ulnarfl\u00e4che, w\u00e4hrend der freibewegliche Zeigefinger am zweiten Interphalangealgelenk in die Lederschlinge greift. Durch Anwendung des kr\u00e4ftigeren Zeigefingers m\u00fcssen die Gewichte etwas gr\u00f6sser sein als beim Mossoschen Ergographen (etwa 5\u20148 Kilo), da sonst die Muskelersch\u00f6pfung zu langsam eintritt.\tPreis Mk. \u00ea\u00eb:\u2014.","page":0}],"identifier":"lit13713","issued":"1905","language":"de","title":"Kehlton-Schreiber nach F. Krueger und W. Wirth","type":"Trade Catalogue"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:09:47.032318+00:00"}

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