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{"created":"2022-01-31T14:01:09.367730+00:00","id":"lit1372","links":{},"metadata":{"alternative":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig","contributors":[{"name":"Worm-M\u00fcller, Jakob","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig: 119-171","fulltext":[{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Spannung des Sauerstoffs der Blutscheiben.\nVon\nJnkob Worin M\u00fcller.\nMil I Tafel in Stoimlruck und 1 Holzschnitt.\nEinleitung.\n\u00a7 1.\nVorsuchsinethode.\nDio Spannung des Sauerstoffs der Blutscheiben hat vor mir l\u2019rofessor Frithjof Ho/mgreen untersucht. *) Er brachte frisches faserstofffreies Blut in die untere luftleer gemachte Kugel der Ludioig'sehen Quecksilberpumpe und liess dioses bei gleichbleibender Temperatur dort so lange verweilen, bis ein passend angebrachtes Manometer kein weiteres Wachsthum des Drucks in dem Verdunstungsraume anzeigle. Nachdem somit die Abdunstung der Gase aus dem Blute vollendet war, analysirte er einen Theil der ausgeschiedenen Luft und berechnete aus der gefundenen proccntischcn Zusammensetzung derselben und dem gesammten Druck der trocknen Gasmassen den Partialdruck des Sauerstoffs. Da dieser Druck die weitere Abscheidung von Sauerstoff aus dem Iliimoglobin des Blutes verhindert hatte, so konnte er als das Maass ftlr die Spannung des Blutsauerstoffs gelten. Diese Versuche wurden bei zwei verschiedenen Temperaturen (bei 20\" und 40\u00b0 C.) und mit verschiedenen Blutarien (Arterien-, Venen-, lirslickiingsblut) ausgeftlhrl.\nEine Wiederholung und Fortsetzung dieser nur beilllulig ausgefUhrten Arbeit erscheint aus mehrfachen Gr\u00fcnden von Belang. Zun\u00e4chst weil es wichtig ist zu erfahren, ob die Spannung des Sauerstoffs im arteriellen Blute nicht Uber 20 Mm. llg. hinausgehe, wie er gefunden. Aus dieser Zahl w\u00fcrden sich f\u00fcr\n) Wiener Sitzungsberichte Bd. 48. .1. 1803. pag. 646\u2014648.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\n.Ukiiii VVohh Miii.i.kr\n[3i>2\nilrn Vorgang iIit Respiration interessante Folgerungen ahlcilcii hissen. Zweitens ist es wichtig genug gemmer zu erfahren, welche Armierung die Spannkraft des Sauerstoffs der Blul-sclieihen mit dein verschiedenen Gehalte derselben an Sauerstoff erleidet. Hier\u00fcber geben llolmyrecns Versuche nur unvollkommene Aufschl\u00fcsse, weil die Gasmengen, welche die Blularlen enthielten, nicht bestimmt wurden.\nAus diesen Gr\u00fcnden schien mir eine Best\u00e4tigung und Erg\u00e4nzung der Beobachtungen von Holmgrecn w\u00fcnschcnswerth. Nach dem eben Er\u00f6rterten hat die Untersuchung darauf hinaus-zugehen\ndie Abh\u00e4ngigkeit der Sauerstoffspannnng von dem S\u00e4ttigungsgrade des Blutes mit Sauerstoff \u2014 bei m\u00f6glichst con-slanten Temperaturen und Boromelerdr\u00fcokcn \u2014 zu ermitteln; es muss also in jedem Versuche ausser dem Partiardruck des Sauerstoffs in der Luft die Dichtigkeit des Sauerstoffs in der Gewichtseinheit der Scheiben bestimmt werden.\nZu diesem Zweck w\u00e4hlte ich folgende zwei Versuchsweisen :\nI.\tEs wurde sauerstoffarmes Blut mit beschr\u00e4nkten (d. h. zur S\u00e4ttigung unzureichenden) Volumina sauerstoffreicher Luft (atmosph\u00e4rischerLuft) gesch\u00fcttelt; es dringt dann aus der letzteren in das erslere Sauerstoff ein, bis das .Gleichgewicht zwischen dem Sauerstoff des Blutes und dem Sauerstoff der Luft hergeslellt worden ist.\nII.\tEs wurde sauerstoffreiches Blut mit Stickstoff ebenfalls bis zur Abgleichung des O-Urucks gesch\u00fcttelt, ln diesem Falle, wo ein sauerstoffreiches Blut in eine sauerstoffarme Atmosph\u00e4re kommt, bewegt sich der Sauerstoff in entgegengesetzter Richtung, jedoch wiederum nur so lange, bis der Sauerslolfgchalt der Luft auf einen gewissen Werth gekommen ist.\nNach der vollst\u00e4ndigen Ausgleichung des Drucks wurde der Sauerslolfgchalt des Blutes und der Luft bestimmt.\nIlm die Ausgleichung der O-Spnunung bei con-slanten Temperaturen und Barouielerdr\u00fccken herbeizuf\u00fchren, mussten gegebene Volumina von Luft und Blut in einem abgeschlossenen Baume bis zur Herstellung des O-Gleichgewichls gesch\u00fcttelt werden. Dies geschah in s\u00e4mmtlichen Versuchen nach einer und derselben Methode, n\u00e4mlich folgcndermnasscn.\nDer Raum, in welchem der Sauerslolfgehall der Luft und","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Ukrkk in\u00ab Si'anniini; dus Saiikrstoppr iii-:k Bi.iitsciikiiikn. 121\ndes Blutes ausgeglichen wurde, befand sich in der auf der Tafel abgebildeten Flasche (\u00ab). Nahe Uber dem Boden derselben war die Tubulalnr (/*) eingelassen, welche durch einen sergfliltig oingeschlillfenen Glaspfropf verschlossen werden konnte. Auf dem Hals (c) der Flasche (\u00ab) war ein m f\u00f6rmiges Bohr mittelst einer an einem Ende befindlichen Erweiterung luftdicht aufgc-schHilfen ; jenseits dieser Erweiterung bei d und e befanden sich in dem Bohre zwei sorgf\u00e4ltig gearbeitete Glashiihne; das R\u00f6h-renst\u00fcck, welches zwischen den beiden H\u00e4hnen liegt, ist betr\u00e4chtlich weiter als dasjenige, welches sich vom Hahne e aus bis zum freien Ende erstreckt. Die M\u00fcndung dieses engen Rohrs konnte durch eine aufgebundene Kautschukr\u00f6hre (f) und einen in sie eingeslecklen Glaspfropfen luftdicht verschlossen werden. Um das Auseinanderweichen der einzelnen an einander gesteckten St\u00fccke beim Sch\u00fctteln zu vermeiden, wurden dieselben, in der Art wie es die Zeichnung sehen l\u00e4sst, zusammengebunden.*) Diese Flasche sammt der in f\u00f6rmigen Bohre wurden vor Beginn des Versuchs vollst\u00e4ndig mit Quecksilber gef\u00fcllt und die beiden H\u00e4hne so gestellt, dass sie die Lichtung der R\u00f6hre abschlossen.\nNach dieser Vorbereitung wurde in die Flasche eine bekannte Menge von atmosph\u00e4rischer Luft oder von Stickgas ein-gef\u00fchrt. Dieses geschah von der Tubulalur b aus , die zu dem Ende unter Quecksilber getaucht wurde. War die Luft in sic Ubergcf\u00fchrt und nachtr\u00e4glich der Stopfen in der Tubulalur befestigt, so wurde die Flasche wieder auf den Tisch gestellt und der Hahn d ge\u00f6ffnet, damit sich das im weiten aufsteigenden Schenkel der in R\u00f6hre befindliche Quecksilber gegen Luft aus-lauschc. Hiernach ward die Flasche geneigt, so dass das Quecksilber aus dem horizontalen und auch zum Theil aus dem absteigenden Schenkel der m f\u00f6rmigen R\u00f6hre nbfliessen und durch Lull ersetzt werden konnte. War dieses geschehen, so ward der Glaspfropf aus dem Kaulschukr\u00f6hrchon /' gezogen, welches am freien Endo der R\u00f6hre aufgebunden war und der Hahn e ebenfalls ge\u00f6ffnet. Dieses geschah in der Absicht um die Luft, welche in den Apparat eingef\u00fchrt war, unter den Baromclcr-druck zu bringen; insofern nun der Quccksilbcrstand in den beiden nebeneinander liegenden R\u00f6hrenschenkeln ein ungleicher\n*) Auch der Glasslopfon wmd vor dem Sch\u00fctteln fest an die Tubulalur (t>) gebunden.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":".Iakoii Worm Mtii.i.tiit,\nI go\n\nwar, wurde von Seilen der freien R\u00f6hrenm\u00fcndung millclsl einer l\u2019ipcllc so lange Quecksilber entfernt oder zugef\u00fcgl bis der Quecksilberspiegel beiderseits gleich hoch stand. War dieses erreicht, so wurde der Hahn e geschlossen, die Luft aus dem r\u00f6hrenf\u00f6rmigen Theil des Apparats in die Flasche zurUckgcfUhrt und dann auch der Hahn tl geschlossen.\nWar alles dieses beendigt, so ward zur Gewinnung des Blutes geschritten, das gew\u00f6hnlich grossen Hunden entnommen wurde. Je nach der Aufgabe des vorzunehmenden Versuches ward Arterien-, Venen- oder Erstickungsblut, und zwar unmittelbar aus der Ader Uber Quecksilber aufgefangen, wobei das von AI. Schmidt beschriebene Verfahren*) angewendel wurde ; das in die Sammelr\u00f6hre eingetretene Blut ward sogleich durch Sch\u00fctteln mit Quecksilber de\u00dfbrinirt. ln allen F\u00e4llen musste die abgezogene Blutmenge gross genug sein um Material f\u00fcr die drei folgenden Operationen zu liefern. Ein Theil desselben sollte in die lufthaltige Flasche eingef\u00fchrl und dort gesch\u00fcttelt werden, ein zweiter sollte unver\u00e4ndert in zwei Recipienten der Gaspumpe gelangen, um in letzterer entgast zu werden ; ein dritter Theil endlich sollte bis zur vollen S\u00e4ttigung mit Sauerstoff- in atmosph\u00e4rischer Luft gesch\u00fcttelt und dann ebenfalls behufs der sp\u00e4tem Auspumpung in zwei Recipienten Ubergeleitet werden.\nDie Uebcrf\u00fchrung eines abgemessenen Volums des fascr-sloll\u00efreien Blutes aus der Sammelr\u00f6hre in die Flasche geschah unter Quecksilber durch die Tubulatur b. Nachdem das Blut- und Luflquanlum miteinander gesch\u00fcttelt worden, wurde noch einmal der Druck im Innern der Flasche mit dem der Atmosph\u00e4re in das Gleichgewicht gesetzt, wobei die Grille in Anwendung kamen, die ich soeben beschrieben. Nach der Herstellung dieser Druckglcichheil wurden die beiden H\u00e4hne wieder geschlossen, das enge Rohr mit Quecksilber vollst\u00e4ndig ausgef\u00fcllt und seine freie M\u00fcndung luftdicht verstopft; dann ward die Flasche umgekehrt und in dieser Stellung so lange lestgchnllon, bis Luft und Blut gegen den breiten Boden der Flasche empor gestiegen waren. Hierauf ward der Hahn ((/) vorsichtig er\u00f6ffnet und s\u00e4mmlliche Luft, welche der r\u00f6hrenf\u00f6rmige Theil des Apparats enthielt, wieder in die Flasche zurUckgef\u00fchrl, wobei sich die R\u00f6hren wieder vollst\u00e4ndig mit Quecksilber f\u00fcllten. Hierauf\n*) Artiuilr.n aus \u00ab1er pliy.s. Anstalt zu Leipzig; zweiterJnlirgmig 1807. Leipzig ISOS, S. ;t2.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"I IIK ni: h ni n Si'ANNiiNii lins Kaiikkktoi'I's nun Bi.iits\u00fciikiiikn. 123\nwurde die Flasche l)is zu einer halben Stunde lang anhaltend und stark gesch\u00fcttelt, so dass sich die Luft im Blute unter Bildung eines feinen Schaumes vertheille.\nDie Abmessung dos Blutes unter Quecksilber wurde vermittelst des Apparates bewirkt, den der beistcbcmle Holzschnitt wie-dergiebt. a stellt die Sammel-r\u00f6hrc vor, in welcher das aus der Ader gelassene und dort defi-brinirte Blut enthalten ist; auf das obere Endo derselben ist ein T-Rohr aufgebunden. Der horizontale Schenkel des letzteren d m\u00fcndet in ein Kautschukrohr, das in den Trichtere ausl\u00e4uft. Der vertikale Schenkel des T-Rohres setzt sich dagegen durch ein Kautschukrohr in die calibrirle Kugel f fort, und diese geht ihrerseits in das calibrirto Glasr\u00f6hrchen g \u00fcber. Zwischen a und c und c und e findet sich je eine Schrau-benklcmme b und d. Der Apparat ist in der Weise wie es die Zeichnung angiebt in einen Halter oingcspannl\u00bb Der Gebrauch dieser Vorrichtung ist sehr einfach Zuerst f\u00fcllt man, w\u00e4hrend die Klemme 6 geschlossen ist, von dem Trichter e aus das T-f\u00f6rmigo Sliick ec, die Kugel f und das Rohr g mitQuecksilber an. Nachdem dieses geschehen schlicsst man die Klemme d und \u00f6ffnet 6.\nIn Folge hiervon sinkt das Quecksilber aus f in a und statt dessen dringt Blut in dio Kugel ; durch vorsichtige Regulirung der Klemme b kann man mit dem Auslausche des Blutes gegen Quecksilber an jedem beliebigen Punkte iuneholten, also auch un einer Marke, die am untern Halse der Kugol angebracht isl. Ist die Kugel mit Blut gef\u00fcllt, so schliossl man die Klemme b und \u00f6ffnet rt. Dns im Trichter vorhandene Quecksilber dr\u00e4ngt dann den Inhalt der Kugel durch das R\u00f6hrchen g aus und zwar in das Gef\u00e4ss, welches vor seiner freien M\u00fcndung angebracht ist. Da sich hierbei der blutige Inhalt des R\u00f6hrchens nicht durch die froie M\u00fcndung desselben cnlleort, so muss man, um das \u00fcbergofUhrlo Maass zu kennen , den Inhalt des R\u00f6hrchens von dem der Kugel abrcchncn.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\n\u2022IAKOll WoilM M\u00dcLI.KR,\n[356\nNach Beendigung des Sch\u00fctlclns ward die Flasche auf ihren hreilen Hoden gestellt und dort so lange sich seihst \u00fcberlassen Ins sich ein grosser Theil der Luft aus dem Schaume wiederum zu einer gr\u00f6sseren zusammenh\u00e4ngenden Luftmasse unter dem Mahne (d) gesammelt hatte. Wenn dieses geschehen war, so wurde der Hahn (d) vorsichtig er\u00f6ffnet, so dass die Luft in die R\u00f6hre emporsteigen konnte; mit der Einf\u00fchrung von Luft in die r\u00f6hrenf\u00f6rmigen St\u00fccke ward so lange fortgefahren, bis dieselbe wiederum in den absteigenden Manometer-Schenkel und zwar bis zum oberen Drittel gelangt war; dann wurde von der freien M\u00fcndung des engen Manometerstucks der Glaspfropf entfernt und aus dem Rohr so lange Quecksilber abgehoben, bis sein Spiegel in gleicher H\u00f6he mit dem des weiten Rohres stand. Hierauf ward (1er Hahn (\u00ab) er\u00f6ffnet, .le nachdem sich nun w\u00e4hrend des vorhergehenden SchUttelns die Luft in der Flasche vermehrt oder vermindert hatte, wurde auch der Quecksilberstand im engen Rohr erh\u00f6ht oder erniedrigt gefunden. Welche Ver\u00e4nderung aber auch durch das Sch\u00fctteln eingetreten war, in jedem Fall ward sie durch Einf\u00fcllcn oder Ausheben von Quecksilber wieder ausgeglichen, so dass schliesslich die in der Flasche enthaltene Luft wieder unter den Barometerdruck gestellt wurde.\nWar die Ausgleichung geschehen, so wurde mit H\u00fclfe der vorhin beschriebenen Handgriffe die Luft aus dem Manometer in die Flasche zurUckgef\u00fchrt und das Sch\u00fctteln von Neuem begonnen. Der Wechsel von Sch\u00fctteln der Luft mit dem Blute und das Ausgleichen der in der Flasche vorhandenen Luft mit dem Druck der Atmosph\u00e4re ward noch \u00f6fter wiederholt und zwar so lange, bis bei mindestens zwei aufeinander folgenden Pr\u00fcfungen kein Unterschied zwischen dem Druck der Atmosph\u00e4re und demjenigen der gesch\u00fcttelten Luft mehr bemerkt werden konnte. Boi sorgf\u00e4ltiger Ausf\u00fchrung dieses Verfahrens war zu erwarten, dass die Gase des Blutes sich mit denen des Luftraumes der Flasche und zwar unter dem Atmosph\u00e4ren druck ausgeglichen hatten.\n( logen den soeben gelhancn Ausspruch \u00fcber die Ausgleichung des Druckes k\u00f6nnte man einen Zweifel zu erheben geneigt sein, der insbesondere dann eine Ber\u00fccksichtigung verdiente, wenn sauerstoffarmes Blut mit atmosph\u00e4rischer Luft gesch\u00fcttelt worden war. Aus bekannten Gr\u00fcnden wird der Gas-auslausch zwischen sauerstoffarmen Blut und sauerstoffhaltiger","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"357] Uebkr die Spannung dks Sauhrstoffs der Bi.utschf.iben. 125\nLuft eine doppelte Richtung annehmen. Aus dem Luftr\u00e4ume wird Sauerstoff in das Blut und aus dem letzteren Kohlens\u00e4ure in die Luft dringen. Nun lasst sich von vornherein nichts gegen dio M\u00f6glichkeit einwenden, dass die in entgegengesetzter Richtung bewegten Gasvolumina gleich gross gewesen seien und unter dieser Voraussetzung wurde aus der Unveranderlichkeit des Druckes der gesch\u00fcttelten Luft kein Kennzeichen f\u00fcr die Ausgleichung zu entnehmen gewesen sein. Der Verlauf in den wirklich ausgef\u00fchrten Versuchen best\u00e4tigte jedoch die vorausgesetzte M\u00f6glichkeit nicht. Nach dem ersten Sch\u00fctteln zeigte sich in der Regel dass die Aufnahme \u00fcberwiegend \u00fcber die Abgabe gewesen war, wahrend beim spateren Sch\u00fctteln fr\u00fcher oder spater das Umgekehrte eintrat. Hall man diese Erfahrung, dass die aufgenommenen und ausgeschiedenen Gasvolumina sich keineswegs das Gleichgewicht halten mit der Ueberlegung zusammen, dass der Ausgleichungs-Process zwischen beschrankten Mengen von Gasen im Luftraum und im Blute auch eine nur beschrankte Zeitdauer in Anspruch nehmen m\u00fcsse, so d\u00fcrfte man zu der Uebcrz.eugung kommen, dass der bei wiederholtem Sch\u00fctteln gleichgebliebene Druck als ein Beweis f\u00fcr die zum mindesten ann\u00e4hernd slaltgefundene Ausgleichung gelten d\u00fcrfe.\nln den F\u00e4llen, in welchen reines Stickgas in die Flasche eingef\u00fchrt w'ar, ist die Unveranderlichkeit des Druckes der gesch\u00fcttelten Luft noch viel mehr als ein Kennzeichen vollkommener Ausgleichung anzusehen, denn hier geht, abgesehen von einer jedenfalls sehr geringen Sticksloll'bewegung, der Gasstrom nur in der Richtung vom Blute zur Luft. Aus diesem Grunde hatte es vorteilhafter erscheinen k\u00f6nnen, die Versuche ausschliesslich mit H\u00fclfe des Stickgases auszuf\u00fchren. Der Grund, warum ich dies unterlassen, war ein zweifacher ; erstens werden durch die Anwendungen dieses Gases die Versuche \u00f6fter sehr in die Lange gezogen, da ich wiederholt sah, dass die Blasen, welche dieses Gas innerhalb des Blutes bildet, sehr viel langsamer zusnmmonlliessen als die, welche bei urspr\u00fcnglicher Anwesenheit von Sauersloli'entstehen ; zweitens aber legte ich aus Umst\u00e4nden, welche sp\u00e4ter erw\u00e4hnt worden sollen, einen Werth darauf, feslzuslellen, ob die Erscheinungen welche beim Eindringen des Sauerstoffs in die Blutscheiben zu beobachten sind, mit denjenigen \u00fcbereinslimmen, welche man beim Austritt dieses Gases aus den genannten Formbestandlhcilen gewahrt.","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"12(>\nJakob Wok\u00bb! M\u00fcllp.r,\n[358\n|);i das Schflllcln der Flasche in freier Luft vorgenommen wurde, so war anzunchmen, dass die gerade vorhandene Lufl-sv\u00e4rme auch innerhalb der Flasche geherrscht habe. Io der Thal konnte dieselbe nur deshalb um ein unbedeutendes h\u00f6her gewesen sein, weil sich von der bewegenden Hand aus die Flasche und ihr Inhalt etwas crwilrml hallen. Diesem geringen Zuwachs war aber jedesmal zum Wiederverschwinden reichliche Gelegenheit geboten wenn die Flasche zum mindesten eine halbe Stunde lang nach jeder Sch\u00fcttelperiode ruhig dastand, um dem feinblasigen Schaum f\u00fcr das Zusammentrclen zu grossem blasen Zeit zu lassen. \u2014 Bei den an und f\u00fcr sich grossen Gewichten der Flasche war es unm\u00f6glich der letztem auch noch einen constant temperirten Wassermantel zuzuf\u00fcgen, vorausgesetzt dass das Sch\u00fctteln durch die Hand geschehen sollte. Diese Vorsichtsmaassregel, welche f\u00fcr eine methodische Untersuchung Uber den Rinfluss der Temperatur auf die Sauerstoffspannung unerl\u00e4sslich ist, w\u00fcrde wie ich glaube nur dann anwendbar sein, wenn man das Sch\u00fctteln einer Maschine \u00fcbertr\u00fcge.\nNachdem die \u00fcber dem Blute stehenden und die in ihm vorhandenen Gase ihren Druck ausgeglichen, wird der Partialdruck des O in dem Luftr\u00e4ume dadurch aufgesuchl, dass man die procenlische Zusammensetzung des gesch\u00fcttelten Gasgemisches bestimmt. Dieses letztere geschieht nach bekannten Hegeln, wenn dasGns aus der SchUllcIllasche in die Absorptionsr\u00fchren Ubergef\u00fchrt ist. Bei der Trennung des Gases vom Blute hat man darauf zu achten, dass der Druck der Luft w\u00e4hrend dieses geschieht derselbe bleibt, weil sich sonst ihre Zusammensetzung \u00e4ndern w\u00fcrde. Um nun die Trennung von Blut und (ias dieser Forderung gem\u00e4ss auszuf\u00fchren gen\u00fcgt es, einen Theil der Luft mit schon beschriebenen Vorsichten in die r\u00f6hrenf\u00f6rmigen St\u00fccke des Apparates einzuf\u00fchren und sie von dort nach Schliessung des Nahnes c in die Messglocken Uberzuf\u00fcllen.\nKndlich war noch \u00fcbrig, die Dichtigkeit des Sauerstoffs im H\u00e4moglobin des gesch\u00fcttelten Blutes zu bestimmen. Iliczu geh\u00f6rt die Kennlniss von dem Procentgohallo des Sauerstoffs und des H\u00e4moglobins im gesch\u00fcttelten Blute. Da der letztere be-slandlheil nicht unmittelbar aiisgewerlhel werden kann, so ist man darauf angewiesen eine Gr\u00f6sse zu bestimmen, von der mit Sicherheit anzunehmen ist, dass sie mit dem H\u00e4moglobin in geradem Verh\u00e4ltnisse ver\u00e4nderlich sei. Hiezu bol sich als n\u00e4chst-","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"359] Ueber die Spannunp. drs Sauerstoffs der Bi.utschf.iben. 127\nliegendes Mittel dio Bestimmung dos Sauerstoffs selbst dar, der vor andern, z. B. der F\u00e4rbekrafl, den Vortheil hat, dass sein\u00ab? Menge in bestimmt an/.ugebenden Zahlen nuszudr\u00fccken ist. \u2014 Nach dem Entschl\u00fcsse das H\u00e4moglobin durch ein von ihm gebundenes O-Volum zu bestimmen, ward das Verfahren Ihr die Krmiltclung der 0-l)ichligkoil im gesch\u00fcttelten Blute folgendes. Ausser den Blutproben, welche in den abgeschlossenen Baum kamen, um dort ihre O-Spannung auszugleiehen, wurde, wie bereits fr\u00fcher erw \u00e4hnt, noch eine andere gr\u00f6ssere Portion desselben Blutes mit atmosph\u00e4r. Luft sehr anhaltend gesch\u00fcttelt, so dass man eine volle S\u00e4ttigung seines H\u00e4moglobins mit 0 annehmen konnte. Aus zwei Proben dieses Blutes wurden die Gase ausgepumpt und analysirl. \u2014Dasselbe geschah mit dem Blute, welches im abgeschlossenen Baume seine Sauerstoffspannung mit der in der Uberstehenden Luft vorhandenen ausgeglichen hatte. Hiernach erhielt ich zwei procentische O-Werthe, einen f\u00fcr die volle S\u00e4ttigung des Blutes, und einen andern f\u00fcr die theilweise dem Partiardruck des Sauerstoffs in dem abgeschlossenen Luftraum entsprechenden. Nennen wir den ersten die totale S\u00e4ttigung bezeichnenden Werth t, den zweiten die partiale ausdr\u00fcckenden\np, so ist der Quotient ~ der Ausdruck f\u00fcr die relative S\u00e4ttigung\ndes Blutes mit Sauerstoff; insofern aber t dem ll\u00e4moglobingehall des Blutes direct proportional ist, so wird der Quotient auch ein Maass f\u00fcr die Dichtigkeit des O\u2019s in dem H\u00e4moglobin, beziehungsweise f\u00fcr den Anthcil der Blulscheiben, welche vollkommen durch Sauerstoff ges\u00e4ttigt sind. \u2014 Dieses Verfahren gew\u00e4hrt den Vortheil, die aus verschiedenen Thieren genommenen und mit sehr grossen Abweichungen des H\u00e4moglobingehaltes begabten Blutarien unmittelbar vergleichbar zu machen. Ohne dieses w\u00e4re man immer darauf angewiesen gewesen , dasselbe Blut mit verschiedenem Sauerstollgehalt dem Ausglciehungsver-suche zu unterwerfen, wodurch die an und f\u00fcr sich m\u00fchselige Beilie der Beobachtungen nur noch weiter erschwert worden w\u00e4re.\nliinen Kinwurf den man gegen die beschriebene lleslim-mungsweise der KauorstoIVdiehligkeil daraus hernehmen wollte, dass sie den im Serum des Blutes enthaltenen Sauerstoff vernachl\u00e4ssige, halle ich f\u00fcr unbegr\u00fcndet. Denn im ges\u00e4ttigten H\u00e4moglobin kommen auf 1 Gcwichlslheil desselben 1.3 Vol. O bei 0U und 1 Mt. Ilg gemessen, auf ein Thl. Serum dagegen selbst bei","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\n.1A KOII Wo HM M\u00dcLI.KII,\n[3\u00ab0\nder niedrigsten Temperatur meiner Vei'suche (14\u00b0 G.) nur 0.0047 Vol. 0 (hei 0\u00b0 und 1 Ml. Ilg gemessen), vorausgesetzt dassdasselbe hei 0.158 Ml. Hg'*) mit Sauerstoff gesiilligl sei und dass wirden Absorptionsco\u00fcfficionlen des Serums f\u00fcr O gleich dem des Wassers annehmen. Waren also \u2022/,. II. ISThoile Ililmoglohin und 75 Thl. Serum in 100 Thl. Blut, so w\u00fcrden von den in ihm hei voller S\u00e4ttigung vorhandenen 15.8Vol. Sauerstoff (hei 0\u00b0 und I Ml. Ilg) h\u00f6chstens 0.35 Vol. auf das Serum fallen, so dass in dem oben erw\u00e4hnten Quotienten der Nenner statt des verwendeten Worlhes 15.8 in der Thal h\u00e4tte 15.45 sein m\u00fcssen. Um diesem Fehler zu entgehen h\u00e4tte man sich wohl zu einer leicht anzubringenden Correctur entschlossen k\u00f6nnen. Aber auch diese hielt ich nicht f\u00fcr nolhvvendig, da es hier nur auf vergleichbare Hesultale ankam. W\u00fcrden also zwei von verschiedenen Thieren herr\u00fchrende Blutsorlen, die beide mitO ges\u00e4ttigt sind, unter einander verglichen, so k\u00e4me nur der Werth des O\u2019s in Frage, der dem Serumantheil angeh\u00f6rt h\u00e4tte, um welchen die beiden Blularlen von einander verschieden gewesen. Diese O-Menge w\u00fcrde aber weit unter die analytischen Fehlergrenzen fallen. Wenn aber schon der Sauerstoff des Serums nicht mehr in Betracht kommt, welches durch Sch\u00fctteln bei 0.75 Mt. 11g. Barometerstand ges\u00e4ttigt ist, so f\u00e4llt selbstverst\u00e4ndlich derjenige ganz ausser Frage, welcher in dem Serum enthalten ist, das unter einem Farliardruck von nur 0.02 bis 0.03 Mir. Druck ges\u00e4ttigt wurde.\nWichtiger f\u00fcr die Bildung des Ausdruckes ~ scheint mir\ndie Hervorhebung eines andern hier in Betracht kommenden Umstandes. In der That scheint man bisher nicht darauf geach-let zu haben, dass man nur durch sehr anhaltendes und sorgf\u00e4ltiges Sch\u00fctteln dahin gelangen kann, das Blut bis zu dem Maximum seines Sauersloffgehalles zu bringen. So rasch ein sauerstoffarmes Blut bis zur arteriellen U\u00fclhung durch Sch\u00fctteln mit atmosph\u00e4rischer l.ufl gebracht werden kann, so langsam erreicht es von da ab die vollkommene S\u00e4ttigung. Dieses letztere ereignet sich namentlich dann, wenn man das Blut stall mir mit l.ufl in einer Flasche sch\u00fcttelt, die ausserdem auch noch Quecksilber enth\u00e4lt. In den sp\u00e4ter milzulheilenden Zahlen\n#) Gleich (loin ht l'Un rd ruck des O in atmosph\u00e4rischer Luft hei 0.75 Mt.\nUarometerslniid.","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"UniiKii um Scannum; nus Saukhstokks mot Bi.iitsciiribrn. 120\nhabe icli mehrmals eines Blutes gedacht, in welchem 2 Portionen jedesmal gleich lange, das eine Mal nur mit Luft, das andere Mal dagegen mit Luft und Quecksilber gesch\u00fcttelt waren. Man wird bemerken, dass die erster\u00a9 Portion stets sauersloffreicher als die letztere ist. \u2014 Um also der S\u00e4ttigung sicher zu sein habe ich das Blut mindestens \u2019/^ Stunde mit wiederholt erneuerter Luft gesch\u00fcttelt.\nIch komme nun zur Betrachtung der Genauigkeit, welche meine Versuche beanspruchen. \u2014 Die Fehler, welche bei der Bestimmung des Partialdruckes des Sauerstoffs in dem Luftraum begangen werden k\u00f6nnen, sind in den Grenzen eingeschlossen, welche durch die Gasanalyse \u00fcberhaupt gezogen werden, vorausgesetzt nat\u00fcrlich, dass die Ausgleichung zwischen dem Sauerstoff des Blutes und der Luft eine vollkommene gewesen ist. \u00fceber diesen letzteren Punct kann ich dem Leser keine andere Garantie bieten, als die welche in der genauen Befolgung der auf S. :15<> angegebenen Maassregeln liegen. Ueber den er-steren. die Genauigkeit der Gasanalyse , gewahren dagegen die vorliegenden Zahlen eine Auskunft, da jedesmal von demselben Gasgemische zwei Analysen ausgef\u00fchrt wurden. Die Procentzahlen des Sauerstoffs weichen, einen Fall ausgenommen, nicht Uber 0.2 von einander ab, in der Regel aber sind die Unterschiede noch kleiner. Ein Unterschied im Procentgehalte von 0.2 entspricht aber bei einem Barometerstand von 750 Millimeter einem Werthe des Partiardrucks von 1.5 Millimeter und dieser w\u00fcrde somit das Maximum des Fehlers darstellen , welcher dem Partiardruck anhaften k\u00f6nnte.\nF\u00fcrden Fehler der relativen S\u00fcttigungdes Blutes mit Sauerstoff kommen in Betracht die Analysen der Gase zweier verschiedenen Blutsorten, n\u00e4mlich diejenigen des vollkommen und die des unvollkommen ges\u00e4ttigten Blutes. Die Doppelanalysen, welche von jeder einzelnen der beiden Sorten vorliegen, zeigen, dass auch hier der analytische Fehler denjenigen des S\u00e4ttigungsgrades niemals \u00fcber die Grenze von einigen 0.01 uiriporlroibon kann, so dass von dieser Seile die erste Zahl dos Decimalbruehos, welcher die S\u00fctligung angiobt, als vollkommen gesichert anzusehen ist. Ein Einwurf k\u00f6nnte gegon sie nur aus dem Umstando erhoben werden, dass sich das Blut in der Zeit, die zwischen dem Versuche und der Auspumpung liegt, ver\u00e4ndert habe. Dieser Bemerkung w\u00e4re zu entgegnen ; dass es sich mit dieser Annahme schwer\n9","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\n.Iakoii \\VOHM M\u00fcllkr,\n[362\nvereinigen l\u00e4sst, warum zwei verschiedene Proben desselben Ulules, wenn sie nur sonst gleich behandelt sind, so sehr \u00fcbereinstimmende Gnsmengen geliefert haben, trotzdem dass die beiden Proben doch auch in merklichen Zeitabst\u00fcnden von einander ausgepumpt wurden. DicUcbcrcinstimrnungbcwcistdicschon von anderen Beobachtern fcstgcstellte Thalsache, dass sich das Blut w\u00e4hrend seines Aufenthaltes in Eis nur \u00e4usserst langsam \u00e4ndert.\nIn Folge dieser Auseinandersetzung halte ich mich zu der Annahme berechtigt, dass die Schuld nicht an den analytischen Fehlern liegen kann, wenn das Blut zweier verschiedener Ver-suchsthiore einen bis auf ein 0.1 \u00fcbereinstimmenden S\u00e4ttigungsgrad besitzt, und wenn trotzdem ihre Sauerstoffspannungen um mehr als zwei Millimeter voneinander abweichen; wo dieses geschieht m\u00fcssen andcreGrtlnde vorhanden sein, welche ausserhalb der analytischen Fehler liegen.\n\u00a72.\nVersuche mit dem Bluto.\nVon den Versuchen, welche ich ausgef\u00fchrt habe, theile ich zuerst diejenigen mit, in welchen das Blut mit sauerstoffhaltiger Luft gesch\u00fcttelt war. Sie werden, ohne dass ich weitere Bemerkungen hinzuzuf\u00fcgen n\u00f6thig h\u00e4tte, verst\u00e4ndlich sein. Nur eine Auskunft m\u00f6chte ich nicht unterlassen. Die Daten, welche in den Versuchen mitgetheilt werden, gen\u00fcgen scheinbar, um eine Hochnung anzustellen, durch welche das Resultat der Analyse conlrolirl werden k\u00f6nnte. Unter den mitgelheiltcn Zahlen findet sich n\u00e4mlich auch die Angabe der angewendeten Volumina von l.ufl und Blut, und \u00f6fter auch die Zusammensetzung der l.uft und der in dem Blut enthaltenen Gase vor und nach dem Sch\u00fctteln. Somit k\u00f6nnte man berechnen wollen, wie viel Sauerstoff jedesmal das Blut gewonnen und wie viel von diesem Gas die l.ufl verloren hat, damit man aus dom Grade der llrhereinslimmung, welche diese auf verschiedenen Wegen gewonnenen Ucchmmgsrcsiillnlc darhOlen, ein weiteres llrlheil \u00fcber die Genauigkeit \u00ab1er analytischen Handgriffe f\u00fcllen k\u00f6nnte. Diese \u00dceclmung w\u00fcrde ich nicht unterlassen haben, wenn die Abmessung der in den Apparat gef\u00fcllten Volumina mehr alseine nur approximative gewesen w\u00e4re. Bei einer Genauigkeit dieser Maasse, welche vielleicht um 1\u20142 Cubikcenlimeter schwankt, verliert jedoch die vorgeschlagene Contr\u00f4le Hire Bedeutung.","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":":iii3] Ukrkr niK Spannung \u00bbns Sahrrstofi's iikr Bi.htsciiriiiki\u00bb. 131\n1.\nVolum der gesch\u00fcttelten almosph. Luft bei 0\u00b0 C. u. 1 Mir. Hgdruck = 3t.2 Ch.C.\nVolum des gesch\u00fcttelten Blutes <78 Ch.C. narouiolerstand 0.756 Mir. Temperatur 2<.2<\u2019C.\n1.\tGase des in den Apparat cingcf\u00fcllten Blutes\nin 100 Tbl. 0 1.23 C02 46.51 N 1.43\n2.\tGase des mit 0 ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\t\u00bb o. 0 14.57 C02 16.27 N 2.76\nb. 0 14.11 C02 16.69 N 2.28\n3.\tGase des aus dem Apparate genommenen\nBlutes in 100 Till. o. O 4.83 C02 45.05 N 1.61 b. O 4.77 C02 44.56 N 2.14\nLuft des Apparates noch dem Sch\u00fctteln a. O 1.09 C02 6.66\nb. O 1.05 C02 6.21\nRelative 0-S\u00e4lligung des gesch\u00fcttelten Blutes = 0.33.\nO-Druck dieses Blutes = 8.1 Mm.\n2.\nVolum der geschult, atmosph. Luft hei 0\u00b0 u. 1 Mir. Ilg-Druck =31.3 Ch.C Volum des gesch\u00fcttelten Blutes = 109 Ch.C.\nBarometerstand 0.752 Mir. Temp. 28.5\u00b0 C.\nGase des in den App. eingef\u00fclltcn Blutes\nin\t100\tTh\nGase des mit O ges\u00e4ttigten\tBlutes\t\u00bb\t\u00bb\nl\u00e4nger als a.\tgesch\u00fcttelt\t\u00bb\t\u00bb\n8. Gase d. aus d. App. genommenen,\nBlutes\t\u00bb\t\u00bb\n1.\n2\nO 2.51 C02 41.64 N 1.19 O 17.27 C02 16.33 N 1.56 O 16.82 C02 14.92 N 1.65\nLuft des App. nach d. Sch\u00fctteln\n6.81\n6.81\n2.04\n2.04\nC02 38.55 N 1.75 C02 89.77 N 1.81 C02 6.86 C02 6 76\nRelative O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.40. O-Druck dieses Blutes = 15.3 Mm.\n3.\nVolum der atmosph\u00e4rischen Luft hei 0U u. 1 Mir. Ilg = 40.1 Ch.C. Volum des gnse.hiillelleu Blutes 109 Ch.C.\nBarometerstand 0.755. Temperatur 24.2\u00b0 C.\n1.\tGase dos eingefiilllen Blutes in 100 Th. O 2.26 C<>2 33.99 N 1.93\n2.\tGase des mit Ogosiilt. Blutes \u00bb\t\u00bb\t\u00bb. O 17.17 C02 15.08 N 1.62\nb. O 17.10 C02 11.38 N 1.46\n3.\tGase des aus d. App. genommenen Blutes\nin 100 Th. \u00bb. O 7.77 C<)2 32.22 N 1.61 5.0 7.45 C02 31.98 N 1.72\nLuft des App. nach d. Sch\u00fctteln \u00bb\t\u00bb a. O 3.17 C02 7.18\nb. O 3.00 C02 6.74\nRelative O-Siittigung dos gesch\u00fcttelten Blutes 0.44.\nO-Drue.k dieses Blutes 23.8 Mm. Hg.","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nJakob Worm MiiLLRn\n[364\n4.\nVolum der atmosph\u00e4r. Luft bei 0\u00b0 C. u. 4 Mtr. Hgdruck 47.50 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 109 Cb.C.\nBarometerstand 0.746 Mir. Temperatur 49.20 C.\n4.\tCase des\tcingef\u00fcllten Blutes in 100 Th.\tO\t4.49\tCO2 S3.7\u00cf\tN 4.07\n2.\tGase des\tmit O ges\u00e4ttigten Blutes in\t100 Th. O\t16.27\tC02 15.65\tN 2.33\n3.\tGase d. aus d. App. genomm. Blutes\t\u00bb\t0\t11.39\tC02 31.67\tN 1.47\n0\t11.17\tC02 31.26\tN 1.78\nLuft des App. nach dom Sch\u00fctteln \u00bb a. 0 8.70 C02 4.95\nb. 0 8.68 C02 4.80\nRelative O-SUlligung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.69.\nO-Druek dieses Blules 27.5 Mm. Hg.\nVolum der atmosph\u00e4rischen Luft hei 0O u. 4 Mtr. Druck 54.7 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 409 Cb.C.\nBarometerstand 0.754 Mtr. Temperatur 17.2\u00b0 C.\n1.\tGase\tdes\tcingef\u00fcllten\tBlutes\tin\t100 Th.\tO 3.24\tC02 37.14\tN1.50\n2.\tGase\tdes\tmit O ges\u00e4ttigten\tBlutes\t\u00bb\t0 16.44\tCOjj 4 5.05\tN4.56\n8. Gase d. aus d. Apparat gon. Blutes \u00bb a. 0 42.26 CO2 85.57 N 4.72\nb. O 12.84\tC02 85.49\tN 1.60\nO 2.54\tCOs 4.58\nO 2.34\tC02 4.86\nRelative O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.75.\nO-Druek dieses Blutes 4 8.4.\nI.ufl des App. nach dem Sch\u00fctteln \u00bb\n6.\nVolum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0\u00ab u. 4 Mtr. Druck 46.6 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 86 Cb.C.\nBarometerstand 0.753 Mir. Temperatur 44.70 C.\n1.\tGase des cingef\u00fcllten Blules in 400 Th.\tO 0.08 C02 45.05 N 4.30\n2.\tGase des mit O ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\tO 10.86 C02 30.36 N 1.71\n3.\tGase des aus d. App. gen. Blutes \u00bb a. 0 8.09 C02 48.18 N 4.80\nb. O 8.23 C02 42.60 N 4.70\nLuft des App. nach dem Sch\u00fctteln \u00bb a. O 3.20 C02 4.67\nb. O 3.89 Ca2 4.47\nRelative O-S\u00fclligung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.75.\nO-\u00dcruck dieses Blutes 24.8 Mm. 11g.","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"365] Uhheh die Spannung des Sauekstokes \u00abeh Huitsciibibkn. 133\n7.\nVolum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0\u00b0 u. 1 Mir. Hg-Druck 58.0 Cb.C. Volum dos gesch\u00fcttelten Blutes 86 Cb.C.\nBarometerstand 0,747 Mir. Temperatur 18.3\u00b0 C.\n1.\tGase des eingef\u00fcllten Blutes in 100 Th.\n2.\tGase des mit 0 ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\n3.\tGase des aus d. App. gen. Blutes \u00bb\nLuft des App. nach d. Sch\u00fctteln \u00bb\nItelativc O-S\u00fcttigung des gesch\u00fcttelten Blutes O-Druck dieses Blutes 47.0 Mm.\nO 4.09 C02 42.87 N t.46 O 44.54 C02 23.77 N t.39 O 14.26 C02 38.98 N 1.59 O 6.33 C02 3.92 O 6.28 C02 4.93 0.98.\nDa in dieser'(Beobachtung die O-Gehalle des ges\u00e4ttigten und des im abgeschlossenen Raume gesch\u00fcttelten Blutes einander gleich sind, so liegt kein Beweis daf\u00fcr vor, dass die O-Spannung des Sch\u00fcltelraumcs sich gerade mit der des Blutes ausgeglichen habe. Die Beobachtung ist nur insofern beachtcns-werth, als sie eine Grenze giebt, \u00fcber welche hinaus die O-Spannung des vollkommen ges\u00e4ttigten Blutes gewiss nicht steigen kann. Selbstverst\u00e4ndlich ist sie in den folgenden Zusammenstellungen nicht weiter benutzt.\n8.\nVolum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0<>C. u. 4 Mir. Hg-Druck 68.8Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 86 Cb.C.\nBnromctersland 0.745. Temperatur 4 80 C.\n4.\tGase des eingef\u00fchrten Blutes in 4 00 Th.\n2.\tGase des mit O ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\nmit Luft allein gcscb\u00fcltelt \u00bb mit llg u. Luft gesch\u00fcttelt \u00bb\n3.\tGase d. aus d. App. genomm. Blutes \u00bb\nLuft des App. nach dem Sch\u00fctteln \u00bb\n\tO 1.03\tC02 41.74\tN\t1.44\nrt.\tO 15.17\tCOj 23.23\tN\t1.35\nb.\tO 18.27\tC02 28.54\tN\t1.58*)\na.\tO 13.15\tC02 39.41\tN\t1.77\nb.\tO 12.73\tC02 40.02\tN\t1.63\n\u00ab.\tO 4.60\tC02 4.89\t\t\nb.\tO 4.20\tC02 5.36\t\t\nItelativc O-S\u00fcttigung dos gosch\u00fcttoltcn Blutes 0.87 oder 0.82,\nO-Druck dioses Blutos 32.8 Mm. Hg.\n*) Aus dem gr\u00fcssern C02 und dem kleinern O-Gehallc scheint hervor-zugehen, dass diese Blutprobe 6. woniger gut ausgeglichen ist als die a. Sie wird dosshalb nicht zur Bildung abgeleiteter Zahlen benutzt.","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\n[366\n.Iakoii Worm M\u00fcllkii,\n\u00bb.\nVolum dor atmosph\u00e4rischen Lull bei 0\" u. 1 Mtr. Hg. 66.8 Cb.C.\nVolum des gesch\u00fcttelten Blutes 86 Cb.C.\nIlaromelorsland 0.755. Temperatur 14.9\u00ab C. t. Gase des uingelulirten Blutes in 100 Theilen O 1.50 C02 48.21 N 1.26\n2.\tCase des mit 0 ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\nmit Luft u. Hg gesch\u00fcttelt\tO 17.57\tC02 22.22\tN\t1.15\nmit Luft allein gesch\u00fcttelt\tO 19.00\tCO2 18.28\tN\t1.38\n3.\tGase\td. aus d. App. gen. Blutes in 100Th.\ta.\tO 13.95\tC02 39.08\tN\t1.78\nb.\tO 11.10\tCOa 39.61\tN\t1.38\nLuft des Apparates nacli dem Sch\u00fctteln \u00bb\tO 2.79 CO2 5.18\nRelative O-S\u00e4tligung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.74.\nO-Druck dieses Blutes 21.0 Mm. Hg.\n10.\nVolum des Gemenges aus atmosph\u00e4rischer Luft und N bei 0\u00b0 u. 1 Mtr. Hg 25.19 Cb.C. (18.54 pc. O).\nVolum des gesch\u00fcttelten Blutes 182 Cb.C.\nBarometerstand 0.756. Temperatur 19.3\u00b0 C.\n1.\tGase\tdes eingef\u00fchrten Blutes in 10.0 Tbeilen\tO 0.14\tCO2 40.83\tN\t1.51\n2.\tGase\tdes mit O ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\tO 16.32\tC02 16.41\tN\t1.60\n3.\tGase\tdes aus d. App. genomm. Blutes \u00bb\tO 1.21\tC02 40.26\tN\t1.89\nLuft des App. nach dem Sch\u00fctteln \u00bb a. O 0.47 C02 4.85\n6. O 0.36 C02 4.85\nRelativo O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.07.\nO-Druck dieses Blutes 8 Mm. Hg.\n11.\nVolum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0\u00b0 u. 1 Mtr. Hg-Druck 29.0 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 86 Cb.C.\nBarometerstand 0.762. Temperatur 14.9\u00ab C.\n1.\tGase des eingofuhrten Blutes in 100 Th. O 0.48 C02 39.67*) N 3.25\nnach 24sl. Liegen in Eis\tO 0.13CO2 44 .4 4 N 1.29\n2.\tGase des mit O ges\u00e4ttigten Blutes\t\u00bb\to. O\t11.02\tC02 24.99\tN 1.89\n24 Stdn. sp\u00e4ter nach Liegen in Eis\tges\u00e4tt. b. O\t10.67\tC02 21.96\tN 1.68\n(zur relativen S\u00e4ttigung)\nidem aber mit Luft und ilg\t11. O\t9.96\tC02\t23.41\tN 1.89\n3.\tGase des aus dem App. genomm. Ulules\ta. O\t5.16\tC02 40.18\tN 1.83\nb. O 5.81 C02 39.99 N 1.88\nLuft des App. nach dem Sch\u00fctteln in 100 Th. O 2.98 C02 5.33 Relative O-Siilligung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.49.\n0-l)ruck dieses Blutes 22.7.\n*) Nicht allo C02 absorbirt?","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"307] Ukiikii inn Spannung i>ks Sadkiustohks nun Klutsciikirkn. 135\n12. a\nA.1 Volmn der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0U u. 1 Mir. Ilg-Druck 27.8 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blulos 69 Cb.C.\nBarometerstand 0.749. Tomporotur 44.4.\nGase des eingof\u00fchrten Bluts in 4 00 Thcilen 0 4.62 C02 40.98 N 4.44\nO 4.74 C02 40.74 N 4.56 Gase des mit O ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\t0\t24.76\tCO> 20.44\tN 3.42\nGase des aus d. App. gen. Blutes \u00bb\tO\t8.72\tCO, 37.80\tN4.64\nLuft des App. nach dom Sch\u00fctteln \u00bb\tO\t0.7\tCOo 6.03\nRelative O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.40.\nO-Druck dieses Blutes 5 Mm.\nA.2 Volum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0\u00bb u. 4 Mir. Hg-\u00dcruck 44.2 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 63 Cb.C.\nBarometerstand 0.748. Temperatur 44.4\u00ab C,\nGase des eingef\u00fchrten und mit O ges\u00e4ttigten Blutes wie oben.\nGase des aus depa App. genommenen Blutes O 46.22 C02 87.94 N 0.96 Luft dos App. nach d. Sch\u00fctteln in 4 00 Th. O 2.34 C02 5.02 Relative O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.75.\nO-Druck dieses Blutes 47 Mm. Hg.\n12.b\nB.'\nDasselbe Blut, vier Tage an Eis aufbewahrt.\nVolum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0\u00b0 u. 4 Mir. Ilg-Druck 84.8 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 63 Cb.C.\nBarometerstand 0.75.9. Temperatur 4 6.8\u00b0 C.\nGase des eingef\u00fchrten Blutes in 4 00 Thcilcn O 4.29\nO 4.46\nGaso des mit O ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb O 24.42 mit Luft und Hg gesch\u00fcttelt O 4 9.36 Gase des aus d. App. gon. Blutes in 400 Th. O 9.86 Luft des App. nach dem Sch\u00fctteln \u00bb\tO 4.94\nRotative O-S\u00fctligung dos gesch\u00fcttelten Blutes 0.47.\nC02 44.57 N 4.74 C02 4 4.89 N 4.57 C02 29.48 N 2.27 C02 24.40 N 2.99 COg 89.6! N 2.32 COj 5.60\nO-Druck dieses Blutes 4 4.5 Mm.\nB.2 Volum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0\u00b0 u. 4 Mir. Ilg-Druck 35.6 Cb.C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 68 Cb.C.\nBarometerstand 0.759. Temperatur 4 6.8\u00bb C.\nGase des oingof\u00fchrlen und mit O gosiiltiglen Blutes wie oben.\nGase dos aus dem App. gonomm. Blutes 0 40.74 C02 38.63 N 2.44 Luft dos App. nach d. Sch\u00fctteln in 400 Th. O 4.72 C02 6.00 Relativo O-S\u00fclligung dos gesch\u00fcttelten Blutes 0.54 O-Druck diosos Blutes 4 8.4.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"130\n\u2022Iakoii Worm M\u00fcller,\n[:j\u00ab8\n14.\nA.- Volum der atmosph\u00e4rischen Luft bei 0\u00b0 u. I Mtr. Hg-Druck 28.8 Cb C. Volum des gesch\u00fcttelten Blutes 87 Cb.C.\nBarometerstand 0.754. Temperatur zwischen\t20.80\tbis 240 c.\nGase des eingef\u00fchrten Blutes in 4 00 Th.\tO\t4.44\tCO2 44.20\tN\t2.03\nGase des mit O ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb\tO\t4 4.38\tCOj 33.69\tN\t4.74\nGase des gesch\u00fcttelten Blutes \u00bb\tO\t8.85\tCO2 36.87\tN\t4.53\nfolgenden Tag ausgept., etwas Schaum\tO\t8.50\tCOj 37.57\tN\t4.82\nLuft des App. nach d. Sch\u00fctteln in lOOTIi.\tO\t3.59\tCOj 2.98\nRelative O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.62.\nO-Druck dieses Blutes 24.8.\nUm f\u00fcr unseren Zweck die Ergebnisse der Versuche \u00fcbersichtlicher zu machen, werde ich eine Zusammenstellung derselben geben, in welcher sie nach dem S\u00e4ttigungsgrade des Blutes mit Sauerstoff geordnet sind.\nNummer 1 des Versuchs\tO-Gehall des ges\u00e4ttigten Blutes\tO-Gehalt des gesch\u00fcttelten Blutes\tS\u00e4ttigungsgrad des gesch\u00fcttelten Blutes\tBartiurdruck dos \u00fcbersichenden Sauerstoffs\tTempe- ratur\n10\t16.32\t1.21\t0.07\t3 Mm.\t19.3\u00b0C.\n1\t1 4.34\t4.80\t0.33\t8.1\t21.2\n2\t17.27\t6.81\t0.40\t15.3\t\u00a33.5\n12 A\u00ab\t21.76\t8.72\t0.40\t5.0\t14.4\n3\t17.14\t7.61\t0.44\t23.3\t24.2\n12 B'\t21.12\t9.86\t0.47\t14.5\t16.8\n1 1\t10.67\t5.23\t0.49\t22.7\t14.9 '\n12 R2\t21.12\t10.71\t0.51\t13.1\t16.8\n14 A3\t14.38\t8.85\t0.62\t24.8\t20.9\n4\t16.27\t11.28\t0.69\t27.5\t19.2\n9\t19.00\t14.03\t0.74\t21.0\t14.9\n5\t16.41\t12.30\t0.75\t18.4\t17.2\n6\t10.86\t8.16\t0.75\t24.8\t14.7\n12 A 2\t21.76\t16.22\t0.75\t17.0\t14.4\n8\t1 fi. 17\t12.94\t0.87\t32.8\t18.0\nAus diesen Zahlen geht hervor:","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"369J Ukiikr dif Si\u2019anniinu des Saufrstokks \u00bbkr Blutsciikiiikn. 137\n\\. dass keine vollkommene S\u00e4ttigung des Blutes mit Sauerstoff eintritt, wenn der Sauerstoffdruck unter 20\u201430 Millimeter sinkt;\n2.\tdass beim weiteren Sinken des Sauerstoffdrucks die S\u00e4ttigung des Blutes mit Sauerstoff geringer wird;\n3.\tdass die Druckwerthe des Sauerstoffs der Lull, welche einem und demselben S\u00e4ttigungsgrad entsprechen, mit der Steigerung der Temperatur zunch m en.\nDie Ergebnisse 2. und 3. sind aber ganz inconstant und unregelm\u00e4ssig. Vergleicht man n\u00e4mlich die einzelnen Zahlenreihen genauer mit einander, so gewahrt man nur z. Th., dass die Spannung mit dem S\u00e4ttigungsgrade und mit der Erh\u00f6hung der Temperatur im Wachsen begriffen sei ; denn nur insofern giebl sie eine Anspielung auf diese Beziehungen, als sich zeigt, dass in der Mehrzahl von F\u00e4llen die Spannungszahlcn bei den niedrigeren Graden der S\u00e4ttigung und bei den niedrigeren Graden der Temperatur kleiner als bei den h\u00f6heren Graden sind.\nDieses Ergebniss, unerwartet wie es mir war, k\u00f6nnte sogar widersinnigerscheinen, denn dass die Spannung des Sauerstoffs mit dem Gehalte dieses K\u00f6rpers in den Blulscheiben und mit der Steigerung der Temperatur nach einem gcselzm\u00e4ssigen Verh\u00e4ltnisse wachsen m\u00fcsse, schien mir nach den Befunden des Hm. Holmgieen *) wahrscheinlich.\nDie Unregelm\u00e4ssigkeit der Zahlen ist sogar sogross, dass man an irgend welcher Beziehung zwischen S\u00e4ttigung, Temperatur und Spannung zweifeln k\u00f6nnte; die Zahl der Beobachtungen giebtuns indessen gen\u00fcgende Mittel an die Hand, um die Existenz dieser Beziehungen mit Bestimmtheit zu entscheiden.\nUnter den Blulsorlen kehrt die in dem ersten Stabe der Tabelle mit No. 12 bezeichnete 4 Mal wieder, d. h. es ist dasselbe Blut bei vier verschiedenen S\u00e4ttigungsgraden auf seine Sauerstofl'spannung gepr\u00fcft worden, und es l\u00e4sst sich demnach entscheiden, ob die Spannung wachse, wenn innerhalb desselben Blutes dieses auch mit der S\u00e4ttigung der Fall ist; zu einer\n*) llolmyreens Versuche deuten mit Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass die Spannung des Sauerstoffs mit dem S\u00e4ttigungsgrade und der Temperatur constant und regelm\u00e4ssig wuchst.","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\n.Jakob Worm M\u00fcllkr,\n[370\nAuskunft hier\u00fcber eignet sich diese Beobachtungsreihe um so mehr, als die verschiedenen Bestimmungen bei nur um 3.4\u00b0 C. verschiedenen Temperaturen ausgef\u00fchrt wurden. Aus der Wiederholung der betreffenden Zahlen\nSUttigu ngsgrad dos Blutes 0.40 0.47 0.54 0.75\nParliardruck dos Sauerstoffs 5.0 Mm. 44.5\t\u00bb\n43.4 *) \u00bb\n47.0\t\u00bb\nTemperatur\n44.4\u00b0 C. 46.8\t\u00bb\n46.8\t\u00bb\n44.4\t\u00bb\nleuchtet deutlich ein , dass in. der That Spannung und S\u00e4ttigungsgrad in gleichem Sinne ansleigen. Die genauore Gesetzm\u00e4ssigkeit der Spannungscurve \u00fcber die S\u00e4ttigung als Abscisse wird sich jedoch aus dieser vereinzelten Beobachtung um so weniger ableitcn lassen, als die beiden Beobachtungen von den S\u00e4ttigungsgraden 0.47 u. 0.S1 in einer um 2.4\u00b0C. h\u00f6heren Temperatur ausgef\u00fchrt sind, als die zwei anderen.\nUm die Wirkungen zu erkennen, welche die Dichtigkeit dos Sauerstoffs unabh\u00e4ngig von derjenigen der Temperatur \u00fcbt, wird man mit Hilfe der vorliegenden Versuche am besten so verfahren, dass man die Beobachtungen, welche bei ann\u00e4hernd gleicher, h\u00f6chstens um 2 bis 3 Grade verschiedener Temperatur ausgef\u00fchrt wurden, nach dem S\u00e4ttigungsgrade des Blutes mit Sauerstoff zusammenstellt, wie ich dieses jetzt thun werde.\nS\u00e4ttigungsgrad des Blutes\tPartiardruck des Sauerstoffs\t\tTemperatur der Beobachtung\t\nUciho a. 0.33\t8.4\tMm.\t21.20 c.\t\n0.40\t45.3\t\u00bb\t23.5\t\u00bb\n0.44\t23.3\t\u00bb\t24.2\tn\n0.62\t24.8\t\u00bb\t20.9\t0\nReihe b. 0.07\t3.0\t\u00bb\t49.3\t\u00bb\n0.47\t14.5\t\u00bb\t16.8\t\u00bb\n0.54\t13.4\t\u00bb\t16.8\t\u00bb\n0.69\t27.5\t\u00bb\t19.2\t\u00bb\n0.75\t18.4\t\u00bb\t17.2\t\u00bb\n0.87\t32.8\tW\t18.0\tu\n*) bin kloino Unregelm\u00e4ssigkeit, (lass clor Partiardruck hoi 0.47 gr\u00f6sser als hoi 0.54 gefunden wurde, darf uns nicht hofroimlon , weil die Uruckweiihe dos () hoi diesen ziemlich gleichen .S\u00e4ttigungsgraden so nahe aneinander liegen, dass der geringste Kehler don gr\u00f6ssten liinlluss uuf die Verh\u00e4ltnisse aus\u00fcben muss.","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"371] Ukiskk die Si-annunu des Saubhstoffs dkk Blutscheiben. 139\nS\u00e4ttigungsgrad\tPartiardruck\tTemperatur der\ndos Blutes\tdes Sauerstoffs\tBeobachtung\nReihe c. 0.40\t5.0 Mm.\t44.4 C.\n0.49\t\u00ab2.7\t\u00bb\t4 4.9 \u00bb\n0.74\t21.0 \u00bb\t44.9\t\u00bb\n0.75\t24.8 \u00bb\t4 4.7 x\n0.75\t47.0\t\u00bb\t44.4\t\u00bb\nDiese Anordnung der Versuche zeigt nun deutlich auf ein Abh\u00e4ngigkeitsverh\u00e4ltniss zwischen der Dichtigkeit des gebundenen und des freien Sauerstoffe hin, denn in jeder der 3 Reihen w\u00e4chst fast ausnahmslos mit der Dichtigkeit des gebundenen Sauerstoffe auch der Partiardruck des freien. \u2014 Wie die Vergleichung der verschiedenen Zahlen einer Reihe, so f\u00fchrt die Vergleichung entsprechender Zahlen in den verschiedenen Reihen zu einer W\u00fcrdigung der Rolle, welche der Temperatur zu-komml. Auch hier ist im Allgemeinen nicht zu verkennen, dass mit ihr die Sauerstolfepannung anwilchsl.\nZugleich aber weist diese Zusammenstellung darauf hin, dass die Wiirme- und die S\u00e4ttigungsgrade keineswegs die einzigen Bedingungen seien, welche die Gr\u00f6sse der Spannungen bestimmen. Um diese letztere Behauptung recht deutlich hcr-vortroton zu lassen gen\u00fcgt es, die Spannungszahlen verschiedener Blutsorten zu vergleichen, welche bei ann\u00e4hernd gleichem S\u00e4ttigungsgrade und ann\u00e4hernd gleicher Temperatur geliefert wurden.\nBeobachtungs-\tS\u00e4ttigungsgrad\tPartiardruck\tTemperatur\nNummer\tdes Blutes\tdes Sauerstoffs\tder Beobachtung\n2\t0.40\t45.3 Mm..\t23.50 c.\n3\t0.44\t23.3\t\u00bb\t24.2\t\u00bb\n9\t0.74\t21.0 \u00bb\t14.9\t\u00bb\n0\t(1.75\t24.8\t..\t14.7\t\u00bb\n42\t0.75\t17.0\t*\t4 4.4\t\u00bb\nTrotz ihrer kleinen Zahl lassen diese Beobachtungen klar erkennen, wie gewagt es sein w\u00fcrde, wenn man aus den bis dahin vorgef\u00fchrlon Versuchen die Behauptung ableiten wollte, dass die Spannung des vom H\u00e4moglobin gebundenen Sauerstoffe nur eine Function der Temperatur und der S\u00e4ttigung sei. F\u00fcr nicht minder gewagt w\u00fcrdo ich es jedoch halten, auf Grundlage des gegenw\u00e4rtigen Standes meiner Beobachtungen schon andere","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\t.Iakoii Worm M\u00fcllkr,\t[372\nEigenschaften des Blutes *) als wirksam f\u00fcr die Saucrstoflspan-nung zu bezeichnen. Hieran verhindern mich zwei Gr\u00fcnde. Erstens verdienen die Temperaturen, bei welchen die einzelnen Beobachtungen ausgef\u00fchrt wurden, eine weit gr\u00f6ssere Ber\u00fccksichtigung, als sie ihnen zu Theil geworden, und zweitens besteht immer noch eine Unsicherheit dar\u00fcber, ob die Ausgleichung der Sauerstoffdr\u00fccke eine vollkommene war.\nRucksichtlich des letzteren Punktes wurde schon oben erw\u00e4hnt, wie misslich cs sei, das Blut mit atmosph\u00e4rischer Luft zu sch\u00fctteln, weil cs ungewiss bleibt, ob man den unver\u00e4nderlichen Stand des Manometers als ein sicheres Kennzeichen daf\u00fcr anschcn d\u00fcrfe, dass die Ausgleichung des Saucrsloffdruckes innerhalb und ausserhalb des Blutes wirklich erfolgt sei. l)a\n*) z. 13. der Absorptionscocfficient des Serums f\u00fcr Sauerstoff und der Gehalt des Blutes an Scheiben. Es ergiebt sich aus meinen Versuchen mit einem gewissen Grade von Wahrscheinlichkeit, dass der Procontgehalt des Blutes an Scheiben f\u00fcr den l\u2019artiardruck des Sauerstoffs bedeutungsvoll ist. Um dieses zu zeigen werde ich die Versuche ordnen nach dem Sauerstoffgehalt des vollkommen ges\u00e4ttigten Blutes, und die Partiardr\u00fccke zusammenstellen , welche Blutsorton von ann\u00e4hernd gleicher relativer S\u00e4ttigung lieferten. Um den Einfluss der Temperatur zu eliminiren, w\u00e4re es n\u00f6thig gewesen nur Beobachtungen von ann\u00e4hernd denselben W\u00e4rmegraden zu w\u00e4hlen. Hiezu reichen jedoch die vorliegenden Versuche nicht aus. Bei einer Vergleichung der Spannungen ist nat\u00fcrlich immer die Temperatur in dem Sinne zu ber\u00fccksichtigen, dass mit dem Anwachsen der W\u00e4rme auch die Spannung des Sauerstoffs w\u00e4chst.\nO-Gehalt des\t\tS\u00e4ttigungsgrad des -\tParliardruck\tTemperatur\nges\u00e4ttigten Blutes\t\tgesch\u00fcttelten Blutes\tdes O der Luft\t\n1.\t10.67\t0.49\t22.7\t14.9\n\t17.14\t0.44\t23.8\t24.2\n\t17.27\t0.40\t15.3\t23.5\n\t21.12\t0.47\t14.5\t16.8\nII.\t10.S6\t0.75\t24.8\t14.7\n\t16.41\t0.75\t18.4\t17.2\n\t10.0\t0.74\t21.0\t14.9\n\t21.76\t0.75\t17.0\t14.4\nDiese Zahlen f\u00fcgen sich also mit Ausnahme der dritten in der zweiten Ahtheilung der Kegel, dnss in don Versuchen, in welchon Sauor-sloff \u00bbns der Luft in das Blut nufgonommon wird, ullos Andere gl e i c h gos o tz t der Purliardruck des Sauorstoffs zunchmc, wenn sich der Gehall dos Blutes an Scheiben ini nderl. Jedenfalls laden sie zu erneuter Pr\u00fcfung dieser Fnjgo ein.","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"373] U en ru dir Spannung des Sauerstoffs der Blutsciieidbn. 141\ndies Letztere mit gr\u00f6sserer Sicherheit anzunehmen war, wenn man das Blut mit reinem Stickgas sch\u00fcttelte, so ging ich zur Benutzung dieses Letzteren \u00fcber. Der eben genannte Grund war jedoch nicht der wesentliche, welcher mich zur Ab\u00e4nderung des Verfahrens bewegte. Die Versuche, die Ausgleichung des Druckes bald mit sauerstoffhaltiger und bald mit sauerstoflTreier Luft zu bewirken, unterscheiden sich offenbar noch durch einen bedeutungsvollen Umstand, ln dem einen Falle muss der Sauerstoff in die Masse der Scheibe eindringen und in dem anderen muss der schon in den Scheiben enthaltene Sauerstoff in umgekehrter Dichtung austrclen. Hierbei werden sich den Ausgleichungen verschiedene Widerst\u00e4nde entgegensetzen. Ehe jedoch meine Vorstellungen hier\u00fcber im Genaueren entwickelt werden, ziehe ich es vor, die Beobachtungen, in denen das Blut mit Stickgas gesch\u00fcttelt wurde, selbst vorzuf\u00fchren.\n13.\na. Volum des Stickgases bei 0\u00b0 u. 4 Mtr. Hg-Druck 48.0 Cb.C.\nVolum des gesch\u00fcttelten Blutes 90 Cb.C.\nBarometerstand 0.747. Temperatur 48.0\u00b0 bis 48.8\u00bb C.\nGase des eingcf\u00fclirtcn Blutes in 4 00 Tbl. wie nachfolgend aus dem ges\u00e4ttigten Blute.\nGase des mit O ges\u00e4ttigten Blutes \u00bb a. O 47.85 CO* 43.89 N 4.90 am andern Tage ausgep.\tb. 0 4 7.84 CO\u00bb 13.94\nGase des aus dem App. genomm. Blutes 0 46.84 CO*44.43**)N2.04 am andern Tage ausgep.\tO 46.55 CO* 45.5\nLuft des App. nach d. Sch\u00fctteln in 400 Th. O 4.99 CO* 0.48\nO 4.70\nRelative O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.93.\nSauerstofTdruck dieses Blutes 4 3.9 Mm.\n*) Das Stickgns wurde in s\u00fcmintlichcn Versuchen sowohl mittelst Pyrognllussiiuro und Kali als mittolsl Coiitrolauuly.se auf seine Reinheit gopr\u00fcft.\n**) Aus dem gr\u00f6sseren CO*-Gohnlt dos aus dum Apparate genommenen Blutes scheint horvorzugohen , \u00ablass oin Thoil des O zur Oxydation verwendet worden ist. Da aber das mit O ges\u00e4ttigte Blut erst 4 5\u201480 Minuten, nnclidom die abgemessenen Volumina desselben in die Apparate Ulior-gcf\u00fclirt worden , in diu Uccipionton gebracht wurde, ist keine Schlussfolgerung in dieser Hinsicht zu ziehen.","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142\n.\u00cfAKon Worm M\u00fcller,\n[374\nI). Volum des Stickgnsos bei 0\u00b0 u. 1 Mir. Hg-Druck 139.6 Cb.C.\nVolum \u00ablos gesch\u00fcttelten Blutes 92 Cb.C.\nCase des eingef\u00fchrten resp. ges\u00e4ttigten Blutes wie oben.\nGase des aus dem App. genommenen Blutes 0 15.29 COa 13.9 N 2.58 nach 21 Stdn. ausgepumpt\t0 15.56 CO2 11.9\nLuft des App. nach d. Sch\u00fctteln in 100 Tb. 0 1.26 CO* 0.35 Relative SnuerstofTs\u00fctligung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.86. SnuorstofTdruck dieses Blutes 9.2.\nZu 14.\nA.' Volum des Stickgases hei 0ft u. 1 Mtr. Druck 127.8 Cb.C.\nVolum des gesch\u00fcttelten Blutes 92 Cb.C.\nBarometerstand 0.754. Temperatur zwischen 20 8\u00b0 u. 21.0nC.\nGase in 100 Tb. des eingef\u00fchrten Blutes\tO\t4.44\tCO2\t37.49\tN 1.57\nGase des mit O ges\u00e4ttigten Blutes in 100Th.\t0\t14.38\tC02\t14.20\tN 2.03\nGase des aus d. App. genomm. Blutes \u00bb\tO\t3.07\tCO2\t33.69\tN 1.71\nden andern Tag ausgepumpt\tO\t2.82\tCO2\t33.62\tN\t1.73\nLuft \u00ables Apparates nach dem Sch\u00fctteln\tO\t0.52\tC02\t1.99\nO 0.43\nRelative O-S\u00e4ttigung des gesch\u00fcttelten Blutes 0.21.\nSnuorstofTdruck dieses Blutes 3.6.\nZu 14.\nVom Blute das zu der ersten Reihe gedient butte, wurden die Reste (ca. 110 Cb.C.) gcsammolt. Diese wurden mit O ges\u00e4ttigt und zu einem Versuche mit Stickgas verwendet.\nVolum des Stickgases bei OO u. 1 Mtr. Druck 121.8 Cb.C.\nVolum des gesch\u00fcttelten Blutes 59 Cb.C.\nBarometerdruck 0.754. Temperatur 20.9\u00b0 C.\nGase des eingef\u00fchrten mit O ges\u00e4ttigten Blutes 0 11.63 C02 10.6 N 1.68 Gase des aus dem App. genommenen Blutes O 9.55 COa 10.17 N 1.81 Luft des Apparates nach dem Sch\u00fctteln\tO 0.97 C02 0.32'\nO 0.77\nRidalive Sauersfoffsiitligung des gesch\u00fcttelten Ulules 0.82.\nSaucrstoirdrui'k dieses Blutes 6.6 Mm.\nZur (\u00f9'wiilimnn \u2018\u2018incr Iwsscmtn Uolmrsichl stelle ich mich liier \u00ablie f\u00fcr \u00abIch vorlicjicmlcn Zweck hctlcul.uti{;svnll<'n Zahlen zusammen.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"H75] Ukiihh diu Si\u2019ANNi'N\u00ab\u00bb dus Sau khstofi's moi Buitsciiiiiiikn. 143\nNummer ties Versuchs\tO-\u00dfcholt ties ges\u00e4ttigten Blutes\tO-Gehalt ties gesch\u00fcttelten Blutes\tS\u00e4ttigungsgrad des gesch\u00fcttelten Blutes\tPartiardruck des \u00fcberstc-hcndcnO\u2019s\tTempe- ratur\nZu 14\t14.38\t3.07\t0.21\t3.0\t20.0\u00b0 C.\nZu 1 4 B.\t11.03\t9.55\t0.82\t0.0\t20.9\u00b0 \u00bb\n13b\t17.85\t15.43\t0.80\t9.2\t18.4\u00ab \u00bb\n13 a\t17.85\t16.82\t0.93\t13.9\t18.4\u00b0 \u00bb\nAus dieser Zusammenstellung ergiebt sich, weil alle Beobachtungen bei ann\u00e4hernd gleicher Temperatur angeslellt sind, unmittelbar die schon fr\u00fcher gewonnene Einsicht in den Zusammenhang zwischen dem S\u00e4ttigungsgrade des Blutes mitSauerstoll und dem Partiardruck des Sauerstoffs in der dar\u00fcber stehenden Luft. Die Abh\u00e4ngigkeit, in der sich die beiden Gr\u00f6ssen von einander finden, bietet jedoch auch diesmal nicht unbedeutende Unregelm\u00e4ssigkeiten.\nEine andere auffallende Erscheinung zeigt aber die obige Zusammenstellung darin, dass die Parti erdr\u00fccke des Sauerstoffs in der \u00fcber dem Blute stehenden Luft jetzt weit geringere sind, als sic es in der fr\u00fcheren Versuchsreihe waren. Dieses gilt namentlich f\u00fcrdie h\u00f6heren S\u00e4ttigungsgrade. Als die Blutsorten mit atmosph\u00e4rischer Luft gesch\u00fcttelt wurden, betrug der Partiardruck in der Regel \u00fcber 20 Mm., wenn der S\u00e4ttigungsgrad Uber 0.5 gestiegen war, jetzt, als mit Stickstoff gesch\u00fcttelt wurde, erhob sich der Partiardruck des Sauerstoffs noch nicht einmal auf 14 Mm., trotzdem dass die S\u00e4ttigung auf 0.0 angewachsen. Der Grund dieser Erscheinung kann nicht gefunden werden in KigenlhUmlichkoilen der bei diesen Versuchen angewendeten Blulsorten. 1 liegegen spricht die Erfahrung, dass das Blut (14) je nachdem es mit Slickstnll-gas oder atmosph\u00e4rischer Luft gesch\u00fcttelt wurde, die \u00fcberstellende Luft bald mit einem niodern und bald mit einem h\u00f6hern Partiardruck zur\u00fccklicss.\nFerner spricht auch dagegen das Verhalten, welches das Blut in dem luftleeren Raume bei den Versuchen von Ifnlmgrccn darbot. In vier seiner Versuche, die sich in den Temperatur-grenzen von 20\u00b0 bis 2:1\u00b0 bewegten, lag der Partiardruck des","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nJakob Worm M\u00fcllkr,\n[376\nSauerstoffs zwischen 0.1 und 11.1 Mm., also hei sehr \u00e4hnlichen Wcrlhen, wie sie meine Stickstofl\u2019versuchc f\u00fcr ein fast ges\u00e4ttigtes Hint gegeben haben. Obgleich der Sauersloligehall des von lloliiigrcxu angewendeten Blutes nicht crmiUelt wurde, so d\u00fcrfte doch die Annahme gestaltet sein, dass auch die von ihm gebrauchten lllulsorlon, weil sic die arterielle F\u00e4rbung besessen, ihrer vollen S\u00e4ttigung mit Sauerstolf sehr nahe gewesen seien. Wie nun in den Zahlen, so schliesst auch r\u00fccksichtlich der angewendeten Methoden das Verfahren von Holmgreen meinen mit Stickstoff ausgefUhrlon Versuchen sich insofern an, als in beiden F\u00e4llen der Sauerstoff aus den Blulscheiben und dem Blutplasma in die \u00fcberstellende Luft auszutreten hatte. *)\nDie Unterschiede der Spannungszahlen , welche bei den beiden Methoden zum Vorschein kommen, m\u00fcssen daher eine andere Ursache haben. Soweit ich sehe, k\u00f6nnen sie nur in den Widerst\u00e4nden begr\u00fcndet sein , welche sich der Verbreitung des Sauerstoffs innerhalb des Blutplasmas und innerhalb der Masse der Scheiben entgegensetzen. Dass das Blutplasma einen Widerstand bietet, l\u00e4sst sich aus meinen Versuchen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit schliessen.\nMehrere meiner Versuche, in welchen sauerstoffarmes Blut mit sauerstoffreicher Luft gesch\u00fcttelt wurde, weisen darauf hin, dass alles andere gleichgesctzl der Partiardruck des Sauerstoffs zunimint, wenn der Gehalt des Blutes an Scheiben sich mindert. Dieses r\u00fchrt mulhmasslich davon her, dass das Plasma einen Widerstand f\u00fcr den Eintritt des Sauerstoffs darbietet. Wenn aber diess der Fall ist, so m\u00fcssen auch diese Blutsorten, in welchen der Gehalt des Blutes an Scheiben relativ gering ist, beim Sch\u00fctteln mit N geringe O-Mengen ausgeben, also geringe\n*) Bildlich sprechen dagegen m\u00f6glicherweise nndorweito Erfahrungen. L. Hermann (\u00bbHeber die physiologischen Wirkungen dos Stickstoffoxydulgases\u00ab Reichert und du Bois-Rcymonds Archiv J. 1864. pag. 526\u2014528) fand, dass arterielles Blut, mil II odor N stark gesch\u00fcttelt, keine Vor-dunkolung zeigt. Kr glaubte demnach annohmon zu m\u00fcssen, dass diese Case den 0 aus dem Blute gar nicht nustroibun. Kr hol sich aber buld davon \u00fcberzeugt, \u00bbdass in der Thal II, N, NO den Sauerstoff aus dom Blute auszutreiben verm\u00f6gen\u00ab (cfr. \u00a3. Hermann \u00bbUeber die Wirkungen des Slick-sloffoxydgascs auf das Blut\u00ab Reichert u. du Bois-Reymonds Archiv J. <865 pag. 470 \u2014 471). W. K\u00fchne (\u00bbLehrbuch der physiol. Chemie\u00ab J. 1868. pag. 216\u2014217) scheint zu glauben, dass nicht der chemisch gebundene 0, sondern nur der absorbirtc 0 durch diese Gase ausgclricbcn wird.","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"377] Ueber die Sfannung des Sauerstoffs der Blitscheiben. 145\n\u00d6-Spannung setze\u00bb. In der Thal scheint auch dicss aus meinen Versuchen hervorzugehen. Leider ist nur in einem der Versuche, in welchem das Blut mit Slickslol!' gesch\u00fcttelt wurde, der Gehalt des Blutes an Blutk\u00f6rperchen sehr gering, so dass ich nur diesen einen Fall als Beleg anftlhren kann, ln diesem (1 i. p. 375) Falle war der Sauersloll'gehalt des gesillligten Blutes 11.G3, der O-Gehalt des gesch\u00fcttelten Blutes 11.55, die relative S\u00e4ttigung also 0.82; trotz dieser hohen S\u00e4ttigung und trotz der hohen Temperatur von 20.9\u00b0 C. war der Partiardruck des Sauerstoffs nur G.G Mm., w\u00e4hrend im Falle 13 bei 17.85 totaler S\u00e4ttigung und bei 0.8G und 0.93 relativer S\u00e4ttigung die Spannungen bei einer Zimmertemperatur von nur 18. I\u00b0C. 9.(5 und 13.9Mm. betrugen. Obwohl ich davon w'eit entfernt bin aus diesem Ergebnisse etwas Bestimmtes zu schliessen, glaube ich doch einen Fingerzeig f\u00fcr weitere Untersuchungen geliefert zu haben.\nDass auch die Scheiben dein Sauerstoff einen gewissen Widerstand darbieten mltssen, l\u00e4sst sich a priori annehmen; da aber meine Befunde in dieser HinsichtNichts schliessen lassen, kann ich dieses nur als eine Vermutlmng*) hinstellen.\n*) In den Versuchen, in welchen das sauerstoffarme Blut mit sauerstoffreicher Luft gesch\u00fcttelt wird , kommen die Blulscheiben in Ber\u00fchrung mit freiem Sauerstoffgas, dessen Spannung eine gr\u00f6ssere ist, als diejenige des Sauerstoffs, welcher schon in ihnen enthalten. Es werden sich zun\u00e4chst die auf ihrem \u00e4usseren Umfang gelegenen H\u00e4moglobintheilchen soweit mit Sauerstoff s\u00e4ttigen, als es die Spannung des umgebenden Sauerstoffs gestattet, und es wird von da ab die Portbewegung des Sauerstoffs gegen die inneren Schichten der Scheibe nur unter dem Druckuntersohicde geschehen, welcher zwischen unges\u00e4ttigten Thcilcn des Mantels und des Inneren besteht. Da dieser aber wohl nur ein sehr geringer ist, so wird auch dorSauerstolt nur sehr nllm\u00fchlig von aussen nach innen fortschreiten und in demselben Maasse wird auch der Sauerstoff in die Masse der Scheiben nachdringen. Ist diese Darstellung richtig , so wird es sich ereignen m\u00fcssen, dass die Abnahme' der Sauerstoffmcnge in der Luft iiusserst langsam und namentlich in einem solchen tirade erfolgt, dass die Aendorungon, welche von Viertel- zu Viertelstunde im Stande des Manometers erfolgen, kaum merklich werden. Alsdann ist man zu der Meinung verf\u00fchrt, dass die Ausgleichung der Sauurstoffspaniiung mit dein Snuorsloffgehnll der gesummten Masse der Scheibe erfolgt sei, w\u00e4hrend dieses in der Thal nur mit dem Sauersloffgehalt der ll\u00e4moglobintlieilchuu geschehen ist, welche die Oberfl\u00e4che der Scheiben bedecken. F\u00fchrt inan jetzt die Analysen des Sauerstoffgehaltes von Luft und Blut aus, so wird man eine h\u00f6here Zahl f\u00fcr den Partiardruck des Sauerstoffs finden, als sie dem Sauersloffgehalt der\n40","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":".Iakoii Wonsi M\u00fci.lkii,\n14\u00df\n[378\nWenn Betrachtungen richtig sind, so wird diejenige der angewemlelcn Methoden, hei welcher dns Blut mit einer sauerstoffhaltigen Luft gesch\u00fcttelt wird, einen h\u00f6heren Partinr-drnck gehen, als er dein gefundenen Siiucrstoffgoholl der Scliei-hen entspricht, und umgekehrt, es wird diejenige, bei welcher das Blut mit sauerstofffreier Luft in Ber\u00fchrung kam, einen niedrigeren Parliardruek liefern, als er den Scheiben von dem gefundenen Saucrslolfgehalt zukommt.\nDie im Vorhergehenden geschilderten Befunde f\u00f6rdern unsere Hinsicht in die Constitution des Blutes in nicht geringem Grade. Aus diesen Versuchen erhellt, dass innerhalb bestimmter Grenzen der Temperatur und des Sauerstoirdrucks eine partielle Abgabe des Sauerstoffs der Rlutscheiben stattfindet, dass die Gr\u00f6sse dieser Abgaben innerhalb dieser Grenzen mit dem Druck und der Temperatur sich lindert, dass aber die Ermittelung der speciellen Gesetze wegen vielfacher Complicationen grosse Schwierigkeiten darbietet.\nDass hier bestimmte Gesetze vorliegen m\u00fcssen, wird aus folgenden Betrachtungen ersichtlich.\nlieber die Zusammensetzung eines Blutes, welches nicht mit Sauerstoff vollkommen ges\u00e4ttigt ist, lassen sich die beiden Vorstellungen bilden, entweder ist der 0 \u00fcber die Molek\u00fcle des H\u00e4moglobins derart verlheilt, dass sie s\u00e4mmtlich auf einer niederen Stufe der Oxydation (oder beziehungsweise in einer physikalischen Verbindung mit dem Sauerstoff) stehen, oder das nicht vollkommen ges\u00e4ttigte H\u00e4moglobin ist ein Gemenge\nScheiben entsprechen w\u00fcrde, vorausgesetzt, dass sich die Spannung beider Niiuersloll'nrlen ausgeglichen h\u00fclle.\nDas gerade linlgegongesotzle muss sicli ereignen, wenn man die sauerstoffhaltigen K\u00f6rperchen in eine sauerstnllTrcic Luft bringt. In diesem Falle werden die llamoglobinlheilchen auf der Oberlliielio der Scheiben zun\u00fcchsl ihren Sauerstolfunthissen, und zwar so lange, bis das weitere Hntweichen durch den im l.uflstrnme enthaltenen SmierslolT verhindert wird, Nehmen wir auch hier, weil dieselben Bedingungen wie vorher bestehen, ein langsames l'oi lse,breiten des Sauerstoffs vom Centrum gegen den Umfang der Scheiben an, so wird auch diesmal, ohne duss eine vollst\u00e4ndige Ausgleichung slnltgel\u00fcnden, der Anschein entstehen k\u00f6nnen, als ob die Sauer-stollspaimuiig durch alle Tlioiic der Scheibe ins Gleichgewicht gesetzt wird mit derjenigen des Sauerstoffs in dem umgebenden Luftr\u00e4ume.","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":":S79] U Ml I Fit Dili SPANNUNli l)MS SaUKHSTOMI'S \u00bbMU Bl.lITSCIII\u00ceIFIHN. 147\n*\nans vollkommen ges\u00e4ttigten und vollkommen suuerslolllreien Molek\u00fclen. Die erste dieser Annahmen ist an und f\u00fcr sich unwahrscheinlich, namentlich aber in Anbetracht der Erfahrungen, die wir \u00fcber Oxyh\u00e4moglobin besitzen, die zweite Annahme dagegen ist nach unseren jetzigen Kenntnissen die richtige, *) da man die O-Verbindung des H\u00e4moglobins (Oxyh\u00e4moglobin) als eine chemische Verbindung nach atomistischen Verh\u00e4ltnissen ansehen muss.\nZu den Bedingungen, unter welchen das Oxyh\u00e4moglobin bestehen kann, geh\u00f6rt nun die Anwesenheit eines bestimmten Sauerslofldruckes in der Umgebung und eine bestimmte Temperatur; wenn dieser Sauerstoffdruck fehlt oder wenn die Temperatur h\u00f6her steigt, zerfallt die Verbindung in H\u00e4moglobin und 0. Der Zerfall wird so lange fortschreiten, bis die freigewordene Sauerstoffmassc der Fl\u00fcssigkeit eine Spannung erreicht hat, bei welcher der Zerfall der noch vorhandenen Oxyh\u00e4moglobinmolek\u00fcle verhindert ist.\nDa zwischen der freigewordenen Sauerstoffmasse der L\u00f6sung und dem in dem Luftr\u00e4ume vorhandenen Sauerstoff ein stetiger Austausch nach ganz bestimmten Gesetzen erfolgt, so muss die im Luftr\u00e4ume vorhandene Spannung des Sauerstoffs in einer bestimmten Abh\u00e4ngigkeit von derjenigen des genannten Gases in der Fl\u00fcssigkeit stehen.\nE s gil t dah e r di e Bedingu ngen n\u00e4her zu untersuchen, von welchen das Freiwerden des Sauerstoffs in der Fl\u00fcssigkeit abh\u00e4ngt. Hief\u00fcr kommen zu-\n*) Diese Annahme ist \u00fcbrigens eine so gut wie festgestcllte Thalsnclie, da Iloppe-Scyler wie mir scheint mit Sch\u00fcrfe nnchgewicscn hat, dass das mit Sauerstoff nicht vollkommen ges\u00e4ttigte lilut ein Gemenge von H\u00e4moglobin und Oxylniinoglnhlninolekiilcu enth\u00e4lt. Ufr. Ilupjie-Suyler, Cenlrallilatt f. d. mod. Wissenschaften .1. 1864. No. 52. \u00bbSowohl Slokes als ich konnten im ven\u00f6sen Blute deutlich die beiden Absorplionsslruifcn des sauerstoffhaltigen H\u00e4moglobin unterscheiden, aber ich habe bereits in meiner zweiten Mit\u2014 Iheihing Virchow's Archiv ltd. 29 S. 2:t:l die Verschiedenheit des sauersloff-hulligcn und siuiurslofffreien lllulfurhsloffs hinsichtlich der a m sc h w\u00e4 c h-slcn ahsorhirtcu Lichtstrahlen beschrieben und mit diesem ll\u00fclfsinitlcl, d. h. der SpectraIunLersuchung hei starker Concentration der Blutl\u00f6sung ist cs leicht sich zu \u00fcberzeugen, dass das ven\u00fcscBlul wirklich sauers to ff Ire ie s 11 Um o globi n enth\u00e4lt, w\u00e4hrend da s V er halten in sehr d\u00fcnner Schicht die gleichzeitige Anwesenheit des sau o rs t o f fli a 11 igo n zeigt.\u00bb\n10 *","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\n.Iakoh Wohm M\u00fci.i.kii,\n[380\nn\u00e4clisl I) die Temperatur der Fl\u00fcssigkeit und 2) das Verhilltniss, in welchem die Zahlen der H\u00e4moglobin- und Ox.yh\u00fcmoglobin-molek\u00fcle zu einander stehen, in Betracht:\nad I) Die Menge des freien Sauerstoffs der Fl\u00fcssigkeit wird mit der Temperatur steigen, weil der Zerfall mit steigender Temperatur um so leichter einlrelen muss. Nur bleibt hier das unklar, warum innerhalb gewisser Temperalurgrenzen nur eine partielle Zerlegung statilindet. Hier\u00fcber hat Herr Dr. Leopold Pfaundler in seinen \u00bbBeitr\u00fcgen zur chemischen Statik\u00ab *) werthvolle Betrachtungen angeslellt. Da diese Betrachtungen noch nicht in die Physiologie eingeb\u00fcrgert sind, werde ich mir im Folgenden erlauben, einige Cilate aus dieser Abhandlung zu ben\u00fctzen. Die Annahme, dass \u00bbdie Ver\u00e4nderung die einzelnen Molek\u00fcle ungleich trifft, indem z. B. ein The il derselben ganz zerfallt, wahrend die \u00fcbrigen unzerselzt bleiben, enth\u00e4lt Etwas, was sich schwer vorstcllen l\u00e4sst. Man kann sich nicht recht denken , warum bei derselben Temperatur, bei der die eine Anzahl der einander offenbar gleichen Molek\u00fcle zerfallen muss, die \u00fcbrige Menge derselben unzerlegt bleiben k\u00f6nne. Wenn es die Temperatur ist, in Folge welcher sie zerfallen , diese aber dieselbe ist, so m\u00fcssen, da gleiche Ursachen gleiche Wirkungen haben, alle dieselbe Ver\u00e4nderung erleiden.\u00ab\n\u00bbDiese Schwierigkeit zu beseitigen, will ich nun versuchen . . .\u00ab\n\u00bbDeville hat bereits die Analogie hervorgehoben, welche zwischen der partiellen Zerlegung von Verbindungen unterhalb der eigentlichen Zersetzungstemperatur und der Verdampfung der Fl\u00fcssigkeiten unterhalb der Siedetemperatur vorhanden ist. Dieser n\u00e4mliche Gedanke war mir beim Lesen der Abhandlung von Clausius: \u00bbUeber die Art .der Bewegung, welche wir W\u00e4rme nennen\u00ab gekommen und hatte mich veranlasst, zu untersuchen, ob nie.hl in Folge eben dieser Aehnlichkeil der Erscheinungen auch ('ine \u00e4hnliche llypolhe.se, wie jene, mit welcher Clausius die Verdampfung erkl\u00e4rt hat, geeignet w\u00e4re, die Dissociation zu erkl\u00e4ren. Ich fand nun seine Hypothese auf eine gewisse Klasse von Dissociationsvorg\u00e4ngon ohne Weiteres anwendbar. . .\u00ab\n\u00bbBetrachten wir zun\u00e4chst den Vorgang der Verdampfung und die Erkl\u00e4rung derselben nach Clausius.\u00ab\n*) Pogg. Ana. Bd. \u00dc.VXX1. J. 1867 |>\u00bbg. 55\u201463.","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":".'{SJJ Uhiikh nu: Si'ANMiiN\u00ab; i>ks Saiii\u00eehstoi'I's iikk Bi.itschkiiikpi. 14!)\n\u00bbWenn man in einem geschlossenen Baume eine Fl\u00fcssigkeit erw\u00e4rmt, so verdampft ein Theil derselben, d. h. es gehl von den an der Oberfl\u00e4che liegenden Molek\u00fclen eine gewisse Menge in den dar\u00fcber stehenden Kaum, bis dieser eine bestimmte Anzahl derselben enth\u00fcll. Solange dann die Temperatur dieselbe bleibt, \u00abInder! sich diese Anzahl nicht mehr. Man k\u00f6nnte nun hier ebenfalls fragen, warum wohl alle Molek\u00fcle, die sich an der Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit befinden, in den Dampf \u00fcbergehen, da doch f\u00fcr sie die Temperatur dieselbe ist, wie f\u00fcr die anderen, welche sich bereits im Dampfe befinden. Der Fall ist entschieden analog. Wer sich bei diesem mit der Erkl\u00e4rung begn\u00fcgt, dass die weitere Verdampfung durch den Partialdruck des Dampfes verhindert werde, der kann sich auch bei der Dissociation einer Verbindung mit der Erkl\u00e4rung zufrieden stellen, dass der Partialdruck der D\u00e4mpfe der aus-geschiedenen Beslandthci le das weitere Zerfallen der Verbindung verhindere, solange sich die Temperatur nicht \u00e4ndert. Steigt diese um ein Gewisses, so wird eine weitere Anzahl von Molek\u00fclen zersetzt, bis der dadurch gesteigerte Partialdruck der in Freiheit gesetzten Beslandtheile mit der zersetzenden Kraft wiederum ins Gleichgewicht gekommen ist.\u00ab\n\u00bbIch finde diese Erkl\u00e4rung noch nicht gen\u00fcgend, denn abgesehen davon, dass es noch zu untersuchen w\u00e4re, ob man hier von einem Partialdruck, wie bei der Verdampfung, reden k\u00f6nne, und ob derselbe auf die chemisch verbundenen Molek\u00fcle eine \u00e4hnliche die Trennung verhindernde Wirkung aus\u00fcben k\u00f6nne, wie auf die durch die Coh\u00e4sion verbundenen, w\u00e4re das verschiedene Verhalten der einzelnen Molek\u00fcle immer noch unerkl\u00e4rt. Man muss also tiefer in die Sache oingohen und in Betrachtung ziehen , worin das Wesen des Parlia Idruckes besiehe. Dies hat Clausius ausgcf\u00fchrl.\u00ab\n\u00bbNach seiner Theorie bestellt das Gleichgewicht nach dem Eintreten des Maximums der Spannkraft darin, dass in derselben Zeit eine gleich grosse Anzahl von Molek\u00fclen von der Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit in den dar\u00fcber stehenden Baum (liegt, als aus diesem in die Fl\u00fcssigkeit zur\u00fcckkehrl.\u00ab\n\u00bbAls Beispiel f\u00fcr alle jene Dissociationserschoinungcn , auf welche sich diese Hypothese unmittelbar \u00fcbertragen l\u00e4sst, w\u00e4hle ich die Zersetzung des kohlensauren Kalkes.\u00ab\nDie Darstellung, welche llr. Pfmmdkr von der Dissociation","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\n.Iakoii Woiim Mtii.i.im\n[:)82\ndes kohlcnsauren Kalkes giebt, lasst sich so schnurgerade auf das Oxyh\u00e4moglobin anwenden, '*) dass die folgenden Betrachtungen ganz direct seiner Darstellung entlehnt sind.\nIm geschlossenen Baume erw\u00e4rmt, erleidet das Oxyh\u00e4moglobin von einer gewissen Temperatur an eine Dissociation, d. h. eine Anzahl seiner Molek\u00fcle, deren innere Bewegung das Maximum \u00fcberschritten hat, zersetzt sich; die freigewordenen Molek\u00fcle des Sauerstoffs bewegen sich im Raume geradlinig fort und vermehren sich solange, bis die in der Zeiteinheit wieder aufgenommenen ebenso zahlreich geworden sind, als die abgestossenen. L\u00e4sst man die Temperatur um ein Weniges sinken, so wird die Anzahl der aufgenommenen Molek\u00fcle gr\u00f6sser als die der abgestossenen. Die Substanz absorbirt daher Sauerstoff. Verdr\u00e4ngt man nun die Sauerstoffmolek\u00fcle im Fl\u00fcssigkeitsrajume (Blutplasma) durch Durchleitung von II (oder ein anderes indifferentes Gas) so h\u00f6rt deswegen das Abstossen der Sauersloffmolek\u00fcle nicht auf, weil die Ursache nicht aufgehoben ist, wohl aber die Aufnahme von Molek\u00fclen, weil sie fortgef\u00fchrt werden. Das Oxyh\u00e4moglobin entwickelt also Sauerstoff im Wasserstoffstrome bei derselben Temperatur, bei der er ohne Wasserstoffstrom dieselbe absorbirt. Der Wasserstoffstrom verh\u00e4lt sich demnach dem Oxyh\u00e4moglobin und dem Sauerstoff gegen\u00fcber gerade so, wie gegen\u00fcber einer wasserhaltigen Substanz, die getrocknet werden soll.\nDurch diese Betrachtungen, welche nothwendigerweige ungleiche innere Bewegungszust\u00e4nde der Oxyb\u00e4moglobinmole-k\u00fcle vorausselzen, wird es, wie ich glaube, verst\u00e4ndlich, warum innerhalb bestimmter Temperaturen nur eine partielle Zersetzung slalllindel und warum der Zerfall mit der steigenden Temperatur gr\u00f6sser wird. Die Menge des freien Sauerstoffs der Fl\u00fcssigkeit muss also demnach mit der Temperatur der L\u00f6sung steigen.\nad -2) Die Menge des freien Sauerslolis der Fl\u00fcssigkeit muss aber auch, die Temperatur und alles andere gloichgoselzl, von dem Verh\u00e4ltniss, in welchem die Zahlen der H\u00e4moglobin- und 0\\j h\u00e4moglobinmolek\u00fcle zu einander stehen, abh\u00e4ngen. ln einem\n*) Der Unterschied besteht im Wesentlichen nur darin, dass das Oxyh\u00e4moglobin von einem Flussigkeitsrnum (Blutplasma) umgeben ist, und nur h\u00f6chst ausnahmsweise mit dem Luftr\u00e4ume in Boriihrung kommt.","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"I]I'.IIK.lt IIIK Sl'ANNlINC DUS SaCKIISTOFFS Ill'll Ill.llTSCIIKIHKN. 151\nBlute, das nur wenig gebundenen Sauerstoff' enthalt, kann die Menge des freien Sauerstoffs nur gering sein, oder allgemeiner ausgedr\u00fcckt : es wird die Menge des freien mit derjenigen des gebundenen Sauerstoffs (Oxyh\u00e4moglobins) wachsen. Diese Annahme st\u00fctzt sich auf die Erw\u00e4gung, dass in dem Maasse, in welchem innerhalb eines sonst unver\u00e4nderlich zusammengesetzten Blutes die Zahl der sauerstoffhaltigen Molek\u00fcle abnimmt, auch die Zahl der Orte geringer wird, an welchen die Zerlegung des Oxyh\u00e4moglobins vor sich geht, wahrend andererseits die Gelegenheit zur Wiederbindung des Sauerstoffs wegen der in grosser Anzahl und deshalb in der gr\u00f6ssten Nahe befindlichen ll\u00e4moglohinmolck\u00fcle (\u2018ine sehr ergiebige ist.\nDie freie Sauerstoffmasse der Fl\u00fcssigkeit muss also nach gesetzmassigen Verh\u00e4ltnissen mit der Zahl der Oxyh\u00e4moglobinmolek\u00fcle und mit der Steigerung der Temperatur der Fl\u00fcssigkeit zunehmen.\nDa nun nach den Absorptionsgesetzen der Sauersloffgehall der Luft in einem gesetzmassigen Verhaltniss zu der freien Saucr-stoll'masse der Fl\u00fcssigkeit \u2014 der Sauerstoffgchalt der Luft w\u00e4chst mit dem Gehalt des freien Sauerstoffs der Fl\u00fcssigkeit und mit der Temperatur nach bestimmten Gesetzen \u2014 steht, so ist es ersichtlich, dass auch der Sauerstoffgehalt der Luft zu der Zahl der Oxyh\u00e4moglobinmolek\u00fcle (dem S\u00e4ttigungsgrade) und zu der Temperatur der L\u00f6sung in einem bestimmten gesetzmassigen Verh\u00e4ltniss stehen muss.\nEs ist mir indessen nicht gelungen und es wird m\u00f6glicherweise nie gelingen diese Gesetze beim Blute zu ermitteln, weil viele Gomplicationen die gr\u00f6ssten Schwierigkeiten darbieten. Solche Gomplicationen sind, wie ich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dargetlian habe, die specilischen Widerst\u00e4nde des Blutplasma und der Hlulscheihcn. Hiedurch wird die Verlhcilung der freigewordenen Sauerstoll'masse durch das Blut im h\u00f6chsten Grade erschwert, so dass eine unregelm\u00e4ssige Anh\u00e4ufung derselben sfaflfinden muss. Diese Widerst\u00e4nde sind um so schwieriger zu ermitteln, als es aus meinen Versuchen zu schliessen ist, dass die Widerst\u00e4nde in den verschiedenen Blulsorlen einer und derselben Thierspecies ausserordentlich variiren. Dasselbe geht mullunaasslich auch aus den Versuchen des Ilrn. Iloppe-Set/Ier hervor. Nach Uoppe-Sey lev's Erfahrungen kann das Blut in einigen F\u00e4llen sehr leicht von 0 durch das Durchleben anderer Gase (z. IV","page":151},{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"152\n\u2022Ukoii Wohn Mii.i.iiu,\t[;(8i\nWasKiTS(ol) oder Kohlens\u00e4ure) befreit werden; in anderen isl es niclil der Kill. So beohachlete lloppe\u2014Sej/Iev in einigen F\u00fcllen nach seehsslUndigem Durchleilen der Cf^ durch defibrinirlcs llundehlul im Spectrum noch die zwei arteriellen Absorplions-slreifen. *)\nFerner isl es a priori nicht ganz unwahrscheinlich, dass der Absorplionsco\u00fcllicienl des Blutplasma f\u00fcr den 0 bei den verschiedenen Blutsorten difl'oriren kann; dass auch hiedurch Com-plicalioncn herlxjigof\u00fchrl werden, liegt auf der Hand.\nlvs kann daher nicht l\u00fcnger widersinnig erscheinen, sondern es liegt in der Natur der Sache begr\u00fcndet, dass ich anscheinend inconstante und un regel massige Ergebnisse erhalten habe. Diess wird um so mehr begreiflich, wenn man bedenkt, dass die plan massige Variation meiner Versuche sich in den meisten F\u00fcllen auf verschiedene Blutsorlen bezieht. Will mau hier weiter und tiefer eindringen, so ist cs nach dem eben Er\u00f6rterten ersichtlich, dass man planm\u00e4ssig variirte Versuche nul einem und demselben Blute anstcllcn muss.\nln diesem Falle muss es selbstverst\u00e4ndlich viel leichter sein, die Complicationcn genauer zu erforschen und die Gesetze festzuslelleu ; hief\u00fcr sprechen auch die Ergebnisse meiner Versuche , in denen ich die Abh\u00e4ngigkeit der Partialdr\u00fccke des Sauerstoffs von verschiedenen S\u00e4ttigungsgraden eines und des-\n*) Cfr. Hoppe-Seyler, Cenlralbl. f. d. med. Wissonscb. <864 Nr. 52: \u00bbWenn man frisches Blut mit Wasser verd\u00fcnnt und mehrere Stunden lang Kohlens\u00e4ure, die durch zwei mit doppelt kohlensaurem Natron gef\u00fcllte Wasehtlasohen gegangen ist, einleitet, so erh\u00e4lt man in allen F\u00e4llen ven\u00f6se I-arl um g des Ulules, dabei verschwinden meist, wie es Stokes beschreibt, die beiden Ahsorptionsslrrifeu des H\u00e4moglobin, indem sieb allintthlig der\nbelle /.wisch...a um /.wischen ihnen verdunkelt, der zweite Slroif sich\nlieben l\u00ef aullielli, w\u00e4hrend der neben 11 stehende bei gen\u00fcgender Concen-Iralinn der l.nstmg sieb \u00fcber l> hinaus als schw\u00e4chere Sebaltirung vor-I\u2019I eilet; zugleieb erhellt sieb das Spectrum im Illau. In anderen F\u00fcllen aber konnten bei meinen Versiielieu die beiden Absorptionsslreifmi Irotz Csllin-digein Kinleilen von Kidileusiiuro iiii-ht /um Verseliwiiidon gebracht werden... Cfr. auch Dyhkomsky, \u00bbbillige Bestimmungen \u00fcber die Quantit\u00e4t des mit dem H\u00e4moglobin lose gebundenen Sauerstoffs\u00ab in \u00bbMedieini\u00e4cli-che-misclie tlnlersiicbiingen\u00ab heraiisgegeben von Iloppe-Seyler, Heft t. J. <866. I>\u00e4g. <22. \u2014 Da die Vcrsuchshediugungen nicht genauer er\u00f6rtert sind, so k\u00f6nnen selbstverst\u00e4ndlich die Beobachtungen der genannten Forscher io dieser Hinsicht nicht speciollcr verwerthet werden.","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":".'\u00ceN.')| Ur.llKII 111 IC iSl'ANNIINC lins SaI KIISTOFI'S Ill'll Hl.lISCIII'IIIHN. 158\nselben Blutes untersucht habe; in diesen Versuchen trat die Abh\u00e4ngigkeit des Parliardrucks des Sauerstoffs von dem S\u00e4ttigungsgrade des Blutes so deutlich hervor, dass inan mit einem gewissen Beeilte vermulhen kann, mittelst ilhnlicher und anderer \u2014 durch diese Untersuchung vorgczcichneter \u2014 Versuchspliine mit einem und demselben Blute die Fragen der L\u00f6sung naher zu bringen.\nlis schien mir aher nicht am n\u00e4chsten zu liegen, solche Versuche anzuslellen, welche auf diesem Standpunkt der Untersuchung f\u00fcr die Physiologen im Wesentlichen nur den Werth interessanter Details haben k\u00f6nnen; es lag mir vielmehr oh, dieselben Versuche mit L\u00f6sungen von Oxyh\u00e4moglobin anzu-stellcn, um zu sehen, ob auch in diesem Falle im Wesentlichen dieselben Erscheinungen cinlrelen; diese Untersuchung schien mir von einer fundamentalen Wichtigkeit zu sein und trat daher zun\u00e4chst in den Vordergrund.\n\u00a7 3.\nVersuche mit L\u00f6sungen von Oxyh\u00e4moglobin.\nDiese Versuche sind von hoher Wichtigkeit. Die genaue Erforschung der Dissocialionserscheinungen irgend eines bestimmten chemischen K\u00f6rpers ist eine Hauptaufgabe der jetzigen physikalischen Chemie, und das specielie Studium des Oxyh\u00e4moglobins gewinnt f\u00fcr die Physiologie ein noch viel h\u00f6heres Interesse dadurch, I ) dass das Schicksal des Sauerstoffs der Blutk\u00f6rperchen mit dem ganzen Ern\u00e4hrungsvorgang auf das Innigste verkn\u00fcpft ist, und 2) dass die Oxyhilinoglobine die einzigen bisher bekannten Individuen der Eiweissgruppe sind. Die Tlialsache der Kryslallisirbarkeit dieser, der (\u00bbnippe der Albuminate angeh\u00f6rigen, Rlulbeslandlheile ist auf unserem jetzigen primitiven Standpunkte der Kennlniss der Eiwcissk\u00f6rpor so iuleressailt und \u00fcberraschend, dass mau schon aus diesem (Ininile darauf ausztigelien liai mittelst einer exnclen Experimen-talkritik eine breite und allseilige(irundlage f\u00fcr die Beurtlieilung der chemischen Constitution und der physiologischen Beziehungen dieser K\u00f6rper zu gewinnen.\nVorerst tritt hier die Frage in den Vordergrund, ob das Oxyh\u00e4moglobin als solches in den \u00dflulschciben pr\u00eflforniirl ent-","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":".Iakoii Woiim M\u00fci.i.kr,\n154\n[380\nballen ist. Diese Frage ist die Hauptfrage und harrt daher in erster Linie ihrer Knischeidung.\nLeider hat diese Frage zur Zeit nicht direct gel\u00f6st werden k\u00f6nnen. Nur mittelst H\u00fclfe derartiger Agcntien, welche die Blutk\u00f6rperchen als solche zerst\u00f6ren, kann das Oxyhilmoglobin (largestellt werden, und niemals hat man in den unversehrten Blulseheiben Oxyh\u00e4moglobinkrystalle gesehen, was man doch jedenfalls unter Umst\u00fcnden erwarten musste, w'eil das Oxyh\u00e4moglobin innerhalb der Scheiben in einer ausserordentlich ges\u00e4ttigten L\u00f6sung ist.\nDa der directe Nachweis des Oxyh\u00e4moglobins im Blut\u00bb! fehlt, so hat man mittelst H\u00fclfe des vergleichenden Studiums der Eigenschaften des H\u00e4moglobins und der Blutk\u00f6rperchen gesucht Wnhrscheinlichkcitsbcweise zu liefern.\nInsbesondere den Forschungen des Hrn. Prof. Iloppe-Seyler verdankt man die bisher gewonnenen Ergebnisse. Von diesen sind hier folgende hervorzuheben :\n1)\tdie Einwirkung s\u00e4mmtlicher H\u00e4moglobine und s\u00e4mmt-licher iother Blutk\u00f6rperchen auf das Licht ist, soweit sich diess beobachten l\u00e4sst, qualitativ genau die n\u00e4mliche; *)\n2)\tder rothe Farbstoff des Blutes, das H\u00e4moglobin , verbindet sich mit Sauerstoff in derselben Weise, wie wir es in den Blutk\u00f6rperchen sehen; die Lichtverh\u00e4ltnisse werden in beiden F\u00e4llen ganz gleich durch die Oxydation beeinflusst; es l\u00e4sst sich durch Evacuation oder durch reducirende Substanzen dieser Sauerstoff sowohl von den Blutk\u00f6rperchen als vom Blutfarbstoff trennen, ohne dass weder die Blutk\u00f6rperchen noch das H\u00e4moglobin dabei unf\u00e4hig gemacht werden unter passenden Verh\u00e4ltnissen wieder Sauerstoff aufzunehmen ; die Quantit\u00e4t des Sauerstoffs, welche mit dem H\u00e4moglobin in der w\u00e4ssrigen L\u00f6sung sich binden kann, kommt ziemlich genau der Menge des Sauerstoffs gleich, welchen man aus dem entsprechenden Volumen des Blutes bei der (lasanalyse gewinnt. **)\nDiese grossen Aehnlichkoilen, vorzugsweise das gleiche optische\n') Cfr. Iloppe-Seyler, Mcd.-chem. Unters, lieft 2. J. I8G7 pag. 174; lieft H. .1. 1868pag. 370.\n**) Cfr. Iloppe-Seyler, Mcd.-chem. Untersuch, lieft 1. J. 1865 pag. 134, cfr. Dybkowsky, ibidem pag. 127\u2014128, 131,","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":":JS7J UEDKII DIU Sl'ANNIINi\u00ee dus Saukhstoffs DKII liLIITSI'.IIKlBKN. 155\nVerhalten, st\u00fctzen die Annahme, dass das Oxyh\u00e4moglobin als solches auf irgend eine Weise in den Blutscheihen enthalten ist, in erheblichem Grade. Um aber die grosse und tiefe Bedeutung dieser Aehnlichkeiten f\u00fcr unsere Frage noch sicherer festzu-slcllen, gilt es durch eine nach den Hegeln strenger wissenschaftlicher Kritik angestellte Contr\u00f4le die Verh\u00e4ltnisse bis in Details zu verfolgen. Eine solche Contr\u00f4le wird nun vielleicht durch meine Versuche erhalten werden k\u00f6nnen.\nIch habe gezeigt, dass unter einem gewissen Partiardruck des Sauerstoffs der l.uft eine unvollkommene S\u00e4ttigung der Blutscheiben mit Sauerstoff einlritt. Wenn cs sich nun aus den Versuchen mit den Hitmoglobinl\u00f6sungen Herausstellen wird, dass unterhalb eines ann\u00e4hernd gleichen Druckes (20\u2014.10 Mm. Hg) die Oxyh\u00e4moglobinl\u00f6sungen Sauerstoff abgeben, und dass dieser Partiardruck im Wesentlichen ebenso wie beim Blute mit der Temperatur und dem S\u00e4ttigungsgrade sich \u00e4ndert, so wird der liefe und innige Zusammenhang zwischen dem Oxyh\u00e4moglobin und dem n\u00e4her zu erforschenden K\u00f6rper der Blutscheihen noch klarer und sch\u00e4rfer hervorgehen; nebenbei werden aber auch gew\u00fcnschte Aufschl\u00fcsse \u00fcber die chemische Constitution des Oxyh\u00e4moglobins erhalten werden k\u00f6nnen.\nEs ist aber hier ausdr\u00fccklich hervorzuheben , dass man nicht erwarten kann mit den ll\u00e4moglobinl\u00f6sungcn ganz gleiche Resultate wie mit dem Blute zu bekommen Voraussichtlich k\u00f6nnen nur ann\u00e4hernd gleiche Ergebnisse erhalten werden und zwar aus folgenden Gr\u00fcnden :\n1)\tEs liegt keine Nothwendigkeit daf\u00fcr vor, dass sich das freie H\u00e4moglobin gerade so wie das in den Scheiben eingeschossene verhallen m\u00fcsse, denn wenn auch das H\u00e4moglobin der Scheiben und das aus der L\u00f6sung der Blutk\u00f6rperchen gewonnene ihrer chemischen Constitution nach identisch sind, so bleibt damit noch nicht ausgeschlossen, \u25a0 lass durch irgend welchen von der Zusammensetzung des Oxyh\u00e4moglobin unabh\u00e4ngigen Umstand innerhalb der Blulscheibe die Festigkeit ge\u00e4ndert werde, mit welcher der Sauerstoff an dem dort befindlichen H\u00e4moglobin haftet;\n2)\tdie specilisehen Widerst\u00e4nde der Blulscheiben und des Blutplasma sind ganz andere, als diejenigen einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung von H\u00e4moglobin; ferner ist es h\u00f6chst wahrscheinlich, dass der Absorptionsco\u00fcfficient der Fl\u00fcssigkcil","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"Jako\u00bb Wo h si M\u00fci.i.kii\n156\n[:)nh\n(Blutplasma, ll\u00e4moglnhinl\u00f6sung) in Iioidcn F\u00e4llen um ein wonig diH'erirl;\n.t) nom knnn zu don Versuchen mit H\u00e4moglobin nicht olinc Ciclidir gr\u00f6sserer Zersetzung L\u00f6sungen von derselben Concentration wie das Blut an wenden.\nDie Destillate k\u00f6nnen daher nur im Wesentlichen Ubcrein-stinmien; gewisse Abweichungen m\u00fcssen stattfinden: diese Abweichungen werden aber voraussichtlich nicht das Hcsultat st\u00f6ren ; im Gegcnthcil : es wird vielleicht durch dieselben das Verh\u00e4llniss des dem llilmoglohin entsprechenden K\u00f6rpers innerhalb der Blutscheiben und die specifischen Widerstande des Blutes beleuchtet worden k\u00f6nnen.\nbs lag mir am n\u00e4chsten mit Snuerslofl' ges\u00e4ttigte Il\u00e4mo-globinl\u00f6sungen mit sauerstoffarmer Luft zu sch\u00fctteln, weil es viel leichter ist, eine reine Oxyh\u00e4moglobinl\u00f6sung, als eine reine ll\u00e4moglohinl\u00f6sung darzustellen.\nDie Versuchsmethode war ganz die n\u00e4mliche wie beim Blute. Das Oxyh\u00e4moglobin, welches mir zu meinen Beobachtungen diente, war jedesmal durch mehrmalige Kryslallisalion gereinigt. Die Darstellung geschah ebensowohl nach dem Verfahren von K\u00fchne, *) als nach dem von Hoppe-Seyler. **)\nDie leichte Zersetzbarkeit des H\u00e4moglobins in L\u00f6sung ist der Sch\u00e4rfe des Versuchs gefahrbringend. Ich habe dieselbe dadurch unsch\u00e4dlich zu machen gesucht, dass ich L\u00f6sungen anwendete, welche bei der Temperatur, in der sie gesch\u00fcttelt wurden, verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig sehr wenig concentrirl waren, und dadurch, dass ich eine geringe Menge von Natron (oder kohlen-saurem Natron) zusetzle. Die L\u00f6sung enthielt ca. 0.1 Proccnl davon.\nNach Beendigung eines jeden Versuchs habe ich mich durch die SpectraIbeobaehlung davon \u00fcberzeugt, dass die H\u00e4moglobinl\u00f6sung keine sichtbare Spur eines H\u00e4malinslrcifens gewahren liess. Diese VorsiehIsmaassregeIn lassen mich hollen, dass das Ihr jeden Versuch frisch bereitete H\u00e4moglobin w\u00e4hrend der kurzen Dauer (2 Stunden) dieses letzteren so gut wie keine\n*) Kulme, Cenlralhlalt f\u00fcr die medicinisclicn Wissenschaften ,1, 4863 Nr. S3.\n\u2022*) Hoppe-Seyler, Handbuch der physiologisch- und palliologiseli-clie-inisehcii Analyse. 3. Auflage J. 4870 pag. 215.","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"389] Ukrkr die Spannung des Sauehstopps der Blutsciibibkn. 157\nVorlinderung crlillon habe. Icli habe nur zwei Versuch\u00ab ange-stelll und zwar waron die L\u00f6sungen in diesen Versuchen von ziemlich verschiedener Concentration. Die nachstehenden ausf\u00fchrlich milgelheillen Versuche geben Auskunft Uber meinen Befund.\nVersuch 1.\nDie U\u00fcmoglobinkrystallc, aus Ihindeblul nach dem Verfahren von (foppe-Seyter bereitet, wurden bei 13.8\u00b0 C. in eine verd\u00fcnnte L\u00f6sung von kohlensaurem Natron aufgel\u00f6st.\nDie L\u00f6sung enthielt 3.9 Procent H\u00e4moglobin. 100 Cb.C. derselben gaben 4.1 Cb.C. 0.\nVon diesen 4.1 Proc. 0 ist bei 13.8\u00b0 C. und einem Sauerste (Tdruck von 458.8 Mm. 0.48 Proc. 0 als absorbirl anzunehmen; 100 Cb.C. enthielten daher m u thinaasslich nur ca. 3.6 Cb.C. chemisch gebundenen O. * **)j\nA.i\nVolum des ganz sauerslofffreien Stickgascs bei 0\u00bb und 1 Mir. Druck\nVolum der H\u00e4moglobinl\u00f6sung ...................\nGase der Htimoglobinl\u00f6sung nach dem Sch\u00fctteln .\nI.uft des Apparates nncli dem Sch\u00fctteln......\nBarometerstand ...............................\nTemperatur ...................................\nO-Druck dieser L\u00f6sung 15.8 Mm. Hg.\n= 46.7 Cb.C. = 160 \u00bb\n= 3.16 Proc. O\u00bb*) _ I 0.198 Proc. O \u201c ) 0.22 \u00bb\n=\t0.756 Meter\n= 13.8\u00ab C.\nVon diesen 3.16 Proc. O der Htimoglobinl\u00f6sung nehme ich an, dass bei 13.8\u00b0C. und einem Sauerstofl'drucke von 15.8 Mm. ca. 0.05 Proc. absorbirl ist; 100 Cb.C. der L\u00f6sung enthielten daher mulhmaasslich 3.1 I Cb.C. chemisch\n*) Nach \u00fcybkowsky (Med.-ohem. Unters, lieft 1. J. 1866 pag. 127), l'royer (Centralblatt f\u00fcr die mod. Wissenschaften J. 1866 pag. 323) und Iloype-Seyler (Med.-chcm. Unters. Hcfl2. J. 1867. p. 192) betr\u00fcgt die Quantit\u00e4t des durch Evactiiren abtrennbaren Sauerstoffs 1.2 bis 1.3 Cb.C. f\u00fcr 1 (Irin, trockne Kryslnllsubstnnz im l'alle, dass dio Kryslnllc in Wasser gel\u00f6st sind. In diesem Versuche dagegen laut 1 (Irin. H\u00e4moglobin kiuiin 1 Cb.C. 0 gegeben; diess r\u00fchrt, wie ich glaube, wesentlich davon lier, dass die lle-stlimmuiig des llUmoglobingehnlls vielleicht nicht ganz genau war; diess tliut aber der Beuctheilung des Versuchs keinen Eintrag.\n**) Die Kohlens\u00e4ure wurde selbstverst\u00e4ndlich vor der Ueherf\u00fchrung in das Eudiometer absorbirl.","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":".Iakoh Worm M\u00fci.i.kr,\n158\n[390\ngebundenen 0. Wenn wir 3.6 als die lolnlo S\u00e4ttigung hin\u2014 sl<dIt'll, .so isl did relative S\u00e4ttigung 0.80.\nA.2 Volum des h\u00abiiz snuorstolTfrcicn Stickguses bei 0\u00b0 und I Mir. Druck\n= <86.9 Cb.C.\nVolum der H\u00e4moglobiul\u00f6sung......................=150\t\u00bb\n(iase der tl\u00e4innglnhinl\u00f6sung nach dem Sch\u00fctteln . . = 3.0* Proc. 0\nLuft des Apparates nach dem Sch\u00fctteln............= 0.87 Proc. O\nBarometerstand und Temperatur wie bet A.1 O-Druck dieser L\u00f6sung 6.6 Mm. Hg.\nVon diesen 3.01 Proc. O der ll\u00e4moglobinl\u00f6sung nehme ich an, dass bei 13.8\" C. und einem SauerstofTdruck von 0.6 Mm. ca. 0.022 Proc. als absorbirt enthalten ist; 100 Cb.C. enthielten daher mulhmaasslich 3.018 Cb.C. chemisch gebundenen O. Die relative Silltigung ist liier also 0.S38.\nDas Krgebniss des Versuchs erhellt aus folgender Ueber-sichlslabellc :\nTotale Partielle Relative Partiardruck T , S\u00e4ttigung Silltigung S\u00e4ttigung des O der Luft lemPei'alur 3.6\t3.1t\t0.86\t15.8 Mm.\t13.8\"\n\u00bb\t3.018\t0.838\t6.6 \u00bb\t..\nEs geht aus diesem Versuche mit hohem Grade von Wahrscheinlichkeit hervor :\ndie Oxyh\u00e4moglobin l\u00f6sung giebt unter einem gewissen Sa uersloffd ruck der Luft O ab; der Partiardruck des Sauerstoffs der Luft nimmt mit dem Sauerstoffgehalt der L\u00f6sung zu; der Unterschied in diesem Versuche ist indessen so bedeutend (in A.1 relative Silltigung 0.80 und 15.8 Mm. Druck, in A.2 relative S\u00e4ttigung 0.838 und 0.0 Mm. Druck), dass man vermulhen muss, dass die Ausgleichung in A.2 nicht ganz vollst\u00e4ndig war. Da bei der hohen relativen S\u00e4ttigung von 0.85 der Partiardruck nur 15.8 Mm. war, kann man daraus mit einem gewissen liecht schlossen, dass die oberste Grenze kaum 20 Mm. \u00dcbersteigt.\nMan kann gegen die liiehligkoil dieser Schlussfolgerungen (\u2022inwenden, dass der O-Gchalt der Luft nach dem Sch\u00fctteln von dem absorbirlen O hcrrUhrl und dass die Abnahme des O-Gc-linltos der L\u00f6sung nach dem Sch\u00fctteln theils von der Abnahme des absorbirlen O, theils von etwaiger Zersetzung des H\u00e4moglobins bedingt war; die ausgeschiedene Menge des O der Luft","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"1)91] Uhrhr die Spannung des Sauerstoffs der Buitsciieiren. 151)\nllls.sl sich nilrnlich jedenfalls der llauptsaehe nach von der Abnahme des absorbirlcn 0 der L\u00f6sung erklilren, die Almahme des SauerslofFgehaltes der L\u00f6sung dagegen nicht. I\u00a3ine Zersetzung schien nicht slallgefunden /.u haben; jedenfalls war nach dem Sch\u00fctteln keine Spur von Zersetzung spcelroskopiseh nachweisbar.\nVersuch II.\nDie Hiimoglobinkrystalle, aus Hundeblut nach dem Verfahren von K\u00fchne bereitet, wurden bei I0.5\u00b0C. in einer h\u00f6chst verd\u00fcnnten L\u00f6sung von Natron aufgel\u00f6st.\nDie L\u00f6sung enthielt 2..18 Procent Ii\u00fcmoglobin; 100 Cb. C. derselben gaben 2.81 Cb.C. 0.\nVon diesen 2.81 Proc. 0 ist bei I0.5\"C. und einem Saucr-slofl'druck von 155 Mm. ca. 0.5 Proc. 0 als absorbirt anzusehen; 100 Cb.C. enthielten daher m u th maass lieh nur ca. 2.51 Cb.C. O. *)\nDas Gas, welches in diesem Versuche zum Sch\u00fctteln angewendet wurde, war nicht reiner Slicks toll'. Die Analyse ergab 0.9C5 Proc. O.\nA.' Volum des angewendelenGases bei 0\u00b0 u. 1 Mir. Druck\nVolum der HUmoglobinl\u00f6sung..................\nGnsc der Hiimoglohinl\u00f6song nach dem Sch\u00fctteln . .\nLuft aus dein Apparat.......................\nBarometerstand..............................\nTemperatur . T..............................\nO-Druck dieser L\u00f6sung 15.3 Mm. Hg.\nVon diesen 2.01 Proc. O der H\u00e4moglobinl\u00f6sung nehme ich an, dass bei 10.2HC. und einem Sauerstoddruck von 15.5 Mm. ca. 0.05 absorbirt ist; 100 Cb.C. der L\u00f6sung enthielten daher muth inaasslich 1.90 Cb.C. chemisch gehn n de n e n O.\nWenn wir 2.51 als die totale Siiltigung hinslellon, so ist die relative Siiltigung 0.85.\n*) Auch in diesem Versuche hat 1 firm. H\u00e4moglobin kaum 1 Cb.C. O gegeben; did Bestimmung des H\u00fcmoglobingchnlts war auch hier m\u00f6glicherweise nicht ganz genau.\n= 28.1 Cb.C.\n= 70\t\u00bb\n=\t2.01 Proc. i\n1.93\t\u00bb\n2.26 \u00bb\n=\t0.729 Mtr.\n= 10.2\u00b0 C.\n-I:","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"IfiO\n.Iakoii Worm M\u00fcu.kr\n[392\nA.4 Volum des angewendeten Gases bei 0U u. 1 Mir. Druck \u2014 39.8 Cb.C.\nVolum der ll\u00e4tnoglohinl\u00f6sung..................= 70\t\u00bb\nGase der aus dem Apparate genommenen llamo-\nglobinl\u00f6sung........................= 1.66 Proc. 0\nLuft aus dem Apparate.........................= j\t*\nllaromctcrdruck und Tcmpcralui' wie in A.1 O-Druck dieser L\u00f6sung 15.85 Mm. Hg.\nVon diesen 1.66 Proc. 0 der H\u00e4moglobinl\u00f6sung nehme icli an, dass bei 10.2\u00b0C. und einem Sauerstolldruck von ca. 15.3 Mm. beinahe 0.05 Proc. 0 absorbirt ist; 100 Cb.C. der L\u00f6sung enthielten daher inuthmaasslieh 1.61 Cb.C. chemisch gebundenen O.\nWenn wir 2.31 als die totale S\u00e4ttigung hinstellen, so ist die relative S\u00e4ttigung 0.7.\nDas Ergebniss des Versuchs erhellt aus folgender Ueber-\nsichlslahcllc :\t\t\t\t\nTotale\tPartielle\tRelative\tPartiardruck\tTemperatur\n.S\u00e4ttigung\tS\u00e4ttigung\tS\u00e4ttigung\tdes O der Luft\t\n2.31\t1.96\t0.85\tt 16.5 Mm. ) 14.1\t\u00bb\t10.26 c.\nW\t1.61\t0.7\t) 15.6 14.9\t\u00bb\nEs gehl auch aus diesem Versuche mit hohem Grade von Wahrscheinlichkeit hervor, dass eine Oxyh\u00e4moglobinl\u00f6sung unter einem gewissen O-Druck, dessen oberste Grenze kaum ilber 20 Mm. liegen kann, chemisch gebundenen Sauerstoff ab-giebt; die relative S\u00e4ttigung 0.7 lasst sich wohl kaum von einer Zersetzung erkl\u00e4ren; die Zersetzung konnte, wie mir schien, nur h\u00f6chst minimal gewesen sein ; jedenfalls Hess sich in der L\u00f6sung keine Spur von Zersetzung nachweisen. Es giebl ausserdem mehrere F\u00e4lle, in welchen eine verd\u00fcnnte alkalische ll\u00e4moglobinl\u00f6sung Stundenlang gar keine Spur von Zersetzung zeigt. Gerade in diesem Falle schien die L\u00f6sung sehr dauerhaft zu sein ; selbst nach der Auspumpung, welche in diesem Versuche ohne nachtr\u00e4glichen S\u00e4urezusalz (bei 40\" C.) geschah, Hess sich keine Spur von Zersetzung nachweisen. Die ausgepumpte L\u00f6sung zeigte n\u00e4mlich nach dem Sch\u00fctteln mit atmosph\u00e4rischer Lull sehr starke Oxyh\u00e4moglobiuslreifen und keinen ll\u00e4inalinslreifen.\nMan kann indessen folgenden Einwand machen. Die Zersetzung kann eine verh\u00e4llnissm\u00e4ssig ziemlich erhebliche sein, ohne dass sie spcciroskopisch nachweisbar ist. Der H\u00e4matin-","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"303] Heber die Spannung des Sauerstoffs der Blutscii eiben. Itil\nstreifen ist n\u00e4mlich nicht sichtbar, wenn die U\u00e4mulinl\u00f6sung eine sehr geringe Concentration hat. Dieser Einwand hat allerdings Berechtigung in Betracht der Erfahrungen, welche ich (und wohl auch Andere) in einem paar B\u00e4llen, in welchen ich den L\u00f6sungen von Oxyh\u00e4moglobin S\u00e4ure zusetzte, gemacht habe. F\u00fcgte ich eine geringe Menge von einer verd\u00fcnnten Oxals\u00fcurel\u00fcsung hinzu, so beobachtete ich gar keine Ver\u00e4nderung weder hinsichtlich der Farbe, noch hinsichtlich der St\u00e4rke der Absorptionsstreifen; keine Spur von Hdmalinslreifen war nachweisbar; f\u00fcgte ich nun noch mehr S\u00e4ure hinzu, bis eine schwache Missf\u00e4rbung eint rat, wurden die Oxyh\u00e4moglobinstreifen schw\u00e4cher; sie waren aber noch di utlich sichtbar; in den ersten Minuten nachher war keine Spur von H\u00e4matinstreifen bemerkbar; erst nach einiger Zeit kam der H\u00e4matinstreifen zum Vorschein, verschwand aber wieder, als ich die so behandelte L\u00f6sung mit Wasser verd\u00fcnnte. Ferner ist zu bemerken, dass in diesem Versuche zwei verschiedenen partiellen S\u00e4ttigungsgraden gleiche Parliardr\u00fccke entsprechen; diess scheint mir ein bedenklicher Umstand zu sein und weist darauf hin, dass die Caulelen, welche bei diesen Versuchen nothwendig werden, ganz ungemein gross sind.\nTrotz dieser Einw\u00e4nde glaube ich, wenn man die Ergebnisse beider Versuche zusammenh\u00e4lt, mit hohem Grade von Wahrscheinlichkeit schliessen zu k\u00f6nnen, dass das Oxyh\u00e4moglobin bei ca. 12\u00b0 C. unterhalb 20 Mm. Druck eine Dissociation erleidet.\nEs scheint daher durch diese Versuche ein neuer und wichtiger St\u00fctzpunkt f\u00fcr die Annahme geliefert zu sein, dass das Oxyh\u00e4moglobin als solches auf irgend eine Weise in den Blutk\u00f6rperchen enthalten ist. Auf Basis dieser Annahme werde ich die Ergebnisse dieser Versuche mit denjenigen des Blutes vergleichen. Den Versuchen mit derOxyh\u00e4moglobinl\u00f6sung gem\u00e4ss stellt sich die Spannung, welche das H\u00e4moglobin bei einem S\u00e4ttigungsgrade von 0.S aufweist, auf 15.2 bis l.'i.SMm. bei einer Temperatur von 10\u201412\u00b0 G. Nach den Beobachtungen, in welchen das Blut mit sauerstoffhaltiger Luit gesch\u00fcttelt w urde, stellte sich in denselben Grenzen der S\u00e4ttigung die Sauersloll'spunnung zwischen 17 und 27.\u00f6 Mm., bei denjenigen dagegen, in welchen das Blut mit Stickgas gesch\u00fcttelt wurde, hielt sich f\u00fcr die S\u00e4ttigungsgrade von \u00d6.K zu 0.0 die Sauerslollspannung zwischen (i.(i und 13.9 Mm.; in diesen","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"1\u00ab2\n[394\nJakob Worm M\u00fcller,\nbeiden F\u00fcllen war die Temperatur (ein wenig) h\u00f6her, als in den eben er\u00f6rterten Versuchen. Dieses Resultat, wonach in dem ersleren Falle der Parliardruck durchweg um etwas h\u00f6her, im letzteren dagegen durchweg etwas niedriger ausfiel, als bei der Anwendung einer H\u00e4moglobinl\u00f6sung, scheintauch darauf hinzuweisen, dass bei der Methode, nach welcher die Sauerslofi-spannung in einem Blute bestimmt wird, welches durch Aufnahme von Sauerstoff seinen Druck mit dem freien Gase aus-glcicht, zu hoch gefunden wird, w\u00e4hrend das Umgekehrte einlritt, wenn das Blut gezwungen ist, durch Abgabe von Sauerstoff seinen Druck mit dem in der Umgebung befindlichen auszugleichen. Mil anderen Worten, wir sind vielleicht mit der Zeit auf diesem Wege im Stande, die specifischen Widerst\u00e4nde des Blutplasma und der Blutscheiben beleuchten zu k\u00f6nnen. Um dieses genauer festzustellen, halte ich eine grosse Anzahl von Versuchen mit L\u00f6sungen von verschiedener Concentration nach derselben Weise anzustellen; andererseits hatte ich auch \u2014 ebenso wie in den Versuchen mit dem Blute \u2014 redu-cirles H\u00e4moglobin mit sauerstoflfreier Luft zu sch\u00fctteln. Zu dem linde suchte ich Oxyh\u00e4moglobin mit H\u00fclfe von ferrum reduclum zu reduciren, um H\u00e4moglobin zu bekommen; es gelang mir aber nie, das H\u00e4moglobin vollst\u00e4ndig von dem feinvertheilten *) liison zu befreien. Die beste Methode, um reducirtes H\u00e4moglobin darzustcllen, ist wohl diejenige, die Oxyh\u00e4moglobinl\u00f6sung mittelst eines Wasserstoffstromes zu reduciren. Leider aber sind die Versuche so m\u00fchselig und zeitraubend, dass ich Abstand nahm die Sache weiter zu verfolgen ; ich bin auf diesem schwierigen Gebiete so oft mit den bittersten Verlusten an Zeit und Arbeitskraft zur\u00fcckgeschlagen worden, dass ich mich ge-n\u00fclhigt sah, die Versuche ad interim aufzugeben.\nDurch diese Versuche wird auch die Annahme gest\u00fctzt, dass das Oxyh\u00e4moglobin nicht als eine Verbindung zwischen H\u00e4moglobin- und Sauerstoffatomen, sondern als eine Verbindung zwischen Molek\u00fclen anzusehen ist.**) DieseJAnnahme hat moh-\n\u2022) lloiliiulig lieinerke ich, dass die Reduction der Oxyhiimoglobln-losung mittelst Bisen unvergleichlich viel schwieriger und langsamer als die Reduction dos Blutes erfolgt.\n**) Auf diese Annahme haben zuerst die Arbeiten von Iloppe-Seyler und /,. Meyer moine Aufmerksamkeit hingcleilol. \u2014 Cfr. aucli 0. Nasse, Pllli-gors Archiv .1. 187\u00ab pag. 212.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"395] Uebek die Sfannuni; des Sauerstoffs der Bi.utsciikiben. 163\nrere Erfahrungen als Grundlage. Nach den Untersuchungen von Preyer *) ist es wahrscheinlich, dass \\ Molek\u00fcl H\u00e4moglobin sich mil I Molek\u00fcl Sauerstoff verbindet, nach den Untersuchungen von /,. Meyer **) und /,. Hermann ***) ist es wahrscheinlich, dass I Molek\u00fcl Kohlens\u00e4ure und I Molek\u00fcl Stickstoffoxyd das O-Molek\u00fcl des Oxyhtimoglobin vertritt, w\u00e4hrend das Sauerstoffmolek\u00fcl als solches abgeschieden wird, nach den Untersuchungen von Hoppe-Scyler ist die Verbindung des 0 mit H\u00e4moglobin eine lose, nach meinen Untersuchungen nun ist die Affinit\u00e4t des Sauers toll's zu dem H\u00e4moglobin jedenfalls in den Blulscheiben so gering, dass selbst bei niedriger Temperatur und bei einem nicht ganz unbetr\u00e4chtlichen O-Druck der Luft Sauerstoff entweicht. Auf Basis unserer jetzigen chemischen Kenntnisse m\u00fcssen wir demzufolge zu dem Schl\u00fcsse kommen, dass Oxyh\u00e4moglobin als eine Molekularverbindung zu betrachten ist. Der Sauerstoff ist demzufolge bei der Trennung des Oxyh\u00e4moglobin in Sauerstoff und H\u00e4moglobin nicht in statu nasccnti befindlich, d. h. er wird nicht als Atom, sondern als Molek\u00fcl f) frei und kann daher nicht anders wirken als der Sauerstoff der atmosph\u00e4rischen Luft. Diese Anschauung, welche in meinen Befunden eine St\u00fctze findet, erkl\u00e4rt nun den f\u00fcr das Studium der Oxydations Vorg\u00e4nge im Organismus h\u00f6chst wichtigen Befund von Hoppe-Seyler, ff) dass weder das Blut, noch das Oxyh\u00e4moglobin (im Allgemeinen) ein hohes Oxydationsverm\u00f6gen besitzen ; sie (defibrinirtes Blut, Oxyh\u00e4moglobin) verm\u00f6gen \u00abselbst diejenigen im thieriseben Organismus vorhandenen Stoffe nicht zu oxydiren, welche uns als die am leichtesten Sauerstoff aufnehmenden bekannt sind.\u00bb Auf Basis der durch\n*) Preyer. Cunlralhlnlt f\u00fcr die mod. Wissmiscli. J. <866 pag. 328.\n**) Lothar Mener. Do sanguine oxydo carbonic\u00ab infoclo. Vntlisluviao. J. <858. pag. 8.\n***j L. Hermann. Arcli. von Reichert u. du llois-lteymond. J. <865. pag. 480.\n\u2022[\u2022) lieber den (irund, warum das Molek\u00fcl O viel weniger \u00abxydirond wirkt als das Atom, l\u00e4sst sieb folgende Vorstellung bilden. Zur Herstellung des Molek\u00fcls 0 werden gewisse llrucblbeile von den den \u00fcnnstiluonlcu (den Atomen) innewohnenden Kr\u00e4ften verbraucht, so dass nur gewisse Uruchtheile derselben \u00fcbrig bleiben, mittelst welcher die zum Molek\u00fcl verbundenen Atome in Wechselwirkung mit \u00e4usseren Agonlion treten k\u00f6nnen.\n++) Med. ehern. Unters, lieft <. .1. <866 pag. <36.\n<<","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":".Iakoii Worm M\u00fcller,\n[39f>\n1(54\nmeine Befunde befestigten Annahme, dass Oxyh\u00e4moglobin als eine Molekularverbindung zu betrachten ist, lasst sich nach dem Vorhergehenden dieser Befund sehr gut erkl\u00e4ren.\nUm aber dieser Erkl\u00e4rung einen n\u00e4heren Halt zu geben, um \u00dcberhaupt prilcisc und delaillirte Schlussfolgerungen machen zu k\u00f6nnen, sind erneute, ausgedehnte und variirte Versuche, in denen die Temperatur ganz constant erhalten wird, n\u00f6thig.\nDie Versuche m\u00fcssen ausgedehnt und variirt werden. In dieser Hinsicht werde ich hier hervorheben , dass Versuche mit L\u00f6sungen von verschiedener Concentration und Qualit\u00e4t angc-stelll werden m\u00fcssen. Es ist nicht unm\u00f6glich, dass die Verh\u00e4ltnisse mit der Concentration der L\u00f6sung sich ver\u00e4ndern ; nach den Erfahrungen von Hoppe-Seyler wird ein geringeres Volumen 0 erhalten, \u00bbwenn man die Krystalle ausgepresst, oder gar unter 0\u00b0 getrocknet hat.\u00ab *) Ferner ist es sehr gut m\u00f6glich, dass ein Zusatz von kohlensaurem Natron oder Natron u. s. w. oder Spuren von Alkohol, von denen die Krystalle schwierig ganz zu befreien sind, gewisse Ver\u00e4nderungen herbeifuhren ; diess ist um so mehr hervorzuheben, als man, um die Nichlkryslallisirbarkeit des Blutfarbstoffs innerhalb der Blutscheiben zu erkl\u00e4ren, die Annahme**} macht, dass ein oder mehrere Stoffe der Blutscheiben (Albumin, Lecithin,Cholesterin, kohlcnsaures Natron (?)) den Blutfarbstoff in einem cigenth\u00fcmlichen Zustande erhalten, \u00bbder aber wohl keine chemische Verbindung ist, aber doch das Krystalli-siren dieser K\u00f6rper hindert.\u00ab Wenn diese Annahme hier berechtigt ist, muss sie jedenfalls a priori auch in jenem Falle Berechtigung haben.\nIn jedem Falle aber w\u00fcrde man sich jedoch so lange zu h\u00fcten haben die mit H\u00e4moglobinl\u00f6sungen gefundenen Zahlen den physiologischen Beobachtungen zu Grunde zu legen, als man keine genaueren Kenntnisse von den Widerst\u00e4nden besitzt, welche der Sauerstoff beim Durchgang durch die Masse der Blutk\u00f6rperchen und das Blutplasma zu \u00fcberwinden hat.\n*) Ilopjie-\u00dcoylcr. Mod. client. Unters. Holt 2. J. 1867. png. 192.\n**) Iluppo-Scyler. Mcd.-eliem. Unters. J. 1866. pag. 148.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"d!l7'| Ukiikb dik Si'anniin\u00ab iiks Sai hbstoffs hfh Hmitsoiikiiif.n. 1fi5\nS 4.\nSchlussbemcrkungcn.\nDie physiologische Bedeutung der Experimente, die ich Ubor die Sauersloffspannung in den Blutscheihen angestellt habe, bedarf im Allgemeinen keiner Umschreibung.\nStellen wir die Frage auf, ob wir mit H\u00fclfe der gefundenen Zahlen etwas Genaueres feststellen k\u00f6nnen, werden wir bald zu der Ucbcrzeugung kommen, dass man hier mit der gr\u00f6ssten Vorsicht zu verfahren hat.\nErstens haben die von mir gefundenen Zahlen keine G\u00fcltigkeit f\u00fcr den Strom des warmen Blutes, weil, wie es auch nach meinen Beobachtungen feststeht, mit der steigenden Temperatur die Spannung sich erh\u00f6ht, und zweitens deuten die Unregelm\u00e4ssigkeiten der Zahlen noch auf unbekannte Bedingungen f\u00fcr ihre Gr\u00f6sse hin. Dieses letztere scheint indessen von keinem allzugrossen Belang zu sein, w'eil die Zahlen doch im Wesentlichen mit denjenigen durch eine andere Versuchsmelhodc erhaltenen \u2014 nitmlich denjenigen des Hrn. Wo Im green \u2014 \u00fcber-einslimmen, das Erste verliert nach den Resultaten der Durchleitungsversuche von C. Ludwig und Al. Schmidt jedenfalls z. Th. seine Bedeutung. *) Es ist nitmlich ersichtlich, dass die von mir gefundenen Wcrthe der SaucrslolTspannung ihre volle Verwendung bei einer Beurlhcilung der Sauerstoff Verluste, welche bei k\u00fcnstlichen in der Luftw\u00e4rmc vorgenommenen Durchleitungen des Blutes durch frische Gewebe slatlfmden, finden k\u00f6nnen. Da nun die Saucrsloffmengen, welche in den Versuchen der obengenannten Forscher von der Gewichtseinheit des Blutes abgegeben wurden , nahezu mit derjenigen Ubereinstimmen , welche auch im warmen Blutstrome beobachtet wurden, so werden die von mir gefundenen Spannungszahlen um so mehr Werth haben, als wir zum lieferen Versl\u00e4ndniss der Oxydalionsvorgiinge noch sonst geringe Anhaltspunkte f\u00fcr Vermulhungen haben.\nEs ist daher erlaubt, auf Grund der von mir erhaltenen Zahlen im Folgenden Betrachtungen anzuslellen und bis zu einem gewissen Grade \u2014 aber wie eben gesagt nur mit der gr\u00f6ssten Vorsicht -- Folgerungen zu machen.\n*, Arbcilon nus der physiologischen Anstalt zu Leipzig. Jahrgang 1868. Leipzig 1869. pag. 43\u201448.","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"1(5(5\t.1 AKoit Worm M\u00fci.i.kh,\t[398\nDiese Untersuchung giobl \u00bbns Anhaltspunkte zum Vcr-sUindniss\n;i) der Abh\u00e4ngigkeit der Aufnahme des Sauerstoffs in das Itlul 11rs Lungenkreislaufs von dem Sauorsloll'gehall der Lungcnlufl ;\nli) der Abh\u00e4ngigkeit der Abgabe des SaucrstolFs aus dem Kliite in die Gewebe von dem SauorslofFgchalt des Blutes.\nad a) Wir haben gesehen, dass die S\u00e4ttigung der Blutseheiben milO unterhalb einer gewissen Druckgrenze des 0 der Luft mit der Verringerung des Druckes nbnimml. Es ist h\u00f6chst wahrscheinlich gemacht worden, dass diese Druckgrenze bei der Aufnahme des 0 in das Blut (bei \u201820\u201423\u00b0 C. zwischen 20\u2014 35 Mm ) gew\u00f6hnlich h\u00f6her (ca. 10 Mm.) liegt, als diejenige, unterhalb welcher das vollkommen ges\u00e4ttigte Blut chemisch gebundenen 0 abgiebl (bei 20\u2014?3\u00b0 C. zwischen 15\u201420 Mm.) ; cs ist demnach zu vermulhen, dass die Grenze bei 40\u00b0 C. in jenem Falle zwischen 30\u201440 Mm., in diesem zwischen 20\u2014 25 Mm. liegt.\nHieraus folgt, dass der Uebergang des Sauerstoll's aus der Lungenluft in das Blut keineswegs unabh\u00e4ngig von dem Sauer-stoffdruck ist. Je h\u00f6her der Gehall des ven\u00f6sen Blutes an Sauerstoff und je niedriger der Druck des Sauerstoffs der Luft, um so geringer m\u00fcssen die Geschwindigkeiten werden, mit welchen der Sauerstoff vom Plasma absorbirt wird und dieser vom Plasma in die Blutscheiben \u00dcbertritt. Es ist nach meinen Untersuchungen zu vermulhen, dass die Geschwindigkeit des Ueberganges bei demselben Sauerstoffgehalt des ven\u00f6sen Blutes und bei demselben Sauerstoffgehalt der Luft mit bestimmten n\u00e4her zu erforschenden Eigenth\u00fcmlichkeilen des Blutes variirt. In dieser Hinsicht spielt mulhtnaasslich der Gehalt des Blutes an Blutscheiben eine gr\u00f6ssere Bolle; es scheint n\u00e4mlich aus meinen Versuchen hervorzugehen, dass die Druckgrenze bei der Aufnahme des O in das Blut um so h\u00f6her liegt, je geringer der Gehall desselben an Blutk\u00f6rperchen ist, und umgekehrt. Die Annahme ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Geschwindigkeit des Ueberganges ceteris paribus gr\u00f6sser bei kr\u00e4ftigen, als bei schw\u00e4chlichen (an\u00e4mischen) Individuen ist.\nAuf Basis unserer jetzigen Erfahrungen k\u00f6nnen wir keine Gesetze aufstellen, nach welchen die Geschwindigkeit des Ueberganges in jedem concrete\u00bb Falle zu beurtheilcn ist; wir","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"390] (JkIIKR !>IK Sl'ANNUNCi l>KS SaHKHSTOI\u2019KS lllilt Bl.llTSOlUilnKN. 167\nk\u00f6nnen h\u00f6chstens lose Vennulhungen \u00e4ussorn ; der Weg ist aber er\u00f6llnet, auf welchem man m\u00f6glicherweise hier im Laufe der Zeit zum Ziele gelangen wird.\nDagegen k\u00f6nnen wir die Grenze, unterhalb welcher anderweitiger Erfahrungen zufolge der Parliardruck des 0 der Luft nicht herabsinken muss, ohne das Leben binnen ganz kurzer Zeit zu gefiihrden, in ein klareres Licht stellen. Nach den Untersuchungen von VF. M\u00fcller folgt der Tod der Kaninchen sehr bald bei 3 Proc. 0 (29.5 Mm. Druck bei 0.75 Meter Barometerstand), nach den Untersuchungen desselben Forschers und denjenigen von Reynault und Heisset werden die Thicrc (Kaninchen, Hunde, Kaizen) dem Erstickungstode sehr nahe, wenn der Athmungs-raum i\u20145 Proc. 0 (30 \u2014 37.5 Min. bei 0.75 Mir. Barometerstand) enth\u00e4lt. Alle diese Dr\u00fccke liegen unterhalb oder nahe an der Druckgrenze, unterhalb welcher selbst beim stundenlangen anhaltenden Sch\u00fctteln bei V0n C. keine vollkommene S\u00e4ttigung des Blutes mit O eintrilt. Wenn man nun bedenkt, dass der Partialdruck des 0 der Lungenlufl in den Alveolen um ca. '/r.\u2014'/n geringer als derjenige des 0 des Alhemraumcs ist, und dass mit dem Ucrabsinkcn des Drucks die S\u00e4ttigung mehr und mehr unvollkommen wird, so wird es leicht zu verstehen, dass in diesen F\u00e4llen der Bedarf des SaucrstofTverbrauchs nicht selbst auf kurze Zeit befriedigt werden kann.\nad b) ln den K\u00f6rpercapillaren , in welchen das Blut mit den sauerstofffreien \u2014 wenigstens fast sauerstofTfreien \u2014 Gewebes\u00e4ften in innigeren Verkehr kommen, wird eine Abgabe des Sauerstoffs in diese S\u00e4fte statlfinden, und die Blutscheiben mehr oder weniger von ihrem lose gebundenen O verlieren. Die Abgabe dieses lose gebundenen O muss nach den Versuchen von mir und Holmgieen um so gr\u00f6sser werden, je h\u00f6her die Temperatur, je gr\u00f6sser der 0\u2014Gehalt des Blutes, je gr\u00f6sser der Pro\u2014 centgeha It desselben an Scheiben und je geringer die O-Mcngo, welche die Gcwcbes\u00e4l'le absorb\u00e2 t enthalten, ist, und umgekehrt. Ich werde mir die M\u00fche ersparen, diess n\u00e4her zu er\u00f6rtern, anderweitige Erfahrungen, z. II. die biirchloilungsvorsuohe von C. Ludwig und AI. Schmidt, tun den Einfluss der Geschwindigkeit des Blutstromes und des SauerstolTgehallcs des Blutes aul den Sauerstoffverbrauch zu ermitteln, mit H\u00fclfe meiner Befunde zu beleuchten und Anwendungen auf verschiedene Zust\u00e4nde, z. B. An\u00e4mie, Fieber, Entz\u00fcndung zu machen. Die Er\u00f6rterungen","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"ICH\n\u2022Iakoii Worm Miii.lkr,\n[400\nK<>iiikmi n\u00e4mlich nur ganz allgemein gehalten werden, sind als solche, wie ich glaube, selhslvcrsUindlich, und werden daher keinen weiteren Nutzen bringen.\nlis ist. vielmehr von Interesse zu erfahren, ob man mit Htllfo der von mir erhaltenen Zahlen dar\u00fcber Aufschl\u00fcsse erhallen kann, ob die Diffusion des Sauerstoffs allein hinreicht, um den Sauerstolfvorlusl des Organismus zu erkl\u00e4ren.\nMeine Versuche ergeben ebenso wie Holmgreens mit der gr\u00f6ssten Wahrscheinlichkeit, dass die Spannung des Sauerstoffs im arteriellen Blut bei 40\u00b0 C. kaum \u00fcber 20 Mm. hinausgehl. Aus dieser Zahl l\u00e4sst sich durch einfache Ueberlegung sch Hessen, (lass die Diffusion an und f\u00fcr sich nie ausreichl, um den Sauerstolfvorlusl zu decken, welchen das Blut in den K\u00f6rper-capillaren erleidet. Herr Prof. Ludwig hat mir im Laufe dieser Untersuchung ausf\u00fchrliche Betrachtungen hier\u00fcber milgelheilt, die f\u00fcr die Oricntirung in dieser Frage von Wichtigkeit sind. Diese Betrachtungen sind die folgenden : Die Gewichtsmassen von Sauerstoff, welche die Scheiben in der Lunge gewinnen, und die, welche sie in den K\u00f6rpercapi Haren verlieren, m\u00fcssen in der Zeiteinheit einander gleich sein, nach selbstverst\u00e4ndlicher Voraussetzung. Die Kr\u00e4fte, welche der Massenbewegung von Seilen der Diffusion an den genannten Orlen zukommen, sind dagegen sehr ungleich. Da die Luft in den Lungen im Mittel mindestens 17 Proc. Sauerstoff enth\u00e4lt, so wird bei einem Baromelerdruck von 0.75 Mir. der mittlere Partialdruck des Sauerstoffs 0.127 Mir. betragen. Da aber der Partialdruck auf den Scheiben des arteriellen Blutes im Maximum 0.020 Mir. betr\u00e4gt, so w\u00fcrde in den Lungen mindestens eine Diffusionsgeschwindigkeit vorhanden sein, welche einem Druckuntersehied von 0.107 Mtr. *) entspr\u00e4che. \u2014 Innerhalb der K\u00f6rpercapillaren w\u00fcrde dagegen der Druckuntersehied, welcher der Dill\u00fcsion.s-geschw indigkeil des Sauerstoffs zu Gute k\u00e4me, nur U.020 Mir.\n*) Der von mir gemachten lOrfuhrungon zufolge, nach welchen diu vollst\u00e4ndige S\u00e4ttigung des Blutes mit 0 hei 40\u00ab C. h\u00f6chst wahrscheinlich ohcrlialh :t0 Mm. liegt, h\u00fclle man eigentlich anstatt \u00ab0.407\u00ab \u00bb0.097\u00ab Mm. zu setzen; diess ist aller nicht noting, weil dio Betrachtungen sogleich wohl ihre volle (iiiltigkeil haben, und vielleicht insofern nicht ganz zul\u00e4ssig, als die Spannung der Ululsoheiben an und f\u00fcr sich \u2014 bei demselben S\u00e4ttigungsgrade und demselben Blute \u2014 mag der S\u00e4ttigungsgrad durch O-Auf-nulimo oder O-Abgabe entstanden sein, dieselbe sein muss.","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022tOI] Durer dir Siwnnum; \u00bber Sauerstoffs der Bi.utsciieirkn. 1(\u00ee9\nbetragen k\u00f6nnen, wobei \u00ablit\u00bb Voraussetzung zu machen isl, Hass der Sauerstoff in den Scheiben am ven\u00f6sen Ende der Capillaren dieselbe Spannung bes\u00e4sse, wie in den am arteriellen Ende, und ferner \u00ablass in den (\u00efew'cbesiiflen kein freier Sauerste!!' vorkomme , wie denn letzteres in der That durch alle bisherigen Beobachtungen best\u00e4tigt w'orden ist. Diesem gem\u00e4ss w\u00fcrde die Geschwindigkeit des Diffusionsstromes in den K\u00f6rpercapillaren f\u00fcnfmal und die Dichtigkeit des durohstr\u00f6menden Sauerstoffs sechsmal kleiner sein, als in den gleichnamigen (ief\u00e4ssabschnilten der Lungen; daraus folgt dann weiter, dass, wenn die in der Zeiteinheit zu den Blutscheiben in der Lunge str\u00f6mende Sauer-stoffmasse gleich 1.00 gesetzt w\u00fcrde, die von den Blulscheihen zu den Gewehes\u00e4flcn diffundirende Sauersloffmassc nur 0.03 betragen w\u00fcrde. Um den grossen Unterschied der Kr\u00e4fte auszugleichen, welche in der Zeiteinheit diesen an den zwei verschiedenen Orten diffundirenden Sauerstoffslr\u00f6men zu Gebote stehen, bliebe nur der Ausweg offen, dass die diffundirende Fl\u00e4che in dem Kreisl\u00e4ufe des K\u00f6rpers ausserordentlich viel gr\u00f6sser sei, als in dem der Lungen. Mit R\u00fccksicht auf den Blutslrom selbst w\u00fcrde dieses bedeuten, dass die Geschwindigkeit der Blulscheihen in dem K\u00f6rperkreislauf nur etwa 3 Proc. von derjenigen sei, welche die genannten Gebilde in den Lungencapil-laren besitzen. Wollten wir diese Annahme trotz ihrer augenf\u00e4lligen Unwahrscheinlichkeit gellen lassen, so w\u00fcrde damit doch wenig geholfen sein; denn die Erfahrungen Ober den Sauerstoffverlust des Blutes, welches durch lebende und \u00fcberlebende Gewebe str\u00f6mt, haben gezeigt, dass die von den Scheiben abgegebenem Sauerstoffmengen keineswegs proportional mit der Zeit wachsen, welche sie zu ihrem Durchgang durch die Capillaren verbrauchen. Um ein Beispiel f\u00fcr dieses Verhalten zu geben, gen\u00fcgt ns, aus der Abhandlung von C. Ludwig und AI. Schmidt*) gleich den ersten der auf S. 13 angegebenen Durchloilungsvcrsuchc auszuw\u00e4hlen. In ihm wurde dasselbe Blut durch denselben Muskel abwechselnd bald mit gr\u00f6sserer und bald mit geringerer Geschwindigkeit gef\u00fchrt. Als ein Uubik-cenlimeler Blut 0.44 Minuten im Muskel verweilte, verlor er 0.083 Cubikcentiinoler O. Als er dagegen 1.00 Minuten dort\n*; Arbeiten aus der physiologischen Anstalt zu Leipzig. Jahrgang 1868. pag. 43.","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\n\u2022Iakoii Wo lui Miii.l.mt,\nl'*oa\nzuhrachlr, verlor er 0.087 Centimeter 0 ; daraus w\u00fcrde hervor\u2014 gehen , dass hei einer Verdoppelung des Aufenthaltes noch kein Zuwachs des Sa uorsloffvcr lus tes von 3 Proc, gewonnen w\u00e4re. Mil diesem Beispiel stimmen nahezu alle anderen Erfahrungen ilhercin, die auf dem vorgezeichnctcn Wege gewonnen wurden. Wenn demnach die Blutscheiben in einer Zeiteinheit, dio unmib-lelhar nach ihrem Eintritt in die Capillaren verfliesst, viel mehr Sauerstoff ausgeben, als in einer gleichen spateren, so ist einzusehen, dass die l\u00e4ngere Verdunstungszeit nicht ausreichen kann, um den Unterschied der diffusiven Kr\u00e4fte auszugleichen, welche dem Blute in der Lunge und in den \u00fcbrigen Geweben zu Gebote stehen.\nStatt des eben gew\u00e4hlten Weges l\u00e4sst sich auch noch ein anderer und zwar mit demselben Erfolge einschlagen. Nach //. Welcker-*) bieten die in einem Gubikcenlimeter Blut enthaltenen Scheiben eine Oberfl\u00e4che von 6400 \u25a1Centimeter dar. Da diese Fl\u00e4che mit Plasma bedeckt ist, dessen Absorptions-coefficient 0.02 betr\u00e4gt, so betr\u00e4gt hiermit der Antheil jener Fl\u00e4che, welcher zum Durchgang des Sauerstoffs dienen kann, 128 \u25a1Centimeter. Nun verliert nach vorliegenden Beobachtungen von Sczelkow**) ein Cubikcentimeter Blut beim Durchgang durch die Muskeln 0.120 Cubikcentimeter Sauerstoff von 0\u00b0 und 1.00 Mir. Hg-Druck. Dieses Volumen gibt auf 0.020 Mir Hg-Druck berechnet, 6.0 Cubikcentimeter, demnach w\u00fcrden durch I \u25a1 Centimeter Scheibenoberfl\u00e4che 0.046 Cubikcentimeter Sauerstoff gegangen sein. Mit andern Worten, man h\u00e4tte sich auf I \u25a1 Ccntim. Scheiben fl\u00e4che eine Schicht von 0.046 Centimeter H\u00f6he, die mit Sauerstoff ausgef\u00fclll w\u00e4re, zu denken. Nun kann aus jener Fl\u00e4che e\\ri Theil Sauerstoff nur dann in das Plasma \u00fcbergehen, wenn es von dem in einem fr\u00fcheren Zeitabschnitt hervnrgelrclenen mindestens um !>0 gleich grosse Thcile vom Plasma entfernt ist, daraus w\u00fcrde folgen, dass der letzte Theil erst dann aiistroleii k\u00f6nnte, wenn der erste sich um 23 Mm. von der Seheibenll\u00e4ehe entfernt h\u00e4tte. Wie gross m\u00fcsste nun die Aiifenlhaltszeit der Bbilscheiben in den Capillaren angenommen werden, damit diese Wegstrecke bei den geringen Spannungs-unterschieden des Sauerstoffs wirklich durchlaufen w\u00fcrde?\n\u2666) Ilenle und Pfeufor\u2019s Zeitschrift Bd. XX. pag. 14. **) Wiener Sitzungsberichte .1. 4 862. pag. 200.","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0ion I IIkiikii nu; Si-annumi; uns Saukustiim's iikii IIi.iitsciikiiikn. 171\nJedem, welcher sich mil Ahsorplionsvcrsuclicn besch\u00e4ftigt liai, isl os nur zu hoknnnl, wie langsam die Gnsverbreilung durch eine Fl\u00fcssigkeit slaUfindct, und wie sollte es m\u00f6glich sein, dass diese Geschwindigkeit in den Blutscheiben erreicht w\u00fcrde , die doch jedenfalls wegen ihres Aggregatzustandes noch gr\u00f6ssere Widerst\u00fcnde bieten.\nNach diesen Bclrachiungen ist es wahrscheinlich, dass die Quantit\u00e4t des freien Sauerstoffs, welcher in die Gewebe \u00dcbertritt, nur einen Theil der O-Menge, welche zur Oxydation der Umsctzungsproducte verwendet wird, betr\u00fcgt, dass also 0 auch auf andere Weise aufgenommen wird, liier sind, wie mir scheint, nur zwei M\u00f6glichkeiten denkbar :\n1)\treJucirende Gewcbesubslanzen , welche dicht an die Ca-pillarenw\u00e4ndc liegen, entziehen direct den Blutk\u00f6rperchen O durch ihre chemische Affinil\u00fcl. Diess ist mit Sicherheitanzunehmen, ist aber bis jetzt nicht nachgewiesen worden ;\n2)\tleicht oxydable Stolle in ll\u00fcssigem Zustande dringen aus den Gewebes\u00fcften in das Blut hinein und bem\u00e4chtigen sich dort des O\u2019s. Die Statthaftigkeit einer solchen Annahme ist durch die Versuche von AL Schmidt, *) wonach das Blut leicht oxydable Stoffe enthalt, wenn seinen Scheiben die M\u00f6glichkeit genommen wurde Sauerstoff aufzunehmen, und die Versuche von Pfl\u00fcger **) gegeben.\nIch habe diese Untersuchung, welche meine Kr\u00e4fte mehr als ein Jahr ununterbrochen in Anspruch genommen hat, auf Veranlassung des llrn Prof. Ludwig angestelll. Mit der gr\u00f6ssten Anerkennung theile ich mit, dass Herr Prof. Ludwig mich bei mehreren Gelegenheiten sowohl mit Halb als mit Thal unterst\u00fctzt hat, und dass die Herren llii/her, Miescher und Schmiedeberg mir bei der Darstellung des H\u00e4moglobins wirksam geholfen haben.\n*) Arbeiten \u00abu.s der physiol. Anstalt zu Leipzig f\u00fcr J. 1867. Leipzig J. 1868. p. 108 fT.\n**; Ccntralblntt f\u00fcr die mcdicin. Wissenschaften J. 1867. No. 46. \u2014 Pll\u00fcger\u2019s Archiv fiir Physiologie. I. 279.","page":171},{"file":"z0001table1.txt","language":"de","ocr_de":"fieriiliU t/.A'.X (hw.il.H'ir.r. malh.phiJ.tCl. hW.\nZur Abhandlung V. >C M\u00fcller.\nlit* Amt.*.J,G.8dCh,lf.(|i;i\u00df,","page":0}],"identifier":"lit1372","issued":"1870","language":"de","pages":"119-171","startpages":"119","title":"\u00dcber die Spannung des Sauerstoffs der Blutscheiben","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:01:09.367736+00:00"}