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Ein Verfahren, um die Blutgefäße der Celeopteren auszuspritzen

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{"created":"2022-01-31T14:01:32.059779+00:00","id":"lit1381","links":{},"metadata":{"alternative":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig","contributors":[{"name":"Moseley","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig: 60-62","fulltext":[{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Verfahren um die Blutgef\u00e4sse der Ooleopteren auszuspritzen.\nVon\nDr. Moseley.\nMit 1 Tafel in Farbendruck.\nAls ich mich in der physiologischen Anstalt zu Leipzig einige Zeit hindurch mit Einspritzungen von Blut- und Lymph-gef\u00e4ssen besch\u00e4ftigte, um mir eine gen\u00fcgende Fertigkeit in den einschlagenden Handgriffen anzueignen, verfiel ich auf ein Verfahren, mit welchem es leicht und sicher gelingt die Blutgef\u00e4sse der Coleopteren zu injiciren.\nDer Ort, in welchen ich die Masse einf\u00fchre, ist ein grosses Blutgef\u00e4ss des Hartfl\u00fcgels. Um dieses mit Sicherheit aufzufinden, schneide ich an einem lebenden, grossen Coleopter, z. B. Dytis-cus marginalis, Hydrophilus piceus, Melolontha vulgaris, den Ilartfl\u00fcgel mit der Scheere quer durch. Auf dem Schnitt erscheint alsbald eine Reihe von Blutstropfen, welche die Lage der gr\u00f6sseren Gef\u00e4sse bezeichnen. In das Gef\u00e4ss, aus welchem die gr\u00f6ssten Tropfen ausfliessen, setze ich die Injectionscan\u00fcle ein. \u2014 Diese letztere besteht aus einer kurzen Glasr\u00f6hre, welche einerseits in eine sehr feine Spitze ausgezogen ist. An das entgegengesetzte Ende des R\u00f6hrchens ist ein kleines Gummirohr angebunden. Dieses wird mit der Injectionsmasse gef\u00fcllt und am freien Ende fest verschlossen. Die Spitze der geladenen Gan\u00fcle f\u00fchrt man vorsichtig in das blutende Gef\u00e4ss, so dass sie fest an die Wand desselben anschliesst. Die Richtung, in der dieses geschieht, bestimmt sich nach der Absicht, die man durch die Injection zu erreichen strebt. Will man nur","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"277] Ausspritzung der Blutgef\u00e4sse von Coleopteren. (il\nden Fl\u00fcgel ausspritzen, so setzt man die Can\u00fcle in das ab-geschniltene Ende des letztem; will man den K\u00f6rper des Thieres injiciren, so setzt man die Spitze des Glasr\u00f6hrchens in den Stumpf des Fl\u00fcgels, der noch mit dem K\u00f6rper in Verbindung steht.\nDen Druck, mit welchem die zu injicirende Masse vorschreiten soll, erzeugt man entweder einfach dadurch, dass man das Kautschukr\u00f6hrchen sanft zwischen den Fingern presst, oder auch dadurch, dass man ein kleines Gewicht auf das eben genannte R\u00f6hrchen legt. \u2014 Von den Injectionsfl\u00fcssigkeiten, die ich gepr\u00fcft habe, eignet sich am besten eine L\u00f6sung von Indig-carmin, sie schreitet in den Gef\u00e4ssen rascher fort als eine L\u00f6sung des rothen Carmins oder des Berlinerblaus; aber sie hat ebenfalls eine sehr bedenkliche Eigenschaft. Der Indigcarmin wird n\u00e4mlich, nachdem er einmal in die Blutgef\u00e4sse eingetreten ist, vom lebenden Thier sehr rasch in die Dr\u00fcsen ausgeschieden. So fand ich z. B., als ich eine Blatta orientalis vom R\u00fcckengef\u00e4ss aus mit Indigcarmin injicirt hatte, dieses schon nach einer Stunde in die Malpighi\u2019schen R\u00f6hrchen ausgeschieden. Da Prof. Br\u00fccke*) im Inhalte dieser R\u00f6hren schon Harns\u00e4ure nachgewiesen, und sie somit als Harnkan\u00e4lchen bestimmt hat, so d\u00fcrfte die von mir gefundene Thatsache in Analogie mit den Erfahrungen Chron-schewsky's an der S\u00e4ugethierniere stehen. Bei Hydrophilus piceus schied sich das Indigcarmin auch durch die einfachen Dr\u00fcsen des Darmkanals aus; die H\u00f6hlung derselben war tiefblau gef\u00e4rbt, w\u00e4hrend die Dr\u00fcsenzellen selbst durchaus farblos geblieben waren. Auf diese Weise kann man sehr sch\u00f6ne Biider dieser Dr\u00fcsen erhalten.\nAls eine Probe dessert, was die Injection zu leisten vermag, lege ich die Abbildung eines Deckfl\u00fcgels von Dytiscus margi-nalis mit injicirten Blutgef\u00e4ssen vor. Fig. 1. giebt in etwa sechsfacher Vergr\u00f6sserung das abgeschnittene Ende des Fl\u00fcgels wieder. Inden pigmenlfreien Theilen des Fl\u00fcgels, n\u00e4her dem gebogenen Rande, ist der Verlauf der Gef\u00e4sse zwischen den Chitinbalken vorzugsweise deutlich. \u2014 Fig. 2. giebt in etwa sechszigfacher Vergr\u00f6sserung einen Theil des pigmenthaltigen\n*) Dr. Basch Ueber das chyiopoetische und uropoetische System der Blatta orientalis. Wiener Sitzungsberichte 1858. 33. Bd.","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62 Dr. Moseley, Ausspritz, d. Blutgef\u00e4sse v. Coleopteren. [278\nFl\u00fcgelabschnitts wieder. Fig. 3. endlich zeigt das Verhalten der Injection am convexen Rande des Fl\u00fcgels. Hier ist es auffallend, wie die blaue Farbe in feine Spalten theils gegen den freien Rand des Fl\u00fcgels (a), theils gegen die Ansatzpunkte der Haare (b) eingedrungen ist.\nAuf eine genauere histologische Analyse der vorliegenden R\u00fcder werde ich erst bei einer sp\u00e4teren Gelegenheit eingehen k\u00f6nnen.","page":62},{"file":"p0062s0001.txt","language":"de","ocr_de":"Berichte d K. S. Ges.d. Wiss. malh.phys. CI. jSji. Ziir Abhandl. p I)7' Mose 1er.","page":0}],"identifier":"lit1381","issued":"1871","language":"de","pages":"60-62","startpages":"60","title":"Ein Verfahren, um die Blutgef\u00e4\u00dfe der Celeopteren auszuspritzen","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:01:32.059784+00:00"}

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