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{"created":"2022-01-31T12:56:50.070737+00:00","id":"lit1383","links":{},"metadata":{"alternative":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig","contributors":[{"name":"Baxt, Woldemar","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig: 69-88","fulltext":[{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reizung der Hautnerven durch verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure.\nVon\nDr. W. Baxt.\nMit einer Steindrucktafel und einem Holzschnitt.\nSeitdem L. T\u00fcrk ') sich zur Ausl\u00f6sung der Reflexbewegung beziehungsweise zur Pr\u00fcfung des Empfindlichkeitsgrades sensibler Flachen einer sehr verd\u00fcnnten Schwefels\u00e4ure bedient hat, ist dieses Mittel sehr h\u00e4ufig in Anwendung gekommen, ohne jedoch jemals eine genauere Untersuchung erfahren zu haben. Bei der geringen Zahl von genau abstufbaren Reizmitteln die uns zu Gebote stehn, und bei der ungen\u00fcgenden Bekanntschaft mit den Wirkungen der sogenannten chemischen Reize schien es mir keine unn\u00fctze Arbeit zu sein, die verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure nach der genannten Richtung hin genauer zu pr\u00fcfen.\nDas Pr\u00e4parat an welchem dieses geschah war der enthirnte Frosch, und die Aufgabe, deren L\u00f6sung ich anstrebte, bestand darin, die Zeit zu ermitteln, welche von der beginnenden Einwirkung verschieden verd\u00fcnnter S\u00e4urel\u00f6sungen bis zum Eintritt der reflectorischen Zuckung verstreicht. Die Beschr\u00e4nkung auf dieses scheinbar so kleine Gebiet schien mir nicht bloss in Anbetracht meiner geringen Uebung in physiologischen Versuchen, sondern auch aus objectiven Gr\u00fcnden r\u00e4thlich, weil es vortheilhafter erscheinen d\u00fcrfte eine der zahlreichen Variationen, welche der Versuch vorschreibt genauer als viele nur vor\u00fcbergehend zu behandeln. Und trotzdem dass sich meine Aufmerksamkeit nur auf ein kleines Gebiet wendete gelang es nicht auch nur dieses nach allen Richtungen hin zu ergr\u00fcnden; in Anbetracht der Erfolge, die mir die Schwierigkeit der Untersuchung zu erringen verstattete, setze ich das wesentliche Verdienst dieser Mittheilung darin, die wichtige Frage nach der Wirkung chemischer Reizmittel wieder auf die Tagesordnung gebracht zu haben.\n*) lieber den Zustand der Sensibilit\u00e4t. Zeitschrift d. Gesellschaft. Wiener Aerzte. 1850.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nDk. W. Bast,\n[310\nUm die Aufgabe, welche oben hingestellt wurde, zu l\u00f6sen, m\u00fcssen bei der Ausf\u00fchrung des Versuches die nachstehenden Bedingungen erf\u00fcllt sein. Auf die Froschhaut darf ausser dem beabsichtigten Reize kein zuf\u00e4lliger einwirken. \u2014 Bei den aufeinanderfolgenden Reizungen durch L\u00f6sungen von verschiedenem S\u00e4uregehalt muss immer dieselbe Hautstelle getroffen werden. \u2014 Vor dem Beginn einer sp\u00e4teren Reizung muss die von der fr\u00fcheren an der Haut haftende S\u00e4ure m\u00f6glichst rein abgewaschen und die Haut auf denselben Grad von Trockenheit gebracht werden, der ihr vor Beginn des fr\u00fcheren Versuches zukam. \u2014 Das Gewicht, welches der zuckende Schenkel zu heben hat, muss bei allen Reizungen gleich gross sein, damit die Zusammenziehung des Muskels von demselben Grade der Ueber-beziehungsweise der Belastung ausgehl. Allerdings d\u00fcrften gegen die grossen Zeitr\u00e4ume, welche zwischen dom Eintauchen des Schenkels und dem Beginn seiner Zuckungen verstreichen, diejenigen verschwinden, welche der Muskel mehr verbraucht, je nachdem er seine Contraction vom belasteten oder vom \u00fcberlasteten Zustande aus beginnt; ohne durch genaue Versuche hierzu a\u00fctorisirt zu sein, darf man jedoch nicht das Gleiche von den Zeitabschnitten behaupten, welche von den mit den angeh\u00e4ngten Gewichten ver\u00e4nderlichen Reizbarkeitsgraden der reflec-torischen Centren abh\u00e4ngen. \u2014 Die Zeitpunkte endlich, mit denen einerseits das Eintauchen beginnt, beziehungsweise vollendet ist, und in denen andererseits die Zuckung ihren Anfang nimmt, m\u00fcssen genau bestimmt werden.\nDen bis dahin aufgez\u00e4hlten Forderungen ist, wie ich hoffe, durch den auf der Tafel abgebildeten Apparat Gen\u00fcge geschehen. Bei der Betrachtung der Figur wird man gewahren, dass der enthirnte Frosch desshalb weil er in einem oben bedeckten Glastrichter ruht, \u00fcberall wohl unterst\u00fctzt ist, mit Ausnahme des einen Schenkels, welcher aus der unteren Oeffnung des Trichters frei in die Luft herabh\u00e4ngt. In zahlreichen Beobachtungen habe ich mich \u00fcberzeugt, dass sich das Thier in dieser Stellung stundenlang vollkommen ruhig verh\u00e4lt; durch sie ist keine Veranlassung zur Ausl\u00f6sung einer Zuckung gegeben. Unterhalb des Frosches und zwar so, dass das herabh\u00e4ngende Bein bis zum Fussgelenk in den Hohlraum desselben eintauchen kann, stehen in derselben Horizontalebene zwei Glasgef\u00e4sse auf den Enden eines gabelf\u00f6rmig getheilten Stabes.","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"ill] Die Reizung D. Hautnehv. durch verd. Schwefels\u00e4ure. 71\nDas eine von ihnen (n) ist zu der Aufnahme von S\u00e4ure, das andere (b) zu der von destillirtem Wasser bestimmt; der zwischen den Gl\u00e4sern stehende Cylinder (s) dient als eine Unterlage f\u00fcr einen Bausch trocknen L\u00f6schpapiers. Der Stab (c), welcher den Stiel f\u00fcr die Zinken a und b bildet, l\u00e4uft zun\u00e4chst horizontal, dann aber biegt er nach unten um. Kurz bevor er dieses letztere thut, geht er durch einen Schlitz (d), durch welchen ihm, wenn er seitw\u00e4rts gedreht werden soll, die Grenzen seiner Bewegung vorgeschrieben sind. Diese sind so bemessen, dass ebensowohl das mit Wasser als das mit S\u00e4ure gef\u00fcllte Glas unter den herabh\u00e4ngenden Froschschenke] gebracht werden kann. Der absteigende Theil des Stabes c ist drehbar an einer H\u00fclse befestigt, die Uber den allgemeinen Tr\u00e4ger 11 gesteckt ist. Unter diese H\u00fclse greift ein Hebel, welcher sie und ebenso das mit dem Spalte d behaftete Bl\u00e4ttchen in den durch die Ringe (f) und (g) gesteckten Grenzen auf und ab bewegen kann, wie dieses durch die Stellungen des Hebelgriffes (e) und {)h) in der Zeichnung angedeutet ist. Verm\u00f6ge dieser Einrichtung gelingt es, den Schenkel in das Bad hinein und aus ihm herauszuf\u00fchren, ohne dass ihn die Bewegung als solche merklich reizt. Hiervon kann, man sich wiederum leicht dadurch \u00fcberzeugen, dass man den Schenkel abwechselnd in das mit Wasser gef\u00fcllte Glas hinein und aus ihm herausf\u00fchrt. Zur Notirung des Zeitpunktes, zu welchem der Schenke] in die S\u00e4ure eingetaucht und des anderen, in welchem die Zuckung ausgel\u00f6st wurde, dient ein hier nicht gezeichnetes Hufeisen, welches durch einen electrischen Strom magnetisirt werden kann, deru. A. durch die Drahtspiralen an den N\u00e4pfchentr\u00e4ger {{) und den isolirten Tr\u00e4ger (k) l\u00e4uft.1) Der Strom war geschlossen solange (/) und k bei i durch das Quecksilbern\u00e4pfchen im Contact waren. Dieser Contact bestand jedoch nur so lange, als die durchbrochene Schale, welche vom Hebelarm l in das Glas\u00ab hinabtauchte, mit einemGewichtchen beschwert war. Das hierzu n\u00f6thige 5 Gr. schwere Gewicht, welches vom Fussgelenk des Frosches an einem dort angen\u00e4hten Faden herabhing, erf\u00fcllte ausserdem noch die Absicht, den Schenkel in einem bestimmten Grad von Streckung zu erhalten, so dass hierdurch der oben aufgestellten Forderung immer gleiche Haulst\u00fccke zum\n4) Siche den in gr\u00f6sserm Maassstabe gezeichneten Theil l bis k.<\u2014 Der mit z bezeiclmetc Schraubenkopf ist hier ohne Bedeutung.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nDr. W. Baxt\n[312\nEintauchen zu bringen gen\u00fcgt werden konnte. Der Magnet selbst veranlasste auf bekannte Weise die Notirung einer Marke auf einem abgerollten Papierstreifen. Auf diesem letzteren wurde unabh\u00e4ngig von dem eben erw\u00e4hnten Apparat jede 0,01 Minute ein Strich aufgezeichnet, so dass der hundertste Theil einer Minute noch unmittelbar abzulesen war. Obwohl die Genauigkeit der Zeitbestimmung f\u00fcr den Eintritt der Zuckungen weit \u00fcber diese Grenze zu treiben gewesen w\u00e4re, so war dieses doch unthunlich f\u00fcr den Beginn der Reizung wegen der relativ geringen Geschwindigkeit, mit welcher das Eintauchen des Schenkels in die Fl\u00fcssigkeit geschehen konnte. Die Schilderung des Apparates wird trotz ihrer K\u00fcrze bei einer genaueren Betrachtung der Zeichnung gen\u00fcgen, um das Verst\u00e4ndniss der folgenden Beschreibung seines Gebrauches m\u00f6glich zu machen.\nNachdem der Frosch in den Trichter gelegt, und das eine der Gl\u00e4ser mit destillirtem Wasser, das andere bis zu einer bestimmten Marke mit der S\u00e4ure vom gew\u00fcnschten Concentra-tionsgrade gef\u00fcllt ist, wird das letztere Glas in der tiefsten Stellung des Tr\u00e4gers mit seiner Mitte senkrecht unter das herabh\u00e4ngende Froschbein gesetzt. Von dieser Stellung aus wird das Glas rasch emporgehoben, bis der Hebel e die gr\u00f6sste, ihm erreichbare H\u00f6he erlangt hat. In dem Augenblick, in welchem dies geschehen, ist der electrische Strom geschlossen und der Magnetismus des Schreibewerkzeugs entwickelt. Dieser letztere bleibt so lange wirksam, bis durch den Reiz der S\u00e4ure eine Zuckung ausgel\u00f6st ist. In dem Augenblick, in welchem sich der Schenkel erhoben hat, f\u00fchrt man mittelst des Hebels das S\u00e4ureglas nach unten, dreht das andere mit Wasser gef\u00fcllte unter den Froschschenkel und erhebt nun dasselbe, damit von dem eingetauchten Schenkel die anhaftende S\u00e4ure fortgesp\u00fclt werde. Wenn derselbe unter mehrfachem Auf- und Abbewegen des Glases eine halbe Minute und mehr in dem Wasser verweilt hat, so wird das Glas abermals in die niedrigste Stellung gebracht und der Cylinder (s) mit einer mehrfachen Lage weichen Filtrirpapiers bedeckt. Durch Empordrehen des Hebels wird das Papier unter den Fuss des Frosches gebracht, damit es das am Schenkel haftende Wasser in sich aufnehme. Indess setzt man ein anderes Glas mit einer S\u00e4ure anderen Concentrations-grades gef\u00fcllt an die Stelle des fr\u00fcheren und beginnt nach Ablauf derZeit, welche man sich als Pause zwischen je zwei","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"313] Die Reizung n. Hautnerv, durch verd. Schwefels\u00e4ure. 73\nEintauchungen vorgesetzt hatte, die Reihenfolge der Handgriffe von Neuem.\nNach dieser Mittheilung kehren wir zur Aufz\u00e4hlung der Vorsichtsmassregeln zur\u00fcck, durch welche die Erfolge der Versuche zu sichern sind. \u2014 Dem Frosch, welcher zum Versuche benutzt werden soll, muss das Mark aus bekannten Gr\u00fcnden unterhalb der Rautengrube durchschnitten sein. W\u00e4hrend dieser Operation darf keine Rlutung eintreten und unmittelbar nach ihr darf der Versuch nicht anfangen, weil auf die Durchschneidung des Markes meist eine ungew\u00f6hnlich erh\u00f6hte Erregbarkeit zu folgen pflegt. Da diese letztere gew\u00f6hnlich erst nach einer Stunde zuweilen auch noch sp\u00e4ter verschwindet, so ist es geboten, bis zum Verfluss dieser Zeit mit den Beobachtungen innezuhalten. \u2014 Die S\u00e4uren, welche zur Anwendung kommen sollen, m\u00fcssen selbstverst\u00e4ndlich vor dem Versuche schon vorbereitet sein. Aus einer titrirten Schwefels\u00e4ure hatte ich mir eine Reihe von L\u00f6sungen hergestellt, welche die nachstehend bezifferten Gehalte besassen:\n0,00037\n0,00089\n0,00173\n0,00289\n0,00047\n0,00107\n0,00199\n0,00323\n0,00059\n0^00127\n0,00227\n0,00352\n0,00073\n0,00149\n0,00257\n0,00397\nVon jeder der genannten L\u00f6sungen stellte ich mir einige Liter her, welche in wohlverschlossenen Glasflaschen aufgehoben wurden. Der Antheil jeder derselben, welcher zu einem Versuche benutzt worden war, w'ard nach demselben weggegossen, so dass er niemals zum zweiten Male in Anwendung kam. Aus diesem Grunde war ich versichert, nur S\u00e4uren von genau bekannter Zusammensetzung angewendet zu haben.\nDurch die Erfahrung lernte ich noch einige andere Umst\u00e4nde kennen, welche genau beachtet sein wollen, wenn das gewonnene Resultat nicht mit grossen Unsicherheiten behaftet sein soll. Der erste derselben besteht darin, dass bei Beginn einer Versuchsreihe der Frosch sich der S\u00e4ure gegen\u00fcber anders verh\u00e4lt, als dieses nach mehrmaligem Eintauchen der Fall ist. Die Zeit, welche zwischen dem Eintritt der S\u00e4urewirkung und dem der Zuckungen verstreicht, ist jedesmal beim ersten Eintauchen gr\u00f6sser als bei den sp\u00e4teren. Als Beispiel hierf\u00fcr m\u00f6gen die folgenden Zahlen dienen, zu welchen zu bemerken ist, das seine jede der folgenden Reihen einem andern Frosch ent-","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nDu. W Baxt\n[3 J 4\nnommen ist. Unter der Ueberschrifl \u00bbWirkungszeit\u00ab ist die Zeit verstanden, weiche zwischen dem Beginn des Eintauchens und dem Eintritt der Zuckung gelegen, also diejenige, w\u00e4hrend welcher die S\u00e4ure bis zum Beginn der letzteren auf die Haut einwirkte.\nPause zwischen zwei Eintauchungen\tS\u00e4uregehalt der Tauchfl\u00fcssigkeit\tWirkungszeit in 0,01 Minuten\n4 Minuten\t0,00173\t1.\tEint.\t49 2.\t\u00bb\t42 3.\t\u00bb\t38 4.\t\u201e\t34\n4 Minuten\t0,00227\t1.\tEint. 19 2.\t\u00bb\t8 3.\t\u00bb\t6\tj 4.\t\u00bb\t5] 5.\t\u00bb\t4 \u25a0\n3 Minuten\t0,00199\t1.\tEint. 28 2.\t\u00bb\t11 3.\t\u00bb\t7 4.\t\u00bb\t6\n2 Minuten\t0,00149\t1.\tEint. 43 2.\t\u00bb\t13 3.\t\u00bb\t8 4.\t\u00bb\t7\nHieraus erkennt man, welch ein grosser Unterschied in der Wirkungszeit der ersten und der sp\u00e4teren Eintauchungen hervortreten kann, zugleich aber auch, dass zwischen der zweiten und dritten und der dritten und vierten noch merkliche Verschiedenheiten bestehen. Erst jenseits einer bestimmten Zahl von Eintauchungen wird die zu einem unver\u00e4nderlichen S\u00e4uregrad zugeh\u00f6rige Wirkungszeit constant, vorausgesetzt, dass der Pause zwischen je zwei Tauchungen ein unver\u00e4nderlicherWerth gegeben wurde. Geschieht dieses letztere nicht, so kann man auch auf keine in bestimmten Zahlen ausdr\u00fcckbare Abh\u00e4ngigkeit zwischen dem S\u00e4uregrad und der Wirkungszeit rechnen.\nDer Einfluss, den die Wiederholung des Eintauchens aus\u00fcbt, zeigt sich auch darin, dass eine L\u00f6sung von geringerem S\u00e4uregehalt, deren Anwendung auf die eines st\u00e4rkeren folgt, in k\u00fcrzerer Zeit eine Zuckung ausl\u00f6st, als sie dieses ohne die vor-hergcgangcne Reizung mit einer st\u00e4rkeren S\u00e4ure zu thun vermag.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"1 ! 5] Die Reizung d. Hautnerv, durch verd. Schwefels\u00e4ure. 75\nAus dem soeben Mitgelheillen folgt, dass man w\u00e4hrend des Versuchs, in welchem der Reihe nach L\u00f6sungen von verschiedenem S\u00e4uregehalt in Anwendung kommen sollen, die Pausen zwischen je zwei Eintauchungen f\u00fcr die ganze Reihe gleichmachen muss, und ferner, dass der Ausf\u00fchrung einer solchen Reihe ein mehrmaliges Eintauchen in eine mittelstarke S\u00e4urel\u00f6sung vorauszugehen habe, und endlich, dass es gerathen ist, dieselbe Reihe in auf- und in absteigender Ordnung der S\u00e4uregehalte vorzunehmen.\nEin Object wie das unsrige mit einer solchen Ver\u00e4nderlichkeit der Rodingungen erfordert viele Versuche, wenn das aus ihnen gewonnene Resultat Zutrauen erwecken soll. Um dieses letztere auch bei dem Leser hervorzurufen, muss es mir gestattet sein, eine gr\u00f6ssere Reihe von Zahlen vorzuf\u00fchren, als dieses sonst zu geschehen pflegt.\nZwischen zwei Eintauchungen Pause von 2 Minuten.\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschneidung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00257\t5\nIV.\t0,00227\t7\n\t0,00199\t9\n\t0,00173\t12\n75 Minuten\t0,00149\t16\n\t0,00127\t25\n\t0,00107\t117\n\t0,00089\t\u2014\n\t0,00323\t2\nV.\t0,00289\t3\n\t0,00257\t5\n\t0,00227\t7\n300 Minuten\t0,00199\t10\n\t0,00173\t17\n\t0,00149\t37\n\t0,00127\t129\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschneidung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit I der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00257\t\u00abVa\ni.\t0,00227\t8\u2018/a\n\t0,00199\t5\n\t0,00173\t7\n45 Minuten\t0,00149\t20\n\t0,00127\t41\n\t0,00107\t84\n\t0,00089\t186\n\t0,00199\t3\n11.\t0,00173\t4\n\t0,00149\t6\n\t0,00127\t9\n210 Minuten\t0,00107\t14\n\t0,00089\t67\n\t0,00257\t4\nIII.\t0,00227\t5\n\t0,00199\t7\n\t0,00173\t10\ni20 Minuten\t0,00149\t14\n\t0,00127\t28\n\t0,00107\t108","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nDr. W. Baxt\n[316\nZwischen je zwei Untersuchungen Pause von 2,5 Minuten.\nNr. der Beobachtung. Beginn des Versuchs nach Durchschneidung der Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min,\n\t0,00127\t4\nVI.\t0,00107\t7\n\t0,00089\t10\n\t0,00073\t23\n150 Minuten\t0,00059\t59\n\t0,00173\t3\nVII.\t0,00149\t4\n\t0,00127\t6\n\t0,00107\t9\n180 Minuten\t0,00089\t15\n\t0,00073\t24\n\t0,00059\t54\n\t0,00047\t97\n\t0,00037\t201\nZwischen je zwei Untersuchungen Pause von 3 Minuten.\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschnei\u2014 dungd. Medulla\tS\u00e4uregehalt [der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00149\t4\nX\u00bb.\t0,00127\t5\n\t0,00107\t8\n\t0,00089\t25\n120 Minuten\t0,00073\t58\n\t0,00059\t123\n\t0,00199\t5\nXb.\t0,00173\t7\n\t0,00149\t10\n\t0,00127\t15\n1200 Minuten\t0,00107\t23\n\t0,00089\t39\n\t0,00073\t71\n\t0,00059\t143\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschneidung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0.01 Min.\n\t0,00199\t2\nVIII.\t0,00173\t3\n\t0,00149\t6\n\t0,00127\t13\n60 Minuten\t0,00107\t29\n\t0,00089\t58\n\t0,00073\t116\n\t0,00059\t219\n\t0,00257\t3\nIX.\t0,00227\t4\n\t0,00199\t6\n\t0,00173\t9\n210 Minuten\t0,00149\t15\n\t0,00127\t25\n\t0,00107\t41\n\t0,00089\t129","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"317] Die Reizung d. Hautnerv, durch verd. Schwefels\u00e4ure. 77\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchs\u00e7hnei-dung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00173\t4\nXIV.\t0,00149\t6\n\t0,00127\t9\n\t0,00107\t15\n24 0 Minuten\t0,00089\t27\n\t0,00073\t68\n\t0.00059\t197\n\t0,00257\t4\nXV.\t0,00227\t51 /,\n\t0,00199\t7\n\t0,00173\t10\n150 Minuten\t0,00149\t14\n\t0,00127\t37\n\t0,00107\t70\n\t0,00089\t188\n\t0,00289\t3\nXVI.\t0,00257\t4\n\t0,00227\t6\n\t0,00199\t8\n75 Minuten\t0,00173\t12\n\t0,00149\t28\n\t0,00127\t58\n\t0,00107\t178\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschnei\u2014 dung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00173\t4\nXI.\t0,00149\t6\n\t0,00127\t11\n\t0,00107\t19\n120 Minuten\t0,00089\t37\n\t0,00073\t72\n\t0,00059\t143\n\t0,00173\t5\nXII.\t0,00149\t6\n\t0,00127\t10\n\t0,00107\t16\n180 Minuten\t0,00089\t30\n\t0,00073\t59\n\t0,00059\t97\n\t0,00047\t176\n\t0,00257\t3\nXIII.\t0,00227\t4\n\t0,00199\t6\n\t0,00173\t10\n45 Minuten\t0,00149\t15\n\t0,00127\t21\n\t0,00107\t44\n\t0,00089\t133\nZwischen je zwei Eintauchungen Pause von 4 Minuten.\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschneidung d. Medulla\t\u00a3 S\u00df 5 \u00d6 A & 09 \u00ab1 fe\u00df sO \u202239 J r- M lg S m\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00149\t3\nXVIIIa.\t0,00127\t6\n\t0,00107\t10\n\t0,00089\t17\n60 Minuten\t0,00073\t27\n\t0,00059\t40\n\t0,00047\t78\n\t0,00037\t116\n\t0,00029\t199\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschnei-dung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00289\tS'/a\nXVII.\t0,00257\t4\n\t0,00227\t7\n\t0,00199\t16\n30 Minuten\t0,00173\t29\n\t0,00149\t48\n\t0,00127\t79\n\t0,00107\t171","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nDn. W. Baxt,\n[:M <S\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschneidung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit der S\u00e4ure in 0,01 Min.\n\t0,00257\t2\nXVIII b.\t0,00227\t4\n\t0,00199\t8\n\t0,00173\t12\n360 Minuten\t0,00149\t18\n\t0,00127\t30\n\t0,00107\t59\n\t0,00089\t158\nZwischen je zwei Eintauchungen eine Pause von 4y2 u. 5 Min.\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschneidung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\t\u00a3 \u00f6 . OJ \u2666>- ^ fl: \u00e4 m \u00ae ^ 'S \u00b0\n\t0,00289\t3\nXX.\t0,00257\t5\n\t0,00227\t8\n\t0,00199\t18\n90 Minuten\t0,00173\t29\n\t0,00149\t48\n\t0,00127\t152\nNr. d. Beobachtung. Beginn d. Versuchs nach Durchschnei\u2014 dung d. Medulla\tS\u00e4uregehalt der L\u00f6sung\tWirkungszeit I der S\u00e4ure in !\t0,01 Min.\n\t0,00199\t3\nXIX.\t0,00173\t7\n\t0,00149\t18\n\t0,00127\t38\n190 Minuten\t0.00107\t77\n\t0,00089\t197\nUm die Angaben , die in den vorstehenden Reihen niedergelegt sind, einer leichteren Behandlung unterziehen zu k\u00f6nnen, habe ich aus ihnen in ein rechtwinkliges Coordinatensvstem hinein Curven der Art constrain. dass die S\u00e4uregrade auf die Abscisse aufgetragen wurden. Nachdem die von der Beobachtung gelieferten ilahe genug aneinander liegenden H\u00f6hen der Ordina-ten (Wirkungszeiten) gradlinig mit einander verbunden w'aren, liessen sich f\u00fcr gleiche Abschnitte der Abscisse (sie entsprachen 0,0001 tel des S\u00e4uregehaltes) die zugeh\u00f6rigen Werthe der Wirkungszeiten ausmessen. Aus sp\u00e4ter zu er\u00f6rternden Gr\u00fcnden wurden dann noch die Quotienten ermittelt, welche durch Division je zweier aufeinanderfolgender Wirkungszeiten erhalten werden. Die folgenden Zahlen sind das Ergebniss dieser Operationen. \u2019Man beachte bei ihrer Durchsicht dass die Reihen mit","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"319] Die Reizung d. Hautnerv, durch verd. Schwefels\u00e4ure. 79\nden niedrigsten S\u00e4uregehalten beginnen und dass die zweite Stelle des Quotienten unter Ber\u00fccksichtigung der dritten Stelle abgerundet ist.\nPause von 2 Minuten.\nS\u00e4ure-\ngehalt\nQuotient\n0,1)009\n0,0090\n0,0011\n1.1 .\nNr.\tS\u00e4ure- gehalt\tWirkungs- zeit\tQuotient\nIV.\t0,0011\t101\ti . 1.8 2.3 1.2 1.2 1.1 1.1 1.1 1.1 1.1 1 .1 1.1 1.1 1.1\n\t12\t55\t\n\t13\t24\t\n\t14\t19,5\t\n\t15\t16\t\n\t16\t14\t\n\t17\t12,5\t\n\t18\t11\t\n\t19\t10\t\n\t20\t9\t\n\t21\t8\t\n\t22\t7,5\t\n\t23\t6,5\t\n\t24\t6\t\n\t25\t5,2\t1.2\nV.\t0,0013\t111\t\n\t14\t71\t1.9\n\t15\t36\t1.3\n\t16\t28\t1.4\n\t17\t20\t13\n\t18\t15,5\t1.2\n\t19\t12,5\t1.3\n\t20\t9,5\t1.1\n\t21\t8,5\t1.1\n\t22\t7,8\t1.1\n\t23\t7\t1.2\n\t24\t6\t1.2\n\t25\t5,2\t1.1\n\t26\t4,8\t1.2\n\t27\t4\t1.1\n\t28\t3,5\t1.2\n\t29\t3\t1.2\n\t30\t2,5\t1.1\ni\t31\t\t2,2\t1A\n|\t32\t\t2\t","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nDr. W. Baxt\n[320\nPause von il/% Minuten.\nS\u00e4ure-\ngehalt\nWirkungs-\nzeit\nS\u00e4ure-\ngehalt\nWirkungs-\nzeit\nQuotient\nQuotient\n0,0004\n0,0006\nPause von 3 Minuten.\nNr.\tS\u00e4ure- gehalt\tWirkungs- zeit\tQuotient\nVIII.\t0,0006\t210\t1.5 1.5\n\t7\t139\t\n\t8\t90\t\n\t9\t57\t4.6\n\t40\t40\t1.4 1.5 1.4 1.6\n\t11\t27\t\n\t12\t19\t\n\t13\t12\t\n\t44\t9\t4.3\n\t15\t6\t4.5 1.2\n\t16\t5\t\n\t47\t4\t\n\t18\t2.5\t2.0\nIX.\t0,0009\t125\t1.7\n\t40\t75\t\n\t11\t39\t1 .3 1.3 1.3 1.3 1.2 1.2\n\t12\t31\t\n\t13\t24\t\n\t14\t19\t\n\t15\t15\t\n\t16\t12\t\n\t17\t10\t\n\t18\t8\t1.2 1.1\n\t49\t7\t\n\t20\t6\t4.2 1.4\n\t21\t5.5\t\nNr.\tS\u00e4ure- gehalt\tWirkungs- zeit\tQuotient\nXa.\t0,0006\t119\t1.6\n\t7\t72\t\n\t8\t44\t1.6 1.8 1.6 1.9\n\t9\t24\t\n\t10 11\t15 8\t\n\t12\t6\t1.3\n\t13\t5\t1.2 1.1\n\t14\t4.5\t\nX6.\t0,0006 7\t140 85\t1.6\n\t8\t57\t1.5 1.5 1.3 1.3 1.2 1.2 1.2 1.2 1.1\n\t9\t38\t\n\t10\t29\t\n\t11\t22\t\n\t12\t18\t\n\t13\t14.5\t\n\t14\t12\t\n\t15\t.10\t\n\t46\t9\t\n\t17\t7\t1.3 4.1\n\t18\t6.5\t\n\t19-\t5.6\t","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"321] Die Reizung d. Hautnerv, durch verd.Schwefels\u00e4ure.\t81\nNr.\tS\u00e4ure- gehalt\tWirkungs- zeit\tQuotient\nXI.\t0.0006\t138\t1.6\n\t7\t85\t\n\t8\t57\t1.5 1.6 1.4 1.4\n\t9\t36\t\n\t10\t26\t\n\t11\t18\t\n\t12\t13.5\t1.3 1.3\n\t13\t10.5\t\n\t14\t8\t\n\t18\t6\t4.3\nXII.\t0.0005\t156\t1.6\n\t6\t95\t\n\t7\t67\t1.4\n\t8\t46\t4 .5\n\t9\t29\t4.6\n\t10\t21.5\t1.4 1.4 1.3 1.3 1.3 1.3 1.4 1.1\n\t11\t15.5\t\n\t12\t12.0\t\n\t13\t9.5\t\n\t14\t7.5\t\n\t15\t6\t\n\t16\t5.5\t\n\t17\t5.0\t\nXIII.\t0.0009\t130\t1.6 2.0 1.4 1.4 1.2 1.2 1.2 1.1 1.0 1.3\n\t10\t79\t\n\t11\t40\t\n\t12\t29\t\n\t13\t20\t\n\t14\t17.5\t\n\t15\t14.8\t\n\t16\t12.8\t\n\t17\t11.8\t\n\t18\t9\t\n\t19\t7\t\n\t20\t6\t4.2\n\t21\t5\t4 .2 4.1\n\t22\t4.5\t\nNr.\tS\u00e4ure- gehalt\tWirkungs- zeit\tQnotient\nXIV.\t0.0006\t188\t1.9\n\t7\t99\t\n\t8\t50\t2.0\n\t9\t26.5\t1.9 1.4 1.4 1.2\n\t10\t19.5\t\n\t11\t14.0\t\n\t12\t11.5\t\n\t13\t9.0\t1.2 1.2\n\t14\t7.5\t\n\t15\t6\t\n\t16\t5\t4.2\nXV.\t0.0009\t180\t1.6 1.8 1.4 1.4 1.5 1.3 1.2 1.2 1.1 1.1 1.1 1.1 1.1\n\t10\t115\t\n\t11\t65\t\n\t12\t48\t\n\t13\t33.5\t\n\t14\t23.0\t\n\t15\t14\t\n\t16\t12\t\n\t17\t10\t\n\t18\t9\t\n\t19\t8\t\n\t20\t7\t\n\t21\t6.5\t\n\t22\t6.0\t\nXVI.\t0.0011\t159\t1.6 1.8 1.4 1.5 1.3 1.5 1.3 1.2\n\t12\t97\t\n\t13\t54\t\n\t14\t40\t\n\t15\t27\t\n\t16\t20.5\t\n\t17\t14\t\n\t18\t11\t\n\t19\t9\t\n\t20\t7.5\t1.2\n\t21\t7\t4.4\n\t22\t6\t1.2 1.1 1.1 1.3 1.1\n\t23\t5.5\t\n\t24\t5.0\t\n\t25\t4\t\n\t26\t3.8\t","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nDr. W. Baxt,\n[322\nPause von i Minuten.\nNr.\tS\u00e4ure- gehalt\tWirkangs- zeit\tQuotient\n\t0.0008 9\t22.5\t, 16.5\t1.4 1.3 1.4\n\t10\t12.5\t\n\t11\t9\t\\ .3\n\t12\t7\t1.4 1.2\n\t13\t5\t\n\t14\t4\t\nXVIII1\u2019\t0.0009\t152\ti COOOvl-^lMWlMOCOlNiyifM\n\t10\t96\t\n\t11\t54\t\n\t12\t40\t\n\t13\t28.5\t\n\t14\t23.3\t\n\t15\t18\t\n\t16\t15.5\t\n\t17\t14.8\t\n\t18\t11\t\n\t19\t9.2\t\n\t20\t7.5\t\n\t21\t6\t1.3\n\t22\t4.6\t\nNr.\tS\u00e4ure- gehalt\tWirkungs- zeit\tQuotient\nXVII.\t0.0011\t112\t\n\t12\t158\t\n\t13\t75\t\n\t14\t61\t\n\t15\t47\t\n\t16\t39\t\n\t17\t31\t\n\t18\t25.5\t\n\t19\t20.5\t\n\t20\t15.5\t\n\t21\t12.5\t\n\t22\t9.5\t\n\t23\t7\t\n\t24\t6\t1.2\n\t25\t5\t1.3\n\t26\t4\t\nXVIII\u201c\t0.0003\t188\t1.8\n\t4\t105\t1.5\n\t5\t68\t1.8\n\t6\t39\t1.3\n\t7\t30\t1.3\nPause von 4y2 und 3 Minuten.\nS\u00e4ure-\ngehalt\nWirkungs-\nzeit\nQuotient\n0.0013\nWirkungs-\nzeit\nS\u00e4ure-\ngehalt\nQuotient\n0.0009\n10\n11\n12\n13\n14\n15\n16\n17\n18 19","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"323] Die Reizung d. Hautnerv, durch verd. Schwefels\u00e4ure. 83\nDen Versuch, den Inhalt dieser Zahlen in Worten darzustellen, beginne ich mit der Bemerkung, dass eine L\u00f6sung von einem S\u00e2ur\u00e9gehalt der unter 0,0003 liegt, keine Zuckung mehr hervorrufen k\u00f6nne, wie lange auch der Schenkel in sie eingetaucht sei, und dass bei einem S\u00e4uregehalt von 0,003 der Aufenthalt von etwa einer Secunde zur Erzeugung der Zuckungen hinreiche. Diese S\u00e4uregrade liegen in den Grenzen, welche auch den nat\u00fcrlichen S\u00e4ften des thierischen Organismus zukommen , denn es enth\u00e4lt ja, wie bekannt, der Magensaft etwa 0,002 freier Salzs\u00e4ure.\nAus diesem Grunde ist es von vorne herein wahrscheinlich, dass selbst die h\u00f6heren der genannten S\u00e4uredichtigkeiten nicht mehr \u00e4tzend wirken, was denn auch durch den Versuch insofern best\u00e4tigt wird, als ein vielmals wiederholtes Eintauchen weder nachtheilige Folgen f\u00fcr das Gewebe der Haut erkennen l\u00e4sst, -noch auch die Reizbarkeit ihrer Nerven herabsetzt.\nDie ganze 0,0027 umfassende Scala der S\u00e4ure wird jedoch in keinem Fall von einem einzigen Frosche ausgef\u00fcllt. Die s\u00e4mmtlichen von mir beobachteten theilen sich vielmehr in dieselbe, woraus dann folgt, dass wenn die Grenze der Concentration, welche eben noch zur Erzeugung einer Zuckung g'en\u00fcgt, f\u00fcr ein Individuum beziehungsweise f\u00fcr einen Zustand desselben tieferliegt, als f\u00fcr einen anderen, dieses auch mit der Stufe unserer Scala der Fall ist, welche in der k\u00fcrzesten Zeit die Zuckung hervorruft. Ermittelt man den Umfang der Scala den der einzelne Versuch umspannt, so findet man ihn in der Regel zwischen zehn und sechszehn Zehntausendsteln schwankend und nur selten auf zwanzig Zehntausendstel steigend. Der Grund daf\u00fcr, dass in dem einen Falle Verd\u00fcnnungen wjrksam sind, die sich in einem anderen als unwirksam erweisen, kann wohl zum Theil in dem Verh\u00e4ltniss des eingetauchten Hautst\u00fcckes zur Gr\u00f6sse des Gesammtfrosches liegen, zum Theil findet er aber hierin seine Erkl\u00e4rung nicht. Dieses geht aus der Vergleichung der Beobachtung XVlIIa mit XVIII15 hervor, die an demselben Frosche zu verschiedenen Zeiten angestellt sind. Zweifelhaft bleibt es, ob Ver\u00e4nderungen in der Durchl\u00e4ssigkeit der Haut oder in der Beweglichkeit der Nervenmassen die Ursachen abgeben.\nAbgesehen .v.on den Abweichungen, welche die einzelnen Beobachtungen in R\u00fccksicht auf die absoluten Werthe der wirk-\n6*","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84\nDr. W. Baxt,\n[324\nsamen S\u00e4uregrade darbieten, besteht zwischen ihnen eine grosse Aehnlichkeit, insofern als sich jedesmal die Zeit, welche zwischen dem Eintauchen und dem Beginn der Zuckung verstreicht (Wirkungszeit) vermindert, wenn der S\u00e4uregehalt in der L\u00f6sung zunimmt.\nUntersucht man die Abh\u00e4ngigkeit der Wirkungszeit von dem S\u00e4uregrad, so stellt sich zun\u00e4chst heraus, dass zwischen beiden Werthen keine directe Proportionalit\u00e4t existirt. W\u00e4re dies der Fall, so m\u00fcssten innerhalb einer Reihe die Producte aus je zwei zusammengeh\u00f6rigen Werthen des S\u00e4uregrades und ihrer Wirkungszeit gleich oder mindestens nahezu gleich sein, eine Annahme, die niemals eintrifft. Die Erfahrung, dass die Curve der Wirkungszeiten aufgetragen Uber die Abscisse der S\u00e4uregrade sich niemals auch nur entfernt einer Hyperbel anschliesst, beleuchtet die Ursachen der mit dem zunehmenden S\u00e4uregrad abnehmenden Wirkungszeit auf eine eigenth\u00fcmliche Weise. Der Vorgang, durch welchen die S\u00e4ure zu der Nervenfl\u00fcssigkeit gelangt, geschieht offenbar nach den Regeln der Diffusion. Diesen entsprechend richtet sich die Geschwindigkeit des Stroms nach dem Dichtigkeitsunterschiede der bewegten Fl\u00fcssigkeit diesseits und jenseits der Scheidewand, die hier durch die Epidermis dargestellt ist. Da nun jedesmal, so oft die Wirkungszeit nur Zehntel bis Hundertstel einer Minute betr\u00e4gt, die in die Nerven-fl\u00fcssigkeit \u00fcbergegangene S\u00e4uremenge nur verschwindend klein sein kann, so wird auch innerhalb der bezeichneten Grenzen die Diffusionsgeschwindigkeit der S\u00e4ure proportional ihrer Dichtigkeit in der umsp\u00fclenden L\u00f6sung zu setzen sein; mit anderen Worten , es m\u00fcssten, damit jedesmal gleichviel S\u00e4uretheilchen bei verschiedenen Dichtigkeitsgraden der umsp\u00fclenden Fl\u00fcssigkeit durch die Epidermis hin\u00fcbergef\u00fchrt werden, die Zeiten in demselben Verh\u00e4ltniss abnehmen, in welchem die S\u00e4uregrade zugenommen haben. Da sich gegen die Richtigkeit dieser Betrachtung nichts ein wenden l\u00e4sst, so folgt hieraus, dass die Erregung, welche eine Zuckung ausl\u00f6sl, nicht abh\u00e4ngig ist von der \u00fcbergetretenen S\u00e4uremenge als solcher, gleichgiitig, ob man sich vorstellen wollte, dass die die Nerven umgebende Fl\u00fcssigkeit einen gewissen Goncentrationsgrad an S\u00e4ure besitzen m\u00fcsse, um erregend zu wirken oder aber, dass der Nerv eine gewisse Zahl zeitlich hintereinander folgender St\u00f6sse. von Seiten der S\u00e4ure zu empfangen habe, um in Erregung zu gerathen.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"325] Die Reizung d. Hautnerv, durch verd. Schwefels\u00e4ure. 85\nAnstatt der so eben zur\u00fcckgewiesenen Vorstellung lasst sich nun bei Betrachtung der Thatsachen eine andere ableiten. Um den Sinn derselben, und die St\u00fctze die sie in den Beobachtungen findet zu erkennen, bedient man sich am besten der Quotienten, welche in den Zahlenreihen auf Seite 319 bis S. 322 enthalten sind. Diese Quotienten entstanden, wie man sich erinnern wird, aus der Division je zweier Wirkungszeiten, die in derselben Reihe in unmittelbarer Nachbarschaft stehen; sie geh\u00f6ren also Eintauchungen in L\u00f6sungen an, deren S\u00e4uregehalte um 0,0001 von einander verschieden sind. Sowie man diese Quotienten betrachtet, wird man sogleich finden, dass sie ausnahmslos an dem unteren Ende jeder Reihe, wo der absolute Werth der S\u00e4uredichtigkeit ein gr\u00f6sserer geworden ist, kleiner sind als am oberen Ende jener Reihe bei absolut geringerer Concentration der sauren L\u00f6sung. Die fortschreitende Zergliederung f\u00fchrt dann weiter zu der Erkenntniss, dass nahezu jede der mitgetheilten Curven Abschnitte aufweist, in welchen die Quotienten aus den auf gleiche Unterschiede der S\u00e4uredichtigkeit errichteten Ordinaten unver\u00e4ndert bleiben. Da man aber der Genauigkeit der Versuche nicht zu nahe tritt durch die Annahme, dass Abweichungen von weniger als einem Zehntel des ganzen Werthes der Quotienten in die Grenzen der Fehler fallen, so wird es auch erlaubt sein Quotienten die nur mit dieser Abweichung behaftet sind als gleichwerthige anzusehen. Unter dieser Concession nehmen nun aber die Abschnitte der Beobachtungen, in welchen die der Reihe .nach auf einander folgenden Quotienten ihren Werth unver\u00e4ndert beibehalten, sehr h\u00e4ufig mehr als die H\u00e4lfte der ganzen Curve ein. Diese Abschnitte geh\u00f6ren somit logarithmischen Curven an. denn ihre Ordinaten (die Wirkungszeiten) wachsen in geometrischer Progression w\u00e4hrend die Abscissen (die S\u00e4uregrade) in arithmetischer fortschreiten. \u2014 An dieses einer logarithmischen Curve angeh\u00f6rige St\u00fcck schliessen sich und zwar meist nach der Seite der geringeren S\u00e4uregrade andere an, die allerdings mit Coefficienten behaftet sind, durch welche sie als Theile einer andern Curve gekennzeichnet werden ; aber auch f\u00fcr sie gilt die Regel, dass die Ordinaten weit rascher als die Abscissen wachsen.\nDa sich das soeben Mitgetheilte in den vorgef\u00fchrten Zahlenreihen deutlich auspr\u00e4gt, so d\u00fcrfte der Bequemlichkeit der Leser","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"86\nDr. W. Baxt,\n[326\ngen\u00fcgt sein, wenn statt einer erneuten Discussion der Zahlenreihen eine Curve nach Angabe einer der Reihen (IV) construirt zur Vorlage kommt. Diese Beobachtung gab die Curve ABC, w\u00e4hrend von der Theorie die Gestalt A B D gefordert wird. Das gr\u00f6ssere St\u00fcck A B des Verlaufes der beobachteten f\u00e4llt also mit dem der theoretischen Curve zusammen. Vom S\u00e4uregrade 15 an weicht dagegen mit fortw\u00e4hrend steigendem Coeffi-cienten die empirische von der berechneten Kr\u00fcmmung ab.\nDer physiologische Sinn, welcher der Thatsache zu Grunde liegt, dass die Wirkungszeiten in einer geometrischen Progression zunehmen, w\u00e4hrend die S\u00e4uregrade nach einer arithmetischen Reihe fallen, kann nur darin gesucht werden, dass die reizende Wirkung der S\u00e4ure nicht blos von der Menge derselben","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":".327] Die Reizung d. Hautnerv, durch verd. Schwefels\u00e4ure. 87\nabh\u00e4ngt, welche zum Nerven dringt, sondern auch von der Geschwindigkeit, mit welcher die Zuf\u00fchrung geschieht. Weil die' Menge von S\u00e4ure, welche zu den Nerven drang gleich dem Producte aus ihrer Dichtigkeit in die Diffusionszeit ist, und weil mit abnehmender Dichtigkeit die zur Erzeugung der Zuckung n\u00f6thige Diffusionszeil rascher anw\u00e4chst, als die S\u00e4ure an Dichtigkeit abgenommen hat, so folgt hieraus, dass zur Erzeugung der Zuckung um so mehr S\u00e4ure \u00fcbergegangen sein muss, je langsamer sie eingedrungen ist.\nDieses Verhalten ist leicht erkl\u00e4rlich, wenn man annimmt, dass jedes an den Nerven ankommende S\u00e4uretheilchen in diesem nach Art eines momentanen Anstosses z. B. eines Inductions-schlages einen periodischen Vorgang ausl\u00f6st. Nach dieser Vorstellung w\u00e4re das, was den Reiz bewirkte nicht die Zahl der im Nerven anwesenden, sondern der an ihn in der Zeiteinheit herandringenden S\u00e4urepartikeln, oder anders ausgedr\u00fcckt, es w\u00e4re nicht der bleibende nach dem Zutritt der S\u00e4ure vorhandene Zustand, der die Erregung bewirkte, sondern nur der Act der Zersetzung oder \u00fcberhaupt derjenige der Ver\u00e4nderung der Nervenmasse.\nUnter Hinzuziehung der Erfahrungen, welche wir \u00fcber die Erregungsvorg\u00e4nge in anderen reizbaren Theilen des Organismus kennen, w\u00fcrde sich aus der oben dargeslellten Hypothese \u00fcber die Wirkungsweise der S\u00e4ure auch noch die Erkl\u00e4rung daf\u00fcr finden lassen, weshalb die verd\u00fcnnten S\u00e4uren so ungemein lange Zeitr\u00e4ume zur Ausl\u00f6sung von Zuckungen bed\u00fcrfen. Gesetzt, es riefe jedes einzelne S\u00e4uretheilchen einen periodischen Vorgang im Innern des Nerven ins Leben, der f\u00fcr sich nicht stark genug w\u00e4re um eine Zuckung zu veranlassen, so w\u00fcrde niemals durch die S\u00e4ure eine Zuckung entstehen, wenn die S\u00e4uretheilchen in l\u00e4ngeren Zwischenzeiten aufeinander folgten, als sie zum Ablauf einer solchen Periode der Nervenerregung n\u00f6thig w\u00e4ren. Die M\u00f6glichkeit, Zuckung erzeugend wirken zu k\u00f6nnen, w\u00fcrde erst dann der S\u00e4ure zukommen, wenn sich ihre Massen rascher folgten, als die Abl\u00e4ufe der nerv\u00f6sen Erregungen, so dass jedes folgende die vom vorhergehenden S\u00e4ure-theilchen eingeleitete Bewegung der Nervenmassen zu verst\u00e4rken verm\u00f6chte. Wollte man endlich noch annehmen, dass die von der kleinsten S\u00e4uremenge herbeigef\u00fchrte Erregungsperiode etwa nach Art des Zuckungsvorganges, oder der von Exner construirten","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\tDr. W. Baxt, Reizung d. Hautnerven etc.\t[328\nErregungscurve des Sehnerven abliefe, so w\u00fcrde man, wie leicht ersichtlich, je nach der Disposition \u00fcber die Zeiten, in welchen die S\u00e4uretheilchen aufeinander folgen, auch noch erkl\u00e4ren k\u00f6nnen, weshalb die Wirkungszeiten gleicher Unterschiede des S\u00e4uregrades bei verschiedenen absoluten Werthen der Dichtigkeit sich so verhalten m\u00fcssen, wie es der Erfahrung nach der Fall ist, beziehungsweise, warum sich der Quotient der auf der Abscisse fortschreitenden Wirkungszeiten \u00e4ndern muss.\nVon dem soeben gegebenen Versuche, die Erscheinung zu erkl\u00e4ren, wird selbstverst\u00e4ndlich die Thatsache nicht gedeckt, welche zu Tage, tritt bei der in minutenlangen Zwischenr\u00e4umen wiederholten Anwendung derselben S\u00e4urel\u00f6sung. F\u00fcr diesen Fall, in welchem bei der zweiten Eintauchung eine k\u00fcrzere Wirkungszeit noth wendig war als bei der ersten, kann wegen der langen Zwischenzeiten die Erkl\u00e4rung nicht darin gefunden werden, dass eine von dem ersten Angriff der S\u00e4ure eingeleitete Bewegung bei der Ankunft der zweiten S\u00e4uremasse noch fortbestanden habe, die nun durch die zweite Eintauchung gesteigert worden sei. Insofern die Ursache hierf\u00fcr \u00fcberhaupt im Nervengewebe selbst ruht, hat die andere Annahme einige Wahrscheinlichkeit f\u00fcr sich, dass die Nervenmasse, sei es in Folge der vorhergegangenen Bewegung, oder der durch die S\u00e4ure ver\u00e4nderten Zusammensetzung ihre Beweglichkeit bez. .ihre Erregbarkeit gesteigert habe.\nDie einzelnen Thiere bieten nicht unbetr\u00e4chtliche Verschiedenheiten, wenn man sie mit R\u00fccksicht auf die Wirkungs-' Zeiten bei gleichem S\u00e4ureintervall und auf die Lage und Ausdehnung der wirksamen S\u00e4urescala vergleicht. Diese Abweichungen versprechen wie es scheint mancherlei Aufschl\u00fcsse, f\u00fcr deren Gewinnung! aber erst Hoffnung ist, wenn man die Wirkung der S\u00e4ure auf einj anderes Reizungs-Maass zur\u00fcckgef\u00fchrt hat. Dieses zu thun behalte ich mir vor.","page":88},{"file":"p0088s0001.txt","language":"de","ocr_de":"I\nI\nT\nLitMrtst.vJ.-G. Bach, Leipzig\nBerichte J. KSGes\u00c4 // iss. matkphysCl. rtfyr. ZurAbhandt v. Dr: laset.","page":0}],"identifier":"lit1383","issued":"1871","language":"de","pages":"69-88","startpages":"69","title":"Die Reizung der Hautnerven durch verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:56:50.070743+00:00"}