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Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Centraltheile des Nervensystems in den Säugthieren

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{"created":"2022-01-31T14:23:03.978984+00:00","id":"lit13913","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 1-108","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"\nI.\nV e r f u c h\neiner Entwicklungsgefchichte\nder\nCentralbheile des Nervenfy\u00dfems\nin den S\u00e4ugthieren.\nVon.\nJ. F. Meckel.\n$\u2022 1-\nDas Nervenleben ift fo fehr der Grund alles Lebens, dafs eine Schrift, welche die Bedingungen des Lebens Zum Gegenftande hat, fchwerlich zweckm\u00e4fsiger als mit einer Unterfuchung \u00fcber eine Seite des Nerven-fyItems, vorz\u00fcglich aber \u00fcber die Entwicklungsgefchichte deffelben er\u00f6ffnet werden kann. Zwar ift die-fer Gegenftand ganz k\u00fcrzlich theils allein, theils in Verbindung mit Unterfuchungen \u00fcber das Nervenfyftem \u00fcberhaupt, namentlich erfteres durch die Herrn D\u00f6l-linger ') und Wenzel *),. letzeres durch die Herrn\nl) Beitr\u00e4ge zur Entwicklungsgefchichte des menfchlichen Gehirns. Frankf. a. M. 1814.\ns) Prodromus eines Werks \u00fcber das Gehirn deiMenfehen und der S\u00e4ugthiere. T\u00fcbingen 1306.\nN. d, Archiv. I. 1.\tA","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nAckermann 1 und Carus 2) bearbeitet worden, indef-fen, da ich, bei einer genauen Vergleichung meiner, unabh\u00e4ngig -von den ihrigen und fr\u00fcher, wenigftens als die Schriften der Herrn Ackermann, D\u00f6llinger und Carus und das gr\u00f6fsereWerk der Herrn Wenzel erfchien, angeftellten Unterfuchungen mit den ihrigen, fand, dafs durch fie die Bekanntmachung jener nicht geradezu \u00fcberfl\u00fcffig gemacht wurde, fo glaubte ich auch fie als einen Beitrag zur Aufhellung des \u00fcber der Entwick-lungsgefchichte \u00fcberhaupt und der des Nervenfyftems insbefondere fchwebenden Dunkels, liefern zu'd\u00fcrfen.\nIch habe bemerkt, dafs meine Arbeiten unabh\u00e4ngig von denen der genannten Gelehrten und fr\u00fcher als die ihrigen entftanden, nicht um ihnen auf irgend eine Weife zu nahe zu treten, fondern nur um von mir den Verdacht des Gegentheils abzuwenden. Dafs meine Verficherung mit der Wahrheit \u00fcbereinftimmt, wird in fo fern hoffentlich Glauben finden, als zum Gl\u00fcck das Publikum l\u00e4ngft durch eine \u00f6ffentliche Erkl\u00e4rung des verewigten Reil \u00bb ) weifs, dafs ich bei unferer gemein-fchaftlich zu f\u00f6rdernden Bearbeitung des Nervenfyftems mir vorzugsweife diefen Theil der Arbeit gew\u00e4hlt hatte. Es war dem Plane gem\u00e4fs, dafs erft der vollkommne Zuftand v\u00f6llig er\u00f6rtert feyn follte, 'ehe die unvollkommenen vor\u00fcbergehenden dargeftellt w\u00fcrden. Theils daher, theils, weil fowohl das Herbeifchaffen, als die Bearbeitung des Herbeigefchafften hier mehr Schwierig-\nl) De nervei fyftematis primordiis. Manhemii et Heidelb. Igij.\ns) Verfuch einer Darftellung des Nervenfyftems. Leipz. 1814.\n3J Reils Archiv f\u00fcr die Phyliol. Bd. g. H. I. S. 5.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"keiten hatte als fich bei irgend einem andern Organe finden, theils endlich durch die Ereignifle der letzten Jahre verz\u00f6gerte fich die Bekanntmachung djefer Unter-l'uchungen. Gern geftehe ich auf der andei'n Seite, dafsich, da ich keine Gelegenheit verf\u00e4umte, diefelben zu vervolift\u00e4ndigen, die Werke vorz\u00fcglich einiger der genannten Gelehrten befragt habe, und namentlich wird man finden, dafs diefer ganze Auffatz mit beft\u00e4ndiger R\u00fccklicht auf diefelben abgefafst worden ift. Ich habe fogar den Zuftand der Kenntniffe jedes Theiles bis zd dem Augenblicke, wo er erfchien, jedesmal kurz angegeben und genau bemerkt, was ein jeder zur Herbeif\u00fchrung deffelben beigetragen, fo dafs fich hoffentlich niemand, wie es hie und da wphl mit Recht gefchehen k\u00f6nnte, befchweren wird, dafs feine Entdeckungen und Anfichten.benutzt werden, ohne feines Namens zu gedenken.\nUngeachtet des fr\u00fchem und v\u00f6llig unabh\u00e4ngigen Entftehens meiner Arbeit w\u00fcrde ich lie indeffen unbedenklich nicht bekannt gemacht haben, wenn fie nichts anders als die erw\u00e4hnten enthielte. Von dem Gegenteil wird fich ein jeder Lefer leicht \u00fcberzeugen. Unter den angef\u00fchrten Schriftftellern haben fich nur die Herrn Ackermann und Cams mit Unterfuchungen \u00fcber die BildungSgefchichte des ganzen Nervenfyftems be-feh\u00e4ftigt: die Herrn D\u00f6llinger und Wenzel dagegen blofs die des Gehirns zum Gegenftande ihres Forfchens gew\u00e4hlt. Die Ackermanniche Darftellung des Gegen-ftandes beruht -auf keiner einzigen Beobachtung und Herr Ackermann felbft wird, wenn er fich gleich gegen\nA 2","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"diejenigen heftig erkl\u00e4rte, welche Probleme durch blofse Spiele der Phantaiie zu l\u00f6fen fuchen 1 ), fchwer-lich l\u00e4ugnen k\u00f6nnen, dafs fie etwas anders als eine, nicht einmahl wahrfcheinliche Hypothefe il't. -Herr Corns hat, wie es mir fcheint, ungeachtet er beobachtete, doch theils nicht hinl\u00e4nglich fr\u00fche Perioden unter-fucht, theils wenigftens nicht \u00fcberall hinl\u00e4nglich voll-ft\u00e4ndige Darftellungen geliefert, h\u00f6chft wahrfcheinlich, weil befonders des letzten Verfahren aufser feinem Plane lag, da er nicht blofs eine Entwicklungsgefchich-te des Nervenfyftems fchrieb. Doch hat er zur Bil-dungsgefchichte des menfclilichen Gehirns wichtigere Beitr\u00e4ge als zu der des S\u00e4ugthiergehirns geliefert. Da zur genauen und vielfachen Unterfuchung fehrfzeitiger Embryonen gr\u00f6fsrer S\u00e4ugthiergehirne fich im Ganzen feltner Gelegenheit findet, auch die Unterfuchung fol-cher fehr zeitiger Embryonen mit mebrerern Schwierigkeiten verbunden ift, fo w\u00e4hlte er lieber [putare, aber aus tiefem Gattungen, und wegen der Wichtigkeit mehrerer dadurch dargebotener phyfiologifcher Refultate fa\u00df reife M\u00e4ufeembryonen, durch deren Befchrei-bung er die fr\u00fchefte Geftaltung des Gehirns in der Glaffe der S\u00e4ugthiere geliefert zu haben glaubt, vermuthlich in der Ueberzeugung, dafs diefe auch noch in fp\u00e4tern Perioden niedrige Formen darbieten 2).\nAbgerechnet, dafs die Hefrn Wenzel und D\u00f6llit,A ger fich blofs auf das Gehirn befchr\u00e4nkten, fo hatten\nO A. a. \u00f6. S. i$. \u00f6) A, a. O. S. 356.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"\n5\nSuch fie, wie es fcheint, nicht Gelegenheit, die fr\u00fchem Perioden deffelben zu unterfuchen, und vorz\u00fcglich beziehen lieh ihre Abbildungen nur auf fp\u00e4tere Perioden.\nIch habe daher theils vorz\u00fcglich diefe Werke durch genaue Darftellung der fr\u00fchen Perioden zu vervollft\u00e4ndi-gen und durch Befchreihung und Abbildung derfelben ein deutliches Bild der allm\u00e4hligen Entfaltung des edel-ften'Organs zu entwerfen verfucht; theils, fowohl wegen der genauen Beziehung zwifchen den Gentraltheilen des N\u00f6rvenfyftems und den kn\u00f6chernen Beh\u00e4ltern, welche fie umgeben, dem Sch\u00e4del und der Wirbelf\u00e4ule \u00fcberhaupt, als weil ich fchon feit geraumer Zeit nicht ganz ungleichg\u00fcltige Beitr\u00e4ge zur Kenntnifs der Bil-dungsgefchichte der Wirbel-und Sch\u00e4delbeine gefam-melt, diefen Unterfuchungen die Refultate meiner Arbeiten \u00fcber den letztem Gegenftand beigef\u00fcgt. Wenn man erw\u00e4gt, (was ein jeder, der gr\u00fcndlich unterfucht, leicht als richtig finden wird), dafs, feit Albin feine un-fterblicheti Ic\u00f4nes ofjium foetus herausgab, doch die Kenntnifs der Bildungsgefchichte der Knochen, ungeachtet manches hinzuzufiigen war, fo gut als gar nicht vorger\u00fcckt ift, fo wird man fich nicht wundern, manches hier zu finden , was auch die neueften Arbeiten \u00fcber diefen Gegenftand nicht erwarten liefsen.\nDa ich \u00fcber die Bildungsgefchichte des Vogelge-hirns und R\u00fcckenmarkes noch einige Beobachtungen an-zuftellen wiinfehe, fo habe ich blofs das S\u00e4ugthierge-, hirn zum Gegenftande cliefes Aufl\u00e4tzes gew\u00e4hlt. Allerdings hat dies den Nachtheil, dafs der friiheften Perioden hier noch nicht Erw\u00e4hnung gefchehen kann, allein, da","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\ndie Entwicklungsgefchichte diefer Organe im Vogel bald folgen wird, fo ift diefer Nachtheil um fo geringer, als ich mich durch den Mangel an Beobachtungen nicht verleiten laffeii werde, Hypothefen an die Steile von Beobachtungen zu fetzen. Ueberdies wird man leicht bemerken, dafs ich weit fr\u00fchere Embryonen unterfuchte, oder wenigftens vorzugsweife befchrieb und abbildete, als die \u00fcbrigen Schriftlteller. Da ich felbft die Schwierigkeiten aller Art fehr wohl kenne, womit die Herbei-fchaffung tauglicher Gegenft\u00e4nde zur Bearbeitung der Entwicklungsgefchichte verkn\u00fcpft ift, fo verfteht es fich von felbft, dafs diefe Bemerkungen keinesweges diefen achtungswert'nen M\u00e4nnern zum Voiwurfe gereichen foil. Die Erb\u00e4rmlichkeiten aller Arten, wodurch eine folche Arbeit faft unm\u00f6glich gemacht wird, find fo emp\u00f6rend, dafs ich den Namen derer, welche fich dadurch entehren, Luft h\u00e4tte, ein \u00e4hnliches Denkmal zu fetzen, als es von Reil bei einer \u00e4hnlichen Gelegenheit gefchahe, wenn nicht der Raum durch jedes andre Wort beffer ausgef\u00fcllt w\u00fcrde.\nDies ift der Grund, warum ich die Gefchichte des menfchlichen Gehirns noch nicht fo vollft\u00e4ndig liefern kann, als ich w\u00fcnfchte: indeffen hoffe ich allm\u00e4hlig die Reihe zu vervollft\u00e4ndigen. Auch fo wird man, wo ich nicht irre, die meiften Beobachtungen hinl\u00e4nglich fr\u00fch und manchen nicht unwichtigen Beitrag finden.\nDie weit vollft\u00e4ndigere Reihe von Schafsembryonen erg\u00e4nzt, was dort fehlt, > und beweift zugleich, dafs die L\u00fccken nicht grofs find.","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"7\nAufser diefen habe ich noch einige Beobachtungen an Kuh -, Schweins - und Kaninchenembryonen geliefert, welche die an jenen gemachten beft\u00e4tigen.\n$\u2022 2.\nDie befte Art, den Gegenftand zu bearbeiten, fchien mir die, zuerft den ganzen Centraltheil des Ner-venfyftems in den verfchiedenen Perioden im Zufammen-hange zu befchreiben, dadurch gewiffermafsen den Le-fer felbft in den Stand zu fetzen, allgemeine Refultate zu ziehen, und darauf diefe Refultate, fo weit fie fich mir zu ergeben fchienen, felbft zu liefern,\n$\u2022 3-\nAlle Embryonen, die ich zu unterfuchen hatte, waren fo weit in der Entwicklung vorger\u00fcckt, dafs die wichtigften Lebensorgane und alle Haupttheile des Ner-venfyftems gebildet waren.\nEs fragt fich aber zuerft, ehe ich zu der einzelnen Befchreibung \u00fcbergehe, ob nicht auch vielleicht eine Zeitfolge in der Entftehung Statt findet, und, wenn diefs der Fall ift, welcherTheil des Nervenfyftems fich am fr\u00fc-heften bilde. Dafs fich die Nerven fp\u00e4t entftehender Thei-le nicht fr\u00fcher entwickeln, als die der Urtheile, alfo die Extremit\u00e4tennerven z. B. fp\u00e4ter entftehen, als die Stammnerven, w\u00e4re kaum des Anf\u00fchrens werth, wenn nicht Herr Carus auf diefe Entdeckung einen befondern Werth zu legen fchiene *). Von dergleichen Ver-\n0-A. a. O. p. 77. So. gl.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nfchiedenheiten der Zeit der Entftehung kann daher nicht die Rede fevn.\n$\u2022 4-\nDagegen verdient Herrn Ackermann's neuerlich vorgetragene Darftellung der Bildungsgefchichte des Nervenfyftems eine n\u00e4here Pr\u00fcfung. Diefer zu Folge \u201egeht das Nervenfyftem aus dem Blutfyftem hervor, in-\u201e dem zufammengeh\u00e4ufte und ft\u00e4rker oxydirte Bluikii-\u201e gelchen die Nervenfubftanz, und die H\u00e4ute der Gef\u00e4fse, \u201edas Neurilem bilden. Nothwendig mufs daher der \u201eerfte Nervenzweig in dem Organ zuerlt entftehen, \u201ewelches unter allen die meifte Energie hat. Diefes \u201eaber ift das Herz. Man mufs lagen, dafs fie aus diefem \u201eentftehen, nicht aber, dafs fie zu ihm gehen, wenn man \u201eden neuen Anfichten, denen zu Folge derfympathifche \u201eNerv ein eignes, das vegetative, Nervenfyftem bildet, \u201efolgt. Daher find auch die Herznerven fo klein, durch-\u201e fichtig, weich, fo fehr mit der Herzfubftanz verwebt. \u201e Wie fie aus dem Herzen hervorgeh\u00ebn, kann man freilich \u201e nicht mit leiblichen Augen fehen, allein das geiftige \u201eAuge fieht es folgendermafsen fehr hell. Durch die \u201eZufammenziehungen des Herzens werdeii die, aus den \u201eLungen, im hohen Grade oxydirt, in feine H\u00f6hlen gelangenden Blutk\u00fcgelchen, durch die Schichten, wor-\u201eaus es befteht, nach aufsen durchgefeiht, wo fie fich in \u201eder L\u00e4ngenrichtung anreihen, und diefe Kugelreihen \u201efind die erften Anf\u00e4nge des Nervenfyftems. Von hier ,, aus kriechen die Nerven l\u00e4ngs denGef\u00e4fsen zum H\u00e4lfe \u201e und dem Sch\u00e4del, und endigen fich hier in den untern,","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"9\n\u201em\u00efttlern und obern Halsknoten, welche aus ihnen \u00bb, entftehen und von wo aus fie mit den R\u00fcckenmarks-\u201enerven zufammenfliefsen *}.\n\u201eAuf dem Nervenfyftem des organifchen Lebens \u201ewurzelt das animalifche. Zuerft geht aus ihm das \u201ekleine Gehirn, vermittelft der Verbindung des obern \u00ab Halsknoten mit dem f\u00fcnften Nerven hervor, indem \u201edurch diefe Nervenwurzel die Th\u00e4tigkeit des Blutes \u201e der Vertebralarterie fo gefteigert wird, dafs Abfatz von \u201eNervenfubftanz, welche eben zum kleinen Gehirn \u201ewird, entfteht. So wie das kleine Gehirn aus der \u201e Wirbelarterie, entwickelt fich das grofse aus der in-\u201enern Kopfpulsader. Aus dem grofsen und kleinen \u201eGehirn entftehen auf jeder Seite l'echs Faferh\u00fcndel, \u201ewelche zum verl\u00e4ngerten Marke zufammenfliefsen und \u201eaus diefem geht endlich das R\u00fcckenmark hervor, wor-\u201eaus die meiften willkilhrlichen Nerven entfproffen\u201c a).\n\u201e Zuerft alfo entfteht der fympathifche Nerv, dann \u201edas kleine, hierauf das grofse Gehirn, unter allen zu-\u201e letzt das R\u00fcckenmark.\u201c\n$\u2022 5-\nLeider findet fich auch nicht eine einzige Beobachtung , auf welche fich diefe Darftellung gr\u00fcndete. Herr Ackermann f\u00fchrt zwar als Gr\u00fcnde f\u00fcr feine Meinung ,l) die Entwicklung des Nervenfyftems in der Thier-\nl) A. a. O. p. 77. go. 81. a} A. a. O. p. so\u00ef.","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"reihe *) und 2) die Entwicklung der verfchiednen Sub-ftanzen des Ne\u00e7venfyftems an * * 3).\nDurch die erfte Bedingung glaubt er in fo fern feine Meinung zu begr\u00fcnden, als er es f\u00fcr unumft\u00f6fslich ge-wifs halts, dafs das Nervenfyftem der wirbellofen Thiere nichts anders als der fympathifche Nerv fey; allein ich weifs in der That nicht, woher er und andere diefe Ueberzeugung mit einer folchen Beftimmtheit haben. Offenbar kann man h\u00f6chftens nur fagen, dafs das ani-malifche und organifche Nervenfyftem in den wirbellofen Thieren noch nicht fo deutlich von einander ge-fchieden find, als in den h\u00f6hern und dafs das Nerven-fvftern in einigen von jenen, den Mollusken, mehr die Geftalt des fympathifchen Nerven, in andern, den Infekten und vielen W\u00fcrmern, mehr die des animalifchen Nervenfyftems habe 3). Ja auch dies ift nicht einmal ganz richtig, da bei mehrern, vielleicht allen Infekten, 4fich auf dem Darmkanal eigne Knoten finden, aus welchem feine Nerven entfpringen, und da bei allen Mollusken fich eigne Knoten finden, aus welchen vorzugsweife die Eingeweidenerven entftehen. Dies ift felbft bei den Aeephalen der Fall, und gewifs ift der von Man-\ns') A. a. O. p. 105.\n3) A. a. O. p. 107.\n3) Weit richtiger Tagt daher Herr Walther ( Phyf. B. 3. \u00a7. 563. S. 246.) \u00bbdafs die knotigen R\u00fcckennerven der untern Thiers \u201eeben fowohl als ein knotiges R\u00fcckenmark, denn als fym-\u201epathifcher Nerv betrachtet werden k\u00f6nnen, da fie auch in \u201eeinzelnen Klaffen, z. B. bei den Infekten, offenbar mehr ein \u201eknotiges R\u00fcckenmark, bei den Mollusken aber mehr fym-\u201epachifche Nerven find.\u201c","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"11\ngili entdeckte Nervenknoten, aus welchem die Eingeweide ihre Nerven erhalten, nicht, wof\u00fcr er ihn h\u00e4lt, das Gehirn, fondern der Mittelpunkt des fympathifchen Nerven.\nDafs das Nervenfyftem der wirbellofen Thiere ge-meinfchaftliches animalifches und organifches Nervenfyftem ift, ergiebt fich auch, meines Erachtens, fehr deutlich aus derv.Vertheilurig deffelben, fofern die aus den Knoten entftehendenF\u00e4den gleichm\u00e4fsig an die will-k\u00fchrlichen Muskeln und diejenigen Organe gehen, wel-ch\u00e9 bei den Wirbelthieren ganz oder vorzugsweife durch den fympathifchen Nerven verfehen werden. Diefen Einwurf fucht zwar Herr Ackermann fehr finnreich durch feine Darftellung des Urfprungs der R\u00fcckenmarksnerven zu enth\u00fcllen, der zu Folge cliefe mit einer doppelten Wurzel, aus dem organifchen und dem anima-lifchen Nervenfyftem entftehen; indeffen ift doch wohl kein Grund vorhanden, die von den Zwifchenrippen-knoten zu den R\u00fcckenmarksnerven gehenden F\u00e4den f\u00fcr Wurzeln und nicht vielmehr f\u00fcr Verbindungsf\u00e4den zwi-fchen dem R\u00fcckenmark und den Knoten zu halten.\nAuch Herr Carus fcheint das Nervenfyftem der wirbellofen Thiere f\u00fcr den Intercoftalnerven zu halten, wenn er gleich nicht glaubt, dafs beim Embryo derfelbe fr\u00fcher als das Gehirn und R\u00fcckenmark entftehe, indem er von denselben fagt, dafs er ein Gctng\u00fcenfyftem fey, welches auch noch in den h\u00f6hern Thierklaffen beftehe *). Als Gr\u00fcnde f\u00fcr diefe Behauptung fcheint er nur i) die\n0 A. a. O. S. 74- Not,","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"Form diefes NervenfyItems und 2) eine h\u00f6chft merkw\u00fcrdige Annahme zu haben, dal's das R\u00fcckengef\u00e4fs der Infekten dem R\u00fcckenmarke der hohem Thiere entfpreche.\nIn Beziehung auf den erften Grund kann man bemerken, dafs die Bildung diefes Nervenfyftems aus einzelnen Knoten mit der Zufammenfetzung des ganzen K\u00f6rpers aus Ringen und mit dem Mangel an Einheits-ftreben zufammenh\u00e4nge, welchen die ganze Organifation der niedern Thiere beurkundet. Die Anordnung die-fer Nervenfyfteme felbft aber giebt, wenn man fie n\u00e4her betrachtet, einen, wo ich nicht ganz irre, nicht unwichtigen Grund gegen die Annahme ab, dafs das Ner-venfyftem diefer Thiere Intercoftalnerv fey. Bei den meiften Infekten n\u00e4mlich ift die centrale Knoten reihe fo angeordnet, dafs die graue Subft\u00e4nz \u00fcberall, befonders aber feitlich, von weifslicherer Markfubftanz umgeben, in diefelbe, eingefenkt ift. Bei mehrern gehen die beiden weifslichern longitudinalen Faden,. welche die Knoten verbinden, und mit den feitlich abgehenden F\u00e4den in unmittelbarem Zufammenhange'ftehen, ununterbrochen unter den Knoten fort und die graue Ganglien-fubftanz. erfcheint auf die Markftr\u00e4nge aufgeletzt. Ganz vorz\u00fcglich deutlich ift dies beim Krebs. Hier ift die Aehnlicbkeit mit der beim R\u00fcckenmark der h\u00f6hernThie-re Statt findenden Anordnung , wo auch graue Subft\u00e4nz von weifser umgeben ift, nicht zu verkennen. Die letzterw\u00e4hnte Biklung ift faft noch merkw\u00fcrdiger, in* dem lie an das Verh\u00e4ltnifs der Anh\u00e4ufungen von grauer Subft\u00e4nz zu den Markftr\u00e4ngen erinnert, welches das","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"13\nGehirn der h\u00f6hern Thiere darbietet, infofern fie bei diefen v\u00f6llig auf \u00e4hnliche Weife auf den Schenkeln auf-\u00dftzen,\nDafs diefe Darftellung mit der Natur \u00fcberein-ftimmt, haben mich meine Unterfuch\u00f9ngen mit Be-ftimmtheit gelehrt. Herr Carus hat zwar meine fr\u00fchem Bemerkungei}, dafs in den Nervenknoten der Infekten \u00fcberall eine graue und\u2019 wei\u00dfe Subl'tanz deutlich fey \u2018 ), f\u00fcr eine optifcheT\u00e4ufchung oder Folge der Einwirkung des Weingeiftes erkl\u00e4rt s), allein letzteres war nicht der\u2018Fall, da ich die Theile immer frifch unterfuchte, und erfteres ift eben fo wenig g\u00fcltig, da die graue und weifse Subftanz theils viel zu deutlich abgefetzt war* theilsman, wie bemerkt, unter der grauen Subftanz oft die Markftr\u00e4nge vorlaufen lieht, wie es auch Herr Cat\u00fcs aus dem Krebfe richtig abgebildet, nur falfch erkl\u00e4rt hat, wenn er lagt, dafs die Markftr\u00e4nge \u00fcber den Knoten weglaufen 1 2 3). Uebrigens war meine fr\u00fchere Apgabe fo geftellt, dafs ich in der That nicht begreife, wie jemand, der nur einmal das R\u00fcckenmark eines Wirbelldfen Thieres mit Sorgfalt betrachtet hat, nur den geringften Anftofs daran nehmen k\u00f6nne.\nF\u00fcr den zweiten Grund, die merkw\u00fcrdige Behauptung, dafs das Riickengef\u00e4fs der Infekten dem R\u00fcckenmark der h\u00f6hern Thiere entfpreche, eine Vorbedeutung von ihm fey, bringt Herr Cams nicht nur,\n1)\tCuvier Vorl. \u00fcb. vergl. Ar^at. Eil. II. S, 49-\n2)\tA. a. O, S. 67.\nJ) A. a. O. Taf. l. Fig. III.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nwas doch fehr zu w\u00fcnfchen gewefen w\u00e4re, keine befon-clern Beweife bei, fondern, was man allenfalls daf\u00fcr an-fehenkann, fcheint geradezu feine Anficht zuwiderlegen. Wenigftens ift es mir etwas fchwer einzufehen, wie man auf der eine\u00bb Seite ganz richtig, wie bisher immer gefchehen, das fl\u00fcckengef\u00e4fs der Infekten mit den ver\u00e4ftelten Saftgef\u00e4fsen der W\u00fcrmer vergleichen, und es doch auf der andern als ein unvollkommepesil\u00fcckenmark anfehen, und hieraus folgern kann, \u201e dafs die Periode in \u201eder Bildung des Nerven, wo er noch als Gef\u00e4fs erscheint, gleich fo vielen andern Entwicklungsftufen, \u201ein gewiffen tieferftehenden Thiergefchlechtern, fixirt \u201eund zur beharrenden Nervenbildung erhoben ift\u201c *). Wahrlich, wenn man keine beffern Gr\u00fcnde f\u00fcr das Harvey'fche Entwicklungsgefetz h\u00e4tte, fo m\u00f6chte es wohl mit Hecht und mit Nutzen f\u00fcr die wahre Natur-forfchung fo lange gefchlafen haben. Als einzigen Einwurf gegen diefe Behauptung fcheint Herr Carus den Umftand anzufehen, dafs aufser diefem R\u00fcckenmark ja bei den Infekten noch ein anderes INTervenfyftem vorhanden fey. Ob er diefen durch die kurze Bemerkung, dafs diefes ein Ganglienfyftemfey, welches auch bei h\u00f6heren Thieren beftehe, entkr\u00e4ftet hat, laffe ich, nach dem auf den vorigen Seiten angef\u00fchrten, dahin geftellt feyn. So viel fcheint mir mit Beftimmtheit erwiefen, dafs, w\u00e4re das R\u00fccken gef\u00e4fs wirklich, wof\u00fcr es Herr Carus h\u00e4lt, es fich in der Thierreihe nicht zum Gef\u00e4fs-fyftem, fondern zum Nervenfyftem entwickeln m\u00fcfste.\ni) A. a. O. S. 75. u. 76-","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Ueberhciupt beweifen auch Le gallois's Verfuche wohl .uuwiderfprechlich, dafs Bichat und feine Nach-\u201c folger die Gr\u00e4nze zwif\u00e7hen dem Nerven fyftem des orga-nifchen und des anjmalifchen, Lebens viel zu fcharf gezogen, und den fympgthifchen Nerven f\u00fcr viel zu felbft-ft\u00e4ndig und vom ptf\u00e7kenmarke unabh\u00e4ngig angefeheii haben , da Zerst\u00f6rung, des letztem augenblicklich den Tod des fympathifclien Nerven zur Folge hat. ,\nHieraus, k\u00f6nnte man vielleicht mit Recht fchliefsen, dafs dep fympathifche Nerve, der hiernach nur als untergeordneter Theil des ganzen N\u00e7rvenfyftems erfcheint, durchaus nicht-fr\u00fcher entfteljen k\u00f6nne,, als der,->yon welchem er abh\u00e4ngig erfchejnti 'doch glaube ich nicht* dafs jene' Erf\u00e7heinung- geradezu di\u00e9fes Gewi\u00e7ht hat, in-dem eine Menge von Erfcheinungen im,Organismus be-, weifen, dafs fehr wohl Theile, welche entweder fr\u00fcher entftanden als andere, oder wenigftens diefelben bei weitem an Gr\u00f6fse und Wichtigkeit \u00fcberwogen, fp\u00e4ter bedeutend zur\u00fcckfinken, felbft ganz aus der Reihe der Organe verfchwinden k\u00f6nnen.\n$. <5-\nAls zweiten Grund f\u00fchrt Herr Ackermann den Umftand an, dafs die graue Subftanz fr\u00fcher als die weifse und namentlich aus dem Blute entftehe, diefe erft aus jener hervorgehe, es mithin wahrfcheinlicher fey, dafs fich erft die graue Subftanz des grofsen und kleinen Gehirns bilde, dann aus diefer die Markfub-ftanz entwickle und als verl\u00e4ngertes und R\u00fcckenmark hervorwachfe.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"Diefer Grund feheint eben fo wenig Gewicht zu haben als der vorige. Denn w\u00e4re auch das Hervorgehen d\u00e9s Nervenfyftems aus dem Blutfyftem fo erwiefen, als es wirklich nicht ift, fo ift doch fo viel gewifs, dafs fich am verl\u00e4ngerten und R\u00fcckenmark v\u00f6llig diefelben Bedingungen zur Entftehung der Nervenmaffe aus dem Blutfyftem finden> als am grofsen und kleinen Gehirn. Uebrigens ift es bekannt, dafs fich nicht nur beft\u00e4ndig im Innern des verl\u00e4ngerten und R\u00fcckenmarkes graue Subftanz in Menge findet, fondern anfangs das ganze Nervenfyftem gleichm\u00e4fsig grau ift, und dafs fich der Unterfchied zwifchen grauer und weifser Subftanz nur im R\u00fcckenmark, dem verl\u00e4ngerten Mark und den untern Theilen des Gehirns fr\u00fcher entwickelt, al\u00e0 in den \u00f6bern des Gehirns und in diefem Theile des Nervenfyftems \u00fcberh\u00e4uft, Bedingurigen, woraus man gewifs nicht ganz mit Unrecht auf die fr\u00fchere Anwefenheit des R\u00fcckenmarkes fchliefsen darf, zumal da diefes auch in Hinficht auf H\u00e4rte und Ausbildung \u00fcberhaupt fr\u00fcher vollkommen erfcheint als das Gehirn.\nF\u00fcr die Entftehung des R\u00fcckenmai'kes vor dem Gehirn in demfelben Organismus fpricht auch wohl die allm\u00e4hlige Entwicklung diefer Organe in der Thierreihe. Bei den niedrigen Wirbelthieren kann \u00fcber die Bedeutung der Haupttheile des Nervenfyftems kein Streit ent-ftehen und hier fieht man fehr deutlich von den Fifchen aufw\u00e4rts das Gehirn allm\u00e4hlig fich auf Koften des R\u00fcckenmarkes entwickeln. Die vordere Centralmaffe, aus welcher bei den wirbellofen Thieren die Kopf - und Sinnesnerven entftehen, entfpricht dunjh Lage und\nmehr","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"17\nmehr oder Weniger auch durch Anordnung dem Gehirn der Wirbelthiere fo fehr, dafs man he wohl mit keinem ander\u00bb Namen belegen kann. Zwilchen diefem und dem \u00fcbrigen:.Nervenfyftem aber nimmt das Mifs-verh\u00e4ltnifs bei den wirbellofen Thieren' noch mehr zu als bei den niedrigen Wirbelthieren, und man fcheint daher auch durch diele Stufenfolge berechtigt, den gr\u00f6fsten Theil des Nervenfyftems derfelben mehr f\u00fcr\nein; Analogon des anjmalifchen Nervenfyftems, als des\norgatiifchen anzufehen und zu vermuthen, dafs das R\u00fcckenmark nicht blofs vor dem Gehirn, fondera auch vor dem fympathifchen Nerven entftehe.\nDiele Vermuthung wird noch durch die Entwicklung des fympathifchen Nerven ip den Wirbelthieren bekr\u00e4ftigt, indem diefer von den S\u00e4ugthieren abw\u00e4rts kleiner, unvollkommner und \u00e4rmer an Knoten wird ftatt dafs, wenn das Nervenfyftem der- wirbellofen Thiere diefen Nerven darftellte, wahrfcheinlich doch wohl das Gegentheil Statt finden w\u00fcrde.\n$\u2022 7-\nUeberdies wird auch die Ackermarin'i\u00e7he Darftel-lung der Entfteh\u00fcngsweife des Nervenfyftems durch directe Beobachtungen vor der Hand wenigftens fehr un-wahrfcheinlich. Nach Malpighi's und Wolfs Beobachtungen am bebr\u00fcteten H\u00fchnchen ift es n\u00e4mlich das Gehirn und das R\u00fcckenmark, welche fich zuerft bilden. Der kahnf\u00f6rmig gebogne Stamm, die Carina, und der Kopf find die erften Achtbaren Theile. Schon um die zw\u00f6lfte Stuhde fahe Malpighi Spuren des Kopfes und die Bl\u00e4schen der Wirbel auf beiden Seiten der Ca-N, d, Archiv. I. 1.\tB","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"'18\nrina, innerhalb der beiden Seitenh\u00e4lften diefer letztem fell on gegen das Ende des erften Tages das R\u00fcckenmark und an deffen vorderm Ende die Hirnblafen, erft um die dreifsigfte Stunde mit Gevvifsheit das Herz I).\n,, DasSyftem, welches zuerft erzeugt wird, zu-\u201e erft feine beftimmte, eigenth\u00fcmliche Geftalt an-\u201e nimmt, fagt Wolf ausdr\u00fccklich, ift\u2019 das Nervenfyftem. \u201eIft diefes vollendet, fo bildet lieh nach demfelben \u201eTypus die Fleifchmaffe, welche eigentlich den Em-\u201ebryo ausmaebt. Darauf erfcheint ein drittes, das \u201eGefafsfyftem u. f. w.\u201c 2).\nAngaben, Womit auch meine Beobachtungen \u00fcber-einftimmen.\nDafs der Entftehung des Nervenfyftems nicht noth-w\u00e8ncTig die des Gef\u00e4fsfyftems vorangehe und jenes ver-mittelft des D\u00fcfchfickerns der Blutk\u00fcgelchen durch die Herzfubftanz gebildet werde, beweift wohl das Beifpiel der Infekten fehr deutlich, wo, ohne eine Spur von Gef\u00e4fsen, fich ein fehr entwickeltes Nervenfyftem findet.\nAuch Herr Tiedemann 3) ift der Meinung, dafs das Nervenfyftem fich aus dem Gef\u00e4fsfyftem bilde, indem, nach Harvey\u2019s, Malpighi's und Haller's Beobachtungen , die Hirnblafen erft nach dem Herzen entheben; allein ich weifs feine Beweisftellen weder mit den Von mir angef\u00fchrten, noch mit dem, was ich felbft am\nl) De format, pulli. Lond. 1669. p. 4. Append, ib. 1674. P- 4. \u00e4) Ueber die Bildung des Darmkanals im bebr\u00fcteten H\u00fchnchen.\nUeberf. von Meckel. S. 149.\n9) Ueber die kopflofen Mifsgeburten. S. 94.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Vogelembryo gefehen habe, zu reimen. Gewifs alfo ift? nach diefen die Acephalie nicht aus dem Mangel des Herzens zu erkl\u00e4ren, wie Herr Tiedemann glaubt, wenn er fagt:\n\u201eWenn das Gehirn, wie aucJi Ackermann an-\u201e nimmt, das Produkt des Gef\u00e4fsfyftems ift, fo kann es \u201e uns nicht wundern, dafsfiehin den kopflofen Mifs-\u201egeb\u00fcrten keiu Gehirn gebildet hat, weil diejenigen \u201eGef\u00e4fse, die Karotiden, fehlten, durch die das Ge-\u201ehirn h\u00e4tte gebildet werden follen.\u201c\nNoch aus einem andern Grunde aber entfteht die Acephalie nicht aus dem Mangel des Herzens. Haben gleich die meiften wahren Acephalen kein Herz, fo be-weifen doch die F\u00e4lle von Vogli ') und Gilibert l) 2 *), vielleicht auch v\u00f6n Zagorsky * ), dafs das Herz bisweilen, und fogar fehr regelm\u00e4fsig, ohne Gehirn vorhanden ift. Herr Tiedemann leitet die Hemicephalie aus derfel-ben Quelle als die wahre Acephalie. Sehr wenige F\u00e4lle, die von.Marrigues 4 *), von Brodle und von Lawrence6'), ausgenommen, hatten aber meines Wiffens alle bis jetzt, bekannten Hemiceph\u00e4len v\u00f6llig regelm\u00e4fsig entwickelte Herzen. Unftreitig ift alfo nicht der Mangel des Herzens Urfache des Gehirnmangels, fondern beide iliefsen aus einer Quelle.\nl) Vallisneri v. d. Erzeugung. S. 94.\nay Adverf. med. pr. p. CXXII.\ny) N. act. Petrop. T. XV. p. 4\u00c7.\n4) M\u00e8m. pr\u00e9s. T. IV. p. IS?.\ny) Phil.Transact. 1809. No.VII. Account of the direction of a human foetus in -which the circulation was carried on without a heart. t) Medico - chirurg. tr. Vol. V. p. 168.\nB 2","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\n$\u2022 8-\nAus den angef\u00fchrten Bedingungen glaube ich mit Hecht fchliefsen zu k\u00f6nnen:\n\u25a0 i) dafs das Nervenfyftem nicht aus dem Gef\u00e4fsfyftem entfteht ;\n2) dafs nicht der fympathifche Nerv, fondera das R\u00fcckenmark und das Gehirn die Urtheile desNer-venfyftems find.\n9-\nEs fragt fich nun, ob R\u00fcckenmark und Gehirn gleichzeitig, oder eines nach dem andern entftehen und, wenn das letztere Statt findet, in welcher Ordnung fie erfcheinen?\nSchon fo eben habe ich mehrere Gr\u00fcnde f\u00fcr die Annahme aufgeftellt, dafs das R\u00fcckenmark fr\u00fcher als das Gehirn entftehe, namentlich die fr\u00fchere Ausbildung des erftern in der Thierreihe und im F\u00f6tus.\nNoch andere Gr\u00fcnde find 1) die Bemerkung, dafs beim Embryo, wenn auch \u00fcberhaupt und w\u00e4hrend des gr\u00f6fsten Theiles des F\u00f6tuszuftandes das Gehirn und der Kopf verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zum R\u00fcckenmark und dem \u00fcbrigen K\u00f6rper weit gr\u00f6fser find , als in fp\u00e4tern Perioden, dennoch in den allererften Lebensperioden diefes Ver-h\u00e4ltnifs weniger zu Gunften des G\u00e8hirns ift, als in den darauf folgenden;\n2)fprechen f\u00fcr diefe Vermuthung die kopflofenMifs\u2022 geb\u00fcrten. Nichts weniger als feiten ift die Entwicklung des R\u00fcckenmarkes und der Wirbelf\u00e4ule nach oben der-geftait gehemmt, dafs keine Spur von Gehirn undSch\u00e4-","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"del vorhanden ift, und dennoch ift der vorhandene Theil des R\u00fcckenmarkes normal; dagegen ift mir kein Bei-Ipiel einer Mifsgeburt bekannt, wo nur der Sch\u00e4del nebft dem Gehirn entwickelt gewefen w\u00e4re\u00bb Home's Doppelkopf ift der einzige Fall diefer Art, den man vielleicht hierher ziehen k\u00f6nnte, allein hier fafs der zweite, mit dem erften im Scheitel verbundene Kopf auf einem vollft\u00e4ndig entwickelten K\u00f6rper\u00bb Herr Acker-mann hat zwar diefen Grund durch die Behauptung v\u00f6llig zu entkr\u00e4ften, gefucht, clafs die Acephalie durchaus keine urfpr\u00fcngliche Bildungsabweichuug, fondera Immer nur Folge einer Zerft\u00f6rung des vorher normal gebildeten Sch\u00e4dels und Gehirns durch Wafferfuchtfey; allein er hat auch liier nur behauptet* nicht bewiefen.\nf- 10-\nZwar bin ich weit geneigter, f\u00fcr diefalfched\u00ab?-phalie oder Hemicephalie diefe Erkl\u00e4rung anzunehmen , als denen beizutreten, welche, wie z. B. S\u00f6m-merring *\u2019), Prockaska *), und neuerlich Gail * * 3 4 ) und Tiedemann +}\u25a0 fife f\u00fcr urfpr\u00fcnglich halten, indem die Gr\u00fcnde, welche f\u00fcr diefe Meinung angef\u00fchrt werden, durchaus nicht er weifend find;\nDie vorz\u00fcglichften Gr\u00fcnde f\u00fcr diefe Meinung lind ungef\u00e4hr folgende :\nt) Abbildungen und Befchreib. einiger Mifsgeburten. Mainz S. h ff\na) Annot. acad. fase. 3, p. 182 ff.\n3)\tRecherches fur le fyft\u00e8me nerveux, \u00e0. Paris, 1809\u00bb p, a\u00e9 ff.\n4)\tAnat. der kopflofen Mifsgeb. Landsh. I$l j. S, fif;","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ef) Die Aehnlichkeit diefer Mifsgeburte'- *)'-\n\u0430)\tdie Vergefellfchaftung des Sch\u00e4del- und Hirnmangels mjt andern Bil.dungsfehlern \u2019);\n3^ die Unm\u00f6glichkeit, dafs, nach einer folchen Zer-\nI ft\u00f6rung des Gehirns, das Leben noch fortgefetzt werden k\u00f6nne\n4)\tder Umftand, dafs nie ein F\u00f6tus mit frifchen Spuren einer folchen Zerreifsung geboren werde, was doch \u00f6fters gefchehen miifste, da Krankheit, und Tod deffelben meiftens Fr\u00fchgeburten veran-laffen 4);\n5)\tdie unverletzte Befchaffenheit fo weicher Theile als der Nerven bei diefer Mifsbildung *);\n\u0431)\tder Mangel an Spuren geheilter Wunden oder zerfreffener Knochenr\u00e4nder, die vielmehr ganz glatt und rund find s) ;\n'7) Jafs Wafferkopf nie Zerft\u00f6rung des Gehirns, fon-dern immer nur Hirnbruch veraulaffen k\u00f6nne 7).\n\u00a7. 11.\nAllein i hiergegen l\u00e4fst fich bemerken ;\nI*) Die A\u00e8hnlichkeit diefer Mifsgeburten unter einander erkl\u00e4rt fich eben fo gut, wenn man eine und\n1) Sommerring,\n2J S\u00f6mmerring, Tiedemann, 3 Proehaska,\n4)\tGall a a. O,\n5)\tGall ebendaf.\n6)\tGail ebendaf.\n7)\tGall.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"diefelbe Veranlagung f\u00fcr alle, Wafferanh\u00e4ufung im Innern des Sch\u00e4dels, annimmt.\nDafs diefe Veranlaffung wirklich Statt finde, wird noch wahrfcheinlicher durch die Aehnlich-keit, welche zwifchen den hirnlofen Mifsgebur-ten und den Wafferk\u00f6pfen Statt findet, indem bei beiden das Augenh\u00f6hlendach ftark herabgedr\u00fcckt ift, woraus fich das Vorliegen der Augen der hirnlofen Mifsgeburten fehr wohl erkl\u00e4rt.\n2) Die Vergefellfchaftung diefer Verunftaltung mit andern Bildungsabweichungen fpricht nur gegen die Entftehung des Hirnmangels durch eine \u00e4ufsere Gewalt, nicht gegen die Entftehung durch Wafferanh\u00e4ufung im Innern des Sch\u00e4dels. Entweder find diefe Bildungsabweichungen Fehler derfelben Art, oder fie geh\u00f6ren in die entgegengefetzte Klaffe. Erfterer Art find die von Herrn Sommer ring und Tiedemann angef\u00fchrten , Hafenfeharte, Nabel-hruch, Wirbelfpaltey Halsmangel, Darmanhang, mangelhafte Entwicklung des Darmkanals \u00fcberhaupt, denen man noch eine Menge andrer fehr leicht zufetzen k\u00f6nnte. Da der Wafferkopf felbft, wie ich in meiner pathologifchen Anatomie 1 ) be-wiefen habe, nur ein regelwidriges Fort wachfen des Gehirns nach einem fr\u00fchem Typus ift, fo ift es nicht auffallend, dafs mit ihm und vielleicht durch ihn und die darauf folgende Zerft\u00f6rung und Vernichtung des Gehirns \u00e4hnliche Bildungsabweichun-\n1) Bd. 1. ms. S. 260. ff.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"gen in andern Organen Vorkommen. Eben fo k\u00f6nnen entgegengefetzte Bildungsabweichungen, Doppeltwerden, auf diefelbe Weife zu einem fol-chen Fortwachfen -des Gehirns nach einem fr\u00fchem Bildungstypus Gelegenheit geben, wie jede ^Erh\u00f6hung der Th\u00e4tigkeit eines Organs mehr oder weniger mit Sinken derfelben in einem andern verbunden ift. Vorz\u00fcglich tritt aber wohl ein folches Verharren auf dem F\u00f6tustypus da ein, wo doppelleibige Mifsgeb urten im Kopfe verwachfen find, indem ein Verfuch zur Hervorbringung neuer Combinationen, wie er in den Verwach-fungsfteilen immer gemacht werden mufs, fchwe-rer zu gelingen fcheint, als das blofse D\u00f6ppelt-werden, weshalb auch Doppeltmifsgeburten z. B. h\u00e4ufiger find, als die umgekehrte Lage der Eingeweide. Es giebt alfo, ungeachtet Herr Tiedemann dies nicht findet1 ), wohl einen urf\u00e4chliclien Zufammenhang zwifchen diefen Bildungsfehlern und einer fr\u00fcher etwa vorhanden gewefenen Kopf-wafferfucht.\t'\tv\nDie Wirbelfpalte foilte \u00fcbrigens, beil\u00e4ufig Zu bemerken , gar nicht als Grund f\u00fcr oder gegen irgend eine Erkl\u00e4rungsweife diefer Mifsgeburten erw\u00e4hnt werden, da es einleuchtet, dafs fie mit dem Hirn-und Sch\u00e4delmangel v\u00f6llig daffelbe ift.\n3) Die Unm\u00f6glichkeit, nach einer folchen Zerft\u00f6-rung noch zu leben, gilt f\u00fcr den F\u00f6tus, befonders den fr\u00fchem, durchaus gar nicht, da man weifs,\n1) A. a. O. S, 92.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"wie lange manche Thiere, mit denen er indenerften Perioden ganz \u00fcbereinkommt, felbft weit bedeuten-dere*Zerft\u00f6rungen ertragen. Uebrigens k\u00f6nnte man beinahe fagen, dafs, wenn der F\u00f6tus ohne Gehirn reifen und Geh vollkommen entwickeln kann, er auch wohl die Zerft\u00f6rung deffelben ertragen k\u00f6nnen muffe. Ich fage mit Bedacht: beinahe, indem beides nat\u00fcrlich nicht daffelbe, und eins um des andern willen nicht nothwendig ift. Vielmehr bin ich \u00fcberzeugt, dafs eine folche Zerft\u00f6rung des Gehirns nur in fehr fr\u00fchen Perioden ertragen werden k\u00f6nne, hier aber gewifs.\t-\n4)\tDer vierte Grund ift zuv\u00f6rderft fehr wenig erw\u00e9i-fend, denn\na) fft Krankheit und Tod des F\u00f6tus gewifs nicht dfa li\u00e4ufigfte Veranlaffung zum Fr\u00fchgeb\u00e4ren j ift doch wohl Sch\u00e4delmangel keine kleine Krankheit. Wird nun cfurch diefen an und f\u00fcr fich das Fr\u00fchgeb\u00e4ren nicht, veranlafst, fo fieht man nicht ein, warum nicht auch fr\u00fcher \u2022Wafferkopf ohne eine folche Folge Statt gefunden haben folle?\nc) Dafs nie ein F\u00f6tus mit frifchen Spuren einer fol-chen Zerreifsung geh\u00f6ren. werde, beweift nur, dafs die Zerreifsung immer fehr fr\u00fch entfteht, wie fchon fo eben bemerkt wurde.\n5)\tDie unverletzte Befchaffenbeit der weichen Nerven beweift eben fo wenig, da man bei der Hirn-wafferfucht gleichfalls die Nerven amvefend, und doch die Knochen des Sch\u00e4dels fehr unvollkom-","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"men entwickelt, kaum knorplig findet. Uebri-gens find die Nerven an ihren Urfpr\u00fcngen beim\n_ Hirnmangel gew\u00f6hnlich auf diefelbe Weife alienirt, als bei der Hirnwafferfucht, d\u00fcnn \u00bb weich w marklos.\n6) Dafs keine Spuren geheilter Wunden, die Knochenr\u00e4nder nicht zerfreffen, fondern glatt find, ift theils nicht ganz richtig, theils leicht zu erkl\u00e4ren, Wie will man beweifen, dafs die Ver-bindungsftelle der R\u00fcckenmarks-und Hirnh\u00e4ute mit den allgemeinen Bedeckungen nicht eine Narbe ift ? Dafs ein allm\u00e4hlig zerft\u00f6render Druck die Knochen glatt abfchleift, ift aus den Ver\u00e4nderungen, welche diele beim Aneurysma, dem Hirnfchtyamm und felbft der HirnwaJJ'er-fucht erleiden, fo bekannt, dafs man fick in der That \u00fcber diefen Grund wundern mufs, da er vielmehr f\u00fcr als gegen diefe Annahme fpricht.\n-?) Ganz unerwiefen ift es, dafs Wafferkopf nie Zerft\u00f6rung des Gehirns, fondern nur Hirnbruch her Vorbringen k\u00f6nne, indem man nicht einfieht, warum nicht -eine tiberm\u00e4fsige Ausdehnung des, weichen Gehirns und Sch\u00e4dels durch Waffer eben fo gut Zerreifsung diefer Theile als Hervordringen derfelben veranlaffen k\u00f6nne. H\u00f6chft wahr-fcheinlich h\u00e4ngt die Verfchiedenheit des Erfolges doch wohl nur von zuf\u00e4lligen Umft\u00e4nden, dem Grade der Wafferanh\u00e4ufung, der Fertigkeit des Gehirns und des Sch\u00e4dels, der Zeit, worin die Wafferanh\u00e4ufung eintritt, u. f. w. ab.","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"87\n$\u2022 12.\nEs w\u00e4re alfo hiermit fo vie] erwiefen, dafs dec Streit \u00fcber die Entftehung des Hirnrnangels noch nicht zu Gtinften derer' entfchieden fey, weiche ihn f\u00fcr ur-fprtingJich anfahen. Man kann aber, glaube ich, dreift weiter gehen und der Meinung, dafs er wirklich eine F-OJge von Wafferanh\u00e4ufung fey, beitreten. Denn:\n1)\tbei der Wifbelfpalte, welche von den Verfech* tern jener Meinung felbft als derfelbe Zuftand betrachte1 iwjrd\u00bb und h\u00e4ufig mit Hirnwafferfucht oder Schrie \u00abfefanaogel vereinigt ift, liegt ein folcher' urf\u00e4chlieher Zufammenhang hinl\u00e4nglich am Tage. Hier fchliefsen fich durch unmerkliche Zwifchenftufen die F\u00e4lle, wo, tffit unverletzten allgemeinen Bedeckungen das in der Wirbelf\u00e4ule angeh\u00e4ufte Waffer an einer Stelle derfelbea fis eine Gefehwulft hervordringt, welche mit dem Wafferkopf \u00fcbereinkommt, an diejenigen an, wo die Wirbelfaule offen iff, die allgemeinen Bedeckungen V\u00f6llig im Umfange diefer Stelle fehlen, und eben\"fo wenig vom R\u00fcckenmark an derfelben eine Spur vorhanden ift. Selb ft nach der Geburt lieht man ja. \u00e4ll-m\u00e4hlig diefe Erfchemungen in demfelben Subject mach einander folgen,\n2)\tDie Befchaffenheit der Hemlcephalie felbft bietet Bedingungen dar, welche diefer Meinung fehr das Wort reden. Dafs die Augenh\u00f6hlen h\u00f6chft wahr-feheinlich durch eine von innen nach aufsen dr\u00fcckende Baft verengt und dadurch dje Augen vorgedr\u00e4ngt wurden, habe ich fchon bemerkt. Gar nicht feiten aber find gew\u00f6hnlich fehr grofse h\u00e4utige, am Hinter*","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nhaupte. h\u00e4ngende, verfehle ffene oder zerriffene Beutel mit Hirnmamgel und dem v\u00f6lligen Habitus der Hemi-cephalie vergefellfchaftet.\nWalter l) hat, auf den Mangel oder die Anwesenheit eines /eichen , durch die Hirnh\u00e4ute und die allgemeinen Bedeckungen gebildeten Sackes geft\u00fctzt, die fogenannten Katzenk\u00f6pfe daher in zwei Arten ahge-theilt, von denen die erftere, wo das Gehirn entweder ganz fehlt, oder-wenigftens frei da liegt, feltner als die letztere jft. In dem h\u00e4utigen Sack ift dann gleichfalls entweder kein oder nur ein fehr unvollkommnes Gehirn enthalten.\nHier fieht man den Uebergang vom Wafferkopfe zu der Hemicephalie fehr deutlich. Eben fo einleuchtend? ift es, dafs der Hirnhruch nur eine Variet\u00e4t der letzten Bildung, am \u00e7\u00e0chtigften wohl eine Zwifchenftufe zwifchen ihr und dem gew\u00f6hnlichen Wafferkopfe ift, \u25a0welche darin begr\u00fcndet ift, dafs das Gehirn und die in feinem Umfange angeh\u00e4ufte Fl\u00fcffigkeit nur an einer kleinen Stelle hervorgedrungen ift, gerade, wie auch die Grade der Oeffnung im hintern Umfange der Wir-belflule diefelhen Verschiedenheiten darbieten.\n$- 13-\nMit diefer Annahme ift aber keineswegeS geradezu gefagt, dafs das Gehirn bei diefen Mifsgehuctea -fr\u00fcher normal gebildet und erft fp\u00e4terhin durch Waf-ferfucht zerft\u00f6rt worden fey, wie mehrere Schriftfteller,\nl) Mus. anac. p. i. iz.","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"zM. Morgagni lind Herr Ackermann glauben. Vielmehr habe ich fchon fr\u00fcher die Meinung wahrfcheinlich zu machen gefucht, dafs die Hirnh\u00f6hlenwafferfucht in den meiften F\u00e4llen nur ein Forttyachfen des Gehirns nach dem fr\u00fch ft en Typus fey, und nach mir hat Herr Tiedemann f\u00fcr fie diefelben Gr\u00fcnde angef\u00fchrt *). Dies ift aber ganz gleichg\u00fcltig, denn immer ift darum der Hirnoder Sch\u00e4delmangel nicht urfpr\u00fcnglicher Zuftand, fondera nur Folge eines andern, der Hirnvvafferfucht, gleichviel, auf welche Weife diefe entstanden fey.\n\u00a7\u25a0 14-\n\u201cUngeachtet ich aber annehme, dafs die Hemi-cephaiie kein urfpr\u00fcnglicher Zuftand ift, fondera durch die regelwidrige Anh\u00e4ufung im Innern des Sch\u00e4dels, fie finde nun Zwifchen dem Hirn und deffen H\u00e4uten oder in den H\u00f6hlen des erften Statt \u2014 beides in den fr\u00fchen F\u00f6t\u00fcsperioden normal \u2014 veranlafst wird, fo glaube ich mich doch dadurch nicht zu der Behauptung berechtigt, dafs auch die fogenannten wahren Acepha-le\u00fc auf diefe Weife entfteh\u00e8n. Zwar habe ich felbft vor geraumer Zeit in einem Auffatze \u00fcber diefe Bildungsabweichung diefe und die hirnlofen Mifsgebutten \u00e4ls v\u00e8rfchied\u00ebneGlieder einer Pieihe zufammengeftellts), allein weder damals noch in einet fpatern Bearbeitung deffelben Gegenftandes 3) mit Beftimmtheit diefe Zufam-menftellung auf etwas anders als die \u00e4ufsere Form be-\n;t) \u00c0. a. O. p. 9$.\na) Beitr. Bd. I. H. t. 180S. No. VII. ?) Pathol, .All\u00e2t. Bd. I. \u00a7, I\u00bb3. 254.","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"39\nzogen und am allerwenigften je die Meinung gehegt* dafs diefe wahren Acephalen ehemalige Wafferk\u00f6pfe feyn k\u00f6nnten. Ungeachtet der Uebergang von ihnen zu den Hemicephalep fehr allm\u00e4hlig gefchieht, unge-achtet gar nicht feltefti am Obertheile diefer Mifsgebur-ten fich mehr oder weniger grofse und zahlreiche Waf-, ferblafen befinden, reichen doch diefe Erfcheinunge\u00bb keinesweges .zu Begr\u00fcndung der Annahme hin, dafs Gehirn und Sch\u00e4del hier jedesmal vorhanden gewefeh W\u00e4ren. Vielmehr hqlte ich jene Blafen nur f\u00fcr un gelungerte Verfuche zur Bildung eines Gehirns, welches fich nie \u00fcber feinen fr\u00fcheften Zuftand erhob, um welches fich kein Ko\u00e7f anbildete, das nur durch die Haut bedeckt wurde, und nie einen folchen Umfang erreich te, dafs dadurch Einrifs-und Zerft\u00f6rung erfolgt w\u00e4re.\nDies ift der niedrigTte Zuftand, der Walter k\u00f6pf der h\u00f6here, Weniger vom Normal entfernte, die Hira--iofigkeit eine zuf\u00e4llige Folge des letztem. ' Wo hier nur ein kleiner Theil des Sch\u00e4dels und Hirns fehlte pder diefes ganz, aber, wenn auch dies nicht immer, Zu klein, vorhanden ift, da war h\u00f6chft wahrfchein,-lieh das Waffer an feiner \u00e4ufsern Fl\u00e4che angeh\u00e4\u00fcft und die 'Unvollkommenheit und Kleinheit oder Nacktheit des Gehirns Folge der Zerft\u00f6rung der Sch\u00e4delknoche\u00bb durch daffelbe.\n$. 15-\n- Die wahren Acephalen fprechen alfo vollkomme\u00bb\n, f\u00fcr den Satz, dafs das R\u00fcckenmark vor dem Gehirn entftehe, wenn gleich die Hemicephalcn ihn nicht","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"31\ngeradezu erweifen, Dafs \u00fcbrigens Herrn Ackermann's \u00c4usfptuch : \u201e Eft tale affertum (adeff\u00eb medullam fpina^ \u201elern, cerebrum\u2018flutem non effe evcflu\u00c6\u00fcm ) bmnino le-\u00bb \u201e gibus naturae \u00f6rganicae contrarjiim, in qua partes \u201e \u00f6rnnes in tot\u00f6 funt et unaquaeque pars totuni re-\u201epraefentat; \u201c der zwar nur b\u00e9i Gelegenheit der He-micephalen gethan wird', aber offenbar f\u00fcr jeden Mangel eines Theiles gilt, kein Grund gegen diefd Anficht ift; brauche ich nicht zu bemerken, da es f\u00fcr jedes fehlende Organ etwas fcHwer feyn m\u00f6chte, zu bewcifen, dafs es vorhanden gewefen i abet nuip zer* It\u00d6rt worden fey.\n$. 16.\nIch glaube daher drittens feftfetzen zu k\u00f6nnen, tfafs das R\u00fcckenmark fr\u00fcher als das Gehirn entfteht. Unftr\u00e8itig hat diefe Bedingung, wie jede Erfcheinung, ih\u00ef\u00e9n' Grund, \u2018 hur m\u00f6chte ich midi nicht erdrei&eq, fhii geradezu' aufzufinderi. Herr Citrus hat ihn zwar leicht und mit Gewifsheit ausgemittelt 1 ). Das R\u00fcekenttta\u00eflt \u00abfczt\u00df rrfidh \u00abach- ihm n\u00f6thwendig zuerft hilden, weil es dem* Herzen gegen\u00fcber liegt. Schlade imr, dafs bei fo vielen Thieren-ein Nervenfyftem ohne (jef\u00e4fsfyftem, oder ein Gef\u00e4fsfyftem ohne Nervenfyftem Vorkommt,\u2019 dafs nach den genaueften Beobachtungen rfai Nervenfyftem beinl Embryo fr\u00fcher als das Ge-f\u00effsfyftem \u00e9ntfteht, und dafs die1 Uieiften kopflofen Mifsgeb\u00f9rten kein Herz haben, ungeachtet fieh ein R\u00fcckenmark findet, alles Gr\u00fcnde, welche Herr Ca-\ni) \u00c0. a. O. S. 7*.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"53\nrus gegen Herrn ' Ackermann's Meinuug anf\u00fchrt, da es ihm doch wohl h\u00e4tte beifallen follen, dafs man Tie eben fo gut gegen ihn felbft an wenden k\u00f6nne. Eigentlich fcheint zwar Herr Carus dem Herzen eben fo gut das Gehirn als das R\u00fcckenmark entgegenzufetzen, indem er die anf\u00e4nglich fo hohe Lage des Herzens beim Embryo und bei den Fifchen daher erkl\u00e4rt und die Geftalt beider Theile parallelifirt, und er k\u00f6nnte alfo gegen den yon den Aeephalen hergenommenen Grund einwenden, dafs das R\u00fcckenmark nur den Nabelge-fafsen,entspr\u00e4che, aliein, abgerechnet, dafs er fich doch etwas widerfpr\u00e4che, fo behalten di\u00e7 \u00fcbrigen Gr\u00fcnde ihre Kraft; es kommt .noch .1) der neue hinzu, dafs bei einer Menge Mollusken zwifchen der Lage-und Anordnung des Gehirns und des Herzens durchaus nicht diefelben Beziehungen Statt finden, und 2) gelten dann gegen ihn die fcfcon oben angef\u00fchrten Beifpiele von vollkommner Ilerzentwicklung nfit g\u00e4nzlichem Hirn\u00bb mangel.\nAls wahrfcheiniicher kann .man daher unftreitig Wohl die von Lawrence neuerlichft ge\u00e4ufserte Meinung anfehen, dafs das R\u00fcckenmark die Bedingung der Ent-ftehung des Herzens fey, w\u00f6f\u00fcr er 1) den Umftandj dafs, nach Brodie's und Le Gallois\u2019s Verfuchen, dis Quelle der Bewegungen des Herzens das R\u00fcckenmark ift, und 2) den anf\u00fchrt, dafs bei allen bis jetzt bekannten Mifsgeburten nie I^angel des R\u00fcckenmarks mit Anwe-fenheit des Herzens verbunden gewefen fey\nIn\nl) Medico-Chirurg, transact, vol. V. p. 222.","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"33\nIir der That fehlt oft, wie fchon oben *) bemerkt wurde, das Herz mit Anwefenheit des R\u00fcckenmarkes , allein von den entgegengefetzten Bedingungen find auch mir keine Beifpiele bekannt. Zwar k\u00f6nnte man dagegen die F\u00e4lle von vollkommenem R\u00fccken-marksmangel bei R\u00fcckenfpalte mit Anwefenheit eihes normalen Herzens anf\u00fchren; allein, da hier wahrfchein-lich das R\u00fcckenmark ehemals vorhanden war, nur lieh picht \u00fcber die fr\u00fcheften Bildungsftufen erhob, und eben durch das regelwidrige Fortwachfen nach dem embryo-nifchen Typus zerft\u00f6rt wurde, fo beweifen diefe nichts.\n, Ein befferer Grund gegen diefe Anficht w\u00e4re die Anwefenheit von Gef\u00e4fsen ohne Nerven in der Thierreihe, wovon die Medufen und die verwandten Ge-fchlechter, bei denen fich der Darm gef\u00e4fsartig durch die Subftanz des K\u00f6rpers verzweigt, die Hoiothurren; Afterien, Meerigel, bei denen deutliche Gef\u00e4fse vorhanden find, ohne dafs man mit Gewifsheit Nerven wahrn\u00e4hme *), Beifpiele darbieten.\n$. 17.\nDas Nervenfyftem bildet ein ununterbrochnes Ganze: einige Theile deffelben entftehen offenbar fr\u00fcher als andre, namentlich, nach den angegebenen Gr\u00fcnden, das R\u00fcckenmark fr\u00fcher als das Gehirn, und, fo\n\u25a0 i) S. 19,\ns) S. aufser Cuvier Vorl. \u00fcb. vergl. Anatomie Th. 3. hier\u00fcber Konrad de afteriarum fabrics. Halae 1814.\nN. d. Archiv. I. /.\tC","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"viel die Beobachtung lehrt, weit fr\u00fcher als die Nerven. Man kann daher nicht ohne Grund fagen, dafs die fp\u00e4-ter vorhandenen Theile aus den fr\u00fchem hervorwach-fen, ausfproffen, von diefen gezeugt werden, wie der junge Polyp von dem alten. Gegen diefe Anficht kann offenbar nicht eingewandt werden: \u201edafs die \u201eeinzelnen Theile der nervigen Centralmaffe wohl im \u201eGegenfatze zu einander und zu dem Gef\u00e4fsfyftem, als \u201e lein nicht aus einander entftehen, fondern an dem Orta \u201e gebildet werden, wo wir fie vorfinden \u201c *). Niemand wird behaupten, dafs das Gehirn etwa erft im R\u00fcckern mark verborgen gewefen und aus demfhlben hervorge-fchoben worden fey, wie hier zu verliehen gegeben wird. Eben fo wenig wird man l\u00e4ugnen, dafs eine alt gemeine Fl\u00fcffigkeit vorhanden feyn m\u00fcffe, aus welcher fich daffelbe bildet, dafs alfo das Gef\u00e4fsfyftem, nach* dem es fich entwickelt hat, in fo fern Bedingung zur Entftehung fey: allein dennoch kann man mit Recht fagen, dafs von dem R\u00fcckenmarke aus, in ununter-brochnem Zufammenhange mit diefem das Gehirn enfr jiehe, dafs die Entftehung des erftern der des letztem nothwendig vorangehen m\u00fcffe, eine eben fo wefentliche Bedingung zum M\u00f6glichwerden derfelben fey, als die Anwefenheit der Nahrungsfl\u00fcffigkeit ; diefe Anficht alfa nicht blofs, wie Herr Cants glaubt, zum Behuf der Demonftrationen etwa zu entfchuldigen ife, fondera vollkommen als mit der wirklichen Bildungsge-fchichte \u00fcbereinfdmmend betrachtet werden kann.\nl) Carus a. a. O. S. ag\u00ee.","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"35\n$- 18-\nUebrigens wird es f\u00fcr jetzt zweckm\u00e4fsiger feyn, zu beobachten, als Gefetze zu geben; und ich gehe daher zun\u00e4chft zur Darftellung der Entwicklungsgeschichte des R\u00fcckenmarkes und des Gehirns nach dem oben angegebnen Plane \u00fcber. Da ich von Thierembryonen eine vollft\u00e4ndigere Reihe z\u00fc unterfuchen Gelegenheit hatte, als v\u00f6n ittenfchlichen, und unter jenen die Kaninchonembryonen in den fr\u00fchften Perioden unterfuchen konnte, fo werde ich diefe um fo mehr zuerft betrachten, als fie auch im vollkommnen Zuftande unter den \u00fcbrigen S\u00e4ugthieren ftehen, deren Nerven-lyftem ich in Hinficht auf ihre Entwicklung beobachten konnte.\nI. Kaninchenembryonen.\nTa/. I, fig, I \u2014 15.\n$\u2022 19-\nDer kleinfte Embryo *) ift drei Linien lang, noch v\u00f6llig ohne Spuren von Extremit\u00e4ten, ganz von der Geftalt eines Wurmes, der Kopf verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig kleiner zum K\u00f6rper als in fp\u00e4tern Perioden. Etwas oberhalb der Mitte des K\u00f6rpers bemerkt man zwei \u00fcber einander liegende, l\u00e4ngliche Blafen, welche auf dem R\u00fcckenmarke, das auf jeder Seite als ein Streif\n1) Taf. 1. Fig. 1.\nC 2","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"36\nerf\u00e7heint, auffitzen, von oben nach unten am h\u00f6chften find und von welchen die obere etwas gr\u00f6fser und rundlicher als die untere ift. Auf.die obere Blafe folgt eine dritte mehr rundliche, die von vorn nach hinten am l\u00e4ngften ift und die h\u00f6chfte Stelle einnimmt. Vor diefer liegt eine fchr\u00e4g abfteigende, hinten engere, vorn Und unten fich rundlich erweiternde Blafe, unter allen bei weitem dig gr\u00f6fste, auf welcher feitlich nach vorn, nicht weit \u00fcber ihrem vordem Ende, gegen ihren obern Umfang, das \u00c4uge dicht auffitzt.\nDie Bedeutung diefer Blafen ift nicht f\u00fcr alle leicht auszumitteln. Die dritte ftellt uni'treitig, wie fich aus der weitern Entwicklung ergiebt', die Vierhiigel (Eminentia quadrigemina) dar: die vordere ift das Rudiment der Hirnganglien und Hemifph\u00e4ren, die hier nur noch eine einfache Maffe ausmachen. Die erfte Blafe ift h\u00f6chft wahrfcheinlich das verl\u00e4ngerte R\u00fcckenmark die zweite die Hirnjchenkel, oder we-nigftens der hintere Theil derfelben.\n$\u2022 20.\nBei einem nicht v\u00f6llig doppelt fo grofsen Embryo an dem beide Extremit\u00e4ten deutlich, doch noch ungefingert find, hat fich die Anordnung bedeutend ge\u00e4ndert. Das R\u00fcckenmark, welches gleichfalls aus zwei Seitenftr\u00e4ngen befteht, wird an feinem obern Ende bedeutend breiter und biegt fich unter einem rechten Winkel nach vorn. Diefa utngebogene, nach vorn\ni) Fig. 3.","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"37\nimmer ft\u00e4rker anfch weilende und breiter werdende Stelle ift das verl\u00e4ngerte, oben ganz offene, Mark. Hierauf folgt ein einfacher, mehr zufammengezogener, lehr l\u00e4nglicher, nach vorn gew\u00f6lbter, nach hinten con-caver Theil, der fehr fchr\u00e4g von hinten nach vorn ab-fteigt, hinten etwas angefchwollen ift, und in feiner vordem Fl\u00e4che eine deutliche L\u00e4ngenfpalte zu haben fcheint, indem er hier d\u00fcrchfichtig ift. Der hintere Theil feines obern Umfangs fteht etwas h\u00f6her als der obere Theil des vordem Endes des verl\u00e4ngerten Markes, ohne ihn aber nach hinten zu \u00fcberragen. Dies ift der Vierh\u00fcgel, der in den auf ihn nach unten folgenden Theil mit feinem untern zufammengezogenen Ende allm\u00e4hliger als beim erften Embryo \u00fcbergeht. Diefer vorderfte, unterfte Theil hat feine Geftalt bedeutend ge\u00e4ndert, indem man auf beiden Seiten neben und vor feinem untern Ende eine fehr l\u00e4nglichte, nach vorn gew\u00f6lbte, nach hinten ausgeh\u00f6hlte Biafe, unter aller\u00bb Hirntheilen den kleinften , herabfteigen fleht.\nDie einzelnen Hirntheile gehen alfo in diefem Gehirn ununterbrochner in einander \u00fcber, das blafige Anfehen der einzelnen Maffen ift verfchwunden, und die vorher einfache vordere Maffe hat fleh in Hirnganglien und Hemifph\u00fcren deutlich gefchieden und ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4lsig gr\u00f6fser geworden.\n$\u25a0 21.\nEin dritter etwas \u00e4lterer Embryo *) von ungef\u00e4hr Geben Linien, der nach Angabe des W\u00e4rters eilf\ni) F\u00bbg. 3 \u2014 S-","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"X age alt war, ift zum Theil bedeutend weiter entwickelt. D\u00e8s R\u00fcckenmark ift auf diefelbe Weife angeordnet, doch liegen die beiden Seitenh\u00e4lften dichter an einander , \u2018 wenn fie gleich deutlich faft in ihrer ganzen Dicke von einander getrennt und nur vorn vereinigt find. Auch hier aber verl\u00e4uft in der ganzen L\u00e4nge eine d\u00fcnne Stelle, die man wenigftens fehr leicht in eine, fich nur hier bildende Spalte mit glatten R\u00e4ndern verwandeln kann. Oben biegt fich' das R\u00fcckenmark unter einem rechten Winkel zum verl\u00e4ngerten Marke um, das fich von hinten nach vorn betr\u00e4chtlich \u00abusbreitet. Die Seitenh\u00e4lften des R\u00fcckenmarkes legen fich zugleich fo nach aufsen um, -dafs die inneren Fl\u00e4chen zu oberen werden, und nur in dem kleinften \u00e4ufsern Theile ein fchmaler, nach oben gerichteter Rand bleibt. Dadurch entfteht die hier noch gr\u00f6fsten-theils offne vierte H\u00f6hle. Nach vorn wird diefe ver-fchloffen, indem fich die Seitenr\u00e4nder vergr\u00f6fsern, und fo nach innen wenden, dafs fie auf jeder Seite ein queres Blatt bilden. Die beiden Bl\u00e4tter erreichen einander in der Mitte, verwachfen aber nicht mit einander. Dies ift das kleine Gehirn. Vor diefer Stelle findet fich eine bedeutende Einfchn\u00fcrung. Diefem queren Blatte gegen\u00fcber, vorn, liegt ein fenkrecht aufftei-genclerTheil, der vorher nur als das dicke angefchwol-lene Ende des verl\u00e4ngerten Markes erfchien; offenbar der hintere Theil der Hirnfohenkel. Die Vierhiigel \u00fcberragen mit ihrem |iintern Ende fehr ftark die einge-fchn\u00fcrte Stelle und bedecken den mittlern Theil des kleinen Gehirns ganz.- Sie fteigen weniger fchr\u00e4g","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"hach unten herab, gehen, nach vorn zufammengezo-gen, indie, wieder etwas angefchwollenen, Hirnganglien \u00fcber, neben welchen, hier h\u00f6her als beim vorigen Embryo, die verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fsern und daher einen anfehnlichern Theil von ihnen verdeckenden He-mifph\u00fcren, die ungef\u00e4hr diefelbe Geftalt als beim vorigen Embryo haben, auffitzen. Durch ihre d\u00fcnnen W\u00e4nde fchimmert an d\u00ebrBafis eine l\u00e4ngliche, nach oben etwas gew\u00f6lbte, ihre ganze L\u00e4nge einnehmende Erhabenheit, deutlich der geftreifte K\u00f6rper. Spuren von Ungleichheiten finden fich aufserdem durchaus nicht. Die Hemifph\u00e4ren h\u00e4ngen nirgends zufammen als hinter ihrer Mitte, wo fie auf den Hirnganglien auffitzen.\t\u25a0 -\n\u00a7. 22-\nBei etwas gr\u00f6fsern Kaninchenembryonen *) von\nneun Linien L\u00e4nge ift das R\u00fcckenmark hinten ver-' , - ... * fchloff\u00e8n j enth\u00e4lt aber eine fehr grofse H\u00f6hle. Es ift\nfogar m\u00f6glich , dafs diefe an einigen Stellen, oder \u00fcberall noch bis zur1 hintern Spalte reicht. Das verl\u00e4ngerte Mark ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig weniger breit,\u2019 feine H\u00f6hle mehr verfchloffen. Das kleine Gehirn reicht weiter nach hinten. Die urfpriingliche horizontale Platte ift dicker geworden und auf beiden Seiten hat fich eine eigene gebildet. Die auffteigenden Hirnfchenkel find eben fo f\u00ebnkrecht, aber niedriger. Die Vierhiigel find noch weiter nach hinten ger\u00fcckt und fteigen nun","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nglicht mehr von oben und hinten abw\u00e4rts, fondern von unten und hinten in die H\u00f6he. Die noch fehr d\u00fcnnwan-1 dig und grofse H\u00f6hle der Vierh\u00fcgel ift in eine weit gr\u00f6fsere vordere und eine kleinere hintere H\u00e4lfte abge-theilt. Die W\u00e4nde der Hirnganglien find betr\u00e4chtlich dicker, reichen faft bis zur Mittellinie, find aber ganz glatt und das r\u00e9chte ber\u00fchrt das linke nicht. Auch ihre vordem R\u00e4nder find von einander, getrennt, nur oben find fie durch eine d\u00fcnne, nach hinten gefaltete Br\u00fccke, ein Rudiment der hintern Cominiffur und der Zirbel, welche gefaltet in die W\u00e4nde der Vierh\u00fcgel \u00fcbergeht, verbunden. Die bedeutend gr\u00f6fsern und im Verh\u00e4ltnifs zu ihrer L\u00e4nge viel hohem Hemifph\u00e4-ren find eben fo wenig vereinigt. Der hintere, untere Theil ihrer innern Fl\u00e4che, der dicht vor den Hirn, ganglien liegt, ift etwas gefpalten, glatt, ber\u00fchrt aber den der entgegengefetzten Seite h\u00f6chftens, ohne mit ihm verwachfen zu feyn. Ueber diefer Stelle ift die innere Wand betr\u00e4chtlich hohl und bildet eine ihrer L\u00e4nge nach verlaufende Falte, w\u00e4hrend die \u00fcbrigen W\u00e4nde v\u00f6llig glatt find. Oeffnet man die Hemifph\u00e4-ren, fo findet man die ganze innere Wand durch einen, diefer Falte entfprechenden, nach oben convexen Vor-fprung, der vorn einigemal eingefchn\u00fcrt, in feinem gr\u00f6fsern hintern Theile, einfach ift, ungleich. Der hintere Theil ift flacher und entfpricht dem Hirnganglion. Er ift offenbar das Ammonsltorn und fteigt bis zum hintern Ende der H\u00f6hle herab. Unter ihm liegt der geftreifte K\u00f6rper, der verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fser ift, und vorn in zwei ftumpfe Spitzen ausl\u00e4uft.","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"$\u2022 23.\nBei einem folgenden Embryo *) von zw\u00f6lf Linien L\u00e4nge find noch keine fehr wefentlichen Ver\u00e4nderungen eingetreten. Im Ganzen find die Theile einander n\u00e4her ger\u00fcckt. Das verl\u00e4ngerte Mark ift k\u00fcrzer, fchmaler, fteigt mehr unter einem ftumpfen Winkel vom R\u00fcckenmarke aufw\u00e4rts. Das kleine Gehirn ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig breiter, etwas dicker, auch v\u00f6llig glatt. Die noch fehr fteil auf - und abfteigenden Theile der liirnfch\u00ebnkel find einander ganz nahe ger\u00fcckt. Die Vierh\u00fcgel find etwas kleiner, ihre W\u00e4nde noch eben fo d\u00fcnn ; die H\u00f6hle in ihrem hintern Theile fehr zufammengefunken. Die W\u00e4nde der Hirnganglien Und. mehr entwickelt; ihr nach Innen vorfprin-genderTheil aberin demfelben Maafse kleiner. Sie find noch durchaus nicht mit einander verbunden. Daffe'l-be gilt f\u00fcr die Hemifpli\u00fcren, die verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig noch h\u00f6her und eben fo d\u00fcnnh\u00e4utig find. Ihre W\u00e4nde find eben fo glatt als bisher und ihre innere zeigt nur eine leichte Vertiefung an, der Stelle der vorherigen liefen Falte.; Die innere Fl\u00e4che diefer Wand ift jetzt in ihrem Vordem Theile ganz glatt: auch der hintere Theil der Falte, welcher dem Hirnganglion entfpricht, viel flacher, aber breiter.\n\u00a7\u2022 24-\nBei einem weit gr\u00f6fsern Embryo *) von dritte-halb Zollen L\u00e4nge hat das Gehirn faft ganz die Ver-\n0 Fig. io \u2014 13. a) Fig. i\u00ee \u2014 i\u00e7.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"43\nh\u00e4ltniffe als bei der vollendeten Ausbildung in Hin-licht auf Geftalt und Ueberwiegen der Hemifph\u00e4ren, Windungen und Furchen des kleinen Gehirns, Zur\u00fcckfinken der Vierh\u00fcgel, Verwachfung der Hirnganglien am gr\u00f6fsten Theile ihrer innern Fl\u00e4che und der Hemifph\u00e4ren, durch Scheidewand, Bogen und Balken: nur ift das kleine Gehirn verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig noch bedeutend kleiner, die Vierh\u00fcgel find mehr hohl, auch verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig bedeutend gr\u00f6fser und liegen daher noch] grofsentheils unbedeckt, ftatt dafs fie bei 'erreichter Vollkommenheit nach hinten ganz durch das kleine Gehirn, von oben Und vorn durch das grofse bedeckt werden. So fteigen fie auch jetzt von oben und vorn nach hinten herab, ftatt dafs fie fp\u00e4ter fenkrecht, oder gar in entgegen-gefetzter Richtung liegen, theils, weil fp\u00e4ter die Hirn-fchenkel noch weniger aufw\u00e4rts fteigen, theils, weil das kleine Gehirn fich bedeutend entwickelt und fi\u00e9 nach oben dr\u00e4ngt, fo dafs das'hintere Vierh\u00fcgelpaar, das jetzt noch wagerecht liegt\u00bb dann fenkrecht zu ftehen kommt , die jetzt fenkrechte Hirnklappe fo wenig fchr\u00e4g von oben und vorn nach hinten und unten herahfteigt, dafs fie beinahe wagerecht liegt.","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"43\nIL Schafsembryonen.\nTaf. I. Fig. 21 \u2014 74*\n\u00a7\u2022 25-\nBeim fr\u00fchften Schafsembryo, den ich zu unter-fachen Gelegenheit hatte \u2019), und deffen L\u00e4nge fechs Linien mifst, finde ich die Geftalt des R\u00fcckenmarks und Gehirns folgendermafsen :\nDas R\u00fcckenmark fchimmert durch die in dem hintern Theile ihres Umfangs fehr d\u00fcnnen H\u00fcllen fo deutlich durch, dafs es ganz frei, zu liegen fcheint. Durch feine ganze L\u00e4nge verl\u00e4uft in der Mitte ein dunkler Streif, eine Furche, wodurch es in zwei Seitenh\u00e4lften getheilt er-fcheint. Es erftreckt fich durch die ganze L\u00e4nge des Kanals der Wirbelf\u00e4ule, von oben nach unten a 11-m\u00e4hlig d\u00fcnner werdend, fehr beftimmt nicht etwa den Extremit\u00e4ten gegen\u00fcber angefchwollen. Es ift \u00fcberall von einer Seite zur andern etwas breiter als von vorn nach hinten. Querfchnitte zeigen fehr deutlich, dafs jener Streif das hintre Ende einer Furche ift, welche fich durch die ganze Dicke des R\u00fcckenmarks erftreckt, \u00abrft etwas breiter, dann wieder fchmaler wird, und dafs die beiden Seitenh\u00e4lften des R\u00fcckenmarkes nur vorn in einer fehr geringen Dicke zufammenh\u00e4ngen. Das verl\u00e4ngerte\u25a0 Mark biegt fich unter einem rechten Winkel vom R\u00fcckenmarke nach vorn. Die beiden Str\u00e4nge des letztem weichen an der Stelle diefer Umbiegung aus einander und werden zugleich anfehnlich\nI) Fig. 22 \u2014 3?.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"breiter. Dadurch entfteht eine dreieckige, nach oben offene Vertiefung mit niedrigen W\u00e4nden, welche oben in ihrem gr\u00f6fsten Theile nur durch die GSf\u00e4fshaut ver-fchloffen wird. Das vordere Ende diefer H\u00f6hle ift indeffen durch Markfubftanz bedeckt, indem lieh hier die Seitenw\u00e4nJe fo weit vergr\u00f6fsern, dafs fie lieh in der Mitte erreichen. Hierdurch wird eine d\u00fcnne Platte gebildet, welche lieh mit einem geraden, doch in der Mitte etwas eingefchnittenen Rande endigt. Diefe Platte, wodurch alfo an diefer Stelle wieder eine H\u00f6hle gebildet wird, ift \u00fcber eine Linie lang und \u00fcberall gew\u00f6lbt. Vor diefem Vordem Ende des verl\u00e4ngerten Markes befindet fich eine kleine Zufammen-ziehung, die am untern Umfange merklicher als am obern ift. Auf diefe fehr kurze Zufammenziehung folgt eine Erweiterung, die aber lange nicht fo betr\u00e4chtlich als das verl\u00e4ngerte Mark ift. Sie ift der Anfang eines nach vorn und oben ftark gew\u00f6lbten, nach hinten und unten ftark concaven Theiles, def-l'en hinteres Ende die h\u00f6chfte Stelle des Gehirns bildet, und der faft fenkrecht dicht vor dem vordem Ende des verl\u00e4ngerten Markes herabfteigt. Der vor-' dere Theil feines Umfangs weicht, etwas unter feiner Mitte, zur\u00fcck, und bildet dadurch eine Vertiefung. In diefem Zur\u00fcckweichen ift wahrfcheinlich eine derfelben parallele W\u00f6lbung des untern Endes diefes Theiles nach hinten begr\u00fcndet. Noch genauer kann man den vordem und den hintern Theil v\u00f6llig von einander trennen. Der hintere Theil, welcher bedeutend gr\u00f6fser ift, fitzt vorn mit einem pl\u00f6tzlichen","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"45\nAbfatze auf, hinten geht er unter einem fehr fpitzen Winkel pl\u00f6tzlich in den vordem \u00fcber. Die hintere Wand des vordem untern fteigt fenkrecht, die vordere etwas fchr\u00e4g herab, und geht in die vordere Wand der fogleich zu befchreibenden vorderften Anfchwellung \u00fcber. Aus der Seite diefes untern vordem Theiles tritt ein anfehnlicher Nerv, der Sehnerv, hervor, auf welchem das Auge, wie auf einem kurzen Stiele fitzt. Vor dem vordem Abfchnitte des mittlern Theiles, genau in der vorher erw\u00e4hnten Vertiefung, nur etwas auf der Seite derselben liegt eine erweiterte Stelle, die von einer Seite zur andern am breitften, von vorn nach hinten am fchmalften ift, und nach beid\u00e9n Seiten die mittlere Stelle etwas \u00fcberragt, oben etwas breiter als unten ift, nicht weiter nach unten als das untere Ende des mittlern Theiles, allein um ihre ganze Tiefe weiter nach vorn ragt. Sie hat die Ge* fiait einer rundlichen, in der Mitte an ihrer vordem Fl\u00e4che von oben nach unten etwas eingedr\u00fcckten und\ndadurch, indeffen fehr undeutlich und unvollkommen,\n0\nder L\u00e4nge nach in zwei getheilten Blafe, die \u00e4ufserlich \u00fcberall fcharf von dem mittlern Theile abgegr\u00e4nzt ift.\nDas Gehirn befteht daher aus vier Abfchnitten. Der hinterfte, gr\u00f6fste ift das verl\u00e4ngerte Mark und die den vordem Theil deffelben bedeckende Platte h\u00f6chft wahrfcheinlich das kleine Gehirn, der vordere h\u00f6ch-fte, etwas kleinere, find die Vierh\u00fcgel; der vor diefen liegende, noch kleinere die Hirnganglien, oder die Sehh\u00fcgel; der kleinfte vorderfte endlich die 1/e-mifph\u00e4ren des grofsen Gehirns.","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nOeffnet man die Hemifph\u00e4ren fo, dafs von beiden ein Theil ihres \u00e4ufsern Umfangs weggenommen wird, fo .fleht man i) dafs fie aus \u00e4ufserft d\u00fcnnen W\u00e4nden gebildet find ; 2) dafs fie durch eine von oben nach unten Verlaufende runde, fehr weit? Oeffnung^ welch\u00e8 die ganze H\u00f6he und Tiefe der Blafe einnimmt, communiciren, fo dafs die Blafe wirklich nur eine einfache, auch im Innern nur unbedeutend einge-fchn\u00fcrte H\u00f6hle darftellt ; eine Bildung, die man un-ftreitig jedesmal, fo oft man Embryonen diefes Alters, wohl in Weingeift erh\u00e4rtet, unterfucht, genau be-ft\u00e4tigt finden wird; 3) dafs von der innern Fl\u00e4che dec vordem Wand, etwas unterhalb ihrer Mitte, fichein querer Vorfprung nach hinten begiebt, der dicker als die W\u00e4nde ielbft, daher wahrfcheinlich eine Faltp ift, von der man aber \u00e4ufserlich nichts wahrnimmt. Er reicht faft bis in die Mitte der H\u00f6hle und ift, wo ich mich nicht durchaus t\u00e4ufche, die erfte Andeutung der Scheidewand zwifchen beiden Hirit-h\u00e4lften. Vom Gef\u00fcfsge\u00dfecht findet lieh keine Spur.\n$. 26-\nDiefem zun\u00e4chit fteht ein Schafsf\u00f6tus, deffen L\u00e4nge gerade einen Parifer Zoll betr\u00e4gt\tHier\nhaben fich die Formen und Verh\u00e4ltniffe der Hirntheile\n\u2022\ty\nfehr bedeutend, doch nicht fo ge\u00e4ndert, dafs man picht noch leicht die urfpr\u00fcnglichen erkennte. Das R\u00fcckenmark verl\u00e4uft faft durch die ganze L\u00e4nge der\n1) F%. jo \u2014 36.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"47\nWirbelf\u00e4ule und h\u00f6rt, allm\u00e4hlig zugefpitzt erft 2- Linien \u00fcber dem Ende des Schwanzes auf. Es fchimmert gleichfalls deutlich durch die d\u00fcnnen hintern W\u00e4nde des Wirbelkanales durch, nur fleht man einen etwas geringem Umfang, indem diefe fleh nach hinten etwas mehr verdickt haben. Die hintere Furche ift \u00fcberall, vorz\u00fcglich aber im Lenden-und Heiligbein-theile Achtbar; hier breiter und deutlicher als in dem ganzen.\u00fcbrigen Verlaufe. Hier findet, den Extremit\u00e4t ten gegen\u00fcber, eine kleine Verft\u00e4rkung Statt. Die Geftalt ift weniger breit als beim erften Embryo. Ouerdurchfchnitte beweifen, dafs die H\u00f6hle noch fehr grofs ift , nur ift die mittlere vordere Vereinigungsfte\u00eele der beiden Seitenh\u00e4lften des R\u00fcckenmarkes etwas dicker geworden, und \u00fcberhaupt hat fleh nach aufsen nnd innen mehr Markfubftanz gebildet, wodurch die Spalte fowohl von vorn nach hinten als von einer Seite zur andern verkleinert worden ift. Sie endigt fleh jetzt nach vorn nicht, wie fr\u00fcher, mit einer Spitze, fondera breit, indem jene Stelle verwachfen ift. Ob die H\u00f6hle jetzt hinten gefchloffen ift, l\u00e4fst fleh fchwer mit Gewifsheit beftimmen. Die fehr deutlich mit dem blofsen Auge wahrnehmbare Spalte ift dagegen, die mikroskopifche Unterfuchung daf\u00fcr, indem man deutlich \u00fcberall hip ten einen fchmalen, die H\u00f6hle fchlie-fsenden Streifen fleht; doch hat diefer eine von der \u00fcbrigen Maffe verfchiedene Structur und ift vielleicht die Gef\u00e4fshaut, was unten in der Lenden - und Heilig--\nD\nbeingegend fehr deutlich fcheint, wo von diefem Streifen nach innen ein -kleiner Fortfatz in die H\u00f6hle reicht.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nDas verl\u00e4ngerte Mark macht einen ganz geraden Winkel mit dem R\u00fcckenmarke. Seine H\u00f6hle ift noch in ihrem gr\u00f6fsern Theile ganz offen, indem die beiden R\u00fcckenmarksh\u00e4lften fchief von innen und unten nach aufsen und oben aus einander weichen und fich einander gar nicht, wie im R\u00fcckenmarke, entgegen-w\u00fclben. Doch ift die H\u00f6hle weniger l\u00e4nglich und verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig mehr bedeckt, erfteres, weil das verl\u00e4ngerte Mark felbft weniger lang ausgezogen ift, diefes, weil fich das fchon beim vorigen Embryo Achtbare Blatt, welches ihren vordem Theil bedeckt, ver\u00e4ndert hat. Die Hirnfchenkel find n\u00e4mlich verh\u00e4lt-nifsm\u00e4fsig jetzt k\u00fcrzer und das erw\u00e4hnte Blatt ift deshalb tiefer herabger\u00fcckt und nach hinten gefchoben, um fo mehr, da es fich auch etwas vergr\u00f6fsert hat, Diefes Blatt, das kleine Gehirn befteht ganz deutlich aus einer rechten und linken H\u00e4lfte, die in der Mitte von einander durch eine, die ganze Tiefe des Blattes einnehmende L\u00e4ngenfpalte getrennt find, und zufaro-raep einen doppelt gew\u00f6lbten Rand haben. Diefes Blatt hat l\u00e4ngs feinem hintern freien Rande an der obern Fl\u00e4che einen fehr deutlichen Wulft, der im vorigen Embryo fehlte, und erfcheint daher nach oben aufgeworfen.\nDurch eine ft\u00e4rker eingefchn\u00fcrte gnd verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig l\u00e4ngere Stelle ift diefes , Blatt von dem darauf folgenden Theile, der es etwas \u00fcberragt, getrennt.\nDiefer Theil, die Vierh\u00fcgel, fteigt etwas weniger fteil herab und ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zu den \u00fcbrigen Theilen des Gehirns kleiner. Sehr deutlich verl\u00e4uft,","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"49\nl\u00e4uft, wie man fowohl im frifchen Zuftande, als in dem durch Alkohol erh\u00e4rteten Gehirne lieht, auch durch ihn, in der Mitte der ganzen L\u00e4nge feiner obern Fl\u00e4che ein durchfichtiger, fcharf begr\u00e4nzter Streif, der nach aufsen eine wahre Spalte ift und durch von einander Biegen der beiden Seitenh\u00e4lften erweitert werden kann.\nDie Hirnganglien find etwas ft\u00e4rker von den Vierh\u00fcgeln abgefetzt, etwas gr\u00f6fser, an ihrer obern H\u00e4lfte deutlich verfchloffen.\nDie bedeutendfte Ver\u00e4nderung bieten die Hemisph\u00e4ren dar. Sie haben flicht mehr die rundliche Geftalt, ftellen nicht mehr, wie im vorigen Embryo, eine einfache, in der Mitte nur fchwach eingefchn\u00fcrte Erhabenheit dar, fondern find ganz deutlich zwei dreieckige, mit einem obern und einem hintern etwas gew\u00f6lbten, einem untern, dem l\u00e4ngften, etwas ausgeh\u00f6hlten Rande verfehene, durch die Sichel der Hirnhaut in dem gr\u00f6fsten Theile ihrer H\u00f6he von einander getrennte, hinten durch die ftarken Sehh\u00fcgel von einander entfernte, nach vorn ftark convergirencfe H\u00f6hlen. Ihre W\u00e4nde find durchaus glatt, keine Spur einer Windung oder einer Abtheilung in Lappen vorhanden. Nimmt man die Hirnfichel weg und biegt die Hemifph\u00e4ren aus einander, fo fleht man, dafs fie nicht in ihrer ganzen H\u00f6he von einander getrennt, fondern gegen ihren untern Rand durch einen Ifthmus verbunden find, der aber viel k\u00fcrzer als die beim vorigen Embryo nur leicht eingedr\u00fcckte Stelle ift. Ueber-all findet man die Hemifph\u00e4ren als Blafen, welche von N. d, Archiv. I. /.\tD","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"50\ndem vordem Ende und dem vordem Theile der Seitenfl\u00e4che der Hirnganglien abgehen. Ge\u00f6ffnet erfcheint die H\u00f6hle derfelben aufserordentlich grofs und in ihrer innern Fl\u00e4che eben fo glatt als an der \u00e4ufsern. Von .dem beim vorigen Embryo deutlich Achtbaren, fehr gro-fsen Ouerwulfte der vordem Wand ift keine Spur vorhanden ; dagegen erfcheint der geftreifte K\u00f6rper als ein nicht unanf\u00e8hnlicher, vorn etwas dickerer, l\u00e4nglicher Wulft, der ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte des Bodens der Hirnh\u00f6hlen einnimmt und fich nach hinten etwas weiter .als nach vorn erftreckt.\nUeber und neben dem geftreiften K\u00f6rper etwas nach innen, liegt das kleine, verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zur H\u00f6hle noch fehr unbedeutende Gef\u00e4fsge\u00dfecht (plexus choroideus).\n$. 27-\nBei einem dritten Schafsf\u00f6tus *), deffen L\u00e4nge ii Zoll betr\u00e4gt, hat das R\u00fcckenmark diefelbe L\u00e4nge, allein es ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zum K\u00f6rper und dem Gehirn weit kleiner.\nSeine Geftalt ift mehr rundlich, feine AnfehWellungen im Verh\u00e4ltnifs zu dem zufammengezogenen Theile find anfehnlicher.\nDie H\u00f6hle ift zwar noch anfehnlich, aber aufserordentlich viel kleiner -, mehr rundlich, doch von vorn nach hinten etwas breiter als von einer Seite zur andern und liegt genau in der Mitte, fo dafs alfo der anfangs d\u00fcnnere Streifen, welcher fie beim vori-\ni) Fig. 37 \u2014 4?.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"51\ngen Embryo vielleicht von hinten verfchliefst, viel breiter geworden ift. Von ihrem obern Ende geht bisweilen eine d\u00fcnne Spalte nach hinten, ein Ueber-bleibfel der ehemaligen vollkommnen Spaltung. Sie erfcheint aber jetzt durchaus \u00fcberall in ihrem ganzen Umfange verfchloffen.\ni Das verl\u00e4ngerte Mark biegt fich unter einem etwas weniger rechten, mehr ftumpfen Winkel vom obern Ende des R\u00fcckenmarkes nach vorn ab, hat auch eine geringere verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige L\u00e4nge, ift aber etwas h\u00f6her. Der vordere Theil deffelben ift vom hintern an der untern Fl\u00e4che durch eine kleine Ein-fchn\u00fcrung unterfehieden, was von der am vordem anfangenden Bildung des Hirnknoten herr\u00fchrt. Der hierauf folgende obere Theil, welcher fich in die Schenkel des grofsen Gehirns um wandelt, fteigt fenkrecht in die H\u00f6he, und w\u00f6lbt fich nicht erft, Wie beim vorigen Embryo, ftark nach vorn, um fich h\u00f6her oben nach hinten zur\u00fcckzubeugen, was theils von der geringem L\u00e4nge des verl\u00e4ngerten Markes, theils von dem Zufammendr\u00e4ngen diefer Gegend von oben nach unten herr\u00fchrt. In der That ift der Raum von dem untern Rande des vordem Endes des verl\u00e4ngerten Markes bis zu dem Anf\u00e4nge der Vierh\u00fcgel kleiner als beim vorigen Embryo.\nHinten nimmt diefen ganzen Raum das kleine Gehirn ein, welches nicht fchief von oben und vorn nach unten und hinten abfteigt, fondera wagerecht liegt, nicht mehr als eine d\u00fcnne einfache Platte, fondera als ein vorn dickerer, hinten etwas d\u00fcnnerer, zu ,bei-\nD 2","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nden Seiten rundlich geendigter Streifen erfcheint, der unter dem hintern Ende der Vierh\u00fcgel fo liegt, dafs er noch von denfelben nicht nur von oben bedeckt, i'ondern auch nach hinten \u00fcberragt wird und von \u00e7iner Seite zur andern etwas breiter als fie ift. Ungeachtet des letztem Umftandes ift doch die H\u00f6hle, welche lieh zwifchen ihm und den unter und vor ihm auffteigenden Hirnfchenkeln befindet, von ein\u00e9r Seite zur andern fchmaler als fr\u00fcher, weil feine Maffe dicker ift und es, fich daher fr\u00fcher an die Seitenr\u00e4nder der Hirnfchenkel heftet, yom hintern Rande des obern, dickem Theiles fchl\u00e4gt lieh nach vorn und innen eine weit d\u00fcnnere Falte, die nur ungef\u00e4hr halb fo weit nach vom reicht, fich darauf unter einem fehr fpitzen Winkel gegen fich felbft umbiegt, und, etwas weiter nach hinten reichend, mit einem freien Rande endigt.\nDer auf das kleine Gehirn folgende Theil, die Vierh\u00fcgel, nimmt noch die h\u00f6chfte Stelle ein, fteigt fogar mehr fenkrecht als bisher in die -H\u00f6he, ift aber verh\u00e4ltnifsm\u00e4fslg kleiner als bisher. Seine fenkrechte Stellung r\u00fchrt davon her, dafs er weiter nach hinten gefchoben ift. Schon \u00e4ufserlicli ift gegen das hintere Ende diefes Theiles auf beiden Seiten eine Vertiefung fichtbar. Theilt man durch einen lenkrechten Schnitt das Gehirn in zwei H\u00e4lften, fo erfcheint die Abfon-derung der bei den vorigen Embryonen noch einfachen H\u00f6hle in zwei, die Bildung einer wirklich vierh\u00fcgeligen. Erhabenheit. Der vordere Theil der H\u00f6hle, welcher den vordem Vierh\u00fcgeln entfpricht, ift weit","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"53\ngr\u00f6fser als der hintere, welcher fich zwilchen zwei Bl\u00e4ttern, einem obern und einem untern befindet, die fich hinten unter einem fehr fpitzen Winkel vereinigen und in ihrem Verlaufe beinahe ber\u00fchren.\nSo verh\u00e4lt es fich bei einigen Embryonen aus diefer Periode, w\u00e4hrend andere eine etwas verfchiedene Anordnung darbieten *}. Die Vierh\u00fcgel find n\u00e4mlich \u00e4u-fserlich mit mehrern flachen, querverlaufenden Windungen und Fufchen verfehen, welche nach Oeffnung ihrer H\u00f6hle an der inwendigen Fl\u00e4che noch deutlicher und ft\u00e4rker entwickelt erfcheinen und fich beinahe durch die ganze Breite der Vierhiigel erftrecken. Bei drei Embryonen, wo ich diefe Bildung finde, verh\u00e4lt fie fich genau auf diefelbe Weife. Es finden fich zwei nach innen vorragende, ungef\u00e4hr gleich breite Querw\u00fclfte, aufser dem Vorfprunge, wodurch das hintere Vierh\u00fcgelpaar anf\u00e4ngt, welche unter ftumpfernWinkeln in einander \u00fcbergehen, als diefes mit dem vordem.\nDas untere Blatt der Vierh\u00fcgel biegt fich nach hinten wieder unter einem fehr fpitzen Winkel in den dicht darunter liegenden obern Theil des kleinen Gehirns um, fo dafs fich jetzt, ungeachtet di\u00ab Stelle der Sylvifchen Wafferleitung durch Verengung der gemeinfchaftlichen Hirnh\u00f6hle angedeutet ift, noch keine grofse Hirnklappe findet. Ihre Stelle wird in der' That jetzt durch den gr\u00f6fsern obern Theil des kleinen Gehirns eingenommen, welches, wie fchon bemerkt, wagerecht liegend, von hinten den aufftei-genden Hirnfchenkeln entfpricht.\nO \u00eeig- +*\u2022","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"Von einer Seite zur andern findet fich keine Spur einer Trennung der noch fehr anfebnlichen Vierh\u00fcgelh\u00f6hle in zwei H\u00e4lften. Sie wird von hinten nach vorn allm\u00e4hlig von einer Seite zur andern enger,, von beiden Enden zur Mitte dagegen bedeutend h\u00f6her.\nUnter den Vierh\u00fcgeln fchlagen fich unter einen\u00bb fehr fpitzen Winkel die Hirnfchenkel fenkrecht ab-fteigend gegen fich felbft um und verlaufen dicht vor dem auffteigenden Theile eben fo hoch als er auf-ftieg, herab.\nVor ihnen liegen die Hirnganglien, v\u00f6llig von einander getrennt, mit glatten, geraden Fl\u00e4chen einander entgegengewandt, viel weiter in die H\u00f6hle hineinragend, als deren dickere W\u00e4nde fie vorher nur erfchieneh. Zwifchen diefen und dem vor-\u00bb dern abfteigenden Theile der Hirnfchenkel bilden die Seitenw\u00e4nde des Gehirns eine flache Vertiefung, welche mit der H\u00f6hle der Vierh\u00fcgel nach oben, mit dem Trichter nach unten, mit den beiden Seitenh\u00f6hlen an den Sehh\u00fcgeln nach vorn zul'ammenh\u00e4ngt, die dritte Hirnh\u00f6hle, welche hier wegen der v\u00f6lligen Trennung der Hirnganglien gr\u00f6fser als fp\u00e4terhin ift. Nach oben ift fie verfchloffen, indem, ungeachtet die Hirnganglien von einander ganz getrennt find, fich doch die obere Wand der Vierh\u00fcgel \u00fcber fie fo fortfetzt, dafs zwifchen ihr und ihrem obern Rande eine kleine Vertiefung bleibt, eine Fortfetzung, wodurch die Seitenh\u00e4lften des Gehirns zufammenfliefsen. Die Stelle zwifchen der dritten und der Vierh\u00fcgelh\u00f6hle, welche bei den vorigen Embryonen fehr weit war, ift hier bedeutend zufam-","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"55\nmengezogen. Eben fo ift die dritte H\u00f6hle von einer Seite zur andern betr\u00e4chtlich verengt, weil die Hirn-ganglien lieh nach allen Richtungen bedeutend ver-gr\u00f6fsert haben; doch find diele noch von einer Seite zur andern fchmaler als die Vierhiigel.\nSehr bedeutend haben fich auch die Hemifph\u00e4ren ver\u00e4ndert. Sie fteigen nicht mehr fchief von hinten herab, fondera liegen beinahe fenkrecht. Zugleich find fie im Verh\u00e4ltnifs zu ihrer L\u00e4nge betr\u00e4chtlich h\u00f6her,; alfa weniger l\u00e4nglich, rundlicher. Ihr vorderer Rand w\u00f6lbt fich betr\u00e4chtlich \u00fcber'den Riechnerven weg, der nicht mehr aus ihrer runden Spitze entfteht. Ihre W\u00e4nde find noch fehr d\u00fcnn, fowohl inwendig als auswendig glatt; nur an der innern Wand und dem Boden finden fich zwei \u00fcber einander liegende Erhabenheiten, die beide nach oben gew\u00f6lbt, nach unten concav find. Die obere, gr\u00f6fsere nimmt die ganze L\u00e4nge der innern Wand ein, ift in ihrem hintern Theile weit h\u00f6her und* anfehnlicher als im vordem, wo fie auch von oben nach unten zweimal durch Vertiefungen unterbrochen wird. Sehr deutlich ift diefe Erhabenheit, wenigstens in ihrem gr\u00f6fsten hintern Theile, mit welchem fie bis zum hintern untern Ende der Hirnh\u00f6hle reicht, Ammonshorn. Ueberall ift diefe obere Erhabenheit hohl, indem an der \u00e4ufsern Fl\u00e4che der innern Wand ihr in ihrem ganzen Verlaufe eine Vertiefung entfpricht. Eben fo deutlich wird der gr\u00f6fsere hintere Theil durch den, die innere Wand etwas nach aitfsen dr\u00e4ngenden Sehh\u00fcgel gebildet: indem man die innere Wand der Hemifph\u00e4-","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"5 6\nren von demfelben abtrennen kann, und dann die Vertiefung an derfelben genau feiner W\u00f6lbung entfpre-chend findet. Die zweite untere Erhabenheit ift der geftreifie K\u00f6rper, der verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig wenig gr\u00f6fser als beim zweiten'Embryo, und noch deutlicher mit feinem vordem, dickem Endein zwei Schenkel, wovon der innere weit k\u00fcrzer als der \u00e4ufsere, und nach innen und unten gebogen ift, ausl\u00e4uft. Beide Erhabenheiten werden durch das fehr grofse Gef\u00e4fsgeflecht bedeckt. Die grofsen Seitenh\u00f6hlen find durchaus einfach. Der innere vordere Schenkel des geftreiften K\u00f6rpers, welcher dicht vor dem Sehh\u00fcgel herabfteigt, fcheint, wenigftens feinem innern Theile nach, Bogen zu werden.\nVon einer Vereinigung der beiden Seitenh\u00e4lften des grofsen Gehirns durch Commiffuren findet fi\u00e7h keine Spur. Die innern W\u00e4nde find in ihrer ganzen H\u00f6he von einander getrennt und gehen nur vor der Monro\u2019fchen Oeffnung in der ganzen H\u00f6he derfelben in einander \u00fcber. Diefes Markblatt fetzt ficK in das fort, welches oberhalb der ob\u00e9ra R\u00e4nder der Sehh\u00fcgel die beiden Hirnh\u00e4lften unter einander vereinigt und die Hemifph\u00e4ren find nur eine Fortsetzung des iich von diefer Stelle nach allen Seiten hin entfaltenden Markblattes.\n$\u2022 28.\nBei Schafsf\u00f6tus von ungef\u00e4hr 3\" 6'\" L\u00e4nge *) hat fich die Bildung in mehrerer Hinficht vervoll-\nI) Ta\u00a3. V. Kg. 46 - 5s.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"kommnet. Die H\u00f6hle des R\u00fcckenmarkes ift verh\u00e4lt* nifsm\u00e4fsig enger, \u00fcberall gefchloffen.\nDer Winkel, unter welchem das R\u00fcckenmark in das verl\u00e4ngerte Mark \u00fcbergeht, ift bedeutend ftum-pfer geworden, indem das letztere weit mehr fchr\u00e4g auffteigt als bisher. Zugleich ift es ftark nach unten gew\u00f6lbt, von oben nach unten betr\u00e4chtlich dick, von einer Seite zur andern aber mehr zufammengezogenj, feine H\u00f6hle oben beinahe ganz verfchloffen.\nDas kleine Gehirn hat fich ft\u00e4rker entwickelt. Es ift an beiden Seiten angefchwollen, in der Mitte etwas vpn oben nach unten eingefchn\u00fcrt. Am hintern Umfange erfcheinen in der Mitte neben einander liegend, zwei Paar kleinere Erhabenheiten : an den Seiten ein querer Einfchnitt, wodurch eine obere, gr\u00f6-fsere H\u00e4lfte von der untern getheilt wird, und der gegen die Mitte verfchwindet.\nDie obere Fl\u00e4che des von vorn nach hinten ver-h\u00e4ltnifsm\u00e4fsig breitem kleinen Gehirns, das in diefer Richtung doppelt fo dick als von oben nach unten ift, erfcheint durch zwei Querfurchen in drei quere Erhabenheiten abgetheilt. Die hintere Fl\u00e4che des kleinen Gehirns ift jetzt \\jon dem kleinen, nach hinten abgehenden Blatte deutlich abgefchn\u00fcrt, ftatt dafs fie vorhin unmerklich in daffelbe \u00fcberging. Auch ift diefes jetzt kleiner. Die beiden untern Bl\u00e4tter des vorigen Embryo erfcheinen zu einem einfachen dicken W\u00fclfte verwachfen.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"Der auf-und abfteigende Thell der Hirn/chenkel ift bedeutend niedriger geworden und beide liegen weniger dicht an einander.\nDie Vierh\u00fcgel find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig-weit kleiner, ragen nicht mehr \u00fcber die Halbkugeln des Gehirns emp\u00f6r, fondern find bedeutend niedriger, als fie, reichen auch kaum bis zum hintern Umfange des kleinen Gehirns, auf welchem fie \u00fcbrigens noch unmittelbar mit ihrer untern Fl\u00e4che aufliegen, und welches \u00a3e faft ganz bedecken. Ihre W\u00e4nde find, befonders vorn, um vieles dicker geworden und find, die Abtheilung in vorderes und hinteres Paar ausgenommen, einfach. Die H\u00f6hle des hintern Paares ift etwas weiter. Die ganze H\u00f6hle ift viel enger, theils wegen Verkleinerung der Vierh\u00fcgel in allen Richtungen, theils wegen Verdickung ihrer W\u00e4nde. Deutlich fieht man die grofse Klappe als ein fenkrechtes Blatt, die Wafferleitung von hinten bedeckend, von dem vordem Ende der untern Wand der Vierh\u00fcgel herabftei-gen. Das kleine Gehirn liegt dicht hinter der Klappe.\nDie Hirnganglien find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fser. Oben findet fielt deutlich die Vereinigung beider und an diefer Stelle eine ftarke markige mittlere Erhabenheit, welche von vorn nach hinten verl\u00e4uft und fich \u00fcber die \u00fcbrige Oberfl\u00e4che der Sehh\u00fcgel deutlich abgefetzt erhebt. Sie find an ihren inner\u00ab Fl\u00e4chen ganz gerade, aber v\u00f6llig von einander getrennt. Von aufsen nach innen find fie einander auch noch in ihrem hintern Theile betr\u00e4chtlich entgegen gewachfen, fo dafs hier zwifchen dem abfteigenden Theile der Hirnfchen-","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"kel und ihnen kein Kanal mehr \u00fcbrig bleibt, fie find daher folider geworden. Zugleich ragen fie jetzt nach aufsen eben fo weit als die Vierh\u00fcgel.\nDie Halbkugeln des grofsen Gehirns weichen, anfehnlichere verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige Gr\u00f6fse und etwas ft\u00e4rkeres und mehr eckiges Hervortreten des hintern und untern Winkels abgerechnet, in ihrer \u00e4ufsern Geftalt wenig von der fr\u00fchem ab. Sie find \u00e4ufser-lich noch ganz glatt, ohne Spur von Windungen, im Verh\u00e4ltnifs zu ihrer L\u00e4nge anfehnlich hoch, von aufsen nach innen, eben fo daher auch die grofsen Seitenh\u00f6hlen, wenig breit, fenkrecht gelagert, und in ihrem hintern Ende durch die anfehnlichen, zwifchen ihnen liegenden Sehh\u00fcgel von einander getrennt.\nSpuren einer Vereinigung der Hemifph\u00e4ren \u00fcber die Sehh\u00fcgel hinweg, in einer anfehnlichen H\u00f6he, alfo eines Balkens, einer Scheidewand, eines Bogens, finden lieh noch nicht, wenn gleich nach unten und vorp das Markblatt, welches von der \u00e4ufsern Fl\u00e4che der Sehh\u00fcgel lieh \u00fcber den obern Rand derfelben hinwegwirft, nach unten herabfteigt und von der innern Fl\u00e4che der einen Hemifph\u00e4re zu der andern, fenkrecht vor der Monro\u2019fchen Oeffnung herabfteigend, reicht. Die W\u00e4nde der Hemifph\u00e4ren find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig etwas dicker als bisher. Der geftreifte K\u00f6rper und die \u00fcber ihm liegende Erhabenheit, welche einander auffallend nachahmen, find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fser. Die-fer ift weifser, jene mehr grau. Beide find nach oben gew\u00f6lbt, nach unten ausgeh\u00f6hlt, vorn ftumpf, dick, hinten d\u00fcnner und die obere Erhabenheit reicht weiter","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nnach hinten, bis zum hintern Ende der Hirnganglien, die untere weiter nach vorn. Beide find durchaus von einander getrennt. Die obere ift blofs die einw\u00e4rts dringende innere Wand, und ihr entfpricht daher an der von der H\u00f6hle abgewandten innern Fl\u00e4che eine eben fo geftaltete Vertiefung.\nDagegen ift der gefire\u00dfe K\u00f6rper in feiner ganzen H\u00f6he von der innern Wand getrennt, fitzt nur mit feiner untern Fl\u00e4che auf dem Boden der Hirnh\u00f6hle auf. Aufserdem h\u00e4ngt er in der Mitte des untern' Randes feiner innern Fl\u00e4che mit dem, unter jener obern Falte und dem Hirnganglion feitw\u00e4rts vortretenden Hirnfchenkel zufammen. Die Endigung in zwei vordere Schenkel ift weniger deutlich als bisher. Bei n\u00e4herer Unterfuchung ergieht es fich indef-fen, dafs beide noch vorhanden, nur weniger von einander abgefchn\u00fcrt find. Der innere, k\u00fcrzere, wendet fich unter einem rechten Winkel von der innern Fl\u00e4che des geltreiften K\u00f6rpers, kurz vor der Mitte deffelben, nach innen, und heftet fich, vor der Afowo\u2019fchen Oeffnung, an die innere Wand; der vordere fliefst auch mit diefer, fich etwas einw\u00e4rts beugend, zufammen. Die kleinere vordere H\u00e4lfte der innern Wand, wie alle \u00fcbrigen , ift ganz glatt.\n$\u2022 29-\nBei etwas \u00fcber vier Zoll langen Embryonen *) hat fich die Bildung aller Theile fehr bedeutend vervollkommnet.\nX) Fig. 5\u00ce \u2014 57. und Fig. 5* \u2014 <3.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Die H\u00f6hle des verl\u00e4ngerten Markes fchliefst lieh immer mehr, indem fich theils das kleine Gehirn ver-gr\u00f6fsert, theils von hinten und von der Seite die W\u00e4nde derfelben fich verdicken. Man unterfcheidet fehr deutlich zun\u00e4chft zu beiden Seiten der noyh vorhandenen obern Spalte zwei l\u00e4nglichrundliche, weifs-liche W\u00fclfte, die nach hinten zufammenfliefsen.\nUnter und neben diefen liegen zwei breitere, gr\u00f6-fsere, aber niedrigere, welche bis zu den Seitenr\u00e4ndern des verl\u00e4ngerten Markes reichen.\nDas kleine Gehirn ift jetzt bedeutend h\u00f6her undt ragt \u00fcber die Vierh\u00fcgel hinweg. In der Mitte ift e$ nur wenig ft\u00e4rker zufammengezogen als an den Seiten, ragt aber dort am ft\u00e4rkften nach hinten vor. Deutlich fondert fich der mittlere Theil von den feit-lichen ab. In feiner Mitte bildet er einen ftarken, queren Vorfprung, \u00fcber welchem fich zwei, darunter eine Querfurche befinden. Die rundlichen Seiten-theile find von oben und hinten nach unten und vorn tief eingekerbt und gehen fehr deutlich in den Hirnknoten \u00fcber. Ein fenkrechter Durchfchnitt durch das kleine Gehirn zeigt die Ver\u00e4nderungen diefes Theiles noch deutlicher. Es befteht aus einer obern, weit gr\u00f6fsern, und einer untern, weit kleinern d\u00fcnnem H\u00e4lfte, zwifchen welchen eine tiefe H\u00f6hle bis faft zur hintern Fl\u00e4che dringt. Der obere befteht aus fieben, durch eben fo viele Quereinfchnitte von einander getrennten happen, und ift fehr dick: der untere, viel d\u00fcnnere, ift hinten, wo er fich an dem obern nach vorn aufbiegt, dicker als hinten, wo er fich mit einem fchar-","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"fen Rande endigt. Die Hirnklappe fteigt ziemlich fenkrecht herab. Das kleine Gehirn zeigt, quer durchgefchnitten, fchon eine grofse Ann\u00e4herung an die vollendete Form,\nDie Fierh\u00fcgel liegen noch gr\u00f6fstentheils frei, nur fangen fie an, in ihrem vorden Theile von den Hemifph\u00e4ren etwas bedeckt zu werden. Das hintere Paar ift von dem vordem noch deutlicher abgefetzt. Das vordere ift in feiner ganzen L\u00e4nge deutlicher als bei irgend einem fr\u00fchem Embryo der L\u00e4nge nach eingefchnitten : das hintere nur in der Mitte feines hintern Randes, wovon fich fchon beim vorigen Embryo eine Spur fand. Die H\u00f6hle des hintern Vierh\u00fcgelpaares ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zur vordem noch gr\u00f6-fser als bisher. Diefe ift, wegen Verkleinerung des Vierh\u00fcgelpaares, Verdickung der W\u00e4nde und tieferm Herabreichen einer, der \u00e4ufsern Furche entfprechen-den, Scheidewand, enger als bisher.\nDie Hirnfchenkel fteigen ziemlich fenkrecht in die H\u00f6he, find aber v\u00e8rh\u00e2ltnifsm\u00e2fsig noch niedriger als bisher.\nDie Hirnganglien find oben vollkommen, aufser-dem nirgends verwachfen. Diefe Verwachfungsftelle ift das Gew\u00f6lbe. Zwifchen ihnen und den Vierhii* geln nimmt man eine deutliche L\u00fccke wahr. Sie \u00fcberragen diefe jetzt etwas nach aufsen, indem fie mehr in die Breite gewachfen find.\nDie Hemifph\u00e4ren find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fser und l\u00e4nglicher, noch ganz glatt; ihre W\u00e4nde aber bedeutend dicker.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Von den beiden Erhabenheiten, die noch eben fo ftark als bei dem vorigen Embryo von einander getrennt find, ift der geftreifte K\u00f6rper nicht bedeutend ver\u00e4ndert: die obere hintere ragt ft\u00e4rker hervor, ift ganz hohl und mehr nach hinten gedr\u00e4ngt.\nZwifchen ihrem vordem Ende und dem vordem Theile des geftreiften K\u00f6rpers bildet der untere Theil der innern Wand der Hemifph\u00e4re einen kleinen, von dem Obigen gr\u00f6fsern Theile derfelben abgefonder-ten, nicht fehr betr\u00e4chtlichen, viereckigen Vorfprung hinter welchem fich die Moqro\u2019fche Oeffnung be* findet. Unftreitig entfpricht diefe Stelle dem vordem Theile des Bogens und der durchfichtigen Scheidewand.\nVon ihrem obern, rundlichen Rande geht ein d\u00fcnner Markftreifen, der Balken, der hier ganz quer liegt, deffen L\u00e4nge nur | der ganzen L\u00e4nge der He-mifph\u00e4re betr\u00e4gt, der aufch die Hirnganglien gar nicht bedeckt, zu derselben Stelle der entgegengefetzten He-mifph\u00e4re. Unter ihm liegt die l\u00e4ngliche \u2018H\u00f6hle der-durchfichtigen Scheidewand. Diefe ift nach vom ge-fchloffen, durch ihr hinteres Ende aber fcheint fie fich in die Ivlonrofche Oeffnung einzum\u00fcnden, und dadurch mit der dritten Hirnh\u00f6hle zu communiciren. Nach unten geht von ihrem untern Rande ein enger Gang ab, der fich nach vorn wendet und hier zu \u00f6ffnen fcheint. Vor und hinter diefem find die Hirnh\u00e4lften zu einer verwachfen.","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\n$. 50.\n\u2022 Bei etwas gr\u00f6fsern, ungef\u00e4hr 6 Zoll langen Embryonen *) find folgende Ver\u00e4nderungen eingetreten.\nDas R\u00fcckenmark ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig noch d\u00fcnner geworden.\nDer Winkel zwifchcn dem verl\u00e4ngerten Marke und dem R\u00fcckenmarke ift noch ftumpfer, die hintere Fl\u00e4che beider hat faft diefelbe Richtung, doch find beide ftark von einander abgefetzt, indem das verl\u00e4ngerte Mark bedeutend angefchwollen ift. Von vorn nach hinten ift es in der Mitte unten am wenigften vorfpringend, weit mehr hinten und vorn. Der vordere Vorfprung wird durch den Hirnknoten bewirkt.\nDas kleine Gehirn hat fich unter allen Theilen am bedeutendften vervollkommnet. In der Breite ift es wenig, defto mehr aber in der H\u00f6he gewachfen, fo dafs es die hintern Vierh\u00fcgel etwas von hinten bedeckt. Der mittlere Theil ift bedeutend h\u00f6her als die Seitentheile, und l\u00e4uft nach oben und unten in eine ftumpfe Spitze aus. Beide find durch eine gro-fse Menge von Querfurchen ungleich, indem fich die anfangs in geringer Anzahl vorhandenen, durch eine Menge Einfchnitte in der fonft glatten Fl\u00e4che bedeutend vermehrt haben, und h\u00e4ngen durch eine etwas eingefchniirte Stelle zufammen. Man unterfchei-det bei einem fenkrechten Durchfchnitte fehr deutlich drei Hauptlappen, einen vordem, einen mittlern und\neinen\n0 Fig. 63 \u2014 67-","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"65\nein\u00ebn hinteren, welche fchr\u00e0'g von hinten und unten na6h vorn Und oben gerichtet, und fowohl durch lenkrecht#, als durch qu\u00ebre, weniger tiefe Einfeh nitte aa ihrer hintern und vordern Fl\u00fcche, unten in mehrere kleine abgetheilt find. Von dem uiitern Ende des hintern Lappens biegt lieh ein d\u00fcnnes Markblatt nach vorn. Zwifchen ihm und dem, ohne Vergleich gr\u00f6fsern, obern Theile des kleinen Gehirns verl\u00e4uft beinahe horizontal', doch etwas nach oben und hinten gerichtet, die Verl\u00e4ngerung der vierten Hirnh\u00f6hle in das kleine Gehirn.\nDie Hirnfchen\u00cael find fehr niedrig und fteigen zugleich fehr fchief in die H\u00f6he, fenken fich auch nicht' wieder herab. Die fr\u00fcher als ihr vorderer, herabftei-gender Theil erfcheinende Stelle erfcheint jetzt deutlich als ein mittlerer, unpaarer, vorn (zwifchen ihnen liegender Theil, der Boden der dritten Hirnh\u00f6hle.\"\nDie Fierh\u00fcgel find noch kleiner, jetzt ungef\u00e4hr eben fo gfofs als das kleine Gehirn, vorn noch weiter von den Hemifph\u00e4ren bedeckt, doch gr\u00f6fstentheils noch frei. Die hintern find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig bedeutend gr\u00f6fser, machen beinahe ein Viertheil der ganzen Maffe aus, find von den obern ft\u00e4rker abge-fchn\u00fcrt und weit rundlicher als bisher. Die Furche\nzwifchen den beiden- H\u00e4lften der vordern Erhabenheit \u2022 ,\nift weit tiefer als bisher: die hintern find fogar noch weiter von einander getrennt und erfcheinen nur durch eine kleine Commiffur unter einander verbunden. Die H\u00f6hle der Vierhiigel ift noch bedeutender N: d. Archiv. T; i.\tE","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nverkleinert und die Scheidewand noch tiefer. Auch die H\u00f6hle des hintern Paares ift kleiner geworden.\nDie Hemifph\u00e4ren des grofsen Gehirns find bedeutend vergr\u00f6fsert. Jetzt erfcheinen zuerft Spuren der Windungen diefes Theiles als fehr Hache, oben breite, der L\u00e4nge nach, fich erftreckende Eindr\u00fccke, von welchen einer oder zwei an der obern, ein anderer an der \u00e4ufsern Wand verlaufen. Die innere Wand ift v\u00f6llig glatt. Der letztere Eindruck fondert den obem Theil der \u00e4ufsern Fl\u00e4che von dem untern ab, welcher pl\u00f6tzlich weit ft\u00e4rker zur\u00fcckfpringt, die erfte Andeutung einer Abtheilung des grofsen Gehirns in einen vordem und hintern Lappen.\nDer Balken ift fehr deutlich markig, nimmt ungef\u00e4hr das zweite Viertheil der ganzen L\u00e4nge der Hemifph\u00e4ren ein' und hat eine anfehnliche Dicke. Unter ihm liegt die mehr dreieckige H\u00f6hle der Schei-d\u00e9wand, die nach hinten noch durch einen kleinen Kanal mit der dritten Hirnh\u00f6hle zufammenzuh\u00e4ngen Scheint, nach unten aber gefchloffen ift. Ueber dem Balken befindet fich, aufser der Vertiefung, welche durch das Ueberragen der innern Wand der Hemi-fph\u00e4re nach innen entftelit, allein dicht \u00fcber derfelben eine kleinere, l\u00e4ngere, parallellaufende, viel flachere, kaum merkliche. Uebrigens ift die ganze innere Wand, wie fchon bemerkt, glatt. Die W\u00e4nde find bedeutend dicker, an ihrer innern Fl\u00e4che,ift von den \u00e4ufsern Ungleichheiten keine Spur wahrzunehmen. Bei n\u00e4herer Untersuchung der zun\u00e4chft \u00fcber dem Balken befindlichen Vertiefung findet man hier eine,","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"nur durch die Gef\u00e4fshaut bedeckte L\u00fccke in der in-nern Wand, die H\u00f6hle alfo hier in der That offen. Der obere Theil der Scheidewandh\u00f6hle ift 2war bedeutend tief, h\u00e4ngt aber nicht mit den Seitenh\u00f6hlen zufammen, fondera von ihm r\u00fchrt die auch hier deutliche Protuberanz der innern Wand nach innen, dicht vor der Monro\u2019fchen Oeffnung her.\nDie Hirnganglien find vom Balken ganz unbedeckt. Zwifchen beiden findet fich eine anfehnlicha L\u00fccke, durch welche das Gef\u00e4fsgeflecht in die Hirn-h\u00f6hlen tritt. Oben h\u00e4ngen fie in einer kurzen Strecke mittelft einer viereckigen Platte zufammen, die vom zwei, mit ihren hintern Enden vereinigte Markerha-benheiten, hinten einen queren Streif zeigt, in der Mitte ein kleines rundes Kn\u00f6pfchen, die Zirbelt tr\u00e4gt. Zwifchen dem hintern Rande diefer Commiffur vund dem vordem Ende der Vierh\u00fcgel befindet fich eine dreieckige'L\u00fccke. Die Zirbel ift, wie ein fenk-rechter Durchfchnitt zeigt, hohl, und jene L\u00fccke nur fcheinbar, indem von dem hintern Rande der Commiffur eine kleine Klappe zu den Vierh\u00fcgeln herab\u00ab fteigt. Die Hirngunglien \u00fcberragen jetzt die Vierh\u00fcgel nach aufsen bedeutend.\n\u00a7\u2022 31-\nVon nun an, geht die Vollendung der Bildung mit rafchen Schritten vorw\u00e4rts.\nBei ungef\u00e4hr fieben Zoll langen Embryonem *.) ift die H\u00f6hle des verl\u00e4ngerten Markes von oben durch\nE 3\ni) Fig. 68 \u2014 71.","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\ndas kleine Gehirn ganz bedeckt. Dies hat fich in feinem mittlern Theile noch bedeutender entwickelt, w\u00e4hrend die Seitentheile zur\u00fcckgeblieben find. Der mittlere Theil reicht daher bis zu dem hintern Ende der vordem Vierh\u00fcgel, da er fr\u00fcher nur die hintern\nDie Vierh\u00fcgel find bedeutend kleiner, und fo-w\u00f6hl vom grofsen als kleinen Gehirne grofsentheils bedeckt, fo dafs nur der mittlere Theil frei ift. Da das kleine Gehirn durch die Art, wie es fich entwickelt, iftdepi es fich von hinten nach vorn allm\u00e4h-hg hebt und wendet, fich zwifchen die hintern Vierh\u00fcgel dr\u00e4ngt, fo find diefe noch Weiter aus einander ger\u00fcckt und die Commiffur zwifchen ihnen ift breiter, aber d\u00fcnner geworden. Die vordem ragen daher auch, weil jene mehr auf die Seite gedr\u00e4ngt er-fcheinen, nach innen gegen die Mitte etwas \u00fcber fie hinweg nach hinten. Die Trennungsfurche zwifchen dem rechten und linken vordem Vierh\u00fcgel ift noch tiefer und beide find daher noch rundlicher.\n' Die Schenkel des grofsen Gehirns verlaufen faft gerade nach vom, biegen fich nur von ihrem hintern Ende an unmerklich etwas nach oben, aber durchaus nicht wieder abw\u00e4rts.\nDie mittlere Erhabenheit, der Boden der dritten Hirnh\u00f6hle, jft verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig viel kleiner und die, nachher immer einfache zitzenf\u00f6rmige Erhabenheit deutlich an ihrem hintern Ende in eine rechte und linke feitliche Spitze getheilt.","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"\u2019Das' gro\u00dfe. Gehirn ift noch gr\u00f6fser,' l\u00e4nglicher und von einer Seite zur andern betr\u00e4chtlich breiter. Die Furchen find bedeutend gr\u00f6fser und zahlreicher. Auf der obern Fl\u00e4che verlauferi*drei ziemlich gerade' L\u00e4ngefurchen. Die'\u00e4ufsere, welche die J\u00e4ngfte und h\u00f6chfte ift, liegt ungef\u00e4hr in der Mitte und reich# nach hinten ungef\u00e4hr fo weit als nach vorn. Dieder L\u00e4nge nach mittlere liegt am meiften nach hinten und innen, reicht mit ihrem hintern Ende faft bis zum hintern Ende der Hemifph\u00e4ren, mit ihrem vordem nicht v\u00f6llig bis zur Mitte der obern Fl\u00e4che. Die vordere ift die kleinfte, reicht bis zum vordem Ende herab und liegt weniger weit nach aufsen, als die \u00e4u-fsere, weiter dagegen nach aufsen als die innere, und w\u00fcrde fich daher zwifchen beide erftrecken, wenn fie fich fo weit nach hinten fortfetzte. Sie h\u00f6rt indeffen nicht weit vor der \u00e4ufsern auf.\nDie Furche an der \u00e4ufsern Seitenfl\u00e4che ift jetzt noch tiefer, ft\u00e4rker nach oben gew\u00f6lbt und fetzt fich bis zum hintern Ende der Hemifph\u00e4ren fort. Diefer find daher jetzt oben lang ausgezogen, endigen , fich fpitz, nicht rundlich und bedecken daher einen an-fehnlichen Theil der Vierh\u00fcgel. Auch fpringt der obere Theil nach aufsen ftark vor und \u00fcberragt den untern, welcher den hintern Lappen bildet.\nSehr deutlich fteigt l\u00e4ngs dem untern Theile der Seitenfl\u00e4che des grofsen Lappens, l\u00e4ngs dem vordem Rande des kleinen hintern, bis ungef\u00e4hr zur Mitte diefer Seitenfurche die ftarke Wurzel des Riechnerven herauf, zwifchen welcher und dem vordem Theile","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"der Seitenfurche ein eigner, ihr paralleler, l\u00e4nglicher Wulft verl\u00e4uft.\nAn der innern Fl\u00e4che verl\u00e4uft eine Furche, welche unter allen die l\u00e2ngft\u00e8 ift, indem fie f\u00e4ft bis zum hintern Ende und vorn weiter als die innere, an der ob\u00e9ra Fl\u00e4che Achtbare, reicht. Sie liegt ungef\u00e4hr in der Mitte der H\u00f6he der innern Fl\u00e4che und ift daher fchwer-lich f\u00fcr die in der vorigen Periode Achtbare zu halten, an welcher Stelle fich jetzt die Seitenh\u00f6hle ge-fchloffen hat. Doch find die W\u00e4nde hier nobh \u00e4u-fserft d\u00fcnn.\t_-.i\t\u25a0 1\nDer Balken hat fich bedeutend vergr\u00f6fsert. Seine L\u00e4nge betr\u00e4gt ungef\u00e4hr ein Drittheil der ganzen L\u00e4nge der Hemifph\u00e4ren. Er hat fich befonders nach hinten etwas verl\u00e4ngert.\nDie W\u00e4nde der Hemifph\u00e4ren find betr\u00e4chtlich dick, die Capacit\u00e4t der Seitenh\u00f6hlen hat fich daher betr\u00e4chtlich vermindert.\nDie gefirelften K\u00f6rper erfcheinen kleiner, verh\u00e4lt-nifsm\u00e4fsig zu ihrer H\u00f6he breiter, erheben fich weit weniger als bisher. Der vordere Theil ihres innern Randes bildet drei Spitzen, eine'vordere, eine mittlere' und eine% hintere. Die beiden letztem fchliefsen den Theil der innern Wand ein, welcher der Scheidewand und dem Bogen entfpricht. Die hintere liegt unten dicht vor der Monro\u2019fchen Oeffnung.\nAn der innern Fl\u00e4che der innern Wand befindet fich ein ftarker, l\u00e4nglicher, der Vertiefung an der \u00e4ufsern entfprechender, dicht \u00fcber der d\u00fcnnen Stelle liegender Vorfprung, der nach vorn und hinten fich","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"71\nendigt, ohne in die Seitenerhabenheiten \u00fcberzugehen. Die hintere Erhabenheit, deutlich das grofse Ammonshorn, ift viel weiter nach hinten und unten ger\u00fcckt, protuberirt fehr ftark, befonders in der Mitte ihres Verlaufes, wo fie fich, nachdem fie in ihrem Obern Theile von vorn nach hinten und aufsen verlaufen war, umbiegt, und fich etwas nach vorn, unten und innen wendet. Daher an diefer Stelle der fehr ftarke Vorfprung der Hemifph\u00e4ren. Vor ihr fteigt der fehr deutliche Saum herab.\nDie, ganz von den Hemifph\u00e4ren bedeckten Hirn-ganglien find oben nirgends mehr verwachfen. Die Verwachfungsftelle erfcheint aber noch als ein l\u00e4ngs dem innern Rande ihrer obern Fl\u00e4che verlaufender Wulft s als der Hornjtreif (ftria cornea) und geht nach hinten in die Schenkel der Zirbel \u00fcber. Diefe ift etwas gr\u00f6fser, aber noch verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig bedeutend klein, fehr weit nach hinten ger\u00fcckt, fo dafs fie jetzt auf dem hintern Ende der Hirnganglien auffitzt. Sie ift jetzt nicht mehr, wie bei den vorigen Embryonen, hohl. Zwifchen beiden Hirnganglien vereinigen fich vor ihr fchon ihre Schenkel. Die Hirnganglien \u00fcber-rag\u00ebn die Vierh\u00fcgel nach aufsen noch weit bedeutender als bisher.\n$\u2022 32.\nVon nun an treten nur unbedeutende Ver\u00e4nderungen ein, die fich vorz\u00fcglich nur auf die verh\u00e4ltnifs-m\u00e4fsige Gr\u00f6fse der Theile beziehen. Das kleine Gehirn vergr\u00f6fsert fich, das grofse finkt dagegen zur\u00fcck.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"Da die Entwicklung der Hirnganglien mit der Entwicklung der Hemifph\u00e4ren parallel l\u00e4uft, fo tritt zwi-fchen ihnen und den Vierh\u00fcgeln fp\u00e4ter ein Verh\u00e4ltnis ein, welches dem fr\u00fchem \u00e4hnlicher ift als das jetzt beftehende. Zugleich bleibt die Oberfl\u00e4che der Hirnganglien r nicht mehr rundlich, fondera wird hinten ungleich, und, es entwickeln fleh allm\u00e4hlig die Corpora geniculata an ihr. Die Furchen und Windungen des grofsen und kleinen Gehirns werden von nun an nicht fowohl zahlreicher als tiefer * *).\nIII. Schweinsembryonen.\n$\u2022 33,\nDie Entwicklung der Centraltheile des Nerven-fyftems konnte ich beim Schweine nicht, beobachten, indem ich zu diefern Behuf nur Embryonen aus reifem Perioden unterfuchen konnte. -* Doch find diefe nicht unwichtig, fofern fie zur Verallgemeinerung der Bildungsgefetze . beitragen 1 ).\nDie L\u00e4nge.'diefer Embryonen betr\u00e4gt von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanzfpitze if Zoll.\nDas verl\u00e4ngerte Mark. biegt fich unter einem ftumpfen Winkel vom R\u00fcckenmarke nach oben und vorn ab. Es ift betr\u00e4chtlich dicker und breiter und\nO S. Fig. 7*\t75. welche die Geftalt des Gehirns aus einem\n' ungef\u00e4hr 9 Zoll langen F\u00f6tus darftellen.\n*) Fig. 16 \u2014 s\u00ae.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"73\nwird letzteres von hinten nach vorn allm\u00e4hlig mehr. Am dickfteh ift es an feinem hintern Ende und die Di-menfion der Breite fcheint daher auf Koften der Dicke ?u gewinnen. Die untere Fl\u00e4che ift gew\u00f6lbt und verf\u00e4llt in zwei Vorfpr\u00fcnge, einen vordem und einen hin-%*rn, von denen jener den Anfchwellungen f\u00fcr die Nervenurfpr\u00fcnge und die Pyramiden, diefer dem .Hirnknoten entfpricht. Die H\u00f6hle des verl\u00e4ngerten Markes ift faffc ganz verfchloffen.\nDas kleine Gehirn biegt fich zu beiden Seiten etwas \u00fcber den Anfang des verl\u00e4ngerten Markes weg, Es ftellt eine mehr breite als lange und niedrige, hinten rundlich geendigte, v\u00f6llig glatte Platte dar, die ?n cjen feitlichen Enden etwas angefchwollen ift und fich von diefer Stelle aus fo nach innen gegen lieh felbft und von den W\u00e4nden des verl\u00e4ngerten Markes umfehl\u00e4gt, dafs dadurch eine, nach hinten und innen Offene H\u00f6hle entfteht. In der Mitte entdeckt man eine deutliche L\u00e4ugenfpalte in ihr,; Durchfchnitten fieht man, dafs .es eine anfehnliche Dicke hat, von yorn nach hinten . allm\u00e4hlig d\u00fcnner wird,.- v\u00f6llig folid ift, und dafs von dem hinter\u00ab Rande fich' eine kleine, viel d\u00fcnnere Platte nach vorn umbiegt, welcjie in die Seitentheile \u00fcbergeht.\n\u2022O\t^\ni ; - Die Hirnfchenkel fteigen von dem vordem Ende des verl\u00e4ngerten Markes fenkrecht in anfehnlicher H\u00f6he auf und fchlagen fich dann eben fo weit nach unten herab, j\n- Die h\u00f6chften Stellen des Gehirns nehmen die Vier. H\u00fcgel ein, die ziemlich fenkrecht in die H\u00f6he fteigen.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nIhr hinteres Ende reicht faft fo w\u00e9\u00eet nach hinten, als das kleine Gehirn,- welches nur wenig breiter als fie ift, und von dem fite durch eine deutliche Ein-fchniirung getrennt find.\nMan nimmt deutlich eine Trennung in zwei Sei* tenh\u00e4lften und in ein oberes und unteres Paar wah?^ Als erftere erkennt man eine d\u00fcnne Stelle, die in der ganzen L\u00e4nge der hintern Fl\u00e4che verl\u00e4uft und gegen ihr vorderes und unteres Ende, ohne jedoch beide Zu erreichen , f\u00f6gar eine deutliche Spalte wird. Neben diefer Spalte und d\u00fcnnen Stelle verl\u00e4uft auf jeder Seite ein anfehnlicher Wulft. Wo diefe Spalte hinten und unten aufh\u00f6rt, laufen zugleich nach beiden Seiten zwei anfehnliche Vertiefungen, doch nur .in einer kurzen Strecke aus, wodurch die obere weit gr\u00f6fsere H\u00e4lfte der Erhabenheit von der rnitern getrennt wird. ,\nBeim Durchfchnitte fleht man, dafs fie, befonders nach hinten, aus fehr d\u00fcnnen W\u00e4nden gebildet find, mithin eine anfehnlichte H\u00f6hle enthalten. An der Stelle, wo fie auswendig eingefchn\u00fcrt find, bildet ihre obere Wand nach innen einen ftarken Vorfprung. Diefer hintere Theil der H\u00f6hle ift bedeutend enger als der \u00fcbrige, indem fich die hintere Wand unter einem fehr fpitzen Winkel nach vorn umbiegt. Diefe hintere Wand fetzt fich gegen die untere wagerecht verlaufend, weiter nach vorn fort als die Umbeugung und geht hier in das kleine Gehirn \u00fcber.\nDie Hirnganglien find anfehnlich, aber etwa* kleiner als die Vierh\u00fcgel, von denen fie etwas abge-fchn\u00fcrt find. Sie fteigen fchr\u00e4g von oben und hinten","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"7^\nnach unten und vorn herab. Ihre W\u00e4nde find viel dicker als die der Vierh\u00fcgel und reichen faft bis zur Mitte des Gehirns, doch find fie ganz glatt und durch\u00bb aus nicht mit einander verwachfen. Der hintere lind obere Theil ihres obern Randes verbinden fich mit einander durch eine kleine, d\u00fcnne, wagerechte Br\u00fccke. Hinter ihnen fteigt diele erft herab, dann wieder aufw\u00e4rts und geht dann in das vordere Ende der Vierh\u00fcgel \u00fcber. Offenbar ift dies die hintere Commiffur und die noch hohle Zirbel. Der gr\u00f6fste Theil des obern und vordem Randes derfelben ift nicht verwachfen. Neben ihm verl\u00e4uft aber der L\u00e4nge nach ein Wulft, die ftria cornea, welche in jene Klappe \u00fcbergeht. Hier tritt die Gef\u00e4fshaut zwifchen die Hirnganglien herab. Vor ihnen communiciren beide Seitenh\u00f6hlen durch pine grofse l\u00e4ngliche L\u00fccke, durch welche das Gef\u00e4fs* geliecht eintritt.\nDie Hcmifph\u00e4ren find beinahe eben fo hoch als' '(\u00bbreit, nach aufsen gew\u00f6lbt, vorn ftumpf zugefpitzt, an der \u00e4ufsern Fl\u00e4che ohne Spur einer Windung oder Ungleichheit irgend einer Art. Ihre W\u00e4nde find \u00e4u-fserft d\u00fcnn. Ge\u00f6ffnet erfcheint die H\u00f6lile fehl anfehn-lich. Am Boden liegt der anfehnliche geftreifte K\u00f6rper nach oben gew\u00f6lbt, nach unten gerade, vorn dick, in zwei ftumpfe Spitzen, eine k\u00fcrzere innere, eine l\u00e4ngere untere, auslaufend, nach hinten allm\u00e4hlig zugefpitzt, faft die ganze L\u00e4nge der H\u00f6hle einnehmend. Ueber ihnen ift beinahe die ganze innere Fl\u00e4che der He-mifph\u00e4re zu einer concentrifchen, hinten weit h\u00f6hern, aber nicht fo ftark vorragenden, vom fchmalern, aber","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nft\u00e4rker vorfpringenden Erhabenheit aufgeworfen, weh ; eher an der \u00e4ufsern 'Fl\u00e4che diefer Wand eine genau verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig vorn tiefere, aber engere, hinten flachere aber breitere Falte entfpricht. Der hintere, flachere aber breitere TheiL liegt gerade auf den Hirn-ganglien auf. Von den Hirnganglien find die geftreif* ten K\u00f6rper in ihrer ganzen H\u00f6he getrennt, und man fleht fehr deutlich den Hirnfchenkel ungef\u00e4hr mitten unter jenen hervor und hineindringen.., Die innern. Fl\u00e4chen der Hemifpli\u00e4ren find nirgends verbunden als am Boden der vierten Hirnh\u00f6hle. An der Mon-ro\u00efchen Spalte find fie zwar in einem viereckigen Raume in Ber\u00fchrung mit einander;, indem die Fl\u00e4chen hier glatt und gerade find, aber durchaus, nicht mit einander verwachfen. Diefe Stelle entfpricht unftrei-tig der Scheidewand und dem Bogen. Ueber diefet-Stelle f\u00e4ngt fogleich die einw\u00e4rts gerichtete Falte an, welche fchr\u00e4g von unten und vorn nach hinten und \u00abben auffteigt.\nIV. IVIenfchliclie Embryonen.\n> 34-\nDer kleinfte menfchliche Embryo, den ich in diefer Hinficht zu unterfuchen Gelegenheit hatte, war ungef\u00e4hr aus der fechften Schwangerfchaftswoche *).. Seine\nO Taf, 2. Fig. I \u2014 3.\t\u2019","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"L\u00e4nge betr\u00e4gt acht Linien, beide Extremit\u00e4ten find weit hervorgebrochen, allein ftatt der Finger und Zehen nur noch von einem rundlichen, fcharf abgefetzten, einf\u00f6rmigen Rande umgeben. Das Gehirn und R\u00fcckenmark waren nicht vollkommen wohl erhalten, weil det Embryo zu lange in nicht hinl\u00e4nglich ftarkem Brant-weine aufbewahrt worden war. Doch fahe ich deutlich folgendes, was auch die Abbildungen erl\u00e4utern.\nDas verl\u00e4ngerte Mark biegt fich vom R\u00fcckenmarke unter einem rechten Winkel nach vorn um, und bildet denl\u00e4ngften, dickften und br\u00e9iteften Theii des Gehirns. Nach unten und vom ift es ftark gew\u00f6lbt. Ueber dem vordem Theile der H\u00f6hle des verl\u00e4ngerten Markes liegt eine breite, quere, etwas fchief von vorn nach hinten abfteigende Platte, welche in der Mitte deutlich durch eine L\u00e4ngenfpalte in zwei gleiche feitliche H\u00e4lften getheilt ift. Hierauf folgt nach oben und vorn eine um die H\u00e4lfte fchmalere, einfache, l\u00e4nglich rundliche, nach oben gew\u00f6lbte Stelle. Vor diefer liegt eine etwas breitere, fie daher nach beiden Seiten \u00fcberragende, in der Mitte etwas eingefchn\u00fcrte Anfchwellung, die von der Seite betrachtet viereckig, vorn zugefpitzt ift.\nDer vordere und ober\u00bb fenkrechte Theii des verl\u00e4ngerten Markes find die Hirnfchenkel, die Platte das kleine Gehirn, die dar\u00fcber liegende einfache Erhabenheit die Vierh\u00fcgel, die vorderfte das grofse ftehirn.\nZur Unterfuchung der innern Anordnung waren die Theile zu br\u00f6cklich.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\n$. 35.\nBei zwei ungef\u00e4hr fiebenw\u00f6chentlichen Embryonen war die Anordnung der Theile etwas von der angegebenen verfchieden, und auch nicht bei beiden v\u00f6llig diefelbe.\nBei dem etwas kleinern '), weit beffer erhalte-nen konnte fowohl die \u00e4ufsere als innere Form deutlich erkannt werden.\nDas fehr dicke R\u00fcckenmark reichte bis zum Ende ( 4es Heiligbeins., wo es fich mit einer ftumpfen, zwei-getheilten Spitze endigte. Man unterfcheidet deutlich an ihm eine obere und eine untere Anfchwellung, von denen die obere unbedeutend ft\u00e4rker als die untere ift, die fich aber von dem obern, mittlern und un* tern Theile, die mehr zufammengezogen find, weniger als in fp\u00e4tern Perioden unterfcheiden.\nVon vorn nach hinten verl\u00e4uft im Innern das R\u00fcckenmarkes eine betr\u00e4chtliche L\u00fccke, die in der Mitte weiter ift, gegen die Enden fich aber betr\u00e4chtlich verengt. Vorn fcheint fie \u00fcberall gefchloffen ; allein nach hinten, wenigftens in der Lendengegend, offen. Auf jeden Fall ift hier die hintere Wand fehr d\u00fcnn, wie \u00fcberhaupt fowohl der vordere als hintere Theil der R\u00fcckenmarks w\u00e4nde weit d\u00fcnner als die feitlichen find.\nDas verl\u00e4ngerte Mark biegt fich unter einem rechten Winkel von dem R\u00fcckenmarke ab, ift mehr als doppelt fo breit, in dem bei weitem gr\u00f6fsten Theile feiner L\u00e4nge oben offen, und es fcheint als fchliigan\n0","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"79\nfich hier die beiden Seitenh\u00e4lften des R\u00fcckenmarkes fb nach aufsen um, dafs die innere Fl\u00e4che zur obern, fogar zur \u00e4ufsern wird.\nDie untere Fl\u00e4che bildet nicht mehr eine einf\u00f6rmige W\u00f6lbung, fondern ift durch einen queren Einfchnitt in einen vordem, kleinern, ft\u00e4rker nach unten vorragenden, und einen hintern, gr\u00f6fsern, weniger gew\u00f6lbten Theil abgefchieden, von denen jener eine Spur des Hirnknotens zu feyn fcheint. Auch geht d\u00e9\u00e7 untere Theil in den obern mehr unter einem rechter! Winkel \u00fcber und die fenkreeht auffteigenden Schenkel find daher deutlicher von dem verl\u00e4ngerten Marke unterfchieden. Diefe ziehen fich oben etwas zu-farnmen. Von ihrem obern Ende und ihren Seiten geht nach hinten eine, befonders in ihrem obern, etwas zu* fammengezogenen Theile, faft fenkrechte Platte nach hinten herab. Von dem untern Ende diefer Platte fteigt eine zweite in die H\u00f6he, die von aufsen nach innen allm\u00e4hlig h\u00f6her wird, auf beiden Seiten in ihrer ganzen H\u00f6he fiebenmal fehr deutlich eingekerbt, wie beim fr\u00fcheften Embryo in der Mitte der L\u00e4nge nach gefpalten ift, eng an der erften anliegt, fich aber mit einem v\u00f6llig freien Rande oben endigt. H\u00f6chft wahr-feheinlich ift die fenkrechte, aufw\u00e4rts gekehrte Stellung diefer Platte nur zuf\u00e4llig und fie liegt im normalen Zuftande wagerecht. Daher ift hier die H\u00f6hle des verl\u00e4ngerten Markes beinahe ganz offen, w\u00e4hrend fie beim vorigen Embryo oben faft ganz verfchloffen war.\nDas kleine Gehirn erfcheint jetzt alfo nicht mehr aus einer wagerechten, fondern einer weit kleinem","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nfenkrechten, und einer gr\u00f6fsern wagerechten Platte Zufammengefetzt, welche zufamrnen die grofse Hirnklappe, jene den zwifchen den Vierh\u00fcgeln und dem kleinen Gehirn,diefe den unter dem letztem liegenden Theil derfelben bilden.\nUeber diefer Klappe liegt wieder das mehr zu-fammengezogene einfache Vierh\u00fcgelpaar, welches \u00fcber den oberften Theil derfelben etwas nach hinten ragt, ohne doch bis v\u00f6llig zum hintern Rande diefer ganzen Hifnabtheilung zu reichen. Es nimmt, wie beim vorigen Embryo, die h\u00f6chfte Stelle ein, ift verh\u00e4ltnifs-m\u00e4fsig zum kleinen Gehirn fchmaler, nach oben ftark gew\u00f6lbt. Vorn ift es etwas eingefchn\u00fcrt, und von hier an fteigen die Hirnfchenkel und die ganze Hirn-amaffe j\u00e4he wieder herab, fo dafs fie, dicht an dein auffteigenden Theile verlaufend, eben fo tief als der Hirnknoten herabreichen. Wo diefer niederfteigende Theil anhebt, find die Vierh\u00fcgel eingefchn\u00fcrt und er entfpricht unftreitig den Hirnganglien und der dritten Hirnh\u00f6hle. \u2019 \u201eUnten und vorn ift diefer Theil durch die dreiekigen, fenkrecht herabiteigenden, vorn zuge-fpitzten, mehr l\u00e4nglichen Hemifph\u00e4ren des grofsen Gehirns bedeckt, die tiefer herabreichen und aus deren vor-derm Ende, oder wenigftens nur dicht unter demfelben der Riechnerv tritt. Die W\u00e4nde der Hemifph\u00e4ren find ganz glatt: eine kleine, der L\u00e4nge nach verlaufende Vertiefung in der N\u00e4he des hintern Randes abgerechnet, die vielleicht fchon eine unvollkommene Andeutung der Theilung der Hemifph\u00e4ren in den vordem","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"der'fi find' hintern- L\u00e4ppen ift. Jede Hemifph\u00e4re ift W\u00e8aig* gr\u00f6fser als der Vi\u00e4rhiigei* oder Sehhiigel.\nIS Ti ... -\t-\nDie Vierh\u00fcgel,, die Hirnganglien \u00e7ind die fje* mifph\u00e4ren find ganz verlchloffen, und, wenn gleich diefe.\u2019deutlich von einander getrennt find, fo findet fich doch eine mit der obern Fl\u00e4che der Hirnganglien ip eins verlaufende d\u00fcnne Br\u00fcche, welche ungef\u00e4hr in der Mitte der H\u00f6he die innere Fl\u00e4che der Hemi-fph\u00e4ren mit einander, verbindet. Wenigftens feheint hier eine. Verwachfung Statt zu finden, ungeachtet es m\u00e7jgli\u00e7h. ift, dafs die Verbindung nur Murch. die Gey f\u00e4fshaut gefchieht. Dies ift in fo fern nicht unwahrscheinlich, als fie in ihrem, gr\u00fcfsten vprdern Theiie fich fehr leicht, im obern nur fchwer trennen J\u00e4fst. L\u00e4ngs dem gr\u00f6fsten vqrd\u00e7rn Theiie des obern Rande? verl\u00e4uft auf beiden Seiten .ein breiter^Wulft, der. in die hintere .Verwachfungsftelle \u00fcbergeht.\nGe\u00f6ffnet ift die Befchaffenheit der Theiie folgend ei Das verl\u00e4ngerte Mark und die Hirnfchenkel lif lhreHi \u00e2teffte\u00efgenden Theiie find -betr\u00e4chtlich dick. Eben fo: hat auch der gr\u00f6fste Theil des kleinen Gehirns, n\u00e4mlich der untere und hintere Theil der absteigenden Platte deffelben eine fehr anfehnliche Dicke. D\u00e0-gegen ift der umgefchlagene Theil deffelben fehr d\u00fcnn. Sem oberer Theil oder die Hirnklappe, die Vierh\u00fcgel nnd die obere Wand der Vierh\u00fcgel, fo wie der Hemi-fph\u00e4ren find gleichfalls d\u00fcnn : die Seiten w\u00e4nde der Vierh\u00fcgel und Hirnganglien dagegen find dick, nach innen angefchwollen. Die Hemifph\u00e4ren enthalten \u00abinen klei-N. d. Archiv, 1, i,\tF","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"8?\nnen, von oben nach unten gerichteten,\u2019 nach v\u00f6m gew\u00f6lbten H\u00f6cker, der fich auf ihrem hintern Rande, dem Boden erhebt, aufserdem auf dem, unter dem Hirnganglion heifvortretenden und fich nach aufsen und vorn \u2022 fchlagenden Hirnfchenkel auffitzt, unftreitig d\u00e9r geftreiftfe K\u00f6rper. Vom Gef\u00e4fsnetze findet fich keine Spur.\nBel dem etwas gr\u00f6fsern, aber aufserdem durchaus nicht vollkommner entwickelten Embryo ift die Anordnung etwas, doch unbedeutend, verfchieden. Das verl\u00e4ngerte Mark geht unter einem ftumpfehrn Winkel i\u00f9 das R\u00fcckenmark \u00fcber, die Hirnbr\u00fccke fpringt etwas ft\u00e4rker hervor. Das kleine Gehirn fcheint weniger d\u00e8utlich von den Vierh\u00fcgeln \u00e0bgefetZt. Diefe bilden zwar die hochfte Stelle des Gehirns, find aber \u25a0weniger ftark gew\u00f6lbt. Die Hirnfchenkel fteigen welliger ft\u00e9\u00fc auf und ab. 1 Die Hirnganglien find rundlicher, die Hfemifph\u00e4ren m\u00e8hr von einander getrennt, und liegen mit' ihrem gr\u00f6fsten Durchmeffer von vorn nach hinten, nicht vou oben \u00bbach unten. An Ihrer Bafis liegt der etwas gr\u00f6fsere, ihren ganzen untern Rand einnehmende geftreifte K\u00f6rper, der, weit yo# dem Hirnganglion getrennt, auf dem unter dielen? hervortretenden Hirnfchenkel auffitzt.\n$. 36-\nBei einem ungef\u00e4hr neunw\u00f6chentlichen Embryo hat fich die Geftalt der Theile hedeutend ver\u00e4ndert * ).\ni) Fig. 15 \u2014 19.","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":". Das verl\u00e4ngerte -M\u00abrfe>ift;jverh\u00e4l|rtifspiafsig weit kleiner. Has,-kleine Gehirn.ilt dicker, hoher, \u00fcberragt das verl\u00e4ngerte Mark. Sein hinterer Rand ift noch in der Mitte eingefchnitte^\u00bb;\u00bb. Hie- Fferhs-gel \u25a0 ftei-gen fenkrecht in die H\u00f6he, bilden aber nicht mehr idle h\u00f6chfte Stelle des Gehirns. . Sie find noeh v\u00f6llig ^einfach und enthalten, ,fk fie/aus fehr d\u00fcnnen W\u00e4nden beftehen, eine fehr grofse H\u00f6hle. H\u00f6her als fie liegen fiie; Hirngang\u00e4en, die etwas rendlicher ;ge.wor-dEn find; und nicht mehr abw\u00e4rts- fteigen. Befphders haben lieh dieHeinifph\u00fcren bedenkend vergr\u00f6fsert. Sie bedecken na\u00e7h. hinten. nicht nur die Hirnganglien iganz, fondern auch einen Theil.de\u00e7jVierh\u00e2geL, Sje liegen gerade,; find im Verh\u00e4ltnis zu,ihrer L\u00e4nge bedeutend, rhoch. , Ganz deutlich unterfcheidet man Einen ;vordern, gr\u00f6fsern und einen hintern, kleinern Lappen', die durch eine anfehnliche, Jchief nach vorn atn -fteigende Furche von einander getrennt find. Aufser-dem gehen von .dem ganzen obern gew\u00f6lbten Rande, dein vVofdereE-und hinteres Ende ausgenommen,., eine Menge nicht fehr tiefe, einfache, aber fehr deutlicfa\u00e8, .quere Vertiefungen, zwifchen welchen fich eben fq \u25a0viele quEre W\u00fclfte befinden und welchen abwechfelnd Erhabenheiten und Vertiefungen an der innern Fl\u00e4che der Hirn wand entfprechen,. nach aufsen. Von dem hintern Ende des untern Randes des vordem Hirnlappens entfpringt der Riechnerv.\n- , Hie W\u00e4nde find fehr d\u00fcnn; die Seitenh\u00f6hlen Einfach; dpph nimmt man fehpn die Abtheilung in ein vorderes und hinteres Horn deutlicher wahr, indem\nF 2","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"lieh in der Mitte der Grundfl\u00e4che die Hirnfubftanz bedeutend verdickt, \u25a0 wodurch vorn und hinten eine bedeutende Vertiefung entfteht. Die an der innern und der Grundfl\u00e4che befindlichen Theile werden durch ein fehr ,;anfehnliches Gef\u00e4fsgeflecht, welches nach oben gew\u00f6lbt, naeh unten hohl iff und beinahe von dem vordem bis zum hintern Ende der H\u00f6hle reicht, bedeckt. An der Grundfl\u00e4che liegt der geftffeifte K\u00f6r--per, der auf der verdickten Stelle auffitzt oder tie vielmehr bildet. Er ift ftark gew\u00f6lbt, vorn'und hinten, -dort aber ft\u00e4rker, angefchw\u00f6lle\u00f6, jedoch im 'Verh\u00e4ltnifs zu feinem mittlern Theile an beiden Enden nur fchwach verdickt. Der hintere Tfaeil biegt fich etwas nach vorn und fpitzt fich hier wieder zu. Nach Wegnahme des \u25a0 Gef\u00e4fsgeflechts erfcheint ein, dem geftreiften K\u00f6rper concentrifcher , dicht \u00fcber ihm hegendef , '-ihn \u201cZit beiden Seiten \u00fcberragender V\u00f6r-\u2022fprung an der innern Fl\u00e4che, \" der fich in dem gr\u00f6fs-ten Theile feines Verlaufs, namentlich dem ob\u00e9ra und hintern, \u00fcber ihn Weg kr\u00fcmmt ; vorn ihn nicht v\u00f6llig begleitet, fondera fleh \u00e8rft auf, dann unter einem fpitzea Winkel wieder abw\u00e4rts beugt und fo einige Linien \u00fcber dem vordem Ende deffelben aufh\u00f6rt. Die vordere H\u00e4lfte aller diefer Theile liegt im'vordem , die hintere im hintern Horn. Der letztbefchriebene ift'offenbar das \u00c4mmonshornr. Von einem dritten Home dfer Seitenh\u00f6hle ift noch keine Spur vorhanden.\nDie \u00fcbrige Anordnung der Theile ift wegen der br\u00f6cklichen Befchaffenheit des Gehirns nicht deutlich zu erkennen.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"\n, $.\t37.\nWeit beffer eignete fich zu einer vollft\u00e4ndigen B\u00e9fchreibung das R\u00fcckenmark und Gehirn eines ungef\u00e4hr eiifw\u00f6chentlichen Embryo *)\u00ab\nHier ift\tdas\timmer\tft\u00e4rkere\tUeberwiegen\tdes\nGehirns \u00fcber\tdas\tR\u00fcckenmark und am\terftern\tdas\nUeberwiegen '\tdes\tgrofsen\tGehirns\t\u00fcber\tdie \u00fcbrigen\nTheile noch weit deutlicher. Das R\u00fcckenmark reicht zwar noch\u00abbis zum Ende des Heiligbeins, es findet fich mithin kein Pferdefchweif, allein es ift d\u00fcnner{ die obere und untere Anfchwellung find verh\u00e4ltnifs-rh\u00e4fsig dicker und k\u00fcrzer. Die obere \u00fcbertrifft die untere bedeutender als bisher an Dicke. Seine H\u00f6hle ift fehr deutlich, fcheint aber \u00fcberall, h\u00f6chftens die Lendengegend ausgenommen, nach hinten eben fowohl als nach vorn, v\u00f6llig gefchloffen zu feyn. Indeffen zeigt fie \u00fcberall noch fehr deutliche Spuren der fr\u00fchem Bildung, indem fie vorn rundlicher, viel weiter ift und fich nach hinten zu einem fchmalern, mehr lange\u00fc Streif ver\u00e8ngt\u00bbJ der aber, wie bemerkt, nicht bis zur Mitte des hinte\u00c4 Umfangs reicht. Beide Spalten find deutlich: die vordere aber viel betr\u00e4chtlicher: beide, vorz\u00fcglich die vordere, v\u00f6h der H\u00f6hle deutlich unterfchieden. In der Lendengegend lift es zum Theil ungewifs, ob fich nicht doch noch die hintere Spalte in die H\u00f6hle f\u00fcgt.\nDas verl\u00e4ngerte Mark biegt fich unter einem ftumpfen Winkel vom R\u00fcckenmarke nach oben ab.\n1) Fig. 30 \u2014 31.","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"Zugleich fpringt es ft\u00e4rker vor demfelben vor, un-ftreitig, weil fleh- die Pyramiden und Oliven mehr entwickelt haben. Der Hirnknoten ift daher hier faft weniger deutlich als bei fr\u00fchem Embryonen, zumal da ermberdies fchmal und flach ift. In der Mitte ift. er fehr ftark von vorn nach hinten vertieft. Dia Vierte Hirnh\u00f6hle ift mehr als bisher verfchloffen, theils, Weil fleh das kleine Gehirn ft\u00e4rker entwickelt hat, theils^ Weil die Seiten w\u00e4nde fleh nicht mehr nach aufsen biegen, f\u00f6fidern nach-ihnen gewachfen urid dicker geworden find. Hinter derfelben fi\u00e9ht m\u00e4h auf der obern Fl\u00e4che des verl\u00e4ngerten Markes drei Paare von Erhabenheiten, welche nach hinten convergiren, von innen nach aufsen und von vorn nach hinten auf einander folgen und von welchen die beiden \u00e4ufsern in zwei Markftreifen \u00fcbergehen, welche heben einander auf beiden Seiten neben ded\u2019hintern R\u00fcckenmarksfurche l\u00e4ngs der er-ften H\u00e4lfte der hintern Fl\u00e4che des R\u00fcckenmarkes verlaufen, fo dafs die innera etwas fr\u00fcher auf h\u00f6ren. Unftreitig geh\u00f6ren fie zu den ftrangf\u00f6rmigen K\u00f6rpern und ihre' Entwicklung fteift mit dem ft\u00e4rkern Wachsthum des kleinen Gehirns in Beziehung.\nDas kleine Gehirn \u00fcberragt das verl\u00e4ngerte Mark auf beiden Seiten bedeutend. Es ift betr\u00e4chtlich mehr breit als lang, von oben nach unten am niedrigften\u00bb Seine hintere Fl\u00e4che ift in der Mitte etwas vertieft: die Seitentheile find auch aufserdem etwas angefchwollen. Es ift betr\u00e4chtlich dick, ganz folide und v\u00f6llig glatt. Von feinem hintern Rande biegt fich ein kurzes, d\u00fcnnes Blatt nach hinten.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Die Hirnfchenkel fteigen fchr\u00e4g in die H\u00f6he und find im Vergleich mit den, fr\u00fchem Verh\u00e4ltniffen lehr niedrig, biegen fich bald nach vorn.\nDie Vierh\u00fcgel find fehr snlehnlich, und zeigen zuerft eine Andeutung einer Spaltung in eine rechte pnd linke H\u00e4lfte, durch eine fchwache, ihren gr\u00f6fs-ten obern Theil einnehmende L\u00e4ngenvertiefung, fo wie in ein vorderes und hinteres Paar dadurch, dafs Ihr unterer Theil nicht in derfelben Richtung mit dem, \u00fcbrigen verl\u00e4uft, fondent unter einem ftumpfen Winkel von demfelben abgebogen ift. Er ragt ungef\u00e4hr fo weit nach hinten, als das kleine Gehirn, bedeckt daffelbe daher.\n\"Die H\u00f6hle der Vierh\u00fcgel ift noch anfehnlich, doch wegen vermehrter Dicke der W\u00e4nde bedeu* tend kleiner als in fr\u00fchem Perioden. Der Boden w\u00f6lbt fich betr\u00e4chtlich nach oben, gerade Wie man es bei den Vierh\u00fcgeln der V\u00f6gel findet. Am engften ift der hintere Theil der H\u00f6hle, welcher dem hintern\n' \u25a0,'v . \u2022\tf\nVierh\u00fcgelpaare entfpricht\u00bb ungeachtet hier die W\u00e4nde, befonders die untern, am d\u00fcnnften find, indem fie fich hier unter einem fehr fpitzen Winkel gegen einander umfchlagen, dafs fich ihre innern Fl\u00e4chen -feft ber\u00fchren. Von dem vordem Ende geht die Hirnklappe ab. Diefe ift nicht gerade, fondern bildet nach hinten einen Vorfprung. Es fcheint entweder, als werde fie durch die dicker werdende Platte d\u00e8s kleinen Gehirns in die H\u00f6he gedr\u00e4ngt, oder als -falte fie fich, weil fie f\u00fcr den gegenw\u00e4rtigen Raum zu","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\ngrofs ift, und doch fp\u00e4terhin einer nicht unbedeuten\u00ab <Ien Ausdehnung gewachfen feyn mufs.\nDie Hirnfihenkel fteigen unter den Vierh\u00fcgeln empor, find aber verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig weit niedriger als Fr\u00fcher. Von ihnen r\u00fchrt die anfehnliche Anfchwel\u00ab lung am Boden der Vierh\u00fcgelh\u00f6hle her.\n' Vor den Vierh\u00fcgeln liegen, die Hirnganglien, die jetzt fehr rundlich Und etwas h\u00f6her als fie find! L\u00e4ngs ihren obern R\u00e4ndern liegt auf ihrer obern Fl\u00e4che ein aufgeworfenesj vorn dickeres, nach hinten \u00e4llm\u00e4hlig d\u00fcnner werdendes Blatt, welches fich nach hinten in eine kleine Klappe f\u00f6rtfetzt, die erft ab-fteigt, dann auffteigt und in die vordere Wand der Vierh\u00fcgel \u00fcbergeht. Diefes aufgeworfene Blatt ift der Hornftreif, der nach hinten in die Schenkel der Zirbel \u00fcbergeht: diefe yvird durch jene, kleine Klappe angedeutet. Die innern fl\u00e4chen der Hirnganglien find ganz gerade, glatt, zeigen, durchaus keine Spur einer Vereinigung. Ueber und unt\u00e7r ihnen verl\u00e4uft ein enger Kanal aus der Vierh\u00fcgelh\u00f6hle zu der dritten Hirnh\u00f6hle. Vor ihpen befindet fich die weite Monro-fche Oeffnung.\nDie Hemifph\u00e4ren haben ungef\u00e4hr diefelbe Geftalt als beim vorigen Embryo. Doch find fie, etwas weniges l\u00e4nglicher. Diefelbe fehr tiefe. Theilung in einen vordem und einen hintern Lappen. Eben fo finden fich . auch Windungen, doch ift ihre Zahl verringert; dager gen find fie betr\u00e4chtlich tiefer und breiter. Sie finden fich in gleicher Menge auf dem hintern und vordem Lappen und \u00fcberall find da, wo fie vorhanden find, die","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"W\u00e4nde der'Hirnh\u00f6hlen gefaltet, fo dafs-fie an-der in-\u00bbern Fl\u00e4che, eben fiq>: gut wahrgenommen werden, als an der \u00e4u\u00dfern. Vorz\u00fcglich...tief fifjd die anderin-Wern Wand, verlaufenden. Hier verl\u00e4uft vom vordem bis, zum hintern Ende eine a.nfehnliche , tiefe L\u00e4pgen-frnrche, von welcher, ans nach oben und hinten, > an mehre\u00e7n Stellen lehr regelm\u00e4\u00dfige Fortf\u00e4tze abgehen, di\u00e7ht \u00fcber dam entern Rande der innern Wand. Hire H\u00f6hle , ift ftark nach .oben gerichtet.\nDie Seitenh\u00f6hlen zeigen noch keine Spur eines dritten Horrtes, Wenn man nicht den gro\u00dfen hintern Theil der H\u00f6hle daf\u00fcr halten will. . Die \u00e4u\u00dfere Warn! ift \u00fcn dem Th\u00dfile, \u201ewelcher der untern vordem H\u00e4lfte des Lappens entfpricht, gegen fich felbft lehr ftark nach innen und hinten umgefohlagen , fo da\u00df hier eine weite, fackf\u00f6rmige Falte entfteht, welche nach innenragt; '\t..\t.\n!\t, DieGr\u00e4nze des vordem und hintern Lappens trifft\ndie Mitte des'geftreiften K\u00f6rpers. An diefer Stelle ift der Bodens der Birnb\u00f6hle ftark nach oben gew\u00f6lbt. Diefelbe Richtung hat auch der geftreifte K\u00f6rper, der ftark hufeisenf\u00f6rmig gekr\u00fcmmt ift, vorn und hinten 'deutlich, doch nicht fehr ftark angefchwollen, hier zuletzt wieder zugefpitzt, dort an feiner obern Fl\u00e4che nach vom und innen tief gefurcht ift, fo d\u00e4fs er in -zwei ftumpfe Spitzen apsl\u00e4uft. Er ift durch eine tiefe L\u00fccke vom Sehhiigel getrennt.\n\u25a0lieber ihm liegt die oben erw\u00e4hnte, an der innern \u2022Wand verlaufende Falte, welche ftark nach innen und oben vorfpringt, und ihm concentrifch verl\u00e4uft. In","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"ihrem mittl\u00ebrn Theile ift fie einfach. Vorn fteigen Von ihr f\u00fcnf Falten ab, zwei nach oben, drei, welch\u00e9 Von fenen etwas abgefondert liegen', nach unten und Vorn. Wd fie neh nach hinterV umbiegt, fpaltet fie fich ih vier Schenkel. Der eine geht nach oben, der Zweite nach hinten und aufsen, die beiden \u00fcbrigen nach unten und vorn. Defil zweite ift unftreitig d\u00e0\u00e2 hintere Ammonshorn, der dritte die eminen\u00e4a colla-eeralis, der vierte, l\u00e4ngfte, nach vorn und unten ge* bbgene, das grofse Ammonshorn.\nDas innere Blatt diefer Falte biegt fich im mitt* fern Theile derfelben nach unten und innen dem der entgegengefetzten Seite entgegen,, und fcheint mit ihm in der Mitte, vor und \u00fcber dem Hirnganglion zu einer d\u00fcnnen Br\u00fccke zufammen zu fliefsen. Diefe Br\u00fccke ift, wenn fie wirklich vorhanden ift, unftreitig der Balken, Allein es ift m\u00f6glich, dafs die Verbindung nur durch die Gef\u00e4fshaut gefchloffen ift, weil fp\u00e4tere Embryonen und mehrere thierifche auf eine andere Entwicklungsweife diefer Gegend * hinzudeuten fcheinen. Doch i\u00df: der ganze Rand diefer Stelle rauh, und es fcheint daher deutlich, als finde hier eine wirkliche Markverbindung Statt. So weit diefe reicht, findet fich unter ihr eine longitudinale., absteigende Oeffnung, durch welche die beiden Seitenh\u00f6h* len mit einander communicifen. Wo fich diefe Oeffnung unten fchliefst, liegt die fehr deutliche vordere Commiffur. Hinter diefer Oeffnung fteigt, vor der vordem Fl\u00e4che des Hirnganglions, allein durch die lange 'Monro\u2019fche Oeffnung von ihm getrennt, der nach innen","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"\u00efmjg\u00e9bogene innere vordere Schenkel des geftreiften K\u00f6rpers nach oben. Diefer ift von dem der entgegenge-* fetzten Seite v\u00f6llig getrennt, liefst eben fo wenig nach oben mit dem, was man f\u00fcr Ealken halten kann, zu-fammen, fondera zwifchen, ihm und dem JBalken be-findet lieh die vordere, . oben angegebene, L\u00fccke. H\u00f6chft wahrfcheinlich alfo wird diefer innere Theil des geftreiften K\u00f6rpers ganz oder wenigftens zum Theil (letzteres ift wahrfcheinlicher, weil er wieder der\nT\nL\u00e4nge nach durch eine kleine Furche in einen \u00e4ufserii ifnd Irinern Theil abgegr\u00e4nzt ift), zum vordem'Theil des Bogens und jetzt h\u00e4ngen entweder beide, Hirnh\u00f6hlen an der Stelle, wo lieh nachher die fenkrechte Scheidewand und ihre H\u00f6hle findet, zufammen, oder diefe Oeffnung wird durch die Gef\u00e4fshaut verfchloffeifi Indeffen findet lieh doch eine Stelle, welche ht\u00f6chft wahrfcheinlich Andeutung der fenkrechteik Scheidewand ift. Der untere und vordere Theil n\u00e4mlich der innern Wand der Hemifph\u00e4ren, der unterhalb jener Falte liegt, fteigt fenkrecht, g\u00e8rade herab, und liegt dem der entgegengefetzten Seite fehr nahe. Er fliefst nach hinten in den ihnerfteii Theil des geftreiften K\u00f6rpers, den ich f\u00fcr den Bogen halte, \u00fcber. Nach innen ragt er ftark angefchwollen empor. Diefer Theil ftellt f\u00fcr jetzt den erften Anfatz zur Bildung der Scheidewand dar, wenn gleich die beiden Bl\u00e4tter noch nicht an einander liegen, auch die Verwachfung der beiden Seitenh\u00e4lften, welche vielleicht durch den innern Rand des untern Faltenblattes gefchieht, nicht fo weit herabreicht , und daher jetzt","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"93 '\ndie Sclieklewandh\u00f6hle gewifs nach allen Richtungen offen ift oder noch gar nicht ejciftirt.\n$\u2022 38-\nDas folgende Gehirn uncl R\u00fcckenmark ift von ei-nem ungef\u00e4hr vierzehnvv\u00f6chentlichen Embryo *), def* fen Lang\u00e9 von dem Schei\u00eeel bis zu den Zehenfpitzen f\u00fcnfParifer Zoll betr\u00e4gt.\nDas R\u00fcckenmark ift etwas kleiner geworden, indem es weniger lang und d\u00fcnner ift.\nVorz\u00fcglich ift eine, wenn gleich fehr kleine, Andeutung der Trennung der oberften von der mittlern, der Armanfchwellung, entftanden.\nDer mittlere zufammengezogene R\u00fcckentheil ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig etwas d\u00fcnner und l\u00e4nger.\nDie untere Anfchweljung nimmt zwar noch den ganzen Lendentheil ein, zieht fich aber fchon in der untern H\u00e4lfte defl\u2019elben betr\u00e4chtlich zufammen, und geht fchon auf dem zweiten Heiligbeinwirbel in den Laden \u00fcber-\nDie obere Anfchwellung jft zwar k\u00fcrzer, aber deutlich dicker als die untere.\nDie hintere F urche ift betr\u00e4chtlich tief, die Oberfl\u00e4che des R\u00fcckenmarkes gleichf\u00f6rmiger, indem die beim vorigen Embryo deutlichen L\u00e4ngenerhabenheiten l\u00e4ngs der hintern Furche niedriger find.\nDas verl\u00e4ngerte Mark ift kleiner, das kleine Ge* hirji dagegen verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fser, fteht fchief\nr) Kg. 33\n34*","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"von oben und hinten nach vorn uhd Unten. Es be-fteht! deutlich aus zwei Seitenh\u00e4lften und einem mitt-lern Theile. Diefer ift aber verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig weit niedriger als vorher. Auch ift er weit d\u00fcnner, von vorn nach hinten, wogegen die Seitentheile rundlich angefch wollen find. Der obere Rand der ganzen Ma fie il't i'tark coucav, in der Mitte fcharf, an den Seitentbeilen angefchwollen, rundlich. Der untere Rand ift gerade.\nVom ganzen untern Rande geht nach hinten eine d\u00fcnne Platte ab. Diefe fchl\u00e4gt fich an den Seiten Und'Vielleicht auch\"'Hhiterf^gegen fich felbft xun und heftet fich an die Seitentheile und die hintere Gegend der ftrangformigen K\u00f6rperfo dafs fie wie eine Br\u00fccke \u00fcber,den hintern Theil der vierten Hirnh\u00f6hle weg-gehti. Auf beiden Seiten aber findet fich, auch wenn hinten, zwifchen der auf diefe Weife doppelten-Piatte ein Zufammenhang vorhanden feyn Tollte, eine L\u00fccke, durch welche das Adernetz der vordem Hirnh\u00f6hle, dicht auf diefelf Br\u00fccke liegend, eindringt. Das ganze Weine Gehirn ift glatt, fu\u00eet1 Ausnahme des mittlern Theiles, der etwas oberhalb \u2018der Mitte*feiner hintern El\u00e4che eine tiefe Querfurche, und fowohl \u00fcber \u00e4l's unter diefer eine flachere hat, die fich nicht auf die Seitentheile erftr\u00e9cken.\nEs ift v\u00f6llig folide, mit Ausnahme der Stellen, WO\u2019 fich, an den Seiten beftimmt, die untere Platte gegen fich felbft umfehl\u00e4gt und hier eine nicht unbetr\u00e4chtliche H\u00f6hle bildet, welche mit der vierten Him hohle zufammenh\u00e4ngt.-","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"Die.rvierte Hirnh\u00f6hle reicht nur in einer fehr kleinen Strecke von unten und vorn nach oben und hinten in daff\u00eajbe.\nDie Vierhiigel find ganz zwifchen ihm und dem hintern Theile des grofs\u00fcn Gehirns\" verborgen. \u2018Die H\u00f6hle derfelben ift noch anfehnlich, da ihre W\u00e4nde d\u00fcnner find : doch ift fie befonders mehr hoch und hat /iur eine geringe Breite, weil die W\u00e4nde von aufsen nach innen fich betr\u00e4chtlicher verdickt haben. Die H\u00f6hle des hintern Paares ift fehr k\u00fcrz und eng. '\nDas grofse Gehirn hat eine-etwas l\u00e4nglichere Gewalt als bisher.\nDie Hirnganglien find bedeutend gr\u00f6fset als di\u00f6 Vierh\u00fcgel: mit glatten, geraden innern Fl\u00e4chen einander entgegengewandt, aber nirgends verwachfen.\nVor ihnen liegt die weite Monro\u2019fche Oeffnung. Darauf folgt eine Stelle, an welcher die Hirnh\u00e4lften verwachfen find, , und welche dem Bogen, des Scheidewand und dem Balken entfpricht. Sie ift dreieckig, aber ftumpf, unten zugefgitzt. Diefe Stelle liegt vom und unten, ift;breit und kurz und hat mit der .beim vorigen Embryo bemerkten Anordnung nichts gemein. Hinter ihrem untern,Ende liegt die fehr deutliche vordere Comn\u00fcffur.\nDer innere vordere Schenkel des g\u00e9ftreiften. K\u00f6rpers ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig kleiner ; geworden, und es hat fich eine deutliche Scheidewand zwifchen den beiden Seitenh\u00f6hlen gebildet, deren hinterer wulftiger","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"95\nRand der innerfte vordere Theii des geftreiften K\u00f6rpers zu feyn fcheint, der mit dem der. entgegengesetzten Seite zufammengefloffen ift, ftatt dafs beim vorigen Embryo beide getrennt, w\u00e4re\u00bb. . Oie geftreiften K\u00f6rper beider Seiten h\u00e4ngen mittelft deffeiben zu-fj\u00e4mmen, allein dagegen erftreekt fich die Vereinigung der innern Fl\u00e4che des geftreiften K\u00f6rpers mit diefera Theile, welcher dem Bogen enti'pricht, weniger weit nach oben, ftatt dafs er bei dem Vorigen Embryo faft die ganze H\u00f6he des geftreiften K\u00f6rpers batte. Dort erfchieh er alfo als ein Theii diefes K\u00f6rpers, hier als\nein eigner, von demfelben getrennter, der lieh in dem\nMaafse von denselben abfondert, als er zur Bildung der Scheidewand beitr\u00e4gt. Vor diefem Theile liegt \u00abin breites-Blatt, die durchfichtige Scheidewand; vor und dar\u00fcber der Balken. Diefer ift aber jetzt weit k\u00fcrzer als die Rr\u00fccke beim vorigen Embryo \u00ab und fcheint nur feinem vordem Theile nach vorhanden \u2022zu feyn\nDie Falten an der innern Wand der. Hemfpharm find bedeutend verftrichen. Die von dem hinter yen Theile abgehenden Fortf\u00e4tze find beinahe deutscher als diefer. Jener fcheint zur Bildung des abt fteigenden Blattes, welches die Scheidewand zwifcheu den beiden Seitenh\u00f6hlen jetzt bildet, verwandt und in demfelben- Maafse der fr\u00fcher l\u00e4ngere Balken hinten verfchwunden zu feyn. An der \u00e4ufsern Fl\u00e4che des gro-fsen Gehirns finden fich noch, wie heim vorigen Embryo, quere Furchen, doch find fie niedriger, ftehen","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nweiter auseinander und\u00bb wasfehr merkw\u00fcrdig ift, fie find zu verfchwinden bereit, indem in fie nette Hirn-fubftanz von der Gef\u00e4fshaut abgefetzt wird, welche, Wenn-man \u00abliefe abzieht ^ an ihr feftfitzen bleibt, wo dann die Windungen erft ziim Vorfchein komme#. Auf diefelbe Weife verfchwindet auch die tiefe'Furchte zwifchen dem vordem und hintern Lappen;\nBei Er\u00f6ffnung der Seitenh\u00f6hlen .findet man die Hervorragungen wie beim vorigen Embryo,; nur fprin-gen alle, befonders aber der mittlere Theil der L\u00e4ngenfalte , etwas weniger ftark hervor.\nSehr deutlich erkennt man an der obern H\u00e4lfte ' des vordem, hohl\u00e8n Randes des grofsen Ammonshorns,/ welches in feinem ganzen Verlaufe hohl und unten nicht angefchwollen, fondern ftumpffpitzig geendigt ift,: deh rtiarkigen Saum, an welchem das Gef\u00e4fsge-flecht -auffitt\u00e4t. - Der betr\u00e4chtliche* Eindruck am vordem untern Ende des hintern Horns ift verfchw un-den und fcheint lieh nach aufsen gewandt zu haben. Daher erftreckt lieh diefes unten betr\u00e4chtlich weiter nach vom. Eine Folge hievon fcheint zugleich eine vorher nicht bemerkbare quere Vertiefung, die vom hintern Rande des hintern- H\u00f6rns zu deffen untern, vordem-Ende verl\u00e4uft, zu feyn.\nDer gef (reifte K\u00f6rper ift in feinem vordem En\u00e7te betr\u00e4chtlich dicker als in feinem \u00fcbrigen Verlaufe, mij: einer glatten Oberfl\u00e4che verfehen und in feiner ganzen H\u00f6he von dem Hirnganglion getrennt.\n$. 39-","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"97\n$\u2022 39-\nBei einem Embryo von ungef\u00e4hr fechszehn bis achtzehn Wochen deffen L\u00e4nge vom Scheitel bis zu den Zehenfpitzen heben Parifer Zoll betr\u00e4gt, ift der mittlere oder R\u00fcckentheil des R\u00fcckenmarkes verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig bedeutend fchmaler, indem er fogar ab-folut nicht dicker ift als beim vorigen Embryo. Dagegen find die Anfchwellungen dicker. Die mittlere ift hier verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zur untern etwas dicker als beim Vorigen Embryo, zieht fich fchon h\u00f6her oben zufammen und h\u00f6rt auf dem erften Heiligbeinwirbel auf, wo fie in den Faden \u00fcbergeht. Deutlich ent-fpringt das letzte Heiligbeinnervenpaar etwas h\u00f6her als der letzte Lendenwirbel.\nVerfchiedenheiten des Gehirns find vorz\u00fcglich folgende :\n1)\tSind die Pyramiden und Oliven verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig betr\u00e4chtlicher;\n2)\tder Hirnknoten ift von vorn nach hinten be-\u2018tr\u00e4chtlich breiter und etwas dicker, daher Harker von jenen Erhabenheiten abgefetzt.\n3)\tDas kleine Gehirn ift, befonders in der Mitte, tiefer und vielfacher gefurcht, die Seitentheile find ft\u00e4rker angefchwollen, aber in ihrem hintern und \u00e4ufsern Theile noch durchaus nicht gefurcht. Das ganze ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fser und h\u00f6her. Das kleine Gehirn zerf\u00e4llt auf jeder Seite in vier Theile, die von einander durch tiefe Fur-\n*) F\u00bbg- 35 \u2014 39-N. d, Archiv. I. 1.\nG","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\n\nchen abg'egr\u00e4nzt find. Der vorderste, h\u00f6chfte und anfehnliehfte ift quergefurcht. Er entfpricht dem vordem Lappen. Der zweite , hintere, beinahe eben ,fo grofse, ift gar nicht gefurcht, glatt. Er entfpricht dem hintern obern, hintern untern und viereckigdn Lappen, die durchaus noch nicht von einander getrennt find. Hierauf folgt ein weit kleinerer, der nach aufsen 'etwas weiter reicht, als der vorige, hinten ihn unbedeutend \u00fcberragt, aber nicht, \u00fcberhaupt nirgends, von ihm bedeckt wird, gleichfalls glatt ift, und den Mandeln entfpricht. Der vierte, unterfte Theil ragt atn weiteften nach aufsen. /Et bildet ein d\u00fcnnes, aber breites Blatt, welches in feinem \u00e4ufsern Theile breiter, aber d\u00fcnner, in der Mitte fchma-ler, aber dicker, \u00fcberall ungef\u00e4hr horizontal ift Die n\u00e4here Unterfuchung diefer Theile zeigt, dafs hier zwei Platten, eine obere und eine un-tere, \u00fcber einander liegen. Die obere ift weit dicker und anfehnhcher. Sie fteilt die Seitenl\u00e4ppchen nebft dem Markfegel und dem Kn\u00f6tchen dar. Die untere Platte, unter welcher auf der Seite der H\u00f6rnerv austritt, heftet fich mit ihrem vordem. Rande an den innern ' und obern Hand der ftiangf\u00f6rmigen K\u00f6rper und \u00fcberhaupt den hintern Rand der vierten Hirnh\u00f6hle an und fliefst mit der gleichnamigen der entgegengefetzten Seite zwfammen. Diele beiden Platten gehep an ihren hintern R\u00e4ndern h\u00f6chft wahrfcheinlich in ihrer ganzen L\u00e4nge in einander \u00fcber, fchlage\u00bb","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"99\nlieh unter einem fpitzen Winkel in einander um, Wenigftens finde ich ftellenweife Und namentlich an den Seiten, diefe Vereinigung beftimmt fehr deutlich, und da, wo fie fehlt, find die R\u00e4nder ungleich.\n4)\tDie W\u00e4nde der Vierh\u00fcgel find dicker, die ganze Erhabenheit kleiner, daher die H\u00f6hle bedeutend nach allen Richtungen verengt.\n5)\tDie Hirnganglien zeigen keine Spur von Ver-wachfung. Sie find bedeutend gr\u00f6\u00dfer als die Vierh\u00fcgel,\n6)\tDie Hemifph\u00e4ren find bedeutend mehr l\u00e4nglich, alle Vertiefungen weit niedriger, die \u00e4ufser? Fl\u00e4che ganz glatt, kaum eine fchwache Andeutung der Abtheilung in den vordem und hintern Lappen. Die L\u00e4ngenfurche an der innen\u00bb Wand ift beinahe ganz verwifcht, nur die vordem und hintern Fortf\u00e4tze derf\u00e8lben find noch betr\u00e4chtlich tief. Die Hirnfchwiele ift anfehn-lich lang, dick, liegt ziemlich horizontal, die Scheidewand und ihre H\u00f6hle, f\u00f6 wie der Rogen, find vollkommen entwickelt und h\u00e4ngen deutlich mit dem Balken zufammen. Der Bogen ift ganz von dem geftreiften K\u00f6rper getrennt und geht zwif\u00e7hen ihn\u00bb und dem Hirnganglion in das Ammonshorn \u00fcber. Der geftreifte K\u00f6rper und das Hirnganglion find in ihrer ganzen H\u00f6h\u00ab von einander getrennt.\nDie W\u00e4nde des grofsen Gehirns haben fich, be-fonders die oben\u00bb, verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zur Gr\u00f6fse des\nG *","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nGehirns, aufserordentlich verdickt, die Hohlen find daher enger geworden. Zugleich ift die obere Wand derfelben v\u00f6llig glatt, indem die fr\u00fcher ftatt findenden Erhabenheiten und Vertiefungen verfchwunden find. Auch die innere Fl\u00e4che der -innern Wand ift beinahe ganz glatt. Die Ungleichheiten im vordem Horne find weit breiter und niedriger : die hintern noch fehr anfehnlich. Man erkennt fie jetzt ganz deutlich als grofses und kleines Ammonshorn und Seitenerhabenheit. Der Saum ift bedeutend breiter und fteigt tiefer herab. Das Ammonshorn wendet fich weiter hach vorn und fchwillt an feinem vordem Ende rundlich an. Ueber dem hintern Amtnonshorne, welches als einfache Falte, die bis zum hintern Ende der H\u00f6hle reicht, erfcheint, findet fich eine, mit ihm an derfelben Stelle abgehende, mehr nach oben gerichtete, k\u00fcrzere Faite'. Das hintere Horn erfcheint noch nicht von dem vordem abgefchn\u00fcrt, fondern nur als das hintere Ende eines gemeinfchaftlichen weiten Sackes.\n\u00a7\u2022 40.\nBei einem ungef\u00e4hr f\u00fcnfmonatlichen, acht Zoll langen Embryo ift die Anordnung aller Theile beinahe ganz diefelbe *).\nDas R\u00fcckenmark h\u00f6rt fchon im letzten Lendenwirbel auf und f\u00e4ngt fchon dem dritten gegen\u00fcber an,\nl) Von diefem und den folgenden Embryonen habe ich ktint Abbildungen geliefert, -weil die fehr treuen Abbildungen von Diltingcr und Cams dar\u00fcber hinl\u00e4nglichen Anffchl\u00fcfs geben.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"101\nfich lehr betr\u00e4chtlich zufammenzuziehen. Die obere Anfchwellung f\u00e4ngt etwas h\u00f6her an, und der mittlere Theil des R\u00fcckenmarkes ift daher etwas k\u00fcrzer, \u00fcbrigens nicht verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig d\u00fcnner zufammengezogeri als beim vorigen Embryo-\nDas kleine Gehirn ift im Wefentlichen noch nach demfelben Typus gebildet: doch ift es verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig etwas gr\u00f6fser. Die zweite von den vier Abheilungen, welche heim vorigen Embryo bemerkt wurden, ift noch' durchaus ohne Furchen, aber die dritte liegt noch \u00fcberall zu Tage, ift aber, vorz\u00fcglich nach vorn und an den Seiten, merklich fchmaler; die vierte, verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig etwas gr\u00f6fsere, hat noch diefelbe Geftalt.\nDie W\u00e4nde der Vierh\u00fcgel find noch dicker als beim vorigen Embryo,' fie felbft verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig kleiner, die Halbkugeln noch l\u00e4nglicher, die Theilung in einen vordem und hintern Lappen wieder etwas merklicher, die Falten an der innern Fl\u00e4che noch fchw\u00e4cher, die innere Wand und das vordere Horn beinahe ganz glatt, noch kein eignes hinteres Horn vorhanden, c^e Seitenh\u00f6hlen aber nach hinten fackf\u00f6rmig lehr bedeutend- Entwickelt , das vordere und hintere Amrnons-hom und die dritte, hintere Erhabenheit find vorhanden, jenes vorn noch betr\u00e4chtlich angefehwollen, alle hohl, die Nebenerhabenheit fchw\u00e4cher.\n$\u2022 41-\nBei einem ungef\u00e4hr fechsmonatlichen Embryo reicht das R\u00fcckenmark nur bis in die Gegend des dritten Lendenwirbels.","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nDie H\u00f6hle in der Mitte des R\u00fcckenmarkes ift fehr deutlich, aber \u00e4ufserft'eng, fo dafs man fie mit dem unbewaffneten Auge kaum lieht.\nDie Halsanfchwellung ift faft um ein Dritttheil breiter als die untere. Diefe ift noch etwas k\u00fcrzer als beim vorigen Embryo.\nDas kleine Gehirn ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig unbedeutend gr\u00f6fser. Der hintere obere Lappen enth\u00e4lt an fein\u00e8r obern Fl\u00e4che und feinem innern Theile einige tiefe Eindr\u00fccke, erfte Spuren der Abfonderung in die grofsen Hauptabtheilungen, aufserdem keine Anzeige eines bl\u00e4ttrigen Baues. Er ragt ft\u00e4rker nach aufsen als bisher, uftd verdeckt den feitlichen Theil der un-_ter ihm liegenden dritten Abtheilung, der Mandeln, g\u00e4hz, Diefe ift \u00fcberdies in ihrem \u00e4ufsern Theile, auch abfoiut, \u00e4ufserft gefchwUnden, wenn gleich diefet Theil noch vdrhanden ift und beim Aufheben des \u00e4ufsern Theiles* des zweiten Lappens, erfcheint. In demfelben Maafse als diefe dritte Abtheilung, die Mandeln, nach aufsen fchwinden, entwickeln fie fieh ft\u00e4rker nach innen und erfcheinen hier jetzt gegen die Mitte zuerft rundlich.\nDie vierte Abtheilung, die Seltenl\u00e4ppchen, ift gleichfalls bedeutend ver\u00e4ndert. Hier ift der \u00e4ufeere Theil dicker lind' rundlich geworden, und fpringt, wenn gleich nicht fo fehr als fonft, doch noch betr\u00e4chtlich hervor; der innere ift k\u00fcrzer und dicker, Weniger plattenartig, geworden und ganz unter dem zweiten und dritten verborgen. Im Ganzen hat er jetzt fchon ganz die Geftalt die er fp\u00e4ter beh\u00e4lt, doch","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"find die Seitenl\u00e4ppchen noch glatt und das Markfegel ift ' verh\u00e4ltni fsm\u00e4fsig, ja abfolut, weit dicker als fp\u00e4ter-liin. Zugleich ift jetzt die untere Platte bedeutend verkleinert. Ihr \u00e4ufserer Theil ift ganz verfchwun-den j ihr Zufammenhang mit den Seitenl\u00e4ppchen und dem Markfegel ganz vernichtet, und fie erfcheint nur noch als eine d\u00fcnne Br\u00fccke, die fich, \u00fcber den hin-terften Theil der vierten Hirnh\u00f6hle weg, von dem in-nern Rande des einen ftrangf\u00f6rmige K\u00f6rpers zum andern als ein zartes Markblatt, welches dicht unter dem Adergeflechte der vierten Hirnh\u00f6hle liegt, erftreckt.\nDas kleine Gehirn zeigt fehr deutlich auf dem fenkreehten Durchfchnitte die Theilung in die gew\u00f6hnliche Anzahl von Lappen; nur find die Einfchnitte derfelben noch weit weniger tief als in fp\u00e4tern Perioden, und die Ver\u00e4ftlung ift auch in Hinficht auf die Zahl der Zweige weit unvollkommner. _,\nDie Vierh\u00fcgel find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig etwas kleiner, doch ift ihre H\u00f6hle von oben nach unten immer noch anfehnlich.\nDie Hifngang\u00fcen find faft in ihrer ganzen inner\u00ab Fl\u00e4che unter einander verwachfen. Die Zirbel erfcheint noch als eine blofse Palte zwifchen ihnen und den Vierh\u00fcgeln, deren vordere und hintere Wand aber \u2022weit dichter an einander liegen als bisher*\nDie Geftait --der Hemifph\u00e4ren f\u00e4ngt au bedeutend rundlicher zu werden als in den letzten Perioden. .\nDie inneren, einander zugeltehrten Fl\u00e4chen der Innern Hemifph\u00e4renr\u00e4nder find faft' ganz glatt. Dicht;! \u25a0\u00fcber dem Balken erfcheint der Eindruck,, welcher","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"durch das Ueberragen des untern Randes der Hemi-fph\u00e4ren \u00fcber feine Seitentheile das ganze Leben hindurch bewirkt wird. Ueber demfelben verl\u00e4uft, un-r gef\u00e4hr in der Mitte der H\u00f6he diefe Wand eine kurze,' fehr flache L\u00e4ngenvertiefung, wahrfcheinlich ein Ueber-bleibf\u00ebl der mehrern, fr\u00fcher vorhandnen fenkrechten, weit anfehnlicheren Vertiefungen. Gegen das vordere Ende liegen eigne, etwas betr\u00e4chtlichere, nach vorn gew\u00f6lbte Furchen, gegen das hintere Ende, \u00fcber den Balken hinaus feine f\u00e8nkre\u00e7hte, eine beinahe horizon-tale und, weiter 'nach vorn, unter dem Balken am hintern Lappen eineuVon oben und hinten nach vorn und unten abfteigende.. Jener vorderen Furche ent-: fpricht in der H\u00f6hlenfl\u00e4che der innern Wand kfeine Erhabenheit.^, diefen die drei fchon bekannten, das grbfse und kleine Ammonshorn und die ober\u00bb mittlere Erhabenheit, welche aber beinahe ganz verftrf* cheh ift, fo wie auch die ihr entfprechende Furche die geringfte Ausdehnung hat\nDas vordere und ; hintere Ammonshorn fliefsen nicht mehr z\u00fc einem zufammen, fondera find durch eine kleine, wenn gleich flache Einfchn\u00fcrung vorneia* ander getrennt. Das hintere Horn ift zwar noch weit und fackf\u00f6rmig, allein doch mehr l\u00e4nglich imd er-fcheint mehr als bisher als eine eigne'Erweiterung. Beide find ganz glatt, aufser.jhnen findet fich-v -die deutliche Markleifte ausgenommen, keine Sp\u00fcr der fr\u00fcher vorhandenen Erhabenheiten und namentlich der eminentia collateralis.","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"105\nDer Balken ift beinahe fo lang als beim Erwach-fenen: allein noch \u00e4ufserft d\u00fcnn. Senkrecht durch-fchnitten bietet er das von Herrn Cams angegebene wellenf\u00f6rmige Anfehen dar.\nDie Scheidewand und der Bogen find anfehnlich, die Schenkel des letztem breiter, weiter auseinander\u201c ftehend als fp\u00e4terhin. Die H\u00f6hle der Scheidewand ift weit anfehnlicber in allen Richtungen als fp\u00e4ter und da, wo ihr unterer Rand in den hintern \u00fcbergeht, fch\u00e8int fie f\u00e9lir deutlich nicht verfchloffen, fonder n1 mit dem untern Ende der 'M\u00f6nro\u2019fchen Oeffnuttff\no\nzufammenzafliefsen, fo dafs alfo auch hierdurch eine anf\u00e4ngliche Communication aller Hirnh\u00f6hlen wahr-fcheinlich w\u00fcrde.\nDer Riechnerv-ift zwar noch deutlich hohl, doch ift feine H\u00f6hle'bedeutend kleiner und nach hinten blind geendigt, fb dafs alfo kein 'Zufammenhang :zwi-fchen ihr und d\u00e9r grdfsen Seitenh\u00f6hle mehr ftatt-fittdet; Der Hergang der Entwicklung deffelben ift alfo, Wenn diefes-beft\u00e4ndige Bedingung ift, derfelbe, als bei der Scheidewand , indem bei beiden eine H\u00f6hle, die anf\u00e4nglich m\u00fcr ein Anhang* der grofseta Hirnh\u00f6hte war, fich allm\u00e4hlig von 'ihr fo \u00e4bfchh\u00fcrt, dafs fie felbft offen bleibt', und fich ihr gegen die grofse H\u00f6hle gewandtes Ende verfchliefst, nur mit dem Un-tWfchi\u00e9cle, dafs die H\u00f6hle der Scheidewand das ganze Leben hindurch befteht, w\u00e4hrend die Riechnerven* h\u00f6hle fchon fr\u00fch verfchwindet. Oanz \u00e4hnlich ift der Verlauf der Obliteration der Verbindungsr\u00f6hre zwi-lchen dein Bauchfell und der ScheiderihaUt des \u2018Hoden.","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"$\u2022 42*\nDas R\u00fcckenmark eines ungef\u00e4hr fiebenmonatlicheo F\u00f6tus bietet keine wefentlichen Verfchiedenheiten dar\u00bb nur ift es noth etwas k\u00fcrzer, weil das untere Ende der r untern Anfchwellung etwas h\u00f6her heraufger\u00fcckt ift. Sehr deutlich find immer noch auf der hintern Fl\u00e4che zwei Str\u00e4nge, welche fowohl von dea Seitentheilen des R\u00fcckenmarkes, als. unter einander\u00bb letzteres noch ft\u00e4rker, durch eine longitudinale Furbhe abgefopdert find und deutlich bis zur Mitte des R\u00fcckenmarkes wahrgenommen werden. Von hier an werden fie allm\u00e4hlig breiter,die Furche zwifchen.ih-nen tiefer. Endlich fchwellen fie oben, dem hintern Ende der Oliven gegen\u00fcber, betr\u00e4chtlich an upd bilden ein Paar nach vorn diyergirende,-l\u00e4nglichrunde Erhabenheiten , welche den innern Theil der hintern Wand der Hirnh\u00f6hle bilden und vor welchen; die Querbr\u00fccke* das Ueberbleibfel der \u00fcpterften Platte des kleinen Gehirns, liegt. Die hintere Furche zwifchen ihnen dringt aber denngch nicht bis zur; H\u00f6hle des R\u00fcckenmarks. Nach aufsen von diefer Erhabenheit liegt eipe zweite, gr\u00f6fsere, die der L\u00e4nge nach wieder einmal in zwei H\u00e4lften, von denen die innere weit kleiner als die \u00e4ufsere ift, zerf\u00e4llt. Zu diefer Erhabenheit fchwillt der zwifchen dem \u00e4ufsern Rande des eben, hefchriebenen Stranges und der Infertion der hintern Wurzeln denR\u00fcckenmarksnerven befindliche Theil der hintern R\u00fcckenmarkh\u00e4lfte an.\nEine dritte liegt mehr zur Seite und nach unten* zwifchen diefer und dem hintern Theile der Pyrami-","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"10?\nden\u00bb tinter ct\u00e8m Olivenk\u00f6rper. Sie h\u00e4ngt unmittelbarer mit dem zwifchen den Reihen beider Wurzeln der R\u00fcckenmarksnerven befindlichen Th eile des R\u00fcckenmarkes zufammen. DieTyramiden \u2018ftlbjft erfchei-nen vorz\u00fcglich als der angefchwollerie mittle**!J\u00abad untere Theil des untern R\u00fcckenmarksftranges. \u2022\ni'\u00ef;.-' . \u2018 ! \u2022\u2022\t. -.-n.-.. . \u2022 \u2022 *r\t* '\t. T,\nkleinen^\u00dfehkn, deffen verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige dr\u00f6fse uri^ef\u00e4|ir-jaieleibe als beim vorigen F\u00f6tus ift, find jetjft\u00bb niit Ausnahme der Mandeln, alle fp\u00e4ter mit einer ungleichen Oberfl\u00e4che verfehenen Theije, auch dxe^Seitenl\u00e4ppchen, gefurcjit. Das A^rkfegel ift jetzt yerh\u00e4itnifsm\u00e4fsig d\u00fcnner und breiter, fo dafs die halbmondf\u00f6rmigen Iilappen nun die Geftalt haben, welche fie beft\u00e4ndig zeigen. Der \u00e4ufsere, fchon beim vorigen F\u00f6tus d\u00fcnner gewordene Theil der Mandeln Ift\u2019ganz yerfchwunden. Die Seitenlappchen und die Mandeln find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig kleiner und weniger ftark hervorragend als fr\u00fcher, wenn fie gleich noch verh\u00e4lt-\nund freier liegen, als in fp\u00e4-tern Perioden.\t\\\nf,!V-\t*V- rn\t>*.\nDie hintere obere H\u00e4lfte des Seitentheiles des klei-\u00bben Gehirns hat fleh befonders ftark nach hinten und flufsen entwickelt ; doch ift immer noch der .mittlere \u00a3Eh\u00dffl verh\u00e4lfiriifsm\u00e4fsig l\u00e4nger und/h\u00f6her als bei vollendeter Entwicklung, dah\u00e8r der hintere Einlchnitt Zwifchen beiden Seitenh\u00e4lften breiter und flacher als nachher. Eben fo ift das kleine Gehirn verh\u00e4ltnifs-m\u00e4fsig zu feiner Breite von vorn nach hinten l\u00e4nger als fpaterhin.","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"Die Hefni/pk\u00fcten find verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig mehr hoch als Jangi ' Der hintere Lappen reicht unten etwas weiter-nach vorn Und ift etwas ft\u00e4rker von dem vordem abgefetzt. Eben fo ift der unterfte kleine Theil des vordem Lappens, welcher das grofse vordere Him-ganglion bildet, von dem obern dadurch ft\u00e4rker ge-fondert, dafs diefer jetzt nicht mehr allm\u00e4hlig, und. durch eine von vorn nach hinter^-auflteigende Abdachung in ihn \u00fcbergeht, fondern fich hier ein rechtwinkliger, nach innen umgefchlagener Wulft, ein pl\u00f6tzlicher Abfatz, findet, eine beft\u00e4ndige Bedingung, die fich fpaterhin immer ft\u00e4rker entwickelt, fo dafs endlich diefer untere Theil durch das Vorw\u00e4rtswachfen des vordem Endes des hintern Lappens urtd das Her-abwacbfen des obern und vordem Theiles des obern ganz verdeckt-wird.\nDie Zahl undf Tiefe der Windungen hat fich nur unbedeutend vermehrt.. Die Anordnung des ganzen grofsen Gehirns ift \u00fcberhaupt faft v\u00f6llig diefelbe als int vorigen E\u00f6ttls. Die Dicke der W\u00e4nde und die Weite der D\u00f6hlen ift faft diefelbe ; nur ift das hintere Amtnonshorn verh\u00e4ltnifsnl\u00e4fsig weit fchw\u00e4cher.\nHiermit fchlMse ich die einzelne Befchreibung der Gehirne aus1 v\u00f6rfohiedenen Perioden, um im folgenden Hbfte nach den hier gelieferten 'Thatfachen die Darftellung der.EntWicklung der verfchiedehen Theile f\u00fcr firh zu- liefern.","page":108},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"Erkl\u00e4rung der Kupfertafehz.\nErfte Tafel*\nGehirn und, R\u00fcckenmark von S\u00e4ugthier> Embryonen.\nfig. I\u2014 15. Kaninchen-Embryonen.\nFig. I. Drei Linien langer,. ftark vergr\u00f6\u00dferter Embryo. Fig. 2. F\u00fcnf Linien langer Embryo, etwas vergr\u00f6fsert. Fig. 3 \u2014 5. Etwas gr\u00f6fserer, lieben Linien langer. Fig. 3.1 Voh'der Seite. Fig. 4. Von oben und hinten. Fig. 5- Das verl\u00e4ngerte Mark und ein Theil der Vierh\u00fcgel, von oben ge\u00f6ffnet.\nFig. 6 \u2014 9. Neun Linien langer Embryo.\nFig. 6. Von der Seite. Fig. 7. Von oben und hinten. Fig. 8- Senkrecht durchfchnitten. Fig. 9. Linke Hemifph\u00e4re, von aufsen ge\u00f6ffnet.\nFig. IO \u2014 12. Zw\u00f6lf Linien langer Embryo.\nFig. IO. Von der Seite. Fig. II. Senkrecht durchfchnitten. Fig. 12. Linke Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet.\nFig. 13 \u2014 15. Drittehalb Zoll langer Embryo.\nFig. 13. Von der Seite. Fig. 14. Senkrecht durchfchnitten. Fig. 15. Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet.\nFig. 16 \u2014- 20. Schweins - Embryo von 1\u00b0 6*\" L\u00e4nge. Fig. 16. Von der Seite. Fig. 17. Von oben. Fig. l8-Senkrecht durchfchnitten. Fig. 19. und 20. Hemi-fp\u00e4re von aufsen ge\u00f6ffnet, in Fig. 19. der geftreifte","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00f6rper nach unten umgefchlagen, um feine beiden vordem Schenkel zu zeigen.\nFig. ai \u2014 75* Schafs-Embryonen.\nFig. 21. Gehirn und'R\u00fcckenmark, Sch\u00e4del und Wir-belf\u00e4ule eines f\u00fcnf Linien langen Embryo, Itark vergr\u00f6fsert von hinten und oben.\nFig. 22 \u2014 29. Sechs Linien langer Schafs - Embryo. Fig. 22. Gehirn von der Seite. Fig. 23. Daffelbe ftark vergr\u00f6fsert. Fig. 24. Daffelbe von vorn. Fig. 25. Stark vergr\u00f6fsert. Fig. 26. Gehirn fenk-recht durchfchnitten. Fig. 26 a. Daffelbe ftark ver-gr\u00f6fsert. Fig. 27. Hemifph\u00e4re fenkrecht durchfchnitten, etwas nach aufsen, um den Vorfprung an der vordem Wand Zu zeigen. Fig. 2\u00a7. Daffelbe ftark vergr\u00f6fsert. Fig. 29. Querdurchfchnitt des R\u00fcckenmarks, um deffen Spalte zu zeigen.\nFig. 30 \u2014 36. Einen Zoll langer Embryo.\nFig. 30. Von der Seite. Fig. 31. Von vorne, linke Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet. Fig. 32. Senkrecht durchfchnitten. Fig. 33. Von hinten. Fig. 34 \u2014 36. Quer-durchfchnitte des R\u00fcckenmarks. Fig, 34. R\u00fccken-theil. Fig. 35. Halstheil. Fig. 36. Lendentheil.\nFigfc 37. \u2014 45* Anderthalb Zoll langer Embryo.\nFig. 37. Von der Seite. Fig. 38. Senkrecht durchfchnitten. Fig. 39. Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet. Fig. 40. Hemifph\u00e4re weggenommen, um den geftreiften K\u00f6rper und die Hirnganglien zu zeigen. Fig. 41. Hemi-fph\u00e4re und Sehh\u00fcgel von oben, elftere ge\u00f6ffnet. Fig. 42. Hirnganglien und ge\u00f6ffnete Sehh\u00fcgel, um die Ungleichheit in der innern Fl\u00e4che der letztem zu zeigen. Fig. 43. Querdurchfchnitt des Halsthexls, Fig. 44. des R\u00fcckentheils ; Fig. 45. des Lenden-theils des R\u00fcckenmarkes.\nh\\ d. Archiv. 1. I,\nK","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. 46___52. Drei Zoll fechs Linien langer Embryo.\nFig. 46. Von der Seite. Fig. 47. Von hinten und oben. Fig- 48- Von oben. Die Hemifph\u00e4re aus einander gezogen, um die Verbindung der Hirnganglien in ihrem obern Rande zu zeigen. Fig. 51. Senkrecht idurchTchnitten. Fig. 52. Linke Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet.\nFig. 53 _ 57. Etwas \u00fcber vier Zoll langer Embryo. Fig. 53- Von der Seite. Fig. 54- Von oben und hinten. Fig. 55- Senkrecht durchfchnitten. Fig. 56. Linke * Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet und zur H\u00e4lfte nach oben, zur H\u00e4lfte nach unten gefchlagen, um die Ge-ftalt des geftreiften K\u00f6rpers und das Verh\u00e4ltnifs zwilchen Ammonshorn und Hirnganglion zu zeigen. Fig. 57- Linke Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet, pjg. 5g __ 6a. Etwas gr\u00f6fserer nicht befchriebener\nEmbryo.\nFig. 58- Von der Seite. Fig. 59- Von unten. Fig 60. Von oben die rechte Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet, um die Gr\u00f6fse des Adernetzes zu zeigen. Fig 61. Senkrecht durchfchnitten. Fig. 62. Rechte Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet, das Adernetz weggenommen.\nFig. 63 \u2014 67. Sechs Zoll langer Embryo. S. 64.\nFig. 63. Von der Seite. Fig. 64. Senkrecht durch-fehnitten. Fig. 65. Von oben. Fig. 66. und 67. Rechte Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet, in Fig. 67. der geft reifte K\u00f6rper heruntergefclilagen.\nFig 68 \u2014 71- Sieben Zoll langer Embryo.\nFig. 68. V?n oben. Fig. 69. Von unten. Fig. 70. Von der Seite. Fig. 71- Senkrecht durchfchnitten. Fia. 7a \u2014 75- Neun Zoll langer Embryo.\nFig. 72. Von oben. Fig. 73. Von unten. Fig. 74. Von der Seite. Fig. 75- Senkrecht durchfchnitten.","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"147\nZweite Tafel,\nGehirn und R\u00fcckenmark menfchlicher Embryonen.\nFig. I. und 2, Gehirn eines 5 \u2014 6 w\u00f6chentlichen Embryo.\nFig. I. Von der Seite. Fig. 2. Von hinten und oben.\nFig. 3 \u2014 12. Gehirn und R\u00fcckenmark eines 7 \u2014 g w\u00f6chentlichen Embryo.\nFig- 3- Diele Theii.e von der linken Seit#. Fig. 4. Von vorn und oben. Fig. 5. Von oben und hinten. Fig. 6. Das Gehirn von vom. Fig. 7. Gehirn und oberer Theil des R\u00fcckenmarkes von der Seite, die Hemifph\u00e4ren herabgefchlagen und ge\u00f6ffnet, um die Hirnganglien und den ge ft reiften K\u00f6rper zu zeigen. Fig. 8. Das Gehirn fenkrecht durchfchnxtten. Fig. 9. Die ganze Centraltnaffe von hinten. Fig. 10. Gehirn und oberer Theil des R\u00fcckenmarks von .unten. Fig. II. u. 12. Querdurchfchnitte des R\u00fcckenmarkes; Fig. II. Halstheil; 12. R\u00fcckentheil.\nFig.. 13. u. 14. Gehirn eines etwas altern Embryo.\nFig. 13. Von der Seite unverletzt. Fig. 14. Die linke Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet.\nFig. 15 \u2014 19. Gehirn eines 9 \u2014 10 w\u00f6chentlichen Embryo.\nFig. 15- Von der Seite. Fig. 16. Linke Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet, die Dicke der W\u00e4nde der geftreiften K\u00f6rper und das Adernetz zu zeigen. Fig. 17. Eben das, die Hirnfalte von der innern Wand zu zeigen. Fig. I8- Gehirn von der Seite, die Hirnganglien und die Sehh\u00fcgel zu zeigen. Fig. 19. Gehirn von hinten.\nK 2","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. f20 \u2014 31. Gehirn und R\u00fcckenmark eines 10 \u2014 i l w\u00f6chentlichen Embryo.\nFig. 20. Gehirn und R\u00fcckenmark von der Seite und von aufsen. Fig. 21. Von hinten. Fig. 22. Von unten. Fig. 23. Das Gehirn Tenkrecht durchfchnit-ten, um die rechte H\u00e4lfte des Gehirns von innen, um die \u00e4ufsere Fl\u00e4che der innern Wand der He-mifph\u00e4ren und die innere Anordnung der hintern Hirntheile zu zeigen. Fig. 24. Der gr\u00f6fste Theil der linken Hemifph\u00e4ren weggenommen, um den geftreiften K\u00f6rper, Sehh\u00fcgel u. f. w. zu zeigen. Fig. 25. Vorderes umgefchlagenes Ende des hintern Hirnlappen. Fig. 26. Gehirn fenkrecht durchfchnit-ten, von der rechten Seite. Fig. 27. Linke Hemi-Iph\u00e4re von oben ge\u00f6ffnet. Fig. 28. Linke Hemi-fph\u00e4re von der Seite ge\u00f6ffnet. Fig. 29. Querer DurchTchnitt des Halstheils ; Fig. 30. des R\u00fccken, theils ;\tFig. 31. des Lendentheils des R\u00fccken-\nmarks.\nFig. 32 \u2014 34. Gehirn eines 3^ monatlichen Embryo.\nFig. 32. Die rechte H\u00e4lfte des Gehirns von aufsen und von der Seite. Fig. 33. Das Gehirn fenkrecht durchfchnitten, die linke Seite. Fig. 34- Die rechte Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet und von der Seite gefehen.\nFig. 35\u201439. Gehirn eines viermonatlichen Embryo.\nFig. 35. Rechte H\u00e4lfte des Gehirns von aufsen. Fig. 36. Gehirn von unten. Fig. 37. Von oben. Fig. 38. Gehirn fenkrecht durchfchnitten; die rechte Seite von innen* Fig\u00bb 39* Rechte Hemifph\u00e4re ge\u00f6ffnet.","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"149\nGemeinfchaftliche Zeichen.\na.\tHemifph\u00e4ren.\nb.\tGeftreifte K\u00f6rper.\nc.\tInnerer unterer Schenkel deffelben\nd.\tHirnganglien.\ne.\tVierh\u00fcgel.\n/. Kleines Gehirn.\ng.\tVerl\u00e4ngertes Mark.\nh.\tHirnTchenkel.\ni.\tBalken.\nk.\tScheidewand oder Stelle derfelbe\u00bb.\nl.\tBogen.\nm.\tGang zwifchen der Scheidewand und dritten\nH\u00f6hle.\nn.\tGrofse Falte an der innern Wand.\no.\tWindungen.\np.\tAmmonshorn,\nq.\tVogelklaue.\nr.\tAdernetz.\ns.\tHirnknoten.\nt.\tMarkk\u00fcgelchen.\nu.\tRiechnerv.\nv.\tSehnerv.\nW- H\u00f6rnerv.","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\nR\u00fcckenm ark,\ny- Senkrecht durchfchnittnes R\u00fcckenmark.\"\n2. H\u00f6hle.\n\u00ab, U mgefchl a gene s vorderes Ende des hintern Lappen,\n\u00df. MonroTche Oeffnung. y. Zirbel,\nd. Schenkel derfelben und Hornftreif. r. Vordere Commiffur.\nS'. Hirnanhang.\nMittlerer Vorfprung in den Hemifph\u00e4ren zu Fig. 27. 28.\n\u2022i*","page":150},{"file":"p0160s0001table1.txt","language":"de","ocr_de":"\n\nTnt\\e>/tr ,jr. r-Js/AJ/tV.","page":0}],"identifier":"lit13913","issued":"1815","language":"de","pages":"1-108","startpages":"1","title":"Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Centraltheile des Nervensystems in den S\u00e4ugthieren","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:23:03.978990+00:00"}

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