The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Ueber den Verlauf der Arterien und Venen

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T14:24:54.686755+00:00","id":"lit13956","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 285-293","fulltext":[{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Intelligenzblatt,\nL Ueber den Verlauf der Arterien und Venen. Von J. F. Meckel.\nDas Gefetz, dafs die Venen einen weit unbeft\u00e4ndigern Verlauf haben als die Arterien, ift fo allgemein angenommen, dafs man kaum einen Einfpruch dagegen erwarten und wagen kann; dennoch glaube ich, fo alt es auch ift, und fo fehr man fogar neuerlich die Noi.li-wendigkeit deffelben aus der h\u00f6hern Potenzirung u. f. w. der Arterien darthun zu k\u00f6nnen geglaubt hat, gerade den entgegengefetzten Satz aufftellen und erweifen zu k\u00f6nnen.\nDie Hauptgr\u00fcnde f\u00fcr meine Meinung find folgende :\nI) Giebt man die Anordnung de\u00bb? Arterien als bei weitem zu beft\u00e4ndig an. Dies gilt f\u00fcr alle Theile des Arterienfyftems. Haller- will unter 40Q K\u00f6rpern nicht einen einzigen gefehen haben in welchem der Urfprung der St\u00e4mme des Aortenbogens vom Normal abwich. Die meifteiVj Anatomen halten die h\u00f6her als gew\u00f6hnlich beftchende Theilung der Armpulsader f\u00fcr eine grofse Seltenheit. Dagegen fpricht indeffen nicht nur meine, auf vielfache Unter Eichungen gegr\u00fcndete Erfahrung, fondera die Autorit\u00e4ten von S'ommerrin\u00ff, Monro, Burnt und","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\n2) H\u00e4lt man im Gegentheil die Verbreitung der Venen F\u00fcr viel zu unregelm\u00e4Fsig. Man vergibst hier ganz beFonders, daFs, Fowohl wegen der gr\u00f6fsern Zahl der Venen, als -vorz\u00fcglich wegen ihrer gr\u00f6Fsern Weite die Gelegenheit zu Abweichungen bedeutend vermehrt und die . vor.kommehd\u00e8n Abweichungen weit deutlicher Find, dies um Fo mehr, weil die Venen nieiFtens Freier liegen, und nach dem Tode mit Blut angeFiillt find, Fo dafs deshalb im Leben und im Tode auch ohne vorg\u00e4ngige Injection ihr Verlauf weit deutlicher als der Verlauf der Pulsadern ift.\nVergleicht man beide Syfteme in diefer Hinficht nur einigermaafsen genau mit einander, fo wird man lieh, glaube ich , leicht von der Richtigkeit des Gefagten \u00fcberzeugen. Vorz\u00fcglich ft\u00fctze ich mich auf folgende behindere Thatfachen.\ni) Die obere Hohlvene wird durch den Zufammen-tritt der beiden Schl\u00fcffelvenen gebildet. Die einzige, mir bekannte Abweichung, welche fiq darbietet, ift die Nichtvereinigung der beiden Schl\u00fcffelvenen, wo lieh damidie linke, an der untern Fl\u00e4che des Herzens in, der KraisFurche verlaufend, in den rechten Vorhof eiijjenkt. Eine fehr feltiie Abweichung, die ich nur zweimal vor mir habe, nie felbft fand, und von der auch nur \u00e4u-fserft wenig Beifpiele bekannt lind.\nDie innere Druffel - \u00fcnd die Armblutadern habe ich eben fo immer an der gew\u00f6hnlichen Stelle entfpringen, immer die linket Schl\u00fcffelpulsader weit l\u00e4nger als die rechte, die obere Hobivene auf der rechten Seite und auch die untergeordneten St\u00e4mme, z. B. die Wirbel - und die innerh Bruftblutadern fich au dem gew\u00f6hnlichen Orte einfenken fchen.\t-\nWie verfchieden yon diefem Bilde ift die Anordnung der St\u00e4mme des Aortenbogens !","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"287\nStatt jener einen bekannten Abweichung giebt es vielleicht zwanzig! Entweder ift i) die Aorte von ihrem Anf\u00e4nge an bis zu ihrem abfteigenden Theile ge-fpalten, (Malacarne) oder 2) diefe Spaltung tritt in einiger Entfernung vom Herzen ein (Hommel) , oder 3) die Aorte Ich l\u00e4gt lieh um den rechten, nicht den linken Luftr\u00f6hrenaft (Cailliot% ich zweimal), oder die drei St\u00e4mme des Bogens zerfallen auf verfchiedene Weife in mehrere andere , indem entweder 4) die rechte Schliiffelpuisader ander gew\u00f6hnlichen Stelle entfpringt, oder 5) zwifchen die beiden Carotiden ger\u00fcckt ift, oder 6) zwifchen der linken Carotis und Schliiffelpuisader, oder endlich 7) unterhalb diefer entfteht. Mit diefem Zerfallen des ungenannten Stammes und dem Wandern der rechten Scld'\u00fcf-felpulsader find eine Menge andere Abweichungen h\u00e4ufig zufammengefetzt, indem einer oder mehrere der gew\u00f6hnlich getheilten St\u00e4mme verfchmelzen, wodurch eine Menge neuer Combinationen entftehen,\nAeufserft h\u00e4ufig ift 8) die linke Wirbelpulsader oder 9) die untere Schilddr\u00fcfenpulsader, oder io) die, innere Bruftpulsader ein eigner Stamm. Auch diefe Abweichungen kommen bisweilen vereinigt vor. Bisweilen findet man II) den ungenannten Stamm zerfallen, auf beiden Seiten die Wirbelpulsader als einen eignen Stamm.\nAuf entgegengefetzte Weife bilden bisweilen 12) die beiden Carotiden mit der rechten Schl\u00fcllelpulsader einen ungenannten Stamm, eine Abweichung, die fich 13) mit dem unmittelbaren Urfprunge der Wirbelpulsader aus der Aorte fehr h\u00e4ufig zufammenfetzt ; oder 14) die beiden Carotiden bilden einen Stamm; oder 15) fchon bei ihrem Urfprunge theilt fich die Aorte in den a uff teigenden und abfteigenden Tlieil ; oder 16) auch die linke Kopf - und Schl\u00fcllelpulsader entfpringen aus einem ge-","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nin e i nfcli a ft] i ehenS tamm e ; oder 17) der ungenannte Stamm findet fich auf d\u00e9r finken, der getheilte Urfprung der Kopf-und Schliiffelpulsader auf der rechten Seite ; oder 18) aus dem linken ungenannten Stamme entfteht zugleich die rechte Kopfpufsader ; oder 19) die linke Schl\u00fcf-'felpulsader entfpringt, wenn fleh der Stamm der Aorte um den rechten Luftr\u00f6hrenaft an die Wirbelf\u00e4ule fchl\u00e4gt, tief unter den \u00fcbrigen und fchl\u00e4gt lieh hinter der Spei\u00bb fer\u00f6hre an die Extremit\u00e4t ihrer Seite.\nMehrere diefer Abweichungen And fehr h\u00e4ufig, die \u00abreiften habe ich felbft gefunden und ich nehme keinen Anhand, zu behaupten, dafs h\u00f6chftens unter acht Leichen eine von ihnen vorkomnit.\nAehnliche flnd dagegen im Venenfyftem fehr feiten und namentlich zeigten in allen von mir gefehenen F\u00e4llen die Venen durchaus keine Spur einer Abweichung vom Normal, ungeachtet ich fle in diefer Hinficht genau unterfuchte. Gerade diefer Umftand leitete mich auf die Vermutfiung, dafs die gew\u00f6hnliche Meinung nicht ganz richtig fey.\nDie unter 16 bis 19 angef\u00fchrten abweichenden Bildungen find, ihrem Wefen nach, partielle Umkehrungen des Aortenfyftems, die gr\u00f6fstentheil s von mehrern Anatomen beobachtet wurden. Aehnliche Erfcheinungen, welche die obere Hohlvene darbiete , find mir dagegen durchaus nicht bekannt. Die Infertion der unpaarigen Vene in die linke Schj\u00fcffelvene geh\u00f6rt indeffen hierher ;1 allein fie ift au\u00dferordentlich feiten. Aufser Wris-berg, der fie nur ein eiuzigesmal f\u00e4he, keniie ich, eine von mir felbft gemachte Beobachtung/ ausgenommen, keine einzige.\nDer Urfprung, die Gr\u00f6fse und der Verlauf der Aefte der Kopf-und Schl\u00fcffalpulsadern bietet fo viele Ver-fchiede\u00efih\u00e7iten dar, .dafs man in der ' That kaum eine\nKegel","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"289\nHegel aufftellen kann, und dafs es geradezu unm\u00f6glich ift, in den Venen gr\u00f6fsere Abweichungen zu finden. F\u00fcr die Gef\u00e4fse der Extremit\u00e4ten gilt daffelbe. Welche Unbeft\u00e4ndigkeit in der Theilung und dem Verlaufe der Armpulsader, die ich nur im verfloffenen Winter unter' h\u00fcchftens fechzehn in , diefer Hinficht uhterfuchten F\u00e4llen achtmal weit h\u00f6her als gew\u00f6hnlich getheilt Iahe, w\u00e4hrend die Venen v\u00f6llig wie gew\u00f6hnlich verliefen! Wie verfehieden verh\u00e4lt lieh der Urfprung der Fingerpulsadern !\nF\u00fcr die Anordnung der innern und \u00e4ufsern H\u00fcft-pulsader l\u00e4fst fich in der That gar kein Gefetz aufftellen ,, indem der Urfprung der H\u00fcft - und Lendenpulsader , der Gelafs - und Schampulsader, der H\u00fcft-beinlochpulsadcr faft in keiner Leiche derfelbe ift. Vorz\u00fcglich weicht die letzte fo bedeutend, durch ver-fchiedene Grade des Wanderns nach aufsen, vom Normal ab, dafs ich nicht begreife, wie Herr Heffelback k\u00fcrzlich das Gegentheil behaupten konnte !\nIft gleich die Schenkelpulsader in Hinlicht auf die Stelle der Theilung in die Unterfchenkelpulsadern weit beft\u00e4ndiger als die Armpulsader, fo finden doch in anderer Beziehung auch hier die gr\u00f6fsten Verfchjedcnhei-ten Statt, indem die Kranzpulsadern bald aus der tiefen, bald aus der oberfl\u00e4chlichen Schenkelpulsader ent-fpringen, eine der drei Unterfchenkelpulsadern oft ganz fehlt, die Aefte der einen von der andern entftehext und umgekehrt, die Zehenpulsadern bald aus dem Sohlenbogen , bald aus den obern durchbohrenden Pulsadern entfpringen u. f. w.\nUnter allen diefen Bedingungen find die Venen normal, oder weichen hochftens zugleich ab.\nDie Bruft- und Unterleibiaorte ift vorz\u00fcglich in dem gr\u00f6fsten Theile ihres Verlaufs zur Bet\u00e4tigung der Zwei-M. d, Archiv. I, 3,\tT","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"\u2018290\nfei an der gew\u00f6hnlichen Meinung geeignet. Welche Verfeliiedenheiten in der Anordnung der Luft-und Speifer\u00f6hrpulsadern und der Zwifchenrippen\u00e4fte ! Hier wird man vielleicht die oft vorkommende Duplicit\u00e4t der unpaarigen Vene anf\u00fchren, allein diefe ift eine h\u00f6chft unbedeutende Abweichung, die \u00fcch blofs darauf gr\u00fcndet, dafs einige anaftomofirende Aefte zwifchen der halbunpaarigen Vene und der unpaarigen lieh verkleinern , andre zwifchen jener und der obern linken Zwi-fchenrippenblutader, die nie fehlt, lieh vergr\u00f6fsern.\nEben fo bieten die Zwerchfellspulsadern, die Eingeweide-und Gekr\u00f6spulsader, die allerverfchiedenften Formen dar, fo fern lieh ihre Aefte bald ganz, bald zum Theil in unmittelbar aus der Aorte entfpringende St\u00e4mme verwandeln, h\u00e4ufig ein Aft der Eingeweidepulsader ganz oder zum Theil aus \u2019 der obern Gekr\u00f6spulsader entfpringt, oder die obere Gekr\u00f6s - und die Eingeweidepulsader mit einem gemeinfchaftlichen Stamm \u2022ntftehen u. f. w.\nDie Pfortader dagegen bietet keine ' \u00e4hnlichen Er-fcheinungen dar, und es ift mir kein Fall bekannt, wo \u00fcch ihre untergeordneten St\u00e4mme nicht vor ihrem Eintritt in die Leber zu einem vereinigt h\u00e4tten.\nZwar ift ihre unmittelbare Infertion in die untere Hohlader eine fehr bedeutende Abweichung vom Normal ; allein fie ift fo feiten, dafs lie bis jetzt erft zweimal beobachtet wurde, und \u00fcberdies Stehenbleiben auf einer fr\u00fchem Bildungsftufe, alfo keine vom normalen Typus abweichende, ganz neue Bildung.\nVergleicht man die Nierenpulsadern mit den Nie-venvenen, fo erh\u00e4lt man befonders unumftofsliche Be-weife f\u00fcr diefe Anlicht, indem man die Nierenpulsadern weit h\u00e4ufiger als die Venen, oft jene in dem-felben K\u00f6rper ohne diefe, diefe dagegen faft nie allein,","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"291\nin Hinlicht auf Zahl und Lage abweichend findet, auch gew\u00f6hnlich die Abweichung in der Pulsader weit bedeutender ift. Dies haben auch mehrere Anatomen, z. B. Haller, Sommer ring, Bichat^ bemerkt, aber, nur als Ausnahme von der R.egel aufgeftellt, was gerade als eins der vorz\u00fcglichften Argumente f\u00fcr diefelbe h\u00e4tte angegeben werden f\u00fcllen.\nGanz befonders wird die Unrichtigkeit der gew\u00f6hnlichen Meinung noch durch die Betrachtung folcher Abweichungen des Gef\u00e4fsfyItems vom Normal erwiefen, welche eine regelwidrige Vermifchung des rothen und fchwarzen Blutes bewirken, und daher Urfache der, blauen Krankheit werden. Hier kann man lieh leicht \u00fcberzeugen, dafs bei weitem in dem meiften F\u00e4llen die Arterien fo vom Normal abweichen, dafs jene regelwidrige Vermifchung des rothen und fchwarzen Blutes bewirkt wird.\nAeufserft feiten find die ven\u00f6fen Theile des Herzens, die Vorkammern, fo regelwidrig angeordnet, dafs diefes Refultat \u00e8ntfteht. Ift gleich ihre Scheidewand nicht feiten unyollft\u00e4ndig, fo ift iie es theils doch feiten in dem Grade, theils feiten diefe Abweichung derge-ftall mit anderweitiger regelwidriger Anordnung der ve-n\u00f6fen-Theile des Herzens verbunden, dafs der Blut-lauf dadurch geh\u00f6rt w\u00fcrde. Dagegen ift Perforation der Scheidewand der Kammern und gemeinfchaftlicher Ur-fprung der Aorte aus beiden bei weitem die gew\u00f6hn-lichfte Veranlaffung zur blauen Krankheit.\nDie Lungenpulsadern entfpringen weit h\u00e4ufiger aus der Aorte, als fich die Lungenvenert in die Hohladern fenken. In demfelben Herzen, wo fich die erfte Bildungsabweichung finder, find gew\u00f6hnlich die Venen* urfpriinge normal. Wo fich nur eine R\u00fcmmer findet, find doch die Vorkammern gew\u00f6hnlich regelm\u00e4fsig. Noch\nT 2","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"ift kein Fall von Infertion der Hohlvenen in den linken , der Lungenvenen in den rechten Vorhof bekannt, fchon drei genau befchriebne F\u00e4lle dagegen von v\u00f6lliger Transpoiition der Lungenarterie und der Aorte.\nSollten nicht die angef\u00fchrten Thatfachen hinl\u00e4nglich den Beweis f\u00fchren, dafs das gew\u00f6hnlich angenommene Gefetz, wie fo manches andere, nicht wohl l\u00e4nger beftehen kann?.\nWo ich nicht irre, fo wird diefe Meinung fehr auffallend noch durch die Bemerkung beft\u00e4tigt, dafs auch in der Thierreihe das Venenfyftem ganz auf diefelbe Weife nach einem weit einf\u00f6rmigem Plane gebildet ift als das Arterienfyftem. Welche Verfchiedenheiten bietet nicht fchon bei den S\u00e4ugtliieren der Urfprung der St\u00e4mme des Aortenbogens und die Verbreitung der ab-und auffteigenden Aorte dar, da die Hohlveneii fich h\u00f6chftens, wie beim Menfehen, durch Vereinigung oder Nichtvereinigung beider Schl\u00fcffelvenen unterfcheiden. F\u00fcr alle \u00fcbrige Klaffen gilt v\u00f6llig daffelbe, ja die beim Menfehen nacligewiefene Verfchiedenheit beider Syfteme in Hinficht auf Beh\u00e4ndigkeit der Bildung, fcheint mit diefer, durch die Thierreihe herrfehenden, aus derfel-ben Quelle zu fliehen, indem die Abweichungen des Arterienfyftems beim Menfehen faft nur mehr oder weniger vollkommne Wiederholungen normaler Thierbildungen find. Dies werde ich f\u00fcr alle mehr oder weniger leicht n\u00e4chftens an einem andern Ort nachweifen, und bemerke hier nur fo viel, dafs lieh auf diefelbe Weife in der Thierreihe der ven\u00f6fe Herztheil weit fr\u00fcher als der arteri\u00f6fe vervollkommnet, wie beim Menfehen in diefem regelwidrigen Bildungen jeder Art w'eit h\u00e4ufiger, als in jenem find.","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"293\nErw\u00e4gt man dies, Io wird man auch vielleifcht zu Ausfindung der Urfache diefer Verfcliiedenheit zwifchen. beiden Syftemen geleitet.\nSollte man fie nicht in der Entftehung der Venen, vor den Arterien aufzufuchen haben| Die grofse Con-ftanz des Typus des Nervenfyftems macht diefe Ver-muthung , wo ich nicht irre, defto walirfclieinlicher, da die Erfahrung beweift, dafs der Bildungstypus in dem Maafse unbeft\u00e4ndiger ift, als ein Theil fp\u00e4ter entfteht-So l\u00e4fst fich f\u00fcr die Bildungsgefchichte des Bruftbeins faft kein Gefetz aufftellen, w\u00e4hrend die der Wirbel h\u00f6chft regelm\u00e4fsig ift. Bedeutende Abweichungen ! im Muskelfyftem kommen vorz\u00fcglich an der vordem Wand des Stammes und den untern Abfchnitten der Glied-maafsen vor. Kein Organ bietet h\u00e4ufigere und vielfachere Beifpiele von Unbeft\u00e4ndigkeit der Bildung dar, als das Harnfyftem.\nII. Beitrag zur Entwicklungsgefchichte des Darmkanals. Von J. F. Meckel.\n- Unter mehrern Thatfachen, welche in mir die Ver-muthung erzeugten, dafs, wenn zwifchen der H\u00f6hle der Nabelblafe und des Darmkanals ein Zufammenhang durch einen offnen Gang Statt findet, die Verbindungsftelle nicht der Anfang des Dickdarms, fondern das Endft\u00fcck des Krummdarms feyn m\u00f6chte, befanden fich auch die F\u00e4lle, wo vom Darmkanal aus ein offner, meiftens von den Nabel gekr\u00f6 s gef als eh begleiteter Gang fich zur vordem Fl\u00e4che des Unterleibes erftreckte *). Diefe fchie-\nl) Ueber die Divertikel in Rtilt Archiv, Ed. 9- H. I. Pathol. Anat. Bd. t. S. 578.","page":293}],"identifier":"lit13956","issued":"1815","language":"de","pages":"285-293","startpages":"285","title":"Ueber den Verlauf der Arterien und Venen","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:24:54.686761+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit13956
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo