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Ueber einige ungewöhnliche Erscheinungen an Leberknoten

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{"created":"2022-01-31T14:15:16.981687+00:00","id":"lit13970","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 432-437","fulltext":[{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\ndat, fa l\u00e4fsb fleh auch f\u00fcr andre Organe daffelbe Ge-fetz aufftellen. Ganz vorz\u00fcglich geh\u00f6ren hierher die Nebennieren, die bei faft allen S\u00e4ugthieren in Hinlicht auf Gr\u00f6fse ein, dem menfehliehen ganz entgegen gefetztes Verh\u00e4knifs darbieten, und wo man gewifs nicht Tagen kann , dafs die S\u00e4ugthiere mit dem Menfchen im Ganzen meiftens \u00fcbereinftimmen. Vielmehr fcheint es mir allgemeines Gefetz, dafs die Nebennieren bei den S\u00e4ugthieren in allen Lebensperioden zu den Nieren daf-felbe Verh\u00e4ltnifs haben, wo fie nicht in den fr\u00fchem fogar bedeutend kleiner lind. Wo ich nicht irre , fo liegt der Grund diefer Verfehiedenheit in der Verfchiedenheit der verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsigen 'Gr\u00f6fse der innern Gefchlechts* thc.ile, namentlich der- Organe und Hoden beim Meii-fchen Und den S\u00e4ugthieren. Bei diefen findet fich zwilchen .jenen und den Ausf\u00fchrungsg\u00e4ngen eine \u00e4ufserft \u00e4nfehnlicheu Maffe, welche urfpr\u00fcnglich die ganzen Gefchlechtstheile darftellt, -alle \u00fcbrigen Abtheilumgen derfblben bei weitem : \u00fcberwiegt, wovon dagegen beim m\u00ebnfchlichen Fmbryo .kaum eine Spur vorhanden ift. H\u00f6chft wahrfcheinlich h\u00e4ngt i mit der ft\u00e4rkern Entwicklung diefer Gegend die fchw\u00e4chere der Nebennieren zufammen -*).\nIV,j Lieber einige ungew\u00f6hnliche Erfcheinungen an Leberknoter;. Von J. k\\ Meckel.'\nK\u00fcrzlich fand ich in der Leiche einer ungef\u00e4hr 40 Jahr alten Frau ein\u00e8, mit Knoten durchaus bef\u00e4ete Leber. Sie geh\u00f6ren zu der Airt, welche Baillie (Anat. des krankh. Baues, \u00fcberf. v. S\u00f6mmerring S. 131.) grofsei ________\u25a0\tvueifse\nl) Siebe hier\u00fcber tUTift\u00e4ndlicher M\u00fcller de genitalium ovolutione, Habe JSif. ,\t-","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"meifse Knoten, der Leier nannte, und die von ihm (Engravings Fafc. V. PI- 3* P- 2. 3-) i noch faeffer aber von Farre (Morbid anat. of the liver Fafc. I. PI. I.) abgebildet worden \u00dfnd.\nDie Anzahl der Knoten belief lieh wenirftens auf\nO\nfechzig. Ihre Gr\u00f6fse variirte betr\u00e4chtlich. Die klein-ften waren nicht gr\u00f6ber als eine Erbfe, die gr\u00f6fsten an-fehnlicher als eine welfche Nufs. Das charakteriftifche Kennzeichen derfelben, ein Eindruck an dem nach aufsen vorragenden Theile ihres Umfangs, fand lieh hier, fo wje in allen von mir gefabenen F\u00e4llen diefer Art. Eben fo bemerkte ich auch liier, wie in allen fr\u00fchem, dafs es nur an denen vorkommt, welche lieh an der Oberfl\u00e4che befinden, die im Innern der Leber liegenden zeigten es nie. Uebrigens waren Faft alle diefe Knoten genau nach demfelben Typus gebildet; nur wenige unterfchieden heb von den \u00fcbrigen, diefe aber auf eine merkw\u00fcrdige Weife.\nStatt dafs n\u00e4mlich bei weitem die meifteil, wie die erfte Figur zeigt, eine gleichf\u00f6rmige weifsliche Farbe hatten, (wobei ich bemerke , dafs ich diefe Knoten, ungeachtet ich zehn bis zw\u00f6lf F\u00e4lle davon gefehen habe, nie fo gelb fand,' als iie Farre a. a. O. abbildet), und namentlich keine Sp\u00fcren von Blut oder Gef\u00e4fsen zeigten , iweclifel ten bei dielen rothe , h\u00f6chft regehn\u00e4fsig gebildete Birige mit der weifsen S\u00fcbftanz. Die Anordnung war nicht \u00fcberall v\u00f6llig diefelbe, fondera ich fand folgende Verfchiedenheiten. Bei einigen einen weifsert mittlern Theil, hierauf einen fchmalen rothen Bing, darauf wieder einen breitern weifsen, welcher den \u00e4ufser-ften Theil des Knoten bildete. Diefe Anordnung hellt die zweite Figur dar. Andere, welche die dritte Figur* liefert, unterfchieden .lieh von dielen durch die An-wefenheit eines mittlern, rothen Punctes im Innern gelb*-M, d, Archiv, L\tfie","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434\nweifsen Kerne. Eine vierte, noch zufammengefetzfcere Bildung endlich ftellt die vierte Abbildung dar, wo fxch innerhalb des bei der eben befchriebenen kleinen rothen Kernes, der hier in denselben Verh\u00e4ltnifs betr\u00e4chtlicher ift, ein kleiner weifser Punct befindet, To dafs alfo fielt hier f\u00fcnf verfchiedene Lagen, drei'weifsliche und zwei rothe finden. Einen hoherji Grad von Zufammenfetzung konnte ich, trotz der genaueften und f\u00f6rgf\u00e4ltigften Un* terfuchung und Durchfehneidung aller Knoten, nicht finden.\nDie weifsliche Subftanz tmterfchied lieh in dielen Variet\u00e4ten durch nichts von der in den ganz daraus gebildeten Knoten. Eben fo wenig ftand diefe Anordnung mit der Gr\u00f6fse derfelben in Beziehung, indem die \u00fcbrigen Knoten, die entweder eben fo grofs, gr\u00f6fser oder kleiner waren, durchaus keine Spur davon zeigten. Die Knoten felbft, an welchem ich diefe fand, geh\u00f6rten indefs zu den mittlern.\nHs \u2018 1\t1\nAufserdem fand fich eine, aber weit feltnere, nur an zwei Stellen vor kommende Verfchiedenheit der Knoten, in H\u00eenficht auf Confiftenz. In dem einen n\u00e4mlich lag in der Mitte der \u00fcbrigen weifsen homogenen, mit den \u00fcbrigen \u00fcbereinkommenden Subftanz ein kleiner, mehr gelber, weit h\u00e4rterer, trockner, zerreiblicher Kern, der zun\u00e4clift von einem fchmalen, regelm\u00e4fsigen, rothen Kreife umgeben war. Diefe Knoten findet man in der f\u00fcnften Abbildung. Die fechfte dagegen ftellt eine andere Form dar, wo der harte, br\u00f6ckliche-, gelbgr\u00fcn? liehe Kern bei weitem den gr\u00f6fsten Theil des Knotens einnahm, und nur von einem fchmalen heilen Streifen, der auch etwas h\u00e4rter und trockner als die gew\u00f6hnliche gelbweifse Subftanz war, mehr die Befchaffenheit eines Balgen hatte, umgeben fehlen.","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Di efe Erfcheinuttg\u00ebn erregten meine A\u00fcfmerkfamkeit, weil ich lie weder fr\u00fcher gefehen hatte, noch mich er-innerte, lie von andern Anatomen angef\u00fchrt gefunden zu haben. Saillie fagt zwar (a. a. O. S. tjl.): \u201e diele \u201eKnoten fcheinen Zuerft rings um die Blutgef\u00e4fse der \u201e Leber gebildet zu werden, wie man wahrnimmt, Wenn \u201eman die Leber in diefem Zuftande durclifclme'det ; \u201c allein diele Ausfage fcheint mit theils wenig gegr\u00fcndet\u00bb theils auch mit der gegenw\u00e4rtigen Erfcheinung in keiner Beziehung zu ftehett.\nFarre bildet an der \u00e4ufsern Oberfl\u00e4che einiget dielet Knoten rothe Stellen ab und fagt auch (a. a. O. S. \u00a7.) : \u201eihre vorragende Fl\u00e4che werde durch Blutgef\u00e4fse etwas fleckig,\u201c erw\u00e4hnt aber der von mir befchriebenen Er-fcheinungen eben Co wenig, als er fie in der Abbildung auf irgend eine Weife andeutet. Monro, der eine genaue Befchteibung diefer Art von Gefchw\u00fclften liefert, (Morbid anat. of the human gullet u. f. w. Edinb. 18It. p.2l9\u201c122t.)fagt ausdr\u00fccklich: \u201e1 never have been able, ,, to obferve bloodveffels within the fubftance of tu-\u201emours.\u201c Eben fo wenig hat Voigtei da, wo er von diefen Knoten handelt (Path. Anat. Bd, 3. S, 38.) diefa Erfcheinungen bemerkt und fi\u00e9 verdienten daher fch\u00f6n ihrer Seltenheit wegen eine bef\u00f6ndere Erw\u00e4hnung.\nAufserdem aber fcheinen fie mir in Hinfieht auf ihre Bedeutung merkw\u00fcrdig. Wo ich nicht fehr irre, Co lind die verfchiede\u2019nen Formen, welche ich fand, verfchi\u00e9-dene Bild\u00fcngsft\u00fcfen derfelben regelwidrigen Textur. Die weiften', wenig confifteten, homogenen, weifsin, blut> lofen Knoten ftehen auf der niedrigften Stufe der Entwicklung, \u00fcber welche fie lieh wohl im Allgemeinen nur feiten erheben. Eine vollkorniime Entwicklung hellen diejenigen dar, wo blutige Kreife mit der fr\u00fcher vorhandenen Subftanz wechfeln. Der Grad der Volk\nEs 3","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nkommen\u00efie\u00efc fcheint hier durch die grofsere Zahl der rothen Gef\u00e4fskreife angedeutet zu feyn, die auch mit der Gr\u00f6fse der Knoten w\u00e4cli ft. Endlich ift die dritte, iciIenfle Form die Stufe, welche einen gefunkenen. Zu-ftand, die Periode der Abnahme der Vegetation des regelwidrig entftandenen Gewebes andeutet. Sehr fch\u00f6n zeigt die f\u00fcnfte Figur den Uebergang von dem Zuftande der di\u00f6chften Bl\u00fcte zur g\u00e4nzlichen Abnahme, d\u00e9m Ab-Iterben, welches die fechfte bezeichnet. Die Entftehung von Gef\u00e4fsen, welche bei weitem nicht \u00fcberall eintritt, Icheint, nach dem in der f\u00fcnften Figur abgebildeten Knoten der Erh\u00e4rtung der weifslichen Subftanz noth-wendig vorauszugehen.\nVergleicht maxi, diele Erfcheinungen mit andern, h\u00e4ufiger! im Organismus verkommenden, fo findet man, dafs he mit den Exanthemea und den Ver\u00e4nderungen des bebr\u00fcteten \u00c8ies, alfo mit der Entftehung neuer Or-ganifatienen \u00fcberhaupt \u00dcbereinkommen.\nDie w\u00e8ifslich\u00e9 Subftanz differenciirt lieh -\u00e4iif \u00e4lm-liche Weife, als es bei Bildung der Halonen in der Haut des Dotters gefchieht, denn fie ift nicht durchaus homogen, fondera es finden lieh dunklere und hellere, zum Theil mehr oder weniger c\u00f6ncemrifche Stellen. Diefe Differenciirimg erreicht nach innen den h\u00f6ch-ften Grad und hierdurch bildet fich eine Area vafeulofa von gr\u00f6fserer oder geringerer Zufammenfetzung, welche das Mittel zur Entftehung neuer Subftanz zu werden fcheint, innerhalb deren fie lieh dann feibft mehr oder weniger wiederholt. Doch wird dadurch nie etwas H\u00f6heres als das urfpr\u00fcnglich Vorhandene hervorgebracht, fo wie auch die fich v\u00f6llig auf diefelbe Weife nach innen wiederholende Hydatide immer nur ein Produkt erzeugt, das mit einer Eih\u00fclle Aehnlichkek 'Hat, Die","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Fntltehung der Karten, br\u00f6cklichen Subftanz fcheint \u00bblicht \u00f9npaffend mit der Bildung des Schorfes verglichen werden zu k\u00f6nnen.\n\u2014--------\u2014 i . .\nV. lieber den Zuftand der Biutgef\u00e4fce bei der Entz\u00fcndung *).\nBei Unterfucbungen \u00fcber den Zuftand entz\u00fcndeter Gef\u00e4fse kam ich auf die Vermuthung, dafs die Erregung von Entz\u00fcndung in durchfiehtigen Theilen und die Beobachtung derfelben einiges Licht \u00fcber den Ge-genftand verbreiten k\u00f6nnte. Zwar war ich im Auffinden des Urfprungs und des Fortgangs diefer Erfchei-nungen nicht ganz fo 'gl\u00fccklich als ich gew\u00fcnfcht h\u00e4tte, indeffen boten lieh mir doch dabei Gegenft\u00e4nde dar, auf welche fr\u00fcher gar nicht oder wenigftens nur unvollkommen aufmerkfam gemacht worden war. Eine genaue Darftelhmg der Schwierigkeiten, welche ich fand, wird vielleicht andere in den Stand fetzen, lie k\u00fcnftig zu vermeiden, oder wenigftens; abhalten, zu viel Vertrauen auf die Berechnungen und Schl\u00fcffe folcher Pathologen zu fetzen, die dar\u00fcber fpeeulirt, aber nicht die Schwierigkeiten des Gegenftandes durch, die Erfahrung kennen gelernt haben*.\nEhe ich Entz\u00fcndung zu veranlagen ' und zu beobachten fuchte, bem\u00fchte ich mich, die normalen Er-feheinungen des Kreislaufs in denf\u00e8\u00eeben Theilen genau auszuinitteln. Kaltbl\u00fctige Thiere eignen fich bekanntlich hierzu am beften. Haller w\u00e4hlte dazu die Gekros-\nAus den vortrefflichen Lectures \u00f6ti inflammation exhibiting a view of the general doctrines pathological and practical medical furgery by J. Thvmjim. Edinb, I\u00bbi3- S.","page":437},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nfruclitung f\u00e4llig, w\u00e4hrend dies bei den \u00fcbrigen S\u00e4ug-tbierweibchen nur feltner Statt findet. Bei diefen geht das Blut gew\u00f6hnlich durch die Venen zur\u00fcck, beim Weibs und den Weibchen der verw\u00e4ndten'Saugthiere tritt es aus den Gef\u00e4fsen, dort monatlich, hier nur zur Brunftzeit.\nDas Gefetz alfo, welches alle diefe verfchiedenen Ph\u00e4nomene in den verfchiedenen Arten derlebendiggeb\u00e4h-renden Thiere beftimmt, fliefst aus der beft\u00e4ndigen That-faehe, dafs, da der neue Organismus lieh innerhalb des alten fo weit entwickelt, bis er ein felbftft\u00e4ndiges Leben f\u00fchren kann, die Geb\u00e4rmutter durch einen beft\u00e4ndig wechfelnden Zuflufs von Blut f\u00e4hig wird, die zur Entwicklung und Vergr\u00f6fserung des Keimes nothwendige Temperaturerh\u00f6hung hervorzubringen. Unftreitig ift das Weib, wenn es gleich in allen Perioden beinahe gleich f\u00e4hig zum fruchtbaren Bei fehl afe ift, doch in den elften Tagen nachdem die Menftruation zu fliefsen aufgeh\u00f6rt hat, am f\u00e4higften, indem jetzt die Erregung der Geb\u00e4rmutter und der Zuflufs von Blut von neuem ihren Anfang nehmen..\nErkl\u00e4rung der Kupfertafeh\ni .\t.. \u25a0\u25a0\u25a0\t-\nF i g. I bis 6. Leberknoten von verfchiedener Be-\nfchaffenlieit, zu ...\t. Seite 433\nFig. 7. Eine Concretion aus dem Grimmdarm eines Mannes.\nFig. 8- Eine Concretion aus dem Darmkanal eines zw\u00f6lfj\u00e4hrigen Knaben, die einen Knoten zum Kerne hat.\nBeide aus Monro\u2019s morbid anatomy of the human gullet. Edinb. I8ll\u00bb Tab 1. und a.","page":480},{"file":"p0480s0001table4.txt","language":"de","ocr_de":". y/(a-/,s y/.\n\u2022 K *\t\u2014/yf,w;7\n>4.","page":0}],"identifier":"lit13970","issued":"1815","language":"de","pages":"432-437","startpages":"432","title":"Ueber einige ungew\u00f6hnliche Erscheinungen an Leberknoten","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:15:16.981693+00:00"}

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