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{"created":"2022-01-31T15:15:54.882793+00:00","id":"lit13975","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 467-469","fulltext":[{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"IX/ Ueber die Zeugung der Regenw\u00fcrmen Von\nJ. F. Meckel.\nBei'Gelegenheit der Zeugungstheile der Regenw\u00fcrmer (Lumbricus terreftris) bemerkte ich *), dafs lieh die Eier beim Regenwurn zwilchen Haut und Eingeweidexi frei, vorz\u00fcglich aber am hintern End\u00e8 des K\u00f6rpers f\u00e4nden , und machte auf die Merkw\u00fcrdigkeit diefer Er-fcheinung aufmerkfam, da die Zeugungstheile lieh gegen das vordere Ende des K\u00f6rpers befinden und die Eier\u00bb um an die angegebene Stelle zu gelangen, die im ge. wohnlichen Zuftande verfchloffenen Querfcheidew\u00e4nde, welche fleh vom Efarmkanal zur Haut begeben, durchbohren m\u00fcffen. Herr Prof. J\u00f6rg bemerkt hierzu, dafs das Factum richtig feyn m\u00f6ge, die Eier aber nicht auf nat\u00fcrlichem Wege un die angegebene Stelle gelangen k\u00f6nnen 2), weshalb er meine Beobachtung anf\u00fchrt, damit man fehen k\u00f6nne, wie wenig man noch \u00fcber diefe Thiere wiffe.\t^\nIch will fehr gern einr\u00e4umen, dafs es mit der letztem Angabe feine Z\u00f6llige Richtigkeit hat ; allein, was diefen Punkt betrifft, fo, f\u00fcrchte ich, wird Herr J\u00f6rg feine Behauptung, dafs die Eier nicht auf nat\u00fcrlichem Wege hierher gelangt feyn k\u00f6nnten, zur\u00fccknehmen m\u00fcffen.\nIn der That h\u00e4tte er, wenn er nur den Text, wozu ich meine Note machte, gelefen, wohl auf die Vermuthung kommen k\u00f6nnen, dafs jene Erfchei-nung der nat\u00fcrliche Hergang fey, indem Cuvier hier ausdr\u00fccklich vom Sandwurm ( Lumbricus marinus) fagt; es fcheine, als fchl\u00fcpften die Eier bei diefem Thiers\ni) Cuvier Vorl. \u00fcber vergl. Anat, Ed. 4. S. 581. Note, s) Die Zeugung de\u00ab Menfehen und der Thiere. Leipzig. iSIf. S. 96.\nGg s","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"aus, Jen an derfelben Stelle als, beim Regenwurm liegenden beutelf\u00f6rmigen Organen, worin fie anfangs enthalten lind, um fielt im ganzen K\u00f6rper zu verbreiten, indem man dielen bisweilen' ganz damit angef\u00fcllt finde.\nAufser diexen Autorit\u00e4ten kanp. man noch eine miverwerflicbe, die von Pallas, f\u00fcr, eine andere Art dieses Gefchlecbts, (Lumbricus eebiurus) anf\u00fchren, no es ausdr\u00fccldich heifst: \u201eIn einigen W\u00fcrmern, die ich im November zu \u00f6ffnen Gelegenheit hatte, fand ich in dem tr\u00fcben Bauchwaffer, womit felbige angef\u00fcllt zu feyn pflegen, eine grofse Menge weifser, frei Schwimmender K\u00fcgelchen, die wohl f\u00fcr nichts anders als Eier gehalten werden k\u00f6nnen. Statt der zwei Paare Milchgef\u00e4fse (die lieh am vordem Ende des K\u00f6rpers befinden und im November und noch mehr im December mit einer , fehneeweifsen Feuchtigkeit angef\u00fcllt, einen Zoll lang und einen Strohhalm dick find), waren in dergleichen W\u00fcrmern nur ganz,, kleine \u201e eif\u00f6rmige, mit durchfieh-tiger Feuchtigkeit ungef\u00fcllte Bl\u00e4schen \u00fcbrig. Gegen den Februar waren diefe Bl\u00e4schen nur drei bis vier Linien lang und mit weifstr\u00fcber, halbdurchfichtiger Fl\u00fcffigkeit angef\u00fcllt, dagegen ein Paar gelbliche, zum After gehende Gef\u00e4fse gr\u00f6fser als gew\u00f6hnlich, halb mit;Feuchtigkeit aufgetrieben und an ihrer Oberfl\u00e4che wie mit Puncten befetzt \u25a0*).\u201c\nDa v\u00f6llig verfchiedene Beobachter diefe Erfchei-nung in , drei verfchiedenen Arten deffelben Gefchlech-tes fanden, fo glaube ich nicht zu irren, wenn, ich den Satz aufftelle, dafs diefe Entwicklungsweife der Eier dem Gefchlechte Lumbricus und h\u00f6chft wahrscheinlich j*\nl). Katurgefcliiclu\u00ab merkw\u00fcrdiger Tliiere, Zehnte Sammlung.\nLeipzig 1778. p, ?,","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"UiehrerM verwandten als normal z\u00fckomnit , urn fo mehr, da clield Meinung durch ganz neuerlich am Regenwurm angeftellte Unterfuchungen von Mont\u00e8gre *) noch mehr beft\u00e4tigt wird, denen zu Folge die Embryonen zuerft in. den bekannten Zeugungsorganen, die lieh gegen das vordere Ende d\u00e9s K\u00f6rpers finden, Vorkommen, dann aber zwifchen dem Darmkanal und don ciufsern Muskeln bis zu einem, in der Subftanz des Schwanzes enthaltenen Beh\u00e4lter fckl\u00fcpfen, wo man \u00dfe vollkommen lebendig findet.\nDemnach w\u00e4ren alfo, wovon auch Herr J\u00f6rg- mit zu vieler Beftimmtheit das Gegentheil lagt, die Regenw\u00fcrmer lebendig geb\u00e4rend, nicht Eier legend.\n; Aufserdem bemerkt Mont\u00e8gre, dafs die Begattung' vorz\u00fcglich im Juli gefchieht, die Regen W\u00fcrmer lieh durch den G\u00fcrtel lehr eng an einander, heften, all\u00e9in keine \u00eemmiffion von Zeugungstheilen Statt findet*\nX, Heber \u00abJas R\u00fcckengef\u00e4fs der Infekten, Von J. F. Meckel.\nSeit man das R\u00fcckengef\u00e4fs der Infekten kennt, hat man lieh in Vermuthungen \u00fcber die Bedeutung def-Xelben erfch\u00f6pft , die zum Theil fchon deshalb nicht richtig feyn konnten, weil die Angabe \u00fcber den Bau diefes Theils nicht mit der Natur \u00fcbereinftimmte. ' Unrichtig ift Malpighi's und Swammerdam s Befchreibung deffelben als eines aus mehrern Anfchwellungen und Erweiterungen zuf\u00e4mmengefetzten Kanals, in welchem lieh eine Eliiffigkeit h\u00f6chft unregelm\u00e4fsig bewegen follte, wenn Swammerdam gleich richtig den ' g\u00e4nzlichen Mangel von aus ihm tretenden Aeften bemerkt.\ni) Millin magazin encyclop\u00e9difjue. 1814. Tom. i. p. 97-","page":469}],"identifier":"lit13975","issued":"1815","language":"de","pages":"467-469","startpages":"467","title":"Ueber die Zeugung der Regenw\u00fcrmer","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:15:54.882799+00:00"}