Open Access
{"created":"2022-01-31T14:10:04.738721+00:00","id":"lit13976","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 469-476","fulltext":[{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"\u00efiiebtern verwandten als noimal zukotnmt, um fo m ehr, da diefe Meinung durch ganz neuerlich am Regenwurm anue\u00eftellte Unterfuchimgen von Mont\u00e8gre I) noch mehr beft\u00e4tigt wird, denen zu Folge die Embryonen zuerft in den-- bekannten Zeugungsorganen, die fich gegen das vordere Ende d\u00e9s K\u00f6rpers finden, Vorkommen, dann aber zwifchen dem Dannkanal und den iiufsern Muskeln bis zu einem, in der Subftanz des Schwanzes enthaltenen Beh\u00e4lter fchl\u00fcpfen, wo man fie vollkommen lebendig findet.\nDemnach w\u00e4ren a! Co, wovon auch Herr J\u00f6rg- mit za vieler Beftimmtheit das Gegentheil Tagt, die Regenw\u00fcrmer lebendig geb\u00e4rend, nicht Eier legend..\nAuFserdem bemerkt Mont\u00eagre, dafs die Begattung' vorz\u00fcglich im Juli gefchieht, die Regenw\u00fcrmer fich durch den G\u00fcrtel fehr eng an einander heften, allein keine Immiffion von Zeugungstheilen Statt findet.\nX. IJeber das R\u00fcckengef\u00e4fs der Infekten. Von J. F. Meckel.\nSeit man das R\u00fcckengef\u00e4fs der Infekten kennt, hat man fich in Vermuthungen \u00fcber die Bedeutung def-feiben erfch\u00f6pft , die zum Theil fchon deshalb nicht richtig feyn konnten, weil die Angabe \u00fcber den Bau diefes Theils nicht mit der Natur \u00fcbereinftimmte. ' Unrichtig ift Malpighi\u2019s und, Swammerdam s Befchreibung deffelb.en als eines aus rnehrern Anfchwellungen und Erweiterungen zufammengeretzten Kanals, in welchem fich eine Fl\u00fcffigkeit h\u00f6chft unregelm\u00e4fsig bewegen follte, wenn Swammerdam gleich richtig den g\u00e4nzlichen Mangel von aus ihm tretenden Aeften bemerkt.\ni) Millin magazin encyclop\u00e9dique. z814* To*u- *\u2022 p- 97*","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nAm untich tighten aber ift Comparetti\u2019s neuefte Dar, itellung der Anordnung diefes Organs, fofern er ohne Bedenken ein doppeltes Gef\u00e4fsfyftem in. den Infekten annimmt, welches lieh nach ihm in alle Theile verbreitet, vorz\u00fcglich aber mit dem Muskelfyftem in Beziehung lieht. Nach ihm h\u00e4ngen diefe Gef\u00e4fse mit dem Rftcken-gef\u00e4fse zufammen, die in diefem enthaltene Fl\u00fcffigkeit bewegt fich vom vordem zum hintern Ende des K\u00f6rpers und die Ausdehnungen und Zufammenziehungen deffelben find nicht in feiner ganzen L\u00e4nge gleich ftark. Die v,on dem lU'ickengel\u00e4fse abgehenden Zweige zeigen fehr deutliche Ausdehnungen und Zufammenziehungen. Indeffen find unftreitig die Gef\u00e4fse, welche Comparetti f\u00fcr Anh\u00e4nge des R\u00fccltengef\u00e4fses anfieht, nur Luftge-f\u00e4fse, und die von ihm gefehenen Bewegungen gingen in den Quermuskeln, nicht in diefen Gef\u00e4fsen vor. Comparetti befchreibt die Anordnung und die Bewegungen der fogenannten Gef\u00e4fse aus mehrern Dipteren, Hymenopteren und Orthopteren; indeffen habe ich, wie Herr Serres *), mehrmals nicht nur bei diefen, fondern auch hei mehrern andern Arten, die Unterfuchungen auf das genauefte wiederholt, undjmmet mit ihm das Re-fultat der Lyonneflchen und Cuvier\u2019ichen Beobachtungen beft\u00e4tigt gefunden, dafs das R\u00fcekengef\u00e4fs der Infekten v\u00f6llig ohne Aefte, vielmehr blofs ein einfacher, an beiden Enden etwas zugefpitzter Kanal ift, und alle angeblichen andern Gef\u00e4fse nur Luft - oder Gallengef\u00e4fse find. Dit; W\u00e4nde deffelben find immer fehr d\u00fcnn und,\n1} Obfervadons fur les ufages du vaiffeau dorfal ou fur l\u2019influence que le coeur exerce dans l\u2019orgamfation des animaux articul\u00e9s et fur les changemens que cette organiiation \u00e9prouve, lorsque le coeur ou l\u2019organe circulatoire ceffe d\u2019exifter; par M. Marcel de Serres. In Miilin's Magazin encyclop\u00e9dique. An. 1814. Tome II\u00cf. p. 107\u2014 54y. und \u00bbSO\u2014*538. und Tom, V. p. 93 \u2014150,","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"471\nfcheinen aus einer doppelten Schicht, einer \u00e4ufsern zel-ligen, einer innern muskpl\u00f6fen gebildet. Wahrfchein-lich wird die erftere durch die Verzweigung einer Menge von Luftgef\u00e4fsen, deren St\u00e4mme das R\u00fcckengef\u00e4fs in. feiner tage erhalten, gebildet, indem man bei einigen Arten, z. B. der Raupe des grofsen Pfauenauges (Bombyx pavonia major) das R\u00fcckengef\u00e4fs wie aus mehrern weifslichen L\u00e4n gen Irre i fen zufammenge fetzt findet, die bei n\u00e4herer Unlerfuchung nichts als ein durch die Luft* gef\u00e4fsverzweigungen gebildetes Netz find.\nSein Durchmeffer ift im Larvenzuftande allgemein weit gleichm\u00e4fsiger als beim vollkomnmeri Infekt, was wenigftens nicht ganz von der geringen Tiefe der Einfeh n\u00fcrungen, wodurch der K\u00f6rper derfelben in Ringe abgetheilt wird, abh\u00e4ngt, fondera vielmehr mit der gr\u00f6-fsern oder geringern Menge von Fett, die fielt in den verfchiedenen Gegenden des K\u00f6rpers befindet, in Beziehung fteht, indem immer das R\u00fcckengef\u00e4fs in den vollkommnen Infekten vorn, wo \u00dfch wenig Fett findett weit enger als in feinem \u00fcbrigen Verlauf, bei den Larven dagegen das Fett durch den ganzen K\u00f6rper ziemlich gleichm\u00e4fsig angeh\u00e4uft ift.\nDie Nerven und Luftgef\u00e4fse des R\u00fcckengef\u00e4fses find fehr anfehnlich, die letztem, befonders am hintern Theile deffelben, ftark entwickelt.\nIn feiner Lage wird es durch dreieckige Muskelnb\u00fcndel befeftigt, zwifchen deren, aus fehr feinen und di-clit an einander ftehenden Q^erahfchnitten gebildeten Fafern fich indeffen eine Menge Fettk\u00fcgelchen befinden, welche in einer fehr ausdehnbaren Zellhaut enthalten lind, deren Farbe immer mit der Farbe derFl\u00fcffig-keit des R\u00fcckengef\u00e4fses, nicht immer mit der des mehr .animalifirten, welches das Bauchfell enth\u00e4lt, \u00fcbereinkommt. Diefe letztere kann man infofern f\u00fcr anima-\n/","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"li fir ter halten, als fie durch ihre Eigenfchaften mehr dem Fette der hohem Thiere \u00e4hnelt.\nIn Hinficht auf die Bewegungen diefes Gef\u00e4fses kann man bemerken, dafs fie i) im hintern Theile def-felben bei weitem am ft\u00e4rkften entwickelt find, was unftreitig mit der gr\u00f6fsern Menge ton Luftgef\u00e4fsen, welche lieh zu diefem begeben, zufammenh\u00e4ngt ; 2) aber, fcheint ihre Zahl und St\u00e4rke fehr bedeutend durch das Alter des Thiers abge\u00e4ndert zu werden. Die Ausdehnungen und Erweiterungen find in der That in den Larven weit ft\u00e4rker und deutlicher , dagegen weit feltner als in den vollkommnen Infekten. Bei der Raupe des 1 gro/fen Nacht ff\u00e4uen\u00e4uges wurden nur 36 in einer Minute, bei den Locuften dagegen \u00fcber 90, beim Bremus terrefiris \u00fcber 140 in derfelben Zeit gefaben. Dagegen find fie bei der Raupe fo ftark, dafs lieh im zufiam-mengezogenen Zuftande die W\u00e4nde ber\u00fchren und die ganze Peritonealhaut erfeh\u00fcttert wird. Bei den Locuften verengt fich das Gef\u00e4fs nur um den.vierten Theil, heim Bremus war die Bewegung mehr ein be ft,indigos Klopfen, als ein regehn\u00e4fsiger Wechfel von Ausdehnung und Zu-fammenziehung.\nDie in ihm enthaltene Fl\u00fcffigkeit ift nicht bei allen Arten diefelbe, kommt aber immer genau mit der Befchaffenheit des Fettes \u00fcberein, welches das R\u00fcclten-gef\u00e4fs zun\u00e4chft uingiebt. Bei den meiften K\u00e4fern ift fie dunkelbraun, bei mehrern Orthopteren gr\u00fcnlich, beim Seidenwurm gelb, bei der Weidenraupe orange, bei der Raupe des grofsen Nachtpfauenauges durchfichtig, bei den meiften Lepidopteren wenig dunkel gef\u00e4rbt. Unterm Mikrofkop betrachtet, erfcheint fie a\u00fc$ einer anfehn-lichen Menge von K\u00fcgelchen zufammengefetzt, deren Durchliefttigkeit von der Farbe der Fl\u00fcffigkeit felbft abh\u00e4ngt, clie mit dem Waffer leicht .mi fehbar ift, durch","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"etas Verdun [ten erh\u00e4rtet und in diefem Zuftande mit dem Harz die meifte Aelmlichkeit hat,\nH\u00f6chft wahrfcheinlich ift, nach Herrn Serres, di a Function des R\u00fcckengef\u00e4fses die Fetthereitung. Die g\u00e4nzliche Umwandlung, welche die meiften Infekten w\u00e4hrend ihres Lehens erleiden, die Schnelligkeit, womit diefe und \u00fcberhaupt ihr Wachsthum erfolgen, ' macht einen Abfatz eines Theils der allgemeine Nahrungs-Il\u00fcfligkeit, welche durch die W\u00e4nde des Darmkanals zwifchen die Organe dringt, durchaus n\u00f6thig, damit aus ihr die zu einer fo pl\u00f6tzlichen Entwickelung erforderlichen Materialien gefch\u00f6pft werden k\u00f6nnen. Diefe niedergelegte Nahrungsfubftanz ift das Fett, welches zwar auch beim vollkommnen Infekt, nie aber in fo grofser Menge als bei den Larven vorkommt, daher auch bei den Infekten, die lieh nur unvollkommen verwandeln, in weit geringerer Menge, bei den Apte-ren beinahe gar nicht mehr vorhanden ift und bei den Arachniden ganz fehlt. Auch giebt es daher keinen Theil im K\u00f6rper der Infekten, der nicht durch Fafern mit dem Fettgewebe zufuminenlnnge, und alle fcheinen daher aus ihm ihre Nahrung zu fch\u00f6pfen.\nDafs nun der, durch die W\u00e4nde des Darmkanals aus der H\u00f6hle deffelben dringende Chylus von. dem R\u00fcckenge-f\u00e4fse aufgenommen und durch diefes die Umwandlung deffelben angefangen, nachher aber im Fettgewebe, in welches er aus dem R\u00fcckengef\u00e4fse gelangt erft vollendet werde , wird aus folgenden Umft\u00e4nden fehr wahrfcheinlich :\n1)\tBei den Larven, durch deren ganzen K\u00f6rper das Fettgewebe in anfehnlicher Menge ungef\u00e4hr gleich-m\u00e4fsig verbreitet ift, ift das R\u00fcckengef\u00e4fs allgemein viel weiter als beim vollkommnen1 Infekt.\n2)\tBei allen, ohne Ausnahme, kommt die in ihnen enthaltene Pl\u00fcffigkeit durch ihre Farbe und ihre","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcbrigen, Eigcnfchaften tint der Farbe des, das R\u00fccker\u00bb gef\u00e4fs umgebenden Fettgewebes \u00fcberein. Diefelben Realen iien , durch welche das Fett gerinnt, bringen auch die Fl\u00fc\u00ef\u00efigkeit des R\u00fcckengef\u00e4fses zum Gerinnen,\n3) Bei den Larven, wo das Fett durch den ganzen K\u00f6rper ungef\u00e4hr gleichm\u00e4fsig angeh\u00e4uft jft, hat das R\u00fcekengef\u00e4fs \u00fcberall diefelbe Weite, bei den vollkomm-\u25a0nen Infektett ift es im Unterleibe, wo fich das meifte Fett findet, viel weiter als im Tiiarok, wo es fait ganz .fehlt, und in demfelbeh Verh\u00e4ltniffe find die Bewegungen des hintern Theils des R\u00fcckengef\u00e4fses bei weitem am ft\u00e4rkften.\nDas R\u00fcekengef\u00e4fs ift alfo nach diefer Anficht nicht Haupthewegungsorgan der allgemeinen Nahrungsfl\u00fcffig-keit, fondern Secredons\u00f6rgan, allein das wichtigfte unter allen Secretionsorganen, das indeffen nicht unmittelbar zur Erhaltung des Lebens nothwendig ift, indem diefes auch nach Wegn\u00e4hme deffelben nicht aufh\u00f6rt, felbft nicht einmal die wichtigften Functionen, z. B. das \u00c4thmen, dadurch merklich geh\u00f6rt werden.\nDiefe Anficht war mir hefonders angenehm, weil fie im Wefentlichen ganz mit der meinigen, welche ich in meinen Vorlefungen fchon feit mehrern Jahren vorgetragen-habe, \u00fcbereinftimmt und diefelbe durch neu\u00ae Thatfachen unter.ft\u00fctzt. Das R\u00fcekengef\u00e4fs der Infekten fchien mir immer nicht blofs Bewegungs- fondern zugleich Bildungsorgan. Ich nahm an, dafs die in ihm weiter umzuwandelnde Fl\u00fcffigkeit vorz\u00fcglich durch die R\u00fcckenwand des Darmkanals, auf dem es liegt, in feind H\u00f6hle komme, und evft nachdem fie hier, vorz\u00fcglich unter Einwirkung der reichlich, zu ihm tretenden Luftge-f\u00e4fse, zu vollkommner Nahrungsfl\u00fcffigkek hinaufgel\u00e4utert worden, aus derfelben hervor und zwifchen die Organe dringe. Deshalb aber braucht man keinesweges die","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"475\nVorftelhmg, dafs diefes Organ zugleich Gef\u00e4fs und Analogon des Herzens fey, .aufzugeben. Vielmehr erfcheint auf eine h\u00f6chft merkw\u00fcrdige Weife hier noch in einen hohlen Schlauch vereinigt, was hei h\u00f6herer Vervollkommnung Lymph- und Blutfyftem wird, und die v\u00f6llige Vollendung der Nahrungsfliiffigkeit die bei den hohem Thieren in verfehiedene Gegenden des Gef\u00e4fsfyftems, das Lymph-und das Lungengef\u00e4fsfy Item vertheilt ift, ge-fchieht hier gleichm\u00e4\u00dfig an allen Stellen des R\u00fcckenge-f\u00e4fses. Intereffant ift es zugleich, zu fehen, wie hier das Gef\u00e4fsfyftem, fowohl der Form als Function nach, hei feinem erften Entliehen viel mehr als hei weiterer Ausbildung eine Wiederholung des Darmkanals , und befon-ders eine unvpllkommne Wiederholung deffelhen, ein einfacher , gerader , an beiden Enden blinder Kanal ift. Dies ift die eine Art der Enthebung des Gef\u00e4fsfyftems aus dem Darmkanal, der anf\u00e4nglich allein und nur als die innere Flache des Rohres, welches die polypenartigen Thiere darftellen, vorhanden ift. Eine zweite Art ift die ^Spaltung des hei den Hydren einfachen Darmfackes in mehrere, vielfach durch die Snbftanz des K\u00f6rpers verzweigte, mit Nahrungsfliiffigkeit angef\u00fcllte G\u00e4n\u00abe wo das Gef\u00e4fsfyftem in der That nur der verzweins Darm ift, der in immer kleinere Aefte zerf\u00e4llt, deren St\u00e4mme aber unmittelbar aus ihm entheben, w\u00e4hrend hei den hohem Thieren \u00fcch beide Syfteme von einander abfondern, und die h\u00f6here Individualit\u00e4t des Gef\u00e4fsfyftems durch den Urfprung deffelhen mittelft vielfach in ihm wurzelnder Zweige ausgefprochen ift.\nDafs\\ die Bewegungen des R\u00fcckengef\u00e4fses nicht hlofs mit Bildung, foridern auch mit Forttreiben der Nahrungsfl\u00fcffigkeit in Beziehung ftehen, j\u00e4fst fich wohl fcbwerlich bezweifeln, indem es kaum m\u00f6glich ift, dafs dadurch die Fl\u00fcffigkeit nicht aus der H\u00f6hle deffelhen","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"getrieben werden Tollte. H\u00f6cbft wahrfeheinlieh ift die der Nahrungsfliiffigkeit, welche zwilchen die Organe er-golfen ift, dadurch mitgetheilte Erfchiitterung wohl ein Bef\u00f6rderungsmittel der Aufnahme derfelben in die Sub-Itanz der Organe, vorz\u00fcglich fofern fie als gelinder Beiz auf ihre W\u00e4nde wirkt.\nAuf jeden Fall aber hat wohl Serres unrecht, wenn er (a. a. O. Tom. V. p. 145-) aus dem Mangel vom B\u00fccken-gef\u00e4fs abgehender Gef\u00e4fszweige fchliefst, dafs es auf keine Weife mit den Organen der Saftbewegung der \u00fcbri-gen Gliederthiere verglichen werden k\u00f6nne, indem diefe Bedingung nur die Unvollkommenheit der Entwicklung beweift, lceinesweges darthut, dafs nicht das B\u00fccken-gef\u00e4fs das Analogon der Gef\u00e4fse und namentlich des Herzens derfelben fey. Vielmehr ift der allm\u00e4hlige Ueber-gang von dem Biickengef\u00e4fs der Infekten durch das Herz der wirklichen Arachnid en und der Branchiopo-den unter den Kruftenthieren zu den h\u00f6her entwickelten zehnf\u00fcfsigen Kruftenthieren in Hinficht auf Gefta.lt, Lage und verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige- L\u00e4nge fo deutlich , dafs man unm\u00f6glich die Bichtigkeit der Meinung verkennen kann, nach welcher das Biickengef\u00e4fs der erfte ungelungene Verfuch eines Saffbewegungsfyftems ift.\nDafs ich nach allein Gefagten nicht wohl der neuesten Meinung von Herrn Carus *), \u00fcber die Bedeutung diefes Theils, der zu Folge er das erfte Budirnent des B\u00fcckenmarkes ift, beitreten kann, brauche ich nicht zu bemerken. Die Angabe der Art, wie aus (liefern Biickengef\u00e4fs Herz und Gef\u00e4fsfyftem hervorgehen, ift um fo mehr eine hinl\u00e4ngliche Widerlegung derfell\u00eeen, da Structur und Th\u00e4tigkeits\u00e4ufserungen in beiden fo v\u00f6llig verfehleden find.\ni) Anat, und Phyfiol. des Nervenfyftems. 1814, S, 75. 76.","page":476}],"identifier":"lit13976","issued":"1815","language":"de","pages":"469-476","startpages":"469","title":"Ueber das R\u00fcckengef\u00e4\u00df der Insekten","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:10:04.738727+00:00"}