Open Access
{"created":"2022-01-31T16:15:06.202037+00:00","id":"lit13977","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Anonymous","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 477-480","fulltext":[{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"XI. Ueber die Menftruation ' ).\nDie Tendenz des G.allini\u2019\u00a3chen Auffatzes ift, zu beweifen, dafs diefelbe Urfache, welche bei dem Weibchen der S\u00e4ugthiere zur Brunfizeic einen blutigen. \u00c4usflufs aus den Gefehlechtstheilen bewirkt, beim menfchliehen Weibe die Menftruation hervorIjrjiigt.\nDie W\u00e4rme ift das Hauptagens bei aller Bildung, l\u2019owolxl der im fchon vorhandenen Organismus beft\u00e4n-dig vor lieh gehenden, als der zu Hervorbringung neuer Organismen th\u00e4tigen. Bei der einfachftenZeugung, reicht die W\u00e4rme der Atmofph\u00e4re in einer beftimm ten Jahreszeit hin, die Organe, deren Gefch\u00e4ft die Hervarbrin-, gung und Vergr\u00f6fserung des Keimes ift, nicht nur in die zum Sichtbarwerden, fondera auch in die z\u00fcrn Abtreten deffelben von dem alten Organismus und zum Anf\u00e4nge eines eignen, felbftft\u00e4ndigen. Lebens erforder-, liehe Th\u00e4tiglteit zu verfetzen. Hierher geh\u00f6ren die Pflanzen, deren Saamen nur'in die Erde gelegt zu werden braucht, um heb in einer beftimmten Temperatur zu entwickeln , befonders die B\u00e4ume, deren, durch Entwicklung her vorgebrochne Aefte getrennt in die Erde gepflanzf, oder auf andre gepfropft und fo zu vollkommnen B\u00e4umen werden k\u00f6nnen. Auf diefelbe Weife zeugen die Polypen und Actinie n zu gewiffen Jahreszeiten, indem Pch Knofpen bilden und trennen. Bei der zufammen-gefetzteren Zeugung ift vielleicht zur Trennung des Keimes, gewifs zu der Ausbildung deffelben, welche ihn. zu eignem felbftft\u00e4ndigen Leben f\u00e4hig macht, aufser der Temperatur der Atmofph\u00e4re der Zutritt einer befruchtenden Fl\u00fcfiigkeit erforderlich. Dies findet bei den Zwitterpflanzen und den Mon\u00f6ciften, den kopflofeh Mollusken und den Echinodermen Statt, die fich felbft befruchten, und wo die befrucht\u00ebnde Fl\u00fcfiigkeit fowohl ein Mittel zur Bildung neuer tbierifcher Subftanz, als zur Hervorbringung raid Erhaltung eines, den der \u00e4u-fsern Medien \u00fcber treffenden Temperaturgrades ift.'\ni) Im Auszuge aus Gallini fopra la legge dell\u2019 organismo animale' da cui dependono i meftrui della donne in Memotie della focieti Italian\u00bb. T. XVI, p, 3. an. 1813. pag. I \u2014 17,","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\n.. Bei de# noch zufannnengefeiztere\u00ab. ZeugangsweiCe, W\u00b0 Begattung erforderlich ift^wird durch den .Act der-felben die innere Temperatur durch die h\u00f6here Th\u00e4tig-k'ei't fei life, in welche die Zeugungsorgane durch den-felbeii gerathen, vermehrt und tr\u00e4gt, in Verbindung mit den \u00fcbrigen Urfachen, zu Hervorbringung des An-ftofses bei, wodurch der Keim, getrennt und in die, zu feiner Entwicklung erforderliche Timtigkeit v\u00e9rfetzt wird. So verfehieden auch in den verfehle denen Klaffen, wo Begattung zu Hervorbringung eines neuen Organismus erforderlich ift,, die Bedingungen find, unter welchen der Zutritt der -befruchtenden Fl\u00fcffigkek des Mannes zum weiblichen Keime erfolgt, fo wird die Befruchtung doch immer durch Erh\u00f6hung der miiern Temperatur \u00fcber die \u00e4ufsere beg\u00fcnfeigt. Bei der Vollkommenheit Zeugung , welche bei den S\u00e4ugthieren und dem Menfchen Statt findet, k\u00f6nnen die Zeugungsorgane f\u00e4ft in allen Jahreszeiten in die Th\u00e4tigkeit gerathen, durchweiche die zu Erfchein\u00fcng, Trennung und Entwicklung des Keimes erforderliche Temperaturerh\u00f6hung hervorgebracht wird.\nDiefe Verfchiedeiiheit der Saugthi\u00e8re von den \u00fcbrigen Thieren h\u00e4ngt unftreitig von der Menge von Blut mid andern Fl\u00fcffigkeiten ab, welche zu den Ovarien treten, und die Vergr\u00f6fserung und Lostrenmmg der Keime beg\u00fcriftigen. Daher find die Weibchen der S\u00e4ng-thiere, in Hinficht auf Zeugungsf\u00e4higkeit fo unabh\u00e4ngig von der \u00e4ufsern Temperatur, vielmehr von dem gr\u00f6-fsern oder geringem Zuflufs von Blut zu den Zeugungs-Iheilen abh\u00e4ngig, und die F\u00e4higkeit, in den zur Begattung und darauf folgenden Zeugung n\u00f6thigen Grad von Reizung zu gerathen, feelit mit dem Grade des Blutzu-fiuffes .im directen Verh\u00e4ltnifs.\nDie Verfclxiedenheit zwifchen eierlegenden und lebendiggeb\u00e4hrenden Thieren gr\u00fcndet lieh gleichfalls auf die gr\u00f6i\u2019sere oder geringere F\u00e4higkeit zu Erzeugung eines li\u00f6hern Temperaturgr\u00e0des, deffen der neuentftehende Organismus Zu feiner Ausbildung bedarf. Daher find die Weibchen der S\u00e4ugtliiere fo organifirt, dafs nach dem Eintritte der Pubert\u00e4t das \u00fcberfl\u00fcfiig erzeugte Blut in gr\u00f6fsereit Menge zur Geb\u00e4rmutter ftr\u00f6rnt. Diefes Zu-ftr\u00f6men des Blutes---findet beim raenfeiiiiehen Weife in","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"h\u00f6herem Grade Statt als bei den \u00fcbrigen' S\u00e4ugiMe^weifcS ehen, und iTt tlieils die Urf achte der zu allen Zeiten? Statt findenden F\u00e4higkeit de Reiben zur Begattung uni Empf\u00e4ngnifs, theils der Menftruation.\nDa diefe w\u00e4hrend der Schwa\u00fcgerfchaft nicht Statt findet, fo ift fie wahrlelieinlich zmla\u00f6hft darin begr\u00fcn* det, dais die bis zu einem geW\u00efff\u00e9n Grade ang\u00e9\u00eeu\u00eelten. und erregten Gef\u00e4fse der Geb\u00e4rmutter den Widerftandf der fie imterft\u00fctzenden\u2019 'Membran \u00fcberwinden, trod das' Blut durch die Seiten\u00f6ffnungen ihrer W\u00e4nde \u00e4ustrei-bert;\u2019 wodurch dann die Erregung gemindert wird, und diev Menftruation aufh\u00f6rt,\u2019 bis jene durch Mas neu hihzti' ftr\u00f6tnende Blut von neuem eintritt. fW\u00e4hrend der Schw\u00e4nk gerfchaft findet fie nicht Statt, weil das Blut zur Herford\nbringung der jetzt in der\u2019Geb\u00e4rniurter eintretenden Ver\u00e4nderungen und der Ern\u00e4hrung des F\u00f6tus-verwandt wird.\u2019\nDiefe Anficht der Urf\u00e4chen der Menftruation wird durch eine Vergleichung des menfehlichen Weibes mit\u2019 denen der Slugthiere noch wahrfcheiniicher. Bei diefeil* ift der Andrang des Bluts zu den Zeugungstheilen be-\u2019 ftimmt geringer und macht fie Miner zur Befruchtung f\u00e4hig. Allein auch bei ihnen dehnt das Blut, vorz\u00fcglich in dem Maafse als fie der menfehlichen Species n\u00e4her ftehen, wenn der - Zufiu-fs def Felben einen gewif-fen Punct erreicht hat, die \u00fcbrigen Umfl\u00e4nde die Erregung der Gefchlechtstheile beg\u00fcnftigen, und fie im Brunftzuftande find, die Geb\u00e4rmutter aus, und es entsteht dann ein Ausflufs von fchle\u00eemig\u00e9r und Mutiger Fi\u00fcffigkeit, welche der Menftruation dt\u00e4s menfehlichen. Weibes entfpricht.\nUngeachtet alfo diefe beim menfehlichen Weibe monatlich, bei den S\u00e4\u00fcgthierweibchen nur zur Brunftzeit , und auch hier in geringerer Menge eintritt, fo fcheint doch daffelbe Gefetz diefe Erfeheinungen zu regeln. Das nach dem Eintritte der Pubert\u00e4t \u00fcberli\u00fcffige Blut mufs in gr\u00f6fserer Menge zu den Genitalien ftr\u00f6-men, um vorz\u00fcglich die zur Entwicklung und Vergr\u00f6fse-rung des F\u00f6tus erforderliche Temperatur der Geb\u00e4rmutter zu erhalten und zu erh\u00f6hen. Das reichlichere Zuftr\u00f6men des Blutes beim menfehlichen Weibe macht diefes in allen _ Lebensperioden zur Begattung und Be*","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nfruclitung f\u00e4llig, w\u00e4hrend dies bei den \u00fcbrigen S\u00e4ug-tbierweibchen nur feltner Statt findet. Bei diefen geht das Blut gew\u00f6hnlich durch die Venen zur\u00fcck, beim Weibs und den Weibchen der verw\u00e4ndten'Saugthiere tritt es aus den Gef\u00e4fsen, dort monatlich, hier nur zur Brunftzeit.\nDas Gefetz alfo, welches alle diefe verfchiedenen Ph\u00e4nomene in den verfchiedenen Arten derlebendiggeb\u00e4h-renden Thiere beftimmt, fliefst aus der beft\u00e4ndigen That-faehe, dafs, da der neue Organismus lieh innerhalb des alten fo weit entwickelt, bis er ein felbftft\u00e4ndiges Leben f\u00fchren kann, die Geb\u00e4rmutter durch einen beft\u00e4ndig wechfelnden Zuflufs von Blut f\u00e4hig wird, die zur Entwicklung und Vergr\u00f6fserung des Keimes nothwendige Temperaturerh\u00f6hung hervorzubringen. Unftreitig ift das Weib, wenn es gleich in allen Perioden beinahe gleich f\u00e4hig zum fruchtbaren Bei fehl afe ift, doch in den elften Tagen nachdem die Menftruation zu fliefsen aufgeh\u00f6rt hat, am f\u00e4higften, indem jetzt die Erregung der Geb\u00e4rmutter und der Zuflufs von Blut von neuem ihren Anfang nehmen..\nErkl\u00e4rung der Kupfertafeh\ni .\t.. \u25a0\u25a0\u25a0\t-\nF i g. I bis 6. Leberknoten von verfchiedener Be-\nfchaffenlieit, zu ...\t. Seite 433\nFig. 7. Eine Concretion aus dem Grimmdarm eines Mannes.\nFig. 8- Eine Concretion aus dem Darmkanal eines zw\u00f6lfj\u00e4hrigen Knaben, die einen Knoten zum Kerne hat.\nBeide aus Monro\u2019s morbid anatomy of the human gullet. Edinb. I8ll\u00bb Tab 1. und a.","page":480}],"identifier":"lit13977","issued":"1815","language":"de","pages":"477-480","startpages":"477","title":"Ueber die Menstruation. Im Auszuge aus Gallini sopra la legge dell`organismo animale da cui dependono i mestrui delle donne in Memorie della societ\u00e1 Italiana, T. XVI, p. 2. an. 1813. pag. 1-17","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:15:06.202043+00:00"}