Open Access
{"created":"2022-01-31T16:09:25.304426+00:00","id":"lit13984","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Nasse, Otto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 500-505","fulltext":[{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\n. IL\nV e r f u c h e\n\u00fcber \u00ablie\nW\u00e0 r m ('faffun g s kr \u00e4fb e der Galley der Milch und des Harns.\nVon N aff e.\nGleiche Gewichtsthe\u00efle frifcher, noch \u00efebenswarmer Rindsgalle von aif\u00b0R. W\u00e4rme und deftlllirtes Waller von 12\u00b0 W\u00e4rme zeigten, bei 12 0 \u00e4ufserer W\u00e4rme in einem h\u00f6lzernen Gef\u00e4fse, das die Luftw\u00e4rme Latte, zufammengegoffen, gleich nach dem Zufam-mengiefsen 17 0 -, und fechs Minuten darauf 16-|0 W.\nBei gleichem Verfahren zeigten\nVerfuch\tfrifche Galle von\tmit Waller von\tbei \u00e4u\u00dferer W\u00e4rme\tgleich nach dem Zufamrnen-giefsen\tfechs Minuten darauf\n2.\t22 0\ti3i\u00b0\tI4i\u00b0\ti8|\u00b0\twl\u00b0\n3-\t50|\u00b0\t12\u00b0\t12\u00b0\tx6\u00b0\tI5|\u00b0\n4-\t2 \u00b03 \u00b0 *)\tIO\u00b0\t12\u00b0\t16 0\tI5f 0\n5-\t\u20189\u00b0\t53 0\t12 0\t35 0\t\n6.\t38\u00b0 **)\t\tH w 0\t25 0\t\n*) Diefe Galle Wir ungew\u00f6hnlich dick.\n**) Bis zu welchem Grade die Galle \u00fcber Kohlen erw\u00e4rmt wer \u25a0 dsa war.","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"501\nEs verlor demnach Dagegen gewann das\ndie Galle :\t\tWaffer:\t\t\nVerf. I.\t4 s 0\t:\t50\t:\tI,\tUII\n2.\t-, i 0 0 3.\t:\t4|\u00b0\t:\tI,\tU3<5\n- -\t3 *\t4|\u00b0\t: 4\u00b0 :\tI,\t0,94\n-\t4-\t\t: 6\u00b0 :\t1,\t1,41\n- 6.\t13 0\t:\tl4\u00b0\t:\tI,\t1,0 8*\nEs gewann die\t\tEs verlor das\t\t\n\tGallet\tWaffer :\t\t\nVerf. 5.\t16 0\t: 18\u00b0 :\tU\tI,X2\nVerfluche mit frifcher Kuhmilch bet\u00e4tigten,\u2019 was bereits Crawford 1 ) \u00fcber die W\u00e4rmefaffungskraft die-fer FjMigkeit angegeben hat. Einmal fand ich beim Zufammengiefsen von gleichen Gewichtstbeilen \u00fcbergetriebenem (deftill.) Wallers von n 9 und frifcher noch lebenswarmer Milch von 23 \u00b0, bei ioj; 0 W\u00e4rme der Umgebungen, den W\u00e4rmegrad der zufammengegoffe-neu Fl\u00fcffigkeite-n eine Minute nach dem Zufammengiefsen 163\u00b0, und fechs Minuten nachher 16J 0 ; das zweitemal, wo cli-e Wanne der Milch 13^0, die des Waffers und der Umgebungen n\u00b0 war, in der Mi-fchung eine Minute nach dem Zufammengiefsen 17-5 und fechs Minuten nachher 17 \u00b0.\nEs verlor alle die Und das Waffer Milch :\tgewann :\nVerf. 1.\t6|0\t:\ts| \u00b0\t: :\t1, : 0,92\n'2.\t6|\u00b0\t:\t6|\u00b0\t: :\tI, : 1,04\n\u25a0was im Mittel 1 : 0,98 giebt.\n1) Verfuclie u. Beobachtungen \u00fcber die W\u00e4rme der Thiere. Leipzig 1799. S. 108 u, 381. Er fand das Verh\u00e4ltnis der W\u00e4rmefaf-fuagskraft von frifcher Kuhmilch zu .der des Waffers wie 0,939 \u00cf\u00bb fjOOO.","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"502\nGleiche Gewichtstheile kurz vorher gelaffenen Menfchenurins von 22J 0 Lebensw\u00e4rme und deftillirten Waffers von ix 0 W\u00e4rme zeigten, bei II \u00f6 \u00e4ufserer W\u00e4rme in einem h\u00f6lzernen Gef\u00e4fse von demfelben W\u00e4rmegrade zufammengegoffen, gleich nach dem Zu-fammengiefsen 16F 0, und fechs Minuten darauf I5g\u00b0 W\u00e4rme,\nVerf, 2. Gleiche Gewichtstheile frifcher Morgenurin yon 27k0 nat\u00fcrlicher W\u00e4rme und iibergetriebe-nes Waffer von 16k0 gaben gleich nach dem Zufam-mengiefsen eine W\u00e4rme von 2l|\u00b0.\nVerl\u2019, 3, Frifcher Mittagsurin von 24 j 0 nat\u00fcrlicher W\u00e4rme und \u00fcbergetriebenes Waffer von 11 \u00b0, Zeigten bei |i\u00b0 \u00e4ufserer W\u00e4rme zu gleichen Gewichts-theilen zufenniengggoffen, gleich nachdem dies ge~ Ichehen, 171\u00b0, und fechs Minuten darauf i6\u00a7\u00b0 W.\nVerf, 4. Da in allen bisher erz\u00e4hlten Verfuchen immer etwas W\u00e4rme an die umgebende Luft und an das Mi.lphungsgef\u00e4fs verloren gegangen war, fo wurde, damit (liefe Irrthumsquelle bei einer Meffung fo viel als m\u00f6glich befchr\u00e4tikt: werden m\u00f6ge, von den beiden zufammenzuhfingen&rt J'i\u00fcfljgkeiten, die eine, v er mittel ft einer Umgebung von Schnee in einem benachbarten Zimmer nahe fa weit unter den W\u00e4rmegrad des Verfuchszjmmers und des gj\u00e4fernen Mifchnngsge* f\u00e4fses erk\u00e4ltet, als die andere, zufolge ihrer nat\u00fcrlichen W\u00e4rme diefen Grad \u00fcberftieg. Hier zeigten nun \u00fcbertriebenes Waffer von .4$ 0 R. (die Meffungen gefchahen durch ein Thermometer mit Fahrenheits Maalsftab, daher die Neuntel von Graden), und frifcher","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"503\nMorgenurin von 27f\u00b0, bei 16 0 W\u00e4rme des Zimmers und Oef\u00e4fses zu gleichen Gewichtstheilen zufammen-gegoffen, gleich nach dem Zufammengiefsen 15^\u00b0 W\u00e4rme, und eben f\u00f6 viel noch f\u00fcnf Minuten nachher. Es verlor demnach W\u00e4hrend das Waffer\nder Urin : Verf.i.\tsl\u00b0\t\tgewann : :\t5i\u00b0\t=\t0,\t0,96\n- 2.\t6\u00b0\t:\t5\u00b0\t0,\t0,83\n- 3-\t7\u00b0\t: 6|\u00b0 :\t0,\t0,93\n-\t4.\t\t:\tllf\u00b0\t:\t1\u00bb\t1,02\nUnd fo unterfcheidet fich denn, gerade dem ge-naueften Verfuche zufolge, der Urin nur fehr wenig von dem Waffer an W\u00e4rmefaffungskraft ; und eben fo verh\u00e4lt' fich die Milch. Eine m\u00e4fsig d\u00fcnne Galle kommt dem Waffer ebenfalls an W\u00e4rmefaffungskraft nahe; eine dicke fcheint daffelbe hingegen, dem eben erz\u00e4hlten Verfuche zufolge, um 0,3 bis 0,4 an folcher Kraft zu \u00fcbertreffen.\nDa wir keinen Grund haben anzunehmen, dafs Galle, Milch oder Harn, mit reinem Waffer zu rammengebracht , eine Zerfetzung erleiden, fo ift auch wohl nicht zu vermuthen: es fey in den hier erz\u00e4hlten Verfuchen auf diefem Wege freie W\u00e4rme gebunden, oder gebundene frei geworden, und es laffe fich deshalb nach derselben die W\u00e4rmefaffungskraft der un-terfuchten Fi\u00fcffigkeiten nicht beftimmen.\nSind aber jene Meffungen richtig, fo ergiebt fich daraus die Unrichtigkeit von P. F. Walthers Behauptung *): es fey eine W\u00e4rmequelle f\u00fcr den K\u00f6rper\nij Pbyfiologie Ed. 2\u00bb S. 23^","page":503},{"file":"p0504.txt","language":"de","ocr_de":"warmbl\u00fctiger Thiere, dafs in, demfelben Fl\u00fcffigkeiten abgesondert w\u00fcrden, die dem Bl\u00fcte an W\u00e4rmefaffungs-kraft nachft\u00e4nden : bei welcher Behauptung Crawfords Erfahrung \u00fcber die W\u00e4rmefaffungskraft der Milch nicht ber\u00fcckfichtigt zu feyn fcheint, ./, Davys 1 ) Unter fuchungen zeigen, dafs das Blut, befonders das aus den Schlagadern, in der Faffungskraft f\u00fcr W\u00e4rme dem Waffer gleich komme; hiernach kann alfo wenigftens hei der Abfonderung von Galle, Milch und Harn keine W\u00e4rme f\u00fcr das Blut gewonnen werden, Nun find zwar Galle, Milch und Harn nur einige von den tropfbaren Fl\u00fcffigkeiten, die im K\u00f6rper abgefondert werden ; aber wir haben keinen Grund anzunehmen, dafs andere, Speichel, Magenfaft, Dannfchleim u.f. w, fich anders verhalten , und auf jedem Fall find fie die am reichlichften abgefonderten 2),\nEben fb wenig, wie bei den Abfonderungen tropfbarer Fl\u00fcffigkeiten, d\u00fcrfte bei,der Aufnahme fol-cber Fl\u00fcffigkeiten in den Speifekanal W\u00e4rme durch Aenderung der W\u00e4rmefaffungskr\u00e4fte f\u00fcr den K\u00f6rper gewonnen werden. Mehrere Getr\u00e4nke, die ich unter-fuchte, verhielten fich in Hinficht diefer Faffungskraft\nl) Diefes Archiv Heft T. S. H? und 114. Atich Philofophicaf transactions for 18(4. p. $93,\nIn ein Paar phy\u00dfologifehen Handb\u00fcchern wird behauptet, auch durch die Abfonderung elaftifeh - fliifiiger Stoffe werde f\u00fcr den K\u00f6rper W\u00e4rme gewonnen, was aber mit dem bekannten phyfi.\" ka\u00fclciien G' fetze, beim Uebergang eines K\u00f6rpers aus dem tropfbarfliiffigen Zuftand in den elaftifch \u2022 fl\u00fcffigen werde im\u00ab sner W\u00e4rme gebunden, nicht wohl vertr\u00e4glich feyn d\u00fcrfte.","page":504},{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"dem Waffer nahe gleich. Auf 3J 0 R. erk\u00e4ltetes d\u00fcnnes braunes Bier und iibergetriebenes Waffer von 25.J0 zeigten bei 13 5 0 W\u00e4rme des Verfuchszimmers und Mifchungsgef\u00e4fses zu gleichen Gewichtstheilen zufam. mengegoffen 15 0 ; Medoc von 4f 0 und \u00fcbergetriebenes Waffer von 25^\u00b0 (bei X5\u00a7 0 \u00e4ufserer W\u00e4rme) ebenfalls 15 0 ; weifser junger Rheinwein von 4\"0 und \u00fcber getriebenes Waffer von 29-J 0 (bei 16|-0 \u00e4rilse-rer W\u00e4rme) x6f\u00b0.\nSie viel ich weifs, ift aufser Crawford und J. Davy, Dalton ') der einzige Natur for fcher, der die W\u00e4rinefaffungskraft einer thierifchen Fl\u00fcffigkeit be-ftimrnt hat. Er fand die Faffungskraft der Milch zu der des Wallers durch Vergleichung der Abk\u00fchlungszeiten wie 0,98 z.u 1,00. So wie ich Bier, Medoc und jungen Rheinwein in Hinficht ihrer W\u00e4rmefai-fungs'kr\u00e4fte dem Waffer beinahe gleich fand, f0 bereits Dalton den gemeinen Weineffig. Merkw\u00fcrdig ift in Daltons Tabelle der W\u00e4rmefaffungkr\u00e4fte die geringe Faffungskraft der vorzugsweife Wafferftoff und Kohlenftoff enthaltenden Fl\u00fcffigkeiten, wenn man fie mit dem Erfolg der eben erz\u00e4hlten Verfuehe \u00fcber die Faffungskraft der Galle vergleicht.\n1) Syftem des ehern. Theils der Naturwiffenfchaft. Th, j. g, nj.","page":505}],"identifier":"lit13984","issued":"1815","language":"de","pages":"500-505","startpages":"500","title":"Versuche \u00fcber die W\u00e4rmefassungskr\u00e4fte der Galle, der Milch und des Harns","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:09:25.304432+00:00"}