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Untersuchung einiger thierischen Flüssigkeiten

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{"created":"2022-01-31T13:18:53.389865+00:00","id":"lit13985","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"John, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 1: 506-518","fulltext":[{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"III.\nU nterfuchung\neiniger\nkhi er i Je hen Fl \u00fc ff i g kei t en.\nVom\nProf eff or Dr. J. F. John.\nI.\tChemifche Zergliederung der GelenkfcJimiere eines\nPferdes.\nOie Gelenkfchmiere ift eine von denjenigen thierifehen H\u00f6ffigkeiten, deren Unterfuchung bis jetzt noch fehr vernachl\u00e4fsigt ift. Die vorziiglichften Thatfachen r\u00fchren von Margueron her, denen einige von Foureroy, ai\u00eedere in R\u00fccklicht der falzigen Theile von Hatchett hinzuzuf\u00fcgen find. Man fehe meine chemifchen Tabellen des Thierreichs. Berlin X 814- T. I. A. und\nII.\tp. 74,\nMargueron zeigte, dafs 288 Theile der Gelenkfchmiere von einem Ochfen aus 34 modificirten Ei-vreifsftoffs, 13 gew\u00f6hnlichen Eiweifsftoffs, 5 Koch-falzes, 2 kohlenfauren Natrums, 1 bis 2 phosphor-fauren Kalks und 232 Theile Waffers beftehen, und auf die Unterfuchung der Gelenkfchmiere des Ochfen feefehr\u00e4nken lieh auch die andern Chemiker.","page":506},{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"Da ohne Zweifel die Befchaffenheit diefer Flnf. iigkeit f\u00fcr die thierifche Oekonomie von fehr grofser Wichtigkeit ift, infofern eine ver\u00e4nderte Mifchung der-felben die Bildung des arthritifchen Tophus verurfachen kann, Jo bleibt die chemifehe Unterfuchung diefer Materie, nicht allein in ihrem gefunden, fondera auch im kranken Zuftande, von fehr grofsem Nutzen. Ich war daher erfreut , aus der K\u00f6nigl. Thierarzneifchule durch die gef\u00e4llige Mittheilung des Herrn Profeffor Renner aus Moskau von einem an einer Stichwunde erkrankten Pferde diefe zu erhalten , imd will gleich zeigen, wie ergiebig das Refultat ausgefallen ift. Die Fliiffigkeit aus dem kranken Gelenke hatte nicht allein eine ganz andere \u00e4ufsere, fondera auch eine verl'chiedene chemifehe Befchaffenheit, als diejenige der Synovialfcheiden der Beugefehnen eines und eben deffelben Pferdes, Letztere enthielt ein freies Alkali, jene eine S\u00e4ure, Seit Tenant, deffen Verluft1 jetzt die Wiffen-fchaft betrauert, die Entdeckung gemacht hat, dafs der arthritifche Tophus aus blafenfteinfaurem Natrum \u00bbufammengefetzt fey, hat der Chemiker einen neuen Fingerzeig erhalten, bei feinen Analyfen vieler thie-rilchen Subftanzen auch hierauf fein Augenmerk zu richten. Schon Fourcroy, der vielleicht die Synovia nur ganz oberfl\u00e4chlich gepr\u00fcft hat, fehlofs aus Margtieroris Analyfe, dafs die Materie, welche diefer f\u00fcr eine Modification des Albumens gehalten habe, wahrfcheinlich Harnf\u00e4ure fey; allein es ift kaum einzu-s fehen, wie ein folcher Schlufs aus den von Margueion angeftellten Verfuchen gezogen werden k\u00f6nne.","page":507},{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"Ich habe aus cli\u00e8fen Gr\u00fcnden mehrere Wege ein-gefchlagen, um die Gegenwart der Blafenfteinf\u00e4ure in der Synovia des Pferdes darzuthun ; allein ich war nicht verm\u00f6gend, felbft nicht in derjenigen, welche ungebundene S\u00e4ure in ihre Mifchung aufnahm, eine Spur davon mit Gewifsheit aufzufinden. Wichtig ift jedoch die Unterfuchung der menfchlichen Synovia, weil im menfchlichen Harn die Harnf\u00e4ure nie fehlen darf.\nUeberhaupt fcheint mir das Vorkommen der Blafenfteinf\u00e4ure in den Gelenken arthritifcher Menfchen noch immer von Chemikern, die aus der Natur und Erfahrung, nicht aber den Irrth\u00fcmern Anderer fch\u00f6pfen, einer Beft\u00e4tigung zu bed\u00fcrfen. Wenigftens kann ich verfichern, im wahren, \u00e4chten, arthritifehen Tophus diefe S\u00e4ure nie gefunden zu haben. Damit will ich aber keinesweges die durch den ber\u00fchmten Tenant in Umlauf gebrachte Meinung zu widerlegen fliehen \\ wohl aber beweifen, dafs, wenn jene gegr\u00fcndet ift, die Knoten aus blafenfteinfaurem Natrum ungleich ieltner feyen, als diejenigen aus phosphorfaurem Kalk, deren Vorkommen feit einer Reihe von Jahren ganz feeftritten wurde.\nDie Synovia ift, ihrer Natur nach, als eine lym-phatifche oder fer\u00f4f\u00e8 Fl\u00fcffigkeit zu betrachten, welche, fo lange keine Gerinnung derfelben Statt findet, die Gelenke fchl\u00fcpfrig erh\u00e4lt. Die Ungereimtheit der alten Meinung, dafs fie eine fettige Materie fey, die einzige fogar mit dem Theere, welches zum Schl\u00fcpfrigmachen der Wagenachfen gebraucht wird, ver-","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"glichen, ift fchon feit Margiiervn\u2019s Unterfuchunp dargethan,\n2. Normale Synovia aus der Synovialfcheide *).\nDas Gelenkwaffer hatte eine hel l gelbliche ins R\u00f6thliche fchielende Farbe, war klar und durch-fichtig, fall, fo dilnnflnffig als Mjlch, und hatte ein Ipecifilches Gewicht von 1,029. Der Geruch war wenig ausgezeichnet. Das rothe Lackmuspapier wurde davon blau gef\u00e4rbt. Mit gebranntem Kalk zufammen-gerieben zeigten S\u00e4uren darin die Gegenwart des Ammoniums an (?).\nMit Metallaufl\u00f6fungen, Sauren, Weingeifd, Gal-lusinfufion gab es Gerinnungen \u00f6der Niederfchl\u00e4ge.\n250 Gran Gelenkwaffer wurden aufgekocht. Die Fl\u00fcffigkeit geftarrte zu einem gleichf\u00f6rmigen Kuchen, von dem fich keine Spur Feuchtigkeit abfondei'te. Ich erw\u00e4rmte, das Ganze mit deftillirtem Waff\u00ebr und filtrirte es. Das Filtrat wurde etwas verdunftet. und die zur\u00fcckgebliebene, farbenlofe Fl\u00fcffigkeit fich felbft \u00fcberlaffen.\nDie fehr aufgequollene Blafe, welche eitlem Eierkuchen vergleichbar war, wurde ausgetrocknet, worauf fie 16 Gran wog und alle Eigenfchaften des Albumens befafs.\t:\t.\nl) Diele Synovia warwie bemerkt, von demfelben Pferde, von , welchem ich die kranke erhielt, und iire hatte ganz diefelbe Befchaffenheit, . welche lie bei v\u00f6llig gefunden Pferden zeigt, au\u00dfer da\u00df fie fich in ungleich grofser Menge abgefonders halte.\t-","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"Diefes Albumen liefs fich nicht fchwer ein\u00e2fchern Und hinterliefs \\ Gran einer weifsen Aiche, welche freies Alkali, phosphorfaur\u00e8s, falzfaures und Spuren fchwefelfauren Kali\u2019s, nebft etwas phosphorfaurem Kalk (wahrfcheinlich mit Talk verb\u00fcnden) enthielt.\nDie oben erw\u00e4hnte farbenlofe Fliiffigkeil:, welche Von dem filtrirten.Albumen abgetrocknet war, kryftal-lifirte zu d\u00fcnnen kubifchen Kryftallen. In der W\u00e4rme trocknete das Ganze aus, ohne zu verwittern, und in der Luft zerflofs wieder der ausgetrocknete TheiJ. Die Kryftalle gaben mit fchwefelfaurem Silber, nicht aber mit Barytaufl\u00f6fung, einen Niederfchlag. Die ganze Maffe, welche gegen if Gran wog, beftand aus, etwas thierifcher, in der Hitze verbrennlicher Materie, kohlenfaurem und einer gr\u00f6fseren Menge falzfaurem Natrum.\nUm \u00fcber die Salze noch n\u00e4here Auffchl\u00fcffe zu erhalten, verbrannte: ich einige Drachmen Synovia, Welche zur Trocknifs abgeraucht war. Die weifse Aiche hinterljefs Spuren phosphor - und kohlenfauren Kalks. Vielleicht enth\u00e4lt die Synovia daher ein verbrennliches Kalkfalz, vielleicht aber r\u00fchrt der kohlen-faure Kalk auch nur von einem Theile zerfetzten phosphor fauren Kalks her. Die Lauge wurde fich felblt \u00fcberlaffen, worauf fie zu kleinen, w\u00fcrflichen Kryftallen nebft einem andern, efflorefcirenden und an der Luft ftets trocken bleibenden Salze anfchofs, deren Menge kaum \\ Gran betrug. Ich f\u00e4ttigte das freie Alkali mit Saipeterf\u00e4ure und erhielt dann durch Kr y \u2022","page":510},{"file":"p0511.txt","language":"de","ocr_de":"511\nftallifatkm das fch\u00f6nfte falz - und falpeterfaure Natrurn. Keine Spur von Kalifalz.\n500 Theil\u00eb Synovia w\u00fcrden demnach enthalten; Albumen im trocknen Zuftande 32, oder imZuftande\ndes geronnenen Eiweifses . .\t75\nphospliorfauren Kalks (viel-\nleicht, mit Spuren, Talks) Thierifelier verbrennlicher Materie\nfalzfauren N\u00e4trums ^ Spuren phosphor!. Natrums kohl e nf\u00e4ur en N a tr hm s phosphor Inure n Kalks W\u00e4lfrigkeit\n0,50 bis 75.\n500\t.\t.. 500\n3. Kvankhafoe, Synovia aus dem Gelenke des Carpus.\nSie h\u00e4tte1 die rothe Farbe d\u00e8r Muskeln, war tr\u00fcbe und von d\u00ebr C\u00f6rififtehz eines d\u00fcnnen Liniments.\nIhr Geruch war nicht eben ausgezeichnet und gar nicht hinkend.\nSie f\u00e4rbte, im Gegentheil von der normalen, das blaue Lackmuspapier roth.\nUebrigens wurde fie durch alle die Reagentieri gefallet, wodurch die vorhergehende zerfetzt wurde.\nDurch Filtration liefs fich davon eine muskul\u00f6fe, fchlammartige Materie trennen, die fich zu Salpeter-f\u00e4ure, Alkalien u. f. w. wie Eiweifsftoff in einem modifieirten Zuftande verhielt j allein andere Eigen-","page":511},{"file":"p0512.txt","language":"de","ocr_de":"fchaftgn-zeichneten;fiej wieder davon aus. Es ift fehr wahrfcheinlich, dafs fich diele Materie aus dem auf-l\u00f6slichen Ei weifsftoffe, der fich gerinnend ahfondert,\nbildet.\t:\t:\nDie filtrirte Ffiffiglceit hatte eine verd\u00fcnnte blut-rothe Farbe, war Mar, vollkommen d\u00fcrehfichtig und r\u00f6thete das Lackmuspapier ftark. Sie wurde mit de-itillirtem Waffer vermifcht- und dann bis zum Kochpunkte erhitzt, worauf lieh ein fieifchr\u00f6ther Eiweifs-kuchen abfonderte, der ebenfalls von der l'J\u00fcffigkeit durch ein Filtrum g\u00ebfchieden wurde.\nDas concentrirte Filtrat r\u00f6thete gleichfalls das-Lackmuspapier und gab mit Blei - und Oueckfilbef-aufl\u00f6fungen ftarke Niederfchl\u00e4ge, die fich in Salpeter* faute wieder aufl\u00f6ften, Ammonium f\u00e4llte Spuren phosphorfauren Kalks; aber durch Barytaufl\u00f6fung wurde fie nicht ver\u00e4ndert. Das Kalk waller ver\u00e4nderte fie im erften Augenblick gar nicht, bald darauf aber, erzeugte fich, und zwar njeht auf der Oberfl\u00e4che, eine Wolke. Demnach kann die freie S\u00e4ure keine andere, als Phosphorf\u00e4ure feyn, welche etwas phosphorfauren Kalk aufgel\u00f6ft enthielt.\nEine albumin\u00f6s - fibr\u00f6fe Materie,\nAlbumen,\nFreie Phosphorf\u00e4ure und\ndie verfchiedenen Salze der normalen Synovia find demnach die Beftandtheile der Gelenkfchmiere aus dam verwundeten Gliede des Pferdes.\nHieraus l\u00e4fst fich die Bildung des Gallus und der Gelenkknoten bei den Pferden fehr gen\u00fcgend erkl\u00e4ren,\ndenn","page":512},{"file":"p0513.txt","language":"de","ocr_de":"515.\ndenn wenn die letzteren gleich nie unterlucht find, fo ift es kaum zu .bezweifeln, dafs ihre Miichung Phosphorf\u00e4ure und Kalk fey.\n4, Chemifche Zergliederung einer arthritifchen Concretion aus dem Armgelenk einer Leiche.\nIch will die Analyfe einer Art Concretionen noch liirizuf\u00fcgen, um einen directen Beweis von dem in der vorhergehenden Abhandlung er\u00f6rterten Gegen-ftande zu geben.\nDiefe Concretionen fand der Director der K\u00f6nig!.\nV\nAnatomie, Herr Prof. Rudolphi, und durch deffen gef\u00e4llige Mittheilung erhielt ich einige derfelben.\nSie befanden lieh, an der Zahl 3 oder 4 St\u00fcck, in dem Armgelenke einer Leiche , verbunden mit einer Anzahl von Verkn\u00f6cherungen, die ganz das Anfehen des Knorpels hatten, durchfcheinend waren und lieh einer planconvexen, dreifeitigen, gedruckten Figur n\u00e4herten.\nAeufsere Kennzeichen.\nKarbe : Schneeweifs und gelbiichweifs.\nGeftalt: Eine einzige war dreifl\u00e4chigumd glatt; eine andere rundlich, \u00e4ufserlich warzenartig oder fta-laktitifch; die \u00fcbrigen waren rauh, uneben, ganz unregelm\u00e4fsig und zum Theil angefreffen.\nGlanz : Matt und fchimmernd , von Fettglanz.\nBruch: Erdig.\nDurch\u00dfcluigkeit : Undurchfiehtig.\nM, d, Archiv, I. 4.\tK k\n4","page":513},{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"Harte : Hart. Sie liefsen lieh fchwer zerfchlagen, \u2022wobei licit das Pulver zufammenballte.\nAn f\u00fchlen : Sie f\u00fchlen fich, befonders im gepulverten Zuftande, etwas fettig an.\nAeufserlich find fie mit einem d\u00fcnnen H\u00e4utchen bekleidet.\nAnal yfe.\nA.\tDie fchwache Salpeterf\u00e4ure fcheint in der K\u00e4lte nicht merklich darauf zu wirken. , Erw\u00e4rmt man aber etwas Concretionspulver mit \u00abtiefer S\u00e4ure, fo wird der gr\u00f6fste Theil unter Aufbraufen- aufge-l\u00f6ft. Nur allein die fchleimigen und memban\u00f6fen Theile bleiben zur\u00fcck. Die falpeterfaure Aufl\u00f6fung verh\u00e4lt fich in der W\u00e4rme gerade wie Kalk mit Phos-phorf\u00e4ure verbunden und es giebt fich auf keine Weife die Gegenwart der Blafenfteinf\u00e4ure zu erkennen.\nSauerkleef\u00e4ure f\u00e4llt aus der falpeterfauren Aufl\u00f6fung Kalk, Ammonium, phosphorfauren Kalk und \u00e4tzendes Kali; aus der mit Ammonium zerfetzten Fl\u00fcffigkeit Kalk ohne Phosphorf\u00e4ure.\nB.\t4 Gran des arthri\u00fcfchen Tophus wurden\nder Hitze ausgefetzt. Sie erweichten fich, bl\u00e4heten fich auf, verkohlten fich und nach erfolgter Ein\u00e4fche-rung blieben nur l-J; Gran R\u00fcckhand. Letzterer wurde zerrieben und mit Waffer ausgekocht. Das Filtrat f\u00e4rbte das rothe Lackmuspapier blau. Nach freiwilliger Verdunftung blieb eine, fehr geringe Menge einer kryftallinifchen, gl\u00e4nzenden Salzrinde zur\u00fcck, die aus Alkali, phosphor - und fchwefelfaurem Alkali beh\u00e4nd.\t'","page":514},{"file":"p0515.txt","language":"de","ocr_de":"Der in Waffer unaufl\u00f6sliche Afchentheil l\u00f6fte fich braufendin Salpeterf\u00e4ure auf und es blieb nur eine Spur Kohle zur\u00fcck. Ammonium f\u00e4llte i-f Gran phos-phorfauren Kalk mit Spuren kohlenfauren Talks, und Kali f Gran kohlenfauren Kalks.\nC. Eine andere kleine Portion der Concretion wurde mit Alkohol digerirt. Das Filtrat blieb nach dem Erkalten v\u00f6llig klar; allein bei der Vermifchung mit Waffer wurde die Aufl\u00f6fung durch das gef\u00e4llte Fett milchicht.\nWir fehen hieraus, dafs 4 Gran des arthritifchen Tophus zerlegt find, in\nthierifeher, verbrennlicher Materie mit Spuren eines talgigen Fetts und etwas Feuchtigkeit .\t.\t\u2022\tGran,\nphosphorfauren Kalks \u2022\t\u2022\t\u2022\nkohlenfauren Kalks mit Spuren kohlen.\nfauren Talks .\t\u2022\t\u2022\t*\t:\u00a7\nkohlenfauren-, phosphor- und fchwefel-\nfauren Alkali\u2019s nebft Verluft .\tf -\n4 Gran.\nHieraus folgt, dafs, wenn es Knoten aus harn-faurem Natrum giebt, diejenigen aus phosphorfaurem Kalk u. f. w. keineswegs ausgefchloffen werden, fondera dafs die fr\u00fcheren Verfuche Fourcrofs und Guy-ton Morveau\u2019s V) allen Glauben verdienen. Diefe Concretionen bilden fich ohne Zweifel nach Art der Knochen, mit deren Mifchung fie vvenigftens qualitativ\n1) Meine ehemirdien Tabellen des Tliierreichs, T, I. C. p.\nKk a","page":515},{"file":"p0516.txt","language":"de","ocr_de":"516\nidentifch find. Es entfteht zuerft in den Gelenken eine knorpelartige Verh\u00e4rtung, die dann durch die Aufnahme der Knochenerde, welche fich aus den aus-hauchenden Arterienver\u00e4ftlungen ergiefst, verkn\u00f6chert, und nach und nach durch neue Anfchwellungen immer gr\u00f6fser und gr\u00f6iser wird.\ng. . Bemerkungen \u00fcber eine exfudirte Materie im Peritonaeum einer Kuh, die am vierten Tage nach einer gewaltfamen Geburt Jiarb.\nDie Aerzte haben bekanntlich feit langer Zeit die Beobachtung gemacht, dafs fich im Peritonaeum der Kindbett- Fieberkranken eine Fl\u00fcffigkeit, welche mehr oder weniger die \u00e4ufsere- Befchaffenheit der Milch hat, anfammele, und dafs fich bei der Qbduction f0l-cher Todten die Theile der Eingeweide im Unterleibe mit einer k\u00e4feartigen Materie \u00fcberzogen finden.\nSeile, welcher im ilten, 2ten und 3ten Theil feiner neuen Beitr\u00e4ge zur Natur und Arzneiwiffen-fchaft Berlin 1784 \u2014 86, eine grofse Anzahl eigener Erfahrungen \u00fcber diele Krankheit anf\u00fchrt, ift der Meinung, dafs diefe Fl\u00fcffigkeit wahre Milch fey, die ihren Urfprung aus den Milch- und Lympbge-f\u00e4fsen habe, und er betrachtet fie als die materielle Url\u00e4che des Kindbett-Fiebers, der Entz\u00fcndung des Bauchfelles, der Ged\u00e4rme, der Geb\u00e4rmutter u. f. w. Um feine Meinung von der miiehartigen Natur diefer Fl\u00fcffigkeit aufser allen Zweifel zu fetzen, veraniafste er Herrn Hermbfi\u00fcdt zur Anfertigung einer Analyfe","page":516},{"file":"p0517.txt","language":"de","ocr_de":"d\u00earfelb\u00e8n und ctiefer beft\u00e4tiget es in einem Briefe (a. a. O. T. 3.), worin er anzeigt, fl\u00fcchtiges Ammonium, but; richte und k\u00e4flchte Theiie in jener Fl\u00fcffigkeit gefunden zu haben.\nHerr Prof. Renner beobachtete diefelbe milchichte Fl\u00fcffigkeit bei .Pferden, und er theilte mir k\u00fcrzlich eine Quantit\u00e4t der coiicreten Materie, welche fleh auf die Oberfl\u00e4che des' Peritonaeum abfetzt, zu einer Ana-lyfe mit. Die Fl\u00fcffigkeit felbft, \u201cderen abfolute Menge gegen 24 Quart betragen konnte, war zuf\u00e4llig ausgelaufen.\nDiefe Materie hat eine gelblichweifse Farbe, ift weich und z\u00e4he und gleicht gewiffermafseri einer grofsen, zelligen, continuirenden Membran.\nDas Waffer l\u00f6fet durch Kochen eine fehr ne-\nD\nringe. Menge Mucus : daraus auf, das Fiebrige fcheint fleh aber weder zu verh\u00e4rten noch zu erweichen.\nDer Alkohol wirkt ebenfalls nur fchwach darauf; er l\u00f6fet jedoch bei Anwendung der W\u00e4rme ein wenig nicht kryftallifirbares Fett daraus auf, welches fich in der K\u00e4lte wieder ausicheidet und die unaufl\u00f6sliche Materie zieht fich nach Axt albumin\u00f6fer Subftanzen zufammen. Kauftifche Lauge l\u00f6fet das Ganze leicht auf und S\u00e4uren f\u00e4llen daffelbe daraus in aufgequollenen Maffen.\nNach dem Verbrennen hinterl\u00e4fst diefe Materie eine fchwarze Kohle, welche ungemein fchwer einzu-\u00e4fchern ift. Dem ungeachtet ift in der Kohle keine freie Phosphorf\u00e4ure bemerkbar. Die endlich zur\u00fcck*","page":517},{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"518\nbleibende Afche ift eine Spur zu nennen, welche gr\u00f6fstentheils aus phosphprfaurem Kalk befteht.\nAus meinen Verfuchen, welche zeigen, dafs dis albumin\u00f6fe Materie, welche lieh auf die Oberfl\u00e4che des Peritonaeum abfetzt, aus\nEiner eigenthfimlichen, thierifchen Materie, welche zwifchen Faferftoff und thierilchem Eiweifsftoff fteht, und eine auffallend organifche Structur hat, fehr wenig Fett und inue\u00f6fen Theilen nebft Spuren von ph\u00f6sphorfaurem Kalk und andern Salzen\nbeftehe, l\u00e4fst fleh keineswegs ein f\u00fcr Selle's, des gelehrten Arztes, Meinung g\u00fcnftiges Refultat ziehen, vorausgefetzt , dafs die \u00c8rfcheinungen, welche fleh bei der Kuh ' zeigten, mit denjenigen der Kindbett-Fieberkranken iclentifch feyen. Es fcheint vielmehr, dafs diefe Materie als ein Produkt der ver\u00e4nderten Orga-nifation, ein Secretum des entz\u00fcndeten Peritonaeiuns zu betrachten fey.\nGenaue Unterfuchungen, die vergleichend mit diefer Fl\u00fcffigkeit von Frauen und Thieren anzuftellen w\u00e4ren, d\u00fcrften hier\u00fcber indefs mehr Licht verbreiten.","page":518}],"identifier":"lit13985","issued":"1815","language":"de","pages":"506-518","startpages":"506","title":"Untersuchung einiger thierischen Fl\u00fcssigkeiten","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:18:53.389870+00:00"}

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