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{"created":"2022-01-31T12:38:51.790975+00:00","id":"lit13997","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Tiedemann, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 110-112","fulltext":[{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"HQ\nOrgan befchrieben, und Welche die electrifchen Erfchei-Hungen haben erkl\u00e4ren wollen, diefe Anfchwellungen des R\u00fcckenmarks ganz \u00fcberfehen haben, die doch un-ftreitig den gr\u00f6fsten Antheil an den electrifchen Er-fcheinungen haben m\u00f6gen. Dafs bei den Fifchen dia Gr\u00f6fse der Sehnervenh\u00fcgel, und der Riechnervenknoten in directem Verh\u00e4ltniffe mit der Gr\u00f6fse der Augen und der Geruchsorgane fteht, dies ift zu bekannt, als dafs ich es durch Beifpiele zu beweifen brauche. Ich k\u00f6nnte endlich den oben aufgeftellten Satz auch f\u00fcr die Urfprungsftellen der \u00fcbrigen Nerven beweifen, wenn ich nicht gefonnen w\u00e4re, diefen Beweis in einer befonderen Abhandlung zu liefern ').\nVII.\nSonderbare Kiemenbildung bei den Nadel-fifchen. Von F. Tiedemann.\nD ie Arten der Gattung Syngnathus, welche durch die Ausbildung der Embryonen in einem befonderen Sacke am Bauch merkw\u00fcrdig find, und die Cavolini in feiner Schrift \u00fcber die Erzeugung der Fifche und Krebfe trefflich befchrieben hat, zeichnen fich auch durch einen eigenthiimlichen Bau der Kiemen aus. Sowohl bei der Meernadel (Syngnathus acus) als bei dem Meerpferdchen (Syngnathus hippocampus) fand ich den Kiemendeckel\ni) Man vergleiche \u00fcber den Bau des R\u00fcckenmarkes der Tri gl en, die Bedeutung der Knoten, ihre Verh\u00fcltniffe zu den Nerven \u00fcberhaupt, und der Knoten hinter dem Gehirn bei dem Zitterrochen insbefondere Arfaky de piscium cerebro et medulla fpinali. Halas l$l?, wo alle diele Bedingungen er\u00f6rtert find.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Ill\nnicht frei, fondera mit dem hinteren Theile des Kopfes verwachfen. Hinter dem Auge und vor der Bruftfloff\u00ab befindet lieh auf jeder Seite nach oben eine kleine Kie-men\u00f6ffnung (Fig. 7. a.), welche in eine ger\u00e4umige H\u00f6hle f\u00fchrt, worin die Kiemen liegen. Diefe bilden zwei l\u00e4ngliche, dem erften Anblick nach, faft traubenf\u00f6rmige oder gelappte Mafien (Fig. 8. a. a.) Jed\u00ae Maffe befteht ungef\u00e4hr aus vierzig L\u00e4ppchen. Unter-fucht man ein folches L\u00e4ppchen genauer, fo bemerkt man viele dicht an einander liegende Bl\u00e4ttchen, in welche fich die Kiemengef\u00e4fse verzweigen. Da diefen Fifchen die Zunge fehlt, fo find die Kiemen nur an zarte knorpelartige Bogen befeftigt, welche an die untere Fl\u00e4che des Sch\u00e4dels beweglich eingelenkt find. Die H\u00f6hle worin die Kiemen liegen ift nach hinten durch eine h\u00e4utige Scheidewand ( Fig. g. b. b.) von dem Herzbeutel abgefchieden. Vor der Scheidewand nach oben m\u00fcnden die Kiemenl\u00f6cher ein, welches in der Abbildung durch eine Borfte (Fig. 8- c.) angedeutet ift. Das Herz befteht, wie bei allen Fifchen, aus einem fehr ger\u00e4umigen, wenig mufeul\u00f6fen Venenfack, und aus einer kleineren, mit mufeul\u00f6fen W\u00e4nden verfehenen Herzkammer. Der Venenfack liegt auf der Herzkammer, und bildet zwei H\u00f6rner (Fig. 8- d. d.). Die l\u00e4ngliche, hinten abgerundete Herzkammer (Fig. 8. 0.) ift unten etwas von den Seiten zufammengedrtickt. Aus ihr entfpringt der kegelf\u00f6rmige Wulft der Kiemenarterie (f.), welcher zwifchen die Kiemenmaffen eindringt, und auf jeder Seite vier Aefte abfchickt, die fich in die Kiemenl\u00e4ppchen und Bl\u00e4ttchen verzweigen.\nBei den gegenw\u00e4rtigen noch fo geringen Kenntnif-\u00a3en \u00fcber die Anatomie und Phyfiologie der Fifche halt\u00ae ich es f\u00fcr unm\u00f6glich, diefen fonderbaren und von d&r","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"Norm fo fehr abweichenden Bau der Kiemen gen\u00fcgend zu erkl\u00e4ren, und den Einflufs deffelben auf die Oeko-nomie und Lebensweife der Meernadein zu zeigen.\nvirr.\nBelchreibung der Hautdr\u00fcschen einiger Thiere. Von F. Tiedemann.\nEs ift bekannt, dafs faft jedes in der Luft lebende Thier einen eigenth\u00fcmlichen Geruch verbreitet, und gleich-fam eine befondere Atmofph\u00e4re hat. Der Geruch r\u00fchrt zum Theil von der eigenth\u00fcmlichenBefchaffenheit der Hautausd\u00fcnftung her, zum Theil aber auch von den in befonderen Dr\u00f6schen und S\u00e4ckchen der Haut abgefonderten \u00f6ligten und itark riechenden Fl\u00fcffigkei-ten. Bei vielen S\u00e4ugethieren find die Dr\u00f6schen und S\u00e4cke bekannt, in welchen die befonders riechend\u00ab\u00ab Fl\u00fcffigkeiten abgefondert werden. Ich nenne nur die Dr\u00fcfen und Sacke, welche den Mofchus, das Zibeth, das fogenannte Biebergeil abfondern, fo wie den Sack des Tajaffu - Schweins, die Schl\u00e4fendr\u00fcfen des Eie\u00ab phanten, die Afterhautdr\u00fcfen der Hundearten, der Marder, des Dachfes und anderer Raub- und Nage\u00ab thiere. Bei den V\u00f6geln h\u00e4ngt der eigenth\u00fcmliche Geruch , welchen fie verbreiten, hauptf\u00e4chlich von der befonderen Befchaffenheit der in den Oeldr\u00fcfen des Steifses abgefonderten Fl\u00fcffigkeit ab. Auch viele Amphibien haben Hautdr\u00f6fen , die ftark riechende Fl\u00fcffigkeiten abfondern. Ich erinnere nur an die Mofchusdr\u00fc-fen der Krokodillarten, an die Hautdr\u00f6fen der Knoblauchskr\u00f6te , der Salamander, vieler Schlangen und\neiniger","page":112}],"identifier":"lit13997","issued":"1816","language":"de","pages":"110-112","startpages":"110","title":"Sonderbare Kiemenbildung bei den Nadelfischen","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:38:51.790981+00:00"}