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Beitrag zur Geschichte der blauen Krankheit: Aus einem Briefe des Herrn Oberstaatschirurgus Dr. Jacobson an den Herausgeber

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{"created":"2022-01-31T16:13:13.758875+00:00","id":"lit14004","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Jacobson","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 134-135","fulltext":[{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\ngenftand fein Augenwerk richtete, die Abfonderungs-fl\u00fcfliglceiten des kranken menfchlichen K\u00f6rpers mit den regelm\u00e4fsigen und regelwidrigen von Thieren vergleichend, denen man zuvor gewiffe IKahrungsftoffe, Arzneien u. f. w. gereicht h\u00e4tte! Aber die Recepte rauben in der Rege] in folchen Anhalten alle Zeit und Luft zu dergleichen Unterjochungen.\nEine Frau von meiner Bekanntfchaft ift die Mutter von mehreren Kindern, welche von ihr f\u00e4mmilieh, ein einziges ausgenommen, in den drei letzten Monaten des Jahres geboren find. DieTe Frau hat eine Tochter (die einzige bis jetzt verheirathete von ihren T\u00f6chtern), deren drei Kinder alle ihren Geburtstag in den letzten zehn Tagen des Juni haben. Die Kinder find zwei und zwei und drei Jahr von einander im Alter verfchieden. Die Mutter derfelben ift feit den zehn Jahren, wo iie verheirathet ift, bereits einigemal im Winter, Fr\u00fchling und Sommer fchwanger geworden; aber nur die Fr\u00fcchte, die lie im September empfangen, find bei ihr geblieben ; die anderen f\u00e4mmtlicli in den elften Monaten nach der Empf\u00e4ng-nifs wieder von ihr gegangen, meiftens ohne bekannte \u00e4ufsere Veranlaffungen, ein paarmal jedoch nach m\u00e4fsig ftarken Gem\u00fcthsbewegungen. \u2014 Es feheint alfo bei die-fer Frau, die \u00fcbrigens v\u00f6llig gefund ift, die Zeugungskraft auf \u00e4hnliche Weife an eine gewiffe Zeit im Jahre gebunden, wie es bei den Thieren der Fall zu feyn pflegt.\nEs fragt fich, oh ein folches Gebundenfeyn der Zeugungskraft an eine gewiffe Zeit beim Menfchen h\u00e4ufig vorkomme. F\u00e4lle, wo zwei Gefehwifter von verfchie-denem Alter ihren Geburtstag an demfelben Tage im Jahre feiern, find bekanntlich nicht ganz feiten ; folche, wo die Geburtstage in diefelbe Woche fallen, werden felbft h\u00e4ufig beobachtet.\nIV. Beitrag zur Gefchichte der blauen Krankheit.\n(Aus einem Briefe des Herrn Oberftaabschirurgus Dr. Jacobfort an den Herausgeber.)\n\u2014 \u2014 Sehr angenehm ift es mir, unfre literari-fche Verbindung mit der Beft\u00e4tigung einer von Ihnen","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"ge\u00e4ufserten Vermuthung beginnen zu k\u00f6nnen. Sie bemerken Heft 2. S. 281. in ihrem Auffatze \u00fcber die Blau-fucht, dafs vielleicht die Bronchialgef\u00e4fse bei Verengung oder Mange] der Lungenpulsader erweitert feyn m\u00f6gen. Auch mir war es bei meinen Unterfuchungen \u00fcber diefeu Gegenftand l\u00e4ngft auffallend, wie unter jenen Umft\u00e4n-den das Leben oft fo hoch gebracht werden konnte, und ich vermuthe'e daher, dafs der Lungenkreislauf auf irgend eine Art erfetzt werden muffe. Endlich fand ich, auf-merldam gemacht durch Herrn Hofrath Elmncnbach , dafs fich zu Hannover das Herz eines Blaufiichtigcn befinde, durch die G\u00fcte des Herrn Hofmedicus Heyne Gelegenheit, hier\u00fcber Unterfuchungen anznftellen. Ich fand die Lungenpulsader fehr klein , kaum den vierten Theil der Aorte betragend, ihre Klappen betr\u00e4chtlich verdickt, die M\u00fcndung fehr verengt, die Aorte dagegen fehr erweitert und aus der rechten Kammer eutfpringend , diefe fehr weit und ftark muskul\u00f6s, in der Scheidewand, dicht unter der Aorte eine betr\u00e4chtliche Oeffnung, das eirunde Loch fehr klein. I>a die Lungen noch vorhanden waren, verfolgte ich die Lungenpulsader in diefelbe , und entdeckte bald auf jeder Seite eine bedeutende Anaftomofe mit andern Gef\u00e4fsen. Diefe erkannte ich bei fortgefetz-ter Unter fuchung als Bronchialgef\u00e4fse, clie alle, befonders in der linken Lunge, fehr erweitert waren. Aufser den Bronchialarterien, deren ich auf jeder Seite drei, die gemeinfchaftliche, mittlere, Und untere, land, war die obere Herzbeutelpulsader fehr erweitert. Sie entfprang aus der Concavit\u00e4t des Aortenbogens, ftieg auf der Luftr\u00f6hre bis zu? Spaltung derfelben lierai), und theilte lieh hier in zwei Aefte, einen f\u00fcr jede Lunge, wovon der rechte mit der Lungenpulsader feiner Seite zufanimenflofs.\nOb diefe Bildung zuf\u00e4llig, und erft auf Veranlagung der Verengung der Lungenpulsader entftanden, oder ob fie ein Stehen bleiben auf einer fr\u00fcher regehnafsigen Bil-dungsftufe fey, dar\u00fcber ftelle ich jetzt Unterfuchungen an, deren Refultate ich Ihnen n\u00e4chftens bekannt zu machen hoffe, die ich aber fchwieriger finde, als ich glaubte. In der That mufs man bis in die fr\u00fcheften Perioden des Embryo zur\u00fcckgehen, da man im dritten Monate noch keine Spur davon findet.","page":135}],"identifier":"lit14004","issued":"1816","language":"de","pages":"134-135","startpages":"134","title":"Beitrag zur Geschichte der blauen Krankheit: Aus einem Briefe des Herrn Oberstaatschirurgus Dr. Jacobson an den Herausgeber","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:13:13.758881+00:00"}

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