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Beiträge zur Geschichte der Bildungsfehler des Herzens

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{"created":"2022-01-31T16:10:51.424256+00:00","id":"lit14006","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 136-138","fulltext":[{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nV. lieber die Dauer der Pupillarmembran. Von\nJ. F. Meckel.\nIm dritten Hefte des erften Bandes theilte ich die Beobachtung mit, dafs beim reifen Katzenf\u00f6tus die Pupillarmembran noch vollkommen befteht, und vermuthete dafs es lieh bei allen blindgehornen Thieren auf diefelbe Weife verhalten m\u00f6ge. Diefe Vertnuthung hat lieh feitdem durch die Unterfuchung junger Kaninchen und Hunde be-ft\u00e4ligt. Dort fand ich fie am dritten, hier noch am zehnten Tage vollkommen, und es ift daher h\u00f6chft wahrfchein-lich , dafs fie fo lange befteht, als die Augenlieder ver-Ichloffen bleiben.\nZugleich bemerke ich bei dief.er Gelegenheit, dafs Edwards (S. Archiv Bd. I. St. l.) irrig die Anwefen-heit der w\u00e4fsrigen Feuchtigkeit in der vordem Augenkammer, fo lange lieh die Pupillarmembran findet, leugnet indem ich jedesmal die vordere und hintere bei v\u00f6llig unverletzter Pupillarmembran damit angef\u00fcllt fand.\nVI. Beitr\u00e4ge zur Gefcliichte der Bildungsfehler des H erzens. Von ./. F. Meckel.\nIm erften Bande meiner pathologifchen Anatomie habe ich (S. 104\u2014 Il6.) in der Lehre von der Spaltung der vordem Fl\u00e4che des K\u00f6rpers die darin begr\u00fcndeten Bildungsfehler des Herzens in Hmiicht auf Lage, im zweiten (S. 34. 35.) die Bildungsfehler deffelben, deren Wefen ein regelwidrig erh\u00f6htes Wirken der bildendenTh\u00e4tigkeit ift, und ebendafeibft (S. 182 ff. u. 189.) die qualitativen Abweichungen diefes Organs in Hinlicht auf feine Lage auseinanderge fetzt.\nHierzu liefert ein Anffatz von Chan [lier (Note fur une hernie congeniale du coeur, a. d. Bullet, de la fac. de m\u00e9d. de Paris im London medical repository. Vol. III. 1815. p- 65.) einige intereffanle Beitr\u00e4ge.\nDer erfte Fall vermehrt die Zahl derer, wo das Herz bei einem reifen neugebornen Kinde frei vor der Bruft-h\u00f6hle lag. Es reichte von der vordem und untern Gegend","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"137\nder Brufth\u00f6hle bis zum Nabe] herab, und ver\u00e4nderte regel-m\u00e4fsig bei den verfchiedenen Acten des Athmens feine Geftalt und Lage. Beim Einathmen erhob es iich und trat in die Brufth\u00f6hle zur\u00fcck, beim Ausathmen ftieg es nach vorn herab. Beim Schreien, vorz\u00fcglich, wenn es dabei gerade ftand , vergr\u00f6fserte es fich betr\u00e4chtlich und wurde h\u00e4rter, dagegen verkleinerte eshch und erfehlaffte, wenn das Kind ftill war und auf dem R\u00fccken oder etwas auf der Seite mit m\u00e4fsig gebogenen Gliedern lag. Durch einen allm\u00e4hligen m\u00e4fsigen Druck konnte es ganz in die Brufth\u00f6hle gebracht werden, allein das Athmen wurde erfchwert. Nach aufgehobnem Drucke fprang es fogleich hervor. Aufserdem fabe und f\u00fchlte man beft\u00e4ndig die abwechfeln-de Zufammenziehung und Ausdehnung deffelben.\nVorn und linkerfeits befand lieh eine anfehnliche Oeffnung in der Brufth\u00f6hle, die am vordem Ende der vierten wahren Rippe anzufangen fehlen, und durch das Bruftbein und die vordem Theile der unvollkommnen Rippen gebildet wurde. Unter dem Herzen befand lieh ein Theil der Leber, der durch diefehr d\u00fcnnen allgemeinen Bedeckungen fchimmerte. Uebrigens war das Kind normal gebildet. Leider fehlt aber die Angabe des Gef\u00fchle elites und der Befchaffenheit des Herzbeutels.\nEine andre, weniger unvollkommne Form der Brnft-h\u00f6hlenfpalte fand \u00dfch lo bei einem Manne von 27 Jahren. Der vordere und mittlere Theil der Brufth\u00f6hle war blofs durch Haut bedeckt. Das Herz hatte ziemlich feine normale Lage, ragte wenigftens nicht hervor. Nur die Handhabe desBruftbeins war vorhanden. Die Knorpel der zweiten bis fiebenten Rippe fehlten ganz oder gr\u00f6fstentheils, und endigten fich in einen longitudinellen, lie unter einander verbindenden Wulft, welcher unten die beiden letzten wahren Rippen unter einander vereinigte, und unftreitig das in zwei Seitenh\u00e4lften gefpaltene Bruftbein darftellte. Durch die blofs h\u00e4utige Stelle nahm man deullich aile Bewegungen des Herzens wahr. Auf die Gefundheit hatte dief\u00a9 Bildung durchaus keinen Einflufs.\nEin dritter, noch merkw\u00fcrdigerer Fall vermehrt die, befonders aber beim Menfchen, fehr geringe Zahl der F\u00e4lle","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\n\u25a0von Doppeltwerden des Herzens in einem \u00fcbrigens ein* fachen K\u00f6rper. In dem einzigen, mir aufserdem bekannten von Coulomb (f. meine path. Anat. Bd. 2. und de. monftr.dupl.Hal. 1815- p. 53-54-) lagen die Herzen neben-einander, in dem hier angef\u00fchrten, gleichfalls hei einem reifen Kinde, das eine in der Brufth\u00f6hle, das andre im Unterleibe und hingen durch Gef\u00e4fse zufammen.\nVII. lieber ungew\u00f6hnliche Neigung zu Blutungen. Von J. F. Meckel.\nNicht blofs die feiten Theile werden h\u00e4ufig in ihrer Entwicklung gehemmt: lehr h\u00e4ufig weichen auch die fl\u00fcfligen auf diefelbe Weife von der Regel ab. Bei der angebornen Hirnh\u00f6hlenwafferfucht ift das Blut regelwidrig d\u00fcnn und farblos, im Gehirn abundirt die Fii'tffig-fceit im Verh\u00e4ltnifs zur feiten Subftanz. Auf \u00e4hnliche Weife ift nicht feilen das Blut ungew\u00f6hnlich fliiffig und in regelwidrigem Uebermaafs vorhanden, wovon h\u00e4ufige, leicht enthebende und t\u00f6dtliche Blutfl\u00fcffe die Folge lind. So wie Formabweichungen h\u00e4ufig erblich find, fo pflanzt lieh auch diefe regelwidrige Blutbildung durch mehrere Generationen fort, was lieh indeffen unter das allgemeine Gefetz der Familien\u00e4hnlichkeit f\u00fcgt, die lieh durch den gefunden, fo wie den krankenZuftand ausfpricht. Dafs diefe Befchaffenheit des Blutes F\u00f6tus\u00e4hnlichkeit, zugleich aber Cetaceen\u00e4hnlichkeit ift, braucht kaum erw\u00e4hnt zu werden.\nAls Belege zu dem Gefagten k\u00f6nnen folgende F\u00e4lle dienen. Vor ungef\u00e4hr 80 Jahren liefs fleh bei Plymouth in Nordamerika eine Frau. Namens Smith, nieder, die auf ihre m\u00e4nnliche Nachkommen, allein blofs auf diefe, ungeachtet die gefunden weiblichen Individuen die Krankheit auf ihre m\u00e4nnlichen Kinder forterben, die fonder-bare Idiofynkrafie fortpflanzte, dafs, fobald die Haut auch nur im geringften verletzt wird, eine Blutung, wie nach einer betr\u00e4chtlichen Verletzung eintritt. Bisweilen findet flieh Neigung zur Vernarbung der Wundr\u00e4nder , ja tlie Wunde fchliefst \u00fcch, allein binnen einer Woche nach","page":138}],"identifier":"lit14006","issued":"1816","language":"de","pages":"136-138","startpages":"136","title":"Beitr\u00e4ge zur Geschichte der Bildungsfehler des Herzens","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:10:51.424261+00:00"}

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