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Vom Pulse

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{"created":"2022-01-31T16:21:19.614192+00:00","id":"lit14028","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"D\u00f6llinger, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 356-358","fulltext":[{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nmel fi ch fchon w\u00e4hrend des Lehens gebildet habe, in dem Mayerfchen Falle blofs der Grund entgegen, dafs ein io freier Zutritt der Luft, wie er w\u00e4hrend des Lehens in den Bronchien angenommen werden kann, der Erzeugung von Schimmel fonft eher hinderlich zu feyn fcheint, die mehr bei einer Zerfetzung von thierifchen und vegetabi-lifchen. Stoffen in einem eingefchr\u00e4nkten Luftr\u00e4ume erfolgt. In diefer R\u00fccklicht g\u00f6lte jene Annahme felblt noch eher in dem von mir beobachteten Falle, indem der Eintritt der Luft in jene S\u00e4cke, die doch wohl nichts anders als degenerirte Luftf\u00e4cke waren, durch die Degeneration felbft befchr\u00e4nkt war, w\u00e4hrend zugleich eine Zerfetzung auf ihrer innern Oberfl\u00e4che begonnen hatte. Diefe krankhafte Ver\u00e4nderung der Luftf\u00e4cke fcheint mir \u00fcbrigens noch infofern merkw\u00fcrdig, als fie lieh befonders durch die im Mayer'fchen Falle beobachtete Degeneration der Lungen an die krankhaften Ver\u00e4nderungen der Lungen und anderer dr\u00f6ligen Organe anreiht , die bei in der Gefangenfchaft gehaltenen Thieren fo gew\u00f6hnlich find.\nXI. Vom Pulfe. Vom Profeffor J. D\u00f6IImger.\nAls ich vor einigen Jahren zuf\u00e4llig eine Wafferlei-tung hefuchte , bemerkte ich , dafs man an den ziemlich dicken bleiernen R\u00f6hren, in welchen das Waffer durch Pumpen nach der H\u00f6he getrieben wurde, einen deutlichen , dem Pulfe der Arterien \u00fcberaus \u00e4hnlichen Anftofs beim Anfaffen derfelben wahrnehme, fo oft durch den Stofs der Pumpe eine Wafferwelle eingetrieben wird. Da die R\u00f6hren fehr ficher hefeftiget find, da man an ihnen gar kein Erzittern wahrnimmt, dadas, was man f\u00fchlt, durchaus der Eindruck einer wellenf\u00f6rmigen Bewegung ift, fo konnte ich von dem Anftofse des Stempels der Pumpe den wahr genommenen Eindruck auf die f\u00fchlende Hand nicht ableiten \u2022, und fogleich fiel mir der Pulsfchlag ein, um fo mehr, da ich immer bei Vivifectionen die Arterien unbeweglich gefehen hatte. Meine Sorge war nun,","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"357\nzu erfahren, ob man am lebenden Thiere an der blofsge-legten Arterie, auch wenn fie ruhig fcy, einen Pulsfchlag verfp\u00fcren werde; ich legte daher die Carotiden eines Hundes in Gegenwart mehrerer meiner Zuh\u00f6rer blos, man Iah an ihnen keine Bewegung, aber man f\u00fchlte den Puls vollkommen.\nBedenkt man nun, wie feiten wirkliche Contractio-nen an den Arterien beobachtet worden find, To kann man fich unm\u00f6glich von aer lebendigen Bewegung der Arterienw\u00e4nde als Urfache des Pulfes \u00fcberzeugen, daher denn auch viele Phyliologen vom erften Range nur eine mechanifche Ausdehnung der Arterien anzunehmen fich gezwungen fahen; da aber, fo viel ich weifs, auch diefe noch niemand gefehen hat, fo bin ich nun \u00fcberzeugt, dafs die Arterien, indem \u00dfe das, was wir den Puls nennen, hervorbringen, gar nicht fich wechfelweife zufam-menziehen und ausdehnen. Vielmehr ift der Puls etwas zufammengefetztes, und zwar wird er hervorgebracht\na) durch die Blutwelle, die das Herz eintreibt, deren Stofs fich der Arterienwand fo mittheilt, dafs man ihn wohl f\u00fchlen kann, ohne dafs dabei die Arterie erweitert wird. Dafs diefes m\u00f6glich fey , beweifen meine Bleir\u00f6hren, und der phylikalifche Verfueh, verm\u00f6ge welchem von einer Pveihe elaftifcher Kugeln nur die letzte fich bewegt, w\u00e4hrend die mittleren ruhig bleiben, wenn auf die es-fte ein Stofs gefchieht. Auch beim Schalle der Kanonen habe ich eine \u00e4hnliche Erfahrung an meinen Fenftern gemacht.\n(?) Durch die Streckung, welche die gekr\u00fcmmte Arterie erleidet, und wovon z. B. die Aufhebung des Fufses, wenn man die Knie \u00fcber einander fclil\u00e4gt, und \u00fcberhaupt das, was man vom Pulfe lieht, grofsentlicils auch das Erzittern des Zellengewebes, wenn die Arterie noch nicht frei gelegt ift, abhangen.\nIch bitte zu bemerken, dafs hier blofs vom Pulfe die Rede ift, und keineswegs von dem Anilieile, welchen die Arterien am Kreisl\u00e4ufe haben, denn, wenn auch die","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358\nArterien -fielt gar nicht erweiternd und verengend bewegen, To k\u00f6nnende doch auf rnannichfaltige andere Weifen an der Blutbewegung Antlieil haben.\nXII. Dr. Edward Phillips Befchreibung eines Falles, wo Theiie von einem F\u00f6tus in einer Unterleibs -Gefchwuft eines M\u00e4 ichens von ai Jahr gefunden wurden. Aus den Medico - chirurgical Transactions 1815. Vol. 6. S. 124 \u2014 127\nIm December vorigen Jahres wurde ein M\u00e4dchen von 2 j Jahren, um des VeribCf'*rs Bath zu erhalten, zu ihm gebracht. Die .Vierter, die das Kind begleitete, verliehene, dafs es dein Anfcheine nach gefuud zur Weit gekommen fev, dafs lie aber im 3ten Monate >>i \u25a0\u25a0p. obin\u00e4hliche Vergr\u00f6fse-rung des Unterleibes an ihm bemerkt habe, die immer zunahm, ohne jedoch der Gefimdheit oder Lebhaftigkeit des, Kindes zu fehaden. Vor zwei Monaten fey es mit heftigem Erbrechen befallen worden, fey abgemagert w\u00e4hrend der Unterleib fchneller zu wachten aniing, und habe feine Efsinft verloren. Es litt viele Schmerzen, befonders wenn man es aufrecht ftellte, und gegen das Ende der Krankheit mufste es hefi\u00e4ndig eine horizontale Lage im Belte beobachten. Man hatte der Mutter gefagt, das Kind habe die Wafferfucht, und ihm er\u00f6ffnende Mittel verfehl iebeu, welche indoffen weder die Gefchwulft, noch die Schmerzen und Ueblichkei-ten verminderten. Bei der Unierfuchuog fand der Ver-faffer eine harte regelin\u00e4fsige Gefchwii'nt in der linken Seite, die er im Anf\u00e4nge f\u00fcr eine Miizgefehwuift hielt, bei n\u00e4herer Unterfachung aber gab er bald diele Meinung auf, ohne jedoch erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen, was lie eigentlich fey. Die dufsern Unteneibsbluiadern waren, wie in der Wafferfuclit, ftark ausgedehnt, cs war aber keine\n\u00ee) Siche oben Bel. 2, Hft. I. S. 143.","page":358}],"identifier":"lit14028","issued":"1816","language":"de","pages":"356-358","startpages":"356","title":"Vom Pulse","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:19.614197+00:00"}

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