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Ueber das Athmen: Fortsetzung

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{"created":"2022-01-31T16:22:39.228523+00:00","id":"lit14035","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Nasse, Otto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 435-470","fulltext":[{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"435\nV.\nUeber das Athmen. Von Nasse.\n(F o r t f e t z u n g.)\nII. Ueber die Farbe des Bluts, in Beziehung auf das\nAthmen.\n\u201eBlut\u201c, l\u00e4fst G\u00f6the den Mephiftopheles im Fauft fagen, \u201eBlut iftein ganz befondrerSaft,\u201c und wer diemannich-faltigen Taufchungen betrachtet, wozu diefer Saft von jeher die Phyfiologen und Aerzte verleitet hat, dem bew\u00e4hrt lieh jener d\u00e4monifche Ausfpruch faft auf jeder Seite von den vielen Taufend, welche bereits \u00fcber das Blut gefchrieben und ans Licht geftellt worden find.\nDiefe Bemerkung gilt nun befonders von der Farbe der beiden Blutarten, vornehmlich der dunkelrothen, aus der man in neuerer Zeit gar wichtige Andeutungen hat entnehmen wollen \u00fcber die Natur der Verfehieden-heit beider Blutarten. Indefs wenn gleich die Phyfiologen, feit zueri't Pr left ley1 ) die dunkle Farbe des Aderblutes von einem angeblichen Reichthum diefes Blutes an Phlogilton, und Girtanner 2 ) diefelbe dann, der antiphlogiftifchen Anficht gem\u00e4fs, von dem Gehalt jenes Blutes an Kohlenftoff herleitete, zu einer Folgerung der letztem Art ftets fehr geneigt gewefen find, fo kann doch fchwerlich Jemand, dem die Unficherheit des Schluffes von der Farbe auf den Gehalt eines K\u00f6rpers bekannt ift, auf einen folchen Beweis ein grofses Gewicht legen, mit welchem Ausdruck von Gewifsheit diefer Beweis\ni) Pliilofopliical Transact, for 177G; p. 24.1. s) Grcnx Journal der Pbyilk, Bd. 3. S.","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nauch hie und da ausgefprochen feyn mag. Es ift hier nothwenc'ig, diefen f\u00fcr die Lehre vom Athmen einiiufs-reichen Gegenftand etwas n\u00e4her zu betrachten.\nVenenblut ift fchwarz, Ivohlenftoff auch, a\u00eeio ift das Venenblut befonders reich an Ivohlenftoff: fofchiiefst Creve in feiner Schrift \u201evom Chemismus der Fiefpira-tion\u201c 1 ), hierin eine St\u00fctze f\u00fcr feine Behauptung einer in den Lungen gefchehenden Verbrennung von Kohlen-ftoff findend. \u2014 Sollte aber ein Schlafs diefer Art, worin Stoff und Form, beide folfch find, wohl eine bedeutende Beweiskraft haben? Zuv\u00f6rderftift es ja irrig, dafs, Wie Creve behauptet, gefmides Aderblut fchwarz fey, da es offenbar nur dunkelroth ift. Mit diefer Farbe erfcheint daffelbe, auch wenn es in grofser Menge in einem dem Zutritt der Luft terfchloffaaen Giafe betrachtet wird ; und kleine Mengen davon zeigen die rothe Farbe noch deutlicher. Bichat vergleicht bekanntlich die Farbe des Aderbiut.es mit der von dunkeln Iiir-fchen. Als H. Davy2') etwas eben aus dein K\u00f6rper gefallenes Aderblut zwifehen die glatten Fl\u00e4chen zweier Tafeln von weifsem Giafe brachte, die l\u2019o dicht an einander fchloffen, tlafs das Blut mit der Luft nicht in Ber\u00fchrung kommen konnte, fand er die Farbe deffelben. derjenigen \u00e4hnlich, welche die F\u00e4rber rothe Ocherfarbe nennen; und leib ft das Blut einer durch Zufchn\u00fcrung der Luftr\u00f6hre getesteten Taube, welches ich, unter Aus-\nI ) Wo es S. ix heifst: \u201eKaum aber nimmt der Strom des Blutes wieder die Pachtung nach den Lungen, alsdann verk\u00fcndet die dem Kohlenkott\u2019 eigene Schw\u00e4rze das in einem Flehen Blute eingetretene Uebermaafs, von dem es durch die function der Refpiration befreiet zu werden nach den Lungen eilt.\u201c Und auf \u00e4hnliche Weife S, l-, 13. \u00bb4. 30 u. f. \\v.\n2) flefeltrches, p. 355 1 und Unterfnchungen \u00fcber das Athrr.en,\nS. 2J.","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"437\nfchlufs der Luft, unmittelbar ans dem H\u00e4lfe der Taube, in zuvor wohl ausgekochtes, und dann in einem ver-fchloffenen Glafe erkaltetes Waller laufen liefs, ertheilte diefem Wafi\u2019er ein fch\u00f6nes \u00dflutroth, das nach der ver-fchiedenen Beleuchtung des Glafes mehr oder weniger licht erfchien I). \u2014 Woher Creve vvufste, dafs der Kohlenftoff fchwarz fey, dar\u00fcber giebt er uns keine Nachricht; den bisher bekannt gewordenen Erfahrungen zufolge l\u00e4fst lieh diefem Stoffe (falls wir einmal von der brennbaren Grundlage der Itohlenf\u00e4ure auf gleiche Weife wie von dem diefe Grundlage in den Zuftand der S\u00e4ure verletzenden Sauerftoffe in der Sprache der Chemiker reden wollen), eben fo gut eine weifse als eine fchwar-ze Farbe, oder noch baffer, weder die eine noch die andere, fondera eher Farblofigkeitzufchreiben 2).\u2014 Falfch\nl) D\u00fcrfte es bei folcher Farbe des Aderbluts nicht paffender feyn, beide Blutarten und die ihnen angeh\u00f6renden Herzfeiten und Gef\u00e4fse nicht mit Bichat als fchwarzes und rothes Blut und als Beh\u00e4lter des fchwarzen und rochen Blutes, fonderu durch die Beiw\u00f6rter: dunkelroth undhellrothzuunterfcheiden ?\na) Vergl. Steffens in Runges Farbenkugel; S. 45, fo wie auch Gehlen in Schweiggers Journal, Bd. 5. S. 304. Anmerk. \u2014 Die vor Kurzem von Dob er einer (Schweiggers Journal, Bd. 16. s. 99.) erz\u00e4hlten Verfucbe, welchen zufolge der Kohlenftoff mit fchwarz * grauer Farbe erfcheinen foil, laffen nach der uns a. a. O. dar\u00fcber mitgetheilten Nachricht noch den Zweifel \u00fcbrig, ob der in ihnen dargeftellte K\u00f6rper auch ganz frei gewe-fen fey von anderen Stoffen, befonders von WalTer ft off. \u2014 Uebrigens hat der Verfaffer der Schrift vom Cliem. der Refpir. ohne Zweifel Kohlenltoif and Kohle miteinander verwechselt, welche beide jedoch bekanntlich, fowohl nach der fr\u00fcheren, als nach der jetzt geltenden chemifchen Anfieht, verfchiedene Dinge lind (M. f. Allen und Pepys in Gehlens Journal f\u00fcr Chemie, Phyiik und Mineral. Bd. 5. S. 66;, und H. Davy in Schiveiggei's Journal, Bd. 1.3. S, sco). Indeffen ift diefe? Verftofs gegen bekannte Thatfachen nidit der einzige in jener Schrift. So wird S. 6, derfelben der atm. Luft noch ein Ge*","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"ift endlich derSchlufs, dafs, weil Kohlenftoff und Aderblut beide (angeblich) fchwarzfeyen, das letztere einen Reichthum an erfterem haben muffe, Ob fich wohl ein Mineralog, ein Chemiker fe.hr \u00fcberzeugt f\u00fchlen w\u00fcrde, wenn ihnen Jemand den Beweis f\u00fchrte, der aufl\u00f6sliche Oueckfilberkalk muffe vorwaitenden Kohlenftoff enthalten, weil fowohl diel'er Kalk als der Kohlenftoff fchwarz\nhalt von 0,27\" Sauerftoffgas und 0,7t Stickgas zugefchrieben, welcher Gehalt obendrein nicht immer beheben , fondern zwilchen 0,23 und 0,29 Sauerftoffgas in unterer Zone fchwanken foil, und dennoch ift von Humboldts und Gay- Lusfacs Abhandlung \u00fcber das Verhiiltnifs der Beftandtheile der Atmofph\u00e4re heben Jahre \u00e4lter als Cr\u00e8ves Schrift. Ferner wird S. 7 behauptet, man nehme an geathmetem W\u00e4fferftoffgas, \u201eaufserdem ihm beigemifchcen w\u00e4'isrigen Lungendunft keine Ver\u00e4nderung wahr, da doch fclion Scheele, wie auch Bergmann gefunden haben, dafs ein folchesGas feine Brennbarkeit einbiifse, indem es, wie fp\u00e4tere Unterfuehnngen gezeigt haben, mit Stickgas, Lohlenfaurem und etwas Sauerftoff-Gas gemengt, ans den Lungen zur\u00fcckkehrt. Dann foil nach S. 8 \u201ereines koblenfan-res Gas fich einigemal einathmen laffen\u201c, obgleich genaue Verlache l\u00e4ngft dargethan haben, dafs felbft ein mit einem Antheil atm. Luft verletztes fich nicht in die Luftr\u00f6hre bringen laffe, fo lange diefe anders noch eben reizbar ift, oder das Gas nicht, wie in A e/i ens Verfueben an Hunden , denen die Lungen vorher luftleer gemacht worden, mit Ueberw\u00e4ltigung des durch die Lebenskraft geleifteten Widerftandes, in die Luftr\u00f6hre einsie-n '.eben wild, fo dafs M\u00fchrys Erfahrung an einem Schwind-1 ihtigen (Hufelands Journal, Bd. 4.. S. 161), der durch wiederholte mit dem Athmen jener Luftart angeftellte Verfuche, die alfo eine allm\u00e4hliche Abftumpfung der Reizbarkeit der Athmungswege gegen diefelbe zur Folge haben mufsten, es endlich dahin brachte, dals er fie unvermengt athmen konnte, als eine bis jetzt wohl einzige Ausnahme von der Regel zu betrachten ift; welches Alles gegen den Verfaffer der Schrift voin Cbern. der Refp. mit Recht die Vermuthung erregt, er fey mit dem Gegenftande, wor\u00fcber er fehrieb, wohl nur unvollkommen bekannt gewefen.","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"feyen? Doch Beweisf\u00fchrungen diefer Art kommen jetzt glicht mehr in den Schriften der Chemiker und Mineralogen, fondern nur in denen der Aerzte cor, wor\u00fcber wir uns denn nicht befonders zu freuen Uriach haben Wenn Creve (a. a. O. S. n.) nach der hier gepr\u00fcften Beweisf\u00fchrung noch die Erfoheinung, dafs die Ab-fonderung der Galle aus dem Blute der Pfortader und nicht aus dem der Leberfchlagader gefchebe, aus dem von ihm angenommenen Kohlenftoffreichthum jenes elfteren Blutes zu erkl\u00e4ren fucht, fo kann cliefe Erkl\u00e4rung wenigftens nicht als ein Beweis f\u00fcr feine Anficht des Athmens gelten. Denn die Annahme des Kohlen-ftoffreichthums im Pfortaderblute beruht ja, aufser auf der Farbe diefes Bluts, blofs auf der Vorausfetzung, dafs das Vorwalten eines Stoffes in einer abgefonderten Fliif-figkeit mit Sicherheit auf das Vorwalten des n\u00e4mlichen Stoffes in dem zur Abfonderung diefer Fliiffigkeit be-ftimmten Blu te lcbliefsen lalle, welcher Vorausfetzung jedoch fo wohl die Abfonderung in den Nieren als die auf der Hautoberfl\u00e4che beim Schweilse, wo aus dem fielt alkalifch verhaltenden Blute Fl\u00fcffigkeifcen mit freier S\u00e4ure aiwe-fondert werden, entgegen feyn d\u00fcrften. ChemifcheThat\u00ab fachen f\u00fcr den Kohlenftoffreichthum des Pfortaderblutes f\u00fchrt Creve nicht an; der Schlafs: weil dasfchwarze Aderblut fchon fo kohlenftofrreich ift, fo ntufs das noch fchw\u00e4rzere Blut der Pfortader es noch mehr feyn, w\u00e4re aber unftreitig nicht fehr b\u00fcndig, weil eben der Vorder-fatz noch in Anfrage fteht. Die von Creve der Milz zugefchriebene \u201evorz\u00fcgliche und bisher noch unbekannte Fertigkeit, den Kohlenftoff im Blute zur Aus-fcheidung disponibler zu machen\u00ab ift von ihm ebenfalls blofs vorausgefetzt, und nach dem, was zwei fo t\u00fcchtige Kenner des thierifchen K\u00f6rpers, wie Bichat *) und\n0 Allgemeine Anatomie; Bd. i. Abtli, 3, S. 306.","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"440\nF. Meckel1), \u00fcber diefes angebliche Gefcb\u00e4ft der Milz aus ThaLl\u2019achen gr\u00fcndlich gefolgert, den Phylioiogen allerdings \u201enoch unbekannt\u201c.\nFinden wir gleich bei Bartels 3) nur infofern eine \u00e4hn* liehe Anficht wie bei Creve, als derfelbe die dunkle Farbe des Aderbluts blo\u00ees zum T\u2019neil von einer angeblichen \u201eBlutkohle\u201c, welche diefes Blut vor dem Schlagaderblute voraus haben, und wovon es in den Lungen befreit werden foil, zum Th eil von der angeblichen minderen Oxydation des in ihm vorhandenen Eifens herleitet : fo liegt doch auch diefer Annahme einer das Blut fchwarz f\u00e4rbenden Kohle vorz\u00fcglich der Schlafs von der Farbe des Bluts auf deffen Gehalt zum Grunde 3). Dafs aber _________\tbeide\n1)\tAnmerk, zu Cuviers V&\u00ef\u00ee\u00f4iusgen; Bd. 3. S. 3.5g,\n2)\tDie Rcfpiration; S. 3*5.\n3)\t\u201eAuch lehrt ja,\u201c fagt.Bartels a. a. O. S. 343, \u201edas Schwarze ja der Farbe des ven\u00fcfen Cruors, das von dem Kohlenftoffe eben herr\u00fchrfe, diefer ftimme im Blute fogar feinem Aeufseren rach mit der Kohle geradezu \u00fcberein.\" - Die Farbe des Aderblutes wird \u00fcbrigens von diefem Sebrihfteller nicht immer gleich angegeben; nach S. 313 fcliimmert aus derfelben ein ichwarr.es Roth hervor; S. 314 wird fie feliwdrzlich - blau genannt; S. 313 aber nach Bichat mit der von dunkeln Kir-fchen verglichen. \u2014 In welchem Zuftande \u00fcbrigens die Kohle, im dunkelrothen Blu\u00efg vorhanden feyu folle, ift aus der Schrift von Bartels nicht deutlich zu erfehen. Nach S. 3 i\u00e7 u. 313 derfelben foil die Kohle in jenem Blute halboxydirt, \\Vi3 \u00fcberhaupt alle Kohle in einem folchen Zuftande feyn, wel-< ne4 Letztere aber rmt demjenigen, was die Unterfuchungen von Allen und Pejjys bereits vor einigen Jahren, und jetzt auch die von H. Davy \u00fcber die Natur der Kohle gelehrt haben, fo wie das Elftere mit Barteds\u2019s eigener Erkl\u00e4rung des Athmungs-Vorgangs, welcher zufolge bei der in den Lungen angeblich vorgehenden Verbrennung eines Kohlenfcoffoxyds kein Sauerftoff 211 den Kreislauf \u00fcbergehen, und dennoch das verzehrte Sauer-fcolTgas durch ein gleich groises .Waal's kohlenfaures Gas erfetzt werden foil, in einem LLwerjich zn lotenden Widerfpruch flehen d\u00fcrfte.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"beide Blutarten verfchieden - oxydirte Eifenkalke enthalten, ift weiter nichts als eine unbegr\u00fcndete Ver\u00ab muthung.\nOb der Grund, den Bartels (a. a. O. S. 314.) f\u00fcr feine Annahme, es r\u00fchre die dunkle Farbe des Aderblutes hauptfachlich von einer im Blute befindlichen Kohle her, aus der von ihm angef\u00fchrten Beobachtung, dafs Blut in kohlenfaurem Gas fchw\u00e4rzer werde, als in Wafferftoffgas, und aus feiner Erkl\u00e4rung diefer Beobachtung, \u201eweil n\u00e4mlich letzteres Gas das Verkohlte aus dem Blute leichter in lieh aufnehme,\u201c entnommen hat, ob diefer Grund bei n\u00e4herer Pr\u00fcfung befriedige, d\u00fcrfte ebenfalls noch zu bezweifeln feyn. Da Bartels jene Beobachtung nicht felbft angeftellt, fondern vielmehr aus Autenrieths Phyfiologie, wo Th. 1. S. 315 die n\u00e4mliche Erz\u00e4hlung und Erkl\u00e4rung derfelben vorkommt, entlehnt zu haben fcheint, fo ift hier h\u00f6chft wahrfchein-lich der von Prieftley bei feinen Unterfuchungen \u00fcber das Athmen und das Blut angefteilte, und in den philo-fophical Transact, f\u00fcr 1776 S. 240 befchriebene Ver-fuch gemeint. Hier war aber das mit dem kohlenfau-ren und Wafferftoffgas in Ber\u00fchrung gebrachte Blutern bellrothes, ein Schlagaderblut; foil denn auch dies an das Wafferftoffgas Kohle abgeben?*) \u2014 Nach anderen , befferen Beweifen, dafs ein folches Gas aus dun-kelrothem Blute Kohle aufzunehmen verm\u00f6ge, lucht man aber vergebens. Ein paar mit aller Sorgfalt von\nx) An demfelben Ort, wo Priefilcy den oben erw\u00e4hnten Verfueli mit hellrothem, in kohlenfaures und Wafferftoffgas gebrachten Blute erz\u00e4hlt, gedenkt er auch eines anderen, wo er ein folches Blut in Salpetergas brachte, und wo es ebenfalls dunkler ward, als in Wafferftoffgas, fo dafs es fich alfo in den beiden S \"uren hierin gleich verhielt. Will man etwa annehmen, das Blut habe auch an das Salpetergas Kohlenftoff abgefetzt ?\nM. d. Archiv. II. 3-\tEf","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"442\nmir an'geftellte Verfuche, wo ich frifches Menfchenblut vier und zwanzig oder auch acht und vierzig Stunden lang mit Vv ai\u00eferl\u00efoftga.s in Ber\u00fchrung liefs, zeigten mir nichts von einer folehen Aufnahme 1 ). Auch nimmt ja geath-nieies vVafierffcoffgas, nach H. Davy wie nach Allen und Pern's (1. A uff. j. S. 211)1 aus den Lungen zwar Kohlen-f\u00e4ure, Stickgas und Sauerftoffga% aber weder Kohle noch Rohienftoffoxyd auf. Dunkelrothes Biut, das mit Waffe rftoffgas in Ber\u00fchrung gebracht worden, f\u00e4rbt lieh nicht heller, fendern eher dunkler, und doch m\u00fcfste, gierige das Gas in Ivohlenwafferftoffgas \u00fcber, zufolge der von Bed\u00e4nes entdeckten, und von H. Davy und Anderen be [t\u00e4tigten Eigenfchaft der letzteren Ga'-art, eine Farbenver\u00e4nderung jener Art im dunkelrothen Blute\nl) teil fpritzte, unterf\u00fcitzt von einem durch feinen Fleifs und feine Kenntniffe ausgezeichneten jungen Arzte, Hm. Weller aus Halle, zwei Theile frifcli gelalfenes Aderbhtt, A aus dem Arme eines k\u00f6rperlich gefunden, wahnlinnigen Mannes, B aus dem Arme einer an Vollbl\u00fctigkeit leidenden, fonft ebenfalls gefunden Frau in Glocken voll Wafferftoffgas, vermittelt Zink und Scmvefelf\u00e4ure bereitet. A blieb bei Co \u2014 65\u00b0 Fahr, vier und zwanzig, B bei gleicher W\u00e4rme acht und vierzig Stunden lang mit dem Gas in Ber\u00fchrung, wobei es fich, wie es fchien, darin dunkler f\u00e4rbte. Beide Gasmengen wurden hierauf \u00fcber Kalkwaffer gelaffen, und damit gefchiittelt; beide tr\u00fcbten da Reibe, doch B \u00e4chtbar mehr als A. Dann fetzte ich zu jeder von beiden ein gleiches Maafs vorher mit Kalkwaffer gewa-fciiene atm. Luft, und verpuffte hierauf das Gemenge im volta-fchen Eudiometer. Als das Gas in dem \u00fcber Kalkwaffer ge\u00f6ffneten Eudiometer mit dem eingedrungenen Kalkwaffer gefeh\u00fct-telt wurde, zeigte fich weder bei A noch bei I! eine Spur von Tr\u00fcbung des Walters. \u2014 Fourcroys Angabe im Sy li\u00e9 me des conn. clnm. Tom. 9. p. \u00efy) ; le gaz hidrog\u00e9ne devient carbon\u00e9 (wenn es mit Ven en cru or eingefchloffen )\u201c ift alfo wohl niche richtig auch enth\u00e4lt dis Erz\u00e4hlung feines mit Blut und W\u00e4f-ferftoffgas angeftellten Verfuohes in den Ann. de Chimie, T. 7. p. 149 nichts, was diefe Angabe begr\u00fcnden k\u00f6nnte.","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"443\nliervorzubringen, eben das Erftere der Fall feyn *). Endlich ift ja, falls man auch einr\u00e4umen wollte, Aderblut gebe an YVafferftoffgas Kohle ab, die von Bartels f\u00fcr jene vermeintliche Beobachtung gegebene Erkl\u00e4rung nicht einmal f\u00fcr diefelbe paffend, infofern aus diefer Erkl\u00e4rung nur hervorgeht, wie dunkelrothes Blut in Ber\u00fchrung mit kohlenlaurein Gas dunkler bleibe, als in Ber\u00fchrung mit Wafferftoffgas, nicht aber, wie es in erfteremFall dunkler \u201ewerde\u201c.\nEs giebt eine Thatfache, welche auf die Frage, ob die Farbe des dunkelrothen Blutes vom Dafeyn einer gr\u00f6fseren Menge von Kohlenhoff oder von Kohle in\ni) L\u00e4fst lieh gleich'gegen dasjenige, was Beddoes (Betrachtungen \u00fcber den Gebrauch der Luftarten; S. 41), fo wie die zur Pr\u00fcfung des Galvanismus beauftragten parifer Naturfurfcher (Ritters Beitr\u00e4ge, Bd. 1. Heft I. S. 81.) \u00fcber das Hellrotli-werden von dunkelrothem Blute durch KohlenwafErftoffgas beobachteten , nicht ohne Grund der Einwurf machen , es fey das hier angewandte Gas, weil es zu den Verfuchen von Bed-does vermittelt des L\u00f6fchens gl\u00fchender Kohle in Waffer, fo wie zu denen der franz. Chemiker aus der Defoliation von Eichenkohle bereitet ward, nicht frei von Sauerftoffgasgewefen, fo trifft ein folcher Einwurf doch nicht den Verfuch Davys (Unterfuchungen S. 5-0 > wo ein aus Alkohol und Schwefel-f\u00e4ure bereitetes Kohleilwafferftoffgas oder das \u00f6lerzeugeude Gas der holl\u00e4nd. Chemiker, welches, geh\u00f6rig bereitet, bekanntlich nach TA. v. SauJJure keine merkliche Menge Sauerftoff enth\u00e4lt, unter Ausfchlufs der atm. Luft mit dem frifchen Aderblut aus dem Arm eines Mannes in Ber\u00fchrung gebracht ward. Hie-71 ach l\u2019cheint denn dem Kohlenwafferftoffgas , als folehem , die Eigenfcliaft anzugeh\u00f6ren, dunkelrothes Blut hellrotii zu f\u00e4rben, Dafs Nyfien (Recherches de phyfiologie, p. n 1.' von dem Koh-lenwafferftoffgas, das er Hunden indie Adern fpritzte (defferi Bereitnngsweife er aber nicht angegeben hat), keine folche Farbenver\u00e4nderung bemerkte, konnte vielleicht von einem geringen Kohlenf\u00e4uregehalt des von ihm angewandten Gafes her-r\u00f6hren.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab.liefern Blute, als im hellrothen Blute vorhanden ift, lierzuleiten fey, eine entfcheidende Antwort giebt, obgleich diefe Thatfache weder von Creve noch von Bartels angef\u00fchrt oder ber\u00fcckfichtigt worden ift: Abild-gaards Entdeckung, dals von gleichen Mengen eingetrocknetem Ader- und Schlagaderblut das letztere um ein Eilftel bis ein Zehntel mehr Salpeter zu alkalifiren verm\u00f6ge, als das erftere 1 * ). Des n\u00e4mlichen Forfchers genaue Verfuche haben denn ebenfalls gezeigt, dafs das Pfortaderblut keinen einzigen Gran Salpeter mehr in Alkali verwandele, als eine gleiche Menge Blut aus anderen Blutadern, dafs alfo beide gleich kohlenftofflialtig feyen 3). Es hat nun zwar Autenriebh 3) den Ausgang von Abildgaards zur Vergleichung des Kohlenftulfge-halts von dunkelrothem und hellrothem Blut angeitell-1en Verfuchen zu Gunften feiner Anficht, dafs in den Lungen ein Kohlenftoffoxyd verbrenne, durch die Annahme zu erkl\u00e4ren gefucht, es zeige das dunkelrothe Blut bei der Verpuffung mit Salpeter darum weniger Kohls, weil die Kohle in (liefern Blute entwickelter ta:d deshalb leichter zu verfl\u00fcchtigen fey, als im Schlagaderblute; indefs ift hiegegen zu bemerken, dafs das Meli reut wickel lleyn der Kohle in jenem Blute noch in Anfrage ftehe ; dafs ferner der Beweis fehle fiir die gr\u00f6fsere Verfliichtbarkeit einer mehr entwickelten Kohle ; dais Abildgaard beide Blutarten bei einer m\u00e4fsigen W\u00e4rme eintrocknete, wo fleh alfo fo leicht keine Kohle verfl\u00fcchtigen konnte; dafs er fogar noch an dem zu Pulver geriebenen eingetrockneten Aderblut eine fchwarzbraune Farbe, hingegen an dem Pulver des\nl) N\u00f6rdliches Archiv von Pf aff und Scheel, Ed. I. S. 493 \u2014 \u00c7O\u00c7,\ns) A. a. O. S. 495 u. 500.\nJ) Handbuch der Phyfiologie, Ed, 1. S. 316.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Schlagaderblutes eine fch\u00f6ne rothe Farbe wahrnahin; dafs er, wie er an einem anderen Orte berichtetl 2), die Kohle des letzteren Blutes leichter fand, als die des erfteren, fo dafs alfo beim Austrocknen und Verpuffen grade jene am erfteri durch Verft\u00e4ubung h\u00e4tte verloren gehen miiffen ; und dafs endlich, wie wir bereits oben (S. 2io) gefehen haben, f\u00fcr das Dafeyn eines durch W\u00e4rme lieh verfl\u00fcchtigenden Kohlenftoffoxyds im Aderblute keine einzige Thatfache zeuge.\nAber ift denn, k\u00f6nnte man hier noch zu fragen geneigt feyn, die in den Driifen der Luftr\u00f6hren\u00e4fte, fo wie in den fchw\u00e4rzlichen Flecken und Streifen auf der Oberfl\u00e4che der Lungen vorkommende Kohle nicht ein Beweis f\u00fcr jene im Vorigen befprochene An licht von dem Kohlenftoffreichthum des zu den Lungen kommenden Blutes? \u2014 Diele Frage fetzt voraus, erflens, dafs jene Kohle der Lungen und Dr\u00fcfen ihren Urfprung dem Blute, und befonders dem der Blutadern verdanke, was aber keineswegs erwiefen ift, und zweitens, dafs man von dem Gehalt nines ausgefchiedenen Stoffes mit Sicherheit, auf den Gehalt des ausfeheidenden fchliefsen k\u00f6nne, wof\u00fcr, wie wir bereits oben bei Erw\u00e4hnung der Gallenabfondsrung gefehen haben, ebenfalls der Beweis fehlt. Dafs die Luftr \u00f6hrend rufen bei Menfchen, die viel in einem mit verfl\u00fcchtigter Kohle angef\u00fcllten Dunftkreife leben, befonders reich an fchwarzem Stoffe find ; dafs man diefelben bei Steinmetzen mit Sandftaub angef\u00fcllt findet 3); dafs ferner nach Pearfon 3) die Schw\u00e4rze der Lungen bei den mehr im Freien lebenden Thieren ielbft in der fp\u00e4teren Zeit ihres Lebens nur zuweilen und niefo ausgebreitet wie beim Menfchen vorkommt;\n1)\tAnnales de Chimie; tome 3C, p. 92,\n2)\tVergl. S\u00f6mmerring s Preisfchrift vom Bau der Lungen, S. III\n3)\tPliilofophical Transact, for ISI ? , p. 159-","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"dafs Pearfon bei einem Tabakraucher die Dr\u00fcfen und Lungen fo fchwarz wie in keinem anderen Falle fand, obgleich der Mann nur zwei und vierzig Jahr alt geworden ; alles dies macht doch wohl fehl' wahrfcheinlich, dafs der jene Theile f\u00e4rbende Stoff nicht, wie Reij\u00e8if\u00ebn 1 ) annimmt, aus dem Blute, fondera dafs er aus der ein-geathmeten Luft an diefelben abgefetzt werde. Diefe Wahrfcheinlichkeit wird noch dadurch erh\u00f6ht, dafs fich bei Vergleichung deffen, was die bisherigen \u00dcnter-fuchungen \u00fcber das chemifche Verhalten der verf -hie-denen im thierifchen K\u00f6rper vorkommenden kohlehaltigen Stoffe gelehrt haben , ein merklicher Unterfchied ergiebt zwifchen dem in den Lungen und den Luftr\u00f6hr-dr\u00fclen, und dem in anderen Thailen gefundenen koh-leartigen Stoffe, wovon eben der aus den Athmungs-werkzeugen mehr wie alle \u00fcbrigen mit der Pflanzenkohle Aehnlichkeit zeigt2).\n1)\tPreisfchrift vom Bau der Lungen, S.\n2)\tDer Stoff aus den Lungen und Dr\u00fcfen der Luftr\u00f6hren\u00fcfte ift nach Pearfon (a. a, \u00fc. p. 164.) unaufl\u00f6slich in kochendem Waffe r , in concentrirter Salz - und Salpeterf\u00e4ure > fo wie in \u00e4tzendem Kali. Dagegen fand Kemp (Schwciggers Journal, Bd. 9. S. 572.' die frifche Tinte der S\u00e4pia, fo wie Grnelin (diff. in-dagat. ehern, pigm. aigri fiftens, Gott. 1812, p. 58.) die getrocknete im. Waffer aufl\u00f6slich; auch bemerkte der Letztere ihre Aufl\u00f6slichkeit in Salpeterf\u00e4ure (mit Salzf\u00e4ure hat fie, wie es feheint, noch niemand behandelt); aufl\u00f6slich in \u00e4tzende Kali fand fie bereits Tilejius (gle refpir. fepiae , p. und nae ihm auch Grnelin (1. e. p. 59.) Der fchwarze Stoff aus dem Auge ift zwar nicht anfl\u00f6slieh im Waffer, aber doch in \u00e4tzenden Laugenfatzen, fowohl nach Eljiiffer tdiff. de pigment\u00f6 oculi nigro , T\u00fcb. 1800, p. 7.) und Autenrieth (a. a. O. S. 52.) im fl\u00fcchtigen, als nach Berzelius (Schwciggers Journal, Bd.to. S. <,05 und Kd. 12. S. J7C.I und Grnelin (1. c. p. 25.) im Feuer-beft\u00e4ndigen ; fo wie nach Letzterem auch in eoncentrirter Sal-peterf\u00e4ure, da hingegen Berzelius die Unaufl\u00f6slichkeit diefes\nfi Ji","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"Ift nun im Vorigen aus Erfahrungsgr\u00fcndeii nach befter Kraft dagegen geftritten worden, dafs das Aderblut Geh nicht deshalb in feiner Farbe vom Schlagader-blut unterfcheide, weil es im Vergleich gegen diafes einen Ueberfchufs habe an Kohlenftoff oder Kohle, von dem es bei feinem Durchgang durch die Lungen befreit werde : fo foil damit doch keineswegs behauptet werden , dafs der Kohlenftoff an der F\u00e4rbung des Bluts\nStoffs in S\u00e4uren behauptet. Pearfon macht zufolge feiner Vers fuche die Bemerkung, in der S\u00e4pientinte fey die Kohle blofs als ein \u00dfeftandtheil, nicht frei (uncombinedj, wie im ich Warzen Stoff der Athmnngswege vorhanden. Es k\u00f6nn e nun fchei-nen, dafs die von Eljufjer (1. c. p. 14.) erz\u00e4hlte Beobachtung, welcher zufolge Luftr\u00f6hrendriifen die Electrieit\u00e4t minder gut leiteten, als ein St\u00fcck getrocknete S\u00e4pientinte, oder als das fchwarze Pigment aus Ochfenaugen, der obigen Yermuthung \u00fcber den Urfprung des in jenen Dr\u00fcfen vorhandene\u00ab fchwav-zen Stoffes nicht giinftig fey; man darf jedoch nicht iiber-fehen, dafs diefer Stoff in einer fclchen Driife immer nur einen Theil des Ganzen ausmaoht. Woher r\u00fchrt \u00fcbrigens wohl dis Verfchiedenheit der Beobachtungen Eljufjers und Gmelins (1. c. p. 58.) von welchen beiden der Letztere die trockne S\u00e4pientinte die Electricit\u00e4t nicht leiten fah? War etwa die von jenem angewandte Tinte mit Rufs verf\u00e4lfeht? F\u00fcr diefe Ver-mnthung fpricht, dafs Eljaffer Ql, c. p. ic.) die S\u00e4pientinte, Kemps und G melius Beobachtungen entgegen, in Waller nient au\u00fc\u00f6slich fand. \u2014 Anlangend endlich den Einwurf eines Re-cenfeuten in den g\u00f6tt, Anz. f. 1814. S. 651, es k\u00f6nne die Kohle in den Lungen und Dreien der Luftr\u00f6hren.'fte deshalb nicht den ihr von Pearfon zugefchriebeneu Urfprung von Anisen haben, weil P. fie in Schwefelf\u00e4nre aufl\u00f6.-lich fand, und weil fie bei der Defoliation' Waffer mit brenzlichtem Oel und zuweilen mit etwas Blaufiure gab, fo wiederlegt fich derlei be, wie es feheint, durch die Betrachtung, dafs auch eine von Au\u00dfen gekommene, aber mit lebenden T heilen lange ui Belehrung gewefene Kohle fowoh! durch das Eindringen von thieri-feben Fliiffigkeiten in diefelbe, als auch durch den Einfluls der Lebensth\u00e4tigkeit notkwendig einige Ver\u00e4nderung erleiden muffe.","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcberhaupt nicht einen wichtigen Antheil habe. Im Ge-gentheil d\u00fcrften fich hief\u00fcr mehrere bedeutende Gr\u00fcnde anf\u00fchren laffen. T\u00e4ufchen nicht alle bisher \u00fcber das Blut angeftellten genaueren chemifchen Verfuche, fo werden wir die unter denPhyfiologen jetzt gew\u00f6hnliche Meinung, irgend ein Eilenkalk oder Eifenfalz f\u00e4rbe das Blut, aufgeben, und uns daf\u00fcr nach etwas Befriedigenderem umlehen m\u00fcffen. Folgende Thatfachen fcheinen mir nun f\u00fcr die Anficht, dafs eben dem Kohlenftoff ein Hauptantheil an der F\u00e4rbung des Bluts zuzufchreiben fey, ein nicht unwichtiges Zeugnifs zu gehen.\ni) Wenn von Eifen nach Berzelius 1 ) nur * p. G. in dem f\u00e4rbenden Stoffe des Blutes enthalten ift, fo finden wir dagegen dielen Stoff im hohen Grade kohleri-ftoffhaltig. \u201eNach dem fchwarzen Pigment im Auge,\u201c fagt Aulenrieth 2), \u201ehinterlafst |der Cruor unter allen weichen thierifchen Stoffen die gr\u00f6fste Menge von koh-lichtem R\u00fcckftandj\u201c und damit ftimmen denn auch (wenn man etwa noch die Tinte der S\u00e4pia ausnimmt) die Verfuche Anderer \u00fcber das Blut \u00fcberein. Es ift nun aber wohl mit. Recht zu vermuthen, dals ein im Blute fo reichlich vorhandener Stoff auch auf die F\u00e4rbung delfelben von bedeutendem Einflufs fey. Gegen Hildebrands 3) Bemerkung: das wenige Eifen im Blute k\u00f6nne doch wohl dem Blut feine Farbe geben, weil der Rubin ja ebenfalls nur fehr wenig enthalte, l\u00e4fst fich mit\nl) Schwciggers Journal, Ed. io. S. 155. Mcnghini fch\u00fctzt zwar die Menge des Eifens in der Blutmaffe eines gefunden Menfchen auf zwei Unzen und dar\u00fcber; Rofo (m. f. Wolffs Aura, zu feiner Ueberfetzung von Thowfons Chemie, Bd. 4. S. 485. \u25a0 fand jedoch in einem Pfunde Blut eines ebenfalls gefunden, ftarken Menfchen nur drei Gran metallifches Eifen, was f\u00fcr dreifsig Pfund Blut blofs anderthalb Drachmen betr\u00e4gt,\n\u00e2) A a. O. Th. j. S. 327.\n3) Crells ehern. Annalen f\u00fcr 1759; Bd. 1. S.148.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Grund einwerfen, d\u00e7ifs im Rubin doch' nicht *, fon-dern i p. C. Eifen gefunden werde.\n2) Ein Mifchungstheil des Blutes, welcher, ohne eine v\u00f6llig zerft\u00f6rende Zerfetzung diefer Fl\u00fcffigkeit, in Verbindung mit anderen Stoffen reichlich in derfelben angetroffen wird, hat unftreitig dieVermuthung, dafs er zur F\u00e4rbung derfelben beitrage, weit mehr f\u00fcr lieh, als ein Stoff, der in dem noch fliiffigen Blute durch kein gegenwirkendes Mittel aufzufinden, und erft aus dem einge\u00e4fcherten darzuftellen ift. Jenes gilt aber vomKoh-lenftoff, cliefes vom Eifen. Welchen Grund Berzelius 1 *J gehabt haben m\u00f6ge, dafs er das Eifen, nachdem er es in dem noch nicht v\u00f6llig zerfetzten Blute auf jede Weife, aber immer vergeblich aufgefucht hatte, dennoch als den wahrfnheinlichen Farbeftoff des Blutes betrachtet, ift nicht abzufehen : aber fowohl feine eigenen , als die bereits fr\u00fcher von Wells 3 4) und dann auch von Brande. 5) angeftellten Verfuche find feiner Annahme wenig g\u00fcnftig. Wie f\u00fcllen wir Brcinde's S. 287 diefes Bandes des Archivs erz\u00e4hlte Verfuche mit der Annahme von Berzelius vereinigen? Zwar foil, nach der Angabe diefes Letzteren, der weifse Eiweifsftoff bei feiner Ein-\u00e4fcherung nicht die geringfte Spur von Eifen geben 4) ;\nl) Schweiggers Journal, Ed. xo. S. 152 unten.\n3) Pliilofopliical Transact, for 1797. p. 437. Er fchlofs fclion damals aus dem Braunwerden des Bluts bei einer W\u00e4rme unter dem Siedepunkte, aus der Niclnwiederlicrftellbarkeit der Farbe eines durch Alkalien ver\u00e4nderten Bluts durch Zufatz von S\u00e4uren und umgekehrt, fo wie aus dem Verhalten des blatlfauren Kalis und des Gall\u00e4pfelaufguffes zu dem Blutf\u00e4rbeftoff, auf die Unrichtigkeit der Anficht, dafs die Farbe des Bluts von feinem Eifengehalt herr\u00fchre.\n3)\tPliilofopliical Transactions for 1809, p. 102. und diefes Archiv, Bd. 2. S. 283 u. f.\n4)\tA. a. O. S. 148. Ebend. Bd. 9, S. 389 giebt er jedoch einet\u00bb \u201e\u00fcberaus geringen\u201c Antheil zu.","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\njedoch fand Afar cet *) gleich Brande Eifen in der Afche des BJutwafiers. Wie kommts, dafs das Blut der V\u00f6gel fo roth ift, obgleich Menghinil) 2 3 ) in ihm nur aufserft wenig Ei feil fand? Wie flammt ferner mit der Anficht, dafs Eifen das Blut f\u00e4rbe , JbemetMs 5) Ver-fuch, in welchem die Afche von verfaultem Blut mehr als zweimal fo viel Eifen gab, als die Afche von einem gleich nach dem Abhilfen aus dem K\u00f6rper durch Feuer zerfetzten Blute, ein Verfuch, welcher der auch aus anderen Gr\u00fcnden wahrfcheiniichen Meinung, das Eifen in der Afche des Blutes entfteheerft bei der Ein\u00e4fcherung, nicht wenig giinftig ift? Dagegen lafst fich das Dafeyn von Kohle in dem ohne Zerfetzung durchs Feuer mit geeemvirkendon Mitteln behandelten Blutfarbeftoffe den Erfcheinuugen zufolge, die clicfer Stoff unter diefen Umit\u00e4nden zeigt, fchwerlicn in Zweifel ziehen 4).\nl) Medico-chirurgical Transactions; Vol. 2. p.\na) Reils Archiv, Bd. \u00a3, Htft 2. 3. gg.\n3)\tChirurgifehe und phyfiologifche Verfuche, iiberf. von Brandis, S. 95. \u2014 Hingt die Menge lies au\u00bb der Bintafche zu erhaltenden Eifons von der Art und Weife ab, wie man mit dem Blute verfahrt, fo erkl\u00e4rt lieh uns vielleicht, warum Menghini und Hofe, wie vorher erw\u00e4hnt, iw Blute gefunder Perionen fo fehr verfchiedene Mengen jenes Metalls fanden.\n4)\tMan fehe die Verfuche von Berzelius a. a. O. Bd. 9. S. 385. \u2014* Haben wir keinen Grund anzujiehmen, dafs in dem noch un*\nzerfetzten Blute Eifen vorhanden fey, fo mufs auch die von G. 11. Treviranus (denen Biologie, Bd. 4. S. 566.) geaufserte Vermnthnng: V/interls BUitfaure (oder was vielleicht diefelbe S\u00e4ure ift: Torreis fchwefelhalcige Chyazic - S\u00e4ure f. Schweig-gers Journal, Bd. II. S. 4\u00d49.) f\u00e4rbe, mit Eifen verbunden, das Blut rotli, fcl'.on von diefer Seite unwahrfcheinlich werden. Dazu kommt dann aber noch, dafs die filutf\u00fcuve ja ebenfalls erft ein Erzeugnis des Feuers ift, wie denn Trertranus a. a, O. felfaft erz\u00e4hlt, er habe Ile nur durch Gl\u00fchen der Blutkohle mit \u00e4tzendem Natron gewinnen k\u00f6nnen.","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"3)\tDie Ve rfuche von Berzelius *) und Bran dp*} thun dar, wie beft\u00e4ndig im Ganzen die rothe oder roth-braune Farbe des Blutfarbeitoffs in S\u00e4uren und Alkalien fey 3). Schwerlich d\u00fcrfte diefem Stoffe aber eine folchc Eigenfchaft zukommen, wenn feine Farbe von Eifen herriihrte, indem diefes Metall nach den verfehiedenen Graden feiner Oxydation feine Farben fo bedeutend wechfelt, was fich hingegen vom Kohlenftoff nicht im gleichen Maafse ausfagen l\u00e4fst.\n4)\tMehrere Erfcheinungen zeigen, dafs in K\u00f6rpern, worin der Kohlenftoff vorwaltet, n\u00e4chft der fchwarzen Farbe, die bekanntlich folchen K\u00f6rpern am meiften eigen ift, h\u00e4ufig eine rothe oder rothbraune vorkomme. So erhellt der Reichthum der Cochenille an Kohlenftoff aus Johns Verhieben \u00fcber dielen thieri-fehen F\u00e4rbeftoff ; der in Schwefelf\u00e4ure fich verkohlende Faferftoff des Blutes f\u00e4rbt nach Berzelius die S\u00e4ure roth; Galleuharz wird in eben diefer S\u00e4ure rolhbraun. Die rofenfarbne H\u00e4matoxyiin enth\u00e4lt nach Chevreul \u00fcber die H\u00e4lfte Kohle- die mit Sal peter f\u00e4ure behandelte Kohle aus Zucker und Sclnvefeif\u00e4ure ift nach Link gelbroth; gedarrtes Holz erfcheint nach Rum ford auf einer gewiffen Entwicklungshilfe feines Kohlen-ftoffs fch\u00f6n purpurfarben; das von Brugnate\u00fcl entdeckte purpurrothe Indigometall mufs der Kohle wenig-ftens f\u00fchr nahe verwandt feyn. Der Kohlenftickftoff, der aus der fich zerfetzenden Blauf\u00e4ure entfteht, ift nach Gay- Luffac und B\u00f6bereiner r\u00f6thlichbraun ; nach Ihe-nard wird farblofer Phosphor durch Zulatz von Kohle\n1)\tSchmeiggcrs Journal, Ed. y. S. 386 n\u25a0 f.\n2)\tFhilofophieal Transactions l'or 1813, und diefes Archiv, Bd. 2. S. 397.\n3)\tHeb\u00ab die Beftibi\u00e4ig'keit der lrellen und dnnlteln Farbe in den eingetrockneten F,Unarten lebe man Ahildgcmrd a. a. O. S.493,","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nroth, nach A. Vogel wenigstens braun, was wieder an das rothe phosphorhaltige Fett erinnert, welches Vau-quelin im Gehirn fand u. f. w. \u2014\nSo viel \u00fcber diefe Vermuthung, zu deren Pr\u00fcfung ich bei weifigren Unterfuchungen \u00fcber das 151 ut Gelegenheit finden werde. Ich erinnere nur noch daran, dafs fchon vor mehreren Jahren der verdorbene Hildebrand, der, aufser als Arzt, zugleich als Chemiker und Phyfiker ausgezeichnet war, auf den wahrfcheinlichen Antheil des Kohlenftoffs an der F\u00e4rbung des Bluts aufmerkfam gemacht hat*),\nWie nun aber der Kohlenftoff des Blutes nach feiner wechfelnden Zufammenfetzung mit anderen Be-ftandtheilen des Blutes auf die verfcliiedene F\u00e4rbung der beiden Blutarten einwix'ke, das d\u00fcrfte bei unferer jetzigen Einficht in die Chemie und Phyfik des Blutes fchwer anzugeben feyn. Sagte doch leider noch vor Kurzem Berzelius auf die Frage \u00fcberden Unterfchied zwi-fclien hellrothem und clunkelrothem Blut wiffe er nicht zu antworten. So viel ift indefs wohl gewifs, eine Verbrennung von Kohlenftoff oder Kohlenftoffoxyd in den Lungen ift hier nicht im Spiel; dagegen k\u00f6nnen wir den Eintritt von Sauerftoff in das Blut, und den Austritt von Kohlenf\u00e4ure aus demfelben vvenigftens als die entfernte Urfache der Farbenver\u00e4nderung anfehen, welche das Blut im Athmen erleidet. Hoffentlich f\u00fchren uns genaue chernifche und phylikalifehe Verfiuche \u00fcber das Blut von diefem Punkte aus bald weiter. Vielleicht liegt bereits in Folgendem wenigftens ein Anfang zur belferen Erkenntnifs des allerdings fchwierigen Ge-genftandes.\nDas Blut enth\u00e4lt bekanntlich Natron, welches Veilchenfyrup gr\u00fcn f\u00e4rbt.\n1)\tA, a. O. S. 147.\n2)\tA. a. O. I\u2019d. 9. S, 39?-","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"453\nBofiock1 ) bemerkte, wiefchon fr\u00fcher Boerhaave 1 * 3 ), dafs beim Zufatz von Effigf\u00e4ure zum Blutwaffer (er fagt nicht von welcher Blutart) kein Aufbraufen erfolgte; und clafs dies felbft dann nicht gefchah, wenn er das Blutwaffer zuvor eine betr\u00e4chtliche Zeitlang mit der Luft in Ber\u00fchrung gelaffen hatte. Er folgert hieraus, dafs das auf Pflanzenfarben wirkende Natron des Bluts in diefem ungebunden (uncombined) vorhanden fey, was allerdings feinen Verfuchen zufolge f\u00fcr die Verbindung mit Kohlenf\u00e4ure gilt, aber nicht f\u00fcr eine mit demEiweifs-ftoff des Blutes, welcher zufolge die Anziehung des Natrons zur Luftf\u00e4ure, wenn auch nicht ganz aufgehoben, doch gefchw\u00e4cht feyn konnte, eine Verbindung, wie Berzelius *) und Mar ce t4 5) fie als in der That im Blute vorhanden betrachten.\nEine (nicht zu fchwache) Aufl\u00f6fung von Natron f\u00e4rbt dunkelrothes Blut hellroth; das fahen beieits Andere, und eigene Verfuche haben es mir beft\u00e4tiget; fo dafs wir hienach alfo annehmen muffen, das Natron fey jm dunkelrothen Blute wenigftens nicht auf den Grad frei, dafs es die heilere F\u00e4rbung des Blutes bewirken k\u00f6nne. (Vergl. Auffatz i, S. 233.) Gleich dem Natron f\u00e4rben bekanntlich auch Aufl\u00f6fungen von Salpeter, von Kochfalz, Glauberfalz u. f. w. dunkelrothes Blut fchnell hellroth, und zwar h\u00fcchft wahrfcheinlich durch einen gleichen Vorgang wie jenes.\nSch\u00fcbler f ) fah frifches Aderblut, der Einwirkung der voltafchen S\u00e4ule ausgefetzt, an dem negativen Pole,\nl) Medico - chiruigical Transactions; Vol. 2. p. I?2.\na) Eiern. Chemiae; Lugd. Batav. I7?3. T. 3. p.,348-\n3)\tA. a. O. Bd. 10. S 132.\n4)\tL. c. p. 38?. Vergl. \u00fcber das Eiweifs im Ei diefes Archiv, Heft 3. S. ?ol.\n5)\tDiffert. lift, experim. influx, electr. in fanguinem et lefpir. fpect., T\u00fcb. I8I0. p. 17. und Gilberts Annalen, Bd. 39. S. 320. Vergl. Schweiggers Journal, Bd. 3- S. 297 und Bd. 3. S. 160.","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454\nw\u00e4hrend dafe\u00eebft ftatthndender Entwickelung von Waf-ferftoffgas, hellrotb werden; und zwar nach feiner un-ftreitig richtigen Erkl\u00e4rung, weil lieh an tliefem Pole das freie Natron reichlicher \u00e4nfammlet, als es vorher in der ganzen Blutmenge vertheilt war. \u2014- Ich brachte dunkelrothes Blut in WalTerftoffgas und gofs dann in dem Gas eine Salpeteraufi\u00fc ung hinzu; das Blut ward auch hier , bei Abwefenheit von \u00e4ufserem freien Sauer-itoff, hellroth. Als ich ferner eine Aufl\u00f6fung von Kochfalz in deftillirtem Waffer ftark kochen liefs, dann fogleich ein Glas damit anf\u00fcllte, und diefes wohlzuge-pfropft unter Waffer erkalten liefs, f\u00e4rbte auch diefe vor dem Z\u00fctritt des atmofphiirifchen Sauerftoffs bewahrte Aufl\u00f6fung dunkelrothes Blut augenblicklich hellroth, wodurch' alfo eine Vermuthung \u00c4utenrieths 1 2J \u00fcber die Art und Weife, wie Aufl\u00f6fungen von Kochfalz, Salpeter u. f. w. jene F\u00e4rbung bewirken, nicht beft\u00e4tigt wird.\nEndlich ift es bekannt, dafs der Farbeftoff des Bluts eine grofse Neigung habe, aus der Luft Sauerftoff anzuziehen J). Auch blofses \u00dflutwaffer raubt, wie Ellis 3 ) fand, unter Ausfcheidung von Kohlenl\u00e4ure, der Luft Sauerltoff.\nUnd diele Erfahrungen begr\u00fcnden nun vielleicht folgende Vermuthung.\nDunkelrothes Blut enth\u00e4lt eine dreifache Verbindung von Eiweifs, Natron und Kohlenf\u00e4ure, worin das Natron jedoch nicht fo gebunden ift, dafs es nicht auf Pflanzenfarben wirken k\u00f6nnte. An der Luft, beim Athmen zieht der Eiweifsftoff diefes Blutes nun Sauer-\n1)\tA. a. O. Th. I. S. 3S3.\n2)\tBerzelius in Schweiggers Journal, Bd. io. S. I\u00c75-\n3)\tAn Inquiry into the changes induced on atmofpheric air; Edinb. 1807. p. 131.","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"455\nftoff an ; jene Verbindung wird dadurch getrennt. Das Eiweifs geht eine lofe Verbindung mit dem Sauerftoff ein, die Kohlenf\u00e4ure tritt luftf\u00f6rmig aus, und das freier werdende Natron wirkt auf den rothen Bluttheil ein, wodurch deffen Farbe aus dunkelroth heliroth wird. Der Sauerltoff ift all'o nur die entfernte, hingegen das freier gewordene Natron die n\u00e4here Veranlaffung diefer Farbenver\u00e4nderung; daf\u00fcr fpricht Schub ters Verfuch, fo wie die beiden von mir angeftellten offenbar darlhun, dafs das Hellrothwerden des dunkelrothen Blutes durch Salpeter- oder Kochfalz- Aufl\u00f6fung nicht vom Zutritt von Sauerftoffgas herr\u00fchre. Kohlenwafferftoffgas konnte nun, falls es das dunkelrothe Blut wirklich heliroth f\u00e4rbt, ebenfalls wie ein Alkali, wie die Aufl\u00f6fung von Salpeter, von Kochfalz mehr unmit telbar, nicht io mittelbar wie Sauerftoffgas, die F\u00e4rbung bewirken. \u2014 S\u00e4uren: kohlenfau-res, Salpeter - Gas u, f. w., die bekanntlich das Blut dunkler f\u00e4rben, thun dies dagegen, indem lie das Natron mehr binden. Ob ganz reines VVafferftoffgas das Blut dunkler mache, ift noch nicht unterfucht; das von Friefiley, von Hamilton 1 * 3 * * * ), fo wie in dem oben erz\u00e4hlten Verfuche von mir angewandte, enthielt zufolge feiner Bereitungsart h\u00f6chft wahrfcheinlich verfl\u00fcchtigte ichweflichte S\u00e4ure, fodafs es alfo durch diefe wirkte 7 ). \u2014 Ferner h\u00e4tten fowohl Berzelius als Bojiock, von denen Edlerer das im Blute vorhandene Natron als mit Eiweifs verbunden, Letzterer hingegen es als frei betrachtet, jeder zum Theil Recht, Berzelius mehr f\u00fcr das dunkelrothe, Bojiock\ni) Crawfords Verfuche und Beobachtungen \u00fcber die W\u00e4rme der\nThiere ; dritte Auflage, S. II6.\n3) Stickgas f\u00e4rbt noch Friefiley (1. c. p. 299.) hellrothes Blut\ndunkelroth; f\u00fcllte iiidefs das von Friefiley angewandte Gas,\nvielleicht nach der gewohnten W ife dieles Pliyiikers durch das\nBrennen von Lichtern in atm. Luit bereitet, ganz kohlenf\u00e4ure-\nrein gewefen feyn ?","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nmehr f\u00fcr Jas hellrothe Blut. Wie endlich in den Haar-gef\u00e4fsen des K\u00f6rperkreislaufs das Umgekehrte wie in den Lungen gefchehe, wie dort der Sauerftoff aus der Verbindung mit dem Eiweifsftoffe, andere Verbindungen eingehend, heraustrete, dagegen Natron und Far-beftoff und im Blute enthaltene Kohlenf\u00e4ure iich naher vereinigen , davon wird in der Folge bei weiterer Betrachtung des Athmungsvorganges die Rede fevn.\nWie gefagt, das hier Angedeutete, noch ferner zu Pr\u00fcfende ift blofs Vermuthung. Denn wir Phyfiologen wollen es doch nimmer vergehen : \u201eBlut ift ein ganz befondrer Saft ! \u201c\n111. Ue bar d a s Alh m e n d er nie de r e n Thier e, in Fe r g leichung mit dem At Innen der\nCj\nh v deren.\nH\u00e4lt man mit Laplace, Gien, Fourcroy und ihren Nachfolgern das Athrnen des Menfchen und der hohem 'Fhiere f\u00fcr ein Verbrennen von Kohlenftoff oder Koh-lenftoffoxyd auf oder in der Athmungsfl\u00e4che, fo ift man genothigt anzunehmen, es fey der Athmungsvor-gaug bei den Thieren der unteren Klaffen von anderer Art, als bei den der oberen. Oder ift mit einigem Grunde zu vermuthen, die angebliche Verbrennung auf der Athmungsfl\u00e4che k\u00f6nne bei den niederen Thieren in einer K\u00e4lte von wenigen Graden \u00fcber dem Gefrierpunkt gefchehen, wie eine folche bei diefen Thieren unter Fortdauer ihres Athrnens und ihrer Lebensth\u00e4tig-keit nicht feiten Statt findet ? Soll eine folche Verbrennung bei den aus dem Waffer athmenden Thieren im Waller gefchehen? Wo ilt denn der fchwarze Kohlenftoff, die lieh durch ihr Anfehn verrathende Blutkohle im weifsen Blute der niederen Thiere? Wie k\u00f6nnten,\nSpallan-","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"457\nSpallanzanis *) Verfuchen zufolge, Raupen, Schnecken, Fr\u00f6fche, Eidexen und Schlangen, fo wie nach dem, was von Humboldt und Proven\u00e7al1 2) beobachteten, nicht minder Schieihen auch in einer Umgebung von Stickgas oder Wafferftoffgas Kohienfaure ausfcheiden, wenn diefe letztere durch die Verbindung von Kohlen-ftoff oder Kohle und Sauerftoff in ihren Athmungswe-gen entftehen miifste ? Weder nach Crawfords noch nach Laplaces Anficht vom Athmen l\u00e4fst lieh auf diefe Fragen eine gn\u00f6gende Antwort geben; dennoch fprechen zwar nicht diefe Erfinder der das Athmen einer Verbrennung in den Lungen gleichftellenden Lehre, wohl aber mehrere ihrer Nachfolger in ihren Abhandlungen vom Athmen ftets nicht etwa blofs vom Athmen des Menfchen und cler h\u00f6heren Thiere , fond er n vorn Athmen \u00fcberhaupt, wie namentlich Creve in feiner bereits oben angef\u00fchrten Schrift.\nAnders ift es dagegen, erkennt man die durch fo viele Thatfachen bewahrte Lehre, dafs die Kohienfaure als folche aus dem Blute oder dem daffelbe vertretenden thierifchen Safte komme, w\u00e4hrend dagegen Sauerftoff in das Blut eintrete, als die alleing\u00fcltige an. Nun find alle jene Fragen befriedigend zu beantworten ; nun er-fcheint in der ganzen Thierreihe Gleichf\u00f6rmigkeit des eigentlichen AthmungsVorgangs.\nIndefs, um nicht zu rafch zu Werke zu gehen, muffen wir zuvor wohl nachforfchen, ob es nicht vielleicht andere bedeutende Gr\u00fcnde gebe, welche diefer letzteren Anficht von der Gleichf\u00f6rmigkeit des Ath-mungs vor ganges in der ganzen Thierreihe entgegen find. Einige Schriftfteller, und unter denfelben felbft\n1)\tM\u00e9ra. fur la refpir. p. 350 und Rapports Vol. I. p. 33, 34, 211, 212, 293 , 294 etc.\n2)\tSchwciggers Journal; Ed, 1. S. 118.\nM d, Archiv. II. 3-\tG g","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"{ol che, die fich zu La granges Lehre bekennen, haben eine wefentliche Ver Cchiedenheit des Athmangsvorgangs bei h\u00f6hern und b\u00e4 niedern Thieren, bei Luft- und bei Waller - Athmern, annehmen zu muffen geglaubt. Pr\u00fcfen wir nun die Gr\u00fcnde, wodurch fie zu einer folchen Annahme beftimmt wurden, etwas n\u00e4her.\nOhne weiters 13eweife anzuf\u00fchren, behauptet Ackermann *), obgleich fonft in der Hauptfache La granges Lehre folgend: \u201eder Beitritt des Sauerftoffs zu dem tnierifelien K\u00f6rper gafchehe aus der Luft nach ganz andern Geietzen, als aus dem Waffer,\u201c Zu dieler Behauptung v er an kW worden ift Ackermann unftreitig theili durch feine Anficht, die' Wafferathmer n\u00e4hmen aus dem \\Vaffer halbgasf\u00f6rmigen Sauerftoff, oder wie Ack, bekanntlich diefe angebliche Sau er ft off form nannte: Lsbens\u00e4tbsr auf, theiis durch die von ihm behauptete vermeintliche Erfahrung, durch Kiemen athmende Waf-Jerthiere k\u00f6nnten in der Luft ihr Leben nicht fortletzen *). Wie wenig bewertend diefe Gr\u00fcnde find, f\u00e4llt \u25a0jedoch leicht in die Augen. Unm\u00f6glich kann athem-bares Waffer Sauerftoff in ilalbgasform enthalten, da daffelbe, ift es \u00fcbrigens nur rein von anderen Beimi-ichungen, im eigenth\u00fcm\u00efichen Gewichte wenig oder gar nicht von einem ausgekochten verfchieden ift. Und dafs durch Kiemen athmende Wafferthiere, l\u00e4fst man nur ihre Kiemen nicht eintrocknen, (wie denn ja auch die Athmungsfl\u00e4che h\u00f6herer Thiere ftets feucht feyn nuils) Tage, ja Wochen lang in der Luft athmen und leben k\u00f6nnen , ift eine lo bekannte Sache, dafs es wohl einem jeder. Anderen tiberfl\u00fcffig feheint, hier noch an diefelbe erinnert zu werden.\nl) Verfuch einer phynfehen Daritellung Jer Lebenskr\u00e4fte; Th. i. S. cg.\n2 ) iU .s. O. S. 97. M. f. eine \u00e4hnliche Behauptung in Wilbrands\nEhyuologie, 94.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"459\nAusgehend von: der Beobachtung, clafs warmbl\u00fctige Thiere in der Regel eben fo viel kohlenfaures Gas ausathmen, als fie Sa uerftoffgas im Athinen verzehren, kaltbl\u00fctige hingegen weniger, vermuthet Bartels 1 eine Verfchiedenheit des Athmungsvorgangs bei jenen und dielen. Bei den erftern foil das Athinen ein \u201efeineres\u201c, bei den letztem ein \u201egr\u00f6beres\u201c l\u2019eyn; jene folJen, wie bereits in Au ff. i. erw\u00e4hnt worden, beim Athmen keinen Sauerftoff in fich aufnehmen, diefe hingegen wenigftens einen Theil des eingeathmeten ; jene f\u00fcllen in den Lungengef\u00e4fsen kleinere, diefe gr\u00f6fsere Poren haben, und durch diefelben den atmofph\u00e4rifchen Sauerftoff hindurchlaffen ; ihr Athmen durch das befondere Athmungswerkzeug foil fich mehr dem Hautathmen n\u00e4hern u. f. w. Aber alles Diefes ift blofs eine unerwie-fene und h\u00f6chft wahrfcheinlich auch unerweisbare Ver-muthung. Die Art und Weife, wie man bisher \u00fcber das Athmen Unterfuchungen angeftellt hat, mufste es un-entfehieden laffen, ob das verzehrte Sauerftoffgas und das erzeugte kohlenfaure Gas beim freien Athmen der Thiere aus den niedern Klaffen nicht eben fo gut im Gleichmaafs ftehen, wie beim Menfchen und bei den h\u00f6heren Thieren, wovon in der Folge diefer Abhandlungen noch weiter die Rede feyn wird. Dafs auch beim Menfchen und bei den h\u00f6heren Thieren im gew\u00f6hnlichen Athmen freier Sauerftoff, obgleich nur grade fo viel, als in der ausgeathmeten Kohlenfaure wieder aus-gefchieden wird, in das Blut treten muffe, daf\u00fcr fpre-chen, wie man'gefehen hat, alle unter Abfchnitt I. angef\u00fchrten Thatfachen. Ob indefs ein folcher Eintritt des Sauerftoffs ins Blut, fey es nun bei den h\u00f6heren oder bei den niederen Thieren, grade durch Poren\nG g i\ni) A. a. O, S. 3377 u. f.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\ngefchehe, d\u00fcrfte noch fehr zu bezweifeln feyn. Noch hat Niemand folche Poren in den Lungengef\u00e4fsen gefe-hen ; und eben fo wenig ift irgend ein Beweis daf\u00fcr vorhanden , dois diele angeblichen Poren in den Lungengef\u00e4fsen der kaltbl\u00fctigen Thiere gr\u00f6fser feyen als in denen der warmbl\u00fctigen. Da ferner Bartels felbi\u2019t annimmt, dafs auch beim Meirichen und bei den h\u00f6heren Thie-ren der \u00e4ufsere Sauerftoff in die Lungengef\u00e4fse dringe, nnr fielt innerhalb derfelben mit der Kohle des Bluts zu verbinden, fo fleht man nicht ein, warum die kaltbl\u00fctigen Thiere grade gr\u00f6fsere Poren haben follen. Endlich fpricht f\u00fcr die Behauptung, clafs fleh das Ath-men der niederen Thiere dem Hautathnien der h\u00f6he-ren ann\u00e4here, keine einzige Thatfache; vielmehr fcheint aus den bisher bekannt gewordenen hervorzugehen , beide feyen fleh einander grade dadurch entgegengefetzt , dafs in jenem mehr, in diefem hingegen \u2022weniger Sauerftoffgas verzehrt als kohlenfaures Gas erzeugt wird.\nWenn endlich C. Sprengell * 3) eine Verfchieclenheit des Alhmens bei den Thieren der h\u00f6heren und bei den Thicren der unteren Klaffen behauptet, infofern diefe letzteren im Athmen den Sauerftoff und Stickftoff von Aufsen aumehmen, jene hingegen beide Stoffe in lieh erzeugen follen, und hiefiir die Verfuche von Allen und Penys als Beweife angef\u00fchrt werden, denen zufolge beim Athmen desMenfchen und der h\u00f6heren Thiere kein Stoff ins Blut aufgenommen werden foil: fo haben wir zuv\u00f6r-derft bereits oben 1 ) gefehen, dafs die Verfuche der engli-i\u2019chen Phyliker \u00fcber die Aufnahme oder Nichtaufnahme vort Sauerftoff ins Blut nichts erweitern Ferner find ja un-\ni) Commeut. de partibus cpiibus iniceta fpiritus ducunt; p. 28\nund 34.\n3) Diefes Archiv, Ed, 2, S. 225.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"461\nter der Zahl der bisher bekannt gewordenen Athmungs-verfuche bereits mehrere von Spallanzani, fo wie von Sorg angeftellte, wo auch Thiere der unteren Klaffen das verzehrte Sauerftoffgas durch ein gleiches Maafs koh-lenfaures Gas erfetzten. Der von Sprengel angef\u00fchrte Grund, dafs Luft und Blut in den Lungen nicht in unmittelbare Ber\u00fchrung treten, kann f\u00fcr die Behauptung einer wefentlichen Verfchiedenheit im Athmen der hohem und niederen Thiere kein Beweis feyn, da es fch werben ein Thier giebt, bei welchem das \u00e4ufsere Athmurigs-mittel von dem inneren Empf\u00e4nger des Athmungsein-flufi\u2019es nicht durch eine Haut gefchieden w\u00e4re. Endlich, fo fcheint es, mufs ja Sprengel felbft der Meinung feyn, dafs beim Athmen des Menfchen und der h\u00f6hern Thiere Stoffe aus der Luft ins Blut treten, weil nach feiner Aeufserung 1 ) bei diefem Athmen ein gleicher Vorgang Statt finden foil, wie in Wollaftons bekanntem Verbuche bei der Zerfetzung von Kochfalz durch die galvanifche Electricit\u00e4t, in welchem eben(Vergl. Auffatz i. S.240.) eine Stoffwanderung von einer Seite zur anderen, find nur f\u00fcr beide electrifche Pole anziehbare Stoffe da, vorhanden feyn mufs.\nEs ift eine, wohl jedem Phyfiologen nat\u00fcrlich dankende Vorausfetzung, dafs Verdauung, Abfonderung, Nerventh\u00e4tigkeit der Hauptfache nach in der ganzen Thierreihe gleich feyen ; und beim Athmen folite nun diefe Gleichf\u00f6rmigkeit weniger Statt finden? \u2014 Doch grade vom Athmen lallst fich eine folche Gleichf\u00f6rmig-keit mit mehr Sicherheit, als von irgend einer anderen Verrichtung des thierifchen K\u00f6rpers ausfagen. Ganz unverkennbar findet fich zwilchen h\u00f6heren und niederen Thieren hier nirgends eine i'ondernde Grenze ; felbft\n1) L. e. p. 30.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\ndas Athmen aus Waffer und das Athmen aus Luft find fich, obgleich dem Anfehein nach auffallend ungleich, doch in der Hauptfache (wie die Folge diefer Unter-fuchungen ergehen wird), einander fehr nahe verwandt.\nEs gieht einen Vergleichungspunkt, aus welchem f\u00fcr den Satz, dafs das Athmen der niederen Tliiere fich ohne Trennung an das Athmen der h\u00f6heren anfchliefse, ein einleuchtender Beweis hervorgeht. Von den drei F\u00e4llen, die in dem Maafsverh\u00e4ltnifs der beim Athmen erzeugten k\u00f6hlenfauren Luft zu der verzehrten Sauerftoff-luft Statt finden k\u00f6nnen, wo n\u00e4mlich beide Lnftmengen ihrem Umfang nach entweder fich einander gleich find, oder wo mehr, oder wo weniger Sauerftoffgas verzehrt, als kohienfaures Gas erzeugt wird, von allen (liefen drei F\u00e4llen kommt nicht etwa blofs einer bei den h\u00f6heren, ein anderer hei den niederen Filieren, fondera lie kommen alle bei beiden zugleich vor. -Wie das Gleichmaafs der erzeugten k\u00f6hlenfauren und der verzehrten Sauerftoff-Luft, was heim Athmen des Menfehen und der h\u00f6heren S\u00e4ugthiere in der Regel vorhanden ift, diefen h\u00f6heren Biidungsftufen keineswegs eigenth'imlich angeh\u00f6re, zeigt unter anderen die Beobachtung Spallanzanis *), der in mehreren Verfuchen auch bei Amphibien und W\u00fcrmern die gleiche Erfcheinung fand * 2). Ein Vorwalten der Sauerftoffverzehrung gegen die Kohlenf\u00e4ureaus-fcheidung feilen wir fo wohl im Athmen des Menfchcu und\n0 Rapports, Vol. I. p. 4, 522, 39d, 404, 40g, 409, 410 und 41t.\n2) Da wir \u00fcber eins Verhalten des Athmens der niederen Thiers im na ehrlichen Zuftande, wo immer frifche Luft Ln die Lungen treten kann , noch gar keine Verhielte haben, fo lind wir auch zu der von Bartelt (a. a O. S. ? 10) gea'ufserten Vermuthune : \u201edie Afiiie i\u00fcitio 11 von Ponderabelm<{ (\u00e0. h. von Sauerftoff ) \u201edurch die Refpirationsorganc nehme ft ufen weife von Thier-klaffe zu Thierklaffe nach unten hin zu/* noch keineswegs berechtigt.","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"465\nder h\u00f6heren Thiere unter Umft\u00e4nclen, wo diefe Verrichtung vonAufsen oderinnen her eine Befchr\u00e4nknng erleidet, wie nicht minder auf den niederen Thierftufen als eine febr h\u00e4ufigeErfcheinung, wor\u00fcber die Mehrzahl der bisher an Thieren angefteliten Athmungsverfuche hinreichendes Zeugnifs giebt *). Wie endlich umgekehrt fo-wohl beim Menfchen, als auch bei niederen Thieren, dis Kohleniaureentwickelung \u00fcber die Sauerftoffverzehrung \u00fcber wiegen k\u00f6nne, zeigen die Verhiebe, welche von Nyftenl) * 3) an fchwindf\u00fcchtigen Menfchen, und von Spallanzani 3) an Molchen und an einer Ringelnatter angeftellt worden find.\nWas das Athmen der lebenden Thiere darthut, beft\u00e4tiuet das Athmen ihres aufserhalb dein K\u00f6rper mit Luft in Ber\u00fchrung gebrachten Blutes. Das rothe Blut der kaltbl\u00fctigen Thiere verh\u00e4lt fich der Hauptfache nach fowohl in Sauerftoffgas als in atmofph\u00e4rifcher Luft clem Blute der warmbl\u00fctigen gleich. Dunkles Amphibienblut wird in beiden Luftarten hellroth, gleich dem dunkelrothen Blut von warmbl\u00fctigen Thieren 4 5). Erstickung f\u00e4rbt eben fo das Blut diefer Thiere dunkler, wie es bei h\u00f6heren Thieren der Fall ift J). Wie ferner das Blut diefer letzteren in kohlenfaurem Gas aus Heliroth in Dunkelrcth \u00fcbergeht, fo auch das Blut\nl) Man felie die Berichte \u00fcber die Verfuche von Lavoi\u00dfer, Deny, Spallanzani, v. Humboldt, Sorg und Anderen an h\u00f6heren und an niedern Thieren.\n5) Recherches, p. 208; Verfuch 15 und 16.\n3)\tRapports, Vol. I, p. 115, 314. u. 322.\n4)\tSpallanzani rapports, Vol. I- p. S'\", 239, 3Cp, 321 und .!!?<\u2022\n5)\tGoodwyns erfahrungstnafsige Unterfuchung., S. 37 und 63.","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\njener 1 ). Es verzehrt endlich Amphibienblut Sauerftoffgas, und entwickelt Kohlenf\u00e4ure, gleich dem Blute der h\u00f6heren Thiere. Ift nun auch, wenigftens den bisherigen Verbuchen nach, das Verh\u00e4ltnifs, worin das Amphibienblut in beiden Luftarten das verzehrte Sauerftoffgas mit kohlenfaurem Gas erfetzt, nicht ganz daf-felbe , wie es gew\u00f6hnlich heim Blute des Menfchen und der h\u00f6heren Thiere gefunden wird, (wie denn Spallanzani 2), als er Ringelnatterblut in einem Verbuche mit Sauerftoffgas und in einem anderen mit atmofph\u00e4rifcher Luft in Ber\u00fchrung brachte, dort f\u00fcr das verzehrte. Sauerftoffgas ein gleiches Maafs kohlenfanres Gas, und hier f\u00fcr dreizehn Theile der erfteren Luft nur f\u00fcnf der letzteren wieder fand); fo d\u00fcrfen wir dagegen nicht \u00fcberfehen, dafs auch das clunkelrothe Blut warmbl\u00fctiger Thiere in Sauerftoffgas zuweilen ein gleich greises Maafs kohlen faures Gas an die Stelle des verzehrten luftf\u00f6rmigen Sauerftoffs fetze, und dafs eben fo auch bereits Erfahrungen vorhanden find, wo in atmofph\u00e4rifcher Luft vorn Blute warmbl\u00fctiger Thiere weniger kohlenfaures Gas ausgefchieden als Sauerftoffgas verzehrt wurde 3). \u2014 Wo ift nun in diefern Alien\n1)\tv. Humboldts Verfuclie \u00fcber die gereizte Muskel - und INTer-venfafer, Ed. 2. S. 3:2.\n2)\tSpallanzani 1. c. p. 239.\n3)\tDen von H. Davy (Unterfuelmngen, S. 52.), Spallanzani (Rapports, Vol. 2. p. 10.) und Berthoilct (Schiuciggers Journal, Bd. 1. S. ISil \u2022) mit dunkelrothem Blute von Menfehen und Tauben in atm. Luft angeftellten Verhieben, wo das \u00fcber dem Blute yerfchwuudene Sauerftoffgas und das zum Yorlchem gekommene koblenfaure Gas unter einander im Gleichmaafs waren, ftehen andere des italieuifchen Naturforfcbers gegen\u00fcber, wo fowobl das frifche Blut von Reibern, als auch das von einem Ochfen, der damit in Ber\u00fchrung gebrachten atm. Luft ein gr\u00f6fseres Maafs Sauerftoffgas raubte, als es kohlen-","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"eine fondenide Gr\u00e4nze f\u00fcr das Athmen. h\u00f6herer und niederer Thiere?\nDurch den Erweis, dafs zu der Annahme einer wefentlichen Verfchiedenheit im Athmen h\u00f6herer und niederer Thiere kein Grund vorhanden fey, d\u00fcrfte nun duch dasll\u00e4thfelhai'te verfebwinden, was nach Bartels I) fli dem Athmen der letzteren Thiere liefen foil. Das Athmen auf den h\u00f6herenBildungsftufen erl\u00e4utert dar, auf den niederen, und umgekehrt. Die ausgeTch; deue hoh-lenf\u00e4ure kommt bei allen Athmenden als bereits gebildet aus dem Blute, aus dem K\u00f6rper ; der im Athmen verzehrte Sanerftoff wird ins Blut, in die S\u00e4ftemaffe aufgenom-men ; nur auf clen verfehiedenen Stufen der Thierreihe, wenigftens in verfchietlenen Zuft\u00e4nden deffelben Tbieres mit einem, nicht \u00fcberall heb gleichen Verh\u00e4ilnifs der Aufnahme zur Ausfcbeiduug. Durch Nichts lind wir zu der Annahme berechtigt, dafs dieKohlenfaure, welche kaltbl\u00fctige Thiere in Wafferftoffgas und Stickgas aus* fcheiden, bei ihnen nicht, wenn auch zum Theil aus der Haut, doch auch zum Theil aus dem befonderon\nfaures Gas in ihr hervovbraehta (Spallanzani rapports, Vol. 2. p. und 43 j. Und wenn Den y in dem bereits fr\u00fcher ange-f\u00fchrten Verfuche (Archiv Ed. 2. S. 203J, wo er frifches \u00ee.len-fchenblut mit SaiierftoEfgas in Ber\u00fchrung brachte, dis Gas betr\u00e4chtlich an Umfang \u00e4bnehmen fah, lo bemerkte er dagegen in einem anderen von ihm in den Unterfuch. \u00fcber das Athmen S. 52. erz\u00e4hlten Verfuche keine merkliche Verminderung an demfctbeii, wie anf \u00e4hnliche Weife beim Athmen von Saner-ftoffgas durch den lebenden K\u00f6rper, nach einigen Beobachtern ein gleich grofses, nach anderen hingegen ein geringeres Maafs kolilenfanres Gas an die Stelle der verzehrten Lebensluft tritt, eine Erfcbeinung, die h\u00fcchft walirfclieinlich von dem verfchie-denen Grade der Trockenheit citer Feuchtigkeit der geatbmeten Luft abkihigen d\u00fcrfte.\nI) A. a. C. P- \u00c7nd.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nAthmiingswerkzeuge, den Lungen, den Kiemen, den Luftgef\u00e4fsen herr\u00fchre. Und da das Blut der Amphibien und Fifche in dem Verhalten feiner Farbe an der Luft dem der warmbl\u00fctigen Thiere gleich kommt, fo bed\u00fcrfen wir, um den Grund einzofehen, weshalb es in den Adern der erfteren dunkler fay, auch keiner Erkl\u00e4rur-cr, wie Bartels 1 2 ) \u00fce aurftellt, dafs n\u00e4mlich ein angebliches \u201e oxydirendes Princip rt in daffelbe weniger eingehe. Das Blut der Amphibien ift darum dunkler, weil es wegen des Baues diefer Thiere weniger Sauer-ftoff aufnehmen , und weniger Kohienf\u00e4ure ausfeheiden kann, als das der h\u00f6he:en Thiere, wozu denn, falls die Amphibien auch im nat\u00fcrlichen Zuftande das verzehrte Saueritoffeas t-ichi durch ein gleich grofsesMaafs kohleafaures Gas ei.Tzeu e.eilen, noch die Wirkung djedes durch das Alhmen nicht ausgeleerten Kohlen-f\u00e4ure\u00fcberfchuffes kommt '\n1)\tA\u00bb a. O. S* *64.\n2)\tDafs das Eint der Fifche heller roth ift, als das der niederen Amphibien, erkl\u00e4rt (ich ans der bekannten Einrichtung des Kreislauf hei die len Thierklaffen. In der Berechnung v, Humboldts und Provencals (a. a. O. S. HI-), dafs ein Frofch weniger Sauerftoffgas verzehre, als eine Sclileihe, ift nicht in Anfeh ag gebracht, dafs eine Schleihe auch einen gr\u00f6fseren K\u00f6rper habe, als ein Frofch. \u2014 R\u00fchrte die dunkle Farbe des Schlagaderb\u2019nts der niederen Amphibien nicht allein vom Mangel des S m er fr off s , fondern auch von einem verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig\nfc\t7\to\ngr\u00f6fseren Kohienf\u00e4ureantbeil in demfelben her, fo w\u00fcrde zu Gnnften derer, welche atmehmen. das Blut der S\u00e4ugthierFrucht empfange im Muterleibe aus der Placenta San er ftoff, die Frage entftehen , ob di\u00ab dunkle Farbe des Blutes in dev Nabelblutader ein enticlieidender Beweis lev gegen diele. An nab. me. Au der Luft k\u00f6nnte ein folches Blut heJ.lroth worden, nubt weil es er ft dort Sanerftoff aufnimmt, fondern weit es heb dafeibft feines Reich-thums an Kohienf\u00e4ure entledigte.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"457\nUebrigens braucht das Blut der niederen Tliiere, wenn es auch bei einigen Klaffen derfelben ftatt roth, weifs oder weifsgelblich ift, deshalb in feinem Gehalt nicht wefentlich von dem Blut der h\u00f6heren Thiere ver-fchieden zu feyn. Ei weifs ift dem rothen Blutfarbe-ftoff in feiner Mifchung nahe verwandt, und gleich ihm kohlenftoffreich. Bofiock 1 2 ) fand eine Gefchwulft, welche einem jungen Manne von der Stirn gefchnit-ien worden war, und deren Inneres wie Butter ausfah, ,, vorz\u00fcglich aus Kohlenftoff beftehend. \u201c\nWenn die Lehre, dafs das Athmen keine Verbrennung fey, den Athmungsvorgang der niederen Thiere in das rechte Licht ftellt, fo wird fie andrerfeits wieder eben durch das Athmen diefer Thiere treffend erl\u00e4utert. Die h\u00f6heren Thiere k\u00f6nnen uns wegen der leichten Zerft\u00fcrbarkeit ihres Lebens keine Gelegenheit gehen, die beiden im Athmen neben einander vorhandenen Vorg\u00e4nge: Sauerftoffaufnahme und Koblen\u00dfinre-ausfeheidung, von einander unabh\u00e4ngig zu fehen ; aber in den niederen Thieren, bei denen das Leben minder leicht gef\u00e4hrdet wird, erfcheint cliefe Unabh\u00e4ngigkeit beider unverkennbar. Wenn im menfehliehen Athmen, bei einer vor\u00fcbergehenden Befchr\u00e4nkung def-felben oder in wirklichen Krankheitszuft\u00e4nden, die Sauerftoffaufnahme \u00fcber die Kohlenf\u00e4ureausfohsidung oder diele \u00fcber jene zu \u00fcberwiegen anf\u00e4ngt, fo ift dies allerdings bereits eine Andeutung, dafs beide Vorg\u00e4nge nur mit einer gewiffen Breite an einander gebunden feyen, es ilt ein beginnender Uebergaug des menfeh-lichen Athmens zu dem Athmen auf niederen Thierftu-fen; wenn aber, wie v, Humboldt und Proven\u00e7al3)\n1)\tEdinburgh medical and frtrgical .Tournai J Vol. 2. p.\n2)\tA, a. O. S. in.","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\nfallen, bei Sclileilien, denen die Lnftblafe genommen worden, wenn ferner, nach Sargs1 ) Beobachtung, Wolfsmilch- und andere Raupen, fo wie Ameifenpuppen in einer Umgebung von atmofph\u00e4-rifcher Luft gar keine Kohlen inure mehr ausfcheiden, obgleich die Sauerftoffaufnahme bei ihnen fortdauert : fo ift das ein auffallender Beweis von der gegenteiligen Unabh\u00e4ngigkeit jener, beiden Vorg\u00e4nge, und zugleich ein eatfcheklendes Zeugnils gegen die das Athmen als eine Verbrennung betrachtende Anlicht.\nAus dem im Vorigen bew\u00e4hrt gefundenen Gefichts-punkt wird uns nun auch das \u00c4thanen der Infekten und fein Verhiiltnifs zu dem Ai Innen des Menfchen und der h\u00f6heren Thiere in einem anderen Lichte, als in demjenigen, worin es in neuerer Zeit gesehen worden, erscheinen muffen; was angeblich unter fielt durchaus ungleich l'eyn 1\u2019oilte, ft ell I: lieh uns nur in Kebcnum-ftariden verfchieden, in der H\u00e4uptfache gleichartig dar. Eben die Infekten legen uns die Beziehung, welche die Schlagadern f\u00fcr das Gclch\u00e4ft des Athmeos haben, auf rSas ilet\u00e4-Iicbite vor Augen. Wenn die Luftger\u00e4ise jener Thiere einerfeiis durch ihre doppelte Verrichtung des Zntuhrens und Ausfiihrens, durch ihre M\u00fcndung an der Oberfl\u00e4che, durch ihren Iiiiuonnigen Inhalt den Luftr\u00f6hren tier h\u00f6heren Thiere, wie durch den Bau ihrer inneren Haut aus aufgero\u00fcten F\u00e4den den Schrauben s\u00e4ngen der Pflanzen gleichen, fo erfcheinen he an-drerfeits fowobl durch ihre unmittelbare Vertheilung au die ?.u belebenden feften Thelle felbft, als durch die von Comrarvtii \u2022) an innen (wenig ftens an denen der\n\u00ee) Disrpufitiones pliyflclogicae circa rofpir, infect, et vermiura. T\\ :. p. Sr und IC?.\n4) Obf. anat. de anre interna coirp. p. 290. Vergl. G. R. Tre-\u25a01 iranus a. a, O. S. 161.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Heufchrecken) beobachteten abwechfelnden Zufammen-ziehungen und Erweiterungen den Schlagadern \u00e4hnlich. Auch bei den h\u00f6heren Thieren dringt der Sauerftoff luftf\u00f6rmig in das Innere des K\u00f6rpers, und erft da, wo fick ihm die ern\u00e4hrende Fi\u00fcffigkeit darbietet, wird er von cliefer aufgel\u00f6ft. Und eben fo verh\u00e4lt es fich denn auch bei den Infekten ; nur dafs bei diefen der Sauer-ftoff unter Beibehaltung der Luftform tiefer eindringen niufs, weil ihm die ern\u00e4hrende Fi\u00fcffigkeit durch keine Gef\u00e4fse entgegen gebracht wird. Wie in anderen St\u00fccken, fo fleht auch hierin der Vogel in der Mitte zwifchen S\u00e4ugthier und Infekt; bei ihm bleibt vermittelet feiner Luftzellen und Luftg\u00e4nge der Sauerftoff fchon l\u00e4nger luftf\u00f6rinig, als in den Lungen des S\u00e4ugthiers, und eben darum find denn auch die Gef\u00e4fse f\u00fcr die Fl\u00fcffigkeit, welche aufgel\u00f6ften Sauerftoff im K\u00f6rper verbreitet, bei ihm verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig minder ger\u00e4umig, als beim Menfchen und bei den S\u00e4ug-thieren 1 ).\nDer im Vorigen dargeftellten Anficbt vom AtU-men folgend werden wir endlich denn auch in den Stand gefetzt, einmal befriedigend nachzuweifen, wie ein und daffeibe Thier bald aus dem Waffer bald aus der Luft athmen kann, ohne dafs fein Athmen bei die-fem Uebergange einer wefentlichen Umwandlung bedarf. Die Unterfuchung hier\u00fcber, eine der wichtigften und zugleich, da fie eine genaue Einficht in den Vorgang der beim Athmen geschehenden Stoff - Aufnahme und Ausfcheidung fordert, eine der l\u2019chwierigften in der Ath-munsslehre, wird der Gegenftand einer folgenden Abhandlung feyn, worauf es dann m\u00f6glich feyu wird, zur\ni) Vergl. Cuviers Vorlef. Bd. 4- S. 115 und 131 \u00fcber die gering\u00ae Weite der Lungen -, Schlag - und Blutadern der Vogel.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"Betrachtung des eigentlichen, in dem Haargef\u00e4fsnetze des K\u00f6rpers Statt findenden Athmungsvorganges, wozu der Vorgang in den Lungen doch blofs die Vorbereitung ift, \u00fcberzugehen. \u2014\u2022 Vorher find indefs noch ein paar andere Punkte jener weitfchichtigen Lehrs in Erw\u00e4gung zu ziehen.\nVI.\nNachtrag zu Nitzsch\u2019s Abhandlung \u00fcber die Bewegung des Oberkiefers der V\u00f6gel.\nAls obige Abhandlung bereits gedruckt war, bekam ich Gelegenheit, einen frilchen, vollft\u00e4ndigen Auerhahn zu unterhielten. Ich fand meine oben ge\u00e4ufserte Ver-rnuthung in Hinficht der Beweglichkeit des Oberkiefers jenes Vogels v\u00f6llig beft\u00e4tigt. Diefe Beweglichkeit ift beim Auerhahn l'o deutlich und vollkommen, als fie nur bei irgend einem Vogel feyn kann.\nNi t zfc h.\nIn tel-","page":470}],"identifier":"lit14035","issued":"1816","language":"de","pages":"435-470","startpages":"435","title":"Ueber das Athmen: Fortsetzung","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:39.228529+00:00"}

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