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Beitrag zur Geschichte der Zeugung der Beutelthiere: Aus den philosph. Transact., 1808, p. 307-312

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{"created":"2022-01-31T16:18:20.498052+00:00","id":"lit14043","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Home, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 528-530","fulltext":[{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"n\u201828\nton, Und m\u00f6chte man nicht die periodifche Blutanh\u00e4u-t'irn'' und BJutansleerung faft aller Weibchen, wovon fchon Ariftateles (Hirt. aniui. VI. 17.)geredet hat, und felblt die Menftruation des inenfcbliehen Weibes, hieraus abieiten?\n9) Darf man endlich vielleicht die beft\u00e4ndige. Dauer der Zeugungsf\u00e4higkeit des Menfehen unter die Ursachen ,1er CiviliCation rechnen, w\u00e4hrend fie bei allen Thieren deutlich die Folge der Domefticit\u00e4t, offenbar einer Art von Civilifation ilt?\nII. E. Home, Beitrag zur Gefchichte der Zeugung der Beutellhiere. (Aus den philofoph. Transact. 1808. p. 307 \u2014 312.)\nZu der von C noter gegebnen Befchreibung der m\u00e4nnlichen Gefehlechtstlieile des Wombat kann man die Bemerkung f\u00fcgen, dafs die Vorfteherdr\u00fcfe nicht, wie er glaubte, fehlt, fondera anfehnlich, und der des K\u00e4nguruh \u00e4hnlich iff. Die weiblichen lind noch nicht befchrieben. Folgende Befchreibung, die vorz\u00fcglich wegen des tr\u00e4chtigen Zuftandes, und weil he gleich nach dem Tode des Th teres gemacht wurde, Intereffe hat, r\u00fchrt von Herrn Bell her, der leider zu Bombay ftarb.\nDie Geb\u00e4rmutter befteht aus zwei pyramidenf\u00f6rmigen H\u00f6rnern, von denen das rechte betr\u00e4chtlich gr\u00f6fser war, und aus deren Grunde eine ungef\u00e4hr 3\" lange Trompete zum Ei er Bocke verlief. Die zweigeh\u00f6rnte Geb\u00e4rmutter hatte einen gemeinfchaftlichen, langen, anfehnlich breiten und dicken Hals, von dem an feiner hintern Fl\u00e4che, nahe an feiner Verbindung mit den H\u00f6rnern, zwei Seitenkan\u00e4le, einer auf jeder Seite entsprangen, die ungef\u00e4hr 2\" lang waren, einen Halbkreis bildeten , und lieh i\u2019chief in die Scheide endigten.\nDie Scheide endigte lieh vor dem gemeinfchaftlichen Geb\u00e4rnmtterhalfe, neben dem lieh aut beiden Seiten die Oeffnungen der Seitenkan\u00e4le und zwifchen dielen die der Harnr\u00f6hre, mit einem d\u00fcnnen fleifchigenStiele auf beiden","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"Seiten, befanden. Hinter der Harnr\u00f6hre f\u00fchrten zwei Oeffnungen zu den beiden H\u00f6rnern, waren aber von einer dicken gallertartigen Suliftanz. verfchloHen, wodurch fie ganz undurchg\u00e4ngig wurden.\nEin Einfchnitt in das gr\u00f6fsere Horn zeigte die H\u00f6hle deffelben mit derfelben Gallert, welche lieh im Muttermunde fand , angel\u00fcllt. Als der Einfchnitt durch die Gallert fortgeletzt, und zugleich ein gelinder Druck angewandt wurde, trat aus ihr eine d\u00fcnne Fliifligkeit, und zugleich ein, in zarten, durch Gef\u00e4fse weder mit der Gallert, noch mit der Geb\u00e4rmutter zusammenh\u00e4ngenden, mit derfelben hellen Fl\u00fcffigkeit angef\u00fcllten H\u00fcllen enthalt-n\u00e7r Embryo hervor.\nDie, auf jeder Seite einfache Trompete Schwoll nicht, wie heim K\u00e4nguruh, an der Verbindungsstelle mit der Geb\u00e4rmutter an. Beide Eierft\u00f6ckc enthielten gellte K\u00f6rper, deutlicher der rechte. Die Seltenkan\u00e4le \u00f6ffneten lieh in die Geb\u00e4rmutterh\u00f6rner an derfelben Stelle, wo der Hals in die H\u00f6hle m\u00fcndete. Leider wurde nicht unler-fuebt, wie weit diefe Kan\u00e4le offen waren.\nDiefer Bau, der lieh von dem des K\u00e4nguruh fo Sehr entfernt, kommt mit dem des amerikanifchen Opofjum genau \u00fcberein. Eben fo find auch die m\u00e4nnlichen Ge-fchlechtstheile beider Thiere und des Koala \u00e4hnlich, und diefe Thiere bilden daher den Uebergang von dem Opof-fum zu den K\u00e4nguruhs. Diefe Thatfachen kl\u00e4ren die eigent\u00fcmliche Fortpflanzungsweife diefer Thiere bedeutend auf, und beit\u00e4tigen meine fr\u00fchem Angaben \u00fcber die Gefchlechtstheile und Zeugung des K\u00e4nguruh, wo auch der Embryo in einer Gallert, und ohne Zufammenliang mit der Geb\u00e4rmutter gefunden wurde.\nAus einer Vergleichung der m\u00e4nnlichen und weiblichen Zeugimgstlieile des K\u00e4nguruh, Wombat und vir-ginifchen Beutelthieres Scheint'lieh deutlich zu ergeben, dafs der m\u00e4nnliche Saame nicht, wie man insgemein glaubt, durch die Seitenkan\u00e4le, Sondern durch den Muttermund in die H\u00f6hle der Geb\u00e4rmutter gelangt. Dies ergiebt fich aus Folgendem: die Zahl der in die Scheide Sich \u00f6ffnenden Kan\u00e4le ilt bei allen dielen Thieren diefelbe, nur findet fich beim K\u00e4nguruh blofs ein Muttermund, dagegen beim Wombat und dem virgiuifchen Beutelthier zwei.","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"550\nDie Eichel des m\u00e4nnlichen K\u00e4nguruh ift einfach', die des Wombat und des virginifchen Beutelthiers gefpalten, und mit einer doppelten Oeflfnung verfehen, und diele zwei OeiTnuugen liegen im Erectionszuftande nicht fo an einander, dafs lie lieh an die fchiefen OefFnungen der Seitenkan\u00e4le, foitdern die zu ihrer Aufnahme vollkommen geeigneten Muttermunde legen.\nDie gallert\u00e4hnliche H\u00fclle des F\u00f6tus kann wohl nicht von der Innern Geb\u00e4rmutterhaut aogefondert werden, welche beft\u00e4ndig eine Ver\u00e4nderung erleidet, wodurch lie zur Einfchliefsung des lieh vergr\u00f6fsernden F\u00f6tus und der ihn umgebenden Gallert f\u00e4hig wird. Bei V\u00f6geln wird das, diefer Gallert entfprechendeEiweifs in demEiergange abgefondert, und die fern \u00e4hneln, die fich in den Gtb\u00e4rmut-terhals '\u00f6ffnenden Seiteng\u00e4nge au\u00dferordentlich. Beim K\u00e4nguruh lind lie im tr\u00e4chtigen Zitftande erweitert, und m\u00fcnden frei in die Geb\u00e4rmutter ein, w\u00e4hrend ihre gegen die Scheine gerichtete Oeffnung verfchloffen ift. Aus beiden Uinft litt den ift cs mir h\u00f6clift wahrfcheinlich, dafs ihre alleinige Beltimmung die Abfonderung der gallertigen H\u00fclle, und der Abfat\u00ee, derfelben in die Geb\u00e4rmutter ift.\nBeim Vogel wird der Dotter zuerft gebildet, \u00eehm gefeilt fich auf feinem Wege, von feiner Bildungsft\u00e4tte aus, das Eiweifs zu, und das Ei wird vollkommen gebildet, ehe es die Einwirkung des Mannes erleidet; hei allen Beuteltbieren alter gefchieht die Befruchtung auf diefelbe Weife als bei den S\u00e4ugthieren. Das Bl\u00e4schen wird im Eierftocke befruchtet, geht dann in die Geb\u00e4rmutter, wo es abgef\u00e8tzt wird, wird aber hier nicht, wie bei andern S\u00e4ugthieren, durch eine Placenta mit ihren W\u00e4nden ver-bunden, fondera von der gallertigen, in den Seitenkan\u00e4-leir abgefonclerten Subftanz \u00fcberall umgehen, und fo dem Embryo Nahrung zugef\u00fchrt.","page":530}],"identifier":"lit14043","issued":"1816","language":"de","pages":"528-530","startpages":"528","title":"Beitrag zur Geschichte der Zeugung der Beutelthiere: Aus den philosph. Transact., 1808, p. 307-312","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:18:20.498057+00:00"}

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