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Über die Entwicklung des Fötus der eierlegend-lebendiggebährenden Haifische, und die Oxygenirung des Fötusblutes in verschiednen Thierklassen: Aus den philosph. Transact., 1810, P. II, p. 205-223

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{"created":"2022-01-31T16:18:06.248874+00:00","id":"lit14044","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Home, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 531-539","fulltext":[{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"531\nIII. E. Homp, fiber die Entwicklung des F\u00f6tus der eierlegend- lebendiggeb\u00e4hrenden Haififche, und die Oxygenirung des F\u00f6tusblutes in verfchiednen Thierklaffen. (Aus den philofoph. Transact. Igio,\nP. II. p. 205 \u2014223.)\nDafs mehrere Haififche nicht Eier legen, fondera, fie im K\u00f6rper ausbr\u00fcten, andre dagegen Eier legen, ift lange bekannt, indeffen fcheint \u00fcber beide Gegenft\u00e4nde noch nichts Genaues ausgemittelt zu feyn. Jen verfch\u00e4ffte mir daher im December, der Brunftzeit des Squnius acanthi as, m\u00e4nnliche und weibliche Exemplare von demfelben aus den verfchiednen Perioden der Tr\u00e4chtigkeit, und entwarf darnach die folgende Befciireibung ihrer Gefchlechstheile.\nDie m\u00e4nnlichen Gefchlechtsthede kommen in zwei fehr verfchiednen Zuftflnden vor. In dem einen find die Hoden gr\u00f6fser, der Nebenbode und Saarnengang Protzen von Saamen, die Hutlie ragt, trichterf\u00f6rmig hervor, und ift f\u00e4hig den Saamen in den weiblichen Eiergang zu leiten. Die Anh\u00e4nge, die offenbar Halter und keine .Ruthen find, werden zur .Brunftzeit \u00dfeifchiger, indem ihre Muskeln anfchwellen. Die Einbringung der Ruthe in die weiblichen Gefchlechtstheile hat Aehnliclilteit mit der, welche bei dem Hausgefl\u00fcgel Statt linder, indeffen kann derSaame weiter geworfen werden. Selbft bei todten Fifcben wird die Ruthe, wenn die Halter zum Umfallen des Weibchens ausgebreitet werden, vorgeftreckt, fo dafs fie leicht in die \u00e4ufsere Oeffnung des Eierganges tritt, wohin lie \u00fcberdies durch den vorftehenden Kitzier geleitet wird.\nDie in ihrem Verlauf fehr gewundnen Saameng\u00e4nge werden in ihrem untern Theile gerade und fehr weit, gehen nicht zur Ruthe , fondera endigen ficli mit zwei weiten M\u00fcndungen an der hintern Fl\u00e4che der Harnblafe, die eif\u00f6rmig, und durch eine Scheidewand, neben der auf beiden Seiten die Harnleiter eintreten, in zwei H\u00e4lften getheilt ift. Von diefer H\u00f6hle aus l\u00e4uft die Ruthe wie der Hals einer Florentiner Flafche aus, der Saame f\u00fcllt die \u00dflafe ehe er die Ruthe erreichen kann, und wird durch ihre Muskel haut einw\u00e4rts getrieben, wodurch zugleich die Ruths w\u00e4hrend der ganzen Zeit, in welcher lie auf den","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"532\nSa amen kraftvoll wirkt, gefteift wird. Zu andern Zeiten ift diefe Blafe Harnbeh\u00e4ltcr, was bei den Fifclien offenbar Nebengefch\u00e4ft ift.\nDie weiblichen Gefchlechtstheile find aufser der Brunftzeit wenig entwickelt, die Eievk\u00f6eke nicht gr\u00f6fser als die Hoden, von der Brunftzeit an ihnen c!urch Geftalt und Lage \u00e4hnlich, die Eierg\u00e4nge und der Kitzler kaum merklich. Zur Zeit der Eierbildimg entwickeln lieh alle diefe Theile aufserordentlich, die Fierft\u00f6cke werden auf s er ft gef\u00e4fsreicli, die Dotter erreichen allm\u00e4hlich die Gr\u00f6fse einer WSlnufs, und treten dann in den Eiergang. Die Zahl der zum Eintritt in den Eiergang fertigen Eier ift in verfchiednen Fliehen, und felbft in den beiden Eierftficken deffeTben Fifehes \u00e4ufserft verfchieden. In einem Pifelie fall ich f\u00fcnf ausgewachsene in dem einen, zwei in dem andern, bei einem andern in beiden drei. u. f. w.\nDie Eierp\u00e4nge verl\u00e4ngern und erweitern lieh aufserordentlich. In einem Fifche von 27\" L\u00e4nge war jeder 26\" lang, und feine innere Fl\u00e4che in drei H\u00f6hlen ge-fcliie den, die durch Einfelrniintngcn von einander abge-f\u00f6ndert waren. Die erfte, pyramidenf\u00f6rmige, f\u00e4ngt von der Geffimng, welche den Dotter aufnimmt, an, ift zehn Zoll lang, und zieht lieh allm\u00e4hlich zufammen. Die lehr elaftifchen H\u00e4ute bilden der L\u00e4nge nach ftarlc. gefchl\u00e4n-gelt verlaufende Falten. Die am finde befindliche Ein-i\u2019cbniinmg wird durch eine hellgraue kreisf\u00f6rmige Faler-fcliicht gebildet, welche zwilchen der \u00e4ufsern und innern Haut liegt, und durch drei parallele, auf der letztem liegende kreisf\u00f6rmige Streifen in drei gleiche Theile zerlegt wird. Sie war in dem erw\u00e4hnten filclie-I \" breit, und hatte an der innern Fl\u00e4che cm driiliges Anteilen. Die zweite H\u00f6hle war 6\u201c lang, ihre innere Haut ift lehr ge-f\u00e4fsreich, der L\u00e4nge nach gelai te!, il 1 re Falten und l\u00e4nger dicker, weniger \"zahlreich au, die vier elften, und mit Schleim bedeckt. Eine (,)u errat te der innern Haut fon-dert im zofammengezogenen Znftanoe diefe Ahtheihmg von der folgenden ab. Diefe ift io\" laug, mm bildet die H\u00f6hle, welche dia Eier fo lange enth\u00e4lt, bis die jungen Fifche ausgebildet und felbft R\u00e4udig leben k\u00f6nnen. Indeffen find die Eier liier nicht, wie bei den V\u00f6geln, lofe, fondera eine gewiffe Anzahl, welche der Zahl der Dotter,","page":532},{"file":"p0533.txt","language":"de","ocr_de":"die zugleich den Eierftock zu verlaffen bereit find, ent-fpriclit, ift, eines auf das andre folgend, in einen h\u00e4utigen Sack eingefchloffen.\nDiefer wird an feinem obern Ende durch die Ein-fchn\u00fcrung umfafst, welche den mittlern Theil des Eierganges vom untern trennt, das andre ftumpfkegelf\u00f6rmige Ende liegt frei und beweglich in der umgebenden H\u00f6hle, die Eier felbft lind von einer, den ganzen Balg einnehmenden Gallert umgeben.\nDer Kitzler vergr\u00f6fsert lieh fo betr\u00e4chtlich, dafs er nach anfsen vorfpringt, feine Grundfl\u00e4che fchwillt herzf\u00f6rmig an, die hintere Fl\u00e4che h\u00e4ngt in der H\u00e4lfte ihrer L\u00e4nge genau an den hinter ihm liegenden TheiJen an, die andre H\u00e4lfte ift frei, an der obern Fl\u00e4che verl\u00e4uft auf jeder Seite eine Rinne, welche zu den OefFnungen der Eierg\u00e4nge f\u00fchrt. Die feitlich vorragenden Lefzen werden durch eine am Ende des Maftdarms befindliche Falte gebildet, find fehr gef\u00e4fsreich, und ftellen die \u00e4ufsere Qeffnung des Vorhofes dar, auf welchen die zu-fammengezogenen M\u00fcndungen der Eierg\u00e4nge folgen. Nach der Empf\u00e4ngnifs erfchlafft der freih\u00e4ngende Theil des Kitzlers, und zieht lieh zufammen.\nWenn der junge Haififch vollkommen ausgehildet ift, bleibt der Dotter durch einen langen Faden, der ans Blutgef\u00e4fsen befteht, am Leibe befeftigt, und der Fifch fchwimmt fo in der umgebenden Gallert. Wird der gern ei nfchaftliche Balg zerriffen und der Fifch herausge-nominen, fo fchwimmt er im Waffel* umher, ftirbt aber fogleich, wenn die zum Dotter gehenden Gef\u00e4fse verwun-det werden.\nDie Zahl der auf diefe Art die Jungen ausbr\u00fctenden. Haififcharten ift mir nicht bekannt, doch halte ich lie f\u00fcr fehr grofs, weil die Eier oder leeren Schalen derfeiben von dielen Fifehen feiten gefunden werden.\nIn den Eiern der eierlegenden Haififche, deren ich mir eine Reihe zu verfchaffei\u00ef wufste, findet man an jedem Ende einen kleinen Schlitz, durch welchen das Seewaffer in die Schale tritt.\nDie eier - lebendiggeb\u00e4hrenden und eierle\u00e7enden Haififche weichen durch die Form ihres Magens lehr von einander ab, fofern bei den erl'tern der Pf\u00f6rtner theil kurz","page":533},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"554\nund weit, bei den letztem lang, eng und dar malm lieh ift. Da auch bei gr\u00f6fsern Haififclien diefe Verfchieden-Jieit vor kommt, fo weichen lie wahrfcheinlich auch auf diele!he Weife in der Art ihrer Tr\u00e4chtigkeit ab.\nDia Gallert, welche die Eier des Haififches umsieht, ift von andern Arten thierifehen Gallert au\u00dferordentlich verfchieden, denn, wurde der Eierbalg, um die Eier in ihrer Lage zu erhalten, in ftarken Weingeift gethan, fo gerann lie nicht, fondera dehnte lieh bis zum Zerplatzen des Balges aus. Hiedurch wurde ich zu fernem Unter-fuchungen und der Vermuthung geleitet, tiafs lie mit der die Frofcheier umgebenden Gallert Aelmlichkeit halten m\u00f6chte, wor\u00fcber Herr Brande auf meine Litte Verfuche machte I).\nDie im Eiergange des Frofches befindliche Subftanz ift wei\u00dflich, beinahe undurchlichtig und \u00e4ufserft klebrig. Mit Waffer vcrmiicht fie lieh nicht, dehnt lieh aber bei gew\u00f6hnlicher Temperatur um das Zw\u00f6lffache aus. Bei 100\u00b0 F. ift diefe Ausdehnung weit anfehnlicher , und die Subftanz wird einer verd\u00fcnnten, faft durchfichtigen Gallert \u00e4hnlich, ohne dafs etwas auf-gel\u00f6ft w\u00fcrde. Diefe Ausdehnung fcheint von der Einfaugung des Waffers durch die gallertige Subftanz abzuh\u00e4ngen, indem fie eine bedeutende Menge hievon verfchluckt. Ein St\u00fcck der nicht ausgedehnten Subftanz von der Gi\u00f6fse einer Erbfe erfordert faft 3 Unzen Waffer zu ihrer vollkommnen Ausdehnung, wobei ficli eine Maffe von Gailert, die 3 Unzen gleich kommt, bildet.\nBei einer Temperatur von st*'\u2019 getrocknet, wird diefe Sub-ftrmz br\u00fcchig, dehnt \u00dfch aber, in diefem Zuftande in warmes Waffer gethan, wieder faft eben fo lehr als vorher aus.\nln Alkohol digerirt wird lie undurchlichtig und br\u00fcchig, und zieht lieh auf die H\u00e4lfte ihres urfpr\u00fcnglichen Umfangs zu-farriman, dehnt lieh aber, in diefem Zuftande in warmes Waffer get'uan, wieder eben fo betr\u00e4chtlich aus. Einmal ausgedehnt aber wird lie durch Alkohol weder erh\u00e4rtet, noch zum Gerinnen gebracht.\nIn Salpeter-, Schwefel- und. Saizf\u00e4ure ift fie aufl\u00f6slich. Salpeter\u00dfure mit einer gleichen Gewichtsmenge Waffer verd\u00fcnnt, ver\u00e4ndert, wenn fie auf die eben aus dem Eiergange genommene Subftanz gtgoffen wird, ihre Farbe in dunkelgelk.\ne","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"535\nDiefe Gallert wird unftreitig im mittlern Theile des Eieiganges gebildet, \u00fcber die Bildimgsft\u00e4tte der Gallert der Fr\u00f6fche aber fehlt es noch an beftimmten Angaben, weshalb ich folgende Unterfuchungen anftellte.\nund l\u00f6ft fie bei m\u00e4fsiger W\u00e4rme fchnell auf.- Diefe Aufl\u00f6fung ifd hellgelb. Die \u00e4tzenden fixen Alkalien tr\u00fcben fie fchwacb, wenn lie nicht im Ueoermaafs zugeletzt werden, wo dagegen die Mifchung v\u00f6llig durehlichtig wird. Salzf\u00e4ure l\u00f6ft in der Siedhitze die frifche Subftanz fehr fehneil auf, und bildet eine dunkelblaue Aufl\u00f6fung, deren barbe fogleich durch Zufatz eines Alkali zerft\u00f6rt wird. Sie fcheint von der Bildung eines kleinen Antheils von blaufanrem Eifen zu entheben; die blaue Farbe mehrerer Eiweifsarten, welche nach Herrn Hatchett durch langes Digeriren in Salzf\u00e4ure enthebt, r\u00fchrt wahrfcheinlich eben daher. In der dunkelblauen Aufl\u00f6fung erzeugen die Alkalien keinen Niederfchlag. Concentrirte Schwefelf\u00efure l\u00f6ft die im Eierftocke enthaltneSubftanz laiigfam auf, und bildet eine hellbraune Mifchung. DtirchW\u00e4rme wird die braune Farbefchwarz. Alkalien bringen in diefer fcliwerelfauren Aufl\u00fcfung keine Aen-derung hervor.\nEine kochendheifse Aufl\u00f6fung von kauhifchem Kali l\u00f6ft diefe Subftanz fehr fchnell auf. Die Mifchung ift unvollkommen feifenartig, ihre Durch(ichtigkeit wird nicht durch Zufatz von Schwefel - oder Salzf\u00e4ure, wohl aber durch etwas im Ue-bermaafi zugefetzte Salpeterfiure getr\u00fcbt.\nKeine der befchriebenen Aufl\u00f6fungen geben durch Zufatz von Schwefel - oder Salzf\u00e4ure einen Niederfchlag, eben fo wenig Waffer, worin diefe Subftanz gebracht worden ift, die geringften Spuren von Gallert.\nEine galvanifche S\u00e4ule von 30 vierz\u00f6lligen Plattenpaaren bringt keine Gerinnung hervor.\nHieraus ergiebt /ich hinl\u00e4nglich die Eigentln'imlichkeic diefer Subftanz, deren charakteriftifehes Merkmal ihre bedeutende Ausdehnung vermittelft des verfchluckten Waflers ift.\nVon der Gallert unterfcheidet fie lieh durch Unaufl\u00f6sbarkeit im Waffer, und durch den Mangel eines Niederfclilages anf Zufatz von Gerbeftoff, vom Eiweifs durch JNichtgerinnen durch S\u00e4uren, Electricit\u00e4t und durch Bildung nicht feifen-hafter Verbindungen durch Alkalien. Durch manche ander\u00bb","page":535},{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":"Eei Fr\u00f6fchen, welche in einem feuchten Keller \u00fcberwinterten , trat bis gegen die Mitte des Februars keine Ver\u00e4nderung in den Eierg\u00e4ngen der Eierft\u00f6cke ein. Um diefe Zeit fcbwoll zuerl\u2019t ein in Waller von 8o\u00b0 Fahr, ge-haltn.es St\u00fcck des Eierganges fo betr\u00e4chtlich an, dafs es lieh um das Doppelte vergr\u00f6fserte, und bei 120* dehnte es Geh \u00e4ufserft fchnell aus. Am 25. Februar hatten iieb die Eierg\u00e4nge vergr\u00f6\u00dfert, und waren an ihrer Innern Fl\u00e4che mit einer z\u00e4hen Fi\u00fcffigkeit bedeckt. Jetzt fcli'.voll eilt 2 \u2014 3\" langes St\u00fcck des Eierganges in Waffe,- von 120\u00b0 zu einer durchfiehtigen Gallert von folchem Umfange an, dafs dadurch \u25a0\u00a7 N\u00f6fsel gef\u00fcllt wurde, und der Eiergang ohne Spur verfehwand. Nach Herrn Banks\u2019s Verlicherung, und Herrn Brande\u2019s hierauf angeftellter vergleichender Unterfuchung kam diefe Gallert genau mit den. fogenannten Sternfchnuppen, die man im Winter findet, \u00fcberein, die nach Pennant durch die Eierg\u00e4nge der von Raubv\u00f6geln verfchluekten Fr\u00f6fche gebildet wird, welche fich in der W\u00e4rme fo ausdehnt, dafs der Vogel lie auszubrechen gen\u00f6thigt ift. Eben fo verhielten lick Leide K\u00f6rper chemifch gerade wie die Gallert der Hai-filche.\nDie Eigenfchaften diefer gallertigen H\u00fclle , und der Zweck, welchen lie erf\u00fcllt, f\u00fchren zu Unterfuehungen \u00fcber die verfchiednen Arten, auf welche das F\u00f6tusblut mit der Luft in Wechfelwirkung tritt. Die hiezu von der Natur gew\u00e4hlten Mittel bilden eine merkw\u00fcrdige Reihe, welche mir Herr Davy nach feinen Beobachtungen entwickelte.\nDie Eier mehrerer Fi feite, z. B. des Lachfes und der Forelle, werden in Sand und Kies gelegt, und die Luft gelangt durch das umgebende Waffer zum F\u00f6tusblute. Diefe Fliehe laichen daher fo nahe als m\u00f6glich an den Quellen von B\u00e4chen, weil das aus der Erde kommende Waffer lehr lufthaltig ift. Die Eier andrer Fifche, welche in\nweniger\nEigenfchaften fcheint lie in chemifcher Hiniicht eine Mittel* fubftanz zwifehen Gallert und Eiweifs zu feyn.\nDie gallertartige Subftanz der Haififcheier kommt mit der in den Eierg\u00e4ngen des Frofeiies im ausgedehnten Zuftande \u00fcberein. und \u00e4hnelt dalier den fo genannten Sternfchnuppen.","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"537\nweniger lufthaltigem Waffer laichen, werden, wie die der Schleie und des Hechtes an die Bl\u00e4tter von Wafferpflanzen gelegt, welche Sauerftoff ausfcheiden, wodurch das Embryoblut oxygenirt wird.\nDie Eier des Barfches lind, wie die des Frofches von einer, das Waffer einfaugenden Gallert umgeben vermuthlich um das F\u00f6tusblut zu oxygeniren.\nDie Eier der eierlegenden Haififche lind zu hart und feft um das Seewaffer durchdringen zulaffen, dagegen mit zwei Oeffnungen auf jeder Seite f\u00fcr den Ein- und Austritt deffelben verfehen, durch welche ein beft\u00e4ndiges Str\u00f6men von Seewaffer Statt findet.\nDie Eier der eier- lebendiggeb\u00e4renden Haififche haben keine harten Schalen, find dagegen im K\u00f6rper des Filches enthalten, von derfelben Gallert als die Frofch-eier umgeben, und das Seewaffer tritt durch die Oeffnung des Eierganges an die lie umgebende H\u00fclle.\nIn den V\u00f6geln tritt die Luft durch die por\u00f6fe Schale, und von hier aus leicht durch die \u00fcbrige H\u00fclle.\nBei allen diefen Thieren gelangt die Luft folgender-mafsen an das F\u00f6tusblut. Aufserdem allgemeinen Kreislauf vom Herzen des Embry o zu den verfchiednenTheilen deffelben, giebt es einen kleinern von dem Arterienfyftem aus zu den Embryoh\u00fcllen, welche mit dem lufthaltigen Waffer oder der Luft in Ber\u00fchrung lind, in welchen lieh das Ei befindet, wodurch das Blut die Luft durch die H\u00fcllen anzieht, und in den K\u00f6rper f\u00fchrt. Bei den V\u00f6geln nehmen fich die Alten der Jungen an, diefer Kreislauf wird fo-gleich nach dem Auskriechen gehemmt, der Dotter als Nahrungsmittel bis 'zur geh\u00f6rigen Entwicklung der Verdauungskr\u00e4fte des Magens in den Unterleib gezogen.\nIn den eierlegend - lebendiggeb\u00e4renden Haififchen fehwimmen die Jungen in der, die Eier umgebenden Gallert, mit dem Dotter durch einen langen Gef\u00e4fsftrang eng verbunden, bis lie in der See zu fchwimmen verm\u00f6gen, und fo lange wird das Blut in ihren H\u00fcllen oxygenirt. Nach dem Austritt des F\u00f6tus aus dem Sacke tritt der Dotter, wie beim Vogel, in den Leib.\nBei den Opoffums und allen Beutelthieren von Neu-Holland lind die weiblichen Gefchlechtstheile auf eine eigenth\u00fcmliche, nicht v\u00f6llig verftandne Weife angeoid net.\nM, d. Archiv, 11, 3.\tMm","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"538\nW\u00e4hrend der Bildung des Embryo communiciren die Geb\u00e4rmutter und Scheide durch einen oder zwei Seiteng\u00e4nge mit einander. Diefe befchrieb ich fr\u00fcher1), und wurde durch den geronnenen Zuftand der ein Jahr lang in Weingeift aufbewahrt gewefenen Theile zu der Ver-rnuthung veranlafst, dafs die OefFnungen in die Scheide verfchlofl\u2019en feyen, berichtigte aber nachher diefen Irrthum in meiner Befclneibung des Wombat. (S. oben S. 5: MT.).\nDie Seitenkan\u00e4le diefer Thiere, welche lieh von der Scheide zur Geb\u00e4rmutter erftrecken, erweitern ficli mit dem Anf\u00e4nge der Bildung des Embryo betr\u00e4chtlich, \u00f6ffnen lieh mit einem Ende in die Scheide, mit dem andern in die Geb\u00e4rmutter. Sie lind durch Gallert ausgedehnt, und fetzen das Ei mit der Luft zum Behuf der \u00dcxygeni-rung des F\u00f6tusblutes in Verbindung,\nDa bei allen diefen Thieren der F\u00f6tus in einem weichen, nach Herrn Bell\u2019s Unter Eichungen nirgends mit der Innern Haut der Geb\u00e4rmutter verbunduen Eie enthalten ift, fo wurde eine Anordnung wie die der Seiteng\u00e4nge noting., um das F\u00f6tusblut zu oxygeniren 2). Der Embryo diefer Thiere bildet daher eine Zwifchenftufe zwifclien den in den Eiergange ausgebr\u00fcteten Eiern, und dem lieh in der Geb\u00e4rmutier bildenden F\u00f6tus. Er gleicht den erftern durch die Art des Luftzutrittes zum F\u00f6tusblute, den letztem dagegen durch die Stelle, an welcher er lieh befindet, und die Art, auf welche er nach der Geburt mit Nahrung verfehen wird.\nBei den S\u00e4ugthieren wird das Blut auf eine ganz andre Weife oxygenirt. Denn, gelangt gleich durch den F\u00f6tuskreislauf ein Theil des F\u00f6tusbiutes, wie bei den eierlegenden Thieren, an die ganzen F\u00f6tush\u00fcllen, fo fchlie-fsen doch die Geb\u00e4rmutterw\u00e4nde, an welche diefe H\u00fcllen\nl) Aus den philofoph. Transact. 1755- in Rcil\u2019s Archiv. Ed. 2.\nS. 397 ff.\n3) Unftreitig nicht deshalb, da bei mehrern S\u00e4ugthieren, ohne jene Seitenbeutel oder eine \u00e4hnliche Anordnung, eben fo wenig eine Verbindung zwifchen der Geb\u00e4rmutter und dem Ei Statt findet.\tM.","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcberall befeftigt find, den Zutritt der \u00e4ufsern Luft aus. Doch befindet fich das F\u00f6tusblut nahe genug an dem in den Geb\u00e4rmuttergef\u00e4fsen enthaltnen, um die in dem m\u00fctterlichen enthaltne Luft aufzunehmen.\nDie F\u00f6tush\u00fcllen bieten, zu Erreichung diefes Zweckes, drei verfchiedne Anordnungen dar. Bei der einen ift die ganze \u00e4ufserfte F\u00f6tusmembran aufserordent-lich gef\u00e4fsreich, wie beim Pferde und Kiel ; bei der andern find nur einige Theile derfelben mit Blutgef\u00e4fsen bedeckt, wie bei den Wiederk\u00e4uern; bei der dritten findet fich nur eine grofse Maffe, in welche das F\u00f6tusblut in einer gewiffen Tiefe tritt, jenfeit derer fich Zellen finden, die mit dem Blute, welches aus den Arierien der Geb\u00e4rmutter tritt, und in die m\u00fctterlichen Venen zur\u00fcckgeht, angef\u00fcllt werden, fo dafs hier ein gr\u00f6fserer Antheil des zur Mutter geh\u00f6rigen Blutes mit dem F\u00f6tusblute in n\u00e4herer Ber\u00fchrung fleht, als bei andern Thieren.\nAus der hier aufgeftellten Reihe ergiebt fich, dafs Oxygen zur Wirkfamkeit des belebenden Principes in allen Thier klaffen nothwendig ift, und dafs es nicht blofs an das Blut tritt, fondera mit demfelben w\u00e4hrend feines Durchgangs durch die Pulsadern vennifcht wird, indem fich fonft bei den' h\u00f6hern Thieren keine Vorrichtung zur Oxygenirung des F\u00f6tusblutes finden w\u00fcrde.\nIV. E. Home, \u00fcber die Zeugungsweife der Lamprete und Myxine. Aus den iphilofoph. Transact. 1815. P. 2. p. 267 \u2014 271.\nDa die Eierft\u00f6cke der Lamprete' und Myxine fich in mehrern Hinfichten von denen der \u00fcbrigen Fifche unter-fcheiden, fo w\u00fcnfchte ich zu feilen, -wiefern die Hoden derfelben fich denen der Fifche \u00e4hnlich verhielten, oder davon abwichen. Niemand fchien \u00fcber das getrennte Gefchlecht der Lamprete in Zweifel, und doch konnte ich mit aller M\u00fche mir nie eine m\u00e4nnliche Lamprete oder Neunauge verfchaffen. Die, welche voll Eier waren, gab man mir f\u00fcr weibliche, die, welche keine zu haben\nMm2","page":539}],"identifier":"lit14044","issued":"1816","language":"de","pages":"531-539","startpages":"531","title":"\u00dcber die Entwicklung des F\u00f6tus der eierlegend-lebendiggeb\u00e4hrenden Haifische, und die Oxygenirung des F\u00f6tusblutes in verschiednen Thierklassen: Aus den philosph. Transact., 1810, P. 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