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Über die Zeugungsweise der Lamprete und Myxine: Aus den philosph. Transact., 1815, P. 2, p. 267-271

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{"created":"2022-01-31T16:17:50.905152+00:00","id":"lit14045","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Home, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 539-541","fulltext":[{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcberall beseitigt find, den Zutritt der \u00e4ufsern Luft aus. Doch befindet fich das F\u00f6tusblut nahe genug an dem in den Geb\u00e4rmuttergef\u00e4fsen enthaltnen, um die in dem m\u00fctterlichen enthaltne Luft aufzunehmen.\nDie F\u00f6tush\u00fcllen bieten, zu Erreichung diefes Zweckes, drei verfchiedne Anordnungen dar. Bei der einen ift die ganze \u00e4ufserfte F\u00f6tusmembran aufserordent-lich gef\u00e4fsreich, wie beim Pferde und Kiel ; bei der andern find nur einige Theile derfelben mit Blutgef\u00e4fsen bedeckt, wie bei den Wiederk\u00e4uern; bei der dritten findet fich nur eine grofse Maffe, in welche das F\u00f6tusblut in einer gewiffen Tiefe tritt, jenfeit derer fich Zellen finden, die mit dem Blute, welches aus den Arterien der Geb\u00e4rmutter tritt, und in die m\u00fctterlichen Venen zur\u00fcckgeht, angef\u00fcllt werden, fo dafs hier ein gr\u00f6fserer Antheil des zur Mutter geh\u00f6rigen Blutes mit dem F\u00f6tusblute in n\u00e4herer Ber\u00fchrung fleht, als bei andern Thieren.\nAus der hier aufgeftellten Reihe ergiebt fich, dafs Oxygen zur Wirkfamkeit des belebenden Principes in allen Thier klaffen nothwendig ift, und dafs es nicht blofs an das Blut tritt, fondera mit demfelben w\u00e4hrend feines Durchgangs durch die Pulsadern vermifcht wird, indem fich fonft bei den' h\u00f6hern Thieren keine Vorrichtung zur Oxygenirung des F\u00f6tusblutes finden w\u00fcrde.\nIV. E. Home, \u00fcber die Zeugungsweife der Lamprete und Myxine. Aus den iphilofoph. Transact. 1815. P. 2. p. 267 \u2014 271.\nDa die Eierft\u00f6cke der Lamprete\u2019 und Myxine fich in mehrern Hinfichten von denen der \u00fcbrigen Fifche unter-fcheiden, fo w\u00fcnfchte ich zu feilen, wiefern die Hoden derfelben fich denen der Fifche \u00e4hnlich verhielten, oder davon abwichen. Niemand fchien \u00fcber das getrennte Gefchlecht der Lamprete in Zweifel, und doch konnte ich mit aller M\u00fche mir nie eine m\u00e4nnliche Lamprete oder Neunauge verfchaffen. Die, welche voll Eier waren, gab man mir f\u00fcr weibliche, die, welche keine zu haben\nMm2","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"fcliienen, f\u00fcr m\u00e4nnliche, indeffen fand ich bei n\u00e4herer Uuterf uchung in allen Eierft\u00f6cke, ungeachtet die Eier in einigen fo klein waren, dafs fie nur durch die Linfe lichtbar wurden, in andern ausgetreten waren, fo dafs nur die Zellen, welche lie enthalten hatten, und die Austritts\u00f6ffnung gefeiten werden konnten. In Worcester, wo eine Menge Neunaugen gefangen werden, erkundigte ich mich hei einem mit dem Einmachen derfelben befch\u00e4ftigten Manne nach den Unterfcheidungszeichen der innern Theile bei m\u00e4nnlichen und weiblichen, und erfuhr, dafs die Anwefenheit und dar Mangel der Eier die einzigen, \u00fcbrigens aber alle v\u00f6llig gleich feyen. Nie hatte er ein Neunauge ohne das, was ichEierftock nannte, gefunden. Diefe Bemerkung eines Mannes, der w\u00e4hrend ihrer Tr\u00e4chtigkeit lieh nur mit dem Ausnehmen ihrer Eingeweide befch\u00e4ftigte, kam fo genau mit meinen Beobachtungen \u00fcberein, dafs ich diefe Thiere f\u00fcr Hermaphroditen zu halten anfing. Ich verfchaffte mir daher von der Brunftzeit an bis zu dem Austritte der Eier in regelm\u00e4-fsigen Zwifchenr\u00e4umen Neunaugen, und fand, dafs im Anf\u00e4nge und am Ende diefer Periode die beiden in die Bauchh\u00f6hle vorfpringenden, neben den Eierft\u00f6cken liegenden, immer f\u00fcr die Nieren gehaitnen dr\u00fcGgen K\u00f6rper in Hin\u00fccht auf Gr\u00f6fse und Geftalt lehr bedeutende Verfchiedenheiten darboten. Zu der Zeit, wo die Eier fo klein lind, dafs das Thier l\u00fcr m\u00e4nnlich gehalten wird, fcheinen die dr\u00fcfigen K\u00f6rper, und die fchwarze Subftanz, auf welcher Ge liegen, eine Maffe zu bilden, und der an ihrer vordem Fl\u00e4che verlaufende Gang ift eng und faft durchlichtig, indem er eine gleichfalls durchlichtige Fi\u00fcfligkeit enth\u00e4lt, allein am Ende des Mai's, wenn die Eierft\u00f6cke lieh vergr\u00f6fsern, nehmen auch diefe K\u00f6rper zu, fchwellen an, und lind Gchtbar von der hinter ihnen liegenden fchwarzen Subftanz getrennt, ihr Bau ift dann deutlicher, indem lie Gchtbar aus Querr\u00f6hren beftehen : ihre Ausf\u00fchrungsg\u00e4nge \u00dfnd dickh\u00e4utiger und weiter. Im Anfang des Juni haben die Eier ihre volle Gr\u00f6fse, und in jedem findet Geh ein vorher nicht vorhand-ner, kleiner, durchfichtiger Punkt: jetzt hat das r\u00f6hrige Organ eine anfehnlichere Breite, und fein Gang enth\u00e4lt eine z\u00e4he Fi\u00fcfligkeit, die unterm Mikrofkop aus kleinen,","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"in einer hellen Fl\u00fcffigkeit fchwimmenden K\u00fcgelchen zu-farrrmengefetzt erfcheint. Gegen die Mitte des Juni batten die Eier diefelbe Gr\u00f6fse, trennten fleh aber durch die leifefte Ber\u00fchrung vom Eierftocke, das r\u00f6hrige Organ war noch gr\u00f6fser, die in den G\u00e4ngen enthaltene Fl\u00fcfiig-keit dicker, z\u00e4her, gerann durch Zufatz von Waffer, und an der Stelle der K\u00fcgelchen landen fielt Flocken in ihr. Je frifcher die Tbiere lind, defto deutlicher unterfcheiden lieh die dr\u00fciigen K\u00f6rper von der fchwarzen Subftanz hinter ihnen, die ein netzf\u00f6rmiges Gewebe hat, l\u00e4ngs der Wirbellaule bis zum Herzen reicht, und der Lage wegen wohl durchaus f\u00fcr die Nieren, fo wie die vor ihr liegenden K\u00f6rper dagegen, die um die Zeit des Austritts der Eier um das Doppelte vergr\u00f6fsert find, f\u00fcr die Hoden zu halten lind.\nDie Eier treten bei der Lamprete nicht, wie bei den Fifchen, durch einen Ausf\u00fchrungsgang aus, fondent fallen von den 'Zellen des Eierftocks in die Unterleibsh\u00f6hle, und gelangen durch zwei kleine, am untern Theile der-felben befindliche Oeffnungen in einen , ihnen und dem SaamengemeinfchaftlichenGang, worinlie befruchtet werden. Diefe Entwicklungswege ift um fo viel fparfamer, als bei den \u00fcbrigen Fifchen, dafs lieh daraus die Kleinheit der Hoden erkl\u00e4rt.\nIn einem zwifchen der Lamprete und der Myxine flehenden Thiere und der Myxine felbft ift der Bau der Gefchlechtstlieile genau derfelbe *)\u25a0\nl) Diefe Thatfaclien, deren Richtigkeit ich, wegen Mangels an frifchen Exemplaren noch nicht mit Beftimmtheit auszumit-teln im Stande gewefen bin, Und, aufser dem Intereffe, welches lie an und f\u00fcr lieh haben, befonders auch wegen ihrer Uebereinftimmung mit den Beobachtungen von Caroline {Erz. der Eifche. Berlin 1791. S. 83 ff.) an der Per ca marina und P. cahrilla wichtig. Diefe hat zwar Jacopi (\\Elem. di Fifiol. e notom. comp. Napoli l8lo. T. ?\u2022 p. 138.) bezweifelt, allein theils fpricht der obige Auffatz , theils MangiU's mir m\u00fcndlich gegebnes Zeugnifs, abgefehen von der Trefflichkeit ihres Urhebers, f\u00fcr-fie. Zugleich find fie auch wegen der Analogie mit der Zeugungsweife mehrerer W\u00fcrmer, vorz\u00fcglich in Hinficht auf die Aehnlichkeit des ganzen Baues der Thiere, fehr merkw\u00fcrdig.","page":541}],"identifier":"lit14045","issued":"1816","language":"de","pages":"539-541","startpages":"539","title":"\u00dcber die Zeugungsweise der Lamprete und Myxine: Aus den philosph. Transact., 1815, P. 2, p. 267-271","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:50.905157+00:00"}

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