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Ueber die vordern runden Mutterbänder in Säugthieren

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{"created":"2022-01-31T16:17:00.485673+00:00","id":"lit14049","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Nitzsch, Christian L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 590-594","fulltext":[{"file":"p0590.txt","language":"de","ocr_de":"590\nzuerft fich davon \u00fcberzeugte, dal's da, wo mehrere Ascl-clien aufeinander und an einander fitzen, denfelben doch durchaus kein gernelnfchaftliches Leben zugefchrieben werden d\u00fcrfe, indem jede Reizung immer nur das Thier, welches eben davon getroffen wurde, afficirte. Dafs indefs diefe fonder baren Geich\u00f6pfe noch zu vielen andern gewifs phyfiologifch h\u00f6cliit mierei\u2019fanten Ver-fuchen und Beobachtungen Gelegenheit geben k\u00f6nnten, glaube ich durch die \u00fcnterfuchungen', welche ich hiermit befchliefse, hinreichend gezeigt zu haben, und w\u00fcrden nun durch vorliegende Abhandlung, Naturfor-fcher, denen hierzu die Gelegenheit nicht verf\u00fcgt ift, angeregt, die Arbeiten \u00fcber dielen Gegenstand fortzufetzen, fo hielte ich auch die aufgewendete Zeit und M\u00fche f\u00fcr angenehm und hinl\u00e4nglich vergolten.\nIII.\nlieber die vordem runden Mutterb\u00e4nder in S\u00e4ugthieren.\nVon\nDr. C. L. Nitzsch, ProfeiTor zu Halle,\nUnter mehreren fch\u00e4tzbaren Beobachtungen, welche \u25a0der verdiente Ru\u00e4olphi in einer beiondern. Schrift \u00fcber die Hy\u00e4ne *) bekannt gemacht hat, befindet fich auch die Wahrnehmung eines, von den Fiedermausfl\u00fcgeln des Fruchth\u00e4iters zum Zwerchfell hin gehenden B\u00e4nderpaares, welches in der angef\u00fchrten Schrift abgebildet, und mit Erw\u00e4hnung der bekannten runden Mut-\n, i) Spicilegium obfervatioiaun anatomicarum de Hyaena. Ber\u00bb-Uni 18 U.","page":590},{"file":"p0591.txt","language":"de","ocr_de":"591\nterb\u00e4nder folgendennafsen befchrieben ift: \u201e Ligamenta teretia di\u00dfincte musculofa. Praeter ifia autem n va occurrebant, nemini, quod fciam, ulla in beftia vi 'u 1 ). Horum quodlibet a fua vejpertiliorum a/a du pliai radice exortum, peritonaea obtectum ad diaphragma adfcendit, fex pollices longum, fescp\u00e4lineam kaum, di\u00dfinctijjune mvsculofum, Jiavescetuis coloris. aia-phragmati m\u00fcdem adnexinn eft, ha tarnen ui fibrae musculofae idem non attingant. fed \u00efpfum peritonaei tantum ope illi adhaereat. Ligamentum teres haque nofira in beftia duplex, ut vulgare in omnibus main-vialibus occurrens hie potius pofterius, novum autem anterius dicendum fit. \u201c\nIndem ich diele Beobachtung las, erinnerte ich mich nicht undeutlich, in einem Fuchfe und einem\nQq 2\ni) Diefe Entdeckung gek\u00f6rt fchon dem wahrhaft trefflichen Anatomen Ni::, Stenfon zu, der diefe Muskelfafern aus dem Igel (Act. Hafn.L. H Obferv. 88.) mit folgenden Worten befchreibt : Verfus tubas Uteri fibrarum motricium duogen- ra feruntur, unum ha-bens extremitatem oppofitam fuperius fub rene, an in prima cofta an tantum in perit.onaeo, d\u00fcbium, alterum habens extremitatem oppofitam inferius verfus inguina. Hoc ligamenti rotundi nomine venit: hujus extremitas ti'Jaae continuata videtur fibras fuas difpergere per totum cornu usque ad concurfum ejus cum cornu oppofito , fibrae fuperiores verfus extrema cornuum viden-tur in nodum album colligi, a quo notio exeunt fibrae eleganter difperlae verfus fanguinei vans ductum arcuatum, ova fuftinen-tem. An hae fibrae continuentur cum Sbris motricibus tubarum incertum eft, poffunt velfimul agere, et fietubam velnti tanfam tenere vel feorfim, et fic modo furfum, modo deorfum trahere. ft'oventurne in concept ione, an in partit, an extra ilia tempora, an in omnibus illis temporibus? Auch ich habe fie mehrmals bei mehrern der von meinem verdienten College\u00bb, Herrn Proieffoi-Nittfch, angef\u00fchttsu Tlfiere bef\u00f9tigc gefunden.\nM.","page":591},{"file":"p0592.txt","language":"de","ocr_de":"593\nMeerfchwein, welche ich vor mehreren Jahren (letzteres im n\u00e4chtigen Zuftancie) zergliedert hatte, eine gleiche Anh\u00e4ngung der H\u00f6rner des Uterus gefeiten zu haben. Damals aber hatte ich zuf\u00e4llig wenig darauf geachtet; wcnigftens fand ich in meinen, bei der Zergliederung diefer und anderer weiblichen S\u00e4ugthiere niedergeichrie-beneu Bemerkungen nichts davon aufgezeichnet. Indexen konnte ich mich der Vermuthung, dafs noch manclie andere Gattungen mit jenen B\u00e4ndern verfeh'en fevn m\u00f6chten, um fo weniger enthalten, da fchon Ru-dolphi felbft noch vor dem Abdruck der angef\u00fchrten Schrift in einer B\u00e4rin die n\u00e4mliche Vorrichtung gefunden zu haben verfichert. Diefe Vermuthung hat fich vollkommen beft\u00e4tigt, denn da ich ieit dem Jahre 18 12 bei allen weiblichen S\u00e4ugt liieren, welche ich zergliedern konnte, auf jenen Gegenftand aufmerkfam war, fo habe ich die befchriebenen Ligamente nach und nach bei einer nicht unbetr\u00e4chtlichen Anzahl von S\u00e4ug-thieren gefunden, und diefelben bei keiner, in weiblichen Individuen von mir anatomirten Art der Raub-thiere und Nager vermikt.\nNamentlich .zeigten mir folgende Arten die Ligamenta terecla anterior a; als: der Hund, der pucns, der Steinmarder (Mnftela Fol na), der Baummarder (M. Martes) , der litis (M. Pulorius) , das gro\u00dfe Wiefel. (M. Erminea), das kleine Wiefel fM. vulgaris), die Fifchouer, die Katze, der Igel, der Maulwurf, die Wafjhfp\u00fczmavs (Sorex fodiens), die gern ine Spitzmaus, der Helfe, das Meerfchweinchen (Cuvia Cobaya) , das Eichhorn , der Hcunfeer, der Wajjerzei\u00df (Hypudaevs amphibhis), der FeUlzeift (Hyputl. arvex-lls ) , die Wanderratte (Mus decuman usJ, di efehwarze Ratte (Mus Rattus) , di q Brandmaus (M. a g rar ins) und die Hausmaus.","page":592},{"file":"p0593.txt","language":"de","ocr_de":"Boi allen diefen Thieren find vordere runde Mut-terbsnder da, welche denen von Rudolphi nach dem Malier der Hy\u00e4ne darseftellten in Hinficht ihrer weient-liehen Verb\u00e4ltriilfe vollkommen entfprechen. Sie gehen von den Enden der H\u00f6rner oder Tuben des Uterus aus,' erftrecken fleh, vom Periton\u00e4um bedeckt, nach vorn und aufw\u00e4rts gegen den R\u00fccken, und ziehen oder halten die H\u00f6rner in diefer Richtung, Eine wirkliche Verbindung derfelben mit dem Zwerchfell habe ich fo wenig als Rudolphi wahrnehmen k\u00f6nnen. Sie verlieren fich meiftens fait unmerklich hinter oder im Periton\u00e4um, und bleiben, zumal bei den langgeltreckten Marder- und Maufearteh, ziemlich weit vorn Zwerchfell entfernt. Allein bei dem Fuchf'e und demMeerjchwein-ohen lind lie lehr deutlich an die letzten Rippen befe-ftigt. Beim Meerfchweinchen find fie \u00abmfserdem fo kurz, (kaum 2 bis 3 Linien langj dafs die Uterush\u00f6rner faft unmittelbar an die letzten Rippen angeheftet zu feyn febeinca, dabei aber doch fo derb und breit, dafs lie lieh hier ganz befonders und vielleicht in ge will er Hin-h ht felbft mehr als bei der Hv\u00e4ne und dem B\u00e4ren aus-zeichnea, MuskelSafern konnte ich (verrouthlich wegen der geringer\u00ab Gr\u00f6fse der von mir unterfuchten Thiere) nur beim Hund, Fuchs, der Fifchotter, kaum beim Marder und Meerfchwein, an diefen Ligamenten erkennen.\nDurch meine bisherigen Beobachtungen \u00fcber das Vorkommen der befchriebenen Organe glaube ich zu der Vermuthung berechtigt zu fevn, dafs alle Gattungen, der Raubthiere 1 ) und Nager mit denfelben verleben lind. Vielleicht befinden fich auch noch andere\n. 1) Doch vielleicht mit Ausnahme der Beutelthiere, welche ohnehin von einigen Zoologen als eine f\u00fcr fich behebende Ordnung angefeiien werden.","page":593},{"file":"p0594.txt","language":"de","ocr_de":"Saugthiere, welche gleich den eben genannten Familien mit mehreren Jungen blofs in den feitlichen H\u00f6rnern eines wirklich zweitheiligen Uterus tr\u00e4chtig find *), eben aus diefem Grunde, in dem n\u00e4mlichen Falle. Denn es ift w\u00fchl fehr denkbar, dafs bei diefen Thieren die \u00fcbrigen bekannten B\u00e4nder zur Befeltigung des Uterus nicht hinreichen, und dafs diefer im tr\u00e4chtigen Zu-ftande \u00fcber die Sph\u00e4re ihrer Wirkung hinaus befchwert und ausgedehnt wird. Die Ligamenta teretia ante-riora find gerade da, wo die tr\u00e4chtigen Uterush\u00f6rner noch eines Anhaltes zu bed\u00fcrfen fcheinen, angebracht.\nIndem ich mit Vergn\u00fcgen bekenne, durch Ru-dolphps Entdeckung zuerft zu einigen Unteriuchungen \u00fcber diefe Theile veranlafst worden zu fevn, kann ich den Wunfch nicht bergen, dafs es andern Anatomen gefallen m\u00f6ge, die hier mitgethejlten Bemerkungen und Venuuthungen durch weitere Nachforfchung und Vergleichung zu pr\u00fcfen.\nIV.\nF. Home \u00fcber den Bau der Athmungswerk-zeuge in Thieren, welche zwifchen den. Fifchen und W\u00fcrmern zu ftehen fcheinen> und in zwei Gefchlechtern derletztern Klaffe.\n(Aus den philofoph. Transact. Igl5. part. 2. p. 256 \u2014 264.)\nAlle' Thatfachen der vergleichenden Anatomie begr\u00fcnden die peberzeugung, clafs die thierifche Sch\u00f6pfung aus einer Stufenreihe befteht, und die erftere nur durch Zufam-\n1) Dies gilt meines Wiffens unter den hiel\u00e4ndifchen S\u00e4ugthieren nur noch vom Schwein, deffen Frnchth\u00e4lter ich noch nickt in feiner nat\u00fcrlichen Verbindung unterfucht habe.","page":594}],"identifier":"lit14049","issued":"1816","language":"de","pages":"590-594","startpages":"590","title":"Ueber die vordern runden Mutterb\u00e4nder in S\u00e4ugthieren","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:00.485679+00:00"}

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