Open Access
{"created":"2022-01-31T13:04:23.567278+00:00","id":"lit1405","links":{},"metadata":{"alternative":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig","contributors":[{"name":"Worm-M\u00fcller, Jakob","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig: 159-250","fulltext":[{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Die Abh\u00e4ngigkeit des arteriellen Druckes Yon der Blutmenge.\nVon\nDr. Worm M\u00fcller.\nMit zwei Holzschnitten und einer Tafel.\n\u00a7 I-\nEinleitung. Yersuchsanordnungen.\nWenn die Gef\u00e4sswand bei jedem Dehnungsgrade denselben Elastizit\u00e4tscoefficienten bes\u00e4sse, so w\u00fcrde die an jedem Orte des Gef\u00e4sssystems vorhandene Spannung nur von der F\u00fcllung desselben mit Blut abh\u00e4ngig sein. Hieraus wurde wie bekannt folgen, dass der Druck innerhalb der Gefasse \u2014 gleichgiltig, ob sich das Blut in Ruhe, oder in Bewegung bef\u00e4nde \u2014 mit der wachsenden Blutmenge zunehmen m\u00fcsste. In der That ist jedoch dieses letztere nicht der Fall ; denn die Gef\u00e4ssw\u00e4nde sind zum Theil wenigstens mit Muskeln versehen, \u00fcberall aber \u00e4ndern sie nach vorg\u00e4ngiger Reckung ihre Elastizit\u00e4t. \u2014 Wie sehr sich die hieraus hervorgehenden Ver\u00e4nderungen in der Spannungsf\u00e4higkeit der W\u00e4nde geltend machen, geht zur Gen\u00fcge aus allt\u00e4glichen pathologischen und chirurgischen Erfahrungen, und ebenso aus bekannten physiologischen Beobachtungen, so z. B. aus dem starken Absinken des Druckes und der Geschwindigkeit hervor, die nach der Durchschneidung des R\u00fcckenmarkes ohne jeglichen Blutverlust eintreten. Es wird hieraus ersichtlich, dass die Abh\u00e4ngigkeit des Blutdruckes von der Blutmenge verwickelter ist, als es auf den ersten Blick scheinen mUchlc.\nTrotz der eminenten Bedoutung, welche die L\u00f6sung dieser Frage f\u00fcr die Medicin besitzt, sind methodische Untersuchungen \u00fcber den Einfluss der Blutmenge auf den Blutdruck kaum vorhanden. Vergeblich sucht man in dom grossen Heer von Monographien und Abhandlungen Uber Aderl\u00e4sse und Transfusion","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"IGO\nL)ii. Worm Millkh,\n[574\nnach planm\u00fcssig Angestellten Versuchsreihen; nur in zwei Arbeiten, den Abhandlungen von Goltz*) und von Tappeiner**) ist diese Frage, insofern sie den Einfluss der Herabsetzung der Blutmenge betrifft, einer experimentellen Untersuchung unterworfen worden.\nDurch die Versuche von Goltz am Frosche, und die entsprechenden Tuppeiner's am Kaninchen ist festgeslellt, dass den Thieren ein sehr bedeutender Bruchlheil ihres Blutes entzogen werden k\u00f6nne, ohne dass die Geschwindigkeit des'Stromes und der Druck in den grossen Zweigen der Aorta in entsprechender Weise beeintr\u00e4chtigt wird.\nDa nun die Geschwindigkeit von dem Unterschiede der Spannungen, diese aber von dem Elastizil\u00e4tscoefficienten der Wandungen und von dem Grade ihrer Ausdehnung durch die Masse der Fl\u00fcssigkeit abh\u00e4ngen, so ist es einleuchtend, dass der Widerstand, welchen die Wandungen der Ausdehnung entgegensetzen, zunehmen muss, wenn ihre Spannung sich unver\u00e4ndert erhallen soll, trotzdem dass sich die ausdehnende Fltlssigkeits-inenge vermindert hat. Mit einem Worte, dem Blulvolumen, das die Gef\u00e4ssh\u00f6hie enth\u00e4lt, kann sich die Dehnbarkeit ihrer Wand jedenfalls bis zu einem gewissen Grade anpassen.\nObwohl nun von vornherein nicht einzusehen ist, warum das, was bei einer Verminderung des normalen Blutvolumens gilt, nicht auch bei einer Vermehrung desselben eintreten sollte, so hat dennoch die \u00e4rztliche Praxis nach beiden Bichlungen hin einen wesentlichen Unterschied angenommen. Denn sie hat sich nicht gescheut, das Blut pfundweise zu entziehen, wohl aber hat sie bei Transfusionen die sogenannte depletorische Methode angewendet, wenn jene an einem nicht schon vorher durch grosse Blutverluste ersch\u00f6pften Individuum ausgef\u00fchrt werden sollte. Diese Handlungsweise hat nur bei acuten Vergiftungen z. B. durch Kohlenoxyd ihre Begr\u00fcndung, ln diesem Falle werden wir \u00bbim Stande sein, die nachlheiligen Einfl\u00fcsse des Giftes zu eliminircn, wenn wir die Blulmasse, welcher das Gift bcigcmcngl ist, aus dem K\u00f6rper entfernen und an die Stelle desselben ein normales Blut in die Gef\u00e4sse cinf\u00fchren. \u00ab***) Wenn\n*) (ioltz. Virchow\u2019s Archiv. 29. Hel. |>. 394.\n**) Tappeincr, diese Berichte, Jahrgang 4872, p. 493.\n***) Dr. A. Eulenburg und Dr. L. Landois, Die Transfusion des Blutes. Berlin 1S66, p. 47\u201418.","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"575] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Dreckes v. n. Blutmenge. 161\ninan dagegen Bei den verschiedensten Ern\u00e4hrungskrankheiten der Transfusion eine Entleerung vorhergehen lilssl, so ruht diese Handlungsweise weniger auf Beweisen, als auf traditionellen Anschauungen.\nUm die Haltbarkeit derartiger Ansichten zu pr\u00fcfen, zugleich aber um die im physiologischen Laboratorium gebr\u00e4uchlichen ^Methoden praktisch kennen zu lernen, habe ich im Sommer tST^fin physiologischen Institute zu Leipzig ein Paar bez\u00fcgliche \"Versuche ausgef\u00fchrt. Da diese Versuche f\u00fcr die vorliegende Frage in vielfacher Hinsicht Interesse darboten, habe ich dieselben auf Wunsch des Herrn Professor Ludwig im Sommer 187?'\\) fortgesetzt.\nMeine Versuche sind siimmllich an Hunden ausgef\u00fchrt. Da es in meiner Absicht lag, ein im Verh\u00e4ltnisse zum K\u00f6rpergewicht ' m\u00f6glichst grosses Blutquantum einzuspritzen, habe ich kleine Versuchstiere ausgewahll. Um einen Maassstab f\u00fcr die Beurteilung der eingef\u00fchrlen resp. der entleerten Blutmenge zu gewinnen, wurden die Hunde zuerst gewogen, um das einge-f\u00fchrle resp. das entleerte \u00dflulvolumen in Prozenten des K\u00f6rpergewichtes ausdr\u00fccken, und verschiedene Versuchstiere untereinander vergleichbar machen zu k\u00f6nnen.\nDie eine a. carotis wurde mit einem Hg.-Manometer verbunden, das die Ver\u00e4nderungen des Standes auf einen mit bekannter Geschwindigkeit forllaufenden Papierstreifen ununterbrochen aufschrieb. Nachdem der Blutdruck l\u00e4ngere Zeit hindurch notirt, und somit die Grenze seiner normalen Schwankungen erkannt war, wurde eine vena juguluris ge\u00f6ffnet, und in dieselbe eine Can\u00fcle eingcf\u00fchrl.\nGleichzeitig wurde ein grosse r Hund verblutet, das entleerte Blut defibrinirt, sorgf\u00e4ltig filtrirt, und in einem von warmem Wasser umgebenen Gefilsse auf eine Temperatur von 38\" bis 39\u00b0 C. w\u00e4hrend der ganzen Versuchszcit hindurch gehalten.\nDie ebenfalls auf 38\u00b0 C erw\u00e4rmte Spritze, mit deren Hilfe die Blutinjeclioncn in die vena jugularis geschahen, fasste 42 Ccm. Blut; es wurde in allen F\u00e4llen, in denen nichts Specielles angef\u00fchrt ist, von dem Inhalte der Spritze 40 Ccm. transfundirt. Den Rest von 2 Ccm. Hess ich in der Spritze zur\u00fcck, um die Uebcrf\u00fchrung einer kleinen Menge von Schaum zu vermeiden, die aus dem defibrinirlen Blute aufgcsliegcn war.\nBovor ich auf die Beschreibung der Vorsucho oingchc, will\ni<","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"Du. Worn M\u00fcller,\n102\n[5 7 G\nicli kurz or\u00fcrlern, warum ich mich auf die Aus wert hung des Druckes in der Ca rolis beschrankt habe, welche Momente bei der Analyse dieser Druckmessungen haupts\u00e4chlich ber\u00fccksichtigt, und welche Versuchsmodificationen eingef\u00fchrt worden sind.\nDie Bestimmung des Blutdruckes in der a. carotis empfahl sich vor derjenigen anderer VVerthe z. B. des Druckes in einer Vene oder der Geschwindigkeit in einer Arterie nicht allein wegen der bequemen Ausf\u00fchrung der Messung, sondern auch darum, weil der Druck, der in der a. carotis vorhanden ist, be-knnnlcrmassen sehr ann\u00e4hernd in allen \u00fcbrigen grossen Arterien des Aortensystems besteht. Somit wird durch diese Bestimmung die Druckh\u00f6he gemessen, unter welcher das Blut in die Capilla-ren des Aortenbaumes eindringt, jedenfalls also eine der wichtigsten Constanten, welche die Energie des Stromes bedingen.\nWenn man den Druck als Erkenntnissmittel verwendet, so ist zu beachten, dass derselbe auch in der Norm stets innerhalb gewisser Grenzen schwankt. Darum kann ein Anwachsen des Druckes nur dann als die Folge einer von dem Beobachter will-k\u00fchrlich eingef\u00fchrlen Bedingung angesehen werden, wenn der mittlere Druck so lange auf einem h\u00f6heren Werthe verweilt, als die neue Bedingung wirksam bleibt, wenn also namentlich beim Eintritte von Schwankungen die unteren und oberen Grenzen derselben augenf\u00e4llig h\u00f6her liegen als vorher. Selbstverst\u00e4ndlich ist es demnach, dass man den Druck nicht blos w\u00e4hrend und unmittelbar nach der Einspritzung, sondern auch einige Zeit nach derselben beobachtet. Denn das Ansteigen der Aortenspannung, welches w\u00e4hrend der Einspritzungen selbst stattfindet, kann f\u00fcr unsere Frage von keinem Belange sein, weil zu der genannten Zeit der Strom des Blutes zum Herzen eine neue Beschleunigung erf\u00e4hrt,\" in Folge welcher das den Ventrikeln zu Gebote stehende resp. das von dem linken in die Aorta geworfene Blutvolum anwachsen muss.*)\nAus der gemessenen Druckh\u00f6he, unter welcher das Blut in die Capillaren des Aortcusystems eindringt l\u00e4sst sich, wie es scheint auch einiger Aufschluss gewinnen Uber die Spannung im\n\u2666) Dass man hei dem Studium der Druckverh\u00e4ltnisse nach den Blut-cnllccrungon nach \u00e4hnlichen Grunds\u00e4tzen zu verfahren hot, bedarf keiner Er\u00f6rterung.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"577] \u00dcibAriiXngigkkit d.aiitkribllknDiiuckksv.i\u00bb. Bi.iitmbnuk. 103\nVenensyslcmc und Uber die in der Zeiteinheit durch das Herz gef\u00fchrte Blulinenge. Der arterielle Druck wird ja geregelt durch die Gr\u00f6sse des mittleren Widerstandes (Reibung und Druck im entgegengesetzten Sinne des Ausstr\u00f6mons an don Uebergilngen der Arterie in die Capillarcn) und andererseits durch das Blul-volum, welches in der Zeiteinheit aus dem Herzen in die Aorta Uberslr\u00f6mt. Eben deshalb kann man aus dem Stande der Druckh\u00f6he in der a. carotis mit einem gewissen Grade von Wahrscheinlichkeit erschlossen, ob durch die Vermehrung des Blutvolums eine erh\u00f6hte Spannung in dem Venensyslern eingetreten ist. Ist dieses geschehen, so wird sie sich auch als eine Erh\u00f6hung des Widerstandes gegen den aus der Aorta \u00fciessenden Strom \u00e4ussern, und zugleich wird sie einen vermehrten Zufluss zum Herzen veranlassen, weil der Lungenaspiration \\yegen der Druck innerhalb der diastolischen Ventrikel immer unterhalb des atmosph\u00e4rischen steht. Es w\u00fcrde somit die Geschwindigkeit und auch der Querschnitt des Stromes zum Herzen proportional mit dem Druck in den Venen wachsen. Durch diese und \u00e4hnliche Betrachtungen, welche ira Laufe der vorliegenden Untersuchung sich von selbst aufdr\u00e4ngen, ist es klar, wie werthvoll es sein w\u00fcrde, Uber die Spannung in den Venen direct unterrichtet zu werden. Da nun aber, wie bekannt, die jetzige Technik der Physiologie keine andauernde Messung der Druck\u00e4nderungen in den Venen gestattet, so habe ich mich nach anderen Hilfsmitteln umgesehen, um die F\u00fcllungs-grade in den Venen, in den Capillar en und in den kleinen Arterien sch\u00e4tzen zu k\u00f6nnen. Als ein solches Hilfsmittel ist anzusehen die k\u00fcnsllichc Einleitung von Druck\u00e4nderungen mittelst verschiedener Methoden, wie z. B. Druck auf Leib, Bewegung dei Extremit\u00e4ten, Reizung sensibler Nerven, Erstickung. Es wurde also gepr\u00fcft, ob die hierdurch hervorgebrachten Aenderungen nach der Transfusion innerhalb anderer Grenzen als vorher auf-treten. Die hierdurch erhaltenen Aufschl\u00fcsse suchte ich durch die nach dem Tode des Thiorcs vorgenommene Section zu erg\u00e4nzen, woboi ich insbesondere die Blutgef\u00e4sse der verschiedenen Gowebe und Organe sorgf\u00e4ltig untersuchte. Ferner habe ich mein Augenmerk auf etwaige Exsudationen gerichtet und zugleich in einigen Versuchen den Einfluss der vermehrten Blutmenge auf den Lymphslrom untersucht.","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"164\tDr. Worm M\u00fcllbr,\t[578\nlis wurde in diesen Versuchen der ductus ihoracicus er\u00f6ffnet, die ausfliessende Lymphe vor, wiihrend und nach den Einspritzungen aufgesammelt und auf ihre festen Bestnndtheile unlersueht.\n\u00a7 2.\nVersuche.\nDie Versuche, welche ich ausgef\u00fchrt habe, lassen sich in folgende zwei Hauplgruppen zusammenfassen.\nI.\tVersuche Uber die Aenderung des Blutdruckes in der a. carotis mit zunehmendem Prozentgehalt des K\u00f6rpers an Blut.\nII.\tVersuche Uber die Aenderung des Druckes in der a. carotis mit der Abnahme der prozentischen Blutmenge des K\u00f6rpers.\nI.\nVersuche \u00fcber die Aenderung des Blutdruckes in der a. carotis mit zunehmendem Prosentgehalt des K\u00f6rpers an Blut.\nDie Versuche dieser Gruppe k\u00f6nnen in zwei Abtheilungen gebracht werden.\n1. Die Vermehrung des Blutes geht von der normalen Blutmenge aus.\n?. Der Vermehrung des Blutes geht ein Aderlass voraus. Abtheilung 1.\nDie Vermehrung des Blutes geht von der normalen Blut menge aus.\nDie hierher geh\u00f6rigen Versuche bilden den Ausgangspunkt und in vielfacher Hinsicht das Fundament der ganzen Untersuchung.\nEs schien mir von wesentlichem Belang, zun\u00e4chst die Druckverhilllnis.se unter den einfachsten Versuchsbedingungen zu sluiliren. Dieser Zweck wird wohl am besten dadurch erreicht, dass man die nn. vago-sympnthici und zugleich das Hals-","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"579] DibAbii\u00e4ngigkkitd. aktbriellen Druckes v. d. Blutmbngb. 165\nmark durchschneidcl, weil nun die St\u00f6rungen, welche von Seiten der nerv\u00f6sen Centren der Gebiss- und Scelelmuskcln auftreten, zum gr\u00f6ssten Theil ausgeschlossen sind. Ich habe deshalb\na)\tBluteinspritzungen in Thiere gemacht, denen die vago-sympalhici und das Halsmark durchschnitten waren, bevor ich\nb)\tdieselben Versuche an unversehrtem Thiere ausf\u00fchrte.\nln den Beobachtungen, in welchen nn. vago-sympalhici\ndurchschnitten waren, geschah die Durchschneidung des Halsmarkes nach der im physiologischen Institute zu Leipzig \u00fcblichen Methode; der Blutverlust war sehr gering, die Wunde wurdo nach vollendeter Operation lamponirt. ln silmmtlichen Versuchen wurde mit Sorgfalt darauf geachtet, ob eine Blutung durch die Wunde im Laufe des Versuches stattfand; es stellte sich heraus, dass in s\u00e4mmtlichen hier beschriebenen Versuchen keine nennenswerthe Blutung einlrat.\nAnstatt einer Wiedergabe des gesammten Details der einzelnen Versuche ziehe ich es vor, die wichtigsten Data jedes derselben in tabellarischer Uebersicht zu geben.","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"Dr. Worm M\u00fcller\n[580\nVersuch I. K\u00f6rpergewicht 3,a Kilogramm.","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"581] Dut Abh\u00e4ngigkeit t>. arteriellen Druckes v. \u00bb. Blutmenge. 1(>7\nAnmerkung. Um jedos Missverst\u00e4ndnis.-; der vorstehenden Tabelle zu lieben, dient folgende Erl\u00e4uterung :\nDie erste Vertiealreihe enth\u00e4lt, die Vcrsuchsonordnungcn und die Druckh\u00f6hen im Laufe der Zeit vor der ersten Einspritzung, die zweite Vertiealreihe (0) den Druck (27lnm) unmittelbar vor der ersten Einspritzung, die dritte Vorlicalrcihe (I) die verschiedenen Druckh\u00f6hen nach der ersten Einspritzung, die vierte Vcrticalrciho (II) dio verschiedenen Druckh\u00f6hen nach der zweiten Einspritzung u.s. w. \u2014 Die drei Horizontalreihen mit fetten Zahlen geben die Druckh\u00f6hen (Millimeter), die drei Horizontalreihen mit kleinen Zahlen, die entsprechenden Zeiten (Secunden) an; die oberste Horizontalreihe mit fetten Zahlen die Druckh\u00f6hen am Schl\u00fcsse jeder Einspritzung, die oberslo (entsprechende) Horizontalreihe mit kleinen Zahlen die Zeitdauer der Einspritzung, die zweite Horizontalreihe mit fetten Zahlen den Maximaldruck nach jeder Einspritzung, die zweite Horizontalreihe mit kleinen Zahlen die Zeit (vom Schl\u00fcsse der Einspritzung gerechnet), welche verging, bis der Maximaldruck erreicht wurde, die dritte Horizontalreihe mit fetten Zahlen die Druckh\u00f6he unmittelbar vorder n\u00e4chstfolgenden Einspritzung, die dritte Horizontalreihe mit kleinen Zahlen die Zeit (vom Schl\u00fcsse der Einspritzung gerechnet), welche verging, bis dieser Druck notirt wurde. Zwischen der obersten Horizontalreihe mit fetten Zahlen und derselben Reihe mit kleinen Zahlen ist eine Horizontalreihe eingeschaltet, deren Zahlen auf den Grenzen zweier Verticalreihcn stehen. Diese repr\u00f6senlircn die Differenzen des Druckes unmittelbar vor einer Einspritzung und am Schl\u00fcsse derselben; so ist z. B. die Zahl 16 zwischen I und 11 die DifTerenz der Druckh\u00f6he unmittelbar vor der zweiten Einspritzung (t9ll,m) und derjenigen am Schl\u00fcsse der zweiten Einspritzung (36mm). \u2014 Unter den Horizonlalreihcn sind mit englischen Zahlen die Zuw\u00e4chse der Blutmenge in Prozenten des K\u00f6rpergewichts angegeben ; die Zahl t ,02 pC. ist also z. B. die Zunahme nach der ersten Einspritzung, die Zahl 2,01 pC. die Zunahme nach der zweiten Einspritzung (ebenfalls von 40 \u00ab\u201d). Diese Berechnung ist selbstverst\u00e4ndlich nicht ganz richtig, haupts\u00e4chlich deshalb, weil das Blut ein erheblich gr\u00f6sseres spectflschcs Gewicht als Wasser hat; dieser Fehler ist aber, wie es sich im Laufeder Versucho von selbst ergiebt, ohne Bedeutung: er kann, wenn es n\u00f6thig w\u00e4re, sch\u00e4tzungsweise corrigirt werden.\nAus den Zahlen der Tabelle geht hervor:\ner. ln der Zeit vom Beginn bis zum Ende der Einspritzung nimmt der Druck zu. Diese Zunahme ist in weiten Grenzen unabh\u00e4ngig von den Quotienten aus dem eingespritzten Blutvolum in das K\u00f6rpergewicht : Sie schwankte bei einer Vermehrung des Blutes von 1,0;l bis zu 12,24 Prozent des K\u00f6rpergewichts, im Allgemeinen zwischen 22 und 30\"\"\u201c; einmal ist sie aber niedriger = 1\t\u2014 nllmlich bei der Vermehrung der Prozcntznhl dos\nBlutes von 1,03 bis 2,0\u201e und zweimal h\u00f6her, nllmlich 39\"\"\" bei VII und 38mm bei X. Oberhalb des Quotienten 12,3C ist die Zunahme erheblich geringer, so l!mi\" bei XIII und 3ram bei XV.","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168\nDr. Worm M\u00fcller,\n[582\nAuf don ersten Blick hat es den Anschein, als ob die Drucksteigerung, welche wahrend der Einspritzung zu Stande kommt, gesetzmassig nbn\u00e4lune, wenn die vor dem Beginn derselben vorhandene Druckh\u00f6he gewachsen ist. Bei n\u00e4herer Betrachtung erweist sieh jedoch eine solche Annahme als unzul\u00e4ssig. *)\nfj. Nach vollendeter Einspritzung sinkt der Druck ab, aber er steigt kurze Zeit nachher wieder an. Dieses Wachsthum, welches ich das zweite nennen werde, ist in jeder Hinsicht sehr unregelmassig; zuweilen fehlt dasselbe vollst\u00e4ndig, namentlich nach Einspritzung II, 111 und X.\n\u25a0/. Auf dieses zweite Wachslhum folgt ausnahmslos ein Absinken des Druckes. Die Beobachtung der auf dem unendlichen Papierslreifen nolirten Drucke, ergiebl, dass das Absinken des Drucks nach einer Curve gehl, welche im Allgemeinen ihre Con-vexitat gegen die Abszisse wendet. Ob sie sich dieser asymptotisch anschliessl oder ob sie nur bis zu einem bestimmten Punkt geht, der durch den Quotienten des vermehrten Blutvolums in das K\u00f6rpergewicht bestimmt ist, lasst sich nicht mit Sicherheit angeben, weil in den gew\u00e4hlten Zeitabschnitten immer noch ein Sinken bemerkbar ist.\nDa nun fast stets ein solches Sinken mehr oder weniger deutlich zu beobachten war, so folgt hieraus, dass der Gang des Druckes, welcher durch die aufeinanderfolgenden Einspritzungen erzielt wird, zum Theil in der Hand des Beobachters liegt. Ob durchweg, wenn man die Zeit zwischen je zwei Einspritzungen lang genug w\u00e4hlt, bleibt allerdings fraglich. Nach den Ergebnissen der drei ersten Bluteinspritzungen k\u00f6nnte man es allerdings glauben, denn unmittelbar vorder zweiten Einspritzung (II)\n*) Aus der Tabelle ergiebt sich, dass das Anwachsen des Blutdruckes vom Beginn bis zum Ende der Einspritzung folgender Maassen geschieht.\nBei einer Zunahme der prozenlischen Blutmenge von\n3,13 zu 6,18 wuchst der Druck von 54 auf 84, also um 30mm\n7,it -\t8,24\t-\t-\t58\t-\t85,\t_\t_ 27mm\n8,24 -\t9,24\t-\t-\t01\t-\t89,\t- _ 28IDm\n12,30 - 13,39\t-\t\t79\t-\t90,\t.\t- -H mm\n14,42 - 14,45\t-\t-\t109\t-\tHS,\t3mm\nDie Abweichungen sind\taber zahlreich,\t\tso z.\tB.\tbei\teiner Zunahme\nprozenlischen Blutmengc von 0,18 zu 7,21 wuchst der Druck von\t\t\t64 auf 103,\t\t\talso um 89mm\n9,27 - 10,8\t-\t-\t105\t-\t4 43,\t- 38mm\n1 1,33 - 12,30\t-\t-\t-\t115\t-\t138,\t- 23mm","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"583] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Dreckes v. d. Blutmbngk. 169\nwar der Druck 4 9mm, unmittelbar vor 111 15ml\", unmittelbar vor IV 18\"\"\". Im Verlaufe des Versuchs \u00e4nderte sich jedoch der Sachverhalt in einer Weise, durch welche die ausgesprochene Ver-muthung mindestens sehr unwahrscheinlich wird. Von der 4. Einspritzung an ist n\u00e4mlich eine wachsende Steigerung der entsprechenden Drucke nicht zu verkennen, vorV 42\"\"\", vor VI54'\"'\", vor VII 64, vor'VlII 58, vor IX 61, vor X 105, vor XI 57,*) vor XII 115, vor XIII 79 (!), vor XV 109\"\"\" und 159 Secunden nach XVI 120\"\"\"; (1 Minute nachher noch 112\"\"\").\n\u00d4. Das Maximum, auf welches der Druck durch die steigende Blulmenge gebracht werden kann, erreicht alltn\u00e4hlig eine obere Grenze. 1st der Druck auf dieser an ge langt, so kann er durch die fortgesetzte Vermehrung des Blutes nicht weiter emporgelrieben7 werden; der Werth, auf welchem er trotz fortdauernden Wachsthums des Blutgehalles stehen bleibt, liegt in der N\u00e4he der normalen Druckh\u00f6he, die das Thier vor der Durchschneidung des Halsmarkes daibot. So betrug der Druck am Schl\u00fcsse der zehnten Einspritzung 143mm, er wurde nach den folgenden nicht mehr Ubertrofl'en ; die Druckh\u00f6he und der Verlauf derselben sind nach XIII, XIV, XV, XVI im Wesentlichen identisch ; so betrug z. B. 207 Secunden nach XIV der Druck 109 und 219 Secunden nach X4V der Druck 112mra.\ne. Besondere Erw\u00e4hnung verdient eine Ihatsache, welche aus der vorgelegten Tabelle nicht ersichtlich ist; sie bestand darin, dass die Excursionen des Pulses w\u00e4hrend jeder Einspritzunggr\u00f6sser wurden, woraus hervorgeht, dassdic Leistungsf\u00e4higkeit des Herzens bis zum Ende des Versuches ungest\u00f6rt erhalten blieb, und dass die Triebkr\u00e4fte des genannten Organs in der Zeit zwischen je zwei Einspritzungen keineswegs bis zu ihrem Maximum in Anspruch genommen waren.\nDie Temperatur des Versuchslhieres \u2014 im rectum gemessen \u2014 betrug Anfangs 36,5\u00b0 C., im Verlaufe des Versuches\n\u00bb) Die zwei Zahlen 107mnl (vorX) und67mn> (vor XI) illustriren sehr deutlich das continuirlicho Sinken im Laufo der Zeit noch der Einspritzung ; das Intervall zwischen IX und X betrug nur 86 Secunden (deshalb die verli\u00e4ltnissm\u00e4ssig grosso Druckh\u00f6ho I07ram), w\u00e4hrend das Intervall zwischen X und XI 517 Secunden betrug. Andererseits d\u00fcrfte die relativ grosso Druckh\u00f6he, 67\"\u201cm bei 517 Secunden nach der Einspritzung darauf hinweisen, dass jetzt eine permanente Vermehrung des Druckes cingo-treten war.","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nDr. Wor\u00ab M\u00fcller,\n[584\nsank sie allm\u00e4hlig auf 33\u00b0 C. Diese Erniedrigung der K\u00f6rperwarme isl wahrscheinlich dadurch bedingt, dass die Temperatur des eingespritzlen Blutes zwischen 22\u00b0 und 23\u00b0 C. schwankte. Aus diesem Grunde erschien es nolhwendig, bei den sp\u00e4teren Versuchen k\u00f6rperwarmes Blut zur Einspritzung zu verwenden.\nSection. Die Haut \u00fcberall bleich, nur die gr\u00f6sseren Haul-venen gef\u00fcllt. Einige Muskeln des R\u00fcckens, des Halses und der Bruslgegend injicirl, die \u00fcbrigen Muskeln dagegen von normalem Aussehen. Zwei Extravasate in der Nackengegend \u2014 ein subcutanes und ein inlermusculares. Ihr Volum betr\u00e4gt zusammen h\u00f6chstens fO C. Cm. Substantia compacta der Knochen weiss, die Substantia spongiosa deutlich, aber nicht \u00fcberm\u00e4ssig injicirl. Das Gehirn- und R\u00fcckenmark boten nichts Bemerkens-werthes dar. Rechte Herzkammer und rechte Vorkammer dagegen stark mit Blut gef\u00fcllt, ebenso vena cava superior und inferior. Linke Herzkammer und linke Vorkammer dagegen verh\u00e4ltniss-miissig wenig blutreich. Die Lungen an der Basis hypostatisch. Die Ged\u00e4rme ein wenig injicirl ; die grossen Venen des Magens stark mit Blut gef\u00fcllt, die Arterien des Magens dagegen blutleer. Milz und besonders Leber stark injicirl, die Corticalsubstanz der Nieren ziemlich bleich, in der massig injicirten Marksubstanz kleine, slecknadelkopfgrosse Extravasate. \u2014 Dieses Resultat der Section ist r\u00e4lhselhaft'genug. Denn trotz der Einspritzung eines Blulquanlums, das wenigstens 16,5p.C. des K\u00f6rpergewichts betrug, also trotz einer Blutmenge, die mit Hinzurechnung der urspr\u00fcnglichen auf mindestens 23 p.C. des K\u00f6rpergewichts zu sch\u00e4tzen ist, wurden im Cadaver weder irgendwo erhebliche Blut\u00fcberf\u00fcllungen, noch gr\u00f6ssere Blutextravasate, noch auch ser\u00f6se Exsudalionen beobachtet.","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Yersnch H. K\u00f6rpergewicht 4,79 Kilogramm.\n585] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Blutmengk. 171\n1\n\u2022C\nE \u00ab \u00ab\no Kg\nO B'C\noo \u00ab \u00bb\ng\n>\ns g>\n\u00ab a\n\u2014 M\n|*c\nfi-\nll\n\u00e4|\ns\n2^ t\u00e9 \u2014 \u00ab c\nIjS\n\u201c\u2022at S\u201d s\n\u00a3 f 3 i-o S\n3 =) 52 a \u00a9 \u00b0\nq\"\n.3 S \u00abS \u00cb g\nT3 \u00a9\n. CO\nS oc\nSg\n5t\nv S o WJ \u2022O \u25ba c a\na \u00ab N <d a .t\u00ee\n\u2019S j3 \u00a3 C g CL\nS \u00a9 g\no t- C\n\u2022S 8 *\nu .S,\n\u00a3\u2022=. N P-O\nO .S\u00abm\nO \u00a3\nS\u00bb\nII\n2r\nH S-\na a\n\n\u25bas\ns-\u00ae\n\u2022\u00b0 a \u2019S .S \u00fbb\nif s\n0-2 js\nC <D U\nS\u2019C a\n,. \u00bb co\no > \u2022\u00a3\nw\nP 6\nV <D U -O\nS\n|3 \u2022g m \u00fb 2 s \u00a7 D22\nS ci.\nS SB\n^ ^ w\n\u2022s\n<D I\n60 &\nC P? .\nm m : t: \u00abi \u201c*\n\u00abg\u00ae 5 S 00\n- Sri\na a -P \u00ab*\u2022? * s \u00ff\natJ \u00ef\u00ef\n<D _ m\nEc w\na? c\u00e2\n\u2022Sg|\n\u00a7\u00a72\n5.3\nSi\nS\nS\nS\noc\ttt s. 0 te t\u00f9 \u2022S*a o |SSP\t\t93\t00 c** \u2022\u00bb\tR l-\u2019\nO CO\ta Se te ai s\t\t129\t00\ts h-\nO CO\t132\t(A \u00abN\t117\to\tCl f\u00bb O\nO\t40\t\u00abO\tS\tCO\ts\n\t\t\t\t\tIf.\nO CO\ts\tCH\tO r-\tm CO\t3 tcT\nO CO\t00 b*\t>o CH\ts\t\u2022H CO\t? \u2022j**.\nO CO\tS\tCO\t00 Tf\t;\tX CO\n30\tS\t-ir\tCO rj<\tco \u00abo\tR es\n30\ti-r\u00e2 \u00ae |J5?\t\t\t*\u2666 CO\t?\n\togS\t\t\t\t\nO \u00ab0\t\u00ab> \u00e0) \u2022 \u00abM\u00bb isle\t\t8\to O\t3 o\"\n*.5 \u00fbi\nS|ss_\nSffgs\nE.ts \u00a3 o.\n=\nsi g\u00ab\nsa-g\nSaa 5\nO .O \u00ae -p4\n2 tN o.\n4sr\nfli\n* 5\n5, \u2022= .. -5 o\n? g t &\u00a3\nr \u201cSo . o g 1 .3\nEt) \u0153 3 ^\nQ 3:2","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nDr. Worm M\u00fcller,\n[586\nUm Complicalioncn m\u00f6glichst zu vermeiden, war in diesem Versuch die lnjeclionsdauer constant 30 Secunden, die Intervalle zwischen den Einspritzungen variirten mancherlei Zwischenf\u00e4lle wegen zwischen 2 bis 3 Minuten.\nDurch diese Cautelen sind die Erscheinungen desselben viel regelm\u00e4ssiger als diejenigen des vorhergehenden.\nu. Auch dieser Versuch zeigt, dass die Zunahme des Druckes vom Beginn bis zum Ende der Einspritzung in weiten Grenzen unabh\u00e4ngig ist, ebensowohl vom Quotienten aus dem vermehrten lllutvolum in das K\u00f6rpergewicht, wie auch von der unmittelbar vor Beginn der Einspritzung vorhandenen Spannung.*)\n,3. Das zweite Wachsthum nach dem Schl\u00fcsse der Einspritzung ist ebenso wie im vorigen Versuche unregelm\u00e4ssig und nicht immer vorhanden.\ny. Auch hier geht das Absinken des Druckes, welches jenseits des Druckmaximums eintritt, nach einer Curve, die im Allgemeinen ihre Convexil\u00e4t gegen die Abszisse richtet. Es erfolgt dasselbe aber langsamer als beim vorigen Thiere. Auf welchem Punkte sich der Druck nach jeder der aufeinanderfolgenden Einspritzungen schliesslich einstellt, l\u00e4sst sich wegen des kurzen Intervalls zweier aufeinanderfolgender nicht angeben. So viel steht jedoch fest, dass sich der Druck mit dem wachsenden Blutgehalt dauernd erh\u00f6ht. Dieses geht hervor aus den Erscheinungen, die nach der letzten Einspritzung einlreten : 478 Secunden nach derselben war die Spannung von 127 auf 93 gesunken; auf dieser H\u00f6he hielt sie sich aber im Laufe der folgenden 10 Minuten so gut wie constant.\n\u00f4. Auch in diesem Versuche bewirkt oberhalb eines gewissen hier \u00f6,88 betragenden Werthes des Quotienten aus dem vermehrten Blutvolum in das K\u00f6rpergewicht eine fortgesetzte\n' Bei einer Zunahme der prozontisclien Blutmengo von 2,52 zu a,36, w\u00e4chst der Druck von *3 auf 67 (Steigerung 24;\n3,36 - 1,20,\t-\t-\t-\t-\t48 -\t69 ;\t-\t21)\n4,2\u00ab - 3,04,\t-\t-\t-\t-\t38 -\t81 (\t-\t23)\n5,04 - 3,SS,\t-\t-\t-\t-\t76 -\t105 (\t-\t29)\n5,88 - 6,72,\t-\t*\t\t- 104 -\t128 (\t*\t24)\nOberhalb des Quotienten 6,72 resp. oberhalb der Spannung 117 scheint diese Zunahme geringer zu werden, denn\nhei einer Zunahme dcrjirozenlischon Blutmengo von 6,72 zu 7,56 Druck von 117 zu 133 (Steigerung 16)\n7,36 - 7,73\t-\t- 129 - 127 (\t-\t3)","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"587] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Blutmkn\u00fce. 173\nErh\u00f6hung desselben keine weitere Steigerung des Druckes. Die Dr\u00fccke am Schl\u00fcsse der 8le\", 9U\u201c und 10te\u201c Einspritzung sind ungef\u00e4hrgieich, ebenso auch, was die Durchmusterung der Zahlen des Versuchsprolokollcs ergiebt, die Dr\u00fccke in den entsprechenden Zeiten nach den Einspritzungen; 70 Secunden nach VIII war der Druck 120,\u2014 78 Secunden nach IX 129, \u2014 98 Secunden nach X (nur 8 Ccm. Blut eingesprilztj 100.\ne. Die Gr\u00f6sse der Pulsexcursion hatte w\u00e4hrend der Dauer des Versuches im Allgemeinen eher zu- als abgenommen; die Frequenz blieb zu allen Zeiten dieselbe. Dasselbe gilt f\u00fcr die Temperatur, welche durchweg 36\u00b0 betrug.\nUm Uber die F\u00fcllung des ven\u00f6sen Systems einen Anhaltspunkt zu gewinnen, wurden einige Zeit nach der letzten Einspritzung passive Bewegungen der hintern Extremit\u00e4ten (12\u201415 Secunden hindurch) ausgef\u00fchrl; der Druck, welcher vor diesen auf99mm gestanden, stieg w\u00e4hrend der Bewegung nur auf 101 bis 102mm und sank unmittelbar nachher auf 93 mm. Das Resultat fiel also nicht zu Gunsten der Annahme einer \u00fcberm\u00e4ssigen Ueberf\u00fcllung des ven\u00f6sen Systems aus.\nN\u00e4chstdem erschi\u00e8n cs mir nicht unwichtig, zu pr\u00fcfen, ob durch die Vermehrung der Blutmenge elw-a eine L\u00e4hmung der Gef\u00e4ssmuskeln bedingt worden sei. Nach den Erfahrungen von Lauder Brunion, Genersich u. A. ist es bekannt, dass die kleinen Arterien auch nach der Durchschneidung des Halsmarks rhythmische und tonische Contraclionen zeigen ; das Aufh\u00f6ren dieser Gontractilil\u00e4t musste einen nicht unbedeutenden Einfluss aus\u00fcben k\u00f6nnen. Um mich von dem Zustande der Reizbarkeit der Gef\u00e4ssmuskeln zu \u00fcberzeugen, habe ich in diesem und den vorhergehenden Versuchen einige Zeit nach der letzten Einspritzung die k\u00fcnstliche Respiration wiederholt unterbrochen. Im Gegensatz zu den Angaben von Dogiel und h'owalesky trat nahezu regelm\u00e4ssig fast unmittelbar nach dem Aufh\u00f6ren der k\u00fcnstlichen Alhinung ein Sinken des Druckes auf, welches w\u00e4hrend der Erstickung conlinuirlich steiler wurde. H\u00e4ngt diese Erscheinung von einer Ver\u00e4nderung im Zustande der Gef\u00e4ssmuskeln ab, so w\u00fcrde sie bedeuten, dass wahrend der Erstickung der Nachgiebigkeilsgrad der Muskeln gr\u00f6sser als vor ihr gewesen sei. Keinen-falls w\u00fcrde sie also f\u00fcr einen Verlust der Gontractilil\u00e4t in Folge der Bluteinspritzung sprechen. Ich bin jedoch nicht geneigt, auf dieser Annahme zu bestehen, um so weniger, als ich in diesen","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\tDu. Worm M\u00fcller,\t[588\nBeobachtungen keine Erfahrung Uber den Einfluss der Suffoka-lion vor der k\u00fcnstlichen Vermehrung des Blutes besitze.\nEine \u00dcbersichtliche Darstellung des Druckverlaufs in diesem Versuche giebt der folgende Holzschnitt.\n10.\nMin. ,\nV\n-f*-\nJi-\u00a3-\nE 1!\nJL\nJO\tSO\nE \u00fcber der Abszisse bedeutet Erstickung.\n50\n40","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"589] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Blctme.nge. 175\nAuch die Section ergab \u00e4hnlich dem vorigen Versuche keine Blutstauung, wie ich sie im Verh\u00e4ltniss zu der eingesprilzten Blutmenge erwartet hatte, und keine gr\u00f6sseren Extravasate; auch waren keine Blutungen aus der Wunde in der Nackengegend eingetreten.\nOb es wiihrcnd des Lebens zu Oedemen und ser\u00f6sen Erg\u00fcssen gekommen war, konnte nach dem Tode in diesem und in dem vorigen Falle nicht ermittelt werden, weil ich die Thierc im gefrorenen Zustande nach W. \u00fcraune\u2019s Methode secirt hatte. Nach den Versuchen wurden die Hunde erstickt, arleria carotis und vena jugularis unterbunden, die Wunden zugen\u00fcht, die Leichen in einen Eiskasten gelegt, 2 Tage nachher in St\u00fccke zerschnitten und diese makroskopisch und mikroskopisch untersucht. Die St\u00fccke wurden nachher zuerst in ges\u00e4ttigte L\u00f6sung von doppelt chromsauerem Kali, sp\u00e4terhin in Alkohol gelegt und nochmals untersucht. Durch diese Methode bekommt man allerdings einen sehr guten Ueberblick \u00fcber den F\u00fcllungsgrad der Venen, aber ser\u00f6se Exsudationen und insbesondere ser\u00f6se Infiltrationen treten nicht deutlich hervor. Ich habe desshalb diese Methode als eine f\u00fcr meine Untersuchung nicht zweckm\u00e4ssige aufgegeben.\nEs galt nun den Einfluss der Bluteinspritzungen auf die Exsudationen deutlich und sicher festzustellen. Zu dem Ende war eine sorgf\u00e4ltig angestellle Section unmittelbar nach dem Tode des Thieres mit besonderer Ber\u00fccksichtigung der Lymph- und Chylusgef\u00e4sse, etwaiger ser\u00f6ser Infiltrationen etc. erforderlich; ausserdem schien es mir von Wichtigkeit, am Leben des Thieres die Abh\u00e4ngigkeit der Lymphabsonderung von der Biutmenge zu erforschen.\nVersuch III. Der Hund wog 4050 Gramm. Hechte a. carotis mit dem Quecksilbermanometer verbunden, durch die rechte v. jugularis wurde Curare eingespritzt, k\u00fcnstliche Athmung eingeleitel. Ductus thoracicus ge\u00f6ffnet, eine Can\u00fclc eingesetzt. Die Lymphe wurde in kleinen calibrirlen l'robegl\u00e4sern aufgcsammcll, von denen jedes 15cm fasste. Dos R\u00fcckenmark in der H\u00f6he des | zweiten Halswirbels durchschnitten. Der Druck in a. carotis sank nach der Durchschneidung des Markes im Laufe von 29 Minuten von HO\"\"\" auf 23 und blieb darauf in der folgenden Minute stehen. Da mir centrifugirles Hundeserum zu Gebote stand, so habe ich, um den Einfluss des Serums mit dem des","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"17\u00ab\nDr. Wohm Miiu.KR,\n[590\nGesammtblutes nuf Druck und Exsudation zu vergleichen, zuerst 6 Einspritzungen von Serum, das auf 36\u00b0 C. erw\u00e4rmt war, durch die vena jugularis nusgefUhrt, bevor ich defibrinirtes, auf 3()\u00b0 C. erw\u00e4rmtes llundeblut \u2014 9 Einspritzungen \u2014 in-jicirle.\nDie Ergebnisse des Versuchs sind in der folgenden Tabelle enthalten.","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch 111. Kgw. t,05 Kilogr. Curare. Halsmark durchschnitten, zuerst Blutserum, dann Blut eingespritzt. Lymphe gefangen.\nb!H] Dm AbiiXncickkit d. aiitkuikm.kn Druckks v.i>. IIlutmknui'. 177\n\u00a7\u25a0\u00a3 2\nw 5.2\n\nti","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nDr. Worm M\u00fcller,\n[592\n\u00ab. Der Einfluss, welcher den Einspritzungen von Serum Ruf den Druck zuk\u00f6mmt, ist h\u00f6chst gering und unregelrft\u00e4ssig. Nachdem er in Folge der beiden ersten Einspritzungen vor\u00fcbergehend von 23\"\"\" auf 70 mm gestiegen, sank er trotz der fortgesetzten Zuf\u00fcgungdes Serums in mancherlei Schwankungen wieder ab, so dass er schliesslich nach der Einf\u00fchrung von 240 Ccm. Serum nur auf 3Srara, also um 12mn> Uber den urspr\u00fcnglichen Stand gehoben war.\nDie Einwirkung der Bluteinspritzungen war zwar augenf\u00e4lliger, aber die Steigerung des Druckes fand auch hier h\u00f6chst unregelm\u00e4ssig statt; vorlB (Bluleinspritzung) war der Druck 35, vor II B49, vor 111 B 06, vor VIB 69. In dem langen Intervall 1223) zwischen VI B und Vil B sank der Druck auf 37, hob sich aber mit den folgenden Einspritzungen wieder, betrug vor VIII B 71, vor IX 83 ; 8 Secunden nach IX B war der Druck auf 4 05 mm gestiegen, sank aber allm\u00e4lig im Laufe von 650 Secunden auf 45 mm.\nGesetzt auch, es sei die Vergiftung mit Curare oder die unterlassene Durchschneidung der nn. vago-sympathici Schuld daran gewesen, dass die Ergebnisse dieses Versuches von den fr\u00fchem abgewichen, so ist doch durch ihn jedenfalls dargethan, dass das Gef\u00e4sssystem nach dem Durchschneiden des R\u00fcckenmarks einer grossen Erweiterung f\u00e4hig ist. Es wurden im Ganzen 15 Einspritzungen von je 40 Ccm. gemacht, so dass der Inhalt des Gef\u00e4sssystems um wenigstens 4 4,85 p.C. des K\u00f6rpergewichtes oder, wenn wir die 28'/3 Ccm. Lymphe abziehen, die dem ductus thoracicus entnommen wurden, um 44,15p.C. des K\u00f6rpergewichtes vermehrt war. Trotzdem stand der Druck 650 Secunden nach der letzten Einspritzung auf 45 mm. Die Pulse waren deutlich; ein erhebliches Sinken der Ilerzth\u00e4tigkeit war nicht zu bemerken ; f\u00fcr die Annahme eines im Laufe der Zeit auftrelenden Aufh\u00f6rens der Contractilit\u00e4t der Gef\u00e4ssmuskeln war kein Anhaltspunkt vorhanden, um.so weniger, als die Erstickung eine Steigerung des Druckes von 45 auf 125\"\"\" im Laufe von 466 Secunden herbeif\u00fchrte.\np. Die Lymphabsonderung nahm in Folge der Einspritzungen allerdings zu, aber das ganze Quantum der aufgesammelten Lymphe war doch sehr gering = 28,33 Ccm. ; so dass dasselbe in keinem Verh\u00e4ltniss zu der eingespritzten Fl\u00fcssigkeitsmenge stand.","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"593] l)lliABIIAN<ilUKKITD. AHTBKINU.EN DRUCKES V. II. BUITMKNUK. 179\nDie Section wurde unmittelbar nach dem Tode desThieres ausgef\u00fchrl. \u2014In der vorsichtig er\u00f6ffneten Unterleibsh\u00f6hle fanden sich 15 Ccm. blutiges ser\u00f6ses Exsudat. Das Bindegewebe der Bauchh\u00f6hle \u00fcberall deutlich oedcmat\u00f6s. \u2014 Leber und Milz betr\u00e4chtlich injicirt, ohne Extravasate. \u2014 Die Lymphgcf\u00e4sse der Gallenblase strotzend mit blutigem Inhalt gef\u00fcllt. \u2014 Pancreas stark oedemat\u00f6s. In den Ged\u00e4rmen, welche auf der Schleimhaut-flache stark injicirt, d\u00fcnne cholera\u00e4hnliche Excremente, obwohl der Hund vor den Einspritzungen harte, feste Excremente entleert hatte. \u2014 Die Nierenkapsel deutlich injicirt, die Nierensubstanz nur in geringem Grade. \u2014 Brusth\u00f6hle. In den Pleurah\u00f6hlen und dem Herzbeutel kein Exsudat. Ueberall jedoch das Bindegewebe oedemat\u00f6s. Pleurae costales und Pleura diaphrag-matica nicht auffallend injicirt. Im ductus thoracicus gef\u00e4rbte Lymphe. \u2014 Die Lungen z. Th. oedemat\u00f6s; hier und dort linsen-erosse Blulextravasate. \u2014 Die Extremit\u00e4ten nicht oedemat\u00f6s, die Lymphgef\u00e4sse auf dem oberen Theil des rechten Oberschenkels mit heller, klarer Lymphe gef\u00fcllt. \u2014 Das Bindegewebe unter der Haut nicht oedemat\u00f6s, die Muskeln weder oedemat\u00f6s noch hyper\u00e4misch. \u2014 Die Lymphe, welche w\u00e4hrend der Einspritzungen aus dem d. thoracicus floss, war vonr\u00f6thlicher Farbe, sie enthielt Blutk\u00f6rperchen. Auf der Centrifuge wurde das Serum derselben abgeschieden und in diesem mit Ber\u00fccksichtigung der gew\u00f6hnlichen Cautelen \u2014 Trocknen bei 100 p.C., bis wiederholtes W\u00e4gen keinen Verlust mehr anzeigte, Conlrolanalyse \u2014die festen Bestandtheile bestimmt. 5Grm. des Lymphserums, das w\u00e4hrend der Einspritzungen von Blutserum aufgefangen war, gaben 0,4144 R\u00fcckstand = 8,29 Prozent fester Bestandtheile. \u2014 Wenn man mit dieser Zahl die Prozentwerlhe vergleicht, welche nach zahlreichen Angaben von Krame, Totnsa, H. Nasse, Genersich u. A. das Serum der Huudelymphc besitzt, so stellt sich dieselbe als eine ungew\u00f6hnlich hohe heraus. Ob dieses eine Eigenlh\u00fcm\u2014 lichkcit der Lymphe ist, die w\u00e4hrend einer k\u00fcnstlichen Vermehrung der Blulmenge abgesondert wird, konnte ich nicht direct entscheiden, da ein zu geringes Quantum an Lymphe vor den Einspritzungen ausgeflosson war. Somit konnto ich keine Analyse ihres Serums ausf\u00fchren. \u2014 Das Exsudat, welches aus der ca vitas peritonaei genommen war, enthielt in 5 Gr. 0,289 Gr. R\u00fcckstand = 5,78 p.C. feste Bestandtheile. \u2014\nBevor ich in der Darstellung meiner Versuche weiterschreile,","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nDr. Worm M\u00fcller\n[594\nmag es mir gestattet sein,, noch einige Bemerkungen Uber die Erscheinungen vorzuf\u00fchren, welche die Beobachtungen an gelahmten Thieren geliefert haben.\nDie erste derselben betrifft das Maximum des Werthes, auf welchem sich der Druck in Folge der Einspritzungen einerseits vor\u00fcbergehend erhebt und anderseits lungere Zeit hindurch erhalten konnte. Wir wollen das erstere das vor\u00fcbergehende, letzteres aber das permanente Druckmaximum nennen.\nDas permanente Druekmaximum betrug im Versuch 1 120mm (159 Secunden nach XVI war der Druck 120\u201c\u201c); im Versuch II betrug es 93mm (1053 Secunden nach den 9'/8 Einspritzungen); die gr\u00f6sste vor\u00fcbergehende Spannung betrug im Versuch I 114mm (11 Secunden nach VIII), im Versuch II 133 mm (am Schl\u00fcsse der IX. Einspritzung). Diese Zahlen zeigen eine auffallende Ueber-einstimmung mildenCarotidendr\u00fcckendesunversehrtenThieres; im Versuch I betrug der urspr\u00fcngliche Druck des unversehrten Thieres 137mm, im Versuch II 120ran, vor Durchschneidung der nn. vago-sympathici dagegen betrug der Druck im Versuch I 161 rara, im Versuch II 176\"\"\".\nNach der Durchschneidung des Halsmarks (und der nn. vago-sympathici) war also die Einspritzung einer Blulmenge, die nahezu 16,5 p.C. des K\u00f6rpergewichts betrug (cfr. Versuch I), nicht im Stande, den urspr\u00fcnglichen Druck dauernd herzustellen ; sie konnte denselben w\u00e4hrend und kurze Zeit nach der Einspritzung gerade nur auf diese H\u00f6he bringen. Die gr\u00f6sste Druckh\u00f6he, die vor der Abtrennung des R\u00fcckenmarks und nach der Durchschneidung der vago-sympathici bestand, wurde durch die Injcctionen niemals hervorgebracht.\nAn die Betrachtung \u00fcber das Maximum des erreichbaren Blutdruckes schliesse ich nun eine andere Uber die Aenderung der Pulsfrequenz gel\u00e4hmter Thiere an. Um dieser eine Unterlage zu geben, werden die beobachteten Puls\u00fcnderungcn in der folgenden Tabelle zusnmmengeslellt. \u2014","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"595] Die Abh\u00e4ngigkeit b. arteriellen Druckbs v. D. Blutmengk. 181 Ueber die Aendernng der Pulse In Folge der Einspritzung.\nR\u00fcckenmark und n beiderseits durchschnltte J. Versuch, 3,90 Kgw. Pale in 20 Secundon. Zahl d. I W\u00e4hrend | Nach Einspr.j der Injeotion.\t\t\t\tvago-s n. KOn Verst Zahld. Kinsp.\tyrapathici etliche Athmung. ch 2, Kgw. 4,76 Kil. Pulse in 20Secunden. W\u00e4hrend 1 Nach der Injection.\t\tRftckenz Vago-syn Versu Zahl der Einepr.\tsark durchschnitten, pathici unverletzt. Cnrare. ch 3, Kgw. 4,06 Kil. W\u00e4hrend | Nach der Injection.\t\n0\t52\t_\t\t0\t44\t\u2014\t0\t44 u. 43\t\ni\t43\t52\t\ti\t44\t44 u. 44\tIS*)\t43\t45\nii\t47\t53\t\tii\t40\t42 - 44\tIIS\t52\t54 u. 48\nin\t54\t51\t\tHI\t40\t44\tms\t43\t42 - 44\nIV\t45\t54\t\tIV\t40\t44\tIV s\t44\t44\nV\t51\t54 U.\t49\tV\t40\t40\tVS\t43\t44\nVI\t43\t47 -\t43\tVI\t40\t40\tVIS\t42\t42 - 43\nVII\t42\t44 -\t42\tVII\t39\t40 - 44\tIB\u00bb)\t43,5\t44,5\nVIU\t38,5\t45 -\t42\tVIII\t39\t40\tIIB\t46\t48 - 47\nIX\t36\t42 -\t44\tIX\t89\t40\tIII B\t50\t\nX\t39\t44 -\t42\t\t\t\tIVB\t47,5\t49 - 46\nXI\t38,5\t43 -\t40\t\t\t\tVB\t46,5\t7\nXII\t38,5\t43 -\t44\t\t\t\t\t\tSOallmS-\n\t\t\t\t\t\t\tVIB\t46\t\nXIII\t37,5\t42\t\t\t\t\t\t\tligbis 43\nXIV\t40\t43\t\t\t\t\tVII B\t44\t45\nXV\t3S\t43,5\t\t\t\t\tVIIIB\t46\t46,5\nXVI\t40\t4 3 -\t44\t\t\t\tIX B\t50-\t44 u. 42\nln Versuch 1 wurde luftwarmes, in Versuch II k\u00f6rperwarmes BUH cingosprilzt. Dieser letztere bol die geringste Complication der Erscheinungen dar. Obwohl zuweilen eine spurweise Ab-\n\u2022) S bedeutet Einspritzung von Serum des Hundcblutes, I) die Einspritzung von Gesammtblut.","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nDr. Worm M\u00fcller,\n[596\nn\u00e4hme der Frequenz nicht zu verkennen war, z. B. w\u00e4hrend der ersten Einspritzung, so ist doch im Grossen und Ganzen die Frequenz fast unver\u00e4ndert geblieben. \u25a0 Hierdurch werden die Beobachtungen best\u00e4tigt, denen zufolge nach der Durchschncidung des Halsmarkes und der nn. vago-sympathici die Frequenz unabh\u00e4ngig von der Steigerung des Blutdrucks ist. Es ist zu bemerken, dass'die K\u00f6rpertemperatur im Laufe des Versuchs um 0,5 bis 0,75\u00b0 C. sank, ln Versuch I, in welchem luft-warmes Blut ein gespritzt wurde, nahm die Frequenz w\u00e4hrend der Injection sichtlich ab, hob sich aber in den Intervallen. Eine dauernde Abnahme liess sich indessen nicht verkennen; nach der letzten Einspritzung war die Frequenz 44 P. in SOSecunden, vor der ersten Einspritzung 52 P. in 20 Secunden; dabei hatte die K\u00f6rpertemperatur in dem Versuch allm\u00e4lig um 2 bis 3\u00b0 C. abgenommen. Die Aenderungen der Schlagfolge erkl\u00e4ren sich zur Gen\u00fcge aus dem Absinken der Herz-, beziehungsweise der K\u00f6rperw\u00e4rme.\nIn Versuch III war nur das Halsmark durchschnitten, nn. vago-sympathici blieben unversehrt.\nIn diesem Versuch, in welchem zuerst warmes (36\u00b0C.) Serum, sp\u00e4ter warmes Blut (36\u00b0C.) eingespritzt wurde, schwankte der Druck unregelm\u00e4ssig hin und her; die Pulsfrequenz war jedoch nach der letzten Einspritzung genau dieselbe wie vor den Einspritzungen (44, 42\u201444, 43).\nb. Ich komme nun zu der Beschreibung der Versuche, die an Hunden angestellt wurden, deren R\u00fcckenmark und deren n. vagi unversehrt waren.","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"R\u00fcckenmark und N. vago-sympathioi unversehrt. Versuch IV. K\u00f6rpergewicht 3700 Gramm.\n597] Dir Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Blutmenge. 183\n\u00e0\n&\na\na\n-S\n\u2022c\nI\na\n1\n|.|f\u00e9\nE \u00ab M 2\u00ae^\n\u00ae\nI? \u00ff\u00a7\ny il\nHsJ\u00ee\nl\u00ef\u00efs *3S\nM \u00ae \u00ab s \u00ae S v J^SP\n\u00ab\"\u25a0\u2019\u201d* -SflP\n3\n\u00e4 \u25a0* \u201d\n3 z\n3\n\u00a7 ? J\n3\nS?\nS\n30 166\t\u00cf 8 -V\u00ab\t1 80 164\t0\t3 8 2\t\n30 169 9 158\t\t00\tCO 9\u00ab\t<0\tS ? \u00abW\t<X>\t\n30 157\t7 156\tS 2\t2\t*S -r-\tao\t\n30 171\ta 3\t;\t3\t\u00a3 ? co\t\u00ab\u00abH\tco r-\t\t\n29 172\t50 151\t357 156\tCT> \u20224P\t5 CO\nt\u00bb\t\t160\t00 0 <*>\t\n30 172\t\u00ab g 00\t-85* n\t\u00abv\t\u00abO\t\t\n30 170\tt- s\tg \u00cb\t03\t\u00ab 0\t*2 \u2022w\tT\t\n30 161\ts s\tc- JS 0* s \u00ab\t\u00a3\t\u00ab* w\t\t\n\u00ab S -\t3\t\u2022\u00bb\t3 \u2018-p\u00ef\t\t\t\t\n30 146 7 186\t\t20 135\t=, 8 \u201c -\t\n23 Sx\na.t\u00e2'o o.\npa\nS ,\n^ us\n|~5 Ed \u00ab* S s\u00e4\n\u00ab w\na a h\n-J s 1st\nni r\n133g assl \u25a0si\u00ab a\nea-s\u201c\n\u00ab B a v\n\u00fbc a> \u25a0\" i \u00bb*\n~ ^ \u00c4 \u201c1\n\u00ablis\nJ ! -g T\n2 2\ng\u00eb\u00e2\nPS \u00ab\ni\nS-O\n. 0 1\n\u00ab P ' \u00ae \u2022\nO\n\u2022g 5\nja _\nn\n-Q\n\u2019 \u2022 ai\n\\SS>\nS\tj( \u00ab\t.\n_ Q\tS\t!,\u00a3 P\tin\n\u00ae\tS\t\u00ab N\t-\nJf.\u00ae\tco\tD\tg O\tc\n\u25a02.5-j3|5 g <0 E\tc Q\ng\u00fb SJt;\n>\t\u00ab<S\nUm \u00ablie Geringf\u00fcgigkeit und Unregelm\u00e4ssigkeit der Schwankungen in den Intervallen zu zeigen, habe ich in den vorstehenden Versuchen zwischen der Horizontalreihe mit den llaxiraaldrucken und derjenigen mit den Dr\u00fccken unmittelbar vor dem Wiederbeginn der Einspritzung eine neue Horizontalreibe mit den geringsten Dr\u00fccken in der Zwischenzeit eingeschaltet.","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"IS4\nDii.Worm M\u00fcller\n[598\nAnmerkung. Dio Dulse, welche von iter dritten Einspritzung an sehr oft einen a rhythmischen Typus erhalten, nahmen hei den ersten Einspritzungen an Frequenz ob.\nPulse in 20 Second en.\nWAlirend der Einspritzung. Noch der Einspritzung.\n0\t88 \\i. 86\t\n1\t$4\t83\n11\t80\t74 u. 68\nIII\t61\t59 arl\nIV\ta rhythm.\t\nV\t\t\nVI\t\t\nVII\t\t\nVIII\t57\t\nIX\t62\t64 u. 55\nX\t55\t51\nXI\t59\t64 u. 71\nXII\t57 Neigungz. Erbrechen 48 - 43\t\nErbrechen 23 Nachher 52\nDie letzte Einspritzung brachte Neigung zum Erbrechen hervor, welche unmittelbar nachher in wirkliches Erbrechen von ser\u00f6s-blutigem Schleim \u00fcberging; der Druck stieg dadurch vor\u00fcbergehend auf 184 und die Pulse nahmen an Frequenz ab. Nach dem Erbrechen hob sich die Frequenz auf ungef\u00e4hr dieselbe Zahl, wie vor demselben.\nDie Drucksteigerung war also auch hier eine sehr geringe ; trotzdem dass 470 Ccm. Blut (wenigstens 12,69 p.C. des K\u00f6rpergewichts) eingespritzt wurden, betr\u00e4gt jene nur 30 bis 40 mm, von den urspr\u00fcnglich vorhandenen 125 bis 130mra wuchs die Spannung nach den ersten 4 Einspritzungen auf 170 bis 167ml\u201d, die folgenden 8 Einspritzungen brachten keine weitere Steigerung hervor; der Quecksilbersland schwankte zwischen 153 bis 172 mra hin und her, nach XII stand der Druck zwischen 165 bis 161 mm. Der Mitteldruck war also dauernd ein h\u00f6herer geworden.\nUm zu pr\u00fcfen, ob in den Venen des Unterleibes ein st\u00e4rkerer F\u00fcllungsgrad vorhanden war, wurde nach der 47\u2018\u00ab Einspritzung der Bauch 4 bis 5 Secunden hindurch einer ver\u00e4nderlichen Pressung unterworfen. Vor diesem Handgriff stand der Druck auf 151 mm, w\u00e4hrend desselben stieg der Druck auf 163 und sank nach der Beendigung der Pressung sogleich auf 157. Diese geringen Aenderungen sprachen gegen eine Uebor-f\u00fcllung der Bauchvenen.","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"'uiui&ig g IJL*\u00ff iqo!\u00bba8jadjOM \u2019A HOnsMA\n509] ])ik AnnXNr.iuKKiT P. artkiiiki.i.en Druckes v. d. Bi.utmknuk. 185\n*) Es trat \u00bbach der 12. Einspritzung Neigung zum Erbrechen auf; der Druck steigerte sich im Augenblick auf 187 Millimeter, sank aber sofort auf 158mm. Diese Steigung wiederholte sich im Laufe der folgenden Zeit; nach XV traten st\u00e4rkere Bewegungen anf.","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\tDr. Worm M\u00fcller,\t[600\nAnmorkung. Die Aendeiungen der Pulsfrequenz waren sehr unregelm\u00e4ssig, bald Zu-, bald Abnahme.\nPulse in 20 Secunden.\nW\u00e4hrend der Binspritzubg. Nach der Einspritrung.\n0\t27\t\u2014\t\t\u2014\n1\t23,5\t27,5 U.\t\t48\nII\t33 u. 27\t19\t-\t86\nIII\t84 - 20\t24\t-\t88\nIV\t39\t- 23\t24\t-\t88\nV\t30\t-18\t21\t-\t36\nVI\t31\t28\t-\t82\nVII\t85 - 24\t22\t-\t20\nVIII\t23,5\t22\t-\t24\nIX\t25\t25\t-\t26\nX\t26\t26\t\t\nXI\t22\t27\t\t\nXII\t32\t28\t-\t36\nXIII\t38\t29\t\t\nXIV\t31\t30\t\t\nXV\t85\t84\t-\t80\nW\u00e4hrend und nach diesen Einspritzungen traten sehr h\u00e4ufig Brechbewegungen auf.\nDas permanente Druckmaximum in diesem Versuche ist ebenso wie im vorigen 166 bis I67m\u201c (vor\u00fcbergehend 170 bis 176 \u201c\u201c). \u2014 Es ist in der Beziehung derselben zum urspr\u00fcnglichen Druck insofern ein Unterschied von dem vorigen Versuch, als der urspr\u00fcngliche Druck in dem Versuche IV 131, in diesem dagegen bisweilen 169 bis 171 mni betrug; in jenem stieg der Druck im Ganzen um ca. 30 bis 40 mm, in diesem blieb er nach 14 Einspritzungen = 560 Ccm. Blut ungef\u00e4hr derselbe wie im Anf\u00e4nge.\nAuch der Verlauf der Druck\u00e4nderungen ist in diesem Versuche ein ganz anderer als im vorigen Versuche. Dort bewirkten die 4 ersten Einspritzungen eine Steigerung, von da an trat im Grossen und Ganzen keine Ver\u00e4nderung mehr ein; in diesem Versuche dagegen entstand zuerst eine Abnahme, dann eine Steigerung, und zuletzt endlich war im Wesentlichen keine Ver\u00e4nderung mehr sichtbar. 1. Die Abnahme des Druckes, welche die ersten drei Einspritzungen hervorbrachlen, war nicht unbetr\u00e4chtlich. Die Ilg-S\u00e4ule stand vor I auf 149; w\u00e4hrend I erhob sie sich auf 173, sank aber im Intervalle auf 96 und 107; die zweite Einspritzung bewirkte eine kleine Steigerung dieses Druckes, w\u00e4hrend und nach III starke Abnahme, so dass der Druck vor IV nur 87 betrug. 2. Die Steigerung geschah","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"601] DieAbu&ngigkeitd. arteribllenDruckes v. d. Blutmengb. 187\nallm\u00e4lig bis zur X. Einspritzung, wo der Druck bis auf das Maximum von176mm bis 152 mm stieg. 3. Von X blieb der Druck zwar schwankend, aber im Wesentlichen unver\u00e4ndert. Bei der Geschwindigkeit, mit welcher das Sinken und Steigen des Druckes ineinander \u00fcbergingen, kann man die Ursachen f\u00fcr den Wechsel wohl nur in Aenderungen der Erregbarkeit finden. An den Ex-cursionen dos Pulses liess sich keine ver\u00e4nderte Leistungsf\u00e4higkeit des Herzens nachweisen.\nUm weitere Aufkl\u00e4rungen Uber die Fl\u00fcssigkeitsbewegungen im Innern der Thiere zu erhalten, in deren v. jugularis eine grosse Blutmasse eingespritzl war, wurde in den folgenden Versuchen dieLymphmenge gemessen, die aus dem ge\u00f6ffneten duct, thoracicus ausfloss.","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\tDb. Worm M\u00fcller,\t[602\nVersuch VI. K\u00f6rper Curare. K\u00fcnstliche Respiration. Lymphe\nYersuchsanordnungen und Druck vorhlltnUao im Laufe der\tDruck unmittelbar vor der Einspritzung. (0)\tI\t\tII\tin\tIV\tV\tVI.\tVII\tvni\nZeit vor der Einspritzung.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nA. carotis dcxtra mit 11g.-Manomctcr verbunden, in\t\t153\t162\t\t160\t128\t135\t120\t120\t128\nrechte v. jugularis eine Ca-n\u00fcle, Curare eingespritzt.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nK\u00fcnstliche Respiration. Ds. thoracicus magn. auf-\t\t30\t\t30\t88\t15\t35\t14\t17\t44\ngesucht und Can\u00fcle eingesetzt. V\u00f6rden Einspritzun-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ngen schwankte der Druck\t142\t169\t134\t\t131\t116\t107\t113\t125\t132\nim Laufe von 20 Minuten zwischen 178mn> und 442 mm.\tDeflbrlnirtos Blut (30\u201437\u00ae C.) eingespritzt.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\tuo\t201\t\t75\t209\t269\t271\t159\t101\n\t\t0,8.\t\t1,22\t1,83\t2,44\t3,06\t3,66\t4,27\t4,88\n\tAufgesammelte\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nVersuchsanordnung.\tvor den Eiu-\tAufge8ammelte Lymphmenge im Laufe der Ein-\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tSpritzungen (= 0 Ccm.)\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nDie Lymphe wurde in kleinen Probeglhsern aufge-\t6,2\t\t\t14\t\t15\t15\t15\t\t15\nsammelt, welche calibrirt\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nwaren und jo 15 Ccm.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nfassten.\t1200\t\t\t315\t\t281\t285\t316\t\t809\n\t142\ti\t\t134\t\t150\t118\t114\t\t138","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"603] Dib Abh\u00e4ngigkeit d. irteaibllbn Druckes v. d. Blutmenge. 189\ngewicht 6,S6 Kilogramm.\naus dem ductus thoracicus aufgerangcn.\nIX\tX\tXI\tXII\tZahl Jor Elnuprlttnngrn.\n148\t152\t149\t158\tDruck (in Millimetern) am Schl\u00fcsse jeder Einspritzung.\n15\t16\t16\t15\tDie Zeitdauer der Einspritzung (in Secunden).\n140\t139\t147\t153\tDer Druck unmittelbar vor dem Wiederbeginn der Einspritzung.\n108\t121\t84\t124\tDie Zeit dieses Druckes gerechnet vom Ende jeder Einspritzung.\n5,40\t6,io\t6,n\t\u2019,32\tDie Zunahme der Blulmenge in Prozenten des K\u00f6rpergewichts 8usgedr\u00fcckt.\n\t\t\t\t\u2022\n\u25a0pritzungen = HOCcra.\nAufgesaminelto Ly mpli men ge, nachdem die Einspritzungen aufh\u00f6rten = 105 Ccm.\nDie Summe der aufgesamraelten Lymphe = 230,2.\n\n15\t\t15\t15\t15\n162\t\t198\t195\t234\n140\t\t147\t153\t145 4\n15\t15\t15\t15\t15\t15\n309\t529\t028\t465\t567\t708\n144\t2on\t137\t148\t139\t134\nAbgeilossene Lymphe in Ccm.\nZeit in Sccundon f\u00fcr je 15 resp. 6,4 u. 1t Cc. Lymphe.\nDruck am Endo dieser Zeit (nach dem Abiluss von jo 15 resp. 0,2 u. 14 Ccm.).\n') Vor\u00fcbergehende Erstickung.","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\tDr. Worm Muller,\t[604\nIn dem vorstehenden Versuche zeigten die Pulszahlen das folgende Verhallen :\nPulse in 20 Sccunden.\n\tW\u00e4hrend der Einspritzung.\tNach der Einspritzung.\t\t\n0\t45\t52\t50\t\t\t\nI\t49\t49\t43\t45\n11\t39\t38\t46\t54\n111\t59\t63\t62\t\nIV\t48\t62\t64\t\nV\t53\t50\t\t\nVI\t\t\t\t\nVII\t\t44\t48\t\nVIII\t36\t39\t84\t43\nIX\t28\t34\t36\t40\nX\t3t\t34\t42\t\nXI\t37\t35\t30\t37\nXll\t32\t35\t43\t\nDie Pulsschwankungen sind unregelm\u00e4ssig ; gegen Ende des Versuchs halte jedoch die Pulsfrequenz abgenommen.\nDer Druck schwankte w\u00e4hrend der Einspritzungen, stieg aber nicht \u00fcberden urspr\u00fcnglichen Werth hinaus. Vor den Einspritzungen war derselbe 142, bis 173\"\u2122 ; nun sank er \u2014 \u00e4hnlich wie im vorigen Versuche, aber nicht so steil \u2014 mit den ersten 5 Einspritzungen allm\u00e4lig auf 4 07mm; von nun an nahm der Druck bis zum urspr\u00fcnglichen Werthe zu ; dieser wurde w\u00e4hrend und nach X (148 und 140 mm) erreicht. Von da an blieb der Druck, eine h\u00f6chst geringe Steigerung abgerechnet, im Wesentlichen unver\u00e4ndert. W\u00e4hrend und nach Xll schwankte der Druck um I50mm.\nDie Lymphmenge, welche vor den Einspritzungen ausfloss, war sehr gering, im Laufe von 20 bis 25 Minuten betrug die aus-geflossene Lymphmenge nur 6,2 Ccm.\nBereits unmittelbar nach der ersten Einspritzung tropfte etwas mehr Lymphe als zuvor aus der Can\u00fcle aus; im Laufe von ca. 6 Minuten (seit dem Anf\u00e4nge der Einspritzungen) wurden 14 Ccm. Lymphe aufgesammelt; die Steigerung war also bedeutend. Die folgenden 4 5 Ccm. erforderten eine Zeit von 5,5 Minuten ; von da an blieb die Ausflussgoschwindigkeit ungef\u00e4hr constant bis zur 9. Einspritzung, nach welcher eine erhebliche Zunahme auftrat, indem w\u00e4hrend der letzten Einspritzungen je 15 Ccm. nur eine Zeit von 3 bis 3,5 Minuten in Anspruch nahmen. Nachdem die Einspritzungen beendet waren","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"60\u00eei] Dib Abh\u00e4ngigkeit \u00bb. ahteribi.lisn Dhuckrsv.i\u00bb. Blutmknge. 191\nnahm die Ausflussgeschwindigkeil allmillig ab; die FUllung von Glas 10 dauerte i, die FUllung des 16teo Glases 12 Minuten. Aber auch jetzt war die Ausflussgeschwindigkeit viel gr\u00f6sser als vor den Einspritzungen ; eine starke Nachwirkung war also sichtbar.\nMit Ausnahme derjenigen, welche vor der Einspritzung gesammelt wurde, war die Lymphe durchweg von einem Gehalte an Blutk\u00f6rperchen r\u00f6lhlich gef\u00e4rbt, und zwar am meisten die spater abgesonderten Portionen. \u2014 S\u00e4mmtliche Glaser wurden auf Centrifuge gebracht, das ausgeschiedene Serum in den ersten Glasern gerann mehrere Male hintereinander, so dass sie den folgenden Tag nochmals centrifugirt werden mussten. Die festen R\u00fcckst\u00e4nde des auf diese Weise erhaltenen Lymphserums wurden mit Ber\u00fccksichtigung gew\u00f6hnlicher Cautelen bestimmt.\n5 Ccm. Serum des Glases 5\t-\t-\t-\t-\t2\n5 -\t3\n5 -\t4\n\u00bb\t-\t-\t-\t-\t/I*\n\\ geben 0,25H Gr. 0,33\n0,3645 -0,3325 -\n0,313\t-\n5\t-\n= 5,02p.C. feste Bestandth. = 6,60 p. C. -= 7,29 p.C. -= 6,65 p.C. -\n- v,oi\u00f6 -\t= 6,26 p. C. \u2014\t\u2014\n-\t-\t0,319\t- =6,38 p.C. -\nDurch die Einspritzungen wurde also der Gehalt der Lymphe an festen Bestandtheilen vergr\u00f6ssert. Die Menge der festen Bestandtheile des Lymphserums schien in den Portionen, welche im Laufe der Einspritzungen ausflossen, gr\u00f6sser als in den spateren zu sein; Glas2gab 6,6p.C., Glas 3 gab 7,29p. C., Glas 4 gab 6,645p. C., wahrend die Gl\u00e4ser 13, 14, 15, 16 nur 6,3 p. C. fester Bestandtheile gaben.\nEbenso deutlich, wie der Zusammenhang zwischen der wachsenden Menge des eingespritzten Blutes und der Absonderungsgeschwindigkeit der Lymphe hervorlrat, ebenso unklar blieb der Zusammenhang zwischen dem Blutdruck und der Ausflussgeschwindigkeit der Lymphe. Von I bis II nahm der Druck ah (bis auf I07ram), wahrend die Geschwindigkeit des Lymph-stromes bedeutend gesteigert wurde; von VI bis IX stieg der Druck allmalig auf seine urspr\u00fcngliche H\u00f6he (148mra), die Lymphgcschwindigkcit nahm vielleicht ein wenig ab; von XI an nahm sic orheblich zu, wahrend dio wiodergewonnono urspr\u00fcngliche Druckh\u00f6he im Wesentlichen constant blieb. Nach Beendigung der Einspritzungen nahm die Ausflussgeschwindigkeit des Lymphstromes binnen kurzer Zeit bedeutend ab, der","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nDu. Worm M\u00fcli.rh\n[606\nDruck dagegen erhielt sich im Wesentlichen unver\u00e4ndert. Die beobachteten Beziehungen sind also ganz regellos, wie von vornherein zu erwarten. Zwischen dem Druck, welchen wir in a. carotis messen, und der Lymphe, welche aus dem ductus tho-raeicus ausllicsst, ist die Abh\u00e4ngigkeit jedenfalls complicirter Natur. Ebensowenig, wie der Carolidendruck einen Maassstab f\u00fcr die Dr\u00fccke in den Gefiissbezirken giebl, in welchen die Exsudation stattfindet, ebensowenig kann die ausfliessende Lymphe, welche in verschiedenen Organen entspringend lange Wegstrecken zu durchlaufen hat, als ein Maass f\u00fcr die in demselben Zeitpunkt gebildete Lymphe gellen.\nln die Reihe der Ver\u00e4nderungen, welche die Einspritzung des Blutes hervorruft, f\u00fchrt diese Beobachtung ein wichtiges Glied, indem sie beweist, dass durch sie Exsudalionen hervorgerufen werden k\u00f6nnen, deren Volum gegen das des eingespritzten Blutes nicht mehr zu vernachl\u00e4ssigen ist, denn 224- Ccm. Lymphe bilden von 480 Ccm. eingespritzten Blutes einen bedeutenden Bruchtheil. Der Theil des Transsudates, welcher in die Lymphgefiisse Ubergegangen ist, wird'nun allerdings den Inhalt der Blutgef\u00e4sse nicht wesentlich vermindern, da er fort und fort in die letzteren zur\u00fcckkehrt. Aber es l\u00e4sst sich doch voraussehen, dass von den transsudirten Fl\u00fcssigkeitsmassen ein bedeutender Antheil in den Gewebsl\u00fccken zur\u00fcckgeblieben sei, weil nur hierdurch eine Spannung sich entwickeln kann, wie sie zur Unterhaltung eines so reichlichen Lymphstromes n\u00f6thig ist.\nUm \u00fcber die in den Geweben zur\u00fcckgebliebenen Transsudate Genaueres zu erfahren, wurde die Section ausgef\u00fchrt.\nBevor ich die Sectionsresultate anf\u00fchre, kann ich nicht umhin, auf eine beachtenswerlhe Erscheinung in diesem Versuche aufmerksam zu machen. Nach den Einspritzungen wurde w\u00e4hrend der F\u00fcllung des Glases f 1 und 12 die k\u00fcnstliche Respiration zweimal zuf\u00e4lliger Weise durch pl\u00f6tzlich entstandene Risse in dem Kautschukschlauch, welcher mit der Trachealcan\u00fcle in Verbindung stand, vor\u00fcbergehend unterbrochen. Die dadurch verursachte Erstickung bewirkte das eine Mal eine rasche. Druck-Steigerung auf 210m\"\u2018, das andere Ma[ auf 20lram. Die grosse Drucksleigerung bietet nichts Abnormes dar, da sie ganz ebenso bei der Erstickung normaler Thiere auftritt, aber eben deshalb giebt sie uns einen w'crthvollen Aufschluss, weil sio zeigt, dass weder das Gcf\u00e4ssnervencentrum, noch die Gcf\u00e4ss-","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"I\n<>07j Dm AuiiaN(;i\u00ab;kkiti>. ahtkhiki.lkn Dhuckksv. \u00bb. Hi.iitmknge. 193\nnerven, noch die Gcfiissmuskcln durch die Einspritzungen an Erregbarkeit cingebUsst hatten.\nDie Section konnte erst 14 Stunden nach dem Tode des I lucres geschehen, der Hund wurde inzwischen auf Eis aufbewahrt. Die Unlerleibshilhlo wurde vorsichtig ge\u00fclTnel, aus ihr konnten 52 Ccm. blutigen Exsudates gesammelt werden.\nDie Leber sehr stark injicirt, die Leberlymphgefasse geschwollen und r\u00f6thiieh gef\u00e4rbt. Milz z.usammengezogen, ohne auffallende Injection. Pancreas oedemal\u00f6s und mit zahlreichen erbsen- bis haselnussgrossen Extravasaten bedeckt. Die Mesen-terialdr\u00fcsen ein wenig geschwollen, stark injicirt, vasa afferentia derselben mit r\u00f6thiieh gef\u00e4rbter Lymphe gef\u00fcllt. Die Schleimhaut der Ged\u00e4rme stark injicirt, ebenso die Schleimhaut des Magens, in dessen Wand mehrere Ecchymosen (z. Th. Embolien). Ueberall starke ven\u00f6se Ueberftlllung im Unterleib ; die Venen des Magens, die Mesenterialvenen, vena cava inferior strotzend gef\u00fcllt. Die Nierenkapsel stark injicirt, ebenso die substantia corticalis und medullaris.\nIm cavum pericardii 15 Ccm. blutiges Exsudat, im ca-vum pleurae nur Spuren eines solchen. \u2014 Das Herz, besonders die rechte H\u00e4lfte stark gef\u00fcllt; die Lungen an der Basis hypo-statisch, \u00fcberall in ihnin eine gr\u00f6ssere Anzahl erbsengrosser Blutextravasate (z. Th. Embolien?) zu bemerken. Weder in den Extremit\u00e4ten noch in den Muskeln noch in der Haut Injection oder ser\u00f6se Infiltration ; gr\u00f6ssere Blulexlravasalc waren nirgends zu bemerken.","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"I)n. Worm M\u00fcllkr,\n[608\n104\nVersuch VII. K\u00f6rpor-\nCurarc. K\u00fcnstliche Respiration. Lymphe aus dem ductus Ihoracicus gcsnmmelt;\nVersuchsanordnungen und Drockvorh\u00e4ltmsse ira Laufe der Zeit vor den Einspritzungen.\tDruck unmittelbar vor der Einspritzung (0)\t\tI s\tIIS\tms\tIV s\tV s\tVI s\tVII 8\tI B\tII B\tIII B\nA. carotis mit Hg-Manometer verbunden, in-rechte vena jugularis eine Ca-n\u00fcle. Curare eingespritzt, k\u00fcnstliche Respiration. Ductus Ihoracicus aufgesucht, ge\u00f6ffnet und eine Can\u00fcle eingesetzt. Vor den Einspritzungen schwankte derDruck im Laufe von t7 Minuten zwischen 4 05 mm und 89 \"U\".\t98.88 Hundesorum (37\u00ab C.) eingespritzt.\t\t95 18 114 15 100 89 0,43\t102 16 124 12 106 78 0,86\t117 14 127 14 124 95 1,29\t132 15 137 8 128 101 1.72\t129 44 148 33 126 74 2,15\t130 44 149 26 144 309 2,58\t150 44 161 65 144 294 3,oi\t\u00fcl saJ 152 17 148 14 162 79 0,43\t163 45 172 20 158 81 0,86\t177 44 173 51 1,2\u00bb\nVersuohsanordnung.\tAuf- gesaramelte Lymphe vor den Einspritzungen :U) Ccm.\t\tAufgesammelto Lymphe w&hrend der Ein-s 45\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nDie Lvmphe wur-\t\t2\t\t\t\t\t\t3\t4\t\t\t\nde in kleinen Probe-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ngl\u00e4sern aufgesam-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nmelt, von welchen\t15\t15\t\t\t\t\t\tf5\ti 5\t\t\t\n1 hist Oje 15, 11 bis\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nIC je tOCcm. fassten.\tals\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t538\t473\t\t\t\t\t\t677\t492\t\t\t\n\t97\t98\t\t1 1\t\t\t\t185\t444\t\tV\t","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"COO] I)iK Aini\u00c4NCKiKKir i>. artkrikllkn Druckes y. I). Blutmkngk. 195 gewicht 9,3 Kilogramm.\nzuerst Serum, darnach deflbrinirtes Blut in vena jugularis eingespritzt.\nIV B\nl,72\nv B\n180\t170\n15\t16\n\t184\n\t29\n181\t180\n54\t77\nspritzungen\nZahl dar Einspritzungen.\nDruck in Millimetern am Schl\u00fcsse jeder Einspritzung.\nDie Zeitdauer der Einspritzungen (in Secunden).\nDer Maximaldruck nach den Einspritzungen.\nDie Zeit dieses Druckes gerechnet vom Ende jeder Einspritzung.\nDer Druck unmittelbar vor dem Wiederbeginn der Einspritzung.\nDie Zeit dieses Druckes gerechnet vom Ende jeder Einspritzung.\nDie Zunahme der Serumsmenge in pCt. des K\u00f6rpergewichts ausgedr\u00fcckt. Die Zunahme der Blutmenge in pCt. des K\u00f6rpergewichts ausgedr\u00fcckt.\nAnfgesamraeUe Lyraphmengo nach den Einspritzungen = 135 Ccm.\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n5\t6\t7\t8\t9\t10\t11\t12\t18\t14\t15\n15\t15\t15\t16\t15\t15\t10\t10\t10\t10\t10\n309\t354\t470\t411 \u00abjij c >o o o o \u00ae\t413\t368\t220\t295\t288\t277\t253\n180\t161\t167\t\u2022c 3 *> 3-\u00e4sS sags 5 p\t157\t144\t140\t140\t145\t189\t148\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t-.Sfo\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t2\u00ab\t\t\t\t\t\t\t\n16\n10\n298\n188\nDie Summe der aufgeaainraolten Lyrophiueuge = 210 Ccm.\nDie Kummer der Lymphgl&ser.\nAbgeflossene Lymphe in Ccm.\nZeit in Secunden f\u00fcr je 15 resp.je 10 Ccm. Lymphe.\nDruck um Ende dloHflr Zelt noch dom Abfluss ton je 15 reap, je 10 Ccm.\n13","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\tDr. Worm M\u00fcller,\t[610\nIn dem vorstehenden Versuche zeigten die Pulszahlen das folgende Verhalten.\nl'uIse in 20 Socuacloii.\n\tW\u00e4hroml der\tNach der\t\tWahrend der\tNach der\t\n\tKiiiHprit7.il ng.\tEin*i>ritzmi\".\t\tEinspritzung.\tEinspritzung.\t\no S\tI 52.\t53\t\tVII S\t40\t41.\t42.\nI s\t53.\t54\t49. 52.\t1 u\t\t40.\t\nII s\t5g\t50.\tii n\t40\t42.\t44.\nIII s\t48\t44. 44.\tIII D\t38\t44.\t\nIV s\t42\t39. 40.\tIV R\t40\t44.\t40.\nV s\t38\t36. 38.\tV D\t88\t44.\t40.\nVI s\t40\t38. 41.\t\t\t\t\nDie Pulsfrequenz nahm durch die Einspritzungen sichtlich ah; von 53 P. in 20 Secunden wurde sie durch die 4 ersten Serumseinspritzungen auf 40 P. herabgesetzt, diese Zahl hielt sich w\u00e4hrend der Einspritzungen von Gesammtblut unver\u00e4ndert. Nach der Beendigung der Einspritzungen hob sich die Pulsfrequenz wieder in die H\u00f6he; 29 Minuten nach 5 B 44 P. in 20 Secunden ; 38 bis 39 Minuten nach 5 B 49 P. und in der darauffolgenden Zeit Schwankungen zwischen 49 P. und 46 P. in 20 Secunden.\nDer Blutdruck vor den Einspritzungen war hier auffallend niedrig, er schwankte zwischen 105 bis 108,nin. Es Hess sich vermuthen, dass durch das Curare, wie es nicht selten der Fall ist, der Normaldruck des Thieres gesenkt war, so dass zu erwarten stand, durch die Einspritzungen werde eine erhebliche Steigerung bis zum h\u00f6chsten urspr\u00fcnglichen Normaldrucke erreicht werden.\nEs wurden zuerst Einspritzungen von centrifugirtem Blutserum des Hundes ausgef\u00fchrt in der Hoffnung, dadurch die blutige Beschaffenheit der Lymphe zu vermeiden.\nDor Blutdruck stieg allmillig mit den Serumseinspritzungen in die H\u00f6he, und betrug nach der siebenten Serums-Einspritzung 156 und 161\t\u2014 W\u00e4hrend dieser Zeit sind 30 Ccm. Lymphe\naufgesammelt. Auch diese Lymphe war blutig, ganz ebenso wie im vorigen Versuch.\nEs wurden nun 5 Bluleinspritzungen gemacht. Der Blutdruck stieg fortw\u00e4hrend und erreichte sein Maximum mit der dritten Bluteinspritzung (177 bis 173mm) ; von da an hielt ersieh auf dieser H\u00f6he. So schwankte er w\u00e4hrend der f\u00fcnften Bluteinspritzung von 173 zu 170mm und nachher zwischen 172, 18t, ISO und 465mm.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"611] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Blutmenge. 197\nAlso wiederum durch die Einspritzungen dieselbe H\u00f6he wie in den vorigen Versuchen. Nur ist das vor\u00fcbergehende Druckmaximum hier etwas gr\u00f6sser, insofern cs 184mm betrug; das Versiichslhier war aber ein sehr grosses und krilftiges.\nDer Lymphstrom dagegen verhielt sich ganz anders als im vorigen Versuche. Bereits vor den Einspritzungen war die Geschwindigkeit desselben eine sehr erhebliche ; in jenem Versuche 6,2 Ccm. in 20 Minuten, in diesem Versuche 14 Ccm. im Laufe von 8 Minuten.*) Wahrend der Scrumseinsprilzungen nahm sie eher ein wenig ab, indem je 15 Ccm. (Glas 3 und 4) im Laufe von 10 und 8 Minuten ausflossen, von da an wahrend und nach den Bluleinsprilzungen kam es zu einer unverkennbaren Steigerung; indem je 4 5 Ccm. (Glas 5 und 5) nur 5 bis 6 Minuten in Anspruch nahmen. Eine deutliche Nachwirkung war kaum bemerkbar; die letzten 60 Ccm. erforderten 27 Minuten,, also je 15 Ccm., im Durchschnitt etwa 8 Minuten, demnach ganz ebenso wie vor den Einspritzungen.\nEine Regelm\u00e4ssigkeit der Beziehungen zw ischen dem Druck und der Geschwindigkeit des Lymphslromes war ebenso wenig wie im vorigen Versuche zu bemerken.\nAnalyse der Lymphe, Mit Ausnahme derjenigen im Glase 1 war die Lymphe durchweg r\u00f6thlich gef\u00e4rbt. Sie wurde auf die Centrifuge gebracht, das so gewonnene Serum, besonders der ersten vier Glaser, gerann nachtr\u00e4glich mehrere Male und m\u00fcsste desshalb nochmals centrifugirt werden. \u2022\nDie festen R\u00fcckst\u00e4nde des Lvmphscrums wurden mit Ber\u00fccksichtigung der gew\u00f6hnlichen Cautelen bestimmt.\n*) Dieser Unterschied ist vielleicht z. Th. scheinbar und mahnt zur Vorsicht In der Bcurthciluug der Ergebnisse des vorigen Versuchs. Es ereignet sich nicht selten, besonders im Anf\u00e4nge des Versuches, dass kleine Gerinnsel in der Lymphcan\u00e4le die Ausflussgeschwindigkeit verz\u00f6gern. Obwohl ich die Ausflussmungo der Lymphe erst dann nolirtc, wenn ich mich von der Abwesenheit der Coagula in der Can\u00e4le, und von dum freien Ausfluss der Lymphe \u00fcberzeugt hatte, so ist es doch m\u00f6glich, dass vereinzelte kleine wegen ihrer Durchsichtigkeit nicht leicht bemerkbare Coagula das Lumen im vorigen Versuche mehr oder weniger verengert und dadurch das Ausfliessen verz\u00f6gert hatten, bis sie durch den verst\u00e4rkten Lymphstrom fortgerissen wurden.","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nDr. Worm M\u00fcixer,\n[612\nI, y ni plie vor den Einspritzungen.\n5 Ccm. des Lymphserums in Glos 1 und 2 gaben 0,2664 Grill. = S,33 p. C. feste Bestandtheile.\nLymphe wahrend der Einspritzungen von Serum.\n5 Ccm. des Lymphserums in Glas 3 und 4 gaben 0,299 Grm. = 5,93 p. Cc fester Bestandtheile.\nLymphe w\u00e4hrend der Biutcinspritzungen.\n5 Ccm. des Lymphserums in Glas 5 und 6 gaben 0,3407 Grm. \u25a0= 6,8t p. C. fester Boslnndtheile.\nNachtrUglichc Lymphe.\n5 Ccm. d. Lymphserums in Glas 7 u. 8 gaben 0,454 Grm. = 6,91 p. C.\n5\t,,\t,,\t\u201e \u201e(<l)12\u201e13\t\u201e\t0,309 \u201e\t=6,48 p.C.\n5\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t,, \u201e(44)15\u201e16\t\u201e\t0,3315,,\t=6,63 p.C.\nfester Bestandtheile.\nDie Zusammensetzung des Lymphserums ist also ganz in demselben Sinne wie im vorigen Versuche ver\u00e4ndert, das Serum der nach den Einspritzungen ausgeflossenen Lymphe enth\u00e4lt mehr feste Bestandtheile.*)\nDie Section geschah 20 Stunden nach dem Tode des Thieres, dasselbe wurde inzwischen auf Eis bewahrt.\nDie Ergebnisse waren beinahe dieselben wie im vorigen Versuche, ln der Bauchh\u00f6hle fanden sich 70 Ccm., in den Pleuras\u00e4cken etwa 20 Ccm. blutigen Exsudates. Der Herzbeutel war leer.\nBevor ich zur Mittheilung eines neuen Versuches \u00fcbergehe, werde ich einen kurzen Ueberblick auf die Druck\u00e4nderungen bei den Tbieren mit unversehrtem R\u00fcckenmark werfen und dieselben mit den entsprechenden bei den Thieren mit durchschnittenem Halsmark vergleichen.\nEine Uebersichl der Druck\u00e4nderungen mit unversehrtem R\u00fcckenmark ergiebt:\n*) Dass das Serum der Lymphe, welche w\u00e4hrend der Sorumsoin-spritzmigmi nusgeschioden wurde, eine goringorc Monge fester Bcstand-thcile als das Serum der Lymphe w\u00e4hrend und nach den Bluteinspritzungen enthielt, ist vielleicht durch eine Beimischung von urspr\u00fcnglicher Lymphe bedingt ; selbstverst\u00e4ndlich l\u00e4sst sich aber aus einem einzelnen Versuche Niehls schlicsscu. \u2014 Interessant ist der Unterschied dos Lymphserums dieses Versuchs und desjenigen nach der Durclisohnoidung des K\u00fcekenmarkes. Im letzteren Falle betrug der It\u00fccksland des w\u00e4hrend der Einspritzungen gewonnenen Lymphserums ca. 8,5 p. C., hior dagegen nur 6,7 p. C","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"613] Dns Abh\u00e4ngigkeit n. arteriellen Druckes y. r>. Blutmknge. 199\nDer Zuwachs, der siel\u00bb vom Beginn bis /.um Endo einer Einspritzung cinslclll, kann positiv oder negativ werden. Er verh\u00fcll sich durchaus regellos.\nUnmittelbar nach der Vollendung der Einspritzung \u2014 von 7 bis zu 30 Secundcn \u2014 pflogt ein weiteres Anwachsen des Milleldrucks einzutreten. Dieses ist jedoch \u00f6fter so unbedeutend, dass das regclm\u00fcssige Vorkommen desselben zu bezweifeln ist.\nHieraus folgt, dass der Rlilleldruck mit dem zunehmenden Quotienten aus dem vermehrten Blutvolum in das K\u00f6rpergewicht ebensowohl sinken als steigen kann.\nDiese Unrcgclm\u00fcssigkeit wird jedoch durch die eine Regel beschr\u00e4nkt, dass der Miltcldruck einen gewissen Werth z. B. 160\u2014170 nicht \u00fcberschreiten kann, dass er aber, insofern er irgend einmal unter diesem stand, durch die Einspritzungen rasch auf ihn gehoben w\u2019ird. So wird also je nach den Umst\u00fcnden eine Vermehrung des Quotienten um ganz verschiedene Werthe (z. B. von Null bis zu 8 Prozent, von .Null bis zu 3 Prozent u. s. w.) diesen h\u00f6chsten Mitteldruck hervorbringen, von da ab wird eine weitere Zunahme jenes f\u00fcr den letztem gleichg\u00fcltig.\nNach der Durchschneidung des Halsmarkes (m\u00f6gen nn. vago-sympathici unversehrt oder durchschnitten sein) war der positive Zuwachs w\u00fchrend der Einspritzungen eine ziemlich regelm\u00fcssigc Erscheinung; die Gr\u00f6sse des Zuwachses nach den Einspritzungen dagegen inconstant; die H\u00f6he, auf welche der Druck durch die Bluleinspritzungen dauernd gehoben werden konnte, lag an der unteren Grenze des gew\u00f6hnlichen Normaldruckes, n\u00fcmlich auf 100, 120 oder 130 mm. Dieser Unterschied zwischen den Ergebnissen beider Versuchsreihen kann im Wesentlichen nur durch die verschiedene Innervation der Gef\u00fcsse l>edingt sein.\n2. Der Vermehrung des Blutes gehl ein Aderlass\nvora us.\nDer Aderlass erfolgte\nn) am vorher unvor\u00fcndorten Thioro;\nb) an einem Thioro, dem schon vorher Blut oingosprilzl gewesen.","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"81*8 =\t\u00efi\u00ef'll u.i\u00bbuiu1u<Isu!h uj|i qutu ouiqnuu/\t\u00ab>ip \u00e4iu}\u00ab\u00bb<i os \u2018UsM\u00fcm u^Jhix^u*\u00bb uadunz-iudsiirj u-Jp iua fju\u2018C \u00ab(I (<\n200\nDr. Worm M\u00fcller,\n\u00efg ZB5ZS ?3 \u00bb\u25ba\u00ab\u201c\u2018SS Z\n\u201cIr\u00dfSlhf* \u00efK\u00efll*\n\u00abSf|g.\u00a3I|s*S8 ZT2- -~si\n\u00abW \u00bb\u2022 3 2^s \u00eb c*'8\u00ae3<?S \u2014 O*0 =-\u25a0 \u00bb\t\u00a3\u2022<\u00bb S'a a - 2 s\n* *po 7,3a5?\u00ae' b 3 P ?\n\u00e2.\u00abTJ b\n<Sf |\nO I T? , vi \"Si**\n\u201c 3 B 5 OC\n3. \u2022\u2022\u2022g.\n\u00a32 *\n!0\n$\nS\n\u00a3\nS\nN*\tI\u00ab\n' o* _\n8\nK\n3\n+.\nMJ\n+\nP\u00ee\nS\n3\nS\n\u00a3\n8\nS\nS\np c,\na \u00bb\n\u00bb CO\n1\u00ab\nES\n|| rs \u2014 <*\n\u00c43H\n* S*\n3 gCQ \u25baO O '\nC &\nMg. 52 \u00f6\nSiTs\u00f6g-2 c\n.- ^\u00ae 5g\u00abg3 ^ \u00ab.s\nJr-cra \u2022* 2.!Q g a g-tg \u00bb\nftff\u00efg&^vg\u00ca\n<*003 = 2 _ V \u00bb a rt AA \u00bb a \u00ab_. R O. n v\n3 T?? ? P*?\t2 g'S\nas- s\u00ab g-s g \u201e\na 3 \u00d6B 3*\u00abOj.a g O\n\u00abS'Sg-rs.\u00bbs!ips--i\n=-g \u201e? S S *4 ESg;\ns If \u00abHf|?rg\n?\u00cf - \u00bbS'gSSoS1 2.2 OT S 5\t\u2022\n\u00ee r ? s\u00b0\u00bb ? p S\n5P\nI?\u00bb\nles\nf\u00fc\n\u2019Iff\n[614\nVersuch Vni. K\u00f6rpergewicht 5,go Kilogramm. Einspritzung nach vorhergegangener Entleerung am unver\u00e4nderten Thiere. Versuchsanord-\tDrack\nTrfutnU\tI II III IV V VI TO VIII IX X XI XU XIII XIV XV XVI XVII\nLaufe d. Zeit Tor Spritzung\nd. Einspritzung. (0) ","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"615] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Bl\u00fctmkn\u00fce. 201\nNach der Entleerung von '200 Ccm. Blut sank der urspr\u00fcngliche Druck von 153 bcz. 131 mm auf 49 bis 48\u201c\u201d\". Es wurden nun im Ganzen 680 (17X40) Ccm. Blut eingespritzt. Die Zeitdauer jeder Einspritzung betrug ca. 30 Secunden, die Intervalle zwischen je zweien 1,5 bis 2,5 Minuten.\nWahrend der ersten 8 Einspritzungen, in deren Laufe die Excursionen der Pulse immer gr\u00f6sser wurden, stieg der Druck, einige Schwankungen abgerechnet, fast continuirlich bis auf das Maximum des urspr\u00fcnglichen; das beobachtete Maximum des urspr\u00fcnglichen Druckes betrug 153\"\"\u201d, der Druck vor VIII 151, vor IX 159mm. \u2014 Die folgenden 9 Einspritzungen dagegen brachten keine erhebliche Ver\u00e4nderung hervor; abgesehn von einer vor\u00fcbergehenden Steigerung auf 170,nm war am Schl\u00fcsse von XVII der Druck 159\u201c\"\", 27 Secunden nach XV111 war der Druck 162\"\"\", und 159 Secunden nach XVII 159\"\"\".\nDie Steigerung durch die ersten Bluteinspritzungen bietet eine gewisse Analogie mit den Erscheinungen,'welche die Blul-injeclionen bei den Thicren mit durchschnittenem Ilalsmark hervorbrachlcn. In diesen Versuchen' war der Inhalt unver\u00e4ndert geblieben, die Nachgiebigkeit der Gef\u00e4ssw\u00e4nde dagegen bedeutend vermehrt und desshalb die Carotidenspannung vor den Einspritzungen sehr gering. Mit der Zunahme der F\u00fcllung durch die Einspritzungen stieg der Druck bis zu den niederen Grenzen der vor dem Durchschneiden des Halsmarkes vorhandenen Spannung; die weitere Zunahme brachte keine wesentliche Steigerung des Drucks hervor. In unserem jetzigen Versuche war der Inhalt durch die vorherigen Entleerungen um 200 Ccm. vermindert, die Spannung desshalb tief herabgesunken. Mit der Zunahme der F\u00fcllung durch die Einspritzungen stieg der Druck fortw\u00e4hrend und er erreichte nach der Einspritzung von 200 bis 240 Ccm. die niederen Grenzen der urspr\u00fcnglichen Spannung, indem er vor VI 120 ram, vor VII I48\"\"\" betrug. Von nun an tritt ein merkbarer, obwohl nicht sehr augenf\u00e4lliger Unterschied hervor. Wahrend die Drucksleigerung nach der Durchschneidung nicht h\u00f6her ging, stieg hier der Druck fortw\u00e4hrend bis zu oder vielleicht ein wenig oberhalb der h\u00f6heren Grenzen der urspr\u00fcnglichen Spannung ; von nun an fand mit weiterer Zunahme der F\u00fcllung keine Steigerung der arteriellenSpannung statt.\nIm Wesentlichen ebenso gestaltete sich der folgende Versuch.","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022) Da 3,2 p.C. vor den Einspritaungen onliogcti warou, so betrug dio wirkliche Zunahme nach den EiuspriUungen 6,12 p.C'. (6,32\u20143,2(1 p.C.).\n\u00bb'2 B\nr o r\n2 Si\n2 o\nL N i\n5\nVersuch IX. K\u00f6rpergew. 6,21 Kilogr. Einspritzung nach vorhergehender Entleerung am unversehrten Thiere.","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"617] DiKABiiXKGir.KKiTn. artkrikllkn Druckes y. n. Blutmenge. 203\nNoch der Entleerung von 200 (Join. Illut sank der urspr\u00fcngliche Druck (IC2 und 15i\u201cm) auf \u00f6l mm. Es wurden im Ganzen 520 (13 X 40) Ccm. Blut eingespritzt. Jede Einspritzung dauerte 30 Secundcn, die meisten Intervalle 2 bis 3 Minuten.\nWahrend der ersten sieben Einspritzungen, in deren Laufe die Excursioncn der Pulse immer gr\u00f6sser wurden, stieg der Druck fast continuirlich bis ann\u00e4hernd auf die H\u00f6he des urspr\u00fcnglichen. Der Druck am Schl\u00fcsse der siebenten Einspritzung betrug 147mm, im Intervalle zwischen der 7. und 8. Einspritzung sank er auf 140\u201cm. Dieser Versuch ist insofern interessant, als er uns zeigt, dass die \u00f6fter beobachtete Verschiedenheit des maximalen Druckes, den ein Thier erreicht, je nachdem sein R\u00fcckenmark unversehrt oder durchschnitten war, keine durchgreifende ist. Ebenso wie bei den Versuchstieren mit durchschnittenem Halsmark, lag hier der h\u00f6chste Werth auf welchem sich der Druck dauernd zu erhallen vermochte bei 139mm (685 Secunden nach Xll und 462 Secunden nach XIII), also an den niederen Grenzen des urspr\u00fcnglichen. Demnach ist zu vermuthen, dass der wesentliche Einfluss, welcher durch die Durchschneidung des Halsmarkes eliminirt wird, auch in diesem Versuche w\u00e4hrend der Einspritzungen aus irgend einer Ursache geschw\u00e4cht worden ist. Es wurde nun, nachdem ich zuerst, um vorl\u00e4ufige Aufschl\u00fcsse \u00fcber die F\u00fcllung des Gef\u00e4sssystems zu erhalten, wiederum Blutentleerungen (150 Ccm.) ausgef\u00fchrl hatte, die Reizbarkeit des Gef\u00e4ssnervensystems gepr\u00fcft. Da aber diese Pr\u00fcfung keine deutliche Abnahme der Reizbarkeit ergab, hielt ich es f\u00fcr geboten, das Ergebniss dieses Versuchs dadurch zu controliren, dass ich nach den Entleerungen wiederum Einspritzungen ausf\u00fchrle und die beobachteten Druck\u00e4nderungen mit den eben erw\u00e4hnten verglich. Dieser Theil des Versuches geh\u00f6rt unter die Reihe, wo\nb) der Vermehrung des Blutes ein Aderlass vorausgeht, nachdem schon vorher Blut einge-sprilzt gewesen.","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nDr. Worm M\u00fcllbr,\n[618\n\u2022a &\t2\tK1, 2 \u00a3 2.<* P- \u00a9 er\" n P-P ff _ SfsSSS'&S\tr5s.'sss\u2019g;\u201crg-Pgglis? s^i\tcassia \u2019p\u00ab?\t\u00ef; 3 .1\" g-.o-g.-* 1\t2. i*4 \u2014 *3 \u00a9 ff\t2\u00bb\t<2?o5'wfTS-ij\u00bb*-.S2* ,?s?S1wg\u00a7g\tS-j\t= S 2.\u201c RWo * 2 g ** ce*\t\u00a9\t\u00absc 5 11* \u2022 g\tc\tr. S,?*'!\u00ab\tff&ffS.S\u2019d 'S l-S * S-eT ^ 5 S \u00a7.?-\u25a0* s s* ^5\u00b0 J3S|t^S\u00bbo.Sg-g&g V rr'\u00ee--\t'3\u201el=^3:\u00a3:8,\u00a7l'K.H*i \u2022s^ofr^a\tf=-3K^g.\u20182.?'SS\u20192.?ag\u20192 3 \u00ce y\tSd\u00fcJaS!. >(\t5\u00b0 b a 2,2^ ^3o\u00ca3H\t2. S. g.*\u201c\u00ab * I ^gfo Ng * Cu ? ? 2 eu g ^jg\t\u00ab Mcu5;l-o:Wog<* \u00a3 J \u00car S 3 S T ~ c \u00a9 M -<k>\t\u00bb \u00ab\u00bb 0 N Pi \u201e r>? \u00eer\u00ae\t2. \u2022 \u00a9 c* *1 i P \u00a9\ti*-t*iil\u00aei0TT0Pa\u00bbi KTO Cr\to a \u00a3M gS3 a|E HgS B \u00bb O. \u25a0S3S 3.3 g S'\u201c-'S s ? s |SS ?r \u2022ji\n1-a?\t=\u2022 es SS?- Sg-\u00ebg \u25a0\u00a7\u00e2s:8 rss| |o|\t? \u2018 fs-\t\u00abigM _3.o. 2.0 Sff S ?g P\t2- 3 Mo\u00ab\" \u00aes 5' g '\n^ * \u00eb\t1 S\t-\n,\t- ., j|v!!I\t\u2019\tB 8\t\u2022*\u2022\t* EaS-Hs\t_i_\t'*\u2022 \u00e6g- Sg r\t+ \u25a0* \u2022 \u00b0\t\u00bb\t\u00d6\n\u2014\tCO\t\u2022\u00bb\u00bb\tCO \u2022*\u00bb\t\u00c7P ^\tt\u00a9\tfcO\tC\u00ab\tCO\t<=>\t*\u2022\tM\nK>\t\u25a0*\u2022\tCP\t\u2022*\u2022\t\u00a9\t-\u00bb\tO \u2014\tOi\tb\u00a9\tCO\to\to\t< '\nh*\t^ CO\tCO\tCD\tH*\tJ*\tO Ja\tb\u00a9\t\u00a9\tO\u00bb\t\u00a9\tt\u00a9 o\tt\u00a9\t*<\n^ S S r\u00a9 5\u00a3\t\u00a3\t^4\t\n\u2014*\t\u2022\u2014\u2022\t\u25a0*- \u2014 \u2022fi*\tCW\t\u2014\t\u25a0\u201c\u00bb\t\u25ba\u2014\t-*\u2022\t*\u2014 ^\t\u00a9\t3>\tGC\tt\u00a9\tco\t^ !\n\u2014\t\u2014\t\u00fc'h- \u00dc\u00bb\t*\u2022\tlO -\u00bb\u2022\tto \u2022*\u25a0\t03 i j)\to> o \u00ab\u00a9\to\t<\nf s 5\ts \u201c s\t\u00a3\nH*\t\u2022\u201c*\u25a0\t\u00b0\tH* C\tO\u00ef\ti\u2014\u25a0\tf\u00a9\tCO\t\u2022*\u25a0\tOA \u00bb\t<=\u00bb\to \u00ef* O\t\u00bb- \t. .. .\tre\t10 Ocm. oinRospriUt.\n=\u2022 1_S\t\u20195eBJo?\u201e2eS\u201e\u00ab gM \u00ab\u201e \u00e9\u00ef&SV? 4-g. 2\t\u00ef?\t1\u00bb\tg?\t3-g\tg,|\ta\u00ab Is g; \u00ab\tw*\t\u201co\tw\u00bb\t\u00a3 K\tg\tSS\tgS- ifgs:=3 Is-is\tIs\tts\tg.\u00a3\tSS\t*5?\t| 9\t* g \u00ee\u00bb.-\u00ab?\u00ab **?&*?\tH\u00bb\t*8\t&* f\ti\u00ee\t| S \u00a7'&!?\u00a7 g\t\u00ab15 g.8 g3 S.8\t\u2022\t|\tg 2.B\t| fff\u00bb \u00abs zl \u00aba\t1\t5 \u00ab\u00d6\tg 7g SC g\t<35 2|\u00bbgB|!r\ta\tS. ! s?\t* ?i\tinl\t3 -S.\t14\ta < Il\t|\t5 1.5-\ts- \u00bb\tS* \u2019\"C 2\tc \u00ae\tP.\u00d6\u00ae\t\u00a9\thrt \u00d6 O\tm \u2014\u25a0\t2\t2\t!C2r2B2.\t\u00a9a\u00a9\teu\tS a-(\tS S\ts\t3\t\u00bb Y\t\u2018F T\t7 \u00aes *f\t\u00ae\t??P\t?\tN\t! gg eu \u00a9 ** W 5* M \"C 3. \u00bb* H 0 0 s 0\nFortsetzung des Versuchs IX. Entleerung, Curare, wiederum Einspritzung.\nDurch die vorhergehenden Einspritzungen war ein Ueberschuss an Blut von 5,(8 p.C. des K\u00f6rpergewichts eingefiihrt.","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"C I 9] Dm Abii\u00e4noi\u00abkhitu. AitTEniEi.LFPrDmjCKKs v. D. Ui.utmkngk. 205\nDio Erscheinungen, welche im Laufe dieses Versuchs auf-treten, verdienen einer genaueren Beschreibung. Nach den Entleerungen von 1 SO Ccm. Blut, die auf die vorhergehende F\u00fcllung folgten, war der Druck tief herabgesunken auf 60 bis 70 \",m, trotzdem dass, wie die Versuchslabelle genauer zeigt, im Ganzen noch ein Plus von 2,56 p.C. Uber die urspr\u00fcngliche Blutmenge ein-gef\u00fchrt war. Es erschien mir darum dieser Zeitmomenl ein passender zu sein, um die Reizbarkeit desGefiisssyslems zu pr\u00fcfen-.\nZu dom Ende suchte ich zun\u00e4chst die Erfahrungen Uber den Einfluss der Reizung des centralen Endes durchschnittener sensibler Nerven auf den Blutdruck zu verwerthen. Bekanntlich haben die Reizungen der centralen Enden durchschnittener sensibler durch Reflex auf die vasomotorischen Nerven f\u00fcr gew\u00f6hnlich eine erhebliche Drucksleigerung zur Folge. Es schien mir demgem\u00e4ss der Pr\u00fcfung werth, ob eine solche Reizung hier eine Steigerung hervorbringen w\u00fcrde, wo der Druck tief herabgesunken war, trotzdem dass das Thier mehr Blut empfangen als abgegeben hatte. Es wurde ein kleiner Zweig des n. tibialis posticus herauspr\u00e4parirt, ein Faden herumgelegl, der Zweig durchschnitten und das centrale Ende 19 Secunden hindurch mittelst des du \u00dfoi's\u2019schen Schlittenapparates (grosser Grove, Rollenabsland 18 Centimeter) gereizt; w\u00e4hrend der Reizung stieg der Druck von 70 \u201c\u201c auf 92, auf 97, auf 106 n\"*, sank aber kurze Zeit nach der Reizung auf 70 ram. Die Steigerung war also deutlich, aber nicht ungew\u00f6hnlich hoch.\nDieses Experiment verlor indessen dadurch an Werth, dass st\u00f6rende Complicalionen auflralen. W\u00e4hrend der Reizung war der Hund sehr unruhig; der Puls wurde deutlich langsamer (vor der Reizung 47 P. in 20 Secunden, w\u00e4hrend der Reizung 37 P. in 20 Secunden und unmittelbar nach der Reizung 44 P. in 20 Secunden). Um diese Complicationen m\u00f6glichst zu beseitigen, wurde die trachea ge\u00f6ffnet, Curare durch die vena jugularis eingespritzl und k\u00fcnstliche Respiration eingeleitet;\n7 bis 8 Minuten nach Einleitung derselben war der Druck 55 am. Hierauf wurde eine neue Stelle des Nerven wiederum 45 Sccundon hindurch gereizt (Rollenabstand 15 Centimeter), der Druck stieg w\u00e4hrend der Reizung auf 60 bis 65 sank aber sofort nachher auf 47 und 49mm.*) \u2014 Abermals wurde V\n*) Pulsfrequenz vor der Reizung 51 P. in SO Secunden, w\u00e4hrend der Reizung 54 P., nach der Reizung 5S und 57 P. in SO Secunden.","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"200\nDr. Worm Miller,\n[620\ncine neue Sicile des Nerven (30 Secunden hindurch) gereizt, der Druck stieg von 47 mm auf 73 bis 77\"\"\", sank aber sofort nachher auf GO mm. Die Drucksteigerung war also eine deutliche, aber ziemlich geringe.\nEs ist aber hier zu bemerken, dass man kein allzugrosses Gewicht auf die H\u00f6he des Ansteigens nach der Heizung sensibler Nerven\u00e4stchen legen darf, weil es eine bekannte Erfahrung ist, dass die Wirkung bei diesen Versuchen h\u00f6chst verschieden ausf\u00e4llt. Ich zog es desshalb vor, um Uber die Gr\u00f6sse der m\u00f6glichen Steigerung etwas Bestimmtes zu erfahren, im Laufe des Versuchs die Druck\u00e4nderung w\u00e4hrend der Erstickung, welche einen mitchtigen allgemeinen Einfluss auf das Gef\u00e4sssystem aus\u00fcbt, zu beobachten.\nFast unmittelbar nach der letzten Reizung wurde die Respiration sistirt; wahrend der drei Minuten dauernden Erstickung stieg der Druck von 54 mm continuirlich und allmalig auf 144 mm fing aber in den letzten 20 Secunden an zu sinken (auf 140 und 141 mm). Die Erstickung brachte also einen viel bedeutenderen Effect als die Reizung sensibler Nerven hervor, indem sie den Druck fast bis zum Normalwerth steigerte. Dies w\u00e4re ein Beweis der vollst\u00e4ndigen Reizbarkeit des Ge-f\u00e4sssystems gewesen, wenn keine Bluteinspritzungen den Blutentleerungen vorangegangen w\u00e4ren; da aber im Ganzen ein Ueberschuss von Blut eingeftlhrt war, wurde selbstverst\u00e4ndlich nur eine Steigerung \u00fcber den urspr\u00fcnglichen Druck hinaus, wie es bei unversehrten Thieren w\u00e4hrend der Erstickung der Fall ist, vollst\u00e4ndig' entscheidend gewesen sein. Die Bedingungen f\u00fcr eine Steigerung bis zu diesem Grade sind allerdings sehr ung\u00fcnstig, wenn der Druck sehr herabgesunken ist, weil dann w\u00e4hrend der Erstickung eine l\u00e4ngere Zeit vergehen muss, bevor der Normaldruck erreicht wird ; ehe dieses geschieht tritt aber dann gew\u00f6hnlich die starke Reizung des Vagus auf. So waren hier vor der Erstickung 60 P. in 20 Secunden, in der letzten Zeit w\u00e4hrend der Erstickung 15, 17, 18 P. in 20 Secuudcn, wodurch das weitere Steigen eine Beeintr\u00e4chtigung erleidet.\nSomit ist durch diese Beobachtungen die Reizbarkeit des Ge-fiisssystems constatirl, eine Abnahme derselben keineswegs bewiesen, aber auch nicht mit absoluter Sicherheit widerlegt.\nNach der Erstickung wurde k\u00fcnstliche Respiration cinge-","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"621] Die Abh\u00e4ngigkeit\u00bb. artekiellen Druckes v. \u00bb. Blutmengk. 207\nleitet; der Druek stieg momentan im Laufe von 7 bis 8 Socunden auf 206 und 220mm, sank aber nach 14Secunden auf 134 mm und ging nun allm\u00e4lig im Laufe von 2,5 Minuten auf 55 herab. Dass der Druck pl\u00f6tzlich mit der Einleitung der Respiration auf 206 bis 220 \u201cm stieg, ist insofern interessant, als es darauf hinweist, dass eine starke Blutf\u00fcllung der Lunge vorhanden war, die wir durch fr\u00fchere Seclionsbefunde erwiesen haben.\nEs wurde nun wieder die Respiration sistirt und wahrend der Erstickung Blut eingespritzt, in der Absicht, die nun ein-tretenden Druekilnderungen mit den entsprechenden fr\u00fcheren zu vergleichen, und vielleicht dadurch den Grad der Reizbarkeit des Gef\u00fcssnervensystems sicherer festzustellen. Etwa 4,75bis2Minu-ten nach dem Wiederbeginn der Erstickung stieg der Druck auf 109 bis I 4 4 nim, sank aber in der folgenden Minute auf 4 07 mm. Obwohl eine starke Reizung des Vagus eingetreten war (im Momente der Erstickung 53 P. in 20 Secunden, 2 bis 3 Minuten nachher 4 4P. in 20 Secunden), obwohl das Sinken daraufhindeutete, dass eine nachhaltige conlinuirliche Drucksteigerung nicht zu erzielen war, dass also die Einspritzungen w\u00e4hrend der Erstickung keinen Aufschluss geben w\u00fcrden, hielt ich es doch der M\u00fche werlh, den Versuch auszuf\u00fchren. Der Druck vor I war 4 06 w\u00e4hrend der ersten Einspritzung blieb der Druck so gut wie unver\u00e4ndert, stieg aber nachher auf 424 \u201c\u201c, w\u00e4hrend II Abnahme auf 414mro, in den folgenden 20 Secunden nach II Sinken auf 92 mm ; ein hinl\u00e4nglicher Beweis daf\u00fcr, dass eine andauernde Drucksteigerung auf diese Weise nicht zu erzielen war. Es wurde nun wiederum k\u00fcnstliche Respiration eingeleitet, 4,5 Minute nachher war der Druck gesunken auf 74 rom. Derselbe stieg nun mit den folgenden Einspritzungen, in deren Laufe die k\u00fcnstliche Respiration continuirlich fortgesetzt wurde, allmalig in die H\u00f6he und betrug vor IX 421mm, von da an keine augenf\u00e4llige Steigerung ; vor X 4 28ram, 60 Secunden nach den letzten 4 0 Ccm. 117m'\u201c. Die Ellcclc waren also im Wesentlichen ebenso wie fr\u00fcher, nur schien die Druckgrenze, oberhalb-welcher keine weitere Steigerung stattfand, eine noch geringere zu sein, ungef\u00e4hr derjenigen bei den Thieren mit durchschnittenem Halsmark entsprechend.\nWir glaubten im ersten Thcilo dieses Versuchs die Ursache der damals erreichten, im Verh\u00e4ltnisse zu den fr\u00fcheren Ver-","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nDr. Worm M\u00fcller,\n[622\nsuchen niedrigeren Druckgrenze m\u00f6glicherweise auf eine Parese des Gefiissnervensyslems zurUckf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Dies wurde aber durch die Reizungsversuche nicht best\u00e4tigt und ist durch den weiteren Verlauf des Versuchs so gut wie widerlegt. Bei der Wiederholung der Einspritzungen war, wie wir eben sahen, die Druckgrenze noch niedriger; die Reizbarkeit des Ge-fiisssystems dagegen nicht merkbar ver\u00e4ndert.\nNach der letzten Einspritzung wurde das Thier zweimal hintereinander erstickt, der Druck stieg das eine Mal von 118 auf 147mm, das andere Mal von 121 auf 152\u201cm. Als der Druck diese H\u00f6he erreichte, trat die starke Reizung des n. vagus ein. Vor dieser letzten Erstickung 62 P. in 20 Secunden. Es beweist dies, dass die Reizbarkeit des Vagus und des Gef\u00fcss-nervensystems trotz aller Eingriffe eine sehr deutliche und jedenfalls im Wesentlichen eine vollst\u00e4ndige war. Auch die Herz-thatigkeit schien nicht alterirt zu sein.\nDie Section wurde unmittelbar nach dem Tode des Thieres ausgef\u00fchrt. In der Unterleibsh\u00f6hle 30 Ccm. r\u00f6tblich-gelbes fl\u00fcssiges z. Th. geronnenes Exsudat. Die Leber und die Nieren stark injicirt. In der Magenwand eine gr\u00f6ssere Anzahl linsengrosser Ecchymosen. \u2014 Die gr\u00f6sseren Venen im Unterleib stark gef\u00fcllt. Keine merkbare Exsudation in cav. pleurae et pericardii. Die Lungen congestionirt, im Parenchyme derselben zerstreute erbsengrosse Ecchymosen (z. Th. Embolien). Die Extremit\u00e4ten weder injicirt, noch ser\u00f6s infiltrirt, die Muskeln und Haut von normalem Aussehen, nur hie und da eine stark gef\u00fcllte Hautvene.\nAm Schl\u00fcsse dieser Abtheilung erscheint eine kurze Ucber-sicht der hier beobachteten \u00dcruck\u00fcnderungen w\u00fcnschenswerlh, um die Orienlirung zu erleichtern ; ausserdem werde ich eine tabellarische Zusammenstellung der Pulsfrequenz in diesen Versuchen folgen lassen, um dem Leser das vollst\u00e4ndige Material in die Hand zu geben.\nIn diesen Versuchen waren die Erscheinungen des Druckes ein wenig verschieden, je nachdem das Thier vorher die normale Blulmenge besass, oder Blut verloren hatte.\nn) Wenn den vorher unver\u00e4nderten Thieren 3,2 resp. 3,7 p. C. des K\u00f6rpergewichts Blut entzogen worden war, so stieg mit der abermaligen Zuf\u00fcgung von 3,5 resp. 4 p. C. der Druck w\u00e4hrend der Einspritzungen und von einer zur anderen dauernd","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"G23] Die AiiiiXngigkkitd. arteriellen Dbuckksv. i>. Blutmengk. 209\nund orrciclile die H\u00f6he des urspr\u00fcnglichen Normaldruckes. Von nun an traten hei den folgenden Einspritzungen die in der vorigen Ablheilung (bei Thieren mit unversehrtem R\u00fcckenmark) befrachteten Erscheinungen ein.\nb) Wenn der Aderlass an einem Thiere vorgenommen wurde, dem vorher schon Blut eingespritzt gewesen, so bewirkten in diesem Versuche die nun folgenden Einspritzungen zwar eine Steigerung des Druckes, aber die Steigerung wahrend der Einspritzungen war im Allgemeinen etwas geringer und sank erheblicher in der zwischen je zwei Einspritzungen liegenden Zeit, so dass schliesslich, trotzdem dass der Prozentgehalt des Thieres an Blut bedeutend mehr als nach der ersten Serie von Einspritzungen betrug, doch eine niedrigere Druckgrenze erreicht wurde.\nDie Pulsfrequenz gi\u00e9bt kein\u00e9 weiteren Ausk\u00fcnfte, warum ich mich einer genaueren Er\u00f6rterung enthalte und nur die Zahlen tabellarisch zusammenstelle.\n14","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nDr. Worm M\u00fcller,\n[624\nAeuderung der Pulszahlen mit der Einspritzung nach vorher-gehender Entleerung.\nVersuch IX. K\u00fcrpergcw. 6,4\u00bb.\t\t\t\tVersuch VIII. Ktirpergew. 5,94.\t\t\nVor \u00bb1er Knllocrung (J.\u2019> Pulse in\t\t\t20 8eo.\tVor der Entleerung 04 \u201400 Pulse in 20 Be\u00ab.\t\t\n\tPulse in 40 Secunden.\t\t\t\tPulse in 40 Secunden.\t\n\t\tNach der\t\t\tW\u00e4hrend der\tNach der\n\tEinspritzung\tEinspritzung\t\t\tEinspritzung\tEinspritzung\n0\t4 \u00bb\t\t\t0\t59\t\ni\t40\t48\t88\tI\t56\t65\t87\t68\nii\t39\t41\t37\t11\t64\t64\t61\nin\t38\t36\t\tIII\t57\t60\nIV\t34,5\t34\t34\tIV\t47\t40\t36\nV\t34\t34\t37\tV\t30\t46\nVI\t36\t38\t39\tVI\t49\t46 47\nVII\t37\t38\t49\tVII\t30\t34\t80\nVII.\t44\t37\t\tVIII\t34\t84\t39\nIX\t40\t40\t39\tIX\t39\t40\t35\nX\t3S\t37\t\tX\t38\t44\t40\nXI\t37\t41\t38\tXI\t44\t44\nXII\t36\t37\t43\tXII\t45\t45,5\nXIII\t44\t46\t\tXIII\t47\t47,5\nEntleerung. Curare\t\tK\u00fcnstliche\t\tXIV\t54\t49\nRespiration. Erstickung.\t\t\t\tXV\t53\t50\nI\t\u00bb4\t\u00bb4\t18\tXVI\t50\t50\n11\t\t40 Res\t\u2022\tXVII\t54\t54\n\t40\t\t30 73\t\t\t\nIII\t70\t64\t\t\t\t\nIV\t34\t54\t6\u00bb\t\t\t\nv\t64\t59\t50\t\t\t\nVI\t38\t56\t58\t\t\t\nVII\t60\t59\t6t\t\t\t\nVIII\t56\t58\t\t\t\t\nIX\t60\t58\t\t\t\t\nX\t60\t60\t\t\t\t","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"625] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Blutmenge. 211\nII.\nUeber die Aenderung des Druckes an a. carotis mit der Abnahme des K\u00f6rpergewichts in Blutprozenten.\nDie Aufgabe besteht haupts\u00e4chlich darin, die Druckanderungen nach Aderl\u00e4ssen beim Thiere mit unver\u00e4nderter und mit vermehrter Blutmenge unter einander zu vergleichen, um dadurch die gew\u00fcnschten Aufschl\u00fcsse \u00fcber den F\u00fcllungsgrad des Gefasssystems nach den Einspritzungen zu bekommen.\nIch stelle Versuch VIII*) als Musterbeispiel voran, weil der Unterschied der durch die Aderl\u00e4sse herbeigef\u00fchrten Druck\u00e4nderungen vor und nach den Einspritzungen hier am augenf\u00e4lligsten war und schon durch diesen Versuch allein der F\u00fcllungsgrad des Gef\u00e4sssystems nach den Einspritzungen sich gut beur-theilen l\u00e4sst.\n*) Die Druck\u00e4nderungen durch die Bluteinspritzungen in diesem Versuche sind auf Seite 2<>0 und ff. milgelheilt und besprochen.\nU\u00bb","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022> Unmittelbar nach der dritten Entleerung treten vor\u00fcbergehende Kr\u00e4mpfe (Verblutungskrimpfe) auf.\n[626\n212\tDr. Worm Ml'llkr,\n2 3?i\u00ee\nE.S?\nIm ET \u201cJ* (J\n\nW\t\u2014*\u2022 -ZL\nO ffi\to\ng'\u00ab\u00e2ss?\u00ef afg\n4 O\nirflv\n0_ 0 c*\nS 2 S\nVersuch Till. K\u00f6rpergew. 5,\u00cf9 Kilogr. Aderlass, Einspritzungen, wiederum Aderlass. Aderlass vor der Einspritzung.\tAderlass nach der Einspritzung.","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"627] Die Aiih\u00e4ngickkit n. arteriellen Druckes v. i>. Blutmknuk. 213\nUni den Unterschied der durch dio Adcrlttspc herbeigcfllhr-len Aenderungcn vor und nach den Einspritzungen bestimmen zu k\u00f6nnen, ist zun\u00e4chst eine genaue Analyse der Erscheinungen der Blulentleerungen vor den Einspritzungen erforderlich.\nDie Aenderungen, welche wahrend und unmittelbar nach der Entziehung von Blut eintretcn, sind verst\u00e4ndlich. Wahrend des Aderlasses sank der arterielle Druck rasch ab, da durch ihn der Inhalt der Aorta entleert wurde. Nach wieder eingelretener Verschliessung der a. carotis sinistra f\u00fcllt sich allrnalig die Aorta wieder und so wachst der Druck an.\nF\u00fcr die Beurtheilung des Zustandes, in welchem sich der Strom w\u00e4hrend der Entleerung befand, sind zwei Versuchs-data gegeben 1. die Gr\u00f6sse des Absinkens des Drucks wahrend der Entleerung, 2. die Ausflussgeschwindigkeit der entleerten Blutmenge.\nDie Gr\u00f6sse des Absinkens des Drucks w\u00e4hrend der Entleerung war nicht sehr verschieden. Vor I Druck 130, am Schl\u00fcsse der ersten Entleerung 57mm, Differenz der Dr\u00fccke 73mm, vor II Druck 151mm, am Schl\u00fcsse der zweiten Entleerung 92ra,n, Differenz der Dr\u00fccke 59, vor III 129, am Schl\u00fcsse der dritten Entleerung 53, Differenz 77mra, vor IV 112mm, am Schl\u00fcsse der vierten Entleerung 49mra, Differenz 63mm.\nDie Ausflussgeschwindigkeit dagegen war w\u00e4hrend der vierten Entleerung eine bedeutend verlangsamte. Die erste Entleerung dauerte 10, die zweite 8, die dritte 11 und die vierte 44 Secunden.*)\nDie Entleerung von 100 bis 150 Ccm. = 1,88 bis 2,82 p. C. des K\u00f6rpergewichtes konnte also geschehen ohne eine bedeutende Aenderung der Geschwindigkeit des Ausflusses ; von nun an trat bei der weiteren Entziehung von 50 Ccm. eine sehr bedeutende Verlangsamung des Ausfliesscns ein ; indem sich w\u00e4hrend der vierten Entleerung die Ausflussgcschwindigkeit um das Vierfache minderte.\nObwohl der Zustand des Gef\u00e4sssystems nach der Entleerung sich nicht allein in dem Druck spiogclt, welcher einige Minuten nach jener vorhanden ist, sondern auch durch den zeitlichen\n*) Die Ausflussgeschwindigkeit wurde in der Mehrzahl der Versuche hei den ersten Entleerungen absichtlich ein wenig verz\u00f6gert, hei den folgenden, wenn die Geschwindigkeit deutlich abnahm, dagegen nicht.","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nDr. Worm M\u00fcllkr,\n[628\nVerlauf des Emporsteigens,*) so will ich doch die Betrachtung des letztem ausser Frage stellen, weil die Bedingungen, von denen die zeitliche Acnd\u00f6rung des Drucks abh\u00e4ngt, sehr verwickelte sind. Ich werde mich also auf die Betrachtung des Drucks beschranken, der einige Minuten nach der Entleerung vorhanden ist.\nDiese zeigt, dass eine Blutentziehung von 100 bis 150 Ccm. = 1,88 bis2,82 p. C. des K\u00f6rpergewichtes ertragen werden konnte ohne einen sehr bedeutenden Abfall des Carotidendruckes; 156 Secunden nach 1 war eher Druck 151ram, 122 Secunden nach II 122, 151 Secunden nach III 112. \u2014 Wurde aber diese Grenze \u00fcberschritten, so trat mit weiterer Abnahme der Blutmenge eine bedeutende und dauernde Herabsetzung des Druckes ein; 252 Secunden nach der 4. Entleerung von 50 Ccm., wodurch der Gesammtverlust des Blutes auf 3,76 p. C. des K\u00f6rpergewichts stieg, betrug der Druck nur 49ram und hielt sich hierauf in den folgenden Minuten. Er betrug also nach der 4. Entleerung nur noch ein Drittel des urspr\u00fcnglichen. \u2014 Die dritte Entleerung bildete gewissermassen die Grenze f\u00fcr das Verm\u00f6gen des Gef\u00e4ss-systems den Aortendruck in der H\u00f6he des normalen zu erhalten, dieses gab sich auch durch die vor\u00fcbergehenden (45 Secunden dauernden) Verblutungskr\u00e4mpfe kund, welche unmittelbar nach derselben auftraten.\nDer Vollst\u00e4ndigkeit halber theile ich in tabellarischer Zusammenstellung die Acnderungen der Pulszahlen w\u00e4hrend des wachsenden Blutverlustes mit. Durch sic wird im Wesentlichen best\u00e4tigt, was uns aus vielfachen Beobachtungen anderer Experimentatoren bekannt ist! Nach dem Blutverlust w\u00e4chst zuerst dio Schlagzahl, mit noch weitercrEntziehung von Blut aber sinkt sic.\n0\nI\nII\nIII\nIV\nPulse in 20 Secunden.\nW\u00e4hrend der Entleerung.\tNach der Entleerung.\n64 u. 60\n20\n70 88\n71\tu. 64\n32, 63, 73, 24 u. 88 7t), 88, 87 u. 78.\n78 u. 72.\n87 - 89.\nGanz anders wirkten die Entleerungen nach den Blulein-spritzungen.\n\u2022) Nach der ersten Entleerung stieg der Druck fast momentan von 57 auf t6l nach II eine Steigerung um 40 mm jn 20 Secunden, nach 111 45 mm in 8 Secunden, nach IV fand so gut wie keine Drucksteigerung statt.","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"629J Dik AbiiXngigkkit d. aktkkikllkn Druck kr v. d. Bi.utmf.nck. 215\nEs waren 680 Ccm. (H,39p.C. des K\u00f6rpergewichts) eingespritzt worden, so dass der Blutgehall des Thiers um 480 Ccm. h\u00f6her als vor dem ersten Aderlass stand; der Druck schwankte nachher zwischen 157 und 4G2\u201cra und betrug unmittelbar vor der Wiederholung der Blulenlleerung (durch a. carotis sinistra) 158,nm\n\u2014\tHierauf begannen die Blutentziehungen, im Ganzen 5. von je 50 Ccm. Am Schl\u00fcsse des ersten Aderlasses, welcher 7 Secun-den dauerte, sank der Druck auf 146mm, hob sich aber nach 2,5 Minuten auf I53mm; am Schl\u00fcsse der zweiten Entleerung (Dauer derselben 7 Secunden) sank der Druck auf 1 I4rora, stieg aber in den folgenden 2 Minuten auf 430mm, am Schl\u00fcsse der dritten Entleerung (Dauer derselben 7 Secunden) sank der Druck auf 86mra, stieg aber im Laufe der folgenden 3 Minuten auf !28rom, am Schl\u00fcsse der vierten Entleerung, welche 7,5 Secunden dauerte, sank der Druck auf 78mm und stieg im Laufe der folgenden 4 Minuten auf I21mm, am Schl\u00fcsse der f\u00fcnften Entleerung, welche 9 Secunden dauerte, sank der Druck auf 60mm, stieg aber nun in den folgenden 3,5 Minuten auf H5mm.\n\u2014\tUm dem Leser den Verlauf dieses vernickelten Versuches deutlicher als es durch Worte m\u00f6glich zur Anschauung zu bringen , verweise ich auf Taf. 1, die durch die beigef\u00fcgten Erkl\u00e4rungen vollkommen verst\u00e4ndlich sein wird. Der Unterschied zwischen den Effecten der Blutentleerungen vor und nach den Einspritzungen ist evident. Das Absinken des Drucks w\u00e4hrend der Entleerung betrug vor den Bluteinspritzungen 60 bis 70mm, nach den Bluteinsprilzungen 40 bis 50\"\u201d\u201d. \u2014 W\u00e4hrend vor den Einspritzungen jede der ersten drei Blutentleerungen etwa 10 Secunden und die vierte sogar 44 Secunden dauerte, nahmen nach den Einspritzungen die ersten vier Blutungen je nur 7 Secunden und die f\u00fcnfte 9 Secunden in Anspruch. Vor den Einspritzungen betrug der Druck 3 bis 5 Minuten, nach der vierten Entleerung nur 48,nm, jetzt nach den Einspritzungen betrug der Druck 3 Minuten, nach der f\u00fcnften Blulenlleerung 415mni, also ein w\u00e7nig mehr als der entsprechende Druck nach der dritten Entleerung vor den Einspritzungen.*)\n*) Nach den Einspritzungen nahm die Pulsfrequenz im Laufe der Entleerungen regelm\u00e4ssiger zu, als vor den Einspritzungen, cfr. folgende Tabelle in der Anmerkung.dcr folgenden Seite.","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"210\nDit. Worm M\u00f6ller,\n[630\nBer\u00fccksichtigt man also nur die Menge des ausgeflossenen Ulules, so zeigt dieser Versuch , dass das Thier nach der Einspritzung einen weit gr\u00f6ssern Blutverlust als vor derselben ertragen konnte. Denn w\u00e4hrend vor der Injection durch einen Blutverlust von 150 Ccm. der Druck auf H5ram herabging, gelangte er nach derselben zu dieser H\u00f6he erst durch einen Blutverlust von 250 Ccm. Daraus wird man \u2014 vorausgesetzt dass man sich an die einfachsten Erkl\u00e4rungsgr\u00fcnde h\u00e4lt \u2014 schliessen d\u00fcrfen, dass nach der Einspritzung in der Gelhssb\u00f6hle selbst mehr Blut als vor ihr gewesen sei. Wie viel dieses Mehr betragen habe, ist aus den Ergebnissen dieses Versuches schon dess-halb nicht ersichtlich, weil es ungewiss bleibt, ob derselbe \u00c7aro-tidendruek vor und nach den Einspritzungen auf den gleichen Zustand der mittleren Gef\u00e4ssspannung hinweist. Dieses ist sogar unwahrscheinlich, weil der ganze Verlauf der Druck\u00e4nderungen bei den Blulenlziehungen nach der Einspritzung ein ganz anderer als vor ihnen war. Somit ist es fraglich , ob die f\u00fcnfte Entleerung nach den Einspritzungen ebenso wie III vor den Einspritzungen die Grenze bildete, bei welcher weitere Aderl\u00e4sse nicht mehr ertragen wurden. Da die Blutenlleerungen in diesem Versuche nicht weiter fortgesetzt wurden, und desshalb ein bestimmtes Uriheil dar\u00fcber vor der Hand nicht m\u00f6glich ist, so werde ich die Betrachtungen, welche sich hier ankn\u00fcpfen, bis auf den folgenden Versuch verschieben. in welchem eine grosse Serie von Blutentleerungen nach den Einspritzungen ausgef\u00fchrt wurde.\nAnmerkung l. Es wurden 680 Ccm. Blut eingospritzt; vor den Einspritzungen wurden \u00ce00 Ccm. Blut entleert, nacli den Einspritzungen 250 \u00c7cui. Blut, also zusammen 450 Ccm. Es blieb somit nach der letzten Entleerung ein Plus von 130 Ccm. Blut im K\u00f6rper zur\u00fcck. Um das Schicksal dieses Blutes zu ergr\u00fcnden, habe ich einige Zeit nach der letzten Ent-\nAcnderungen der Pulszahlen mit der Blutentziehung nach der Einspritzung :\nPulse in 20 Secu u dcn.\nWahrend der Entleerung. Nach der Entleerung.\nII\t52 U. 51\t\nI\t57\t53 li. 62\nII\t6\u00ab\t64 - 69\nIII\t67\t70 - 78\nIV\t67\t75 - 75 u. 72\nV\t70\t73","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"631] Die Abh\u00e4ngigkeit i). aiiteiiihllkn Druckes v. b. Blutmenge. 217\nleerungca. 30 Sccumlen hindurch einen starken Druck auf den Unterleib ausge\u00fcbt. Dio Spannung unmittelbar vorher 99 mm stieg w\u00e4hrend des Druckes nach 11 Sccundeu auf 141 sank aber allmiilig in den folgenden <9 Se-cunden und betrug am Schl\u00fcsse des Druckes 122\u201d\u201d, nach dem Aufh\u00f6ron desselben sank die Cnrotidenspannung tiefer als zuvor und betrug 25 Secunden nach dem Aufh\u00f6ren des Druckes 92 \u201d\u201d. Dieser vor\u00fcbergehende Effect wlihrend des Druckes auf den Leib und d89 tiefe Herabsinken nachher unterhalb der fr\u00fcheren Spannung wiederholte sich in den meisten Versuchen, so oft icli einen Druck auf den Unterleib aus\u00fcbte ; es weist dieses, wie mir scheint, darauf hin, dass die Ucberf\u00fcllung in den Untcr-leibsgof\u00e4ssen keine \u00fcberm\u00e4ssige war, und dass das Blut sich auch in andere Gef\u00e4ssbezirke vertheilt haben musste.\nAnmerkung 2. Um \u00fcber die Reizbarkeit des Gef\u00e4ssnervensysteras nach den Bluteinspritzungen und Blulentlcerungen Auskunft zu erhalten, habe ich ebenso, wio im Versuch IX (cfr. pag. 205 bis 207) sensible Nerven gereizt und dos Thier erstickt. Die Erscheinungen waren dieselben wie in Versuch IX, so dass ich mich auf eine kurze Beschreibung beschr\u00e4nken kann. Einige Minuten \"nach der letzten Entleerung wurde n. cruralis herauspr\u00fcparirt und durchschnitten , das centrale Ende des Nerven mittels der secund\u00e4rcn Spirale des du Bois\u2019schen Schlittenapparates (1 Grove, Rollenabstand 18 Centimeter) 5 Secunden hindurch gereizt, der Druck stieg w\u00e4hrend der Reizung von 110 auf 124 mm,*) einige Minuten nachher wiederum eine neue Strecke des^erven 4 Secunden hindurh gereizt \u2014 Roilcnabstand 20 Centimeter, der Druck stieg von 111 auf 129 mm.**) \u2014 Wiederum Reizung 46 Secunden hindurch, der Druck stieg von 113 auf 145\u201d\u201c.***) Die Drucksteigerung war also eine deutliche.\nDa daS-Thier w\u00e4hrend der Reizungen sehr_nnruhia war, wurde der vollst\u00e4ndigen Contr\u00f4le halberCurare eingespritzt und k\u00fcnstliche Respiration eingeleitet und der Nerv 43 Secpnden hindurch wieder gereizt (Rollenabstand 24 Centimeter), der Druck stieg w\u00e4hrend der Reizung von 73 auf 102 \u201d\u201d.-)-) Bei der wiederholten Reizung einer neuen Strecke des Nerven \u2014 45 Secunden hindurch\u2014 stieg der Druck anfangs von 99 auf 126\u201d\u201c, Sank aber in den folgenden 35 Secunden und betrug am Ende der Reizung\n*) Der Hund sehr unruhig. Vor der Reizung 65 Pulse in 20 Secunden, w\u00e4hrend der Reizung 8>/4 Pulse in 5 Secunden (= 42 Pulse in 20 Secunden), nach der Reizung 70 Pulse in 20 Secunden.\n**) Vor der Reizung 75 Pulse in 20 Secunden, w\u00e4hrend der Reizung 12 Pulso in 4 Secunden (= 60 Pulse in 20 Secunden), nach der Roi-zung 70 Pulse in 20 Secunden.\n***) Vor der ltoizunR 74 Pulso in 20 Socundon, w\u00e4hrend der Reizung 48 Pulse in 20 Socumlen, nach der Roizung 7.4 Pulse in 20 Secunden.\n+) Vor dor Roizung 08 und 62 Pulso in 20 Socundon, w\u00e4hrond der Reizung 66 Pulso in 20 Secunden, nach der Reizung 67 Pulso in 20 Secunden.","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nDr. Worm M\u00fcller,\n[632\n99 mm.\u00bb) Nach dem Unterbrechen der k\u00fcnstlichen Rospiralion stieg der Druck von 8t mm auf 158\u00bb\u2122, von nun an Sinken; Pulse vor der Erstickung 68 in 20 Secunden, wahrend der Erstickung 60, 88, 82 in 20 Sccunden. Nachdem die k\u00fcnstliche Respiration wieder hcrgestellt und einige Zeit darauf noch einmal Erstickung eingeleitet war, stieg der Druck von 106 auf 4 67 mm, Pulse vor der Erstickuog 66, wahrend der Erstickung 60, 23, 22 in 20 Secunden. Es war also keine Abnahme der Reizbarkeit des Gef\u00e4ssnervensystems zu bemerken.\n*) Vor der Reizung 64 Pulse in 20 Secunden, wahrend der Reizung 66 Pulse in 20 Secunden, nach der Reizung 68 Pulse in 20 Secunden.","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch IV. K\u00f6rpergewicht 3,70 Kilogramm.\nNach vorausgegangeaer Bluteinspritzung 12 Blutentleerungen, jede derselben zu 30 Ccm.\n633] Die Abh\u00e4ngigkeit d, arteriellem Druckes v. d. Blutmenge . 219\nc a o i\nCL <A\n\u00ab C\nt \u00d6 E\np e a\n5 <*.2.-\na c *\u2666 CO >\nOkl C\nOL) 3 0)\nW\tQl\tt 1- w\n\"O > \u00a3u J13 ocm-c\n'\u2022) traten unmittelbar nach XII titanische Kr\u00e4mpfe auf, welche 40 Secunden dauerten.","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nDii. Worm M\u00fcller,\n[G34\nAeiidcrunguii tier Pulszahlen mit don En tloerung en. I'ulso in 20 Socundon.\n0\tWOhrumt \u00bbIrr KnUceruug 57 48 43 52\tNach der Entleerung 22\t23#)\t\n1\tiS\t32\t\nli\t\t32\t\n111\t44\t48\t\nIV\t42\t60\t\nV\t36\t60\t56\nVI\t36\t48\t\nVII\t32\t53\t63\nVIII\t64\t65\t67\nIX\t\t66\t\nX\n! Die Pulse wegen ihrer geringen Er-hebung nicht mehr zu z\u00e4hlen.\nXII\nDie Pulsfrequenz nahm im Laufe der Entleerungen zu.\nDieser Versuch giebt zu folgenden Bemerkungen Veranlassung.\na. Mit der wachsenden Zahl der Blutentziehungen mindert sich der arterielle Druck, aber es geschieht dieses nur sehr all\u2014 malig, denn nach einer Blutentleerung von 1,62 p. C. des K\u00f6rpergewichts ist der Druck noch ganz unver\u00e4ndert geblieben; nach einem Blutverlust von 3,4 p. C. des K\u00f6rpergewichts ist der Druck erst um 27mra gesunken, d. h. er ist jetzt auf die H\u00f6he gekommen, die ihm vor Beginn der Einspritzungen eigen war siehe pag. 183); als die entzogene Blutmenge auf 6,48 p. C. des K\u00f6rpergewichts gestiegen war, ist allerdings der Blutdruck um '.18\"\"\" niedriger als vor Beginn der Blutentziehungen, aber immerhin sieht er noch auf 6imm, also auf einem Werthe, mit welchem die normalen Hirnfunctionen vollkommen vereinbar sind. Ver-blutungskrilmpfc traten erst auf, nachdem der Blutverlust auf !),7 p. (]. des K\u00f6rpergewichts gediehen war. Dieses Resultat weicht sehr augenf\u00e4llig von dem ab, welches man beim Aderlass an Thieren erhalt, deren Blutmenge keine k\u00fcnstliche Vermehrung erfahren hat. Nach meinen Beobachtungen an Hunden und den-\n\u00bb) Zuf\u00e4llige Vagusreizung beim OelTnen der zweiten Carotis und dem Anbringen der Klemme. \u2014 Ausserdem Neigung zum Erbrechen.","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"C35] Dm AmiXnuiukkitit.arteriellenDruckesv.it. Blutmenge. 221\njcnigcn Tappcivcr\u2019s*) an Kaninchen sinkt der Druck nach einem Blutverlust von h\u00f6chstens 3 p. C. des K\u00f6rpergewichts schon auf einen Werth herab, wie er in dem vorstehenden Versuche erst nach einer Entziehung erreicht ward, die zwischen 6 und 7 p. C. des K\u00f6rpergewichts betrug. \u2014\n\u00df. Bemerkenswert)) ist die gesnmmle Menge von Blut, welche dem Thiere in den bis nahe zum Tode fortgef\u00fchrten Entleerungen entnommen werden konnte. Ware dies abgezogene Volum nur um ein oder um zwei Prozentdes K\u00f6rpergewichts von demjenigen verschieden, durch dessen Entziehung Thiere absterben, denen keine k\u00fcnstlichen Bluteinspritzungen gemacht werden, so w\u00fcrde darauf nur wenig Werth zu legen sein. Denn in diesen Grenzen schwankt auch je nach dem eingeschlagenen Verfahren das Volum eines t\u00f6dtlichen Aderlasses. Wenn sich ein Thier, welches bis dahin unber\u00fchrt und horizontal ausgestreckt liegt, durch einen ununterbrochenen Strom aus beiden Carotiden nahezu verblutet hat, w enn die Verblutungskr\u00f6mpfe vor\u00fcber sind und aus den ge\u00f6ffneten Arterien nur noch einzelne Tropfen hervortrelen, so kann man den Strom von Neuem anfachen, entweder indem man das Halsmark abslicht, oder indem man unter Erhebung des Hinlertheiles die Gliedmassen, den Bauch und die Brust knetend ausdrUckt. Noch weiter als hierdurch l\u00e4sst sich die Entleerung treiben, wenn die Blulentziehung nicht in einem Zuge vollf\u00fchrt wird, sondern die Arterie zeitweise geschlossen und wieder ge\u00f6ffnet wird. Wird diese fraclionirte Entziehung \u00fcber eine Stunde hindurch ausgedehnt, so kommt es wohl vor, dass eine Blutmenge, die C Prozenten des K\u00f6rpergewichts gleichkommt, gewonnen wird ; dass sic aber w'ie im vorstehenden Versuche auf 9 p. C. des K\u00f6rpergewichts steigt, ist, soweit mir bekannt, niemals beobachtet worden. Demnach m\u00fcssen die Blutgef\u00e4sse unseres Thieres in einem ungew\u00f6hnlich hohen Grade \u00fcberf\u00fcllt gcw'esen sein.\ny. ln Anbetracht der Gr\u00f6sse des injicirton Blutvolums kann es nicht verwundern, wenn man aus dem Thiere nach der Einspritzung mehr Blut als vor ihr gewinnen kann. Auffallend ist\n*) Ucbcr die durch Adorloss cnllcorburcn llluliiicngon vergleicht) mich Heidenhain disquisitioncs crilicae et oxperimentales de sanguinis quanlilale, Halis 1857. \u2014 Panum, Experimentelle Untersuchungen \u00fcber die Ver\u00e4nderungen der Mengenverh\u00e4ltnisse etc. Virchows Archiv, 27. Band.","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"222\nDr. Worm M\u00fcller,\n[636\ncs dagegen, \u00ablass das Thier nicht noch viol mehr lieferte. Denn es waren ihm 170 Ccm. eingespritzt worden und trotzdem wurde es durch einen Aderlass von 360 Ccm. dem Tode nahegebracht. Obgleich also nach dem Aderlass, welcher auf die Einspritzung folgte, dem Thicre noch 110 Ccm. Blut Uber seine urspr\u00fcngliche Menge verblieben, traten doch schon Erscheinungen ein, wie sie an diesem Thiere erst jenseits einer Verminderung seiner urspr\u00fcnglichen Blulmassc um 100 Ccm. zu erwarten gewesen.\n5. Die Verblutung nach k\u00fcnstlicher Plethora unterscheidet sich von derjenigen, welche von der Normalf\u00fcllung der Gef\u00e4sse ausgeht, auch dadurch, dass aus dem blutgef\u00fcllten Thiere noch sehr viel Blut zu gewinnen ist, wenn schon der arterielle Druck sehr tief abgesunken. So kam namentlich in der vorstehenden Beobachtung nach der Entleerung von 210 Ccm. \u2014 VII\u2014 der Druck auf 60mm herab und nachher fl\u00f6ssen noch 150 Ccm. Blut hervor. An dem normalen Thiere w\u00fcrden nach Analogie mit \u00e4hnlichen Beobachtungen, siehe Beob. 8 und 9, gewiss keine 50 Ccm. mehr hervorgekommen sein. Dieses Ergebniss.zeigt, dass ein Thier, in welches Blut eingespritzt wurde, noch sehr blutreich sein kann, ohne dass der Druck in den Arterien entsprechend hoch steht.\nZu den bekannten Beispielen, dass der Druck in der a. carotis keineswegs in einem einfachen Verh\u00e4ltniss zur Blutmenge steht, f\u00fcgen die k\u00fcnstlichen Vermehrungen mit darauf folgenden Verminderungen des Blutvolums ein neues hinzu. Bei gleichem Blutgehall des Thieres f\u00e4llt n\u00e4mlich der arterielle Druck sehr verschieden aus, je nachdem man diesen letztem durch eine k\u00fcnstliche Vermehrung der ursp\u00fcnglich kleinern, oder aber durch eine Verminderung der vorher vergr\u00f6sserten Blutmenge erzeugt hat.\nZur Verdeutlichung dieses sollen die folgenden Curven dienen, die mit FF bezeichnete will ich die F\u00fcllungs-, die andere EF die Entleerungscurve nennen. Die gemeinschaftliche Abszisse beider z\u00e4hlt in Ccm. die Blutmengen, welche eingespritzt, beziehungsweise entzogen wurden, die Ordinaten dr\u00fccken in Mm. den halben Druck aus, der in der Carotis sp\u00e4ter als eine Minute nach Vollendung einer Einspritzung, bez. einer Entleerung vorhanden war und dann auch f\u00fcr etwa 30 Secunden ann\u00e4hernd constant blieb. Der Nullpunkt der Abszisse liegt bei dem normalen Blulgehalt. Die F\u00fcllung FF ist so conslruirl, dass der Druck \u2014 siehe Tabelle pag. 219, letzte Horizontalreihe fetter","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"637] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Blutmenge. 223\nZahlen \u2014 welcher nach einer jeden Einspritzung constant blieb, auf die Zahl der injicirlen Ccm. aufgelragen ist, durch welche er hervorgerufen wurde. Dieser Druck wuchs mit den ersten\n0 SO 100 SO 200 SO 300\t50\t<00 SO 50(Cca.\ndrei Einspritzungen = 120 Ccm. Blut \u2014 und hielt sich von da ab im Ganzen unver\u00e4ndert, trotzdem dass noch weitere 350, also im Ganzen 470 Ccm. injicirt wurden. \u2014 Die Entleerungs-curve EF hat ihren Anfangspunkt bei 470 Ccm., sie ist so con-struirt, dass Uber jede der entleerten Blutmengen der arterielle Druck, welcher nach der Entleerung constant zur\u00fcckblieb, aufgetragen wurde.\nF\u00fcr jede der im Thicro enthaltenen Mengen des eingespritz-len Blutes erhalt man also zwei Druckwerthe, die Uber demselben Punkte der Abszisse aufgetragen sind. Beide Werthc sind am Ende der Fullungs- und am Anfang der Entleerungscurve ann\u00e4hernd gleich, so lange n\u00e4mlich, als die eingcspritzle Blut-","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"224\nDr. Worm M\u00fcller,\n[638\nmenge sich in don Grenzen von 400 bis 470 Ccm, bewegte. Von da nach abw\u00e4rts fallen sie aber bedeutend auseinander, so dass endlich bei einem Werthe des eingefuhrten Blutvolums von <40 Ccm. der Druck in der F\u00fcllungscurve ein Maximum von 168mm, in der Enlleerungscurvo dagegen ein Minimum von 20mm betrug. Dieses sehr eigenlhllmliche Verhallen ist, soweit meine Beobachtungen reichen, immer vorhanden.\nDer folgende Versuch, der im Wesentlichen ein gleiches Resultat mit dem soeben dargestellten giebt, bedarf nur einer kurzen Mittheilung.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"639] Die Abh\u00e4ngigkeitd. arteriellen Druckes y. d. Blutmenge. 225\nVersuch V. K\u00f6rpergewicht 4,71 Kilogramm. Nach vorausgegangener Bluteinspritzung 4 Blutentleerungen h SO Ccm.\n\tDruck ^\t\t\t\t\nVersuchsanordnungen und Druckverhftltnisse\tunmittelbar\tI\tII\tIII\tIV\nvor don Kntloorungon.\tloonutgen (0)\t\t\t\t\nRechte a. carotis\t\t124\t72\t45\t36\nmit dem Hg.-Manometer In Verbindung gebracht, in rechte\t\t\u2014 20\t58\t54\t64\nvena jugularis eine Can\u00fcle; 600 Ccm.\t\t123\t\u2022\t51\t42\nBlut (i\u00ee,7 p C. des\t\t\tfl et\t\t\nK\u00f6rpergew.) durch\t\t5\ttm\t11\t17\ndie vena jugularis\t\t\t\u00c7 .\t\t\neingespritzt.\t\t\tc \u00df\t73\t53\nVor den Ein-\t166\t124\t5 p *8 E&\t\t\nSpritzungen betrug\t\t\t\t\t\nder Druck 149 bis 176mm, nach den Ein-\t\t141\t\u20225 \u00df\t858\t126\nSpritzungen 157 bis\t\t\t1s\t\t66\n167mm, siehe p. 185.\t\t\t\t\t\n\t\t1/61\t3.22\t4,83\t6,44\nZahl der Entleerungen.\nDruck am Schl\u00fcsse der Entleerung.\nDie Zeitdauer jeder Entleerung (in Sec.).\nDruck innerhalb der ersten 17 Secunden nach jeder Entleerung.\nDie Zelt dieses Druckes gerechnet vom Ende jeder Entleerung.\nDruck unmittelbar vor dem Wiederbeginn jeder Entleerung.\nDie Zeit dieses Druckes gerechnet vom Ende jeder Entleerung.\nDruck 4 Minuten nach der letzten Entleerung.\nDie Abnahme der Blut-mengo durch die Entleerungen in pC. des K\u00f6rpergewichts ausgedr\u00fcckt.\nEingespritzt 12,7 p.C.\nEntleert 6,44 p.C.\nBestirt 6^\u00ab p.C.\nEinige Zeit nach der letzten Entleerung wurden die Arterien und Venen unterbunden, die Wunden zugenaht; der Hund starb 36 Stunden nachher.\nAenderungen der Pulszahlen mit den Blutentleerungen (nach der Einspritzung).\nPulse in 20 Secunden.\n0 (Neigung zum Erbrechen)\tW\u00e4hrend der Entleerung 34\t80\tNach der Entleerung\n( I\t40 (P. werden sehr klein)\t46\nII\t46 (P. am Bchltieie \u00bbehr klein)\t48 (im Anf\u00e4nge \u00bbehr klein)\nHl\t49 (P. die ganze Zoll deutlich)\t51 66\nIV\t55 (P. am Schl\u00fcsse sehr klein und undeutlich)\t52\nOie Pulsfrequenz nahm mit den Entleerungen ziemtieli regelmltssig zu.\n15","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"226\nDr. Worm M\u00fcller,\n[640\nAuch hier wurde ein absolut gr\u00f6sserer Blutverlust als am vorher unver\u00e4nderten Thiere ertragen; 267 Secunden nach einem Blutverlust von 6,44 p. C. betrug der Druck noch 66m\"'.\n\u2014\tDer im K\u00f6rper vorhandene R\u00fcckstand des eingespritzten Blutes war nach der letzten Blutentleerung = 6,26 p. C. des K\u00f6rpergewichts, also ungef\u00e4hr gerade sogross, als man gegenw\u00e4rtig die normale Blulmcngc zu sch\u00fctzen pflegt. Es ergiebt sich auch hier, dass, wenn man die restirende Blutmenge in Betracht zieht, die zur Erhaltung der normalen Blutdr\u00fccke nothwendigen Blutmengen weit gr\u00f6sser als am unversehrten Thiere sein m\u00fcssen.\n\u2014\tUm \u00fcber das Schicksal des reslirenden Blutes Kenntniss zu erhalten, wurde nach der letzten Entleerung 8 Secunden hindurch ein Druck auf den Leib ausge\u00fcbt; die Spannung stieg von 42 auf 62, sank aber bereits wahrend der Zusammenpressung des Leibes auf 48ram, so dass wiederum die fr\u00fcheren Befunde einer nicht \u00fcberm\u00e4ssigen F\u00fcllung im Unterleib constatirt wurden.\nDie bisherigen Versuchsergebnisse sind, wie wir gesehen haben, im Wesentlichen in Uebereinstimmung. Hiervon abweichend ist der folgende Versuch, insofern hier der Blutverlust, welcher nach den Einspritzungen ertragen werden konnte, geringer als vor den Einspritzungen ist.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch IX. K\u00f6rpergewicht 6,2) Kilogr. AderlBsse, Einspritzungen, wiederum Aderl\u00e4sse. Jede Entleerung = 50 Ccm.\n644 ] Dib Abh\u00e4ngigkeit n. arteriellen Druckes v.d.Blutmrnge. 227\n\"\u25a0S B \u00ab \u00a9 o H*\u00bb\u00dc a ^ Iff S S.\u00d4 b'S \u00ab\u2022 w w a b B b \u00abl\u2019\u00ee \u00ae T3 W \u00a9 M g O\tJ.\ta\tD\u00ffj\u00eeiM-dMxl\u00eef&A'\t2 \u00a3d\td\td\tdu S\t\u00b0 \u00bb\t-S\t\u00ce3\t8S\tS?\t\u00cf\u201d\t;ii\t\u00bb\ti\t\u2022\u00bb w\tW\te\t5E\tS!\tJS\tS*\t\u2022- \u00bb .*\t\u00bb\to\ti- \u2014 s\tSB\tg\t**\t\u00a3>\u00ef\tS s\t\u00bb\u2022\tIf\t-r \u00eef\t\u201c\t\u201d\t\" 5 -S\t\u00a9s ga \u00abs \u00a3.\"3 g 5 . 4- I I \u00ae 2 CB\t<**B \u00a3fl \u2022Kfl CQ^^J\t' 4- \u00a3\u2022\u00ab\t-sa ga s\u00bb Sw \u00abS .o-ato gu\u2019Su \u25a0S \u00f6\u00a7 . \u00c4* -SS\tAS\ta J\tB J\t\u00ab\u00ab\u2022\tsgss\t>-|S g\tII a S *\u25a0 d \u2022 2 \u00a7\u201d\u2022\t2\u00ae\t\u00a7o\tS\u00ae\tDo'S\t\u00b0\u00b0\u00aes>\tS.BS-B\tS 1 * ilf'll\u00efifM\u00fcHr\u00fc iflfl \u00f9, \u00b0 ?3 \u25a0Jm Pa\t33a\t\u00a3 *\u00a3\t-a\ta\u00e2*\t.D0\u00ea3\u00b1.S\te *\u00ef\teS\u201c J\u00ea\t\u2022\u2018j\to|\t\u20185^\t-SS\tsi 3 8\t3 se \u00ab5\u00cf .1\t\"2\u00a3 \u201d1 \u00efi \u00ab\u00b0-s \u201cs-gg\u2019S.s.s s SI 3 al 5^52 ol \u00e2\u00ee SS S.sl \u00c6\u00bbsaES\u2019sS\u2019>\na M\tQO\t-\u00bb t~ 00 q$ \u00bb\t?\t.SE\u2019S \u25a08>\tyt >n\t<o <\u00e7 \u00ab\t\u00bb5 5 oo\t\u00abSB \u2014\na\t*\u2666\ta\t2 \u00ab\u201d 5\tS S3 S & S\t|S7 \u2022 r-\t\u2014\t\"ta \u2022\n-\too\t\"<r\tw \u00bb ai\t\u00ae\t\u25a0\u00a7 g.? Ci\t-\u00ab\u2022\t-H\tS-R\u00ab00\tg \u25ba *\nJ\u00ee i* U, bo \u00ee* \u00ae c M \u2014 \"2\"0 o a E .71 ? .2 \u00ab \u2014 aS*Si\t7\t.\tsIg 1\t3\t*i\u00ef|\u2018 \u2014<\t\u00ab> bs!, a aS g M 2\n\t\u2022fiiipjM&\u00c4iedaQX wap }u\u00bbzojj \u00a30*\u00e7 == tnia *0100018 ooa Sunz^udauig eui\u00bb J8\u00abi Ha2ania\u00bbi;ua twpjoq ueqosmz\n?*c g n^O &--S S \u00ae t\u00ae S fl \u00ae S \u00ae B*C te M O.\u00ae *- S 2 fwl \u2022as\u00ef N\u2019a W\t\"a\tb-5 \u00e9 a\tp c\tG\t<2 a oc .c cjC c bc w\t^\tm \u00a3E23\u00ae22E\u00aeo s\tj.\t_ .\t\u00a3s\tas\t\u00dcs\ts,s\tle\t\u00ab* \u25a0d\tg *\tSa\tJS!\t.23\tJS!\t-S\t-\u00b0 c\t\u00abp\tmq\t\u00aeia\tJ\u00abd\tsc\t\u25a0f\u00df\tai\u201d,{\ta \u25a0\"*\t5-0\t.\u2022\u25a0a\t\u2019S\u00ab\tS\u00ab\ts w\tS\u00ab\t,3\t\u00a3 \u2022s\t\u00a7.\t11\u00ae\tsi\tfU\tsi\ts\u00abi\t\u00a7 \u00ab\t|\u00ebg\t1$\t\u00a7\u2022*\t1*\tg g\t!\u25a0\u00ab\tSS\u00ae\t1 i\t.:ll-\u00e2\t\u00efi\th\t|i|\t: >\tJJ\t\u00cf-.\tJ\u00ef\t|1\tSS5\tg u p\t\u00aeSW\tCu\tja\tg S\u00ae S\u00ef\u00c6S\u00ae \u00d42 SS 2* SS S.S\u00cf =\n\u25ba\to\tW 1C\tOOOO-aHo'C\tp <D\teo\t\u00bb CO T \u00bb\u00c4 \u25a0\u00bb W X.\na\tS\tk CO\to O\too\t\u2014*\t<\u00a9\tT\tS _\tw 36\too\tc< \u2022\u2022\ts\nH\t\u2022\tS\t*\u00b0 es\t- =\t\u00bb\t- S\tSS- 1\n-\tg^SS-gSo\u00ae\t|\n5 t\u00ae S M \u00b0 M ~ \u00ab p nzh o a ? = a ** b P \u00ab\tT\t\u00a7\t! r>*\tci,\ta tf5\tT\tp ^*6\u00bb\t^ \u00ab\t\u2014 \tfe\t -a\nl M }\u00ef G 1\u00cb*& |S3| S \u00a335 \u2022 De. > O \u25ba *c\t\u2022S A \u00c4\u00ab aSt a s\u00bb 1 s 6 D s\t\u00a3 \u2022 22 B-=\u201d \u00a3 g\u201d \u00bb B-'0T<Ja5\t* 5j\u00eeS.a -5\u201e-\u00ef\u00bb3.\"=\tg j sS|aS'9wl5n!:-SiS\t\u00b0 \u00eftf \u00d4S S\".-*ShSge\u201cB\t~ 3 | J\u00abgsS|\u201c:S!l\u00ef.2 SBllsSls2s-sllSll\u00eb\n15*","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\tD\u00ab. Worm M\u00fcller,\t[642\nAenderungen der Pulszahlen mit den \u00dflutcntleerungen\n(vor der Bluteinspritzung) .\t\t\t(nach der Bluteinspritzur\t\t\n\tPulse in SO Seounden.\t\t\tPulse in 20 Sccunc\t\n\tW\u00e4hrend\tNoch\t\tWahrem) der\tNach der\n\tder Kutlcerung.\tder Kntleerung.\t-\tEntleerung.\tEntleerung.\n\u00ab\t65\t\t0\t40 46 45\t\nt\t72\t86*) 64 60\tI\t56\t45\t43\n11\t74**)\t49 5t\tII\t48\t47\t44\n11t\t53\t48\t57\tIII\t45\t47\t5\n\tDie Pulse un-\tPulse in den\t\t\t\n\tdeutlich, fast\tersten 2 Minuten\t\t\t\n\tverschwunden.\tnachher.\t\t\t\nIV\t\t41\t\t\t\n\u00a3\n0\n'V ^\ns!\nI!\nS\u00e4\nS*\u00bb\nJs\nIf\nsi\nEs war also in diesem Versuche die Aenderung der Pulsfrequenz mit den Entleerungen sowohl vor als nach den Einspritzungen eine unregelmassige.\nDie Unabh\u00e4ngigkeit des arteriellen Druckes von dem ge-sammlen Blulgehalt pr\u00e4gt sich an diesem Thiere besonders scharf aus.\nNach einer Verminderung seiner normalen Blutmenge um 200 Ccm. sank der arterielle Druck auf 51 mm, und als darauf die Blutmenge um 520 Ccm. also um 320 Ccm. Uber das urspr\u00fcngliche Maass derselben vermehrt worden war, stellte sich nach einer Entziehung von 150 Ccm. der arterielle Druck auf 69mmein, obwohl jetzt das Thier 170 Ccm. Blut Uber das Normalvolum desselben besass. Zur Aufkl\u00e4rung dieses Verhaltens d\u00fcrfte es dienen, wenn wir uns daran erinnern, wie sich der Druck nach den Einspritzungen verhielt. Vor dem ersten Aderlass war der arterielle Druck 157\"\"\" gewesen; durch eine erste Serie von Bluteinspritzungen, welche das urspr\u00fcngliche Blulvolum um 320 Ccm. vermehrte war der arterielle Druck dauernd nur auf 141mm zu bringen und durch eine zweite Serie von Einspritzungen, nach welchen das Blutvolum ein Mehr von 530 Ccm. Uber den Normalwerth besass. stellte sich der arterielle Druck gar nur auf 117,mn ein. Hier halte also der letztere mit der wachsenden Menge des eingesprilzlen Blutes sogar abgenommen.\n*) Das Tliicr unniliig.\n**) starke Unruhe unmittelbar nach der Entleerung; die Pulse am Schl\u00fcsse dieser Entleerung sehr undeutlich.","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"643] Die Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. d. Bi.utmkngk. 229\nSehr auffallend sind auch noch folgende Zahlen. Der vorstehenden Tabelle gem\u00e4ss halte eine Abnahme des Normal volums um 100 Ccm. den arteriellen Druck auf \u2022114'\"\"\u2019 herabgebracht, wilhrend, wie eben erw\u00e4hnt, eino k\u00fcnstliche Vermehrung des Blutes um 530 Ccm. don arteriellen Druck nur auf 117\"\"\" f\u00fchrte. So war also der letztere bei einem Unterschiede desBlul-gchaltes von 630 Ccm. = 10 Prozent des K\u00f6rpergewichts fast genau derselbe.\nWare in dem vorliegenden Versuche die Blutenllcerung noch weiter fortgesetzt worden, so w\u00fcrde wahrscheinlich noch bedeutend mehr Blut geflossen sein. Hierf\u00fcr spricht die Analogie beim Aderlass an anderen Thieren, welche k\u00fcnstlich blutreich gemacht wurden; denn aus ihnen floss auch bei bedeutend erniedrigtem Drucke noch viel Blut. \u2014 Ferner spricht f\u00fcr diese Annahme, dass der arterielle Druck der nach Beendigung des Aderlasses 57 mm betrug, 4,5 Minute nachher, wieder auf 69 mm stand.\nDie Excursionen des Pulses und die Reizbarkeit der vasomotorischen Nerven zeigten sich durchweg als normal.\nAm Schl\u00fcsse der Versuchsreihen, welche den Einfluss der Blutenlleerungen des vorher \u00fcberf\u00fcllten Thieres auf den arteriellen Druck zu bestimmen trachteten, gebe ich eine kurze Ueber-sichl der erhaltenen Resultate.\nI. a) Beim normalen Thiere konnte eine Blutentziehung von 1,6% bis 2,82% des K\u00f6rpergewichts ertragen werden, ohne bedeutende Herabsetzung des Druckes in der a. carotis.\nAnmerkung. Die Thatsachc, \u2014 welche ich keineswegs als eine neue Beobachtung hinstelle, \u2014 dass nach verhlillnissmiissig grossen Blutverlusten das Gef\u00e4sssystem f\u00e4hig ist, sich dem geringeren Blutvolum binnen kurzer Zeit ohne sehr wesentliche Druckabnahmo zu adaptiren, ist einer methodischen Untersuchung seitens der physiologischen Pathologie worth. Sie verdient in dor \u00e4rztlichen Praxis dio genaueste Ber\u00fccksichtigung. Es ist seit langer Zeit Sitte gewesen, Adorl\u00e4sso anzuwenden in der ausgesprochenen Absicht, um das Gef\u00e4sssystem zu entlasten, um die Spannung horabzusetzen. Dagegen ist an und f\u00fcr sich kein Einwand zu erheben. Wenn man aber dies thut, so muss man die wiederholt gemachten physiologischen Erfahrungen ber\u00fccksichtigen : dass die Entleerung eine sehr reichliche sein muss, wenn man selbst nur f\u00fcr einige Minuten ein nennensworthes Hcrabsinken des Drucks horvorbringon will, und dass diese reichlichen Aderl\u00fcSso wiederholt werden m\u00fcssen, wenn man eine dauernde Herabsetzung des Druckes beabsichtigt.","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nDu. Worm M\u00fci.ler.\n[644\nICiii Aderlass von 350 bis <70 Ccm., wie er von vielen Aerzten bei erwachsenen Individuen instituirt wird, kann kaum ein vor\u00fcbergehendes licrabsinkcn der Spannung \u2014 unmittelbar nach der Blutentziehung \u2014 bervorbringen, ist also im beabsichtigten Sinne so gut wie wirkungslos. Es ist dessbalb, wenn man die Spannung wirklich vermindern will, die Methode der reichlichen und wiederholten Aderl\u00e4sse, wie sie besonders in Italien ge\u00fcbt werden, physiologisch wohl begr\u00fcndet. Leider ist sie aber dadurch h\u00e4ufig genug eine fehlerhafte geworden, dass hei der Aufstellung der Indication anderweitige physiologische Erfahrungen vernachl\u00e4ssigt worden sind. Als solche werde ich hier, ausser der grossen Bedeutung der rothen Blutk\u00f6rperchen f\u00fcr die innere Alhmung und der nicht zu untersch\u00e4tzenden Wichtigkeit der weissen Blutzellen, die im Versuch VIII gemachte Beobachtung (cfr. Versuchstahelle S. 212) hervorheben, dass der Druck bei der Wiederholung nicht immer allm\u00e4lig hcrabgeht, sondern pl\u00f6tzlich auf eine sehr niedrige, das Leben bedrohende Druckhohe sinken kann; 151 Secunden nach einem Blutverlust von 2,82 p. C. betrug der Druck 112\u201c'\u00bb, 252 Secunden nach einem Blutverluste von 3,76 p.C. nur <8mn>. Es ist also schon auf Basis der physiologischen Erfahrungen ersichtlich, dass die reichlichen Aderl\u00e4sse \u00fcberhaupt bloss in einer begrenzten Zahl von F\u00e4llen Anwendung finden k\u00f6nnen, dass aber die wiederholten reichlichen Aderl\u00e4sse mit der gr\u00f6ssten Vorsicht auf eine noch viel geringere Zahl beschr\u00e4nkt werden m\u00fcssen. Es ist die Aufgabe der Pathologen, diese Zahl und die Indication mit Zuhilfenahme der physiologischen Beobachtungen zu formuliren.\nb) Wurde dagegen der Aderlass an dem Thiere vorgenommen, das schon Bluteinspritzungen erfahren, so konnte in der Regel ein gr\u00f6sserer absoluter Blutverlust ohne sehr bedeutende Herabsetzung des Drucks ertragen werden.\n2. Vergleicht man dagegen die restirenden Blutmengen nach den Aderl\u00e4ssen am unversehrten und an dem vorher \u00fcber-f\u00fcllten Thiere, so ergiebl sich, dass die zur Erhaltung der normalen Blutdr\u00fccke nothwendigen Blutmengen in dem letzten l-\u2019alle weil gr\u00f6sser, vielleicht um das Doppelte oder noch mehr, sein m\u00fcssen als im ersten.\n\u00a7 3.\n\u00c2. Heber den Mechanismus der Anpassung des Uef\u00e4ss-systcins au sehr grosse Blutmengen.\nDie interessante Beobachtung, dass das Gefiisssyslem sehr grosse Blutmengen ohne neuncnswcrlhe Aenderung des arteriellen Normaldrucks aufnehmen kann, bildete den Ausgangspunkt und den wesentlichen Gegenstand dieser Untersuchung, insofern","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"645] Die Abh\u00e4ngigkeit i>. arteriellen Druckes v. d. Blutmknge. 231\ncs die Hauptaufgabe war, den Mechanismus der Anpassung des Gef\u00e4sssystems an sehr grosse Blulmengen zu ermitteln. Es ist in der Thal gelungen, Ober die Hilfsmittel, durch welche diese Accommodation zu Stande kommen kann, Aufschl\u00fcsse zu erhalten. Da aber diese nach und nach im Laufe einer l\u00e4ngeren Experimenlalunlersuchung gewonnen sind, erscheint es zweckm\u00e4ssig, eine Zusammenstellung der bez\u00fcglichen Thatsachen zu geben.\nAls ein Hilfsmittel, durch welches diese Accommodation an sehr grosse Blulmengen zu Stande kommen k\u00f6nnte, w\u00fcrde zu--n\u00e4chst in Betracht zu ziehen sein :\nI. Der Austritt von Blut oder Blutplasma durch die Ge-f\u00e4sswand.\nEs ist nachgewiesen :\n1.\tDass dieser Austritt im verh\u00e4ltnissmUssig geringem Grade geschieht.\n2.\tDass also die Gef\u00e4ssh\u00f6hle sehr bedeutend gef\u00fcllt ist.\nIndem ich zun\u00e4chst zur Widerlegung der These \u00fcbergehe,\ndass das eingespritzte Blut in dem Maasse in dem es eintritl, auch die Gef\u00e4ssh\u00f6hle wieder verl\u00e4sst, werde ich nachweisen, dass der rolhe Theil des Blutes fast gar nicht und das Blutplasma nur in verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig geringem Grade austritt, so dass die Exsudation als Hilfsmittel der Adaption, wenn auch nicht ganz ausser Betracht gelassen werden kann, doch nur eine untergeordnete Rolle spielt.\na. Durch die Resultate der Section l\u00e4sst sich zeigen, dass der rolhe Theil des Blutes nur in sehr unerheblichem Grade durch die Gef\u00e4ssw\u00e4nde ausgetreten ist, denn es waren :\nVersuch 1 nur kleine rothe Extravasale in der Wunde sichtbar, von welcher aus das R\u00fcckenmark durchschnitten wurde. Eingesprilzt waren,! fi X 40 Ccm. = 640 Ccm., die Extravasale betrugen ca. 10 bis 15 Ccm. \u2014 Versuch II wie in I. \u2014 Versuch IX. In der Magenwand zahlreiche linsengrosse Ecchymoscn. In der Unterleibsh\u00f6hle 30 Ccm. r\u00f6thlich gef\u00e4rbtes Exsudat. In den Lungen zerstreute erbsengrosse Ecchymosen.*) ln allen \u00fcbrigen\n*) Wahrscheinlich z. Th. Embolien wogen nicht vollkommen gen\u00fcgender Filtration des Blutes, oder wegen Verklebung der K\u00f6rperchen zu Rollen. Es ist dies, worauf Herr Dr. Eranz Gesellius in seiner Mono-","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"232\nDr. Worm M\u00fcller\n[646\nTlieilcn nichts Abnormes, ausser zum Theil Lunge, Leber, Nieren, starke capillare F\u00fcllung. \u2014 Versuch VI. In der Unterleibsh\u00f6hle 52 Ccm. sero-sanguinolentes Exsudat, Pancreas oede-mat\u00f6s, mit zahlreichen kleinen Extravasaten bedeckt. \u2014 Versuch VII.*) In der Unlerleibsh\u00f6hlc 70 Ccm. blutiges Exsudat, auch in der Brusth\u00f6hle, aber in geringer Menge. \u2014 Versuch III. In der Unlerleibsh\u00f6hle 15 Ccm. scro-sanguinitirtes Exsudat. In den Ged\u00e4rmen d\u00fcnne Excremente cholera\u00f6hnlich, also nicht roth. Sonst nirgends ein rothes Exsudat, nur Oedem in den Lungen.\n/\u00cf. Wahrend des Versuches trat keine Blutung ein; bei den Thieren mit durchschnittenem Halsmark entstand namentlich keine oder eine ilusserst geringe Blutung aus der Wunde; bei den \u00fcbrigen Thieren stellte sich im Laufe der letzten Einspritzungen so gut wie constant Neigung zum Erbrechen, nicht selten Erbrechen von d\u00fcnnem blutigen Schleim ein, aber dieses minimale Quantum Blut, welches auch zum Theil aus der Mund-\ngraphie die Transfusion des Blutes (Petersburg und Leipzig J. <873) naher eingeht, nicht zu vernachl\u00e4ssigen und kann vielleicht durch sehr sorgf\u00e4ltige Filtration des detibrinirten Blutes und langsames Einspritzen (cfr. Panum, experimentelle Untersuchungen \u00fcber die Transfusion etc. Virchows Archiv, J. 1873, Bd. 27, pag. 254) vermieden werden. Der Angabe der Autoren zufolge scheint es, als ob Embolien nach den gew\u00f6hnlichen Transfusionen mit defibrinirtem Blute, so wie sie bei Menschen instituirt werden, kaum auftreten. In jedem Falle ist bei der Beurtheilung der Krankbeits-symptome, welche bisweilen nach der Transfusion mit defibrinirtem Blute auftreten, auch im Leben und nicht nur bei der Section hierauf die gen\u00fcgende Aufmerksamkeit zu richten, ich habe einmal ein paar Tage nach einer Transfusion von defibrinirtem Blute, welche Ich in Christiania als Vorlcsungsexperiment mit einem Hunde, dem zuerst das Blut durch a. carotis sinistra mit Zuhilfenahme von Druck auf Leib und Bewegung der Extremit\u00e4ten so vollst\u00e4ndig, als es aur diese Weise geschehen kann, entzogen wurde, eine deutliche Parese der Hinterextremit\u00e4ten beobachtet. Die Parese nahm allmalig ab, verschwand aber nicht ganz; drei bis vier Wochen nachher war die Herrschaft des Thieres Uber die Bewegungen anscheinend eine vollst\u00e4ndige, aber sobald es sehr schnell lief und besonders wonn cs Spr\u00fcnge machte, kam ein Best der Parese zum Vorschein, die HintcrcxtremitUten wurden ein wonig nachge-schlcppt. lis ist zu vermuthen, dass irgendwo im Gehirn oder R\u00fcckenmark Embolien entstanden sind. Anatomische Untersuchung konnte nicht angestellt worden, da das Thier am Leben blieb.\n*) \u25a0>! den Versuchen VI und Vll geschah die Section erst <4 bis 20 Stunden noch dem Tode.","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"647] Dm Abh\u00e4mgiukeit d. arteriellen Dreckes v. d. Blutjienge. 233\nh\u00f6hle des geknebelten Thieres stammen mochte, verdient ebensowenig wie die geringe blutige Beimischung der aus dem ductus thoracicus ausfliessenden Lymphe hier kaum einer Erw\u00e4hnung.\nDiese Tbalsachen sind also daf\u00fcr \u00fcberzeugend, dass kein nennenswcrther Bruchlheil der eingespritzten rothcn Blutk\u00f6rperchen ausgetreten war.\nzu b) Somit blieb mir noch die Annahme \u00fcbrig \u2014 wenn man den Blutaustritt als eine wesentliche Erniedrigungsursache des Drucks festhaltcn wollte \u2014 cs sei Plasma ausgetreten. Diese Unterstellung h\u00fclle vielleicht noch besser durch die Bestimmung der F\u00e4rbekraft des Blutes beleuchtet werden k\u00f6nnen ; ich halte aber diese kaum f\u00fcr n\u00f6lhig, weil die Erscheinungen mit voller Bestimmtheit zeigen, dass der Austritt von Blutplasma nicht in so erheblicher Menge stattfindet, um aus ihm das Verbleiben des Druckes auf seinen Normalwerlhen zu erkl\u00e4ren. Aber andererseits ist die ausgetretene Menge nicht so gering, dass sie vollkommen zu vernachl\u00e4ssigen w\u00e4re.\na. Bei mehreren Sectionen (3, 6, 7, 9) wurden Ansammlungen von Exsudaten in der Peritoneal- und Pleurah\u00f6hle getroffen. \u2014 Auch wohl hin und wieder Oedeme. \u2014 Aber dieGe-sammtmenge derselben \u00fcberstieg in keinem Versuche, soweit ich sie messen oder sch\u00e4tzen konnte, HO\u2014H5 Ccm.\n(3. Um zu pr\u00fcfen, ob in Folge der Bluteinspritzungen ein vermehrter Austritt von Blutfl\u00fcssigkeit stattfinde, und ob derselbe einen Einfluss auf den Blutdruck \u00fcbe, wurde der ductus thoracicus ge\u00f6ffnet, der Lymphausfluss vor, w\u00e4hrend und nach den Einspritzungen von Blut oder Serum gemessen (cfr. Versuch VI, VII und zum Theil Versuch 111).\nDie Geschwindigkeit des Lymphslroms wuchs allerdings und zwar mit der Menge des eingespritzten Blutes, aber der Blutdruck nahm nicht ab, wenn die Menge der ausgellosscnen Lymphe zunahm.*)\nZieht man in Betracht, wie lange Zeit es bedurfte, um 200 Ccm. Lymphe zu erzeugon und ferner, dass das, was in die LymphgefUsse gelangt, bei uner\u00f6ffnelem ductus thoracicus auch immer wieder in die Blulgef\u00e4ssh\u00f6hle zur\u00fcckfliesst, so wird man\n*) Hiermit sind die Beobachtungen Lesser's an normalen Thiereu in llebereinstimmung, cfr. Arbeiten aus der physiologischen Anstalt zu Leipzig, 6. Jahrgang, <871.","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234\nDr. Worm M\u00fcller.\n[648\nauch der ser\u00f6sen Exsudation keinen wesentlichen Einfluss auf die Accommodation der Gef\u00e4ssh\u00f6hle an die Blutmenge zuschrei-hen. \u2014\n2. Die geringe Bedeutung der Exsudation und des Blutaus-tritles wird aber darum ausser jedem Zweifel gestellt, weil die Effecte der Blutentleerungen am vorher eingespritzten Thiere direct beweisen, dass die Ueberf\u00fcllung des Gefiisssystems eine sehr bedeutende ist. Indem ich auf die Analyse der entsprechenden Versuche hinweise, f\u00fchre ich hier nur an, dass nach den Einspritzungen im Versuche IV eine Blutmenge von 9,72 p. C.*) durch die a. carotis sinistra ohne Zuhilfenahme von Pressungen der Glieder und des Rumpfes entleert werden konnte, und ohne dass das Thier unmittelbar darnach starb: \u2014 im Versuch V betrug der Druck 267 Secunden nach einem Blutverlust von 6,44 p. C. 66mm, im Versuch VIII betrug der Druck 198 Secunden nach einem Blutverlust von 4,7 p. C. 115\u201d\u2122.\nDie blosse Betrachtung dieser Zahlen ergiebl, dass die Ansammlung des Blutes innerhalb der Gef\u00e4ssh\u00f6hle eine bedeutende, die n\u00e4here Analyse zeigt, dass sie h\u00f6chst wahrscheinlich eine noch gr\u00f6ssere ist.\nEs ist dieser Nachweis der starken Ueberf\u00fcllung am lebenden Thiere um so willkommener, als die Section den Ort nicht nachwies, an welchem die Ueberf\u00fcllung slattgefunden.\nDie Frage nach den Theilen des Gef\u00e4sssystems beziehentlich den Organen und Orten des K\u00f6rpers, in welchen die Ueberf\u00fcl-lung stattfand, ist wesentlich mit Hilfe negativer Sectionsergeb-nisse dahin zu beantworten , dass das Blut vorzugsweise in den Capillaren haftend mehr oder weniger gleichmiissig Uber den ganzen K\u00f6rper vertheilt worden ist. Denn die Section ergab keine merkliche Ueberf\u00fcllung der Arterien (viele Arterien waren so gut wie leer) und nur im Unterleib eine merkbare Ueberf\u00fcllung der gr\u00f6sseren Venen,** ***)) sonst so gut wie keine oder nur in geringem Grade.'**) Dieses Ergebniss der Section, dass die Ueberf\u00fcllung des ven\u00f6sen Systems eine nicht sehr erhebliche, wurde\n*) Heim Thiere mit nominier Dlulmongo gelingt os kaum, dlo H\u00e4lfte (t.tlfl Prozent) dieser llliilmenge bis zum Tode des Tlileros zu entleeren.\n**) Die rechte llcrzhtllftc gew\u00f6hnlich stark gef\u00fcllt.\n***) Nur hie und da gef\u00fcllte Ilautvenen.","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"649] Die Abh\u00e4ngigkeit n. arteriellen Druckes v. d. Blutmenge. 235\ndurch die Erfolge der mit der Hand ausge\u00fcblen Pressungen auf den Unterleib und der Bewegungen der Gliedmassen noch mehr befestigt. Auch diese wirkten nicht so wie die Einspritzungen. Der Druck stieg w\u00e4hrend der Pressungen und der Bewegungen nur vor\u00fcbergehend auf eine verb\u00e4ltnissin\u00e4ssig geringe H\u00f6he und sank momentan nachher oft tiefer herab, als er vor den Einspritzungen gestanden hatte. Also wurden durch sie, welche vorzugsweise die nachgiebigen Venen entleeren, keine ausgiebigen Str\u00f6mungen zum Herzen eingelcilet. Was sollte anders \u00fcbrig bleiben, als die Annahme, dass das Blut vorzugsweise in den Capillarcn hafte4? Nun ergab aber die Section \u2014 die Leber und die Lungen ausgenommen*) \u2014 keine vorwiegende Anh\u00e4ufung an einem Orte. Also muss das Blut im Wesentlichen gleich-m\u00e4ssig vertheilt gewesen sein. Man k\u00f6nnte gegen diese Schlussfolgerung den Einwand erheben, dass die Extremit\u00e4ten, die Muskeln, die Haut keine merkliche Ueberf\u00fcllung zeigten, es verliert aber dieser Einwurf desshalb an Werth, weil wir nur gr\u00f6bere Extrcmo der F\u00e4rbung unterscheiden k\u00f6nnen. Dieser Befund, dass keine erhebliche Injection \u2014 ein paar Organe ausgenommen \u2014 trotz der grossen Inhaltsvermehrung des Ge-f\u00e4sssystems zu bemerken war, ist von hohem Interesse. Es ist seit langer Zeit bekannt, dass das Gef\u00e4sssystem, wenn es stark ausgedehnt wird, viel mehr, als die normale Blutmenge fassen kann; es ist hier nicht n\u00f6lhig, an das grosse Volumen von lnjectionsmasse zu erinnern, welches erforderlich ist, um den Gef\u00e4ssraum zu f\u00fcllen ; man braucht nur ein makro- oder mikroskopisches lnjectionspr\u00e4parat zu betrachten, um sich von der bedeutenden Capazil\u00e4l des gedehnten Gef\u00e4sssystems zu \u00fcberzeugen. Es ist aber fr\u00fcher, wie ich sehe, nicht mit Sch\u00e4rfe nachgewiesen , dass das Gef\u00e4sssystem der lebenden Thiere eine bedeutend vermehrte Blutmenge fassen kann, ohne dass, im Ganzen genommen , eine erhebliche Ueberf\u00fcllung bemerkbar, ohne dass eine Dehnung irgend eines Theiles des Gef\u00e4sssystems bei der blossen Betrachtung sichtbar ist. Dieses, was mir anfangs auf-\n*) Dio UoboiTUIIung in dor l.ungo geringer ols in dor Lobor. \u2014 Die Milz nur in oinotn Versuch slnrk injlcirt. \u2014 Nieren von\u00f6s injicirl, die Nicrcnsubstonz gew\u00f6hnlich congestlonirt, ober nicht In hohem Grnde.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\nDit. Worm M\u00fcller,\n[650\nfallend und unerwartet war, steht aber keineswegs mit ander-weiten physiologischen Erfahrungen in Widerspruch. Die physiologischen Congestivzust\u00e4nde, z. B. die starke F\u00fcllung der Darmschleimhaut wahrend der Verdauung, die R\u00f6thung der Leder- und der Schleimhaut, unter dem Einfluss von Druck, Irritation , Gem\u00fcthsbewegungen, das Strotzen der corpora cavernosa wahrend der Erection u. s. w. weisen mit Bestimmtheit darauf hin , dass die r\u00e4umliche CapazitUI des Gef\u00e4sssystems auch unter normalen Verh\u00e4ltnissen, wo keine solche Dehnung .stattfindet, eine bedeutende ist. Wenn man nun in Betracht zieht, dass diese F\u00fcllung in den Gefassnetzen, welche den Uebergang zwischen den kleinsten Arterien und kleinsten Venen bilden, geschieht, dass diese F\u00fcllung oft ebenso pl\u00f6tzlich verschwindet, als sie entsteht, dass sie einer so gut wie vollst\u00e4ndigen Blutleere weichen kann, dass unter normalen Verh\u00e4ltnissen die Abstufungen zwischen starker und schwacher F\u00fcllung mannichfaltig sind, so wird es ersichtlich, dass hier die Vergrttsserung der r\u00e4umlichen Capazit\u00e4t des Gefasssystems mit Hilfe der Capillarnetze, der kleinsten Arterien und der kleinsten Venen geschieht, und dass unter normalen Verh\u00e4ltnissen h\u00f6chst wahrscheiuiich \u00fcberall im K\u00f6rper eine grosse Anzahl leerer oder wenig gef\u00fcllter Capillarnetze zur Disposition stehen, welche je nach den Bed\u00fcrfnissen dem Blutstrom zug\u00e4nglich gemacht werden k\u00f6nnen. Es ist demgem\u00e4ss zu vermuthen, dass in unseren Versuchen die vermehrte Blutmenge haupts\u00e4chlich dadurch im Gef\u00e4sssysteme Platz gewonnen hat, dass eine gr\u00f6ssere Anzahl Capillaren als unter normalen Verh\u00e4ltnissen gef\u00fcllt worden ist. Eine Dehnung der Ca-pillnrengef\u00e4ssnelzc ist also an und f\u00fcr sich keine nolhwen-dige Folge der Ueberf\u00fcllung. Wir werden sp\u00e4terhin sehen, dass eine solche Dehnung bei starker F\u00fcllung slallfindet; ob sie aber bei geringer Ueberf\u00fcllung geschieht, ist fraglich, und, wie ich glaube, nicht einmal wahrscheinlich.\nNach diesen Betrachtungen, welche sich unmittelbar an die Frage nach dem Schicksal des eingespritzlen Blutes ankn\u00fcpften, kehre ich zu dem eigentlichen Gegenst\u00e4nde zur\u00fcck.\nWenn das eingespritzte Blut zum gr\u00f6sseren Theil in der Geliissh\u00f6lile bleibt, so kann selbstverst\u00e4ndlich der Austritt von Blut oder Blutplasma als wesentliches Hilfsmittel der Accommodation nicht in Betracht kommen. Ihre Ursache k\u00f6nnte ferner gelegen sein in einer verminderten Leistung des Herzens.","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"651 ] Die Abh\u00e4ngigkeit \u00bb. arteriellen Druckes v. \u00bb. Blutmenge. 237\nII.\tDie verminderte Leistung des Herzens konnte bedingt sein durch ein Herabgehen der Schlagzahl. Dieses wird bereits dadurch widerlegt, dass die Accommodation bei den Thieren mit durchschnittenem Halsmark, bei denen die Pulsfrequenz im Laufe der Einspritzungen so gut wie unver\u00e4ndert blieb, sich im Wesentlichen ganz ebenso *) wie bei den \u00fcbrigen Thieren verhielt. \u2014 Bei den Thieren mij unversehrtem Halsmark wurde allerdings die Pulsfrequenz im Laufe der Einspritzungen nicht selten verlangsamt; sie nahm aber oft statt sich zu mindern zu, bisweilen war sogar die Zunahme \u00fcberwiegend, die Ver\u00e4nderungen der Pulsfrequenz waren also unregelm\u00e4ssig. Die Versuchstabellen**) Uber die letzten zeigen zur Gen\u00fcge, dass sich die Pulszahl gar nicht oder so unregelm\u00e4ssig mit dem wachsenden Prozentgehalt des K\u00f6rpers an Blut mindert, dass die Herabsetzung nur unter gewissen Umst\u00e4nden als ein untergeordnetes Nebenmoment in Betracht zu ziehen ist. \u2014 Die verminderte Leistung des Herzens k\u00f6nnte auch von einer herabgesetzten Arbeitskraft herr\u00fchren. Hiegegen sprechen die bei der Einspritzung beobachteten Thatsachen. Denn jedesmal, so oft das Blut in reichlicherem Maasso zum rechten Herzen kam, wurde auch mehr Blut durch die Lunge zum linken Herzen gebracht und der Druck vor\u00fcbergehend erh\u00f6ht. Die Herzmuskeln waren also nicht geschw\u00e4cht. Eine verminderte Leistung war \u00fcberhaupt nicht zu bemerken.\nIII.\tMan k\u00f6nnte noch, um die Unver\u00e4nderlichkeit des Druckes zu erkl\u00e4ren, an eine Erh\u00f6hung der Reibung des Blutes in den Lungen denken. Allerdings waren die Lungen congeslionirt. Aber wenn ein solcher Widerstand in der Lunge die wesentliche Ursache gewesen w\u00e4re, so m\u00fcsste man eine colossale Erweiterung des rechten Herzens und der dort einm\u00fcndenden Venen angetroflen haben. Dieses war aber\n\u2022) Auel) hier wurde der Druck, nachdem er durch die Bluteinspritznn-gen auntihernd auf die H\u00f6he des urspr\u00fcnglichen (d. h. vor dem Durchschneiden des HaUmarkes vorhandenen) Druckes gebracht worden, im Laufe der Einspritzungen so gut wie nicht ver\u00e4ndert.\n\u00bb*) Ich habe die Pulszahlen in diesen Tabellen mit den zugeh\u00f6rigen Dr\u00fccken verglichen ; da aber der Vergleich nichts Neues lehrt, habe ich es als unzweckm\u00e4ssig erachtet, die Versuchstabellen der Pulszahlen durch Zuf\u00fcgen anderer Zahlen zu compliciren.","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nDn. Worm M\u00fcller,\n[652\nnicht der Fall. Ich kann mir darum die M\u00fche ersparen, noch andere Erscheinungen, welche dagegen \u2019 sprachen, zu analy-siren.\nIV. Vermehrte Dehnbarkeit der Gef\u00e4sswande. \u2014 Die vermehrte Dehnbarkeit der Gcf\u00e4ssw\u00e4nde kann bedingt sein entweder durch eine L\u00e4hmung der Gefassmuskeln, oder durch eine Dehnung der Gef\u00e4sswande \u00fcber ihre Elastizit\u00e4tsgrenze, durch die sogenannte elastische Reckung. Sind nun die irritabeln Bcstandlheile der Gef\u00e4sse gelahmt? Bei der Mittheilung der Versuche ist wiederholt darauf hingewiesen worden, dass auch nach den Einspritzungen die Centren der GefSssnerven ihre normale Reizbarkeit bewahrt hatten ; denn sie reagirten auf die von den sensiblen Nerven ausge\u00fcbten Reize und ebenso auf die des Erslickungsblules prompt und energisch. Da aber dieses letztere nur aus den Zusammenziehungen der Gef\u00e4ssmuskeln erkennbar war, so ergiebt sich hieraus zugleich die Unversehrtheit jener Muskeln und die ihrer Nerven ; es ist also auch der von den Gef\u00e4sscentren unabh\u00e4ngige Tonus der Muskeln vorhanden gewesen. So klar dieses ist, immerhin wird man f\u00fcr den Bestand des peripheren Tonus noch die Best\u00e4tigung willkommen heissen, welche der dritte Versuch gewahrte, in welchem die Erstickung den arteriellen Blutdruck bedeutend steigerte, trotzdem dass das Daismark durchschnitten war. \u2014 Auch die stets wiederkehrende Thatsache, dass wahrend einer jeden neuen Einspritzung in die Jugularvene der Druck in den Arterien an-stieg, beweist uns die normale Reaclionsfahigkei^ ihrer Wandungen, da sie jeden Zuwachs ihrer F\u00fcllung mit einer entsprechenden Spannungbeantworteten. Wenn sich nun auch inder Regel die irritabeln Theile derGefrfsse als vollkommen leistungsf\u00e4hig erwiesen, so ist damit nicht ausgeschlossen, dass sie hin und wieder trotz des unverletzten R\u00fcckenmarkes in einen niedern oder hohem Grad von L\u00e4hmung verfallen seien. Zuweilen sahen wir in der Thal, dass sich im Verlaufe der fortschreitenden F\u00fcllung der arterielle Druck erniedrigte und alsbald auch wieder erh\u00f6hte. Aus dem zeitlichen Verlaufe dieser Schwankungen darf man wohl mit Sicherheit auf eine nerv\u00f6se Ursache derselben schlicssen. Ist aber dieses erlaubt, so erbringen sie einen neuen Beweis daf\u00fcr, dass der irritabele Apparat in der Regel unangetastet geblichen sei.","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"fi53] Die Abh\u00e4ngigkeit n. arteriellen Druckes v. d. Blutmengr. 239\nWenn aber die Erscheinung, dass der arterielle Druck trotz einer stets zunehmenden . F\u00fcllung der Gef\u00e4ssh\u00f6hle einen obern Grenzwerth nicht \u00fcberschreiten konnte, sich auf eine neuromus-cul\u00e4re L\u00fchmung nicht zur\u00fcckf\u00fchren lilsst, so sind wir schon durch Exclusion auf die Annahme einer elastischen Reckung hingewiesen, denn es bleibt uns statt aller andern nur dieser Erkl\u00e4rungsgrund \u00fcbrig. Gl\u00fccklicher Weise k\u00f6nnen wir aber auch noch positive Zeugnisse f\u00fcr ihn Vorbringen. Diese finden sich in den Aenderungen des Drucks und der Ausflussmengen, welchen die Aderl\u00e4sse nach der Einspritzung im Gegensatz zu denjenigen vor der letztem bewirkten.\nWurde das Blut aus der \u00fcberf\u00fcllten Gef\u00fcssh\u00f6ble abgenommen, so entleerte sich, wie wir sahen, diese letztere bei Weitem nicht so weit, als vor der Einspritzung, denn es konnte nicht einmal das k\u00fcnstlich zugef\u00fchrte Volum erhalten werden. W\u00fcrde es sich nun zeigen lassen, dass zu der Zeit, als das kr\u00e4ftige Herz entweder keine, oder nur noch sehr wenige Fl\u00fcssigkeit in die Aorta f\u00f6rderte, in den vor den Vorh\u00f6fen gelegenen Gef\u00fcssab-schnitten noch viel Blut vorhanden war, so w\u00fcrde damit auch bewiesen sein, dass in irgend einem der grossen Gef\u00e4ssabschnitte, welche von den Arterien bis zu den Vorh\u00f6fen hin gelegen sind, eine Minderung der Elastizit\u00e4t eingetreten sei. \u2014Die Best\u00e4tigung f\u00fcr die noch verhandene F\u00fcllung haben meine Versuche auf zweierlei Art ergeben. Zuerst bei Gelegenheit der Section ; denn da sie die Abwesenheit nennenswerther Extravasate darthalen, so mussten sie zu dem Schl\u00fcsse f\u00fchren, dass das urspr\u00fcngliche sammt dem k\u00fcnstlich zugef\u00fchrten Blute in der Gef\u00e4ssh\u00f6hle zur\u00fcckgeblieben sei. \u2014 Zu derselben Annahme f\u00fchrten die Erscheinungen, welche im Verlaufe der fractionirten Verblutung nach vorausgegongenen Einspritzungen auflraten. Ehe noch die H\u00e4lfte des eingespritzten Blutes wieder abgelassen war, sank schon der arterielle Druck weit unter die H\u00f6he, welche ihm vor dein Beginn der Transfusion eigen gewesen war, mit anderen Worten, es str\u00f6mte bei diesem F\u00fcllungsgrade das Blut nur mit massiger Geschwindigkeit in die Aorta. Wurde nun der Aderlass weiter fortgesetzt, so gelang es trotz des fortw\u00e4hrend absinkenden Druckes noch eine sehr bedeutende Quantit\u00e4t von Blut zu erhallen. Hierdurch wird also unzweifelhaft dargclhan, dass die Ucberf\u00fchrung des Blutes aus den Venen in das Herz","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\nDh. Worm M\u00fcllkr,\n[654\nweil langsamer, als vor den Einspritzungen erfolgte, trotzdem . \u00ablass in ersterein Falle die Gefiissh\u00fchlc weit mehr Blut enthielt.\nAlseine Conse\u00ab]uenz davon, dass die Einspritzung grosser Blutmassen eine elastische Reckung erzeugt, ist es nun auch anzusehen , dass die Ueberftlllung nach Durchschneidung des R\u00fcckenmarkes zu demselben Ziele f\u00fchrt, welches sie bei dem Bestehen des centralen Tonus erzeugt. Denn da auch nach der Abtrennung \u00ables Halsmarkes der arterielle Druck trotz der wachsenden F\u00fcllung der Gefiissh\u00f6hle nicht Uber einen obern Grenzwerth gehoben werden konnte, so folgt, dass die Ausdehnung der Wand ohne den Eintritt einer entsprechenden Spannung nicht auf eine L\u00e4hmung des Tonus zu schieben ist.\nFragen wir nun, welche Theile des Gef\u00e4sssystems gereckt worden seien, so m\u00fcssen wir, nach Allem was wir bis dahin erfahren, annehmen, dass dieses vorzugsweise mit den Wandungen der Capillaren und der kleinen Venen geschehen sein m\u00fcsse. Fraglich ist es, ob diese Reckung \u00fcberall im K\u00f6rper gleichmassig geschehen ist, weil die Orte und Organe (Haut, Extremit\u00e4ten, Muskeln), in denen nach den Einspritzungen keine Ueberftlllung sichtbar wurde, gewiss viel mehr Blut aufnehmen k\u00f6nnen , bevor hier eine solche Reckung eintritt. Ich bin dess-halb geneigt, anzunehmen, dass die starke Dehnung haupts\u00e4chlich nur an den Orten und Organen (in der Brust und Unler-leibsh\u00f6hle), wo eine Ueberf\u00fcliung deutlich sichtbar wurde, stattgefunden habe. \u2014 Ausserdem ist es auch m\u00f6glich, dass die gr\u00f6sseren Venen in der Brust- und Unlerleibsh\u00f6ble, welche nicht selten strotzend gef\u00fcllt, abnorm gedehnt worden sind: diese Dehnung kann aber keine constante gewesen sein, weil die.se ven\u00f6se F\u00fcllung, obwohl eine deutliche, in den meisten F\u00e4llen keineswegs eine \u00fcberm\u00e4ssige war.\nB. Ucbcr die untern und obern Grenzen der physiologischen F\u00fcllung des Gefilsssystems.\nWir haben im Vorhergehenden gesehen, dass nur die elastische Reckung der Gef\u00e4ssw\u00e4nde die wesentliche Ursache der Erscheinung sein kann, dass oberhalb eines gewissen Niveau\u2019s der Druck mit der weiteren F\u00fcllung nicht h\u00f6her steigt.*) Ober-\n*) Wie \u00ab1er Druck sich hei nocli gr\u00f6sserer F\u00fcllung verh\u00e4lt, ist zu untersuchen.","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"G55] Die Amiangigkiut n. artbiuru.en Druckks v. n. Bi.utmkngb. 241\nImlb \u00abliosor Grenze ist also die Ueborf\u00fcllung keino physiologische mehr, weil eine abnorme Dehnung dor Gef\u00fcssw\u00e4nde cingelrclen ist. Es w\u00e4re von grossem Werthe, die F\u00fcllung unterhalb dieser Grenze zu ermitteln, um \u00fcber die physiologischen Verh\u00fcllnisse, wo sicherlich keine solche Dehnung statllindet, bestimmte Aufschl\u00fcsse zu gewinnen. K\u00f6nnte man diese Grenze genauer bestimmen, so w\u00fcrde man das normale Fassungsverm\u00f6gen des Gefilsssystcms sch\u00fctzen und damit die Lehre vorn Kreislauf f\u00f6rdern k\u00f6nnen. Es w\u00fcre dies vielleicht durch eine ausgedehntere Versuchsreihe zu erreichen. Auf der Basis meiner Untersuchungen kann ich schon desshalb keine bestimmte Auskunft Uber die Grenze geben, weil der Punkt, wo die Transfusion keine Steigerung des Drucks mehr erzeugte, sich nicht als scharf begrenzt erwies; es ist auch wohl m\u00f6glich, dass eine scharfe Grenze nicht existirt, indem je nach der Widerstandsf\u00e4higkeit der Gef\u00fcssbezirke die elastische Reckung im Laufe der Einspritzungen allm\u00fclig eintritt. \u2014 Ich habe aber in meinen Versuchsdaten Anhaltspunkte, um mir ann\u00e4hernd eine Vorstellung Uber das normale Fassungsverm\u00f6gen des GeP\u00fcsssystems zu bilden ; dieses werde ich n\u00e4her zu er\u00f6rtern versuchen.\nDie in den Versuchstabellen und ihren Zus\u00e4tzen gegebene Uebersicht der Druck\u00e4nderung als Funktion der wachsenden F\u00fcllung zeigt, dass an Thieren mit unversehrtem R\u00fcckenmarke drei Territorien zu unterscheiden sind: 1. ein solches, welches von der h\u00f6chsten, mit dem Leben vereinbaren An\u00e4mie beginnt und sich bis zu einer F\u00fcllung erstreckt, wo die Blutmenge um etwa 1,5 bis 2,5 p. G. des K\u00f6rpergewichtes weniger, als die normale betr\u00e4gt. Es bieten hier die Druckerscheinungen dem Verst\u00e4ndnisse keine Schwierigkeiten dar. Mitderwachscnden F\u00fcllung steigt der arterielle Druck von der unteren bis zur oberen Grenze ziemlich regelm\u00e4ssig von ca. 25 bis 30 bis 35mm zu 120 bis 130mm. 2. ein Territorium, welches mit einem Blutgehalt von etwa 1,5 bis 2,5 p. C. des K\u00f6rpergewichtes unterhalb des normalen anf\u00e4ngt und bei der Zunahme der Blutmenge um ca. 2 bis3 bis 4 p. C. des K\u00f6rpergewichtes oberhalb des normalen *) endigt. Dio Steigerung des Drucks ist hier viol geringer und so unregelm\u00e4ssig, dass man im einzelnen Falle an einer solchen zweifeln k\u00f6nnlo, im Mittel aus mehreren Versuchen ist aber eine\n*) Diese Grenze ist noch nulter zu bestimmen.\n<6","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\nDr. Worm M\u00fci.i.rr,\n[656\nDrucksteigerung von 120 bis 130mm zu 165 bis 175mm nicht zu verkennen. 3. ein Territorium, welches oberhalb einer Vermehrung der urspr\u00fcnglichen Blutmenge um ca. 2 bis 3 bis 4 p. G. des K\u00f6rpergewichtes anfllngt und bei dem h\u00f6chsten von mir beobachteten F\u00fcllungsgrado noch nicht die Grenze erreicht hatte. Hier bleibt der Druck im Wesentlichen unvermindert, weil, wie wir annehmen, die Gef\u00e4ssw\u00e4nde abnorm gedehnt worden sind.\nDas zweite Territorium ist nun, wie ich glaube, f\u00fcr die Be-urtheilung des normalen Fassungsverm\u00f6gens des Gef\u00e4sssyslems das maassgebende. Wahrend unterhalb dieser Grenze Zeichen der An\u00e4mie und Verhlutungskr\u00e4mpfe und oberhalb dieses Territoriums (bei gr\u00f6sserer F\u00fcllung) Brechbewegungen und wirkliches Erbrechen auflralen, kamen hier w\u00e4hrend des Versuchs keine krankhaften Symptome, keine St\u00f6rungen zum Vorschein. Es verdient desshalb dieses Territorium eine genauere Analyse.\n\u2014\tIndem wir hiebei von der normalen Blulmcnge ausgehen, werden wir die Druck\u00e4nderungen (in diesem Territorium) bei der Abnahme und bei der Zunahme mit einander vergleichen. Wahrend der Abnahme der Blutmenge um ca. 1,5 bis 2 p. G. des K\u00f6rpergewichts sinkt der Druck sofort auf eine niedrige H\u00f6he, steigt aber schnell, \u2014 sp\u00e4testens im Verlaufe einer halben Minute\n\u2014\tfast auf das urspr\u00fcngliche Niveau und h\u00e4lt sich nun \u2014 unter conlinuirlichen Schwankungen \u2014 darauf! Es ist selbstverst\u00e4ndlich, dass diese rasch eintretende Steigerung auf eine dauernde Druckh\u00f6he keineswegs mit Hilfe der Annahme eines Ersatzes durch Resorption und Lymphzufluss erkl\u00e4rt werden kann , weil hiezu die Zeit eine viel zu kurze ist. \u2014 W\u00e4hrend der Zunahme der Blulmenge um 2 bis 3 bis 4 p. C. des K\u00f6rpergewichtes steigt der Druck und sinkt kurze Zeit nachher rasch unter stetigen Schwankungen hin und her bis fast auf die urspr\u00fcngliche H\u00f6he ; es ist auch selbstverst\u00e4ndlich, dass dieses rasche Sinken auf einen niedrigem und . dauernd verbleibenden Mitteldruck keineswegs mit Hilfe der Annahme des Austritts von Blutplasma erkl\u00e4rt werden kann, weil die Zeit des Ausgleiches eine viel zu kurze, und weil die Exsudation selbst bei der gr\u00f6ssten Ueber-f\u00fclluug eine verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig nur geringe ist. Die Druck\u00e4nderungen bei der Abnahme und der Zunahme der normalen Blutmenge sind also einander entsprechend, es geschieht immer eine Druckregulirung im Sinne des Normaldrucks. Die Identit\u00e4t","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"0>!\u00bb7] Die ApiiXNc.ir.KKiTD. ARTimiRi.i.RN Druckes v. n. Bi.utmrngk. 243\nder Erscheinungen in diesen Territorien geht auch daraus hervor, dass, wie ich glaube, die Effecte der Blulcinspritzungen vorn Anfang bis zum Ende dieses Gebietes*} mit einander in voller Uebereinstimmung stehen. Diese Erscheinungen weisen mit Bestimmtheit darauf hin, dass hier Apparate in ThUtigkeil sind, welche stets die Spannung annUhernd auf den Normaldruck**) zu bringen suchen. Da dieses unter continuirlichen Schwankungen geschieht, so liegt auch die Annahme nahe, dass diese regulirenden Einfl\u00fcsse wesentlich von nerv\u00f6ser Natur sind. Diese Annahme gewinnt eine feste und sichere St\u00fctze durch die Beobachtung, dass bei den Tliieren mit durchschnittenem Ilnlsmork dieses Territorium weggefallen ist. Bei diesen Thieren sind nur das erste Territorium\u2014die ziemlich regelm\u00e4ssige Steigerung im Laufe der Einspritzungen bis ann\u00e4hernd auf die H\u00f6he des Normaldrucks,\u2014und das dritte Territorium \u2014 die TInver\u00e4nderlichkeit des Drucks im Laufe der nun folgenden Einspritzungen \u2014 zu beobachten ; ein dazwischen liegendes, zweites Territorium ist entweder gar nicht, oder nur andeutungsweise zu bemerken. Durch diese Thalsache wird es nicht allein h\u00f6chst wahrscheinlich, dass in diesem zweiten Territorium das Nervensystem regulirend eingreift, sondern auch dass vorzugsweise das vasomotorische Nervensystem in Betracht zu ziehen ist. Ob auch nebenbei die Innervation des Herzens hier eine Rolle spielt, ist fraglich. Allerdings tritt bisweilen bei der Abnahme der Blutmenge eine Vermehrung, bei der Zunahme eine Verminderung der Schlagzahl ein , aber die Erscheinungen sind so inconstant, dass sie vorerst nicht verwerthet werden k\u00f6nnen. Es liegt auch keine Nolhwcndigkeil vor, der Innervation des Herzens hier irgend einen wesentlicheren Einfluss zu-zuschreiben, weil die Druck\u00e4nderungen in diesem Territorium sich\n*) Man kann aus den Vorsuchslabcllen hcrauslescn, dass eine solche Uohcrcinstimnaung slalt\u00fcndcn muss; die detnillirte Analyse l\u00e4sst Sicli aber weder oxact noch kurz wiodergeben, weil die Bluteinsprilzungen nicht hei der Ahnnhmo um \u00ef bis 2,5 p. C., sondorn hoi Abnahme um ca. 4 p. C. nnflngon. Hiedurch wird die Dourlheilung complieirler; es ist aller eine solche Annlyso nicht ntilliig, weil wir, ohne diese Erscheinungen zu Hilfe zu nehmen, Anhaltspunkte genug haben.\n\u2666*) Der Druck schwankte um den Normaldruck herum, er stieg von dem Anfang bis zum Ende dieses Territoriums von ca. tat) auf ca. tfir, bis\n170 mm _\n16*","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244\nDr: Worm M\u00fcller,\n[658\ngen\u00fcgend erkl\u00e4ren lassen mittelst der wohl begr\u00fcndeten Annahme, dass das vasomotorische Nervensystem eingreift, und dem Blutstrome eine bald gr\u00f6ssere, bald auch eine geringere Anzahl von Gefitssbahnen zug\u00e4nglich mache. Wenn also namentlich die Blutmenge abnimmt, so ist anzunehmen, dass jetzt eine gesteigerte Thiltigkeit des Gef\u00f6ssnervensystems die Contraction einer gr\u00f6sseren oder geringeren Anzahl kleiner Arterien bewirkt; die hierdurch bedingte Verengung steigert den arteriellen Druck. Diese Deutung der Drucksteigerung nach dem Aderlass ist von Werth, wenn man sich darum bem\u00fcht, die von vielen Aerz-ten beobachtete heilsame Wirkung der gew\u00f6hnlichen Aderl\u00e4sse am Menschen von 350 bis 500 Ccm., oder gar von 200 bis 300 Ccm. genauer zu studiren. Wie wir gesehen haben, wird der Druck durch diese im Vergleich zum K\u00f6rpergewicht geringe Blutmenge nicht auf die Dauer herabgesetzt, weil, wie wir anzunehmen berechtigt sind, das Strombett sich verengt. Dieses weiter zu er\u00f6rtern \u00fcberlasse ich den physiologischen Pathologen. Wenn die \u00dflulmenge zunimmt, werden die kleinen Arterien durch die einslr\u00f6mende Blulmenge, welche nicht sofort abfliessen kann, ausgedehnt, in Folge dieser vermehrten Ausdehnung werden m\u00f6glicher Weise die Muskeln der kleinen Arterien direct gereizt; die kleinen Arterien suchen nun gleichsam, wie ein zweites Herz den Ueberschuss von Blut auszutreiben und der Druck steigt demgem\u00e4ss kurze Zeit nach der Einspritzung noch mehr in die H\u00f6he. Folgt auf diese gesteigerte eine verminderte Thii-ligkeil des irritabeln Apparats, so w\u00fcrden sich jetzt der vermehrten Blulmenge eine gr\u00f6ssere Anzahl von Gef\u00e4ssnetzen \u00f6ffnen, sodass sich nun der gesteigerte Druck ausgleichen k\u00f6nnte. Mit dieser Annahme sind alle Druck\u00fcnderungen, die bei der Vermehrung der Blutmenge in diesem Territorium beobachtet werden, in Uebereinslimmung zu bringen.\nC. Plethora. Transfusion.^\nSomit ist es h\u00f6chst wahrscheinlich, dass sich innerhalb gewisser Grenzen das GePJsssyslom einer gr\u00f6sseren oder geringeren Blulmenge mit Hilfe des vasomotorischen Nervensystems ac-commodircn kann, ohne dass erhebliche Drucklinderung, oder abnorme Ausdehnung der Gefilsswilndc, oder Ubejhaupt irgend ein krankhaftes Symptom auftritl. In der Richtung der abneh-","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"659] Die Abh\u00e4ngigkeit p. arteriellen Druckes v. d. Blutmenge. 245\ninenden Blutmenge ist dieses von alten Zeilen her bekannt, wenn inan sich auch nicht immer genaue Rechenschaft hievon gegeben hat; die Zunahme der Blutmenge dagegen hat man gef\u00fcrchtet. Sowohl die Aerate als die Laien haben einen Unterschied zwischen der Vermehrung und Verminderung der Blutmenge slatuirt. Viele Aerzto haben sich nicht goschout, das Blut pfundweise zu entleeren; wohl aber ist es eine alte Sage der Laien, dass cs n\u00fctzlich, ja sogar n\u00f6thig sei, dem gesunden Menschen zeitweise Blut zu entziehen, um der Vergr\u00f6sserung der Blul-mengo Schranken zu setzen. Diese Vergr\u00f6sserung der Blutmenge solle krankhafte Symptome verursachen; die Aerzte fassten sic zusammen in ein gemeinschaftliches Bild und der Begriff Plethora wurde in die Pathologie eingef\u00fchrt. Obwohl \u2014 Dank der objcctiven Richtung der modernen Medicin \u2014 es sich hcraus-gestelll hat, dass diese Symptome keineswegs ohne Weiteres zu der Annahme einer vermehrten Blutmenge berechtigen, und obwohl der Begriff Plethora im Sinne der Allen verlassen ist, so sind doch analoge Vorstellungen \u00fcbrig geblieben, die nicht allein in inedicinischen Lehrb\u00fcchern und Aufs\u00e4tzen, sondern auch in physiologischen Abhandlungen auftauchen. Es kann m\u00f6glicherweise der Fall sein, dass selbst eine geringere Vermehrung der Blutmenge St\u00f6rungen hervorbringt, aber bevor diese durch eine geregelte Experimentaluntersuchung nachgewiesen sind, ist die Annahme des sch\u00e4dlichen Einflusses der vermehrten Blulmengc ohne reellen Hintergrund. \u2014 Welch doininirenden Einfluss diese Tradition ausge\u00fcbt hat, geht am besten aus der Geschichte*) der Transfusion hervor. Seit 1658 bis 1670, als zuerst englische Naturforscher \u2014 insbesondere Lovjer, King, Cove und kurze Zeit nachher der franz\u00f6sische Arzt. Jean Denis, die ersten Transfusionsversuche ausf\u00fchrten, ist bis zum heutigen Tage die Vorsichtsmaassregel ausdr\u00fccklich als oine wesentliche hervorgehoben worden, dass in allen den F\u00e4llen, in denen unmittelbar vorher keine Blutung slattgefunden halte, der Transfusion ein entsprechender Aderlass vorangehon muss, damit die Gefahr, welche die abnorm vormehrte Blulmengc hervorbringt, vermieden werde. Trotzdem ist, soweit ich sehe, nirgends ein oxpori-\n*) cfr. die .sorgf\u00e4ltige Zusammenstellung der Literatur in dor Monographie \u00bbdio Transfusion des Blutes\u00ab von Dr. Franz Gesellius, Leipzig und -Petersburg t873.","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nDr. Worm M\u00fcller,\n[660\nmenlollcr Beweis daf\u00fcr geliefert worden. Man hat nur gezeigt, dass schnelles Einsprilzcn und das pl\u00f6tzliche Einf\u00fchren grosser Blutmengen sch\u00e4dlich wirken, nicht aber, dass die Vermehrung der Blulmcngc an und f\u00fcr sich St\u00f6rungen hervorbringt. Und so milchtig ist diese Anschauung geworden, dass selbst ein so exacler Forscher, wie Hr. Professor Panum, welcher in der neueren Zeit auf diesem Gebiete die sch\u00e4tzbarsten Beitr\u00fcge geliefert hat, jene Vorsichtsmaassregel als eine wesentliche bezeichnet, ohne dass er \u2014 wie ich glaube \u2014 irgendwo einen experimentellen Beweis daf\u00fcr geliefert hat. Panum sagt :*) \u00bbman muss darauf achten, dass die Menge des eingespritzten Blutes ja nicht gr\u00f6sser sei, als die des eben vorher entzogenen, weil sonst die Ueberf\u00fcllung des Gef\u00e4sssystems leicht Blutungen und mancherlei andere St\u00f6rungen veranlasst\u00ab, ferner:**) \u00bbwenn n\u00e4mlich\nein zu grosses Blutquanlum transfundirt wird, ..........., so\ntreten in der Thal, wie wir sp\u00e4ter sehen werden, sehr bedenkliche Symptome auf.\u00ab Obwohl er, wie erw\u00e4hnt, im Laufe der nun folgenden Untersuchung keinen experimentellen Beleg, welcher die Gefahr der Vermehrung der Blutmenge an und f\u00fcr sich beweist, liefert, f\u00fchrt er doch am Schl\u00fcsse unter den \u00bbwichtigsten Resultaten dieser Untersuchungsreihe\u00ab an,f) \u00bbman m\u00fcsse sich sehr sorgf\u00e4ltig h\u00fcten, dass man nicht das Gef\u00e4sssystem Uber die Norm hinaus f\u00fclle\u00ab....; \u00bbdie Ueberf\u00fcllung des Gef\u00e4sssystems, deren Gefahren schon die \u00e4ltesten Beobachter erkannten\u00ab u. s. w. Weit entfernt die werthvollen Untersuchungen Paimm's verkleinern zu wollen, lag cs mir nur ob, zu zeigen, dass selbst der sachkundige Physiologe verf\u00fchrt worden ist, die scharfe Trennung zwischen der Sch\u00e4dlichkeit der vermehrten Blutmenge an und f\u00fcr sich und anderweitigen st\u00f6renden Einfl\u00fcssen ausser Acht zu lassen. Merkw\u00fcrdigerweise liegt in der Geschichte der Transfusion \u2014 soweit ich sie kenne \u2014 nur ein unzweideutiger Fall vor, in welchem die Blutmenge vermehrt war, und in diesem einen Fall traten keine St\u00f6rungen ein. Dieser interessante Versuch, welcher von\n\u2019) a Kxpcrimcnlellc Untersuchungen iibor clic Transfusion, Transplantation mul Substitution \u00e4os Blutes in theoretischer und praktischer Beziehung.\u00ab Virchows Archiv, ltd. 27, J. 1863, S. 284.\n**) I. c. S. 264.\n\u2022;-} I. \u00ab. S. 451 und 456.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"661] Dut Abh\u00e4ngigkeit d. arteriellen Druckes v. i>. Buitjiengk. 247\nHerrn Millier*) im Slricker'schcn Laboratorium zu Wien atisgo-f\u00fchrt worden ist, verdient wegen der grossen Wichtigkeit des Gegenstandes hervorgehoben zu werden. Herr M\u00fcller beschreibt den Versuch wie folgt: \u00bbich habe einem niittolgrossen Hunde aus der Schenkelschlagader so lange Blut entzogen, bis Puls-und Athemstillstnnd eingetrclen war. Nun wurde rasch die unmittelbare Transfusion aus der Schenkelarterie eines grossen Hundes in dieCruralvenc des eben verblichenen eingeleitet. Das Einslr\u00f6-men erfolgte durch eine massig weite Can\u00fcle bei kr\u00e4ftigem llerz-impulse des grossen Thieres sehr schnell; nach 4l/2 bis 2 Minuten zeigte der empfangende Hund wieder Puls- und Alhem-bewegungen. Die W\u00e4gung ergab, dass derselbe noch einmal so viel Blut empfangen habe, als ihm vorher entzogen worden war, und nach einer Berechnung auf Grundlage der bekannten Daten d\u00fcrfte das kleinere Thier um ein Sechstel mehr Blut bekommen haben, als es urspr\u00fcnglich in toto besessen hat.\n\u00bb Es zeigte nach der Operation Erscheinungen starker Plethora, war lebhaft erregt, angriffslustig, frass und trank jedoch sofort und bot nach 24 Stunden keine abnormen Verh\u00e4ltnisse.\n\u00bbBei der Infusion defibrihirten Blutes ist mir ein Austausch in solchem Umfang und mit gleichem Erfolge nicht gelungen.\u00ab\nSoweit Mittler. Die Blutmenge konnte also um ein Sechstel vermehrt werden, ohne dass das Wohlbefinden des Thieres 24 Stunden nach der Operation merklich gest\u00f6rt war.**)\nMittler glaubt aus diesem Versuche und andern mit fascr-slofilosem Blut scbliessen zu k\u00f6nnen, dass es \u00bbbei der Infusion faserslofflosen Blutes .n\u00f6lhig ist, vorher eine entsprechende Depletion vorzunehmen\u00ab, dass aber diese Vorsichtsmaassregel bei der\n*) \u00bbVersuche \u00fcber Transfusion dos Blutes\u00ab, von l)r. Heinrich Minier, Wiener Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Ud. I.V11I, Abth. II, Nov.-Heft Jahrg. 1868, S. 8\u20149.\n*\u2022) Allerdings zciglo das Thier unmittelbar nach der Operation Erscheinungen starker Plothora. Obwohl cs mir nicht klar ist, wclcho Erscheinungen damit gemeint seien, kann ich es doch sehr gut begreifen, dass das Thier durch die Operation aufgeregt worden, dass ausserdem auch Erscheinungen, wclcho dor sogenannten Plethora ungeh\u00f6ren, auftraten, weil sicherlich eine gewisse Zeit n\u00f6lhig ist, damit sich <1 io Accommodation vollendet, insbesondere in solchen Versuchen, in denen, wie cs hier der Pall war, das Einslr\u00fcmen schnell geschah.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\nDu. Woiui M\u00fcller\n[662\nunmittelbaren Inmsfiision*) von weit geringerer Bedeutung ist. Leider hol er nicht die Versuche mit dcfibrinirtcm Blut beschrieben, so dass man dieso nicht in Betracht ziehen kann.\nIh i V ei such Mittlers ist also mit dem Ergebnisse meiner Beobachtung in Uebereinstimmung, dass der Organismus sich bis zu einer gewissen Grenze auch gr\u00f6sseren Blulmengen ohne irgend eine nennenswertho St\u00f6rung accommodircn kann. Wenn abci dies der hall ist, so wird es mir fraglich, ob die sogenannte normale Blutmenge eine constante Gr\u00f6sse, oder ob sie nicht vielmehr auch im normalen Leben gewissen Schwankungen unterworfen ist. Nach dem Vorg\u00e4nge von Valentin, Welcher u. A. haben die Physiologen der Jetztzeit aus ihren Bestimmungen den Schluss gezogen: \u00bbdie Natur hat einen gewissen unver\u00e4nderlichen Prozentgehalt des GesamteIk\u00f6rpors an Blut festgestellt und behauptet diesen Prozenl'werth auch in den Zehrkrankheiten, wo fast keine Nahrung genommen wird, durch Aufnahme aus\u2019den Geweben.\u00ab**) Es magdies insofern richtig sein, als die Schwankungen der Blutmenge sich nur innerhalb gewisser Grenzen bewegen k\u00f6nnen, aber dass innerhalb dieser Grenzen der pro-zenltsche Gehall des K\u00f6rpers an Blut wechseln k\u00f6nne, ist mir nicht unwahrscheinlich. Es sind Umst\u00e4nde genug vorhanden, welche selbst unter normalen Verh\u00e4ltnissen eine Vermehrung oder Verminderung der Blutmenge bedingen k\u00f6nnen. Ich bin weit entfernt davon, die Beslimmungsmethode der normalen Blutmenge zu bem\u00e4keln; die Verdienste, welche die neuere Physiologie sich auch hier erworben hat, sind nicht zu untersch\u00e4tzen. Ich gebe gern zu, dass man mit Hilfe der F\u00e4rbe-kraftbcstimmungen die Menge des rothen Blutfarbstoffs im K\u00f6rper\n*) Vor Kurzem li\u00e2t Dr. 0. Hasse in Nordliauscn (in 42 Fallen, haupts\u00e4chlich chronische Krankheiten) die directe Transfusion von arteriellem l.amincshlut in den Menschen versucht. Oh auch er der Transfusion stets einen Aderlass vorausgehen liess, ist aus dom Referato seines Vortrags in \u20221er Naturforscherversammlung in Wiesbaden (cfr. Deutscho Klinik. No. 45. J. IS73. pag. 448\u2014418) nicht zu entnehmen. \u2014 Diese alten Versuche Denis' sind auch in Italien neuerdings aufgenommen worden, cfr. Giuseppe Al-bini: \u00bbrolaziono sulla transfusiono diretta di sanguo d'agncllo.\u00ab Rendiconti della R. Accademia dellc Scienze \u00dfsicho c. mutcmatiche di Napoli. Fascicolo 12. Dicombrc 4 872.\n**) Valentin, Reporlorium Bd. 111. 289. Panum, experimentelle Untersuchungen \u00fcber die Ver\u00e4nderungen dor Mongovcrhiillnisso dos Blutes otc Virchows Archiv Bd. XXIX. J. 4864. S. 256.","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"filial Die AriiXngigkkit n. artkiuki.i.unDiuickksv. \u00bb. Bi.utmkngk. 249\nfeslslellon mid dass man dadurch vielleicht auch cine ann\u00e4hernd richtige Vorstellung \u00fcber die normale Hlutmcngc erhalten kann, glaube aber nicht, dass man im Stande ist, die Schwankungon der normalen Hlutmcngc innerhalb engerer Grenzen zu erforschen, haupts\u00e4chlich weil wir das Verhiilltiiss zwischen den rothen Blutk\u00f6rperchen und der Blutfl\u00fcssigkeit in den verschiedenen Organen unter verschiedenen Umst\u00fcnden nicht ermitteln k\u00f6nnen. Und auf dieses Vcrhiillniss kommt cs wesentlich an, da anzuuchincn ist, dass etwaige Schwankungen vorzugsweise durch Abnahme, resp. Zunahme des Blutplasmas bedingt sind. Man kann sich hier nicht ganz mit der Unterstellung beruhigen, dass die Vertheilung der Blutk\u00f6rperchen \u00fcberall eine glcichm\u00fcssigc sei. vVterordt*) fand mittelst der Z\u00f6hlungsmcthode in dem bei der Verblutung eines grossen Thicres zuletzt ausgeflossencn Blute nur 52 bis 68 p. C. der anfangs vorhandenen Zahl der Blutk\u00f6rperchen. \u00ab Dieser interessante Befund, der eine Contr\u00f4le und n\u00e4here Untersuchung mittelst der Farbekraftbestimmung verdient, ist wohl haupts\u00e4chlich oder vielleicht ausschliesslich darin begr\u00fcndet, dass w\u00e4hrend der Verblutung ein nicht unerhebliches Quantum ser\u00f6ser und w\u00e4sseriger Fl\u00fcssigkeit resorbirt worden ist. Es ist aber nicht ohne Weiteres wegzuleugnen, dass dies zum Theil auch davon herr\u00fchren k\u00f6nne, dass das zuletzt ausfliessendc Blut von Gef\u00e4ssbe-zirken kommt, in denen das Verb\u00e4ltniss zwischen Blutk\u00f6rperchen und Blutfl\u00fcssigkeit ein mehr oder weniger abweichendes ist. Eine solche Abweichung ist z. B. im Blute der Unterieibsgef\u00e4sse denkbar, nach der Einnahme von Speisen und Getr\u00e4nke. Es ist hier nicht der Ort, diese und andere M\u00f6glichkeiten zu er\u00f6rtern. Ich will nur bemerken, dass die Annahme der Unvcranderlich-keil der Blulmengc nicht allzulief in das Bewusstsein der Acrzle und Physiologen cingedrungcn ist. So wird es vielfach angenommen , dass nach den Mahlzeiten eine vor\u00fcbergehende Vermehrung der Blutmenge slallfindo, dass diese cino Druckslcigo-rung \u2014 den vollen und gespannten Puls nach reichlichen Mahlzeiten\u2014 zu Folge habe. Gegen diese Annahme der Inhallszunahme des Gof\u00e4sssystcms nach den Mahlzeiten ist an und f\u00fcr sich Nichts einzuwendon. Wenn man aber mit Zuhilfenahme derselben den vollen und gespannten Puls erkl\u00e4ren will, so ist das ein Irrthum ;\n*) Cilirt micli Panum, experimonlollo \u00dcMlorsucliuiigoii \u00fcber die Mcnge-vci'li\u00fcltnissc otc. S. \u00a348.","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250 Dr. Worm Miii i.fr, Arh\u00e4ngigkeit d. arter. Druckes elc. [664\nilnim jedenfalls ist durch moine Untersuchungen mil Sicherheit feslgcstc\u00fcl, dass selbst eino gr\u00f6ssere Vermehrung der Blulmengc ohne irgend eine bemerkenswertho Drucksteigerung geschehen kann. Hiermit will ich keineswegs bestreiten, dass die Drucksleigerung nach den Mahlzeiten mit diesen im Zusammenhang siche, aber es machen sich hier so viele anderweitige Einll\u00fcsso geltend, dass eine dctoillirle Analyse nothwendig ist, bevor man einen bestimmten Erklitrungsgrund f\u00fcr den vollen und gespannten Puls, welcher gew\u00f6hnlich nach reichlichen Mahlzeiten auf-tritt, angeben kann.\nEs ist meine Hoffnung, dass der Fleiss, welchen ich auf die Ausarbeitung dieser Abhandlung angewandt habe, Fr\u00fcchte tragen werde, dass sie eine wichtige Vorarbeit f\u00fcr sp\u00efiterc Untersuchungen auf diesem Gebiete sei. \u2014 F\u00fcr die werthvollen Ausk\u00fcnfte, welche ich von Herrn Professor Ludwig erhalten habe, spreche ich ihm meinen besten Dank aus.","page":250}],"identifier":"lit1405","issued":"1873","language":"de","pages":"159-250","startpages":"159","title":"Die Abh\u00e4ngigkeit des arteriellen Druckes von der Blutmenge","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:04:23.567283+00:00"}