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{"created":"2022-01-31T16:18:24.817231+00:00","id":"lit14053","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Nasse, Otto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 624-625","fulltext":[{"file":"p0624.txt","language":"de","ocr_de":"t\nln I eilige nzblatl.\n\u00cf. lieber den Schleim der Schnecken. Von Najj'e.\n3~)er Sprachgebrauch nennt die Fi\u00fcfligkeit, die auf der Haut\u00dfache der Schnecken ausgefondert wird, SchJeim, und dem zufolge haben denn auch die Naturforfcher fie bisher f\u00fcr Schleim gehalten ; beide fcheinen hier aber zu irren. Als ich rothe und fchwarze Wegfchnecken zwi-fchen dieDr\u00e4the der Voltafchen S\u00e4ule gebracht hatte, fah ich den angeblichen Schleim auf ihrer Oberfl\u00e4che gerinnen ; und auf \u00e4hnliche Weife gerann er, als ich etwas davon in einem filbernen L\u00f6ffel \u00fcber Kohlen erw\u00e4rmte. Er ift alfo kein Schleim (vergl. Fourcroy und Vauquelin in Gehlem Journal der Chemie; Bd. 7. S. 519.), fondera, vielmehr tiweifs oder wenigftens eiweifsattig.\nSchon Sorg (Disquif. phyliol. P. 2. p. 18 und 24.) erw\u00e4hnt, dafs der Schleim von Limax ater und Helix pomatia , die er in feinen Athmungsverfucben in Salpetergas fperrte , in eine z\u00e4he Haut geronnen fey. Eben fo bemerkt Wdbrand (das Ilautfyftem, S. IO.), dafs der Sch eirn auf der Oberfl\u00e4che der nackten Schnecken in Wemgeift und in S\u00e4uren gerinne, oder, wie er bch aus-dr\u00fcc-kt, zu einer Art von Epidermis werde. Die letzte Vergleichung d\u00fcrf e indefs, infofern jener Schleim kein Schleim ift, die Epidermis hingegen, die der h\u00f6heren Thsere wenigf ens, bei ihrer Erweichung fich als ein fol-cher verh\u00e4lt, nicht ganz richtig fey n.\nVon welcher Natur ift wohl die Fi\u00fcfligkeit auf der Haut der Fifche, der Amphibien? Rufa (Leisere fiiiolo-giche, Vol, I. p. 285 ) fah die auf der Oberfl\u00e4che eines","page":624},{"file":"p0625.txt","language":"de","ocr_de":"625\nMolches befindliche in Branntwein talg- oder vrachs\u00e4hn-iiche Tropfen bilden, durch welche Waffer molkig wurde. Auch die Fl\u00fcfligkeit zwifchen den Wirbeln des Squalus maximus \u00e4hnelt, wenigftens darin, dafs lieh in ihr durch W\u00e4rme bl\u00e4ulichweifse F\u00e4den und H\u00e4utchen erzeugen, depi Eiweifs. (Vergk Gilberts Annalen, Bd, 41. S, 203.)\nII. Biauwerden der Haut auf den inneren Gebrauch von falpeterfaurem Silber. Von NciJJer.\nEin Recenfent in der Hallifchen. Eitteraturzeitung f\u00fcr \u00efBl.5, Januarheft,. S. 52. erz\u00e4hlt, er habe auf den. Gebrauch von Arg. nitr. die ganze Haut einer Dame blau werden fehen, wor\u00fcber er an einem andern Orte weitere Nachricht geben werde. Eine folche in mehrerer Hin\u00fccht und befonders f\u00fcr die. Lehre von der Abfowle-rung wichtige Frfcheinung verdient gewifs lehr die Auf-merlcfainkeit des Phyliologen. Behindere, noch auszu-mittelnde Umft\u00e4nde muffen das Erfcheinen diefer feltf\u00e4-men Art von morbus coeruleus bedingen, da lie nicht bei allen Kranken, die jenes Mittel eine Zeitlang gebrauchten., beobachtet wird. Bei wiederholter Anwendung des falp. Silbers fall ich nie eine merkliche Ver\u00e4nderung der Hautfarbe; wohl aber ftellte lieh in ein Paar F\u00e4llen bei dem fortgefetzten Gebrauch des Mittels Blutflufs aus dem Magen ein. Powel gab in Kr\u00e4mpfen alle vier Stunden vier Gran Arg. nitr., und dennoch erw\u00e4hnt er nichts von blauer Farbe der Haut. Dagegen linde ich, dafs fchon lange vor dem Kecenfenten der bekannte SwtcUauer eine Ver\u00e4nderung der Hautfarbe auf den Gebrauch jenes. Mittels beobachtet habe. Man fehe La m\u00e9decine \u00e9clair\u00e9e par les feienees phyliques, journal r\u00e9dig\u00e9 par Fourcroy,; Tome I , p. 342. Hier wurde jedoch die Haut allm\u00e4hlich \u201efaft ganz fchwarz.\u201c Der Kranke war ein Geift-licb.er in der N\u00e4he von Hamburg, der an Leberverfto-pfung litt, und dagegen auf den Rath eines (^uackfa! bers mehrere Monate lang eine Aufteilung von falpeterfaurem Silber gebrauchte, worauf denn nach und nach jene Ver\u00e4nderung in der Farbe feiner Haut erfolgte. Als die","page":625}],"identifier":"lit14053","issued":"1816","language":"de","pages":"624-625","startpages":"624","title":"Ueber den Schleim der Schnecken","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:18:24.817236+00:00"}