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Bitte an Anatomen

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{"created":"2022-01-31T16:18:33.469644+00:00","id":"lit14056","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Nasse, Otto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 626-629","fulltext":[{"file":"p0626.txt","language":"de","ocr_de":"626\nNachricht von cliefem Falle f\u00fcr jene Zeitfchrift mitgetheilt ward, hatte die Schw\u00e4rzung der Haut fchon mehrere Jahre lang gedauert, ling aber wieder an abzunehmen.\nIIT. Electrifche Ladung eines Ohrl\u00e4ppchens. Von\nA'aj'je.\nBei einem taubftummen M\u00e4dchen ward die Einwir. kung der Voltafchen S\u00e4ule auf die H\u00f6rnerven angewandt. Man fteckte in jedes Ohr einen Drath, verband dann mit jedem Drath einen Pol der S\u00e4ule, und liefs die electrifche Einwirkung fo eine Zeitlang fortdauern. Zuf\u00e4llig wurde einft, nachdem bereits die Dr\u00e4the aus den Geh\u00f6rg\u00e4ngen herausgenommen, das Ohrl\u00e4ppchen der einen Seite ber\u00fchrt. In dem Augenblick, wo dies gefchah, erhielt der Ber\u00fchrende einen electrifchen Schlag aus demie! >en, wie aus einer fchwaehen Voltafchen S\u00e4ule : das Ohrl\u00e4ppchen hatte lieh alfo vorher aus dem Geh\u00f6rgange geladen, und diefe Ladung eine Zeitlang in lieh bewahrt.\nIV. Bitte an Anatomen. Von Najje.\nDie Formen der verfchiedenen Theile des menfchli-chen K\u00f6rpers, die Verbindungen diefer Theile unter lieh, find in unteren auatomifchen Lehrb\u00fcchern ausf\u00fchrlich, zuweilen, befonders bei den Knochen, wohl ein wenig zu wortreich befchrieben; in welchen Gr\u00f6fsenverh\u00e4ltnif-ien aber diefe verfchiedenen Theile in einem regehn\u00e4fsig ge bauten K\u00f6rper zu einander ftehen, dar\u00fcber enthalten jene Lehrb\u00fccher wenig oder gar nichts, obgleich fie uns unftreitig auch \u00fcber cliefen Gegenftand Auskunft fchuldig w\u00e4ren. Aber die hiezu erforderlichen Meffungen lind noch nicht angeftellt; und man darf wohl Tagen, dafs D a-ibenton uns die Gr\u00f6fsenverh\u00e4ltniffe der Haupttheile an manchen Thieren beffer kennen gelehrt hat, als die Zergliederer des menfchlichen K\u00f6rpers die n\u00e4mlichen Ver-h\u00e4ltniffe an diefem nachgewiefen haben. An den Mufter-werken des Meifsels, des Pinlels, der Baukunft find alle Verk\u00e4ltniffe von knnftliebenden Forfchern gemeffen und","page":626},{"file":"p0627.txt","language":"de","ocr_de":"6'27\nbeftimmt worden ; hingegen haben die Anatomen -den menfchlichen K\u00f6rper, der nun fchon fo lange , und bis auf die letzte Zeit einzig und allein der Gegenftand ihrer Unterfucliungen war, in diefer Hinficht faft durchaus unerforfcht gelaffen. Nur einzelne, neue Wege fucliende M\u00e4nner haben von der allgemeinen Sitte, diefen Zweig der Anatomie zu vernachl\u00e4fsigen, eine Ausnahme gemacht ; \u00fcber die Gr\u00f6fsenverh\u00e4ltniffe der Theile des menfchlichen F\u00f6tus in mehreren Zeitpunkten feiner Entwicklungsge-fchichte befitzen wir F. Meckel\u2019s genaue Beftimmungen, in denen ein fch\u00f6nes Mufter zu weiteren \u00e4hnlichen For-fchungen gegeben ift; Legallois hat neulich im Diction, des fcienoes m\u00e9d. Vol. 5, p. 437* zur Ausmittelung des Verh\u00e4ltmffes, welches in verfchiedenenZeiten des Lebens zwifchen der Ger\u00e4umigkeit beider Herzkammern Statt findet, einen lehr fch\u00e4tzenswerthen Beitrag geliefert ; Meffungen diefer Art Tollten nun aber mit gleicher Sorgfalt f\u00fcr alle Lebensalter beider Gefchlechter, und f\u00fcr alle \u00e4ufseren und inneren Theile des K\u00f6rpers veranftaltet werden\u00bb Zur Ausmittelung des Verh\u00e4ltniffes der nach Aufsen liegenden Theile kann auch derjenige, dem es an Gelegenheit zu Leichen\u00f6ffnungen fehlt, Beitr\u00e4ge liefern; und iclifammle in meinem Kreife bereits feit einiger Zeit an einer Tabelle hier\u00fcber, der ich vor ihrer \u00f6ffentlichen Mittheilung nur noch eine gr\u00f6fsere Vollft\u00e4ndiglteit zu geben w\u00fcnfehte ; aber \u00fcber die Verh\u00e4ltn\u00fcfe der inneren Theile k\u00f6nnen uns nur an Zergliederungsanftalten ange-ftellte Anatomen aus wiederholten Unterfucliungen befriedigenden Auffchlufs geben, und m\u00f6gen fie denn recht angelegentlich darum gebeten feyn! Der Gegenftand ift in vielfacher Beziehung wichtig; f\u00fcr denPhyiiologen, wie f\u00fcr den aus\u00fcbenden und gerichtlichen Arzt. Die Ge-fcliichte der Entwickelung, fowohl der regelm\u00e4\u00dfigen, als der regelwidrigen, hat aus folchen Meffungen unfrrei-tig fehr bedeutende Auffchl\u00fcffe zu erwarten. Erft nach Erforfchung der Regel k\u00f6nnen wir die in kranken Zu-ft\u00e4nden vorkommenden Abweichungen von derfelben. genau beftimmen. Wenn es jetzt in den Leichenberichten heifst: die Leber war klein, das Gehirn grofs u. I. w., fo find das Angaben, welche f\u00fcr die Anatomie eine gleiche Stufe der Ausbildung anzudeuten Icheinen , wie die der","page":627},{"file":"p0628.txt","language":"de","ocr_de":"628\nChemie zu der Zeit war, wo Unterfuchungen nach Maafs und Gewicht, wie lie zu den Fortfehritten diefes Zweiges der Naturkunde in den letzten Jahrzehenden fo viel beige ragen halien, bei den Scheidek\u00fcnftlern etwas Unerh\u00f6rtes waren. Hatten wir doch in unferen \u00e4rztlichen Schriften, phyiiologifchen fowohl als pathologifchen, nur erft auch mehr Zahlen, und daf\u00fcr weniger Worte!\nF\u00fcr den aus\u00fcbenden Arzt findet der Fall, wo Mef-fung der Verh\u00e4ltniffe der K\u00f6rpertheile f\u00fcr fein Ge-fcli\u00e4ft von Wichtigkeit ift, ganz befonders bei Kinderkrankheiten Statt; und vor allem verdient hier wieder das Verh\u00e4ltnifs der L\u00e4nge und Breite des Kopfes zur L\u00e4nge des \u00fcbrigen K\u00f6rpers, fo wie das des Umfangs der Bruit zu dem des Bauches feine vorzugsweife Beruckiichtigung. Eine St\u00f6rung in der Kntwickelung des Kopfes , der Bruit und des Bauchs , h\u00e4ngt mit den meiften Krankheiten des Kindesk\u00f6rpers zufatnmen, und lnufs lieh auch in den \u00e4ufseren Verh\u00e4ltniffen diefer Tlteile verrathen. Kennt-xtifs der Verh\u00e4ltniffe im regelm\u00e4fsigen Zuftande wird den Arzt nun in den Stand fetzen, anlangende Abweichungen von der Regel auszumitteln, und fo kann er denn, der auf folche Weife erkannten Mifsentwickelung febon fr\u00fchzeitig entgegen wirken. Ift die Abweichung bereits weit gediehen, die Krankheit zur vollen Ausbildung gelangt, fo vermag feine Kunft in der Regel zwar wenig oder gar nichts mehr; wohl k\u00f6nnte er aber das auf keimende Uebel durch fr\u00fchzeitig angewendete ableitende Mittel, Gegenreize u. f. w. mit Erfolg bek\u00e4mpfen. Bei einem mir bekannten anderthalbj\u00e4hrigen Knaben, deffen Kopf dem \u00fcbrigen K\u00f6rper lichtbar regelwidrig im Wachsthum zuvoreilte, h\u00f6rte diefe Mifsentwickeiung unver-ke. mbar von der Zeit an auf, wo der Kleine lieh durch Fallen eine kleine Wunde ,an der einen Seite des Kopfes zugezogen hatte, und diefe Wunde durch Kratzen und anderweitiges Befch\u00e4digen derleiben drei bis vier Wochen lang in Eiterung erhalten ward. Anderttl lieils w\u00fcrde jene Kenntnifs verhindern, dafs folche Gr\u00f6fsenverb\u00e4lt-niffe der K\u00f6rpertheile, welche regelmafsig lind, von dem Arzte nicht f\u00fcr regelwidrig gehalten werden. Es geh\u00f6rt zu dem gefunden Zuftande des Kiudesk\u00f6rpers, dafs die Bauchh\u00f6hle die Brufth\u00fciile betr\u00e4chtlich mehr an Umfang","page":628},{"file":"p0629.txt","language":"de","ocr_de":"629\n\u00fcbertreffe, als im ausgewachfenen K\u00f6rper der Fall ift; und darum mufs uns denn an einem Kinde ein auffallend grofser Bauch weit weniger Beforgnifs erregen, als eine ungew\u00f6hnlich grofse Brufth\u00f6hle. Vor dem eilften Jahre kann (wie die Beobachtung blauf\u00fcchtiger und \u00e4hnlicher Kranken lehrt) der Knabe, vor dem f\u00fcnfzehnten das M\u00e4dchen, eine grofse Befchr\u00e4nkung des Athmens erleiden, ohne Gefahr der Erftickung; nach diefer Zeit ift das aber weit weniger der Fall. Wenn Efchenmayer den Tod der Anna Steinhilder, \u00fcber welche wir ihm einen febr fch\u00f6-nen, in den T\u00fcbinger Bl\u00e4ttern, Bd. I. St. 3. S. 261. abgedruckten Auffatz verdanken, von der zur\u00fcckgebliebenen Ausbildung ihrer Lungen herleitet, fo m\u00f6chte lieh doch an der Richtigkeit diefer Herleitung noch zweifeint lallen. In dem Bericht von der Leichen\u00f6ffnung diefer Steinhilder wird zwar angef\u00fchrt, ihr Bruftkaften fey nach Maafsgabe des \u00fcbrigen K\u00f6rpers nicht ausgebildet und gew\u00f6lbt genug, ihre Lungen leyen viel zu klein gewelen; aber abgelebten davon, dafs die erftere Angabe mit dem Ergebnifs der bei Lebzeiten der Steinhilder vorgenommenen Meffungen des Umfangs ihrer Bruft und ihres Lauches nicht wohl ubereinftinnnt, fo geh\u00f6rt ja ein Zur\u00fcck\u00ab feyn der Entwicklung der Lungen, und eine noch nicht ausgebildete und unvollkommen gew\u00f6lbte Bruft bei einem M\u00e4dchen von zehn Jahren, in welchem Alter n\u00e4mlich die Steinhilder ftarb , zum regelm\u00e4\u00dfigen Zuftande. \u2014 Die Ausmittelung des Gr\u00f6fsenverh\u00e4ltniffes, welches f\u00fcr die verfchiedenen Theile des K\u00f6rpers die Regel ift, wird uns in den Stand fetzen, F\u00e4lle diefer und \u00e4hnlicher Art in Zukunft beftimmter, als jetzt m\u00f6glich ift, zu enifclieiden\nV. Zur Gefchichte der Harnbildung.\nI. Harnfaures Ammonium in den Excrementen des M a u 1 b e e r f c h m e 11 e r 1 i n g s und Un-terfuchung der Kalkfubftanz, in welche fielt die Raupe bisweilen verwandelt. Von Brugnatelli. (Aus deffen Giornale di Filica etc, Bd. 8 1815. Ites Doppelh. S. 42 \u201445.)\nDie Subftanz, welche die Maulbeerfchmetterlinge (und \u00fcberhaupt wohl alle Schmetterlinge) bald nach dem","page":629}],"identifier":"lit14056","issued":"1816","language":"de","pages":"626-629","startpages":"626","title":"Bitte an Anatomen","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:18:33.469654+00:00"}

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