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{"created":"2022-01-31T14:11:21.041976+00:00","id":"lit14058","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Prout, William","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 632-635","fulltext":[{"file":"p0632.txt","language":"de","ocr_de":"633\nAus mehreren Unterjochungen fchliefse ich, dafs jene weifse Subftanz aus einem Gemifch von phosphor-faurer Ammoniakmagnefia, wenig harnfaurem Ammonium und thierifcher Subftanz behebt, aber keine Sei-denfaure (Ac. bombicum) enthalt, welche lieh blofs in der gefunden Puppe gegen die Zeit des Auskriechens des Schmetterlings entwickelt, und der Elligf\u00e4ure nahe fteht.\n2. Unterfuchung der Excremente der Boa conftrictor. Von Prout. (Aus Thomftri\u2019s annals of philofophy. Vo). V. i8*5\u2018 p- 4^\u2014d1^.)\nDie mir zugefandte Subftanz war feft und weifsgelb, von erdig'em Bruche. An einer harten Fl\u00e4che gerieben, lieh he einen weifsen Fleck, wie Kalk zur\u00fcck, doch f\u00fchlte he fich trockner und rauher an, und war zerreib-licher als diefer. Der Gerucn war fehwach und ekelhaft Sp. Schw. X385-\nI. A. Nach einigen allgemeinen Verhieben wurden 50 Gran, wohl getrocknet und fein gepulvert, 24 Stunden lang in verd\u00fcnnter Salzf\u00e4ure digerirt, w\u00e4hrend die Mifchung dann und wann m\u00e4fsig erw\u00e4rmt und ftark gefclmttelt wurde. Beim Zufatz der Salzf\u00e4ure entftand kein Aufbraufen. Hierauf wurde die S\u00e4ure abgegoffen, um lie ganz zu entfernen, die Subftanz mit deftillirtem Waffer forgf\u00e4ltig mehrmals gewa-fchen, und das angewandte Waffer zur S\u00e4ure gefchiittet. Beim genauen Trocknen und W\u00e4gen fand lieh, dafs he 4,92 Gr. verloren hatte, die ali'o in der Salzf\u00e4ure auf-geloit waren.\nB. Ueber die unaufgel\u00f6fte und bl\u00e4ulich gewordene Subftanz wurde eine Aufl\u00f6fung von reinem Kali gegoffen, wodurch he, unter Mitwirkung der Warme, ganz aurge-l\u00f6ft ward. Die Aufl\u00f6fung war durclibehtig und beinahe farblos. Zu diefer noch warmen Aufl\u00f6fung wurde SaJz-f\u00e4ure im Ueberrnaafs gefetzt, wodurch ein betr\u00e4chtlicher, weiiser, fehr feink\u00f6rniger Niederfchlag entband, tier, wohl gevvafchen und getrocknet, geruchlos, laft gv fehlt ei ek-los, in kaltem Waffer fehr wenig, ft\u00e4rker in warmem","page":632},{"file":"p0633.txt","language":"de","ocr_de":"633\naufl\u00f6slich, und in der Aufl\u00f6fuug das Lackmuspapier r\u00f6-thend , in Alkohol unaufl\u00f6slich gefunden wurde, und mit allen Alkalien, Erden u. f. w., in Waffer fchwer aufl\u00f6sliche Verbindungen bildete. Durch zugefetzte Salpeterf\u00e4ure wurde er in der W\u00e4rme v\u00f6llig aufgel\u00f6h, und die Aufl\u00f6fuug bekam nach einiger Zeit eine fch\u00f6ne dunlcelrothe Farbe, f\u00e4rbte auch die Haut und andere Suhftanzen auf diefelbe Weife, verlor lie aber nach einiger Zeit g\u00e4nzlich. Kurz, fie hatte alle .vlerkmale der v\u00f6llig reinen HarnJ'\u00e4ure, Nach dem 'obigen enthielten die Excremente 50 \u2014 4,92 3=45,08, alfo 100 Theile der Fxcremente 90,16 Harnf\u00e4ure.\nC. Die gelblich gewordene, verd\u00fcnnte Salzf\u00e4ure (A) wurde in drei gleiche Theile zerlegt.\n1)\tZum erhen wurde Ammonium bis zur S\u00e4ttigung gefetzt, wodurch eine fehr leichte Tr\u00fcbung entftand. D itch Zufatz von kohlenfaurem Ammonium wurde kein weiterer Miedet fehlag. bewirkt.\n2)\tZum zweiten wurde Ammonium, ftatt des koblen-fauren aber kleefaures Ammonium gefetzt, welches einen Itarken , weifsen Miederfchlag bewirkte.\n3)\tDer dritte Theil wurde forgf\u00e4ltig bis zur Trock-nifs abgedampft, der R\u00fcckhand gewogen, und dann \u00fcber einer Lampe hark erhitzt, wobei lieh ftarke weifse D\u00e4mpfe von Salmiak entwickelten. Nach ihrem Aufb\u00f6ren wurde der R\u00fcckhand nochmals gewogen, und, nach einer Mittelzahl von 2 Verhielten, gehindert, dafs er ,9 Gr. verloren hatte. Da nun : ,9 3= IOO : 5,4 fo enthielten IOO Theile 5,4 Salmiak, diefer wieder 1,7 reines Ammonium.\nII. A. Aus I. C. 2. ergab fich, dafs die Salzf\u00e4ure etwas Kalk aufgel\u00f6h enthielt, deffen F\u00e4llung durch koh-lenfauren Kalk (I. C. I ' aber durch die thierifche, mit ihm genau verbundne Subhanz verhindert wurde. Um die Menge diefes Kalkes, und die Anwefenheit andrer Salze auszumitteln, wurden 20 Gr. der Excremente in einem Plalinatiegel verbrannt, wobei ein falzig\u2022 erdiger R\u00fcckhand von 1,36 Gr. blieb, auf diefen wieder etwas dehil-lirtes Waffer gegoffen und Hitze angewendet Das Waf-fer l\u00f6fie die aikaiifchen Suhftanzen auf und wurde dann abgegoffen und zur Ttocknifs abgedampft. Nach einer Mittelzahl von zwei Verfuchen wogen diefe Salze 1,20 Gr.","page":633},{"file":"p0634.txt","language":"de","ocr_de":"634\nEffigf\u00e4ure verurfachte Aufbraufen. Nach diefem Zufat7<s wurden fie abermals getrocknet und in Alkohol digerirt. Diefer l\u00f6fte die efiigfauren Salze auf, welche, durch die Gl\u00fchhitze zerfetzt, etwas unvollkommen kohlenfaures Kali, l,OI Gr. an Gewicht, gaben. Aber i,oi X 5 = 5,05 unvollkommen kohlenfaurem Kali, mithin ungef\u00e4hr 3,45 reinem Kali in IOO.\nB.\tDer R\u00fcckftand , den der Alkohol gelaffen hatte, wog ,19 Gr. , und beftand vorz\u00fcglich aus Icliwefelfaurem Kali, mit einer Spur von falzfaurem Alkali, wahrfchein-lich Natron. Aber ,19 X 5 = ,95 diefer Salze in IOO Theilen der Excreihente.\nC.\tZu dem vomWaffer nicht aufgel\u00f6ften R\u00fcckftande (II. A.), wurde Salzf\u00e4ure gefetzt, welche ihn ganz auf-l\u00f6fte. Keines Ammonium zu diefer Aufl\u00f6fung gefetzt, brachte einen Niederfchlag von phospliorfaurem Kalk, kohlenfaures Ammonium einen fchwachen von etwas kohlenfaurem Kalk hervor. Hierauf erzeugte phosphor-faures Natron einen fehr deutlich kryftallihrten Nieder-foh lag, welcher die Anwefenheit von Magnelia andeutete. . Die Menge diefer Salze war zu gering, als dafs fie einzeln zu w\u00e4gen gewefen w\u00e4ren, zufammen aber muhte ihr Gewicht ,l6 Gr. betragen haben, denn 1,36\u2014 1,20 = ,16. Aber ,l6 X 5 \u2014 /SO von diefer Subftanz in IOO Theilen der Excremente.\nD.\tDie Menge thierifcher Subhanz endlich, welch\u00ab\nunabh\u00e4ngig von der Harnf\u00e4ure, welche dutch das Ver-brennen zerft\u00f6rt war, kann man auf 2,9.3 pCt. fch\u00e4tzen. Denn 100 \u201490,16 -f 1,7 + 3,45 + ,95\t,80 \u2014 2,94.\nIOO Theile der Excremente enthielten daher:\nHarnf\u00e4ure .\t.\t.\t.\t.\t.\t90 16\nKali .....................................3 45\nAmmonium .\t.\t.\t.\t,\t.\t.\ti, 70\nSchweielfaures Kali mit etwas falzfaurem Natron ?\t\u00bb95\nPhosphorfauren Kalk 1\nKohlenfauren Kalk\tv,\t/gO\nIVlagnelia .\t.\t\\\nThierifche Subftanz, aus Schleim und etwas\nF\u00e4rbeftoff beftehend .\t. a .\t2,94\nIOO.","page":634},{"file":"p0635.txt","language":"de","ocr_de":"OJ\nBemerkungen. I. C. 2. Kleefarnes Ammonium fchl\u00e4gt oft Kalk, der mit thierifcher Subftanz verbunden ift, in Verbindung mit diefer nieder, wenn andre Pr\u00fcfungsmittel kaum eine Spur davon zeigen, wie lieh an beinahe allen, von Schleimh\u00e4uten abaefonderten Fliiffigkeiten nach weifen l\u00e4fst, eine intereffante Bemerkung, die ich Herrn WilJ'on verdanke. Hier war alfo der Kalk vermuthlich als Nahrungsmittel mit einer fchleim-\u00e4hnlichen thierifchen Subftanz in Verbindung, die ohne Zwei* fei aus dem Innern des Thieres ftammte. ln einer fchwachen alkalifchen Aufl\u00f6fung war er unaufl\u00f6slich, und konnte daher durch fie leicht dargeftellt werden. Auch die S\u00e4ure nahm eine geringe Menge gelben F\u00e4rbeftoffs auf. Doch waren diefe Sub-ftanzen wahrfcheinlieh in geringerer Menge als meine Annahme an g lebt, vorhanden, da durch das wiederholte Abwafchen ge-\u25a0wifs etwas Harnf\u00e4ure weggenommen wurde.\nI.\tC. 3. Die Beftimmung des Ammoniumgehaltes ift feltr fchwer und auch wahrfcheinlieh nicht v\u00f6llig genau.\nII.\tA. Das vorhandne Alkali wurde wegen der Leichtigkeit, womit es, unvollkommen mit Kolilenf\u00e4ure gef\u00e4ttigt, und mit Ef\u00dfgf\u00e4ure verbunden, die Feuchtigkeit aus der Luft anzog und wegen der F llung von falzfaurer Platina durch daffeibe f\u00fcr Kali gehalten. Diefes Alkali und das Ammonium fchien mir mit Harnf\u00e4ure verbunden, weil zugefetzte Salzf\u00e4ure kein Aufbraufen veranlagte.\nDie Boa, von welcher ich die Excremerite erhielt, ift jung, ungef\u00e4hr 16 Fufs lang, und frifst monatlich einmal \u00abin Kaninchen oder zwei Junge. Die Excremente werden aller\n3__ 10 Tage ausgeftofsen, lind dann weich, werden aber an\nder Luft bald hart und zerreiblich. Sie bilden rundliche Klumpen, und find oft an ihrer Oberfl\u00e4che mit einer gelblichen, bisweilen kryftallinifchen Subftanz bedeckt, welche ich als ltarnfaures, mit etwas F\u00e4rbeftoff verbundnes Ammonium erkannt habe.\n. Ueber die Harnf\u00e4ure. Von W. Henry. (Aus den Memoirs of the Manchester fociety. Second feries.\nVol. II. p. 391 \u20144I3-)\nI. Harnf\u00e4ure an und f\u00fcr fich. Die folgende Dar-ftellung der Eigenfchaften der Harnf\u00e4ure bezieht fich auf den v\u00f6llig reinen Zuftand derfelben. Um \u00dfe hierin zn","page":635}],"identifier":"lit14058","issued":"1816","language":"de","pages":"632-635","startpages":"632","title":"Untersuchungen der Excremente der Boa constrictor: Aus Thomson's annals of philosophy, Vol. V, 1815, p. 413-416","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:11:21.041983+00:00"}