The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

W. H. Wollaston über die Nichtanwesenheit von Zucker im Blute der Harnruhrkranken: Aus den phil. Transact., 1811, p. 96

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T16:14:32.416218+00:00","id":"lit14067","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Wollaston, W. H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 672-678","fulltext":[{"file":"p0672.txt","language":"de","ocr_de":"672\ngen Wochen in einem feuchten Zimmer v\u00f6llig umgewan-tlelt. Das mehrfache Papier, worin fie lieh befand, war mit einer dielten Schicht von Schimmel bedeckt, die Sub-, ftanz felbft fehr vermindert, und durchaus nicht mehr zucker\u00e4hnlich, klebrig, wie halb zerlloffener Leim, braun und von dumpfigem Geruch. An der Luft fehlen lie keine wehere Ver\u00e4nderung zu erleiden. Walter , worin fie gekocht wurde, nahm eine hellbraune Farbe an, die Sub-ftanz fchien dadurch weifser zu werden, aber nicht in diefer Fl\u00fcffigkeit aufl\u00f6slich zu feyn. Siedender Alkohol machte fie h\u00e4rter und weifser, l\u00f6fte fie nicht auf. Aetzen-des Kali l\u00f6fte in der W\u00e4rme einen m\u00e4fsigen Theil davon auf. Die Aufl\u00f6fung war braun, feifenartig, und fch\u00e4umte beim Kochen ftark, Schwefelf\u00e4ure bewirkte einen weifsen Niederfcldag. Salpeterf\u00e4ure, mit einem gleichen Antheil Waffer verd\u00fcnnt, wirkte fchnell darauf, und l\u00f6fte lie in der Siedhitze, erft unter Entbindung von falpeterfauren, dann von nitr\u00f6fen D\u00e4mpfen, wobei die S\u00e4ure viel dunkler und dicker wurde , auf. Beim Abk\u00fchlen fonderten lieh einige, dem Anfchein nach aus feftem Oel gebildete Flocken ab, die S\u00e4ure hatte den eigenen Geruch angenommen, welcher die Wirkung der Salpeterf\u00e4ure auf die Muskelfafer begleitet. Ueberfch\u00fcffig zugefetztes Kali gab derTalpeterfauren Aufl\u00f6fung eine dunkle Urangefarbe, und bewirkte einen grauen Niederlchlag, wodurch die Fi\u00fcffig-keit durchlichtig wurde, Ammonium zu der falpeterfauren Aufl\u00f6fung gefetzt, bewirkte eine reichliche Bildung weifser D\u00e4mpfe und diefelbe Farbenver\u00e4nderung als das Kali.\nHienach hatte lieh der Zuclcerextract in eine, dem geronnenen Eiweifs fein- \u00e4hnliche Subftanz ver\u00e4ndert. Wahrfcheinlich war das Eiweifs fchon anfangs zugleich vorhanden ; allein, wie die Zuekerfubftanz zerfetzt und das Eiweifs zum Gerinnen gebracht wurde, geftelie ich, nicht beftimmen zu k\u00f6nnen.\nIO. TV, H. Woltafton \u00fcber die Nicht a n vvef e nh e i t von ZuckerimBlule der Harnruhrkrauker.. (Aus den phil. Transact. Igll. p. 96.)\nRollo und Cruikfhank hatten bei ihren Unterfuchun-gen \u00fcber den Zuckergehalt des Blutes von Harnruhrkran-","page":672},{"file":"p0673.txt","language":"de","ocr_de":"673\nken nicht genug Biutwaffer erhalten k\u00f6nnen, mn fleh von der Anwefenheit oder dem Mangel des erftem in diefem durch den Gefchmack und andre Mittel zu verge-wiffern, doch waren lie von der Anwefenheit deffelben \u00fcberzeugt. Um hier\u00fcber einige Gewifsheit zu erhalten, l'tellte Cruik\u00dfiank Verlache \u00fcber die Menge von Kleef\u00e4ure an, welche aus derleiben Menge Biutwaffer oder Blut nach Zufatz einer heftimmten Menge von Zucker erhalten werden konnte , und fchlofs aus den hiebei Statt findenden Verfchiedenheiten auf die Anwefenheit oder den Mangel des Zuckers im Biutwaffer von Harnruhrkranken. Di eie Methode aber ift in doppelter Hinlicht unlieber, denn l) kann ein Uebermaafs andrer Subftanzen die Menge der gebildeten Kleef\u00e4ure vermehren, und 2) mufs nothwendig das Refultat durch leichte Verfchiedenheiten in dem Bildungsproceffe der Kleef\u00e4ure ahge\u00e4ndert werden.\nDie von mir angewandte Methode fchien mir geJbhick-ter, um weit kleinere Mengen eines folchen Beftandthei-les zu entdecken, denn, wenn lie auch nicht zur genauen Beftknmung der Befchaffenheit eines jeden kleinen entdeckten Beftandiheils hinreicht, fo gen\u00fcgt lie doch vollkommen zu Entfcheidung der blofsen Frage \u00fcber den Mangel oder Anwefenheit deffelben. Ich fuchte zu diefem Behuf zun\u00e4chft auszumitteln, wie der Eiweifstheil von gefunden) Biutwaffer m\u00f6glichft vollkommen zum Gerinnen gebracht und aie Anwefenheit von zu ihm gefetzten Zucker am leicliteften entdeckt werden k\u00f6nnte. Bei der blofsen Einwirkung der W\u00e4rme auf Biutwaffer, zu welchem Waffer gefetzt war, enthielt der ausfehwitzende Tbeil noch etwas Eiweifs aufgel\u00f6ft, mithin konnte der darin vielleicht enthaltne Zucker verborgen bleiben, und nicht mit Gewifsheit entdeckt werden. Ich fand indeffen, dafs diefes Uebrigbleibem von gerinnbarer Subftanz durch Zufatz von etwas verd\u00fcnnter S\u00e4uro zu dem Biutwaffer von der Gerinnung verhindert werden konnte I). Zu 6 Drachmen Biutwaffer fetzte ich 1 Dr. Salzf\u00e4ure , die vorher mit lf Dr. Waffer verd\u00fcnnt worden war, und tauchte\nr) leb vermuthete, dafs diefer Antheil von Eiweifs durch das. freie Kali des \u00dflutwaffers aufgel\u00f6ft erhalten wurde, und fetzte daher die S\u00e4ure zu, um diefes zu f\u00e4ttigeu.","page":673},{"file":"p0674.txt","language":"de","ocr_de":"674\ndie Flafche 4 Minuten lang in kochendes Waffer, wodurch vollkommene Gerinnung entftand. In wenig Stunden Ichwitzt ungef\u00e4hr 1 Dr. Waffer aus dem auf diefe Weife geronnenen Blutwaffer. Wird ein Tropfen von diefem Waffer verdunftet, fo kryftailifiren die darin enthaltnen Salze fehr deutlich. Vorz\u00fcglich befindet lieh Kochfalz darin. Wird nur etwas Zucker vor der Gerinnung zum Blutwaffer gefetzt, fo wird, nach Maafsgabe der Menge deffelben, die Kryftallifation der Salze ganz oder zum Theil verhindert. Werden nicht mehr als 21 Gran zu der Unze gefetzt, fo wird die Kryftallifation nicht verhindert, doch ift auch diefe geringe Menge durch einige, nach der Verdunftung erfcheinende Schw\u00e4rze merklich, die wahrfeheinlich durch die Einwirkung eines geringen Uebermaafses von S\u00e4ure auf den Zucker bewirkt wird. Durch den Zufatz von 3 Gran zu 1 Unze wird die Kryftallbildung fehr unvollkommen, die Kryftalle ver-fchwinden in feuchter Luft fehr fchnell, weil der Zucker zerfliefst und die Schw\u00e4rze ift dunkler. Zehn Gran zu I Unze gefetzt, verhindern die Kryftaliifa'don der Salze g\u00e4nzlich, Schw\u00e4rze und Neigung zum Zerfliefsen find daher ft\u00e4rker als bei geringerer Menge. Da der aus dem Harn von Harnruhrkranken erhabne Zucker fich von dem gew\u00f6hnlichen etwas unterfcheidet und dem Feigenzucker \u00e4hnlicher ift, fo wiederholte ich den Verfuch fo, dafs ich trocknen, aus diabetifchem Harn gewonnenen Zucker zu dem Blutwaffer fetzte.\nAls ein ferneres Pr\u00fcfungsmittel auf Zucker fetzte ich eine geringe Menge Salpeterf\u00e4ure zu den nach der Kryftallifation des Waffertropfens \u00fcbrigbleibenden Salzen, Ift das Waffer ohne den geringften Zufatz von Zucker geronnen, fo ver\u00e4ndert Salpeterf\u00e4ure die faizfauren Salze blofs in falpeterfaure und faipeterfaures Natron kryfiallifirt ohne Schaum oder Schw\u00e4rze. War aber Zucker vorher zugefetzt, fo bildet lieh ein weifser Schaum am H\u00e4nde des Tropfens, der durch Anwendung einer ft\u00e4rkem Hitze nach Maafsgabe der Menge des Zuckers fehwarz wird. Nicht immer gelingen freilich die Ver-fuche fo vollft\u00e4ndig, und dies mag vom Zufatz von zu viel Salzf\u00e4ure herr\u00fchren, Welche bei zu Barker Hitze einen Theil des geronnenen Eiweifses wieder aufl\u00f6fen und","page":674},{"file":"p0675.txt","language":"de","ocr_de":"675\ndadurch Erfcheinurtgen veranlaffen kann, welche bei oberfl\u00e4chlicher Unterfuchung dem Zucker zugefchrieben werden k\u00f6nnen.\nNachdem ich mich fo \u00fcber die Verfchiedenheiten der Erfcheinungen des normalen und des k\u00fcnftlich, wenn auch wenig, mit Zucker verbundnen Blutwaffers unterrichtet hatte, unterfuchte ich das Blutwaffer von Harnruhrkranken.\nDas erfte war von einer Perfon, deren Harn durch die Analyfe zuckerhaltig gefunden worden war. Das Blut war frifch, bei gelinder W\u00e4rme, ohne Gerinnung des Blutwaffers getrocknet worden. Gepulvert, wurde es mit Waffer vermifcht um jeden aufl\u00f6slichen Stoff auszuziehen , dann etwas Salzf\u00e4ure zugefetzt, und die zur Gerinnung des Eiweifses erforderliche W\u00e4rme angewandt. Das nach der Gerinnung weggenommene Waffer enthielt die Blutfalze, allein keine Spur von Zucker. Eben fo verhielt \u00fcch eine andre Portion von, auf diefelbe Weife lieftimmten diabetifchem Blute. Daffelbe fand in einem dritten Falle Statt, wo der Harn fehr fiifs gefunden, aber nicht chemifch unterfucht worden war. Auf Zufatz von. 3 Gran diabetifchem Zucker zu I Unze deffelben Blutwaffers wurde der Zucker durch denfelben Procefs entdeckt. In einem vierten Falle, wo der Harn fo viel Zucker enthielt, dafs I Unze durch Verdunftung 36 Gran gab, fand ich zwar mit Beftinuntheit keinen Zucker im Blutwaffer, allein einen Grad von Schw\u00e4rze, wie er durch ungef\u00e4hr i-\u00a7 Gran Zucker in I Unze Blutwaffer erzeugt zu werden pflegt. Indeffen fehlen diefe fchwarze Subftanz kein Zucker zu feyn, wenigftens trocknete lie leichter, fchmolz nicht durch Hitze, und brach hiezu das Licht zu ftarlc *).\nUngl\u00fccklicherweife konnte ich nicht einen zweiten Antheil deffelben Blutwaffers unterfuchen, indem ich es Zu andern Verfuchen verbraucht, und mit jenem zugleich zum Gerinnen gebracht hatte. Bei einem folgenden Ver-fuche fetzte ich I Dr.Zucker vom Harn derfelben Kranken zu 6 Dr. des Blutwaffers, und brachte es mit einer geh\u00f6rigen\nl) S. rhilofoph. Transact. I80:.","page":675},{"file":"p0676.txt","language":"de","ocr_de":"676\nMenge von verd\u00fcnnter Salzf\u00e4ure, wie das vorige, zura Gerinnen. Ungeachtet die Menge des zugefetzten Ex-tractes nicht ff oder 2f Gran iibsrftieg, fo war doch der Unterfchied durch die Dunkelheit der Farbe und die mangelhafte Kryftallifation der Salze fehr betr\u00e4chtlich. Zu dem noch \u00fcbrigen Blutwaffer fetzte ich zweimal fo viel Harn als beim vorigen Verfuche, und fand dadurch die Kryftallifation der Salze w\u00e4hrend der Verdunftung nicht voll kommen verhindert.\nAus dielen Verfuchen glaube ich mit Sicherheit fchlie-fsen zu k\u00f6nnen, dafs das Blutwaffer in diefem Falle keine entdeckbare Menge von Zucker, oder dafs wenigftens das von dem geronnenen Blutwaffer trennbare Waffer nicht j5 von der im Harn deflelben Kranken gefundnen Zuckermenge enthielt.\nUm daher die Anwefenheit des Zuckers im Harne zu erkl\u00e4ren, rn\u00fcflen wir entweder in den Nieren die F\u00e4lligkeit, diefes neue Product durch Abfonderung zu Bilden, annehmen, was nicht mit der eigenth\u00fcmlichen Verrichtung derlei ben vereinbar fcheint '), oder, wenn wir annebmen, dafs der Zucker im Magen durch einen unvollkommnen Afiimilationsprocefs gebildet wird, eigne Wege gehauen, welche ihn, mit Vorbeigehung des allgemeinen Gef\u00e4fsfyftems, vom Magen zur Blafe f\u00fchren. Diefe Annahme glaubte Darwin dadurch zu erweifen, dafs er, als er ftarke Dofen Salpeter gab, diefen im Harn, nicht aber im Blute fand, und falte als jenen Weg und Mittel das Lymphfyftem und eine r\u00fcckg\u00e4ngige Bewegung deffel-ben an.\nOhne Darwins Theorie anzunehrnen, glaubte ich die Tharfache durch ein entfeheidenderes Pr\u00fcfungsmittel als den Salpeter ausmitteln zu muffen, und ein folches fchien mir das blaufaure Kali, wenn es mit Sicherheit genommen werden konnte, da auch die ldeinften Antheile def-fel heil durch Eifenaufl\u00f6fung zu entdecken feyn muffen.\nl) Zwar nicht mit der Verrichtung der gefunden Nieren, warum aber nicht der kranken, zumal, da der Harnjiojf den fie doch wohl bilden, dann fo gut als ganz fehlt, und durch den Zucker erfetzt wird.\nM.","page":676},{"file":"p0677.txt","language":"de","ocr_de":"67?\nBei einem Verfuche fand ich, dafs eine Au\u00df\u00f6fung davon ohne den geringften Nachtheil genommen werden kann, und in weniger als l| Stunden der Harn durch 3 Gran davon lichtbar ver\u00e4ndert wurde. Nach einigen vorl\u00e4ufigen Verfuchen \u00fcber die Zeit, in welcher lieh diefe Subftanz im Harn zuerft zeigte, und ihre Anwefenheit im Blute wahrfcheinlich wurde, nahm ein 34j\u00e4hriger Mann 3 \u00e4 Gran des trocknen Salzes, ft\u00fcndiieh dreimal hinter einander ein.\nDer Harn, der alle halbe Stunden unterfucht wurde, hatte in zwei Stunden eine leichte F\u00e4rbung, und 2 Stunden fp\u00e4ter eine tiefe blaue Farbe angenommen. Hierauf wurde am Arm Blut gelaffen, welches ich vollkommen gerinnen liefs , fo dafs lieh das Blutwaffer ganz trennte ; allein vergeblich verfuchte ich die Anwefenheit des Salzes durch Eilen auszumitteln. Eben fo wenig entftand die geringfte blaue Farbe in demfelben, als ich, in der Vermuthung, dafs das \u00fcberfch\u00fcflige Alkali die Bildung des Niederfchlages hindern m\u00f6chte, eine geringe Menge verd\u00fcnnter S\u00e4ure zufetzte.\nDa der Verfuch mit demfelben Erfolge zum zweitenmal wiederholt wurde, fo fchien er mit Sicherheit die Anwefenheit von Wegen zu beweifen, auf welchen Sub-ftanzen, die \u00fcch beftimmt im Magen befinden, zur Blafe gelangen, ohne mit der allgemeinen S\u00e4ftemaffe vermifcht tzu werden. Vergeblich fuchte ich auch das blaufaure Kali, w\u00e4hrend es lieh deutlich im Harn zeigte, in andern Abfonderungen, namentlich dem Speichel und dem Na-fenfchleim, auf. Aus Marcet\u2019s, mir mitgetheilten Ver-Xuchen \u00fcber die durch Anwendung eines Blafenpffafters gebildete Fl\u00fcffigkeit ergiebt lieh daffelbe.\nUebrigens widerlegt der Bau der Lymphgef\u00e4fse Darwins Meinung, dafs ihre r\u00fcckg\u00e4ngige Bewegung das Mittel, Subftanzen auf diefe Weife in die Blafe zu f\u00fchren, Tey, vollft\u00e4ndig. Seit wir mit den auffallenden chemi-fchen Wirkungen fehr niedriger Electricit\u00e4tsgrade bekannt worden lind, habe ich auf diefem Wege Licht \u00fcber diefe Erfcheinungen zu erhalten gehofft; allein, ungeachtet ich die Abf\u00f6nderung im Allgemeinen in der electri-Xchen Kraft, welche die Nerven zu belitzen fcheinen, begr\u00fcndet glaube, wie daher die Bildung des fauren Harns","page":677},{"file":"p0678.txt","language":"de","ocr_de":"678\naus dem alkalifcbeft Blute, und der Uebergang von blau-faurem Kali, Zucker u. f. w., in eben diefer Kraft begr\u00fcndet feyn mag, fo muffen doch immer noch die Wege felbft durch beftimmte Beobachtungen ausgemittelt werden. Vielleicht kann man eigene Subftanzen auf ihrem Wege in den Blut - und Lymphgef\u00e4fsen der Eingeweide entdecken ; doch habe ich noch keine, diefe Vermuthung beft\u00e4tigende Verfuche an lebenden Thieren angeftellt *).\nII. Nyften \u00fcber die Harnverfetzungen. (Aus deffen Recherches de Chimie et de Phyliologie pathol. Paris l8ll- p. 263\u2014293.)\nAus mehrern Beobachtungen \u00fcber Harnverfetzungen ergiebt fich, dafs fich die Urfachen derfelben vorz\u00fcglich auf drei zur\u00fcckf\u00fchren laffen : 1) Mangel oder Verfchlie-fsung der Harnr\u00f6hre durch Vernarbung oder Krampf; 2) L\u00e4hmung oder beft\u00e4ndige Reizung und Zufammenzie-\nl) Es leuchtet ein, dafs die Erfahrungen des Verf. \u00fcber das blaufaure Kali keinesweges die Meinung \u00fcber die unmittelbaren Wege vom Darmkanal zur Blafe beft\u00e4tigen, und fchon Henry (Gilberts Ann. Bd 45. 1813\u2022 S- 81.) hatte bemerkt, dafs es fehr wobl durch die Lympbgef\u00e4fse in die Pulsadern und durch diefe zu den Nieren gelangen k\u00f6nnte, ohne in das Venenblut zu kommen, in welchem allein es Wollafion, und \u00fcberdies fehr fpat, lange nach dem Erfcheinen der erften Spuren deffelben im Ham aufgefucht hatte. Theils m\u00fcfste das Blut viel fr\u00fcher, theils m\u00fcfste arterielles Blut durch zuverl iffige Beobachter unterfucht werden, und erft, wenn diefe Subftanzen in den verfchiedenften Perioden nicht in ihm gefunden worden w\u00e4ren, k\u00f6nnte man jener Meinung beitreten, die fo viel gegen, fo wenig f\u00fcr fich hat, und ganz k\u00fcrzlich wieder auf eine h\u00f6chft ungl\u00fcckliche Weife in Schutz genommen worden ift. Dafs \u00fcbrigens die obige Anficht von dem Wefen der Abfonderung keinesweges jener Meinung das Wort rede, brauche ich gleichfalls kaum zu bemerken, da diefelbe \u00fcberhaupt nur die Tfolirung gewiffer Subftanzen deutlicher macht, diefe aber eben fo gut im Blute als in andern Fl\u00fcfiig-keiten dadurch bewirkt werden kann.\tM.","page":678}],"identifier":"lit14067","issued":"1816","language":"de","pages":"672-678","startpages":"672","title":"W. H. Wollaston \u00fcber die Nichtanwesenheit  von Zucker im Blute der Harnruhrkranken: Aus den phil. Transact., 1811, p. 96","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:14:32.416224+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit14067
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo