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Über die Harnversetzungen: Aus dessen Recherches de Chimie et de Physiologie pathol., Paris 1811, p. 263-293

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{"created":"2022-01-31T16:15:33.096771+00:00","id":"lit14068","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Nysten","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 2: 678-684","fulltext":[{"file":"p0678.txt","language":"de","ocr_de":"678\naus dem alkalifchein Blute, und der Uebergang von blau-faurem Kali, Zucker u. f. w., in eben diefer Kraft begr\u00fcndet feyn mag, fo muffen doch immer noch die Wege felbft durch beftimmte Beobachtungen ausgemittelt werden. Vielleicht kann man eigene Subftanzen auf ihrem Wege in den Blut - und Lymphgef\u00e4fsen der Eingeweide entdecken ; doch habe ich noch keine, diefe Vermuthung beft\u00e4tigende Verfuclie an lebenden Thieren angeftellt *).\nII. Nyften \u00fcber die Harnverfetzungen. (Aus deffen Recherches de Chimie et de Phyliologie pathol. Paris l8ll. p. 263\u2014293.)\nAus mehrern Beobachtungen \u00fcber Harnverfetzungen ergiebt fich, dafs fich die Urfachen derfelben vorz\u00fcgiich auf drei zur\u00fcckf\u00fchren laffen : 1) Mangel oder Verfchlie-fsung der Harnr\u00f6hre durch Vernarbung oder Krampf; 2) L\u00e4hmung oder beft\u00e4ndige Reizung und Zufammenzie-\nl) Es leuchtet ein, dafs die Erfahrungen des Verf. \u00fcber das blaufaure Kali keinesweges die Meinung \u00fcber die unmittelbaren Wege vom Darmkanal zur Blafe beft\u00e4tigen, und fchon Henry (Gilberts Ann. Bd 45. 1813\u2022 S- 81.) hatte bemerkt, dafs es fehr wohl durch die Lympbgef\u00e4fse in die Pulsadern und durch diefe zu den Nieren gelangen k\u00f6nnte, ohne in das Venenblut za kommen, in welchem allein es Wollajlon, und \u00fcberdies fehr fp\u00e4t, lange nach dem Erfcheinen der erften Spuren deffelben im Harn aufgefucht hatte. Theils m\u00fcfste das Blut viel fr\u00fcher, theils m\u00fcfste arterielles Blut durch zuverl iffige Beobachter unterfucht werden, und erft, wenn diefe Subftanzen in den verfchiedenften Perioden nicht in ihm gefunden worden w\u00e4ren, k\u00f6nnte man jener Meinung beitreten, die fo viel gegen, fo wenig f\u00fcr fich hat, und ganz k\u00fcrzlich wieder auf eine h\u00f6chft ungl\u00fcckliche Weife in Schatz genommen worden ift. Dafs \u00fcbrigens die obige Anficht von dem Wefen der Abfonderung keinesweges jener Meinung das Wort rede, brauche ich gleichfalls kaum zu bemerken, da diefelbe \u00fcberhaupt nur die Ifolirung gewiffer Subftanzen deutlicher macht, diefe aber eben fo gut im Blute als in andern Fl\u00fcfiig-keiten dadurch bewirkt werden kann.\tM.","page":678},{"file":"p0679.txt","language":"de","ocr_de":"679\nhung den Blafe durch einen Stein ; 3) Ab\u00e4nderung der Hatnabfonderung, wie z. B. in der Nierenentz\u00fcndung.\nAllein bis jetzt konnte wegen Unvollkommenheit der chemifchen Kenntniffe des Harns und der H\u00fclfsmittel nicht mit Gewifsheit ausgemittelt werden, ob die den Harn vertretende Fl\u00fcffigkeit wirklich oder nur dem An-Ichein nach Harn war. Zwei F\u00e4lle, welche ich beobachtete , fetzten mich in den Stand, die Aufgabe zu l\u00f6fen.\nErft,er Fall. Ein fchw\u00e4chliches, langen und \u00e4ulserft bedenklichen Nervenzuf\u00e4llen unterworfnes Frauenzimmer von 26 Jahren bekam einen heftigen Durchfall, der fich pl\u00f6tzlich verftopfte und von einer g\u00e4nzlichen Harnverhaltung begleitet wurde. Hierauf folgte allgemeine Wafferfucht, heftiger H\u00fcften, und nach dreiw\u00f6chent-Jicher Andauer diefes Zuftandes, vielleicht in Folge des mehrt\u00e4gigen \u00e4ufsern und innern Gebrauches der Meerzwiebel , mehrmaliges Erbrechen einer citrongelben Fl\u00fcf* figkeit, die auf 4 \u2014 5 Maafs gefch\u00e4tzt wurde. Am zweiten Tage wurden 20 Maafs weggebrochen, und das Erbrechen dauerte im Ganzen 2 Wochen, wobei die Waffer-fucht abnahm. Nach dem Elfen wurden nie mit der Fl\u00fcffigkeit zugleich die Nahrungsmittel weggebrochen. Allm\u00e4hlich Hofs der Harn, anfangs in geringer Menge und fchmerzhaft, wieder auf dem gew\u00f6hnlichen Wege ab. Einige Zeit nachher indeffen entftand durch pfychifche Urfachen derfelbe Zuftand einigemal wieder, wich aber immer der Meerzwiebel.\nDie ausgebrochne Fl\u00fcffigkeit enthielt fehr viel Serum, doch entwickelte fich w\u00e4hrend des Verdunftens, wobei fie dunkel wurde, ein Barker liarngeruch. Der bis zur Syrupsconfiftenz eingedickte Il\u00fcckftand wurde mit Alkohol behandelt, der lieh rothbraun f\u00e4rbte. Die , wieder bis zur Syrupsconfiftenz eingedickte, geiftige Aufl\u00f6fung gab mit Salpeterf\u00e4ure Kryftalle von falpeterfaurem Harn-ftoff. Diefe, mit kaltem Waffer gewafchen, tbeilten dem-felben eine roihbraune Farbe und einen fehr deutlichen Harngeruch mit, folglich enthielt die Fl\u00fcffigkeit den \u00f6ligen Stoff, welcher dem Harn feine Farbe und feinen Geruch giebt.\nZweiter Fall. Eine Barke, immer gefunde Frau von 40 Jahren fiel heftig auf das Kreuz, verlor dadurch das","page":679},{"file":"p0680.txt","language":"de","ocr_de":"680\nBewufstfeyn, und. warf, hei der R\u00fcckkehr deffelben, Blut aus dem Munde aus. Von jetzt an ftockte der Harn und wurde eine harn\u00e4hnliche Fl\u00fcfligkeit ausgebrochen. Nach einigen Monaten erfchien an der Stelle der bisher regelm\u00e4fsigen Menftrualion am Ende jede* Monates Blutbrechen, welches w\u00e4hrend 2 \u2014 3 Tagen mehrere mal in 24 Stunden eintrat. Nachdem diefer Zuftand ein Jahr gedauert hatte, fah ich die Kranke. Durch Katheterifiren wurde etwas Harn weggefchafft und das Harnbrechen gemindert. Ungef\u00e4hr 1 \u2019 Jahr nach dem erften Zufalle entftand eine Gef\u00e4fsfiftel, wobei der Koth gleichfalls durch den Mund, namentlich aller 2\u20143 Tage ausgeworfen wurde. Purgiermittel und Klyftiere bewirkten nochmaliges Erbrechen, 2 \u2022\u2014 3 Stunden nachdem lie eingenommen worden. Nach j Jahre nahm, nach Heilung der Gef\u00e4fsfiftel, der Koth wieder feinen gew\u00f6hnlichen Weg, Harn und Menftruationsblut aber beharrten auf dem regelwidrigen.\nDurch die Unterfuchung der ausgebrochnen Fl\u00fcfligkeit wurden die Refultate der erften beft\u00e4tigt.\n1500 Grammen (3 Pfund 2 Unzen med. Gewicht) wurde zu einem feften Extract verdunftet. Hiebei bildeten fich einige weifsliclie Flocken und vermehrte lieh der Harngeruch. Zum R\u00fcckftande wurden zweimal 80 Grammen (2 Unz. 5 Dr. 1 Scr.) Alkohol gefetzt, der einen Theil davon aufl\u00f6fte. Der darin unaufl\u00f6sliche Theil wurde auf einem Filtrum gefammelt.\n1.\tIm Alkohol aufl\u00f6slicher Antheil. Die filtrirte Auf-l\u00f6fung war rothbraun , v\u00f6llig durch\u00fcchtig und roch ftarlc nach Harn. Um den Alkohol abzufondern, wurde er bis zur Syrupsdicke abgedampft, der R\u00fcckhand mit ungef\u00e4hr 50 Grammen. (1 Unz. 2 Dr. 1 Scr.) Waffer verd\u00fcnnt, und mit Salpeterf\u00e4ure behandelt, wodurch Kryftalle von falpeterfaurem Harnftoff genug niedergefchlagen wurden, um das Ganze zur Gerinnung zu bringen. Der mit kaltem Waffer gewafchne und getrocknete falpeterfaure Harnftoff betrug 8/32 Grammen (2 Dr. 8 Scr. 5 Gr.), das Waf-l'er wurde rothbraun und roch ftark nach Harn, enthielt folglich die \u00f6lige Harnfubfianz.\n2.\thn Alkohol unaufl\u00f6slicher Theil. Kaltes deftillirtes Waffer l\u00f6fte einen Theil davon auf, und in der filtrirten","page":680},{"file":"p0681.txt","language":"de","ocr_de":"68 t\nFl\u00fcfligkeit fanden lieh die fchwefel - fal2- und phosphor-Jkuren, Alkalien. Der durch das Waffer nicht abge\u00e4nderte Theil wurde durch fl\u00fcfliges concentrates Kali behandelt, und dadurch unter Entbindung eines ftarken Ammonium \u25a0 gpruches, der gewifs von der Zerfetzung der phosphor-laufen Ammoniakmagnelia herr\u00fchrte, zum Theil aufge-i\u00f6ft. Diefe, hinl\u00e4nglich mit Waffer verd\u00fcnnte und durch-, gefeihte Aufl\u00f6fung wurde mit Salzf\u00e4ure gef\u00e4ttigt, wobei lieh ein weifser Niederfchlag bildete, der, zu Boden finkend, eine gelbliche Farbe und kryftallinifches Gef\u00fcge annahm. Dies waren 0,36 Grammen (etwas \u00fcber 6 Gran) Harnf\u00e4ure. Die durchgefeihte Fl\u00fcfligkeit gab durch Zu-l\u00e0tz von Kalkwaffer einen reichlichen Niederfchlag von phosphorfaurem Kalk, enthielt alfo Phosphorf\u00e4ure, die wahrfcheinlich auch von der Zerfetzung der phosphor-fauren Ammoniakmagnefia ftammte.\nDie nicht durch das fl\u00fcflige Kali angegriffene Sub-Itanz wurde durch Salpeterf\u00e4ure faft ganz aufgel\u00f6ft. Zur liltrirten Fl\u00fcfligkeit wurde Ammonium gefetzt, welches phosphorf\u00e4uren Kalk niederfchlug. Nach Wegnahme deffelben zugefetztes unvollkommen kohlenfaures Kali Ichlug kohlenfaure Magnefia nieder.\nMithin enthielt diefe Fl\u00fcfligkeit die eigenth\u00fcmlichen Beftandtheile des Harns.\nDa durch die Refultate diefer Verfuche die Verrnu-thung entftand, dafs auch die Wafferfuchtsfl\u00fcfligkeit, vorz\u00fcglich, wenn wenig geharnt wird, einige Beftandtheile des Harns enthalten m\u00f6ge, fo wurde das durch den Bauchftich abgezapfte Waffer zweier Kranken zu diefem Behuf gepr\u00fcft.\n8 Kilogrammen (17 Pfund I Unz. I Dr.) von den\u00ab einen wurde bei gelinder W\u00e4rme bis zur Trocknifs abge-dampft. Hiebei bildeten lieh auf der Oberfl\u00e4che eine Menge Eiweifsh\u00e4utchen, welche abgefch\u00f6pft wurden. Die eingedickte Fl\u00fcfligkeit wurde zuletzt rothbraun. Zu dem, viel Eiweifs enthaltenden Il\u00fcckftande wurden ungef\u00e4hr IOO Grammen (3 Unz. 2 Dr. 2Scr.) Alkohol gefetzt, der lieh rothbraun f\u00e4rbte, filtrirt und bis zur Syrupsdicke abgedampft wurde. Hiebei entwickelte lieh ein ftarker Harngeruch, und die Fl\u00fcfligkeit verminderte ficli auf 5 \u2014 6 Grammen (l Dr. I Ser. 16 Gr.), gab, mit Salp\u00ab","page":681},{"file":"p0682.txt","language":"de","ocr_de":"682\nterf\u00e4ure einen ftarken, neben dem Harngeruche hefteten-den Effiggeruch, und zugleich bildete lieh, aber in lehr geringer Menge, ein gelber, flockiger Niederfchlag. In einem nicht forgf\u00e4ltig verfehl offenen Olafe verlor die Fliif-ligkeit in 5 \u20146 Tagen den Effiggeruch, und behielt hlofs den deutlichen Harngeruch. Der \u00f6lige Harnbeftandtheil Fand fich alfo, dagegen war der Harnftoff nicht zu entdecken, vielleicht aber, wie es ja fchon durch den Aufenthalt des Harnes in den Harnwerkzeugen gefchieht, w\u00e4hrend des Verweilens dar Fl\u00fcffigkeit im Unterleibe in Effigf\u00e4ure und Ammonium zerfetzt worden. Das Waffer des andern Kranken gab diefelben Refultate. Die vielleicht vorhandne Harnf\u00e4ure wurde nicht aufg\u00e8fucht\u2019, weil die zu grofse Menge Eiweifs, worin fie verbreitet feyn mufste, das Auffinden wahrfcheinlich verhindert haben w\u00fcrde.\nWahrfcheinlich enth\u00e4lt wohl die Fl\u00fcffigkeit, welche bei hartn\u00e4ckigen Harnverhaltungen an andere Stellen abgefetzt, oder ausgeworfen wird, immer die wefentlichen Beftandtheile des Harns. In der Fl\u00fcffigkeit der Bauch-wafferfucht fand fich vermuthlich blofs darum nur eine geringe Menge des F\u00e4rbe- und Riechftoffes des Harns, weil das Harnen nicht ganz unterdr\u00fcckt war,' und in ihm im entgegengefetzten Verh\u00e4ltnifs mit feiner Menge die wefentlichen Beftandtheile des Harns fich vermehrt haben mufsten. Weit gr\u00f6fser w\u00fcrde wohl die Menge von diefen in einer mit vollkommner Harnverhaltung verbundnen Wafferfucht gewefen feyn. Aus demfelbsn Grunde werden fich in den befchr\u00e4nkten, nicht mit Harnverhaltung verbundnen Wafferanlhmmlimgen gar keine Harn-beftandtheile finden, und in der That habe ich in ungef\u00e4hr 2\u00a7\u00ab Pfund der Fl\u00fcffigkeit einer Hydrocele keine Spur davon, dagegen eine fo grofse Menge Eiweifs gefunden, dafs fie durch die W\u00e4rme vollft\u00e4ndig gerann.\nAus den aufgeftellten Thatfachen und den \u00fcber Harnverfetzungan \u00fcberhaupt vorhandnen Betrachtungen laffen fich folgende S\u00e4tze ableiten.\nI) Wird die Harnahfonderung bedeutend vermindert, oder unterdr\u00fcckt, fo werden die vorz\u00fcglicbften Beftandtheile des Harns ganz oder zum Theil auf irgend \u00abin Organ verletzt.","page":682},{"file":"p0683.txt","language":"de","ocr_de":"683\n;\t'\t2) Kt diefes Organ, wie die fer\u00f4f\u00e7n H\u00e4ute, nicht\nnach Aufsen ge\u00f6ffnet, fo vermifcht lieh dafelbft die Harn-fl\u00fcftigkeit mit der Sero\u00dft\u00e4t im umgekehrten Verh\u00e4ltnifs mit der, welche durch die Harnwege ausgef\u00fchrt wird, und ift diefes Organ, wie z. B. das Gehirn, lebensnotwendig, fo k\u00f6nnen, daraus t\u00f6dtliche Folgen ent-s liehen.\t\u2022\n3)\tIft das Organ dagegen, wie der Darmkanal, die Haut, nach aufsen ge\u00f6ffnet, fo wird es ein wirkliches Auswuifsorgan f\u00fcr jene Subftanzen.\n4)\tDiefe Harnverfetzung\u00e8n find bei Frauen, vorz\u00fcglich bei an nerv\u00f6fen Krankheiten leidenden, viel gew\u00f6hnlicher a\u2019s bei M\u00e4nnern.\n5)\tBei Neigung zu Steinbildung k\u00f6nnen lieh unter diefen Unifi\u00e4rmen Steine in den vicariirenden Organen bilden.\n6)\tDie Harnverfe'zungen geboren mit den \u00fcbrigen Verhetzungen in eine Klaffe.\nDiefe Tliatfachen ftimmen mit der Unterfuchung der aus b n i.faurem Natron gebildeten Gichtknoten und den Be, tho/iet\u2019\u2019feiten Angaben \u00fcber die Befchaffenheit des gich-tifchen Harns \u00fcberein, indem offenbar die Verhetzung einiger Harnbeftandtheile und vorz\u00fcglich der Harnf\u00e4ure in der Gicht eine grofse Rolle fpielt. Wird nun hiebei immer die Fl\u00fcffigkeit, nachdem fie in den Nieren abge-fondert ift, aufgefogen, oder wird lie nicht von den fteih ertretenden Organen bisweilen abgefondert? Diefa fcliwierige Frage aufzul\u00f6fen, m\u00fcfste man forgf\u00e4ltig die S\u00e4fte, vorz\u00fcglich aber die ausgebrochnen Fl\u00fcffigkeiten von filieren, denen beide Nieren weggenommen worden w\u00e4ren , unterfuohen. Herr Comhaire bat diefe , wegen des D\u00fcnen Ueberlebens der Thiere weitl\u2019chichtige und fchwierige Arbeit \u00fcbernommen (Diff. fur l\u2019extirpation des reins Puis 1805.). Allein wegen des von ihm bemerkten Mangels diefer Stoffe im Blute, den ausgebrochnen Fliifligkeiten und der Serolit\u00e4t von zwei Hunden felbft muffen diefe Unterfuchungen um fo mehr wiederholt werden, als der Verf. daraus Schl\u00fcffe zieht, welche den Refultaten meiner Unterfuchungen ganz entgegengefetzt find. Der von Herrn Comhaire bisweilen in den ausge-brochnen Subftanzen entdeckte Harngeruch macht es","page":683},{"file":"p0684.txt","language":"de","ocr_de":"gleichfalls wahrfcheinlich, dafs fie einige Harnbeftand-theile enthalten, und diefe k\u00f6nnen fehr leicht hei Ver-tuch\u00e9n entgehen, die nicht an grofsen Mengen ange-it\u00e9llt werden.\n13. W. Brande \u00fcber die Verfchiedenheiten der Steine, welche von ihrer Bildung an verfchiednen Stellen des Harnfyftems herr\u00fchren, und \u00fcber die Wirkungen des innern Gebrauches aufl\u00f6lender Mittel auf fie. (Aus den philofoph. Transact. 1808.\np. 223 \u2014 248.)\nDie nachfolgenden Unterfuchungen wurden in den lehr reichen Hunter fchen und Home fchen Sammlungen von Steinen angeftellt, welchen meiftentheils die Krank-heitsgefchichten beigef\u00fcgt find, fo dafs ich nicht blofs die Bildungsft\u00e4tte der Steine, fondern auch manche, ihre Entftehung begleitende Umft\u00e4nde anzugeben im Stande war.\nI. Nieren\u00dfeine, die, ohne nachherige Ver\u00e4nderung in den Harnwegen erlitten Zu haben, abgegangen waren.\nSie find br\u00e4unlich gelb, bisweilen gr\u00e4ulich, dies wohl von anh\u00e4ngendem trocknen Schleime. In einer Aufl\u00f6fung von reinem Kali find lie ganz aufl\u00f6slich, und entwickeln dabei feiten einen Ammoniumgeruch. Bis \u2022zur Trocknifs mit Salpeterf\u00e4ure erhitzt, bilden fie einen ieb\u00f6nen, dauerhaft rotlien R\u00fcckhand. Vor dem L\u00f6th-rohr werden fie fchwarz, und ftofsen einen ftarken Geruch von brennender thierifcher Subftanz aus, der lieh fehr von dem der reinen Harnf\u00e4ure unterfcheidet. Dies r\u00fchrt von einer lehr unbeftimmten Menge thierifcher Subftanz her, wovon auch der bei der Atialyfe diefer Steine entitehende Verluft begr\u00fcndet ift. Die geringe Beh\u00e4ndigkeit der verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsigen Menge diefer thie-rifchen Subftanz ergiebt fich aus Folgendem. Ein 7 Gran fchwerer Nierenftein wurde in einer reinen Kaliaufl\u00f6fung aufgel\u00f6ft. Durch den Zufatz von einer gr\u00f6fsern Menge von Salzf\u00e4ure als zur S\u00e4ttigung des Kali erforderlich war, wurde ein Niederfchlag von Harnf\u00e4ure erhalten, der, Getrocknet, 4/5 Gran wog. Aufserdem war keine andre\nSub-","page":684}],"identifier":"lit14068","issued":"1816","language":"de","pages":"678-684","startpages":"678","title":"\u00dcber die Harnversetzungen: Aus dessen Recherches de Chimie et de Physiologie pathol., Paris 1811, p. 263-293","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:15:33.096777+00:00"}

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