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Über die Bewegungen des Gehirns: Aus den Mém. de Turin, 1811-1812, S. physiques et mathématiques, Turin 1813, Mém. prés., p. 61 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:11:00.467278+00:00","id":"lit14079","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Ravina","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 119-131","fulltext":[{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"119\ndes K\u00f6rpers. Ueber der Verletzung d\u00fcnftete die Haut ji7c unter derlei lien nicht. Das verwundete R\u00fccken-Mark : fehien h\u00f6ehft empfindlich J).\n3; Ravina \u00fcber die Bewegung des Gehirns. (Aus den M\u00e9m. de Turin. l8ll\u2014 1812. S.phyfiques \u00ab math\u00e9matiques. Turin l813- Mein pr\u00e9s. p. 6l ff.)\nUngeachtet der vortrefflichen Verfuche von Schlich-ting, Lorry, JValstorffi:. Haller und Lamiire \u00fcber die Bewegungen des Gehirns weichen doch mehrere Neuere toft der durch fie begr\u00fcndeten Meinung ab, und deshalb fehlen mit* eine neue Bearbeitung des Gegenftandes nicht unzweCkm\u00e4fsig. Ueberdies dehnte ich meine Verfuche auch \u00fcber eine gr\u00f6fsere Menge Arten von S\u00e4ugthieren aus, als die-fr\u00fchem Beobachter, und unterfuehte in diefer Hinli'cht \u00e4ufser mehr als 20 Hunden und 7 Katzen auch Fiichfe, Fifchottern, Marder, Efel, Pferde, Schafe, K\u00e4lber ^ Hafen und Kaninchen, fo dafs dadurch die \u00c211-\ntemevnh\u00e8it der doppelten Bewegung des Gehirns bei den \u00e2ugthier\u00e9ri\" hoch fefter begr\u00fcndet wird. Die Bewegungen des Gehirns wurden zwar von \u00e4ltern Beobachtern fchon bei Kopfverletzungen beobachtet, indeffen hatte keiner Von ihnen doch, fo viel ich weifs, die von dem Athmen abh\u00e4ngigen Bewegungen hinl\u00e4nglich beftimmt kusg\u00e8mhtelt. Im Jahr l8lohatte ich Gelegenheit, hier\u00fcber eine genaue Erfahrung zu machen. Ein Schwein zerrifs n\u00e4mlich den Sch\u00e4del eines zweimonatlichen Kindes, fo fl\u00e4fs, weil Stirn- und Scheitelbeine verletzt und der Scheiteltheil v\u00f6llig abgeriffen war, das Gehirn mit der harten Hirnhaut in einer anfehnlichen Strecke v\u00f6llig blofs-gelegt wurde. Hier fahe ich, dafs lieh daffelbe nicht blofs dur\u00e2t die f\u00e9hr deutlichen Schl\u00e4ge der Pulsadern hob, fondera auch deutlich beim Schreien des Kindes w\u00e4hrend des Ausathmens anfchwoll, beim Einathmen aber fank. \u00ceDaffelbe fahe ich in eben dem Jahr# bei einem Manne,\nl) G\u00e4nzliche Zerft\u00f6r\u00fcng des R\u00fcckenmarkes in dem fechften Bruft* Wirbel durch eine Flintenkugel. Das Leben dauerte noch 4 Tage.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\ntier von einem hohen Baum gefallen und deffen Sch\u00e4del Iinkerfeits neben dem Scheitel zerbrochen und eingedr\u00fcckt war. Am Ilt\u00e7n Tage, wo ich den Kranken Iahe, wurde nach Wegnahme der eiternden Knochen das Gehirn in einem Durclimeffer von 2 Zollen blofsgelegt. Es bewegte lieh deutlich mit dem Athmen fynchronifch. So-bald der Kranke den Athem anhielt, ruhte es fogleich, athmete er fchneller, fo wurden auch feine Bewegungen befchleunigt. Beim langen und tiefen Einathmen fanlc das Gehirn tiefer, beim ftarken Ausathmen hob es lieh in demfelben Verh\u00e4ltnifs h\u00f6her.\nDas Gehirn hat al fo auch beim Menfchen eine doppelte Bewegung. Was die Urfachen betrifft, fo haben einige, Z. B. Coiter, Wal\u00e4us in Hinficht auf die arteri\u00f6fe Bewegung geglaubt, dafs hiebei gar nicht das Gehirn, fondera blots die Pulsadern fich bewegten. Ich habe aber l) deutlich gefehen, dafs die ganze Maffe des Gehirns :von den ausgedehnten Pulsadern empor gehoben wird, und dafs diefe Bewegung mit dem Grade der Tk\u00e4tiglteit der Puls, adern irn geraden Verh\u00e4ltnifs fteht. Aufserdem aber habe ich 2) eben fo gewifs gefehen, dafs zu derfelben Zeit, wo fich das ganze Gehirn unter diefer Bedingung hob, auf der ganzen Oberfl\u00e4che deffelben, fowohl in der harten als der Gef\u00e4fshaut, die Pulsadern abwechfelnd fich hoben und lenkten. Dies beobachtete ich mehrmals nicht blots an der Oberfl\u00e4che, fondera, auch in der Tiefe, z. B. in der Gef\u00e4fsgrube, an der Balkenpulsader, felbft im Innern des Gehirns, wo oft einige Pulsadern noch klopften, w\u00e4hrend, bei ganz gefchvvundenen Kr\u00e4ften, das Gehirn ruhte.\nDafs, nach Fallopio's, Bouhins u. a. Meinung, diefe Bewegung nicht von den Pulsadern der harten Hirnhaut herr\u00fchrt, beweift die Fortdauer derfelben auch nach Weg-n\u00e4hme diefer H\u00fclle. Nach Lorry foil die harte Hirnhaut gar nicht durch das Schlagen ihrer Pulsadern bewegt werden, weil die Schl\u00e4ge der ungleich gr\u00f6i'-rn Pulsadern andtei Theile, z. B, des Magens, keine Bewegung in diefen hervorbringen, indeffen habeich bei einer heftigen Magenentz\u00fcndung eines lebendig ge\u00f6ffneten Kalbes diefe, den heftigen Schl\u00e4gen der Pulsadern gleichzeitige","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"121\nBewegung der Magenw\u00e4nde fehr deutlich gef eben, und nach Louis\u2019s und van Swietens Beobachtungen bewegen floh Hirn- und Hirnhautfchw\u00e4inine mit den Pulsadern fynchvonifch *).\nBei unverletztem Sch\u00e4del kann lieh wohl allerdings die harte Hirnhaut nicht bewegen, allein, wenn die fefte Verbindung zwifchen beiden aufgehoben ift, findet wirklich eine folche Bewegung Statt. Ich trepanirte am Jten Aug. Igio einen grofsen dreimonatlichen Hund auf der linken Seite, und nahm die harte Hirnhaut an der Tre-pan\u00f6ffnung weg, dann auf der rechten, wo ich fie genau in ihrer Lage liefs. Hierauf wurde eine Hornplatte durch die erhe Oeffnung eingebracht, und das Gehirn unterhalb der rechten Oeffnung niedergedr\u00fcckt : deBen ungeachtet aber dauerten die arteri\u00f6fenBewegungen in der harten Hirnhaut linkerfeits ununterbrochen fort. Daher mufs man wohl die Bewegungen, welche man in den Fontanellen, und an den aus einer nach Knochenverluft durch Wunden neuerzeugten biegfamen Subftanz gebildeten Stellen f\u00fchlt, von den Pulsadern der harten Hirnhaut herleiten, um fo mehr, da in der Gegend der grofsen Fontanelle, behufs der fchnellen Verkn\u00f6cherung diefer Gegend, ansehnliche Aefte von der harten Hirnhautpulsader liegen. Die gew\u00f6hnlichen Bewegungen der Fontanelle find, nach meinen Beobachtungen, durchaus nur arteri\u00f6s, indem ich fie immer nur mit den Schl\u00e4gen der Pulsadern, nie mit den Atlimungsbewegungen gleichzeitig fand. Nur Bei heftigen ungew\u00f6hnlichen Bewegungen der letztem Art findet das Gegentheil Statt. So fand ich bei einem 35'.Tage alten Kinde gew\u00f6hnlich nur eine leichte, pulfi-fende Bewegung in der Fontanelle, beim Schreien aber darin verfchiedne, undeutliche Ver\u00e4nderungen, und beim lange fortgefetzten Schreien eine unregehn\u00e4fsige An-rchw\u00eb\u00ee\u00eeung, die deutlich von dem emporgehobnen Gehirn\n\u00cfern\u00e4hrte, w\u00e4hrend welcher aber die arteri\u00f6fe Bewegung \u00bbunterbrochen fortdauerte.\n0 Diele Bewegungen k\u00f6nnen fehr wohl nur von dem Gehirn abh\u00e4ngen, und beim HirnfchVvatnme m\u00fcfs dies der Fall feyn.\nM.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"Die arteri\u00f6fe Bewegung findet fchon beim F\u00f6tus Statt, die vom Athmen abh\u00e4ngige aber tritt erft nach der Geburt ein. Dafs diefe zweite Bewegung wirklich vom Athmen abh\u00e4ngt, beweift der Hookefche, von mir an einem Hirtenhunde wiederholte Verfuch. Hier fand keine Bewegung des Gehirns Statt, als ich, nach OefFnung der Brufth\u00f6hle, die Lungen durch Einblafen von Luft in einer beft\u00e4ndigen Ausdehnung erhielt, ungeachtet ich fie vorher durch die Trepan\u00f6ffnung fehr deutlich bemerkt hatte. Genau daffelbe fand Statt, als ich dieNafen-, Mund- und Luftr\u00f6hren\u00f6ffnung genau verfchlofs.\nUm auszumitteln, ob die Hirnbewegung von dem Drucke der Luft, wegen des geh\u00f6rten Gleichgewichtes zwilchen der \u00e4ufsern, die entblofste Oberfl\u00e4che des Gehirns dr\u00fcckenden, und der in den weiten Nafenh\u00f6hlen enthaltnen und verd\u00fcnnten Luft, herr\u00fchre, fuchte ich das Gehirn eines Thieres, ah dem ich diefe Bewegung fchon deutlich gefehen hatte, von der Ber\u00fchrung der Luft zu entfernen. In dem Scheitelbeine eines grofsen , vier-monatlichen Hundes wurde eine anfehnliche Trepan\u00f6ff-nung gemacht, und ein hohler, genau paffender h\u00f6lzerner Cylinder, deffen Deckel ich nach Gefallen wegnehmen konnte , an die R\u00e4nder derfelben angebracht. Vor di\u00ab obere OefFnung des Cylinders wurde ein St\u00fcck feft angeklebtes Seidenzeuch ausgefpannt, und die unter\u00e9 durch' mehrere Klebepflafter fehr genau an die Trepan\u00f6ffnung befeftigt, fo dafs kein Luftzutritt Statt fand. Hierauf legte ich eine kleine Korkplatte auf die Oberfl\u00e4che des Gehirnsj an welche in fenkrechter Stellung ein kleines cylindri-fches St\u00fcck Hollundermark von der H\u00f6he angebracht war, dafs es beim Auffteigen des Gehirns die h\u00f6chfte Stelle des Cylinders erreichte, darauf derCyiinder dutch den Deckei verfchloffen. Deutlich wurde aber hier bei jeder Ausath-mung das .St\u00fcck Seidenzeuch geltoben, und felbft der darauf gehaltne Finger von dem Hollundermarkcylinder leicht erfch\u00fcttert. Wurde die Naf\u00e8 d\u00e8s Hundes verftopft, fb h\u00f6rten die Schwingungen des Seidenzeuchs fogleich ganz auf, wurde aber der Eintritt der Luft durch die Nafe nur erfchwert, und athmete das Thier nur larigfamer und ft\u00e4rlcer aus und ein, fo wurden auch die Erfch\u00fctterungen der Seidet auf diefelbe Weife abge\u00e4ndert. Bei andern","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"123\nVerbuchen bediente ich mich eines kleinen Uhrglafes, welches oben genau an den erw\u00e4hnten Cylinder pafste, \u00abnd immer war der Erfolg derfelbe ; indeffen lief auch das weifse Glas bald an der dem Gehirn zugewandten Fl\u00e4che an. In die H\u00f6hle des Cylinders drang die Luft beftimmt nicht, denn, als ich ihn durch eine kleines \u00e7iferne, mit ihm verbundne und genau fchliefsende R\u00f6hre ftark anblies, drang nirgends Luft hinein. Die erw\u00e4hnten Bewegungen k\u00f6nnen daher nicht vom Drucke der At-mofph\u00e4re auf das Gehirn abh\u00e4ngen. Die L\u00f6cher an der Sch\u00e4delgrundfl\u00e4che find zu eng und durch die durchtretenden Theile und die harte Haut zu genau verfchloffen, die Hirnfubftanz zu dick, feft, ihre gew\u00f6lbte Oberfl\u00e4che fehr zum Ertragen des Druckes geeignet. Wenn ich daher der Luft den Weg durch die Nafe verfchlofs und das Thier nur durch den Mund athmete , fo ftand doch die Bewegung des Gehirns nicht ftill, ungeachtet dann der Weg von den Lungen durch die Nafe zum Gehirn verfchloffen ift.\nFolgender Verbuch beweift auch , dafs auch nicht der unter der Sch\u00e4delgrundfl\u00e4che befindlichen verd\u00fcnnten Luft das Sinken des Hirns beim Einathinen zuzufchreiben ift. Ein kleiner Maltheferhund wurde trepanirt, die Hirnbewegungen deutlich beobachtet, darauf der Hals an feinem untern Ende abgefchnitten , dann die mit dem H\u00e4lfe und Kopfe verbundne Luftr\u00f6hre fo auf den Teller 3er Luftpumpe gelegt, dafs die R\u00f6hre, welche \u00fcber den Teller hervorragte, in die Luftr\u00f6hre drang. Beide wurden genau verbunden, dann die Luft aus der letztem ge-Jtumpt, allein, ungeachtet bei jedem Zuge die Luft durch Mund und Nafe felbft fchneller als beim Athmen ein-Arang, War nicht die geringfte Bewegung des Gehirns Wahrzunehmen. Mund und Nafe wurden nun fo genau verbunden, dafs kein Luftzutritt Statt fand, durch Aus-\u00ffumpen die Luftr\u00f6hre, Mund- und Nafenh\u00f6lile m\u00f6glichft ' luftleer gemacht, damit, wenn der Druck der Atmofph\u00e4re ton Einflufs w\u00e4re, lieh diefer offenbaren k\u00f6nnte, allein auch hier erfolgte nicht die leifeftc Bewegung des Gehirns.\n' Da aher das Gehirn beim tiefen Ausathmen ftark in die H\u00f6he gehoben wird, fo konnte vielleicht der Stofs der","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"Luft auf die Grundfl\u00e4che deffelben die Urfache hiervon feyn. Auch dies aber ift durchaus nicht der Fall, denn, als ich bei dem Hundsk\u00f6pfe, den ich zu dem letzten Verfnche gebraucht hatte, Luft mit der gr\u00f6fsten Gewalt in die Luftr\u00f6hre trieb, erfolgte nicht die geringfte Bewe. gung des Gehirns.\nDie Bewegungen des Gehirns h\u00e4ngen alfo auf keine Weife von der Luft ab.\nHaller und faft alle Schriftfteller \u00fcber diefen Gegen, ftand nehmen an, dafs das Gehirn bei den mit dem Ath-men zufammenh\u00e4ngenden Bewegungen lieh \u00fcber feinen gew\u00f6hnlichen Umfang erhebt, und dafs daher diefa Bewegung nicht im unverletzten Sch\u00e4del Statt findet. Allein offenbar kann fxch ja der Umfang des Gehirns mindern, wenn fich die Maffe der in ihm enthaltnen Fl\u00fcffigkeiten, z. B. beim Einathmen, mindert. Leichen\u00f6ffnungen und die Unterfuchungen von Thieren, die durch Hunger oder Blutverluft fterben, haben dies hinl\u00e4nglich bewiefen. Tommafini ift daher auch der Meinung, dafs das Gehirn beim Ausathmen nicht durch die Blutan-h\u00e4ufung in einen Zuftand gezwungner Ausdehnung, fondera dabei vielmehr nur zu feinem normalen Umfang kommt, unter den es beim Einathmen gefunken, war. Diefelbe Vermutliung hatte auch ich, und habe zuerft ihre Richtigkeit durch Verfuche erwiefen, welche zugleich clarthun, dafs die Bewegungen des Gehirns auch bei unverletzter Sch\u00e4delh\u00f6hle Statt finden. Bei allen mei-nen Trepanationsverfuchen fahe ich n\u00e4mlich ganz deutlich, dafs das Gehirn, wenn es beim Einathmen linkt, wirklich kleiner wird, und die Sch\u00e4delh\u00f6hle nicht voll-kommen anf\u00fcllt, im Gegentheil beim Ausathmen den Umfang derfelben erreicht. Bei einem grofsen Hunde, den ich trepanirt hatte, konnte ich bei jeder Einathmung leicht eine Schreibfeder zwifchen die obere Fl\u00e4che des Gehirns und die Sch\u00e4delh\u00f6hle einbringen.\nBei einem Jagdhunde war, weil ich nur eine fehr kleine Oeffnung im Sch\u00e4del gemacht hatte, die harte Hirnhaut v\u00f6llig ohne Bewegung. Nun verletzte ich fxe durch eine kleine Oeffnung, und fogleich trat das Blut, welches durch abftchtliclie Verwundung des Sichel-","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"125\nblutleiters . auf die Oberfl\u00e4che des Gehirns gelangt war, durch jene kleine Oeffnung beim Einathmen v\u00f6llig zur\u00fcck, beim Ausathmen dagegen auf die \u00e4ufsere Fl\u00e4che der harten Hirnhaut.\nUm die Gr\u00f6fse der, dem Athmen entfprechenden Hirnbewegung zu meffen, \"bediente ich mich des obenerw\u00e4hnten h\u00f6lzernen Cylinders. Er wurde ohne Deckel an die Wundr\u00e4nder befeftigt, in der ob\u00e9ra Oeffnung zwei eiferne Dr\u00e4the fo angebracht , dafs zwifchen beiden ein, \\ul dickes St\u00e4bchen, welches die Dr\u00e4the etwas \u00fcberragten, aus Hollundermark hin. und'her bewegt werden konnte, an welches ein, genau in Linien abgetheiltes Papier geklebt war. Das Hollunderft\u00e4bchen ftand auf einem fenk-rechten Korkpl\u00e4ttchen, welches die Oberfl\u00e4che des Gehirns ber\u00fchrte- Nun wurde Nafe und Mund des Hundes genau verfehl offen , und, nach Vollendung des Aus-athmens, in dem Augenblicke, w o das Gehirn die W\u00e4nde des Sch\u00e4dels erreichte, die Linie bemerkt, welche die Dr\u00e4the erreichten, hierauf dem Tliier freies Einathmen geftattet.. Immer fank hier beim gew\u00f6hnlichen F.inath-men das Hollunderft\u00e4bchen um mehr als i'\", bei liefern und ft\u00e4rkern Einathmungen bisweilen auf 3'\" herab, und immer ftand der Grad des Sinkens des Gehirns mit der Tiefe der Einathmung im geraden Verli\u00e4ltnifs.\nFolgende Verfuche heben jeden Zweifel \u00fcber den letzten Punkt. In ein durch den Trepan weggenommenes Knochenft\u00fcck wurde eine runde Oelfnung gebohrt, and in diefe eine, oben trichterf\u00f6rmig auslaufende Glasr\u00f6hre gebracht, die harte Hirnhaut ander Trepan \u00d6ffnung lehr forgf\u00e4ltig getrennt, damit die \u00fcbrige nicht abgel\u00f6ft wurde, dann das Knochenft\u00fcck wieder an feine Stelle gebracht und genau befeftigt, und der Mund zugebunden. Am Ende der Ausathmung nun, wo das Gehirn genau das Sch\u00e4delloch ber\u00fchrte, wurde die Nafe verftopft, der Cylinder mit Waffer angef\u00fcllt. Hierauf geftattete ich dem Thiere ein freies Einathmen, worauf fogleich alles Waf-fer aus der ll\u00f6hre verfchwand und lieh auf dem Gehirn verbreitete. Beim Ausathmen trat es wieder, mit Blut tennifcht, in die R\u00f6hre, verfchwand beim Einathmen abemtals aus ihr. Nach einigen Athemz\u00fcgen verfchwindet","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"das Elut ganz aus der R\u00f6hre, weil es fich in die Windun-een und auf den Boden lenkt. Bei diefem Verfuche kann man die Menge des zum Gehirn gehenden Blutes, wenn man die Pulsfchl\u00e4ge und die Zahl der Athemz\u00fcge berechnet einigermafsen ausmitteln. Uebrigens habe ich mehr-mais das Gehirn nicht blofs in feinem Umfange, fonder* auch an den Seiten kleiner werden, und die Halbkugeln fich auch von der Sichel entfernen gefeiten. Hiernach braucht man alfo nicht, nach Lorry, ein beft\u00e4ndiges Streben des Gehirns nach Ausdehnung zu H\u00fclfe zu nehme*. Jtben fo wenig fliefst auch die harte Hirnhaut auf die Bewegungen des Gehirns ein, fondera folgt denfelben. Diefe beftehen, wenn ihr ganzer oberer Umfang und die Sichel weggenommen wird. Theilt man durch einen Kreuzfchnitt den, einem Trepanloche entfprechenden Theil der harten Hirnhaut in vier Lappen, und zieht diefe durch eingebrachte F\u00e4den hervor, fo gefchehen die Hirnbewegungen gleich vollft\u00e4ndig als vorher, und l\u00e4fst man die F\u00e4den nach, fo folgt die Hirnhaut den Bewegungen des Gehirns augenblicklich.\nNach Lam\u00fcre gellt das Blut beim Aus - und Einathmen mit derfelben Leichtigkeit durch die Lungen, und er fchliefst hieraus, dafs die Athmungsbewegungen des Gehirns blofs von dem R\u00fcckfluffe des Blutes in die Venen abh\u00e4ngen. Die Unrichtigkeit hiervon ergiebt lieh fchon daraus dafs die Blutbewegung vor und nach der Geburt Statt findet; der Hooke fche Verfucli, den ich nach Mallei' an\u00abefteilt habe, beweift aber aui'serdem in der That, daf\u00ab das Blut beim Ausathmen leichter durch die Lungen geht. Wenn der kleine Kreislauf fchon ganz aufgeh\u00f6rt hat, die rechte Kammer unbeweglich ruht, hebt nach einem ftati. ken Einathmen die Th\u00e4tigkeit des Herzens von neuem an. Das Einathmen erleichtert daher den Lungenkreislauf fo dafs die Lungen das von der rechten Kammer kommende Blut aufnehmen, worauf diefe wieder das Blut aus der rechten Vorkammer erh\u00e4lt, und die Venenft\u00e4mmd entfchwellen, was nothwendig Sinken des Gehirns Mir Fol\u00abe haben mufs. Das Athmen ft\u00f6rt daher das Gleich-\u00abewicht im Blutlaufe, fo dafs die Blutmenge in den ver-fchiednenTheilen des K\u00f6rpers beim Aus- und Einathmen variirt, dies um fo mehr, je vollkommner diefe Actionen","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"127\nin: H\u00eehficbfe' auF St\u00e4rke und Dauer find. Die gr\u00f6fsere Blutmenge kannte aber die rechte Kammer den Lungen beim Einathmen nicht geben, wenn nicht der Vorhof und die grofsen Venenft\u00e4mme fogleich die Leere ausf\u00fcllten. lu det5 That fieht man daher, wie mich meine, Hallers mod W\u00e2lstorfs vielfache Verfuche heft\u00e4tigende Erfahrung h\u00e4ufig hei ehrt hat, beim Einathmen jene Gef\u00e4fse fogleich zufammeniinken, beim Ausathmen anfchwellen.\nAufserd ein zieht das beim Einathmen herabfteigende Zwerchfell das. Herz mit,,dem Gef\u00e4fsftammen herab, wodurch cfiefe dann weniger'gjedrpckt werdeii und die Blut-Bewegung, fphleuniger geschieht. Wird aber das Abftei-\nKa des Zwerchfells gehindert, fo fchwindet auch die weguhg des Gehirns ganz oder wenigftens faft ganz. Dabei ift noch zu bemerken, dafs beim Einathmen nicht hlojfs die ganze Lunge, fondera auch alle weichen Theile des Halfes herabgezogen werden. Der Kehlkopf fteigt um v\\\" herab, die untern uiid vordem Theile des Halfes bilden \u00fcber dem Bruftbeine und dem Schl\u00fcffelbeine eine deutliche.Grube. Dabei finken nothwendig auch die Hals-Tenen herab, und werden wahrfcheinlich von den umgebenden Theilen, wie die Hohlvenen von den Lungen, etwas ausgeprefst, w\u00e4hrend fie fich wegen des Auf- und Vorw\u00e4rtsfteigens des Bruftbeins leichter von Blut entleeren k\u00f6nnen. Auf entgegengefetzte Weife wird nun beiin Ausathmen das Blut in das Gehirn zur\u00fcckgedr\u00e4ngt, fo dafs man fogar, wie fchon Lam\u00fcre bemerkte, im Gehirn der Leiche durch Anwendung und Nach]affen von Druck auf die Brufth\u00f6hle einen Wechfel von Bewegungen des Gehirns herrorbringen kann. Diefe fchienen mir indef-fen cimmer weniger ftark als die durch das Athmen ver-tsrfachten. Doch kann man fowohl bei lebenden als teilten Thieren das Blut durch die Halsvenen zum Gehirn zurikikdr\u00fccken, was durch den Klappenmangel derselben und der Hirnblutadern bedeutend erleichtert wird. $\u00bb Iahe ich bei einem jungen Efel, den ich trepanirt hatte, ff oft er fchreiend ausathmete, das Gehirn fich heben.\nDafs daher das Gehirn beim Ausathmen auf feinen normalen Umfang und F\u00fclle dadurch zur\u00fcckkommt, dafs derhqruf des Blutes vom Kopfe gehemmt, daffelbe oft auch","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"zum Gehirn zur\u00fcckgeworfen wird, ift keinem Zweifel unterworfen. Es fragt lieh nur noch, ob es lieb auch \u00fcber das normale Maafs ausdehnen laffe. Bei trepanirten Thieren fabe ich jedesmal beim Ausathmen das Gehirn lieh etwas \u00fcber den Hand der Oeffnung erheben, und erwies dies aufserdem auch durch befondre Verfucha Das einem Hunde ausgefchnittne Knocbenftiick beieftigte ich genau wieder in die L\u00fccke, und bemerkte, dafs ei bei jedem Ausathmen um |r \u00fcber dem \u00fcbrigen Sch\u00e4del emporgehoben wurde. Hier aber war das Vordringen betr\u00e4chtlicher, weil das in dem bei weitem gr\u00f6fsteh\u2018 Theile feirt\u00eas Umfangs vom Sch\u00e4del umgebne Gehirn ft\u00e4rker gegen die kleine Oefifnung gedr\u00e4ngt wurde, denn, wenn der gr\u00f6fste Theil des Sch\u00e4delloches weggenommefl wird, fo ift die Erhebung geringer und kaum fo viel gro-i fser als gerade zur Anf\u00fcllung des Sch\u00e4dels hinreichert w\u00fcrde. Bei ftarken Anftrengungen der trepanirten Thiere Iahe ich mehrmals das Gehirn lieh \u00fcber den gew\u00f6hnlichen Umfang erheben, daffelbe beobachteten Aerzte bei Sch\u00e4-delwunden mit t\u00f6dlichem Erfolge und eben fo ragt bei Leichen das durch den Trepan weggenommene Knochen-ft\u00fcck wegen des ausgedehnten Zuftandes des Gehirns etwas \u00fcber den \u00fcbrigen Theil des Knochens empor.\nIndeffen kann, auch wenn der Sch\u00e4del unverletzt ift, doch das Blut mehr als gew\u00f6hnlich im Gehirn angeh\u00e4uft werden, wenn es durch die Blutadern zur\u00fcckfliefst oder in denfelben eine Zeitlang aufgehalten wird : daher das Vordringen der harten Hirnhaut heim Hirnhrucb,-wenn genieft, gehuftet oder \u00fcberhaupt ftark ausgeathmet' wird ; das Ausfliefsen von auf der harten Hirnhaut ergof-fenem Blut und Eiter, Vordringen des Gehirns durch Kopf-1 wunden unter derfelben Bedingung. Daher Kopffchmerz hei Hul'ten und langem Reden. Caldani fahe fogar durch' heftiges Erbrechen die Kopf knochen aus einander weichen.. Einem Hunde gab ich vor dem Trepaniren einige Gran Brechweinftein, und fahe nachher bei jedem W\u00fcrgen das Gehirn vortreten. Hirn und Lungen ftehen in Bezug' auf die Blutf\u00fclle abwechselnd im entgegengefetzten Ver-h\u00e4ltnifs.\nEinem","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"129\nEinem ftarketi Hunde, den ich trepanirt hatte, ver-Ichlofs ich gegen das Ende einer fehr langen Einathmung, als das Gehirn am tiefften zufammengefunken war, die Nafe. Das Gehirn beharrte einige Minuten in diefem Zuftande, und erhob lieh nur langfam, weil bei dem langen Einathmen das Blut endlich im Parenchymader Lungen ftockte. Wurde dagegen die Nafe gegen das Ende der Ausathmung verfchloffen, fo beharrte das Gehirn auf dem h\u00f6chften Grade von Anfchwellung, bis ich durch Wegnahme der Binde eine Einathmung m\u00f6glich machte* So fteigt auch beim Schluchzen, wo das Einathmen fehr Ichnell gefchieht, das Gehirn in demfelben Verh\u00e4ltnis fchnell herab. Dies beobachtete ich bei einem Jagdhund\u00a9 fehr deutlich. Tritt dagegen die Luft nur langfam in die Lungen, fo finkt auch das Gehirn nur langfam. Mit einem Worte, alle Ab\u00e4nderungen des Athmens bringen, genau entfprechende Ab\u00e4nderungen in den Bewegungen des Gehirns und der Blutanf\u00fcllung deffelben hervor.\nDas kleine Gehirn bewegt fich auf diefelbe Weife als das grobe, wie ich, nach Walstorff, Haller und Lam\u00fcre, an Katzen, Kaninchen und Hunden mehrmals fahe.\nWegnahme einer fehr bedeutenden Hirnmenge hemmt die Bewegungen des Gehirns durchaus nicht, und ich bemerkte zuletzt, dab die von dem Athmen abh\u00e4ngende Bewegung des Gehirns vorz\u00fcglich in der Gegend der geriffenen L\u00f6cher anhebt. Vielf\u00e4ltige Erfahrungen haben mich \u00fcberzeugt, dafs diefe gleichf\u00f6rmige Bewegung des Gehirns nicht blob in der Entleerung und Anf\u00fcllung der Hirnblutleiter, fondern aller Venen deffelben begr\u00fcndet ift. Die Lage des K\u00f6rpers hat einen bedeutenden Ein-flufs auf die Bewegungen des Gehirns. So konnte ich lie bei, an den Hinterf\u00fcben aufgeh\u00e4ngten Thieren beinahe gar nicht bemerken, dagegen lind lie, wenn der Kopf nach vorn geneigt oder auf die Seite gewandt ift, zwar Torhanden, bei weitem am ft\u00e4rkften aber bei nat\u00fcrlicher Stellung; alles wegen der verfchiednen Grade von Leichtigkeit des Zur\u00fcckfluffes des Blutes aus dem Kopfe, weshalb auch bei Tieflage das Geficht anfchwillt, Delirien rintreten, Erfcheinungen, die durch aufrechtere Stellungen verfchwinden.\nM. d. Archiv III. I.\nI","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nAus c!em Gefagten kann man mehrere Bedingungen im Baue des Menfchen und der mit einem Zwerchfelle verfehenen S\u00e4ugthiere erkl\u00e4ren. Dahin geh\u00f6rt z. B. die gr\u00f6fsere Weite der Lungenpulsadern als der Lungenblotadern, weil durch diefe das Blut beft\u00e4ndig, durch jene nur beim Einathmen leicht und ununterbrochen fhelst. Aus demfelben Grunde lind auf entgegengefetzte Weife die K\u00f6rpervenen viel weiter als die K\u00f6rperpulsadeni. Bei den V\u00f6geln find, nach Cuvier, Lungenpuls - und Blutadern gleich weit. Hier aber ift auch der Blutlauf durch die erftern beft\u00e4ndig gleichm\u00e4fsig und leicht, weil die angewachsnen Lungen beft\u00e4ndig ausgedehnt find und kein Zwerchfell vorhanden ift. Daher lind auch bei den V\u00f6geln die Lungenpulsadern, verli\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zur Aorte, enger als bei den S\u00e4ugthieren, eben fo das rechte Ohr und. die K\u00f6rpervenenft\u00e4mme dort enger als bei dielen, daher fehlen die Venenf\u00e4cke bei den V\u00f6geln. Aus demfelben Gr\u00fcnden find auch die W\u00e4nde der Lungenpulsadern bei den Cetaceen dicker als bei den \u00fcbrigen Thieren, und eben fo dick als die der Aorte. Dies fand ich einmal bei einer alten Fifchotter, wo aufserdembeide Hohlvenen in einen ungeheuren Sack ausgedehnt, und das eirunde Loch in feinem obern Theile etwas offen war,\nHieraus folgt nun faft von felbft, dafs aus den angef\u00fchrten Gr\u00fcnden das Gehirn der V\u00f6gel lieh nicht bewegt, weil es keinen Blutleiter hat, das Zelt nur durch eine d\u00fcnne Knochenplatte unterft\u00fctzt wird, das geriffene Loch im Sch\u00e4del fehlt. Ueberdies hat das Gehirn keine Windungen, wegen des Balkenmangels ift die Zahl der H\u00f6hlen geringer, daher die Zahl und der Durchmeffer der Ge false kleiner. Dafs die Windungen, unftreitig wegen der damit zufammenh\u00e4ngenden Mehrzahl der Gef\u00e4fse, einen bedeutenden Einflufs haben, beweift der Umftand, dafs ich die Bewegungen bei allen mit vielen und ftarken Windungen verfehenen S\u00e4ugthieren weit ft\u00e4rker fand als bei den Kaninchen und Hafen, wo fie nur unbedeutend find.\nDen von Schlichting, aber nur in einem einzigen Falle, beobachteten Mangel der Hirnbewegungen fand ich mehrmals beim Haushahn, bei den Haustauben, Turtel-","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"131\ntauben, Truth\u00e4hnen, G\u00e4nfen, Enten, Drolfeln, Rebh\u00fchnern, Wachteln, Nachtigallen, mehrern Meifen-und Finkenarten und andern V\u00f6geln beft\u00e4tigt. Eben fo nahm ich bei den Fifchen und mit unvollkommnen Lungen verfehenen Reptilien nie diefe Bewegungen wahr.\n3. J. A. Saiffy's Beobachtungen \u00fcber einige winterfehl afende S\u00e4ugthiere, (Aus den M\u00e9m. de Turin I810 \u2014 12. Sc. phy\u00fcques et math\u00e9matiques 1813* M\u00e9m. pr\u00e8s. p. 1.)\nIch werde hier nur das Murmelthier, den Igel, die Hafel-maus und die Fledenn\u00e4ufe I) in Hinlicht auf die Nahrung, welche lie vorzugsweife lieben; 2) die Zeit, wo lie erftar-ren und v\u00f6llig erwachen ; 3) die angebliche Gefahr, welche ihr Erwecket! vor dem nat\u00fcrlichen Zeitpunkt, der fch\u00f6-nen Jahrszeit hat; 4) ihre F\u00e4higkeit, den SauerftoiF aus der atmofph\u00e4rifchen Luft vollft\u00e4ndig auszufcheiden, und. 5) ihre F\u00e4higkeit, betr\u00e4chtlich lange in einer fauerftoiflee-ren Gasart zu leben, unterfuchen.\ni) 'Nahrungsmittel. Diefe Thiere lind fleifch - und pflanzenfreffend, doch giebt es Speifen, welche eine Art vorzieht, die andre zur\u00fcckft\u00f6fst,\na) Das Murmelthier liebt i) frifche, zarte, f\u00fcfslich\u00eb Kr\u00e4uter, z. B. die Bl\u00e4tter, Stiele und Wurzeln der Scor-zonere, den Sallat, die Kohlarten und die R\u00fcben nebft ihren Bl\u00e4ttern ; 2) die alkalifchen Pflanzen, z. B. die Ret-tigarten, weifser Senf, Pimperneile u. f. w. ; 3) die Fr\u00fcchte, z. B. Aepfel, Birnen, K\u00fcrbis, befonders Melonen; 4) das frifche Brod, Suppen von demfeJben, Ka-ftanien, Bohnen, Erbfen ; 5) Butter, rohes und gekochtes Fleifch. Girtanner hat (Journ. de phylique 1786.) behauptet, dafs fie kein Fleifch fr\u00e4fsen, weil es zwei, die er bei lieh hatte, nie thaten, allein diefe machten entweder eine Ausnahme, oder die Beobachtung ift falfch, denn alle, die ich hatte, frafsen es begierig ; 6) die Bl\u00e4tter von Mangold und Spinat r\u00fchren lie nicht an.\nEine, fo viel ich weifs, nirgends hinl\u00e4nglich be* fehriebne Eigent\u00fcmlichkeit diefes Thieres ift die fchein-","page":131}],"identifier":"lit14079","issued":"1817","language":"de","pages":"119-131","startpages":"119","title":"\u00dcber die Bewegungen des Gehirns: Aus den M\u00e9m. de Turin, 1811-1812, S. physiques et math\u00e9matiques, Turin 1813, M\u00e9m. pr\u00e9s., p. 61 ff.","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:11:00.467283+00:00"}

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