The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Über einige Eigenthümlichkeiten des Gehörorgans des Wallfisches (Balaena mysticetus): Aus den philosoh. Tr. 1811, p. 1

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T16:12:05.358627+00:00","id":"lit14081","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Home, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 137-139","fulltext":[{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"137\n4> I?\u00bb Home di-ber einige Eigent\u00fcmlichkeiten des 'Geh\u00f6rorgans des Wallfifches. (Balaena myftioetus). (Aus den philofoph. Tr. i\u00dfll. p. 1.)\n\"Im Jahr 1799 kgte ich der Gefellfchaft einige Bemerkungen \u00fcber das Trommelfell dar, als ich den mus-kul\u00f6fen Bau deffelben im Elephanten entdeckt hatte *) ; feitdem hatte ich Gelegenheit, das Geh\u00f6rorgan beim Jungen des grofsen Wallfifches zu unterfuchen. Hiebei fand ich eine Eigenth\u00fcmlichkeit andemfelben, welche weder die kleinere Art, noch \u00fcberhaupt ein andres Thier hat. Der \u00e4ufsere Geh\u00f6rgang, von dem nur ein St\u00fcck von ungef\u00e4hr eines Zolles L\u00e4nge abgefchnitten war, hatte 5J Zoll L\u00e4nge, an feiner \u00e4ufsern Oeffnung \u00a7 Zoll, in der Mitte etwas weniger, in der N\u00e4he des Trommelfelles if Zoll im Durchmeffer. Das Trommelfell hat an der Stelle, wo es lieh an den Knochen heftet, i Zoll im Durch-meffer, ift aber nicht nach aufsen concav, fondern convex, und ragt faft I Zoll weit in den Geh\u00f6rgang. Seine \u00e4ufsere Fl\u00e4che befteht aus einem platten, feften, leicht durch anfangende F\u00e4ulnifs trennbaren Ueberzuge ; auf diefe folgt eine ftarke Membran, darauf eine regelm\u00e4fsige Lage von Muskelfafern, welche von einem Theile des Knochens zu dem entgegengefetzten \u00fcber den durch das Trommelfell gebildeten Vorfprung Weggehen. Nach der Paukenh\u00f6hle hin lind die Muskelfafern mit einer Membran bekleidet,\n\u25a0: Ein Zufammenhang zwifchen dem Trommelfelle und den Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen findet durchaus nicht Statt, ungeachtet Hunter ihn annahm. Dicht hinter dem Trommelfelle-befindet fich die grofse, vorz\u00fcglich durch die Gmcavit\u00e4t eines anfehnlichen, den Wallfifchen eigen-th\u00fcmlichen, \u00e4ufserft harten und feften Knochen gebildete Paukenh\u00f6hle, die eif\u00f6rmig, an dem einen Ende durch das, Trommelfell begr\u00e4nzt ift, an dem andern in die Trompete \u00fcbergeht, wo; die H\u00f6hle ganz durch die im Sch\u00e4del enthaltne Membran umgeben wird. Der grofse\n-i) Ueberfetzt in Gilbert\u2019s Annalen Bd. XLIV. S> 362 u. f.","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nausgeh\u00f6hlte Knochen h\u00e4ngt nur locker mit dem Felfen-hein zufammen, und ift in eine fettige, ungef\u00e4hr I Zoll dicken, \u00e4ufserlich glatten Subftanz eingefenkt.\nDie Trompete ift 2f Zoll lang, \u00f6ffnet fich nach aufsen in dem zum Spritzloche f\u00fchrenden Kanal, hat eine innere, dr\u00fcfen\u00e4hnliche Oberfl\u00e4che, ift ftellenweife durch quere Str\u00e4nge und Scheidew\u00e4nde unterbrochen, und hat da, wo fie fich in die H\u00f6hle \u00f6ffnet, einen klappenartigen Bau. Die H\u00f6hle verdient, da lie durch ihre Hauptbeftimmung der Trommelh\u00f6hle der \u00fcbrigen Thiere entfpricht, ungeachtet fie die Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen nicht enth\u00e4lt, den Namen der Trommelh\u00f6hle, h\u00e4lt ungef\u00e4hr ein N\u00f6fsel, und ift nur gegen die Trompete hin ge\u00f6ffnet. In der Trommelh\u00f6hle, dicht neben der Anheftungsftelle des Trommelfelles, befindet fich eine h\u00e4utige Falte, welche mit dem einen Ende an die Mitte eines fchwachen Vor-fprunges an der concaven Fl\u00e4che des grofsen hohlen Knochens geheftet ift, fich quer durch die H\u00f6hle erftreckt, mit ihrem freien obern Rande mitten durch die hohle Fl\u00e4che des Trommelfelles geht, und fich mit ihrem andern Ende, aufserhalb der Trommelh\u00f6hle, an den kurzen Fortfatz des Hammers heftet, der dicht hinter dem h\u00e4utigen Ueberzuge der Trommelh\u00f6hle liegt. Der lange Griff des Hammers ift frei. Ambos und Steigb\u00fcgel haben gegen einander diefelbe Lage als beim Menfchen, und unter-fcheiden fich nur dadurch, dafs fie in einer eignen Hohles enthalten find. Vom Linfenbeine findet fich keine Spur. Das Labyrinth und der innere Geh\u00f6rgang unterfchei-den fich nicht wefentlich von -denfelben Theilen beim Menfchen.\nAus der obigen Befchreibung ergiebt fich, dafs nicht, wie bei den \u00fcbrigen Thieren, die Erfch\u00fctterungen des Trommelfelles unmittelbar den Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen, fondera. zun\u00e4chft nur der durch die H\u00f6hle gehenden Sehne mitgetheilt werden. Das Trommelfell wird durch feinen muslcul\u00f6fen Bau f\u00e4hig, fich 'felb'ft verfchiednen Schallen anzupaffeh, w\u00e4hrend lieh das Thier unter Waffer befindet, allein der Grad vonDruck, dem es ausgefetzt ift, vertr\u00e4gt fich nicht mit den feinem Schwingungen, durchweiche die Innern Organe Co geftimmt werden, dafs das Thier","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"139\ndeutliche T\u00f6ne vernimmt, und zu diefem Behuf ift die erw\u00e4hnte Membran quer durch die Trommelh\u00f6hle aus-gefpannt. Die Schwingungen von diefer verft\u00e4rken lieh, weil 'fie mit dem concaven Knochen verbunden ift, und, da diefer in Fett verfenkt ift, fo geht an der entgegengefetzten Seite nichts von den Schwingungen verloren, fondern diefe werden ganz dem Hammer, und fo der Schnecke und den halbkreisf\u00f6rmigen Kan\u00e4len mitge-theilt.\n5. E. Home \u00fcber denEinflufs derNerven auf die-Th\u00e4tigkeit der Pulsadern. (Phil. tr. 18x4.)\nDafs die Zahl der Schl\u00e4ge der Pulsadern mit der Zahl der Zufammenziehungen der linken Herzkammer \u00fcbereinkommt, ift bekannt, und die Fortdauer der erftern auch in dem gel\u00e4hmten Gliede hat die Vermuthung ver-\u00e0nlafst, dafs alle Pulsaderth\u00e4tigkeit vom Nerveneinflufs unabh\u00e4ngig fey. ln dem gegenw\u00e4rtigen Auffatze werde ich mich zu zeigen bem\u00fchen, dafs die Nerven, welche die Pulsadern begleiten, die Th\u00e4tigkeit derfelben beftim-inen, und dafs durch ihre Einwirkung das Blut den ver-Ichiednen Theilen des K\u00f6rpers in verfchiednen Verh\u00e4lt-jliffen zugef\u00fchrt wird.\nFolgende Thatfachen fprechen f\u00fcr diefe Anlicht.\nIch bekam einen Officier, der einen Flintenfchufs dicht unter dem Knie erhalten hatte, zu behandeln. Um die Kugel' zu finden, wurde ein Haarfeil in den Weg, den fie genommen hatte, gebracht, und dicht unter der Stelle, wo fie lag, durch die Haut gezogen, dann dicht unter dem Schienbeinh\u00f6cker ein Aetzmittel angelegt, welches im ganzen Umfange des Gelenkes und dem Un-terfchenikel heftige Schmerzen und ftarkes Heben und \u2022Sinken- des in dem Kan\u00e4le, welcher das Haarfeil umgab, enthaltenen Eiters veranlafste. Hiedurch wurde ich ver-\u2022nlafst, den Puls am Arm zu f\u00fchlen, und fand, dafs die \u2022ngegebne Bewegung des Eiters, welche einige Minuten -M\u00dcnelt,' genau mit diefem zufamtnenfiel. Der Puls am ArahWar\u00bbdurchaus nicht geh\u00f6rt. Da die erh\u00f6hte Th\u00e4tigkeit der Pulsadern, welche durch ihren Einflufs auf de\u00bb","page":139}],"identifier":"lit14081","issued":"1817","language":"de","pages":"137-139","startpages":"137","title":"\u00dcber einige Eigenth\u00fcmlichkeiten des Geh\u00f6rorgans des Wallfisches (Balaena mysticetus): Aus den philosoh. Tr. 1811, p. 1","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:12:05.358633+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit14081
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo