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{"created":"2022-01-31T16:16:09.381508+00:00","id":"lit14094","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"John, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 179-195","fulltext":[{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"179\nImpuls hervor, und diefer Impuls fcheint gegeben zu werden, indem die drei Lappen feines Genitale an der Oberfl\u00e4che fefthaften ; vielleicht wird dabei ein Saft fecernirt. Es ft\u00fcnde dann die Zeugungsvveife diefes Thiels zwifchen der eigentlichen Prolification und der \u00abZwitterbildung in der Mitte, eine in der That interef-fante Erfcheinung, welche die Zeugungsarten in eine noch .genauere Stufenfolge-bringt. Ich hoffe, dafs die Zukunft hier\u00fcber mehr Gewifsheit ynd Aufkl\u00e4rung bringen wird,\t_________\nVIII.\nGtertiifche Analyfe des Daflipifs oder Daffies-pifs * ) (Daffen - Pis), einer bisher problema-tifch gebliebenen Materie vom Vorgebirge der guten Hoffnung. Von F. John.\nHerr Profeffor Lichtenftein, an welchen diefe Substanz vo.rn Herrn Apotheker Bergius aus dem Gap ge-jp\u00efndt worden war, hatte die Gef\u00e4lligkeit, mir eine Probe derfelben mit der Bemerkung mitzutheilen, dafs \u00a3e fich auf hohen Klippen im Innern des Gaps befinde, wo Landleute fie als ein Mittel gegen verfchiedene Krankheiten auffammeln, Und dafs einige Reifende fie theils als Bitumen betrachten, theils ihren Urfprung \u25bcon einer dem Murmelthiere \u00e4hnlichen Thiergattung, dem Hyrax C\u00e0penfis (Gavi\u00e0 Capenfis Pallas) herleiten. Ich werde im Verfolge diefer Abhandlung zuerft die S\u00f9f set en K\u00e8nnze\u00efch\u00e9n, dann einige phyfifche Eigen-fchaften angeben, hierauf die Analyfe folgen lallen,\nMs\"\n[ Der Name ift abgeleitet von Pits und Dachs, weil die Be* wohner des Caps die Subfcanz f\u00fcr den Ham der Dachte hielten.\niS","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nund endlich verfueben, Schl\u00fcffe ewaus- fur den fprung diefer Subflanz lierzuieiten.\nt, . A sufsere Kennzeichen.\nFarbe: Schwarzbraun.\nAeufiere Geftalt : Sie -bildet unf\u00f6rmige, g\u00e0iiz ztf\u00bb f\u00e4llig'geftalt\u00e8te Klaffen, welche mit Eindr\u00fccken int| 'H\u00f6hhrngen verfehen find.\nOberfl\u00e4che-: Uneben, \u2022 mit fehr feinen bis I Zol langen H\u00e4rchen verlebenwelche eine w\u00e9ifse Farb\u00e8 haben, und an einzelnen Stellen, wo Ire fieh h\u00e4uf'fc$ der Maffe weifse Flecken ertheilen. H\u00e4ufig befinden fich auch auf der Oberfl\u00e4che zernagte Pflanzemr\u00fcmmer, befomlers von Stengeln herr\u00fchrend.\nBfuchctnfehen : Uneben und mit vifflen Kohlung?! und zernagten Pflanzenftengeln verfehen. Im Kleinen ift der Bruch uneben und dicht.\nGlanz: Matt und an .einzelnen . Stellen bemerkt man theils gl\u00e4nzende Punkte, theils fettig fchimmerndl Stellen, als wenn Bergth'eer darin gedrungen w\u00e4re. '-\nH\u00e4rte und Spr\u00f6digkeit : Es k\u00f6mmt darin de\u00e0i Myrrhenharz und Bdellium gleich; es it'ifst -ficlx, \u00abr\u00ab ftofsen und pulvern.\n2.\tPhyjifche Kennzeichen.\nGeruch : Eigenthiimlich, dem Bibergeil fehr ahn*\nlieh, Jedoch fchw\u00e4cher.\n\u2022Ge/chinack : Naufe\u00f6s bitterlich.\nFarbe des Pulvers: Hellbraun, von icnmutzig0| N\u00fcance.\nSpeci\u00dffches Gewicht: Es verh\u00e4lt fleh zu dem del Waffers wie 1,50 :1,00,\n3.\tChemifcp.es Verhalt en.\na) Verhalten an der Luft in gew\u00f6hnlicher Tempe-ratur : Unver\u00e4nderlich und es verliert auch nicfft den Geruch,","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"181\n7 \u25a0\" t>) Tertial ten in erh\u00f6hter Temperatur ;\n\u25a0m) Bei dem Zutritt der Luft: Die SuhftanZ' dunftet aus., verliert ihren W\u00e4lferigen Antheil, f\u00e4ngt dari&'-ahp fich zu zerfetzen, und endlich, ohne za fchmelzen, oder aufzufch\u00e4umen, fich zu entz\u00fcnden und init Flamme zu brennen-. Zuletzt hinterl\u00e4fst fie eine Weifse Afche, welche ungleich fchwerer ift, als die Afche* welche gew\u00f6hnlich nach dem Verbrennen ex-tractartiger Theile \u00fcbrig bleibt.\n>' \u00df) Trockene Deftillation : Zuerft ging eine w\u00e4f-ferige- Fl\u00fcffigkeit \u00fcber, dann entwickelten lieh die gew\u00f6hnlichen Gasarten ; es folgte ein gelbes Oel, weiches fich nachgund nach verdickte, in Form einer Pflanzen-Butter an den Retortenhals legte, und zuletzt immer dunkler .wurde. Hundert Gran der deftillirten Sub-ftanz gaben ungef\u00e4hr 6o Gran fl\u00fcffiger Producte, von Welchen die w\u00e4fferige Fl\u00fcffigkeit, welche reichlich mit Ammonium* das fich. fchon beim Anfang der Deftillation entwickelte, angefchw\u00e4'ngert war, y, das Oel aber -J Betrug. Ungeachtet diefe Producte einen unangenehmen'Geruch hatten, war doch derjenige, den die Producte von der Deftillation benzo\u00ebfaurer Verbindungen befitzen, fehr dominirend, und in dem Retortenhalfe War wirklich eine Spur eines, kryftallinifcher Benzo\u00eb-feure \u00e4hnlichen Sublimats vorhanden. Daher wurde das Ganze mit heifsem Waffer gefch\u00fcttelt, durch Filtration Von dem Oel gefchieden, (welches jetzt die butterartige Befchaffenheit, ohne Zweifel von dem Ammonium her-i r\u00fchrend, verloren hatte) , die r\u00f6thlich gef\u00e4rbte, klare \u00efl\u00fcffigkeit verdunftet und zur Kryftallil\u00e4tion bei Seite ' geftellt. Es blieb zuletzt eine fyrupf\u00f6rmige, klare, braune Fl\u00fcffigkeit \u00fcbrig, welche nicht kryftallifirbar ! war, aber in m\u00e4fsig verd\u00fcnntem Zuftande das falzfaure \u2022Eifenoxyd braun f\u00e4llte. In der Retorte fand fich die \\ zur\u00fcckgebliebene Kohle von der Form des deftillir-\nI\nI\nI\n\u25ba","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"183\nten St\u00fcckchens die fer Subftanz mit fehr fchoner blauer Farbe reichlich prangend, welches beil\u00e4ufig einen Eilen-gehalt anzeigt. Ihr Gewicht entfprach 40 p. G.\nDurch die Einufcherung erhielt ich eine weifs\u00ab Afche, deren abfolutes Gewicht 24 Gran betrug, Aefchert man ganze St\u00fccken der Subftanz ein : fo beh\u00e4lt auch die Afche die Form der angewandten St\u00fccken, Durch Auslaugen gab diefelbe 5 Gran Pottafche, welch? mit Salpeterf\u00e4ure neutralifirt, der Kryftallifation ausgq-fetzt wurde. Es fchoffen fehr regelm\u00e4fsige Salzw\u00fcrfel und Salpeter an, nebft einigen kleinen, dicken, vier* feitigen Tafeln, welche, wie alle erhaltene, w\u00fcrflig# Salze mit YVeinfteinf\u00e4ure und Silberaufl\u00f6fung Nieder* fehl\u00e4ge gaben. Obgleich ich jedes Salz befonders pr\u00fcf, te, konnte ich doch weder Natrum, noch Phosphorf\u00e4ur# darin entdecken, und Barytaufl\u00f6fung zeigte nur lebt; wenig fchwefelfaures Kali an. Obige 5 Gran beh\u00e4nden -\u00abms 3 Gran falzfauren Kali\u2019s, Gran kohlenfaure\u00bb Kali\u2019s und ^ Gran fchwefelfauren Kali\u2019s. Die ausge* laugten 19 Gran Salzr\u00fcckftande wurden mit kalter Sah peterf\u00e4ure iibergoffen, worin fich der gr\u00f6fste Theil auf* l\u00f6lte. Der unaufl\u00f6sliche R\u00fcckftand wog nach dem Gl\u00fchen und v\u00f6lliger Verbrennung des kohligen Antheil} 6 Gran, und beftand hauptf\u00e4chlich aus Thon, Eifenoxyd und Sandk\u00f6rnern. Ich f\u00fcgte der falpeterfauren Auf* l\u00f6fung fo lange \u00e4tzendes Ammonium hinzu, als noch ein Niederfchlag entftand, fchied denfelben durch das-Filtrum ab, und zerfetzte die filtrirte Fliiffigkeit unter anhaltendem Kochen mit kohlenfaurem Kali. Scharf getrocknet, wog der erhaltene weifse Niederfchlag 9! Gran. Ich l\u00fcfte ihn in Salpeterf\u00e4ure wieder auf, und f\u00fcgte fo lange Schwefelf\u00e4ure hinzu, als noch ein Nie-deifchlag entftand. Die filtrirte Fliiffigkeit wurde ver\u25a0 dunftet, der R\u00fcckftand gegl\u00fcht, in Waffer wieder auf\u00ab gel\u00f6ft und filtrirt. Die Fliiffigkeit fchofs zu fch\u00fcnen","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"183\nXr-yftsUen <JeS Bitterfakes an, woraus durch Kali 3 \u00c7ran .fehrfcharf getrockneter Bittererde abgefchieden \u2022yyurdpn. Der durch Schwefelf\u00e4ure bewirkte Nieder-fphlag war reiner Gyps, welcher fich in vielem Walter auf'l\u00f6fte. Den oben erw\u00e4hnten , durch Ammonium bewirkten JCiederfchiag gl\u00fchte ich, worauf er: eine roth-lich braune Farbe erhielt, ln der Meinung, dafs er aus phosphorfaurem Kalk beftehe, \u00fcbergofs ich ihn mit Salpeterfau.re ; allein diefe l\u00fcfte ihn auch in der W\u00e4rme nicht auf,. Ich filtrirte die Fl\u00fcffigkeit, verdurstete fie, um die,freieSalpeterf\u00e4ure zu entfernen, l\u00fcfte den R\u00fcckftand Wieder in W\u00e4rter auf, und pr\u00fcfte fie mit Biei-und Quecklilberaufl\u00fcfung. auf Phosphorfaure ; allein vergebens. Blaufaures Kali und kohlenfaure Alkalien gaben damit weifse Niederfchl\u00e4ge. Aus dem in Salpeters\u00e4ure unaufl\u00f6slichen Theil l\u00fcfte Salzf\u00e4ure, etwas Eilen ,a\u00bbf; der R\u00fcckftand war weder in Schwefelf\u00e4ure, noch ia Alkalien aufl\u00f6slich. Ich verfchaffte mir jetzt 5 Gran diefes-Niederlchlages aus 2,00 Gran von Neuem verbrann-t\u00aba Baffiespiffes, und \u00fcbergofs denfelben. noch feucht mit etwas Schwefelf\u00e4ure. Es bildete fich bald eine Malte von fehr hell rofenrother Farbe, die ganz gallertartig gekarrte. Sie wurde mit W\u00e4rter verd\u00fcnnt, in der W\u00e4rme digerirt und filtrirt. Den auf dem Filtrum gebliebenen R\u00fcckftand fchmolz ich im Silbertiegel mit fehr reinem Kali, weichte die, Marte mit W\u00e4rter auf, und f\u00fcgte Salzf\u00e4ure hinzu-, worin fie fich klar aull\u00f6fte. Bei Verdunftung gelatinilirte fie; in W\u00e4rter aufgel\u00f6ft und filtrirt, blieb reine Kiefelerde zur\u00fcck, welche gegl\u00fcht 25 Gran wog. Aus der von der Kiefelerde abgeschiedenen Fl\u00fcffigkeit. wurde ein wenig Kalk gelchieden. Die l'chwefelfaure Fl\u00fcffigkeit wurde verdunstet, der R\u00fcckftand in Waffer wieder- aufgel\u00f6ft, und der Kry-ftallifation exponirt. Ich erhielt ein Salz, welches theils unregelm\u00e4fsig prismatifche, theils federbarlartig zufam","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nmengeh\u00e4ufte Kryftalle, theils eine unregelm\u00e4fsige Malta bildete. Diefes hatte den Gefchmack des Alauns. Es wurde gegl\u00fcht, wobei es lieh aufbl\u00e4hte, und in Waffer aufgel\u00f6ft, worin es einen weifsen R\u00fcckftand hinterliefs* der mit dem Borax eine gr\u00fcne Perle bildete, und blofs Eifenoxyd und Gyps zu feyn fchien. \u2014 Die Aufl\u00f6fung wurde mit \u00e4tzender Lauge zerfetzt, welche ich in XJe-j bermaafs hinzuf\u00fcgte. Aus der alkalifchen Aufl\u00f6fung wurde darauf vermittelft Schwefelf\u00e4ure \u2014 Gran Alaun* erde gefallet. Der in dem \u00e4tzenden Kali unaufgel\u00f6ft gebliebene R\u00fcckftand nahm durch Gl\u00fchen eine braune Farbe an, und hinterliefs bei Aufl\u00f6fung in verd\u00fcnnter Schwefelf\u00e4ure einen dunkelbraunen R\u00fcckftand, welcher mit dem Boraxglale eine hyacinthfarbige Perle lieferte, lieh in Salzf\u00e4ure aufl\u00f6fte, und daraus bl\u00e4ulich weife gefallet wurde durch blaufaures Kali. Diefe Verfuche laflen kaum Zweifel, dafs die Materie eine Verbindung von Manganoxyd, Eifenoxyd und Kalk fey. Die fchwe* feli'aure Aufl\u00f6fung gab durch Kryftallifation Bitterfalz, Demnach find die 24 Gran des Afchenfalzes von IOO Gran Daffen - Pis zuiammengefetzt : aus\nKohlenfauren Kali\u2019s .\t.\t.\t.\t.\tl| Gran.\nSalzfauren Kali\u2019s ......\t3\nSchwefelfauren Kali\u2019s ....\nKohlenfauren Kalks\t.\t.\t.\t.\t6f\nKohlenfauren Talks\t....\t3\nKiefelerde .\t................ll\nSiangan - und Eifenoxyds, Thonerde Talks und Kalks\t.\t.\t.\t.\tl|\nIn Salpeterf\u00e4ure unaufl\u00f6slichen R\u00fcck-Itands, behebend aus Thonerde,\nEifenoxyde, Gyps und Sand 6\n23^ Gran.\nKohle und Verlufts .... \u00e9\n24 Gran.","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"185\nc)\tVerhalten zum Weingei\u00df. Der abfolute Alkohol wirkt nur fehr wenig auf diefe Materie. Er f\u00e4rbt fich jedoch fowohl in der K\u00e4lte, als bei Anwendung von W\u00e4rme ftrobgelb. Die fpiritu\u00f6fen Tincturen werden durch Waffer zerfetzt, und durch Verdunftung erh\u00e4lt man 2 p. C. fporgelgr\u00fcnen Harzes, welches, wio gemeines Harz, gefchmacklos ift. Behandelt man den R\u00fcckftand, worauf abfoluter Alkohol nicht mehr wirkt, mit Weingeift von 75 p. C., fo erh\u00e4lt man roth-braune Tincturen, welche ebenfalls durch Waffer, jedoch fehr fchwach, getr\u00fcbt werden, und es bleibt nach der Verdunftung der von dem Harze befreiten Fl\u00fcffigkeit fein in Waffer und Weingeift leicht aufl\u00f6sliches, roth-braun gef\u00e4rbtes Extract zur\u00fcck, welches alle die Ei-genfchaften befitzt, deren im Folgenden gedacht werden foil.\nd)\tVerhalten zum Waffer. Wenn man Daffen-Pispulver mit Waffer fch\u00fcttelt, fo erh\u00e4lt man ein braunes Infufum, und durch \u00f6fter wiederholte kalte Infu-fion wird das Ganze bis auf 24 bis 28 p- C. eines br\u00e4unlichen R\u00fcckftandes aufgel\u00f6ft. Da das Verhalten des kalten Waffers von demjenigen des kochenden gar nicht verfchieden ift, befchr\u00e4nke ich mich auf das Angef\u00fchrte. Die Eigenfchaften der durch das Waffer extrahirten Subftanzen follen ebenfalls im Folgenden angezeigt \u2022werden. Durch Kochen des in kaltem Waffer unaufl\u00f6slichen R\u00fcckftandes wird zwar diefer Subftanz noch ein kleiner Theil aufl\u00f6slicher Materie entzogen ; allein diefer befitzt die Eigenfchaften der in kaltem Waffer aufl\u00f6slichen Theile.\ne)\tVerhalten zu S\u00e4uren. Die concentrirte Scbwe-felf\u00e4ure l\u00f6fet die Subftanz mit braunrother Farbe auf. Die Salpeterf\u00e4ure verh\u00e4lt fich, wie zu Pflanzenextracten, Kocht man diefe S\u00e4ure mit der Subftanz bis zur Trock-nifs, fo bleibt ein fchwarzbrauner Riickftand \u00fcbrig,","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\ncter fich bei verft\u00e4rkter Hitze fchnell entz\u00fcndet und ein-\u00e4fchert. F\u00fcgt man einem bis zur Syrupsdicke concen-trirten Infufum der Subftanz Salzf\u00e4ure hinzu, fo tr\u00fcbt fich daffelbe; allein der Nieder leidig jft von etwa 30 Gr. Subftanz fo zart und gering, dafs er durch Filtration picht abgefondert wird. Ich zweifle nicht, dafs diefe Erfcheinung hauptf\u00e4chlich von einem Benzo\u00f6f\u00e4uregehalte herr\u00fchre. Wenn man ihn durch langes Stehen der Fl\u00fcffigkeit fich fetzen l\u00e4fst, ift er wieder zu gering, utn ihn auf irgend eine Weife fublimiren zu k\u00f6nnen. Die Salpeterf\u00e4ure bewirkt in dem concentrirten Infufum faft keine deutliche F\u00e4llung.\n4. Fernere Zerlegung.\na)\tHundert Gran Daffen-Pis wurden in Pulverform mit W a fier der Deftillation unterworfen. Das Deftillat war klar und waflerhell, faft vom Geruch des deftillirten frifchen Pferdeharns, doch widerlich und ohne Spuren \u00e4therifcher Theile. Blaues Lackmuspapier ver\u00e4nderte fich nicht darin; allein das durch S\u00e4ure ge-r\u00f6thete f\u00e4rbte fich blau, und ein Tropfen Silberauf-l\u00f6fung bewirkte in einem Theile des Deftillats einen Niederfchlag, welcher bei dem Zufatze eines anderen Theiles wieder verfchwand. Hieraus gebt hinl\u00e4nglich hervor, dafs die Materie vom Cap freies Ammonium enthalte.\nb)\tDer R\u00fcckftand in der Retorte wurde filtrirt, der unaufl\u00f6sliche Antheil aber fo lange wiederholt ausgekocht, als noch etwas aufgel\u00f6ft wurde. DieDecocte f\u00e4rbten das rothe Lackmuspapier ebenfalls blau. Sie wurden bei gelinder W\u00e4rme bis zur Extractsdicke abgedampft, uucl das Extract fo weit ausgetrocknet, dafs es nicht mehr an den Fingern klebte. In diefem Zu* ftande wog es 75 Gran.","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"187\nc)\tDer mit Waffer ausgekochte R\u00fcckftand von b) wurde jetzt fo lange mit Alkohol behandelt, als diefer fich noch gelblich f\u00e4rbte. Durch die Verdunftung der Tinctnren erhielt ich Gran gr\u00fcnen Harzes.\nd)\tWas der Weingeift in c) nicht aufgel\u00f6ft hatte, erfchien als ein Gemenge von Sand, H\u00e4rchen, Pflan-zeAtriimmern und fchmutzig brauner Subftanz, defien Menge 26 Gran betrug. Die eine H\u00e4lfte derfelben l\u00f6fte fich durch Digeftion mit fchwacherKalilauge zur H\u00e4lfte auf, und die dunkelbraune Aufl\u00f6fung gab nach erfolgter' Neutralifation mit Salzf\u00e4ure einen kaftanienbraunen Niederfchlag, der, getrocknet, zum Theil in Alkohol aufl\u00f6slich war, und daraus gleich einem Harze durch Waffer gefallet wurde. Der in Lauge unaufl\u00f6sliche R\u00fcckftand beftand aus Pflanzenfafer, Sand u. f. w. \u2014 Die andere H\u00e4lfte jener 26 Gran bewirkte in fchwacher Salzf\u00e4ure ein Aufbraufen, oder wenigftens ftarke Gasentwicklung, und kohlenfaures Kali f\u00e4llete daraus koh-lenfauren Kalk.\nBei der Behandlung eines kleinen Theils mit Sal-peterf\u00e4ure ergab fich das oben angezeigte Refultat.\ne)\tEs bleibt jetzt noch die fernere Betrachtung des jn b) erw\u00e4hnten Extracts \u00fcbrig. Nachdem claffelbe in gelinder W\u00e4rme v\u00f6llig ausgetrocknet war, wurde es mit 75 p. C. haltigem Weingeift 12 Stunden lang in der W\u00e4rme digerirt. Ich gewann dadurch eine roth-braune Tinctur. Diefes Verfahren wurde fortgefetzt, bis der Weingeift nicht mehr auf das Extract wirkte. Letzteres hatte nach dem Trocknen eine Chocoladen-farbe, und wog 36 Gran.\nf)\tBei der Vermifchung mit Waffer fonderte fich aus den in e) erhaltenen Tincturen ein wenig Harz ab, -und nachdem der Weingeift abgegoffen, und die zur\u00fcckgebliebene Fl\u00fcffigkeit etwas verdunftet war , erhielt ich","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"488\nein hell braunrothes Extract, deffen Menge 38 Granen\nentfpracli.\nDiefes Extract hatte folgende Eigenf haften :\nEs war fowohl in Waffer, als auch in Weingeift leicht aufl\u00f6slich.\nDie Aufl\u00f6fungen hatten den Geruch des Harn\u00ab extractes- allein es war weder Harn ftoff noch Harn-f\u00e4ure darin zu entdecken.\nDie w\u00e4fferige Aufi\u00f6fung wurde gefallet: durch falzfaure Eifenautl\u00f6fung in Form eines br\u00e4unlichen Coagulions ;\nfalpeterfaure Silberaufl\u00f6fung in Form eines weifsen\nCoagulums;\neffigl'aure Bleiaufl\u00f6fung in Form eines weifsen Coagulums.\nSalpeterfaure Baryt- und oxydirt falpeterfaure Queckfdberaufl\u00f6i ungen bewirkten nur Tr\u00fcbungen.\nBei der Vermifchung mit Schwefelf\u00e4ure entftanden, befonders bei Anwendung gelinder W\u00e4rme, Effigd\u00e4mpfe.\nSauerklee- und VVeinfteinfaure bewirkten weifse Niederfchl\u00e4ge.\nBei der Behandlung mit Salpeterfaure unter Anwendung der W\u00e4rme blieb ein brauner Rrtckftand , der, kaum entftanden, mit Heftigkeit fulminirte, und augenblicklich eine weifse Kalkafche hinterliefs.\nAus diefen Verfuchen erhellet wenigftens, dafs diefes Extract aus effigfaurem Kalk, Ammonium, etwas Kali und einem animaliiirten Extracte zufammenge-fetzt fey.\ng) Die in e) zur\u00fcckgebliebenen 36 Gran in Weingeift unaufl\u00f6sbaren Extracts gaben mit Waffer augenblicklich eine fette, braune Aufi\u00f6fung, wobei blofs eine Spur eines braunen R\u00fcckftandes von der INatur des oxy-dirten Extractivftoffs verblieb.","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"189\nDie Aufl\u00f6fung hatte den h\u00f6chft widrigen Geruch des Harngxtracts, welcher dem der.Juften lehr \u00e4hnlich waYi 'wnd der lieh vorz\u00fcglich bei demZufatze von Salzoder Salpeterf\u00e4ure entwickelte. Die Aufl\u00f6fung reagirte fchwach adkalifch, welches wahrfcheinlich als eine Folge des ftets zerfetzt werdenden alkalifchen Salzes zu betrachten ift.\nSie gab mit oxydirt falpeterfaurer Queckfilber-nnd Bfei zuck er aufl\u00f6fung ftark geronnene br\u00e4unliche Niederfchl\u00e4ge;\nmit der falzfauren F.ifenaufl\u00f6fung einen fchw\u00e4rz-lichen, nicht geronnenen Priicipitat ;\nmit dem falpeterfauren Baryt und Silber nur Tr\u00fcbungen.\nSjpierkleefa ureaufl\u00f6fung tr\u00fcbte die , Fl\u00fcf\u00dfgkeit j allein vVeingei ft zerfetzte fie vollft\u00e4ndig.\nDer 'Gelchmack der Aufl\u00f6fung war etwas bitterlich zufammehziehend.\nMit Salpeterf\u00e4ure in der Hitze behandelt blieb ein brauner R\u00fcckftand \u00fcbrig, welcher fich ruhig ein\u00e4fchern\nliefs.\nDie angegebenen Eigenfchaften des befchriebenen Ijxtraetr\u00fcckiiandes find im vVefentlichen diejenigen des Gummi oder Schleims, verbunden mit etwas \u00e4pfelfau-ren Verbindungen; dafs er aber kein reiner Pflanzen-fchleim f\u00e9yn k\u00f6nne, geben nicht allein mehrerephyfifche Kennzeichen^ fondern vorz\u00fcglich auch die Proclucte der Deftillation, welche keine freie S\u00e4ure, fondern.Ammo* xjium enthalten, zu erkennen.\nRefuIt\u00e4te und Folgerungen.\nDiefer Analvfe zu Folge enthalten ioo Theile der zerlegten Materie vom Gap der guten Hoffnung folgende Mifchung ;","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"\u00cf9G>\nAmmoniums Spuren freien Kali\u2019s Benzo\u00ebfaurer Verbindung\nExtract, in Waffer und gew\u00f6hnlichem, (nicht abfoluton) Alkohol aufloslieh \u25a0 und zufam-mengefetzt aus animalifirtem Extracte, effig-faurem Kali, nebft Kalk-und 3 p.C. i'alzfau-ren Natrums , \u00bb ........ ...... ... 38\nExtract, in VVaffer leicht (in Weingeift gar nicht) aufl\u00f6slich, aus modificirtem Schleim, der animalifirt zu feyn fcheint, und fich dem Gerbeftoff etwas n\u00e4hert, \u00e4pfelfauren (be-fonders Kalk und Talk) V\u00ebrbindungen, nebft X p. C. fchwefelfaurer Verbindung zufam-meng\u00f6fetzt _. . ; .\t. . . . . 36\nIn Aetzlauge (weder in Waffer noch in Weingeift) aufl\u00f6slich\u00f6r Subftanz, welche durch S\u00e4ure in Form einer braunen Maffe daraus wieder gefallet wird, und wovon lieh dann ein Theil in Weingeift aufl\u00f6fet und fich durch\nWaffer f\u00e4llen l\u00e4fst .\t Ij\nB-\u00fcckftand aus Pflanzenfafcr, kohlenfaureni Kalk und Talk, Sand, Thon, Gyps, Eifen-oxyd behebend, mit Inbegriff einiger wei-fser, feiner H\u00e4rchen ......\t13\nGr\u00fcnen, feften Harzes\t......\ti\u00a3\nSehr merkw\u00fcrdiger Verbindung von Kiefel\u00e8rde p. C., Thonerde, Kalk, Tall<, Eifen- und\nManganoxyd\t 2*\n104 Theile.\nWelche Folgerungen laffeii fich nun aber aus diefer An\u00e4lyfe f\u00fcr die Natur und den CJrfprung der zerlegten Materie vom Vorgebirge der guten Hoffnung ziehen?\nI fehr geringe Mengen,","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"191\nIch geft\u00e8he es offen, die Mifchung derfelben fft fo eigenthiimlich, dafs ich kein Bedenken tragen w\u00fcrde, \u00a3e f\u00fcmin Artefact aus den Beftandtheilen aller 3 Reiche zu erkl\u00e4ren, wenn es nicht Indiscretion verriethe, bei ^ener Behauptung zu verweilen, da die Quelle, durch /Welche iie uns mitgetheilt ift, diefes unterlagt.\nDafs fie nicht rein mineralifchen Urfprungs feyn k\u00f6nne,- wird niemand bezweifeln, felbft auch, wenn inan fie f\u00fcr Bitumen halten wollte, welches, wie ich in meiner Naturgefchichte der foffilen Inflarrtmabilien des organifchen Reichs, K\u00f6ln 1816, hewiefen habe, immer vegetabilifchen Urfprungs ift. Von der Natur bitumin\u00f6fer K\u00f6rper weicht die Zerlegte Materie \u00fcbrigens fo fehr ab, dafs kein Chemiker, nach Erw\u00e4gung der Mifchung, diefer Meinung beipflichten, fondern fich bald \u00fcberzeugen wird, dafs nur die \u00e4ufsere Aehnlich-k\u00eait bei einem fl\u00fcchtigen Anblick, und vielleicht die Art des Vorkommens dazu Ver\u00e4nlaffung gegeben haben k\u00f6nne. Einen mineralifchen Charakter erh\u00e4lt die zer<-legte Materie aber vorz\u00fcglich durch die Gegenwart einer fo grofsen Menge kohlenfauren Kalks und Talks, und vorz\u00fcglich durch die Verbindung der Kiefelercle mit Thonerde, Kalk u. f. w., wovon man kein Beifpiel diefer Art in dem organifchen Reiche aufzuweifen hat.\nSchon ein fl\u00fcchtiger Blick auf die Analyfe, l\u00e4fst keinen Zweifel, dafs der Hauptcharakter der zerlegten ^ubftanz vegetabilifcher Art fey, die extractartige Materie, die \u00e4pfel- und effigfauren Verbindungen, der gerbeftoffartige Pflanzenfchleim, das Vorkommen zer-pagter Pflanzenftengel u. f. w. beweifen diefes unwiderleglich. Ungeachtet diefes aber die Natur vieler Pflan-zenf\u00e4fte ift, fo kann doch keine G\u00e4hrung, keine F\u00e4ul-nifs eine Metamorphofe derfelben bewirken, welche ein der zerlegten Subftanz \u00e4hnliches Refultat hervorzubringen, verm\u00f6gend W\u00e4re. Die Geg\u00e8nW\u00e0rt des","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"Ammoniums in einer Mifchung, welche an und f\u00fcr lieh iehr wenig Azot enth\u00e4lt; die harnartige Befchaffenheit einiger Beftandtheile; die Producte der Defoliation; das Vorkommen feiner, tbierifcher Haare in der Maffe, deuten offenbar auf eine erfolgte Animalifation und die Beimifehung thierifcher Stoffe hin. Dazu kommt noch, dafs eine bitterliche, in Waffer unaufl\u00f6sliche Subftanz durch F\u00e4llung aus ihrer alkalifchen Aufl\u00f6fung eine har* zige Natur annimmt, gleichwie ich diefes bei der unaufl\u00f6slichen gelben Materie der menfchlichen Gallencon-cretionen entdeckte.\nAlles diefes f\u00fchrt dahin, die zerlegte Materie von. dem Vorgebirge der guten Hoffnung f\u00fcr Ueberbleibfel der von gewiffen Thieren genoffenen faftreichen Pflanzen zu halten. Der Zutritt der Galle zu dem Speife* brei bewirkte die erfte Animalifation, der Schleim der Mundh\u00f6hle und der Ged\u00e4rme bef\u00f6rderte diefe, und, wie in den Excrementen der Hunde, welche einige Zeit blofs Knochen freffen, die Kalkerde pr\u00e4clo-jninirt, w\u00e4hrend die gallertartigen Theile mit einem Theile pliosphorfauren Kalks dem K\u00f6rper als Nahrung zugef\u00fchrt werden, fo konnte auch durch gewiffe Nahrung leicht jenen Thieren, von denen die zerlegte Sub-ftanz her r\u00fchren mag, ihren Excrementen eine fo grofsa Menare kohlenfauren Kalks und Talks hinzm-ef\u00fchret werden. Die Excremente mufsten nothwendig mit dem, vielleicht harnf\u00e4urefreien Harn vermifcht werden, in dem durch feine F\u00e4ulnifs der Harnftoff zerfetzt, und der Ammoniumgehalt vermehret wurde. Die Abwe-fenbeit der in der thierifchen Oekonomie fo n\u00f6thigen Phosphorf\u00e4ure in den Excrementen l\u00e4fst fleh aus einer erfolgten Reforblion erkl\u00e4ren *).\n________.\tDer\nz) Da inzwilchen auch anzunehmen ift, dafs die Steinmalfe der\nKlippen Dolomit, oder kalk- und talkartiger Befchaffenheit\nfey,","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"195\nDar Annahme diefes'Urfprungs fteht eigentlich kein Hiflderm\u00eefs im Wege, und wir haben bereits Arr\u00eate L\u00e0ugi\u00e8r und Breislack eine \u00e4hnliche Subftanz kertnett gelernt, die fich in Kalkgrot-ten auf der in fei Capri findet, und wahrfcheinlieh ebenfalls Excre-pient ift. Herr Laugier fand zwilchen diefer Sab-Ebrnz, (von der er bemerkt, dafs einige Naturaliften fie f\u00f6n Thiereft * Zum Gef\u00e9blecbte der Ratten, Hafen und Murmelth\u00ee\u00ear\u00e9 geh\u00f6rig f herleitend und dem Bibergeil ebenfalls geffirig\u00ab* 1 Analogie l). Das VorkuiWrwen fehr jrofcer* \u00f6dfcr vielleicht auch nur fehr verbreiteter (faffeo diefer Subftanz kann uns eben fo wenig befremden , wenn wir bedenken, dafs w\u00e4hrend Jahrtaufenden Jhiere ungeftort in den Menfchen faft unzug\u00e4nglichen, \u00f6der wenigftens unbekannten Regionen, ihr Gei'chlecht jfprtpflanzten. Auch finden wir in dem Vorkommen \u00c0r Excremente von V\u00f6geln auf den S\u00fcdfeeinfeln nach Wen Beobachtungen des gelehrten von Humboldt ein Reifpiel von ungleich mehr ausgedehnten Maffen.\nJene Schl\u00fcffe entsprechen in der That den Nachrichten mehrerer gelehrter Reifenden, zufolge welchen 1p den Gegenden im Innern des Caps, wo fich diefe fcnbftanz findet, eine eigene Gattung von Thieren lebt, iwelchen die auf den hohen Klippen wachfenden kleinen\nr*\nS4y, i\u00bb welchem' Falle unfehlbarer Staub mit der Excremen-t \u00abmuffe vermengt werden kann : fo tlieilte ich meine Bedenklichkeiten dem Herrn Profeffor Lichtenfieln mit. Derfelbe ver-fichkrt mich, dafs dieFelfen in der That kaikiger Art feyen, dafs tf\u00e8t \u00c4yraX , ein dem Miwmelthier fefir \u00e4hnliches Gefcli\u00f6pf, auf diefen Felfen fich aufhalte, und von den dort wachfenden Zwiebelgew\u00e4chfen, vorz\u00fcglich zur Gattung Amaryllis geh\u00f6rig, lebe.\nI) Annales du muf. d\u2019hift. natur. T. IX. p. 923. Daraus in mei-1 n\u00e9n chemifehen Tab. des Thierreichs fab.dl. A. 0, C\\. CO*\nM. d. Archiv. III. 2.\tN","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nGew\u00e4chfe, nach Lichtenfiein, wie oben bemerkt, melften s Zwiebelgew\u00e4chfe, zur Nahrung dienen, von denen1 fich der Urfprung derfelben herleiten l\u00e4l'st. Herr Pro-feffor Rudolphi, dem ich diefe Analyfe mittheilte,| machte mich vorz\u00fcglich auf folgende zwei Nachrichten1 aufmerksam. Thunberg l) bemerkt n\u00e4mlich: \u201eIchfandi \u201edafelbft Daffipifs, welches die Landleute fo nennen S)weil fie glauben, dafs es der eingedickte Harn des: \u201eHyrax Capenfis fey, der dort gefunden wird. Sie \u201e berichten, dafs man es in Bergkl\u00fcften in Menge an\u00ab \u201etreffe, und gebrauchen es bei Beinbr\u00fcchen u. f. w,\u201c Er f\u00fcgt noch hinzu, dafs er felbfi es f\u00fcr Berg peek, halte.\nAusf\u00fchrlicher noch handelt Sparrmann \u00fcber dielen Gegenftand 2): \u201eIn den in der N\u00e4he des Fluffes befindlichen Steinufern h\u00e4lt fich unter andern eine gro\u00dfe' \u201eMenge kleiner Thiere auf, die Pallas unter dem Na-\u201emen der Gapfchen Ca via (Ca via Capenfis) befchreiht \u201eDiefe Thiere, welche mit den gew\u00f6hnlichen Murmel1 \u201ethieren einige Aehnlichkeit, und auch ungef\u00e4hr die-\u201efelbe Gr\u00f6fse haben, werden von einigen als Lecker-\u201ebiffen gegeffen. Sie laffen fich recht gut zahm machen, \u201eund finden fich auch in anderen Gegenden des afrika-\u201enifchen Gebirges. Die kleine Dachsinfel an der Weft-\u201ek\u00fcfte von Afrika hat den Namen davon erhalten. \u201e An den Stellen, wo fich diefe Thiere in den Gebirgen \u201eaufhalten, bek\u00f6mmt man eine Materie, die man hier \u201e Dashispiffe (Daffen Pis) nennt. Sie gleicht dem Berg, \u201efett, und die meiften, welche fie geleiten haben, hal-\u201eten fie daf\u00fcr. Einige gebrauchen fie als Arznei.\nl) Deffen Refa T. I. Upfala 1788. p. 140.\ns) Deffen Reife, ans dem Schwedifclien \u00fcbei'fetzc von Forfter. Berlin 1784. p. 27p,","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"195\n\u201eDa fie nicht alle Proben der Bergfette aush\u00e4lt, und *,blofs da, wo jene Dachfe ihren Aufenthalt haben, \u201eangetroffen wird, habe ich hinl\u00e4nglichen Grund, zu\n[\u201eglauben, dafs fie wahrfcheinlich die Wirkung einer >, periodifchen Reinigung fey, denn diefe Thiere find \u201ederfelben unterworfen, und die Materie ift mit ihren !,\u201e Unreinigkeiten vermengt u. f. w. \u201c\nWenn Sparrmann hier mit Unreinigkeiten den Koth jener Thiere andeuten will: fo w\u00fcrde dadurch meine Meinung fehr bekr\u00e4ftiget, ungeachtet nach den oben entworfenen \u00e4ufseren Kennzeichen keine folche Gemengtheile wahrzunehmen find, fondern das Daffen-Pis (abgefehen von eingemengten Pflanzentr\u00fcmmern) als eine homogene Maffe erfcheint. Dieter Umftand, fo wie meine Analyfe, entkr\u00e4ften aber die Annahme, dafs daffelbe von einer periodifchen Reinigung herriihre, 'fofern fich dann die Beftandtheile des Blutes finden m\u00fcfsten, die nicht darin zu entdecken find, oder, wenn \u00e7fiefes dennoch der Fall feyn foilte, doch einen viel zu geringen (und felbft zuf\u00e4lligen) Gemengtheil der Materie ausmachen d\u00fcrften, als dafs jene Vermuthung gegr\u00fcndet feyn k\u00f6nnte.\nIX.\nChemifche Unterftichung einet Subftanz, welche fich im menfchlichen Sch\u00e4del gebildet hatte. Von G. H. Stoltze, Ad-miniftrator der Waifenhaus-Apotheke in Halle.\nZehn Gran einer, mir von dem Herrn Profeffor Merkel U'nterfuchung gegebnen Subftanz, die fich im\nN a\n\u25a0zur","page":195}],"identifier":"lit14094","issued":"1817","language":"de","pages":"179-195","startpages":"179","title":"Chemische Analyse des Dassipis oder Dassiespis (Dassen-Pis), einer bisher problematisch gebliebenen Materie vom Vorgebirge der guten Hoffnung","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:09.381514+00:00"}