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Ueber den Darmkanal der Reptilien

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{"created":"2022-01-31T14:05:23.570344+00:00","id":"lit14096","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 199-232","fulltext":[{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"199\nWaffer, r^- Theil einer zwifchen der Gallerte nncf dem Eiweifsftoffe ftehenden Subftanz, und in Theil Faferftoff zerfielen. Die durch die Behandlung mit kochendem Waffer erhaltene Gallerte, fo wie das durch Weingeift erhaltene Fett lind g\u00e9'wifs als Pro lucte anzu-fehen. Es gehet diefes aus der Verfchiedenheit der Refultate hervor, die lieh zeigte, wenn die Analyfe mit Waffer oder Weingeift angefangen wurde, Bei der letzteren Behandlung zeigte fich mehr Fett, weil dann die fich dem Eiweifsftoffe n\u00e4hernde Materie noch zugegen war, und nach dem Maafse wie fich der Fettgehalt vermehrte, verminderten fich die anderen aufl\u00f6s-lichen Beftandtheile. Auch fcheint dieMenge des Fettes bedingt zu feyn durch die St\u00e4rke des Weingeiftes.\nVom gefunden menfchlichen Gehirn, nach der letzten Unterfuchung von Vauquelin, unterfchied fich diefe Subftanz durch die Abwefenheit der Salze und des Osmazoms, fo wie dadurch, dafs die eiweifsftoffartige Materie des gefunden bei diefer in eine mehr gallertartige Materie und Faferftoff zerfallen war, welches auch fchon ihr h\u00e4utiges Gewebe vermuthen liefs. Phosphor und Schwefel, die Vauquelin. auch unter den n\u00e4heren Beftandtheilen angiebt, geh\u00f6ren nicht unter diefe, fondern unter die entfernten, was auch deutlich aus der Befchreibung der Vauquelin \u00eechen Analyfa felbffe hervorgeht.\nX.\nUeber den Darmkanal der Reptilien. Von J. F. Meckel.\nIn der Klaffe der Reptilien entwickelt fich durch eine Menge der zarteften Ueberg\u00e4nge die Bildung der hohem Thierklaffen, und fie \u00eetellt in der That unter allen","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"Thierklaffen diejenige dar, welche die meiften quantit\u00e9 then Verfchiedenheiten wenigftens in mehrern der wich\u00ab tigften Syfteme, namentlich des Gef\u00e4fs-, Athmungs-unrl Knochenfyftems, und der, von dem letztem gro-fsentheils bedingten Form des ganzen K\u00f6rpers darbietet. Diefe find unftreitig in wiffenfchaftlicher Hinficht die wichtigften und am erften zu ber\u00fcckfichtigenden : aufser-dem aber enthalten auch andre, der \u00e4ufsern Form, und, wie fielt nach den bisherigen Angaben vermuthen liefs, auch der inn\u00ebrn nach, fehr \u00e4hnliche, ganz nach dem-, felben Typus gebildete Organe bei n\u00e4herer Unter-fuchung fehr bedeutende qualitathe Verfchiedenheiten. Namentlich geh\u00f6rt hieher der Darmkanal. Auf feine n\u00e4here Unterfuchung wurde ich durch einige Entdeckung gen \u00fcber die Anordnung des Anfangstheiles des Dickdarms und die Disharmonie in den Angaben auch der neueften Anatomen, namentlich Cuvier, Tiedemann und Home gerade \u00fcber diefen Gegenftand, vorz\u00fcglich \u00fcber die Anwefenheit des Blinddarmes geleitet, und glaube durch die Mittheilung deffen, was ich fand, der vergleichenden Anatomie und beil\u00e4ufig auch der Zoologie einen nicht ganz unwichtigen Dienft zu leihen,\nFolgende Punkte habe ich, in der Ordnung, in welcher fie hier ftehen, bei der Unterfuchung vorzugsweife ber\u00fcckfichtigt.\nI. Aeufsere Form.\ni. L\u00e4nge des Darmkanals und feiner einzelnen Theile, woran fich die Angabe des Verh\u00e4ltniffes der einzelnen Theile deffelben unter einander und des ganzen zum K\u00f6rper fchliefst.\nz. Weite deffelben im Ganzen und Einzelnen.\n3.\tGefialt des Magens.\n4.\tUebergang des Magens |n dpn Qffnndqrm.","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"SOI\n5.\tVertbhiedenheit zwifchen D\u00fcnn - und Diekclarm und Anordnung des Darmkanals an der Uebergangs-ftelle des erftern in den letztem.\n6.\tBefeftigungsweife.\nII. Innere Form.\n1.\tInnere Fl\u00e4che der innerften Haut in den ver-fphiednen Gegenden des Darmkanals.\n2.\tDicke der Muskelhaut.\nI. Aeufsere Form des Darmkanals,\n1. L\u00e4nge des Darmkanals,\nm. L\u00e4nge des ganzen Darmkanals vom Pf\u00f6rtner bis After.\nIch fchliefse von diefer Betrachtung die des Schlundes und des Magens aus, indem fie keine Windungen bilden, und betrachte daher da, wo von der ganzen L\u00e4nge des Darmkanals die Rede ift, nur den eigentlichen Darmkanal.\nIm Allgemeinen ift der Darmkanal der Reptilien, auch mit Inbegriff des gew\u00f6hnlich fehr anfehnlichen Magens, verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zum K\u00f6rper nur kurz. \u00c7uviefs Angabe zu Folge ift das Verh\u00e4ltnifs der L\u00e4nge des eigentlichen Darmkanals zur K\u00f6rperl\u00e4nge, mit Ausnahme der Frofchlarven, wo der Darmkanal bekanntlich \u00e4ufserft lang ift, nie gr\u00f6fser als 1:4, im Allgemeinen ift es nur wie 1:2 1 ). Die beigef\u00fcgte Tabelle be-weift, dafs bei den Flu\u00df- und Seefchildkr\u00f6ten der Parmkanal verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig bedeutend anfebnliclier ift, indem bei Emys europaea und Chel. imbricata das Verh\u00e4lt-Ulfs feiner L\u00e4nge zu der des K\u00f6rpers wie 6:1, zur Ent* fernung von Munde bis After wie 7:1, das elftere bei\n1) V\u00abrgl. Ana\u00ab. B\u00e7l. 3. S. 46*,","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nCh el. mydas fogar wie 9,5 :1, das letztere wie 11,5:1 ift. Das Alter bewirkt indeffen hier lehr bedeutende Verfchiedenheiten, indem ich bei einer jungen Ch. mydas das erftere Verh\u00e4ltnifs nur wie 3,6 I, das letztere nur wie 441 finde, eine ini\u2019ofern merkw\u00fcrdige Bedingung, als vvenigftens hier die, allen Thieren in fr\u00fchem Lebensperioden zukommende K\u00fcrze des Darmkanals fich bedeutend l\u00e4nger als bei den hohem Thieren zu erhalten fcheint, was mit der langem Perfiftenz des Dotter-fackes zufammenfallen mag. Die gr\u00f6fsere L\u00e4nge des Durmkanals bei den Schildkr\u00f6ten h\u00e4ngt wohl unftreitig theils mit der vegetabilifchen Nahrung der meiften unter ihnen, theils mit der weit gr\u00f6fsern Maffe ihres K\u00f6rpers zulammen.\nDie \u00fcbrigen Bedingungen zeigt die angeh\u00e4ngte Tabelle.\nb. L\u00e4nge der einzelnen T h e i l e des D armhanal s,\ncc. Magen.\nMagen und Speifer\u00f6hre unterfcheiden fich im Allgemeinen weder durch ihren Durchmeffer noch durch ihre Structur, ein Gefetz, wovon indeffen die Seefchild-kr\u00f6ten. und die Krokodile Ausnahmen machen.\nHiebei bemerke ich beil\u00e4ufig, dafs die Stacheln, welche fich in der Speifer\u00f6hre der Seefchildkr\u00f6ten finden, und fchon von Severin und Caldefi weitl\u00e4ufig befchrieben wurden, nicht in allen Arten genau nach demfelben Typus gebildet find. Bei Ch. imbricata findeich fie k\u00fcrzer, h\u00e4rter, eckiger, dicker, aber weniger zahlreich als hfti Ch. mydas. Nach Culdeji1 ) beftehen fie aus einer doppelten Subftanz,\nOITervazioni anat. intorno alle tanaruglie. Fir. 1687. p. 25 ff.","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"203\nwovon die innere, oder der Kern, eine Entwicklung der Muskelhaut ift, die \u00e4ufsere durch die innere Haut der Speifer\u00f6hre gebildet wird. Diefer Bau foil durch das Trocknen der Speifer\u00f6hre und die dann vorgenommene Trennung ihrer innern Haut von der \u00e4ufsern nachgewie-fen werden, indem dann die Stacheln als eben fo viel leere Scheiden an der innern Haut, der Kern derleiben dagegen getrocknet und verfchrumpft an der Muskelhaut h\u00e4ngen bleiben. Indeffen ift diele Angabe v\u00f6llig falfch und darauf gegr\u00fcndet, dafs Ccddeji die Zufammenfetzung der Speifer\u00f6hre aus drei, felbft vier \u00fcbereinander liegenden Schichten \u00fcberfahe. Diefe finden lieh aber in der That in der \u00e4ufsern, fehr ftarken, aus \u00e4ufsern L\u00e4ngen- und innern Querfafern gebildeten Muskelhaut, der darauf folgenden Gef\u00e4fs- oder Nervenhaut, der dritten Schleimhaut oder Zellenhaut, und der vierten, inner, ften, der Oberhaut. Die Muskelhaut hat an der Bildung der Stacheln durchaus keinen Antheil, und l\u00e4fst fich glatt von den \u00fcbrigen H\u00e4uten zur\u00fcckfchlagen. Die Scheiden, welche den Kern nur \u00e4ufserft locker bekleiden, werden blofs durch die leicht trennbare Oberhaut gebildet, die fich nicht blofs hier, fondern auch zwilchen ihnen von der darunter liegenden Schleimhaut trennen l\u00e4fst. Der Kern felbft befteht wieder aus einer doppelten Subftanz, einer \u00e4ufsern, d\u00fcnnem, weifslichen, einer innern, r\u00f6thlichern, weichem, die aber beide unter einander weit fefter als der Kern felbft mit der Scheide verbunden find. Er wird von der Schleimhaut und der Gef\u00e4fshaut gebildet, von welcher aus in feine Grundfl\u00e4che, foviel man ohne Einfpritzung wahrnimmt, Gef\u00e4fse, und h\u00f6chft wahrfcheinlich auch Nerven dringen.\nMan Geht, dafs auf eine nicht unmerkw\u00fcrdige Weife diefe Stacheln v\u00f6llig die Structur der Z\u00e4hne und N\u00e4gel haben, und namentlich der Kern dem Zahnkeim und dem Hautgewebe des Nagels, die Scheide dem","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nKnochen - und Schmelztheile des Zahnes, hauptf\u00e4cMieh in fr\u00fchem Perioden, dem Oberhauttheile des Nagels entfpricht, die Schildkr\u00f6te alfo durch die Anwefenheit einer Menge zahnartiger Theile in der Speifer\u00f6hre an die Bildung einer Menge unter ihr ftehender Thiere erinnert.\nDer Magen des Krokodils unterfcheidet fich durch fchnelle Erweiterung und rundliche Form weit mehr von der Speifer\u00f6hre als es bei den \u00fcbrigen Reptilien der Fall ift.\nAuch abgefehen von dem oben bemerkten und un-merklichen XJebergange des Magens in die Speifer\u00f6hre aber ift dererftere, tlieils wegen betr\u00e4chtlicher L\u00e4nge im Verh\u00e4ltnifs zum ganzen Thiere, theils wegen der K\u00fcrze des Darmkanals abfolut und relativ]zum letztem in Hinficht auf feine L\u00e4nge fehr ftark entwickelt.\n\u00df. Verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige Lange des dicken und\nd\u00fcnnen D armes.\nDas Verh\u00e4ltnifs des dicken Darmes zum d\u00fcnnen ift nicht bei allen Reptilien daffelbe, doch kann man im Allgemeinen feftfetzen, dafs es nicht fehr betr\u00e4chtlich ift. Nach Cuvier w\u00fcrde die griechifche Schildkr\u00f6te von diefem Gefetz eine fehr bedeutende Ausnahme machen, indem er bei ihr das Verh\u00e4ltnifs des dicken Darmes zum d\u00fcnnen wie l : 49 angiebt ; allein dies ift offenbar ein Irrthum, indem ich bei mehreren griechifchen Schildkr\u00f6ten das Verh\u00e4ltnifs immer ungef\u00e4hr wie 1: 3 fand. Auch bei T. europaea ift das Verh\u00e4ltnifs nur wie 1: 7,5, bei Ch. hrtbric. wie 1:9, bei CA. mydas ift fbgar der dicke Darm bedeutend l\u00e4nger als der diinne,\nBei den meiften Sauriern ift es ungef\u00e4hr wie l:j oder i : 3 ; \u00e4hnlich bei den Batrachiern, hei den Ophidism dagegen ift der d\u00fcnne Darm verh\u00e4ltuifsm\u00e4fsig","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"205\nbetr\u00e4chtlich l\u00e4nger, und das Verh\u00e4ltnifs im Allgemeinen wie i : J5 \u2014 20. Doch machen auf eine, wegen i des dadurch gegebenen Beitrages zu der Aehnlichkeii mit den Sauriern merkw\u00fcrdige Weife, Amphisbaena und Anguis eine Ausnahme von den \u00fcbrigen Ophidiern, indem das Verh\u00e4ltnifs des dicken zum d\u00fcnnen Darm bei ihnen nur ungef\u00e4hr wie % : 3 ift.\nAuch \u00fcber diefen Punkt enth\u00e4lt die Tabelle die erforderlichen Thatfachen.\n2. Weite des Darmkanals.'\nUeber die Weite des Darmkanals fehlen beftimmte Angaben, fowohl in Bezug auf den ganzen Darmkanal als die einzelnen Theile deffelben und das Verh\u00e4ltnifs der Weite zur L\u00e4nge. Cuvier fugt, der l\u00e4ngfte Theil deffelben, der mit dem D\u00fcnndarm verglichen werden k\u00f6nne, fey im Allgemeinen viel enger als der k\u00fcrzere Dickdarm 1 ), und f\u00fchrt ftilllchweigend als Ausnahme hiervon nur das Kam\u00e4leon an, wo, ihm zu Folge, der D\u00fcnndarm feinem gr\u00f6fsten Theile nach fo weit als der Magen und Dickdarm ift *). Bei Home findet man noch weniger Befriedigung.\nFreilich l\u00e4fst fich hier\u00fcber auch fchwer etwas apodiktifch Gewiffes ausmitteln, da es in den meiften F\u00e4llen ungewifs ift, ob wahrgenommene Verfehieden-heiten des Durchmeffers nicht zuf\u00e4llig und vom Faften u. f. w. abh\u00e4ngig find: indeffen lal'fen fich doch die bisher vorhandnen Angaben nach ziemlich beft\u00e4ndigen Re-fultaten von Unterfuchungen mehrererThiere derfelben Art beft\u00e4tigen oder berichtigen.\nl) A. a. O. S. fl6. \u00bb S. 51*.","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a306\nSo habe ich beft\u00e4ndig beim Krokodilen von ver-fchiednen Altern, von 5 bis 17 Zoll L\u00e4nge den D\u00fcnn-darm betr\u00e4chtlich eng gefunden, bei einem 17 Zoll langen nur i,5.//y im Durchmeffer.\nEben fo ift er eng bei Stell io cordylus und vulgaris. Einen engen Darmkanal rnufs man auch im Allgemeinen den Cheloniern zufchreiben, und namentlich lagt Cuvier zu allgemein, dafs heb der d\u00fcnne Darm bei ihnen in den viermal weitern dicken Darm fenke. Dies ift unter den von mir unterfuchten Arten zwar bei T, graeca, allein nicht bei Ein. europaea, Ch.hnbricata und mydas der Fall. Weit habe ich dagegen den D\u00fcnndarm, nicht nur bei Chamaeleon vulgaris und pumilus, fondern auch bei Ag. mannorata, (Polychrus mann. Cuv.) Tu-pinambis cnnericanus, Stellio brevicaudatus, Gecko ae-gypdacus, Iguana delicadjjlma, Lacer ta agilis, ameiva, turcica, viridis, jamaicen\u00dfs gefunden. Bei Tupinambis americamis ift in der That fo gut als gar kein Unter-fchied zwifchen dem Durchmeffer des d\u00fcnnen und des dicken Darmes.\n3. Geftalt und Lage des Magens.\nDer Magen ift im Allgemeinen fehr l\u00e4nglich, und ohne Blindlack, fteht fenkrecht, und biegt fich nur in feinem untern Theile mehr oder weniger betr\u00e4chtlich um. Bei den Schildkr\u00f6ten liegt er indeffen, der ganzen Geftalt des Thieres gem\u00e4fs, in mehr querer Richtung. Bei mehrern, namentlich vorz\u00fcglich bei Tupinambis cnnericanus, zieh t er fich in feinem untern und rechten Theile fehr betr\u00e4chtlich zufammen. Bei den Schlangen ift er gar nicht umgebogen.\nUngeachtet fich im Allgemeinen der Magen von der Speifer\u00f6hre weder durch die Sfructur feiner H\u00e4ute, noch, im ausgedehnten Zuftande der letztem, auch durch feinen Durchmeffer, entfernt,","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"unterfcheiden fich doch, wenn nicht gerade beide durch einen, eben verfchiungnen K\u00f6rper angef\u00fcllt find, beide . durch ihre Weite von einander oft bedeutend\u00bb und man findet, dafs der Magen, wenn gleich kein Zwerchfell vorhanden ift, doch ungef\u00e4hr an der Stelle, wo es lieh, nach dem Typus der damit verfehenen Thiere finden w\u00fcrde, mit einer pl\u00f6tzlichen Ausdehnung feinen Anfang nimmt.\nSo finde ich es wenigftens unter den Ophidiern bei Tort rix fcytale, Amphisbaena , An guis fragilis* etwas fch wacher bei Coluber natrix, bei Lacer ta, ameiva, L. jamaicen\u00dfs, fehr wenig merklich in den Boa\u2019s.\nUnter den Sauriern ift der Unterfchied, wie fchon bemerkt, beim Krokodill durch die rundliche Form, eben fo durch die viel ft\u00e4rkere Flesfchhaut des Magens, angegeben.\nDeutlich nimmt aufserdem unter ihnen der Magen mit einer pl\u00f6tzlichen Erweiterung feinen Anfang noch bei Iguana delicadj'f. Chamaeleon pumilus und vulgaris, Gecko aegyptiacus, Schleus oj'\u00dfci nulls. Dagegen finde ich eine folche Abgrenzung durchaus nicht, fondern einen ganz allm\u00e4hlichen Uebergang, ungeachtet Magen und Speifer\u00f6hre leer find, unter den Ophidiern bei Vipera berus, lemnisrata, Naja, Coluber fulgidus, unter den Sauriern bei Agama mannorata. Eben fo ift auch der Unterfchied bei Tupinambis americanus und Stellio vulgaris fo gut als ganz unmerklich.\n4. Uebergang des Magens in den Darmkanal.\nCuvier giebt hier\u00fcber1) nur an, dafs der Pf\u00f6rtner gew\u00f6hnlich keine Klappe habe, und Home's Be-\n1) S. 4SI,","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"fchreibungen lehren gleichfalls Aber diefen Punkt wenig. Doch finden einige bemerkenswerthe Verfchiedenheiten Statt, welche fich i) auf die Anwefenheit oder den Mangel einer Pf\u00f6rtnerk lappe, 3) die Verleb jeden heit' des Durchmeffers des Magens und Darmes, 3) die Form des D\u00fcnndarms in feinem Anf\u00e4nge beziehen.\na. P/\u00f6rtnerhlappe,\nDie Pf\u00f6rtnerklappe fehlt unter den Betrachtern bei den Salamandern. Unter den Ophidiern bei Tori rix, Typhlops, Vipera berus, lemniscata.\nAuch bei den Cheloniern kann man keine Pf\u00f6rtnerklappe annehrnen, wenn gleich der, aus weit dickem W\u00e4nden gebildete Pf\u00f6rtnertheil des Magens enger als der D\u00fcnndarm ift, und einen Vorfprung in denfelben bildet.\nDagegen findet fie fich unter den Ophidiern bei Cb\u00ab luber natrix, fulgidus, \u00dfrictor, wahrfcheinlich alfobei mehrern Coluberarten, bei Boa conftrictor, Vipera naja , Amphisbaeria alba und fu\u00fcginoja, Anguis fragile ; fehr ftark, trichterf\u00f6rmig, in den D\u00fcnndarm ragend unter den Sauriern bei Seps trl\u00e4actylus, Gecko aegyptiacus, Chamaeleon pun\u00fclus und vulgaris, Agama marmorata, A. calotes (jCaloi.es vulg. Cuv.), Iguana delicacijjima, Stellio vulgaris und cordylus, Lacerta viridis , ametva, jamaicenfis, wahrfcheinlich allen eigentlichen Eidechfen, Tupinambis americanus. Beim letztem ift fie vorz\u00fcglich in ihrem obern und rechten Theile, gegen dieftarke, nachher zu erw\u00e4hnende Erweiterung des D\u00fcnndarmanfanges hin, fehr anfehnlicb.\nBeim amerihanifchen Krokodil! findet fich fogareine doppelte, aber nicht fehr ftark vorfpringende Pf\u00f6rtnerklappe , von welchen die eine dicht auf die andere folgt.\nb. Ver-","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"209\nb. Vtrfckiedenheit des Durchmeffers des fit age n s und D ar m a nf a n g e s.\nBei wehrfern Reptilien ift der Anfang des D\u00fcnndarms nur fehr unbedeutend weiter als der Pf\u00f6rtnertheil les1 Magens. Namentlich gilt dies f\u00fcr die von mir tin-Irfuchten Chelonier, Ch. mydas, imbricata> T. grasca and E. europaeci.\n, Beim Krokodil ift er fogar enger.\nBetr\u00e4chtlich weiter als der Pf\u00f6rtnertheil des Malen^ ift der Darm in feinem Anf\u00e4nge und \u00fcberhaupt in feinem ganzen Verlauf bei den meiften Sauriern, he Ion-Ilers aber bei Tupinambis.\nForm des D\u00fcnndarms in feinem Anf\u00e4nge.\nDiefe ift bei mehrern wegen der grofsen Analogie, Speiche dadurch zwifchen dem Uebergange des Magens den D\u00fcnndarm und dem des letztem in den Diekdarm g\u00e7fetzt wird, fehr intereffant. Der viel weitere D\u00fcnndarm n\u00e4mlich \u00fcberragt den Pf\u00f6rtner nicht nach allen Achtungen gleichm\u00e4\u00dfig, fondera, w\u00e4hrend er nach Enks, innen und hinten gleichm\u00e4fsig und in clerfelben \u00abl\u00e2che in ihn \u00fcbergeht, nach rechts, vorn und aufsen Betr\u00e4chtlich, fo dafs hier eine wahre blinddarm\u00e4hn-tikhe Hervorragung entfteht, in welche fich rechts und [arten der Pf\u00f6rtner fenkt, wie der d\u00fcnne Darm in den dicken.\nDiefe Anordnung finde ich fehr auffallend unter den Ophidiern bei den Amphisbaenen\\ unter den Sau-Hefn bei Tupinambis-, wo ich fie von T. americanus ibgebildet habe.\nMerklich, doch viel weniger deutlich entwickelt, [ift diefe Anordnung auch bei An guis fragilis.\nAl. d, Archiv- Ul. 2,\t^","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\n5. Verfchiedenlieit des d\u00fcnnen und dicken D avin\u00e9s, und Anordnung des Da rin kan als an der U eb er gan g s f tel 1 e des erftern in den letztem.\nDie Verfchiedenheit des Durchmeffers und der; L\u00e4nge des dicken und d\u00fcnnen Darmes ift f'chon oben: in eignen Rubriken betrachtet worden , und die gegenw\u00e4rtige befohr\u00e4nkt fielt daher i) auf die Art der Abgrenzung beider, und 2) die Geftalt des Dickdarms in feinem Anf\u00e4nge.\na. Art der Abgr\u00e4nz ung des d\u00fcnnen und dicken\nD a r m s.\nCuvier fchreibt 1 ) den meiiten Reptilien, ungeachtet fie nach ihm keinen Blind l\u00e4rm haben, eine kreisf\u00f6rmige Grinnndarmklappe zu, was Home bei den Schlangen mit Unrecht ganz \u00fcberleben hat 2). Bei den Sau-rient und Cheloniern fpricht er nie von einer Klappe, und belbhreibt die Uehergangsftelle des d\u00fcnnen Darmes in tien dicken nur als eine Einfehniinmg. In der That kommen beide Formen vor.\nEinen mehr oder weniger deutlichen, klappenarfr gen Vorfrinig befitzen in cler That unter den Ophidiem Viper a Naja, Typhlops erocotcuus ; unter den Chelo-nient die grieeltifche Schildkr\u00f6te, und h\u00fcchft wahr-fcheinlich alle mit einem Blinddarm verfallenen; unter den Sauriern, Seps tridact.j Gecko aegypt., Agam mann., und calotes, Tupinatnbis amet icanus, Crocodiles americanus, Cordylus brevicaudatus, Iguana d\u00e9licat/ fjhna.\nDagegen fehlt er bei den meiften Ophidiern, namentlich Coluber, z. B.fuscus, phttonius, Boa con-\ni') A. a. O. S. 474.\n2) A. a. O. S. 355.","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"211\nfirictor ; bei Emys europaea, CJi. iinbric., mydcis, wahr-.{cheinlich alfo vorz\u00fcglich bei, mit keinem Blinddarm yerfehenen Arten.\nKeinesweges aber ift die Anwefenheit eines Blinddarms nothwendig mit einer klappenartigen Abl'chn\u00fc-rung des D\u00fcnndarms vom Dickdarm verbunden, denn ich finde bei Tortrix fcytale, Amphisbaena, Sci/icus officinalis, Cordy\u00eeus vulgaris und Stellio brevicaudatus, hacerta viridis , ungeachtet des deutlichen, zum Theil lehr anfehnliehen Blinddarms, keine Klappe.\nii. Aeufs er e Gefi alt des Dich dar m s in feinem \u00c2 rtf a n ge.\nHier kommt vorz\u00fcglich der Mangel und die An-\u25a0\\vefenheit eines Blinddarms\u00bb oder einer, nach einer Seile hin befindlichen Verl\u00e4ngerung des dicken Darms \u2022fiber die Einfenkung des d\u00fcnnen in ihn in Betracht.\nDer Blinddarm wird bekanntlich den meiften Reptilien abgefprochen.\nCuvier lagt, er habe unter allen Reptilien nur bei einem einzigen, dem Leguan, einen Blinddarm gefunden '), und Tiedemann noch beftimmter : \u201eanfser dem Leguan, bei dem Cuvier den Blinddarm fand, befitzt nur der Drache unter den Amphibien einen Blinddarm 2j. \u201c Home hat dagegen fchon aus einer Menge von Reptilien einen wahren Blinddarm be-fchrieben. Eine grofse afrikanifche Schlange befitzt \u00bbach ihm einen langen Blinddarm, den man bei andern nicht findet 3). Den meiden oVu/rie/v/, welche von thie-rifcher Koft leben, fpricht er ihn, mit Ausnahme des\nO 2\ni'j Vorlefungen \u00fcber vergleichende Anat. Bd. 3. S. 475. 519. 3) Gefchichte des Drachen. N\u00fcrnberg 1811- S. it.\n3) Syftem of comparative anatomy. 1814. Tom. I. p. 395.","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"Kawaleons, dem er eine\u00bb kurzen Blinddarm zufchreibt ab, fchreibt ihn dagegen den pflunzenf reffendenScinken und Leguans zu. So hat auch nach ihm eine kleine, von Infakten lebende Schildkr\u00f6te, ferner Chelone mj-das keinen Blinddarm 1 * ), dagegen befitzen diefen ein\u00bb deutfehe Landfchildkr\u00f6te, eine andre aus S\u00fcdkarolina, und eine f\u00fcdamenkanifche 3 j.\nDiefe Beobachtungen, von welchen die, welche die grischijche Schildkr\u00f6te (Home giebt leider, was \u00fcberhaupt ein aufserordentlich grofser Mangel feines fort ft lehr wichtigen Werkes ill, die fvftcmatifche* Kamen gar nicht an) betrifft, feit Calde\u00df (Off. int alft Tart. f 'ir. 1682. p. 33- Tav. 4. Big. 3.), ungeachtet er, fond 'rhar genug, den Blinddarm v ,r keinen Blinddarm lia.:;, bekannt war, kern ich nicht blofs beft\u00e4iigen, fondent ihnen fchoti jetzt eine nicht unbetr\u00e4chtliche Menge zufetzen, und zweifle nicht, dafs die, weiciie Gelegenheit zu derUnterfuchung diefer und andrer Reptilien haben, fowohl die fr\u00fchem baftiitigen, als diefelbe Bildung auch bei andern aus dialer Klaffe nachweifen werden.\nMit Bcftivnmtaeit befitzen 1) mehrere 0 phidier einen fehr deutlichen Blinddarm. Namentlich gilt dies f\u00fcr Tor-trlx jbytcd.e und das Gefchlecht Amphisbaena , wo ich ihn fowohl bei A. aiba als fuliginofa, indem ich von jener zwei, von diefer drei Exemplare unterfuchte, als eine beft\u00e4ndige Erfcheinung fand. Er ift in beiden zuge-fpitzt, l\u00e4nglich, und liegt rechterfeits neben dem Eintritte des d\u00fcnnen Darmes in den dicken. Elten folia-, ben ihn Typhlops crocrotatus, lumbricalis fehr anfehn-lieh und von derfelben Form. Dagegen harten Anguis Jragius, und Anguis latlcauda oder pelutnis Jits claim Daudin durchaus keine Spur davon.\nl) Ebenda!-, p, 59g.\ns) Ebend. p. 399. 400.","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"213\nEben fo fcheinen im Allgemeinen ihn dio fihrigen Opbidier nicht zu be\u00dftzen, indem ich ihn bei einer ati-fehnlicbenMenge Arten vor. Boa und Lol utter vergeblich fuchte. Merkw\u00fcrdig ift es daher, dafs Home jhn ausdr\u00fccklich einer gro\u00dfen ai'rikanitchen Schlangenart zu-fchreibt. Wahrfoheinlich w\u00e4re dies eine. Bon, da diefes Gefclilecht, der Form der innern Fl\u00e4che des d\u00fcnnen Darmes und dem Sch\u00e4del nach, den mit einem Blinddarm gew\u00f6hnlich verfehenen Ophidiern zun\u00e4chst fteht.\nDoch finite ich ihn fo eben fehr anfehniieh bei 'Coluber Aurora Linn., und deutlich, doch weniger betr\u00e4chtlich , bei ripera lemniscata Daud.\nUnter den Sauriern haben ihn fehr viele. Ich habe Ihn \u00e4ufserlt deutlich und zum Theil anfehniieh hei Seps tridactylus, Scincus officinalis, Cimmaeleon vulgaris und pumilus, Gecko aegyptiacus, St ei Ho brevicaiulatus, St. vulgaris und St. cordylus, Agama val\u00fbtes, A. mar* moratu, A.\u00dftperdlioja, Draco viridis., Iguana delica-tijjhna, Lacer tu. ftriata , L. agilis, L. lemniscata , L. ftirpium, L. bilineata, L.tura, L. ainsha, Tuphiambis americanus, alfo bei weitem in den meiften Geschlechtern gefnnden, und begreife daher durchaus nicht, wie man ihn bisher fo gut als ganz \u00fcbe neben, und bis auf Home nur h\u00fcchftens zwei Gefchlechtern, dem Leguan und dem Drachen, zulchreiben konnte.\nDagegen fehlt er, unter den von mir genau unterjochten Sauriern, wirklich den Krokodilen, unter den yon mir unterfuchten Eideehfen L. jamaicpnjp.s, unter den Tupinamben, welche ich felbft zergliederte, T.ben-galen\u00dfs und maciilatus. Auch hier aber bin ich nicht V\u00f6llig einig mit mir, indem bei T. bonget!, itch in der Gegend des obern Endes des Dickdarms ein kleiner Rifs gebildet hatte, und bei T. maciilatus der Darm nicht ganz gut erhalten war.","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nUnter den Ch\u00e9loniern babe ich bei Cheloije mydas, imbricata und E. orbicularis, in keiner Periode des Lebens auch nur eine Spur weder von ihm, noch \u00fcberhaupt einer Abgrenzung zwilchen d\u00fcnnem und dickem Darm gefunden. Dagegen hat T. europaea, wie fchon bemerkt, einen lehr deutlichen Blinddarm.\nKein Batrachier, von denen, die ich unterfuchte, befitzt ihn.\nSeine Anwefenheit fcheint fich daher auf die 0 pl\u00e4dier, die Saurier und die Clielomer, alfo auf die hohem Reptilien, und wieder unter dielen im Allgemeinen auf die hohem Gattungen zu hefchranken, iin dem ihn unter den 0phi\u00e4ieni vorz\u00fcglich die an die Saurier gl\u00e4nzenden, und auch nicht alle, unter den Chcloniern nur die Landfchildkr\u00f6ten be\u00dftzen.\nGiebt es aufser diefer allgemeinften Bedingung d\u00e9f hohem Vollkommenheit der ganzen Organifation, vielleicht noch befondere, an welche feine lixiitenz gekn\u00fcpft ift, z. B. vollkommnere Entwicklung des Darm-. Kanals \u00fcberhaupt, oder andrer verwandter Organe?\nUnter den verwandten Organen w\u00fcfste ich nur das Harnfyftem aufzufinden, zwifchen welchem und dem Darmkanal in diefer Hinficht einiger Parallelismus Statt f\u00e4nde, fofern bei mehrern der Reptilien, welche einen Blinddarm befitzen, auch das die Stelle der Harnblaie einnehmende Organ vorkommt. Doch iit diefe Beziehung unvollkommen. So haben zwar Amphis\u00fcaenafuhginoja und alba, Seps tri dace., Scincus officia., Cliamaeleon, A gaina calotes und marmorata, Draco viridis, Iguana deiieet\u00e4fiima, Gecko aegyptiacus, Blinddarm und Harn-blafe zugleich; Crocodilus americcirii/s unter den Sauriern, die von mir unterfuchten Qphidier weder Blinddarm noch Harnblafe ; allein Tupiuambis monitor und Typhlops crocotat-us und hnnbricaUs, lortrix, befitzen einen Blinddarm und keine Harnblafe, dagegen","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Anguis fra g ills, fo wie wahrfcheinlich aile Batrachier, 4\u00dce Harnblafe, aber keinen Blinddarm.\nDafs aber das Verii\u00e4itnifs zwilchen der Amvefen-\u2022beit der Harnblafe und des Blinddarms bei den Reptilien Jeeinesweges auf entgegengeletzte Weile die Oke-//'fche Meinung, der zu Folge die Blindd\u00e4rme der V\u00f6gel der \u25a0Harnblafe entfpr\u00e4chen, beit\u00e4tigt, ergiebt fieh eben fo aus der fehr oft gleichzeitigen Anwefenheit und Mangel von beiden..\nDer Blinddarm der Reptilien bietet in Hinficht auf Gr\u00f6fie, Ge/halt und Lage mehrere Verfchiedenheiten dar.\na. Gr\u00f6fse und Gefialt.\na) L\u00e4nge. Der Blinddarm ift bei den eigentlichen Eidechfen im Allgemeinen verhall nifsrn\u00e4fsig am k\u00fcrzefien, und erfcheint bei einigen, namentlich L. agilis, nur als ein kaum merkliches B\u00fccker-chen auf der linken Seite des D\u00fcnndarmendes, in \u25a0welches an diefer Stelle der Anfang des GrimmdarmS aus^ezogen ift. Bei St. cordylus und breiucciudatus rfn. fuperciliofa, Draco viridis, Chamaeleon vulgaris, Vipern lemniscata ift er gleichfalls nicht ft\u00e4rker entwickelt. Weit anfehnlicher ift er bei Teftudo grcieca, L. turcica, Iguana dclica\u00fcijhna, Tupinainbis america-nus, Stellio vulgaris, Agama niarmorata, Chamaeleon pumihis, am betr\u00e4chtlichflen bei Agama calotes, Gecko Aegyptiacus, Scincus offic., Seps tridact., Coluber aurora, Amphisbaena und Typhlops. Bei Gecko und TypMops fch' int er wohl am ft\u00e4rkften ausgebildet, und es wundert mich daher, wie Cuvier ihn gerade nur . beim Leguan fand, wo er unter die kleinern geh\u00f6rt, und Tiedemann ihn aufser diefem mit grofser Beftimmt-heit nur dem Drachen geftattete.\n\u00df) Weite. Auch die Weite des Blinddarms bietet Verfchiedenheiten dar. Bei weitem am baufigfien erfcheint er blofs als das fehr ltumpf zugefpitzte, abge-","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"216\nrundete Ende des Dickdarms, und hat mit diefem gleiche W ejte, bisweilen aber unterfcheidet er lieh auffallend von diefem durch weit geringem Durchmeffer, under-fcheint als ein enger Anhang. Hieher geh\u00f6ren namentlich die Amphisbaeuen, Typhi open, Stel/io vulgaris, Agaiva colores, und Tupinambi.s americauus. Die genannten Ophidier machen den Anfang dieferForm, indem der Blinddarm lieh hier betr\u00e4chtlich zufpitzt. An lie fchiiefst lieh Scellio vulgaris, wo lieh von dem Anf\u00e4nge des Grimmdarms, der febon linkerfeits denD\u00fcnn-darm \u00fcberragt, ein enger Anhang, den man fehr wohl mit einem Wurmfortiatze vergleichen k\u00f6nnte, weg be-giebt. Endlicli geht bei Ag. ccdotes und Tiipinambis arnericarius biofs ein folcher fehr enger Fortlatz vom Anf\u00e4nge des Grimmdarmes ab.\nDer Blinddarm bietet alfo bei den Reptilien, wenn er gleich nie fo betr\u00e4chtlich als in den S\u00e4ugthieren und V\u00f6geln entwickelt ift, doch ungef\u00e4hr diefelben Variationen in Hinlicht auf Gr\u00f6fse und Geftalt dar, als bei den S\u00e4ugthieren. Dafs er nie verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zum K\u00f6rper fo grofs wird als bei dielen, mag von der K\u00fcrze des Darmkanals \u00fcberhaupt herr\u00fchren\u00ab\nb. Lage. Der Blinddarm liegt fait immer linker\u00ab lefts neben dem D\u00fcnndarm. Die Stelle, welche er im K\u00f6rper einnimmt, h\u00e4ngt von der verfchiednen L\u00e4nge des Grirnmtlarms ab. Diefe bedingt auch feine Richtung. Wo der Grimmdarm k\u00fcrzer ift, findet man ihn, wiez.B. bei den Ophidiern, mit dem blinden Ende nach oben, im entaeaengefetzten Falle bei mehrern Sauriern, namentlich (lern Gecko, dem Leguan , nach unten gerichtet.\nDie Anordnung des Blinddarms ift auch in R\u00fcckficht auf den Zufammenhang feiner H\u00f6hle nicht \u00fcberall diefeibe. Bei weitem bei den meiften Reptilien geht er ununterbrochen und unmerklich in den Dickdarm \u00fcber: bei einigen dagegen ift er mehr oder weniger deutlich","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"217\ndurch eine engere, eingefchniirte Stelle davon getrennt. Cuvier fcheint ein Beifpiel hiervon ans dem Leguan zu befchreiben x), indem er fagt, der Blinddarm fcy vom Grimmdarm durch eine Scheidewand abgegr\u00e4nzt, fo dafs der Koth durch eine fehr enge Oefrnung aus jenem in (liefen gelange. In der That findet lieh eine folche fehr deutliche kreisf\u00f6rmige Einfchn\u00f6rung, allein hiedurch wird nicht die H\u00f6hle des Blinddarms allein, fon-dern auch ein anfehnlicher Abfchnitt des, vor der ln-fertion des d\u00fcnnen Darmes liegenden The\u00fces des Dickdarms von dem untern Theile des Dickdarms abgefon-dert, indem diefe Einfchn\u00fcrur.g lehr weit unterhalb der Infertion des d\u00fcnnen in den dicken Darm liegt. Auch fagt Cuvier feibft, der d\u00fcnne Darm feuke lieh in den Blinddarm ungef\u00e4hr in der Mitte feiner L\u00e4nge, was in der That der Bedeutung des Blinddarms, dafs er nur das, den d\u00fcnnen Darm \u00fcberragende blinde Ende des Dickdarms fey, wiuerfpricht. Diefe Anordnung geh\u00f6rt alfo nicht hieher, fondern zu den kreisf\u00f6rmigen Vorfpriingen, wodurch die H\u00f6hle des Dickdarms bei xnehrern Reptilien, z. B. Viper a Via ja, abgetheilt wird. Auch erw\u00e4hnt Cuvier feibft andrer Ouerfalten im Dickdarm. Es kommen nach ihm im obern Theile deffel-ben fechs vor, welche aber nicht feinen ganzen Umfang umgeben. Diefe fcheinen mir aber weniger beft\u00e4ndig als zwei andere, von welchen die eine i\u2014 Zoll unter der grofsen obern Scheidewand, die andre noch 2 Zoll tiefer liegt, welche viel kleiner als jene find, und fich nur um die H\u00e4lfte des Darmkanals erftrecken.\nWirklich findet fich aber eine fehr deutliche Ein-fchn\u00fcrung nicht nur hier, fondern auch in der Mitte eines kleinen ringf\u00f6rmigen Vorfprunges an'der Einmiindungs-\nx) A. a. O. S. s1%.","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nftelle des Blinddarms in den Dickdarm beim Tupinam\u2022 bis. Sie liegt eine Linie unter dem ringf\u00f6rmigen Vor-fprunge, Welcher den d\u00fcnnen Darm von dein dicken abi'ondert, der Blinddarm ift daher hier, xvie es fcheint, ein weit felbfli't\u00e4n iigerer Theil als bei den \u00fcbrigen Reptilien, keine blofse Erweiterung des Dickdarms, lind wahrfcheinlich nicht zur Aufnahme ties Kothes beftinnnt, hindern blofs Secretionsorgan einer Fluffig-keit, welche aus ihm in den Grimmdarm \u00fcbergeht, und vielleicht zur Verdauung beitr\u00e4gt.\nDiefe Bildung finde ich nur beim Tupinambis, nicht bei Agama caloles. Ungeachtet die \u00e4ufsere Form des Blinddarms lehr \u00e4hnlich ift, fo ift doch die M\u00fcndung fo weit als tier Blinddarm felbft. Daffeibe gilt f\u00fcr den Blinddarm von Sc. vulgaris.\nHievon ift die klappenf\u00f6rmige Abgrenzung des D\u00fcnndarms vom dicken durchaus verfchieclen.\n6. Be fefti gangs weife.\na) Magen. Der Magen wird im Allgemeinen, ganz nach Art des Darmkanals, durch ein Gckr\u00f6fe, welches in das Darmgckr\u00f6fe ununterbrochen \u00fcbergeht, und von feinem rechten Rande oder kleinen Bogen enthebt, an die Wirbelf\u00e4ule befeftigt. In diefes geht das von der Leber kommende kleine Netz \u00fcber. Ein gro-fses Netz fehlt und der Magen ift \u00fcbrigens frei. Von diefem Gefetz machen indeffen einige Saurier, namentlich das Krokodil, wenigfiens Cr. cnneric., und die Tupinambis, eine Ausnahme. Bei den erftern wird der Magen in dem gr\u00f6fsten Theile feiner vordem Fl\u00e4che -fehr genau an die vordere Wand des Bauchfells durch eine kurze Falte deifelben geheftet, und aufserdem ent-fpringt von feinem obern Munde eine gr\u00f6fsere, welche die Bauch- und Brufth\u00f6hle von einander fcheidet. Nur","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"219\n(liefe ift bei den Tupinambis vorhanden. Bei den mei-ftenOphidiern ift der ganze Magen fait in feinem ganzen Umfange eng durch kurzes Zellgewebe mit dem Bauchfelle verbunden.\nNicht unintereffante Bedingungen, weil fie an die niedern Bildungen erinnern , wo der ganze Darmkanal in die Muskelfubftanz des Thieres eingelenkt, und von allen Seiten mit ihr und den benachbarten Organen vor\u00bb wachfen ift.\nb) Darm. Der ganze Darmkanal der Reptilien wird, wie bei den meiften Thieren, nur durch ein einfaches, von der Wirbelf\u00e4ule entfpringendes Gekr\u00f6fe befe-ftigt, und bildet, nach Verfchiedenheit feiner L\u00e4nge, eine gr\u00f6fsere oder geringere Menge von Windungen, die aufserdem unter defto fpitzern Winkeln in einander \u00fcbergehen , je k\u00fcrzer das Gekr\u00f6fe ift.\nDiefe Anordnung ift bei den Ophidiern im Allgemeinen ganz vorz\u00fcglich entwickelt. Der d\u00fcnne Darm bildet, wegen der K\u00fcrze des Gekr\u00fcfes, hier eine aufscr\u00ab ordentlich grofse Menge felir kurzer, einander in ihrer ganzen L\u00e4nge ber\u00fchrender, und durch Zellge.weite zufam-mengehefteter Windungen, die unter den fpitzeftm Winkeln in einander \u00fcbergehen. Von diefer, den eigentlichen Schlangen eigenthiimlichen Anordnung machen indeffen abermals Ansptis und Aiii'phisbaena, nicht aber, oder doch wenieftens nur auf eine fehr unmerkliche Weife, lor-trix, eine Ausnahme. In den beulen erftern ift n\u00e4mlich das Gekr\u00f6fe au\u00dferordentlich laug, und der Darm bildet daher nur wen:ge und grofse Windungen, die nirgends durch kurzes Zellgewebe verwachien find, fondera (ich, wie bei den meifi en Thies en, ohne Tren* nuns entfalten laffen. Wieder eine Eide hfea\u00e4hnhch-\no\nkeit, welche fchon 1 alias auch beim Sehel opu\u00dfk","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nbeobachtete *). Zu den vielen Eidechfen\u00e4hnlichkeiten diefer beiden Gefchlecbter ift auch die zu fetzen, dafs, wie ich k\u00fcrzlich zuerft gefunden zu haben glaube, bei ihnen nicht, wie bei den \u00fcbrigen Schlangen, die Leber einfach ift, und die GalleubJafe\u00bb weit von ihr entfernt in der N\u00e4he des Darmkanals liegt, fondent jene irf ihrem untern Viertheil vollst\u00e4ndig in zwei Lappen ge-fpalten ift, diefe in dem Grunde diefer Spalte fahr weit vom Darmkanal entfernt liegt, mit der Leber durch einen fehr kurzen, mit dem Darmkanal durch einen fehr langen Gang verbunden wird. Da durch die in diefem Auffatze erw\u00e4hnten und eine Menge andrer Bedingungen, Amphisbaena und An guis, vorz\u00fcglich aber die letztem, Geh den Eidechfen in tier That mehr als den Schlangen n\u00e4hern, mit denen vorz\u00fcglich Anguis, faft nur durch Mangel \u00e4u\u00dferer Glied-mafsen \u00fcbereinkommt, fo fagte Pallas (a. a. O.) un-ftreitig richtiger als er felbft denken mochte: \u201eIntestina (Lacertae apodae) in gyros compofita laxiori-\u201eque mefenterio ambituofe adnexa, ut Lacertis, nuti' \u201equam vero in ferpendbus ejje fuient.\nII. Innere For m.\nt. Anordnung der inneni Fl\u00e4che der innern Haut,\na. D\u00fcnner Darm.\nIn der Befchreibung der innern Fl\u00e4che des d\u00fcnnen Darmes der Reptilien kommen die Schriftsteller in der Angabe \u00fcberein, dafs Ge durch L\u00e4ngerfalten ungleich fey. Dies fagen Cuvier und Home von den Schlangen, unter den Sauriern von den Leguans und Krokodilen,\nl) Lacerta apoda. In nov. Comm, Fetrop. T. 19. 1774. p. 443.","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"221\neben fo von den Chelonietn 1 ). Auch ift es keinem Zweifel unterworfen , dafs rliefe Anordnung Piegel ift, indem ich fie in der That faft bei allen von mir unterrichten Reptilien gefunden habe. Defto merkw\u00fcrdiger aber find die Ausnahmen von einer fo allgemeinen Regel. Eine felir auffallende bildet der d\u00fcnne Darm der Tupinambis, fowohl des amerikcinifchen Wachhalters (Lacerta monitor Oppel, Tupinambis americanus Daudin)* als des bengalifchen (T bengalenjls Daud.) und des gejleckten (1. macula tu s Daud.)\nBei allen ift feine innere Fl\u00e4che durch eine Menge fehr dicht hebender, querer, das ganze Darmrohr umgebender Falten, welche mit den Kerkringifchen des Menlchen, vorz\u00fcglich bei ihrem erften Entftehen, die gr\u00f6fste Aehnlichkeit haben, unglei h, Beim - Tupinambis maculants find fie, wegen der Kleinheit des Thiers und der D\u00fcnne des Darmes, fuhr leicht zu \u00fcberleben, erfcheinen aber fchon dem bUnsen Auge deutlich, wenn der durchfichtige Dai m auf einer dunkelnFl\u00e4che betrachtet wird, und find beionders unter dem Mikrofkop fehr deutlich. Bei den beiden \u00fcbrigen find fie durchaus nicht zu iiberfohen. Bei Fupinambis maculants und americanus flehen Ce dichter als hei T. bcngalen\u00dfs, find aber bei jenen verhaltnifsm\u00e4fsig niedriger und zugleich \u25a0weniger zufammengefetzt. Bei den erftern n\u00e4mlich bilden fie blofs einfache Vorfpr\u00fcnge, bei diefen dagegen find fie bis auf ihren Grund in eine \u00e4ufserft anfehnliche Menge von, zum Theil eine doppelte Reihe bildenden, wahren, zugefpitzten Zonen ausgefrhnitten, von denen fich zwifchenden Falten keine Spur findet, fo dafs alfa hier auf eine h\u00fcchft merkw\u00fcrdige Weife die Zotten aus queren Falten entftehen, wie bei dem menjch~\nl) Cuvier S. Sl6 \u2014 53X. Home S. 394 \u2014 40","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"9PP,\nlichen Embryo, den Fifclien, und, wie fich nachher ausweifen wird, auch bei einigen Reptilien, aus longitudinalen r).\nDiefe Form der innern Fl\u00e4che des Darms macht den Uebergang zu der, wo fich die Zottenbildung noch deutlicher, und von der Faltenbildung unabh\u00e4ngig, entwickelt hat. Beifpiele davon bieten unter den von mir unterfuchten Reptilien nur einige Saurier, namentlich Lac. ameiva, L.ftrlata und L. jamaicenfis Dautl. dar.\nBei L. ameiva bildet die innere Haut des d\u00fcnnen Da rrnes viele, doch nicht dicht an einander gedr\u00e4ngte, unregelm\u00e4fsig ftehende, weder a ul (^uerringe noch L\u00e4n-geuftreifen, doch eher auf letztere zur\u00fcckf\u00fchrbare, lange, zugefpitzle Zotten, welche durchaus nicht unter einander zulammenh\u00e4ngen. Etwas dichter ftehende, dreieckige, breite, mit den beiden Fl\u00e4chen nach oben und unten gewandte Zotten hat auch Lacerta ftriata Dand.\nEben fo dicht, zum Theil noch dichter ftehende, zum Theil dreieckige, zugefpitxte, zum Theil am freien Ende angefchwollne, keulenf\u00f6rmige Zotten, letztere in weit gr\u00f6fserer Menge, finden fich auch bei L. jamaicenfis I)aud,\nSo hat auch Typhlops crocntatus fehr dicht gedr\u00e4ngte, platte, breite, grobe Zotten, welche fo auf dem Umfange der innern Haut auffitzen, dafs ihre beiden Fl\u00e4chen nach oben und unten gewandt find, fo dafs fie alfo nicht in der gew\u00f6hnlichen Richtung der Falten verlaufen. Ganz \u00e4hnlich ift die Bildung in den Boa\u2019s, nur ftehen die Zotten etwas dichter und find mehr l\u00e4nglich.\nAuch bei der gemeinen Bunclfekleiche (Anguis fragilis) findet fich eine Structur, die ihrem Wefen nach\nl) Siehe oben S. Ci.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"223\ndurchaus zottig zu nennen ift. Im Anf\u00e4nge des d\u00fcnnen Darmes ftehen, bei erwachsenen ungef\u00e4hr in der L\u00e4nge eines guten Zolles, eine anfehnliche Menge kleiner, dreieckiger, platter, von oben nach unten und der Spitze zur Grundfl\u00e4che ungef\u00e4hr y Linien holier F\u00e4lt-ehen, die von oben nach unten im Allgemeinen lehr dicht gedr\u00e4ngt auf einander folgen, nach den Seiten aber bedeutend weiter, im Durchfchnitte um i Linie von einander ftehen, und in dem hintern Th eile des Darmkanals zu vollst\u00e4ndigen L\u00e4ngenfalten zufammen-* fliefsen.\n- Diefe Falten felbft find wieder, mit Ausnahme des letzten Th eiles des D\u00fcnndarms, an ihrem freien Rande mehr oder weniger tief in Zotten gefpalten.\nAuch unter den Reptilien ift daher f\u00fcr eine an-fthnliche Menge von Gattungen die Anwefenheit von Zotten nachgewiefen. Auch ihnen fpricht fie zwar Rudolplii 1) ab, allein theils hatte er nur eine fehr geringe Menge, E. europciea, einige Fr\u00f6jche, La-certa agilis, An guis Jragi\u00fcs und Vipern berus untersteht, theiJs fehe ich nicht wohl ein, mit welchem Rechte er die Verl\u00e4ngerungen der innersten Raut des D\u00fcnndarms bei der Blindfehleiche nicht f\u00fcr Zotten gelten laffen will, weil fie theils nicht dicht an einander ftehen, theils erft von Falten entfpringen.\nDagegen habe ich beim Krokodil nicht, wie Cuvier aagiebtJ), im Anf\u00e4nge des d\u00fcnnen Darmes, Zotten, iondern \u00fcberall nur enge, wellenf\u00f6rmige Falten gefunden, die nur gegen das Ende etwas gerader verlaufen, and niedriger werden.\n* Die LUngenfetkm find aber die weit gew\u00f6hnlichere 'Anordnung; doch bieten auch fie bedeutende Verfehle-^\nl) Ah. pliyfiol. Abb. S. 79. \u00ef) A. a. O. Bd. 3. S. 517-","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"denheiten in R\u00fcckficht auf Zahl, Gr\u00f6fse, Zufammen-fetzung dar, die zum Theil durch den gr\u00f6fsern oder geringem Grad, von Ausdehnung des Darmes bedingt i'eyn m\u00f6gen, zum Theil aber auch gar nicht hievon ab-l\u00fcingen.\nBei Iguana delicatij\u00dfma, Sts/lio cordylus, St, vulgaris, Lacer ta turcica, linden fich fahr viel einzelne, niedrige, wellenf\u00f6rmige L\u00e4ngenfalten.\nLacer ta bilineata hat zahlreiche, dichtftehende,. 'aber niedrige L\u00e4ngenfalten.\nBei Gecko aegyptiacus, Agama marmorata find fie einfach, gerade, aber lang und dichtftehend.\nBei den Amphisbaenen flehen fie bei weitem dichter und find fahr vielfach im Zickzack gewunden.\nDiefelbe Anordnung haben lie auch im Krokodil,\nAnfehnlich breite, longitudinale, d\u00fcnne Falten von verfchie ner H\u00f6he, fo dafs h\u00f6here und niedrigere ziemlich regdm\u00e4fsig wechfeln, finde ich auch im d\u00fcnnen Darm von Crotalus horridus, Coluber natrix.\nCuvier 1 ) giebt auch nur diefe Form der innern Fl\u00e4che der innerftcn Haut bei den Schlangen an: in-deffen hat Rudolphi\u00e4) fchon aus Vipera berus einen etwas verfchiednen Bau befchricben, indem er bemerkt, dafs die L\u00e4ngenfalten an ihrer Grundfl\u00e4che anaftomofi-ren, wodurch ein zelliger Bau entfteht. Ungeachtet lieh dies nun nach meinen Unterfuchungen gerade bei V. berus nicht fo verh\u00e4lt, indem ich hier blofs ftark ge-kr\u00e4ulelte L\u00e4ngenfalten finde, fo ift doch bei andern wirklich ein folcher zelliger Bau vorhanden, und es finden fich hier, wie \u00fcberall, merkw\u00fcrdige Uebergangs* ftufen. Bei Coluber fuscus hat die innere Haut des\nDarmes\ni) A. a. O. S. 5\u00eeo. \u00bb) A. a. O. \u00a7\u2022 63.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"[Darmes im Anf\u00e4nge zickzack f\u00f6rmige, dichtftehende \u00cfL\u00e4ngenfalten, welche durch niedrigere, fchiefe, zum Theil quere, fo verbunden werden, dafs dadurch im \u25a0Grunde der Falten ein netzf\u00f6rmiger Bau entfteht. Die-fer befteht auch durch die ganze L\u00e4nge des d\u00fcnnen Darmes, nur werden nach hinten die Falten durchau niedriger, und verfchwinden in einem Theile des Umfangs des Darmkanals, indem fich allm\u00e4hlich anfehnllche, an Zahl und Gr\u00f6fse zunehmende, viel gr\u00f6fsere L\u00e4ngenrunzeln entwickeln, auf welchen die F\u00e4ltchen und Zellen 'der innern Darmhaut verfchwinden, fo dafs diefe nur die zwifchen diefen Runzeln befindlichen Vertiefungen entnehmen. Hier herrfcht daher doch noch die Bildung der L\u00e4ngenfalten der Zellenbildung vor. Bei Vipera Naja dagegen ift die letztere vollkommen entwickelt. 8elbftft\u00e4ndige L\u00e4ngenfalten find ganz verfchwunden, die innere Haut des Darmes bildet blofs rautenf\u00f6rmige Zellen, deren W\u00e4nde \u00fcberall diefelbe H\u00f6he laben, und die von oben nach unten von einer Seite tur andern in einander \u00fcbergehen. Genau denfelber* ^au, nur fo, dafs die Zellen etwas mehr in die L\u00e4nge 'geftreckt find, finde ich auch bei Coluber ftrictor. Vorn find die W\u00e4nde derfelben betr\u00e4chtlich hoch, hinten fehr iniedrig, doch ift immer auch hier die zellige Form fehr deutlich.\nWo ich nicht irre, fo ift der gekr\u00e4ufelte Bau der L\u00e4ngenfalten die erfte Andeutung diefer Zellenbildung, indem bei den Arten, wo fich die letztere entwickelt lat, jener gekr\u00e4ufelte Bau verfchwunden ift, mithin die Verbindungsf\u00e4ltchen aus der Maffe der L\u00e4ngenfalten gebildet zu feyn fcheinen. Der gekr\u00e4ufelte Ban der L\u00e4ngenfalten r\u00fchrt von ihrer, im Verh\u00e4ltnis zu der L\u00e4nge der \u00fcbrigen H\u00e4ute zu betr\u00e4chtlichen L\u00e4nge her, und verfch windet daher, fobald ein Theil ihrer\nM, d. Arthiv. III. 3.\tP","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0IVlnffe zu Bildung der Verbindungsf\u00e4ltchen verwandt wird.\nDie Ophldier find nicht die einzigen Reptilien, an deren Darmkanal fich der zellen\u00e4hnliche Bau der innera Haut entwickelt. Auch mehrere Chelonier bieten ihn dar. Namentlich habe ich ihn bei Chelonemydas fehr deutlich gefunden. Der L\u00e4nge nach, doch etwas gefchl\u00e4ngelt, und nicht ganz regelm\u00e4fsig, fo dafs fie einander hellen* weife n\u00e4her und entfernter ftehen , verlaufen 15 \u201416 Falten, welche unter allen fowohl die breiteften als die h\u00f6chlten find. Sie werden durch zahlreichere, niedrigere fchr\u00e4ge Falten fo unter einander verbunden, dafs dadurch gr\u00f6fsere und kleinere rautenf\u00f6rmige R\u00e4um? entftehen, und diefe werden wieder durch noch niedrigere quere und fchiefe F\u00e4ltclien abgetheilt, fo dafs ein lehr deutliches und zufainmengefetztes Netz gebildet wird. Allm\u00e4hlich verfchwindet diefer Bau, und fchoa in der JVIitte des Darmes find nur wenige, kaum merkliche, nicht verbundne L\u00e4ngenerhabenheiten \u00fcbrig. In feinem hintern Theile ift die innere Darmhaut v\u00f6llig glatt.\nBei Cli,. hnbricata ift die Anordnung verfchieden. Die L\u00e4ngenfalten find viel ft\u00e4rker entwickelt, in einem Thiere, deffen L\u00e4nge von der Schnabel- bis Schwanz-fpitze io\" betrug, l//; hoch, da ihre H\u00f6he bei einer Spangen Chelune mydas, deren Unterfuchung mir durch die G\u00fcte des trefflichen Albers m\u00f6glich ward, kaum \\ltt betr\u00e4gt, und viel zahlreicher, indem fich wenigftens 30 finden. Dagegen find lie weit d\u00fcnner, Zwilchen ihnen finden fich verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig weit niedrigere, aber, in demfeiben Verh\u00e4ltnifs als fie felblt,, h\u00f6here Zwifchenfalleu als bei Ch. my,das, welche mit* teilt kleinerer ein \u00e4hnliches, doch weniger zufaminen* gefetztes Netz bilden.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"227\n\u25a0Nach hinten werden dieL\u00e4ngenfaltcn dicker, etwas niedriger, zwifchen ihnen erheben fich kleinere, und in dernfelben Verh\u00e4ltnifs wird das netzf\u00f6rmige Gewebe Schw\u00e4cher, niedriger. Im Endtheile des Darms bilden niedrige und dicke, der Zahl nach bedeutend verminderte L\u00e4ngenfalten mit ungef\u00e4hr gleich hohen, queren undfchr\u00e4gen, fie vereinigenden Zwifchenfalten ein grob-mafehiges Netz,\n1 s T. graeca kommt mit Ch. imbricata durch die ansehnliche Entwicklung der L\u00e4ngenfalten \u00fcberein: ]'a, diefe find hier noch betr\u00e4chtlicher und zahlreicher, dagegen find die Zwifchenf\u00e4ltchen verfchvvunden und die Stelle von diefen wird durch niedrigere, d\u00fcnne L\u00e4ngeu-f\u00e4ltchen erfetzt.\nNach hinten vermindert fich die Zahl und H\u00f6he jiiefer Falten.\nDer von Rudojphi1 ) befchriebne Bau der euro-p\u00fcifchen Schildkr\u00f6te (Emys europaea f. orbicularisJt hat mit diefem die gr\u00f6fste Aehnlichkeit, und der netzf\u00f6rmige Bau fcheint daher vorzugsweife den Seefcbild-kr\u00f6ten zuzukommen, was, als n\u00e4here Beftimmung der flwjber\u2019fchen Angabe, dafs die L\u00e4ngenfalten bei dea Schildkr\u00f6ten bisweilen im Anf\u00e4nge des d\u00fcnnen Darmes fein Netz bilden * 2) intereffant ift. Eben fo ift hiedurch fluch wenigftens f\u00fcr einige GefchJechter und Arten n\u00e4her ausgefagt, bei welchen die Breite der Falten an-fehnlicher als bei andern ift.\nDer zelligeBau der innern Darmhaut, welchen ich aus den Cheloniern und einigen Ophidiern hefchrieb, ift nicht blofs diefen Ordnungen eigen, fondent kommt auch\nP 2\nX) A. a. O. S.\n2) A. a. O. S. 517.","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\nunter den Sauriern, namentlich in der Gattung Chamae* leon vor. Dies follte man zwar nach Cuviers Befchrei-bung, der im Anfangstheile des d\u00fcnnen Darmes blofs L\u00e4ngenfalten, welche gegen das Ende verfchwinden, angiebt '), nicht erwarten, allein wirklich finde ich bei Ck. vulgaris jenen zelligen Bau faft deutlicher als irgendwo entwickelt. Anfehnlich hohe, quere und L\u00e4ngenfalten , welche lieh unter ziemlich rechten Winkeln verbinden und betr\u00e4chtlich dicht ftehen, fchliefsen ziemlich regelm\u00e4fsige, anlehnlich grofse, viereckige R\u00e4ume ein, welche nicht, wie bei den erw\u00e4hnten Schlangen und Schildkr\u00f6ten, wieder durch kleinere abgetheilt werden, fondern v\u00f6llig einfach find. Die gr\u00f6fsten, aber in denselben Verh\u00e4ltnifs niedrigften Zellen nehmen den freien Theil des Umfangs des Darmkanals ein. Die Cmder\u2019fche Befchreibung gilt dagegen f\u00fcr Ch. pumilus, wo fich wirklich nur wenige, aber d\u00fcnne und ziemlich hohe L\u00e4ngenfalten finden.\nb. Dicker Darm.\nAuch \u00fcber die innere Fl\u00e4che des Dickdarms der Reptilien l\u00e4fst fich noch manches dem bisher bekannten zuf\u00fcgen. Cuvier befchreibt die Anordnung der Innern Darmfl\u00e4che faft nur aus den Ophidiern, von denen er fagt, dafs die innere Haut des Dickdarins von Runzeln ftarre, und dicke, unregelm\u00e4fsige Falten 2 ) bilde. Home erw\u00e4hnt ihrer Anordnung gar nicht 3),\nCuvier's Angabe gilt f\u00fcr mehrere 0pl\u00e4dier, nicht aber f\u00fcr Vipern Naja,\nBei Vipern Naja finden fich im Dickdarm fechs, von oben nach unten auf einander folgende, fehr regel-\ni) A. a. o. s. 518. fi) A. a. O. S. $30, 3) A. a. O. 8. 395.","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"229\ntn\u00e4fsige, anfehnliche Kreisfalten, die, mit Ausnahme der dritten, welche, betr\u00e4chtlich kleiner ais die \u00fcbrigen, einen kaum merklichen Vorfprurig bildet , ungef\u00e4hr diefelbe Gr\u00f6fse haben, aber nicht alle gleich weit von einander abftehen. Die L\u00e4nge des ganzen Dickdarms betr\u00e4gt\tDie Faltenbildung fangt\nunter der Einfenkung des d\u00fcnnen Darmes an. Die zweite liegt unter diefer, die dritte 4^ unter ihr. Diefe ift von der vierten nur eine Linie entfernt, diefe und die f\u00fcnfte heben um f11, die f\u00fcnfte und fechfte um 1,5^ von einander ab. Die fechfte ift von der Klappe, wodurch der Dickdarm vom Kloak getrennt wird, um entfernt. Diefe Kloakklappe unterscheidet fich von den \u00fcbrigen nur durch anfehnlichere Breite, und jene Dickdarmklappen find daher auf eine nicht unmerkw\u00fcrdige Weife Wiederholungen der immer vorkommenden Kloak-Mappe. Alle find von oben nach unten fein gefaltet, wodurch fie ein gezacktes Anfehn bekommen, welches wahrfcheinlich bei ftarker Ausdehnung verfchwindet. Uebrigens bilden fie nicht etwa, wie bei mehrern Fifchen, zufammen eine Spiralklappe, fondera find v\u00f6llig von einander getrennt.\nDie verfchiednen Formen, welche die innere Fl\u00e4che des Darmkanals der Reptilien darftellt, Scheint mir in mehrern R\u00fcckfichten nicht unmerkw\u00fcrdig. Erftens find fchon die oben genau er\u00f6rterten allm\u00e4hlichen Ueberg\u00e4nge von der Zellenform zur Faltenform intereffant. Bleiben die L\u00e4ngenw\u00e4nde der Zellen und verfchwinden die Querw\u00e4nde, fo entftehen die gew\u00f6hnlichem L\u00e4ngenfalten , bleiben dagegen die letztem, verfchwinden dagegen die erftern, fo bilden fich die weit feltnern Querfalten.\nZweitens findet fich bisweilen eine fehr merkw\u00fcrdige Analogie in der Anordnung der innern Fl\u00e4che des Darmkanals und der Lungen. Die Zellenform von","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nbeiden ift fich oft aufserordentlich \u00e4hnlich. Vorz\u00fcglich gilt dies f\u00fcr die Zellen der Naja und der RlefenJchUd-, kr\u00f6ce. Die erftern find fchwer von der innern Fl\u00e4che einer Schlangenlunge, die letztem von der einer Saurierlunge zu unterfcheiden. Bedingungen , die fowohl wegen des Hervorgehens desRefpirationsorgans aus dem Darmkanal, der Form fowohl als der Function nach, als deswegen fehr wichtig find, weil fie das Gefetz be-ft\u00e4tigen, dafs die Analogie zwilchen auch heterogenen Organen fich abw\u00e4rts in der Thierreihe vergr\u00f6fsert. Merkw\u00fcrdig ift auch, dafs die Vollkommenheit der Ausbildung, d. h. die Vergr\u00f6fserung und Zufammenfetzung der innern Fl\u00e4che des Dannkanals mit der Vervollkommnung der innern Fl\u00e4che der Lungen durch gr\u00f6fsere Zu-iammenfetzung und Verfeinerung der Zellen ziemlich gleichen Schritt h\u00e4lt. Dies l\u00e4fst fich auch durch die beiden obern Thierklaffen verfolgen, indem man die Zottenbildung im Darmkanal der Verfeinerung der Lungenzellen paralleleren kann.\nDrittens fcheint es mir fehr merkw\u00fcrdig, dafs man bei den Reptilien (und Fifchen) im Darmkanal, und namentlich im D\u00fcnndarm , die Structur findet, welche man bei den hohem Thieren, und namentlich den S\u00e4ugthieren, hin und wieder nur im Magen antrifft. Die zeilige kommt im M\u00fctzenmagen, die bl\u00e4ttrige im Bl\u00e4ttermagen der Wiederk\u00e4uer vor. Ift dies zuf\u00e4llig, oder hat es eine tiefere Bedeutung? Merkw\u00fcrdig ift, dafs auf \u00e4hnliche Weife bei den Fifchen die R\u00fcckenmarksnerven den Sch\u00e4delnerven infofern \u00e4hnlicher wie bei den hohem Thieren find, als ihre vordere und hintere Wurzel getrennt aus der Wirbelf\u00e4ule treten und fich erft nachher zu Nervenft\u00e4mmen verbinden, das R\u00fcckenmark, wie das Gehirn, bei allen Thieren eine H\u00f6hle enth\u00e4lt, w\u00e4hrend jenes beim Menfehen folide ift.","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"231\n2. Dicke der Muskelhaut.\na) Magen. Nach Cuvier ift die Muskelhaut des JVfagens in feinem gr\u00f6fsten Theile gew\u00f6hnlich d\u00fcnn: indeffen mufs man bemerken, dafs fie in der That, fo-wohl verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig zum \u00fcbrigen Darm, als zu der Muskelhaut des Magenseiner Menge von Thieren be-fonders der S\u00e4ugthiere, gegen den Pf\u00f6rtner gew\u00f6hnlich aufserordentlich dick ift.\nIm Allgemeinen beh\u00e4lt fie diefe anfehnliche Dicke bis zum Anf\u00e4nge des d\u00fcnnen Darmes, doch macht von diefer Regel Tupinambis americcinus eine Ausnahme, indem bei cliefem in der zweiten H\u00e4lfte des zufammen-gezogenen Theiles des Magens die Muskelhaut, welche in der erften fehr ftark entwickelt ift, pl\u00f6tzlich d\u00fcnn wird.\nUnter allen Reptilien hat unftreitig der Magen des Krokodils die dickfte Muskelhaut, ein Umftand, den Blumenbach 1 ), Cuvier 2 3) und Home*') fchon angemerkt haben. Nur der letztere hat aber auf eine fehr intereffante Bedingung, die Anwefenheit zweier mittlerer Seimen, einer vordem und einer hintern, aufmerk-fam gemacht, unftreitig eine h\u00f6chft merkw\u00fcrdige Vogel\u00e4hnlichkeit. Zwar bemerkt Blumenbach richtig, dafs die Derbheit der Muskelhaut des Krokodilmagens nur eine entfernte Aehnlichkeit mit dem Magen der k\u00f6r-nerfrejfenden V\u00f6gel fetze; allein, offenbar \u00e4hnelt er durch die f\u00fcr den Magen eines Reptils fehr dicke Muskelhaut und die beiden Sehnen aufserordentlich dem Muskelmagen der Raubv\u00f6geh\ni) Vergl. Anat. S.\na) A, a. O. S. 4.21.\n3) Lect. on compar. anat. Vol. I. p. 321,","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"o\\c\nh) Dannkanal. Die Dicke der Muskelhaut des Darmkanals richtet lieh im Allgemeinen nach der des Magens. So ift fie daher bei den Schildkr\u00f6ten, den Krokodilen anfehnlich dick, dagegen bei den Eidechfen, Tupinambis, Leguan, Agamen, Gecko, Kam\u00e4leon, den Ophidiern und Batrachiern zum Theil au\u00dferordentlich d\u00fcnn.","page":232}],"identifier":"lit14096","issued":"1817","language":"de","pages":"199-232","startpages":"199","title":"Ueber den Darmkanal der Reptilien","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:05:23.570349+00:00"}

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