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{"created":"2022-01-31T16:17:34.045795+00:00","id":"lit14097","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Allen, W.","role":"author"},{"name":"W. Hasledyne Pepys","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 233-251","fulltext":[{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"233\nIntelligenzbla Et.\nI. Zur Lehre vom Athmen.\nI. lieber das Ath men. Von W. Allen und JV.\nHasledyne Pepys. (Aus den. Phil. Transact. 1809.\np.404 \u2014429-)\nEine der merkw\u00fcrdigften Thatfachen in unferm letztem Auffatze *) war die Entwicklung einer betr\u00e4chtlichen Menge Stickgas beim Athmen von reinem Sauerftoffgas. Ungeachtet dies unftreitig grofsentheils von dem, auch nach den ft\u00e4rkften Ausatbmungen in den Lungen zur\u00fcckbleibenden Gas herr\u00fchrte, fo mufsten doch fernere Un-terfuchungen angeftellt werden , um auszumitteln , ob dia Stickftoffvermehrung auch in den letztem Perioden des Verluches einf\u00f6rmig gefchehe, oder blofs auf die fr\u00fchem befchr\u00e4nltt w\u00e4re.\nAus unfern fr\u00fchem Verfuchen ergab fich, dafs bei einem Verfuche, wo in Minuten 3000 Cubikzoll Sauer-ftoff durch die Lungen gingen, in den elften ausgeathme-ten 25\u00b0 Cubikzollen 62 C\u00fcbikzolle StickftofF enthalten waren, ungeachtet die eingeathmete Luftart urfpr\u00fcnglich nur 2,5 p* C., die ganze Menge daher nur 6 Cubikzoll enthielt. Die Luft der beiden n\u00e4chftfolgenden Ausath-mungen, welche 562 C\u00fcbikzolle betrugen, enthielt 56 Cu-bikzolle Stickftoff, ungeachtet diefe Menge vor dem Ein-\nl) S. Phil. Transact. 1808. Daraus in Schweiggeri Journal f\u00fcr die Chemie und Phyfilc, Bd, t.","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"254\nathmen nur 14 enthielt. Da diele erften Tiieile, welche in ungef\u00e4hr 2 Minuten ausgeathmet wurden, beinahe IOO CubikzolleStickftoff mehr enthielten, als aus dem ge-athmeten Sauerftoff ftammen konnte, fo ergiebt lieh, dafs w\u00e4hrend der erften Periode eine bedeutende Menge von Stickrtoff ausgeftofsen wird.\nAuf diefen Umftand waren wir beim folgenden Ver-fuche befonders aufmerkfam. Der, wie gew\u00f6hnlich, aus dem \u00fcberfalzfauren Kali entwickelte Sauerftoff enthielt 4 p. C. Stickftoff, der Verbuch wurde wie die vorigen, nur mit demUnterfchiede angeftellt, dafs die R\u00f6hrender Gas-xtieffer mit Sauerftoffgas gef\u00fcllt waren, und diefer nicht blofs einmal durch die Lungen ging, fondern r\u00fcck- und vorw\u00e4rts geathmet wurde.\nUni den Verfuch, der mit einer ftarken Ausathmung anfing und endete , zu verl\u00e4ngern, wurden Antheile der geathmeten Luft aus jedem Gasmeffer zur Unterfuchung in folgender Ordnung aufbehalten.\nNo.\t1.\t244-\n-\t2.\t294,\n..\t3.\t2 g 2.\n-\t4-\t266.\n-\t5-\t230.\n-\t6.\t266.\n-\t7*\t254-\n-\t8-\t288.\n-\t9-\t252.\n\u00bb\t10.\t168.\n2544.\nDer im Waffergasmeffer befindliche R\u00fcckftand des nicht gebrauchten Sauerftoffgafes enthielt, wie vorher, 4 p. C- Stickftoff,\nRefultat des Verfuches.\nBarome- ter.\tThermo- meter.\tEingeathm, Cubikzoll Sauerftoff- gas.\tCubikzoll ausgealitm. Gas.\tVerluft\tZeit.\n29)9\t51\t2668\t2544\t124\t13 Minut.","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"235\nHier war der Verluft gr\u00f6fser als wir je bemerkt hatten, indeffen \u00fcberzeugten wir uns, dafs der Apparat ganz vollkommen war, indem wir eine gleiche Menge atmo-fph\u00e4rifcher Luft aus dem Waffergasrneffer in die Queck-filbergasmeffer treten liefsen. Indeffen war das Athmen in diefem Falle nicht ganz nat\u00fcrlich, und eine kleine Anftrengung beim Aus - und Einathmen in die Queckfil-bergasmeffer erforderlich, wodurch diefer Verfuch fich \u25a0von den fr\u00fchem etwas unterfcheidet, und wahrfcheinlich konnte daher nicht alle Luft aus den Luftr\u00f6hrenzweigen ausgetriehen werden. Daher wahrfcheinlich der beft\u00e4n-dige, wenn gleich geringere Verluft, felbft beim einfachen Athemzuge : wird aber der Verfuch l\u00e4nger fortgefetzt, fo erhalten wahrfcheinlich die Gef\u00e4fse ihren Ton wieder und treiben dann beinahe die ganze eingenommene Menge aus.\nNachdem die in diefem Verfuche ausgeathmete Luft auf die im erften Auffatze angegebne Weife unterfucht worden war, fanden wir in IOoTheilen aus einem jeden Gasmeffer die folgenden Verh\u00e4ltniffe.\nNo. i. IO Kohlenf. 21 Stickgas. 69 Sauerft. 100.\nNo. 2. IoKohlenr. 11 Stickgas. 79 Sauerft. IOO.\nNo. 3.\nIO Kohlenf. 8,5 Stickgas. 81,5 Sauerft. 100.\nNo. 4.\nIO Kohlenf. 7,75 Stickg. 82,25 Sauerft.\nI\u00d6O.\nNo. 5. io Kohlenf.\n7 Stickg. 83 Sauerft, IOO.\nNo. \u00a3> \u201410. 10,5 Kohl, gemifcht 5,5 Stg.\n84 Sauerft. IOO.\nBerechnen wir zun\u00e4chft\u2019 die ganze, vor dem Ver-fuche in dem Gas enthaltne Stickftoffmenge und dann die Bildung derfelben in den verfchiednen Perioden der erften H\u00e4lfte des Verfuches.\nBerechnung des Stickgas.\n2668 Cubikzoll Sauerftoff, welcher 4 p. C. Stickftoff enthielt, wurden angewandt ; mithin betrug, da 100:4 = 2668:106,72, die ganze, in dem eingeathmeten Gas enthaltne Stickftoffmenge 106,72 Cubikzoll.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\nStickftoffgehalt nach dem Verfuch.\nCubikzoll.\t\t\tStickftoff.\nNo. 1. 244.\tIOO: 21.\t=\t244 : 51,24.\n- a. 294.\tICO : II.\t=\t294:32,34.\n-\t3- 282.\tIOO: 8,5-\t\u2014\t282:23,97.\n4. 266.\tIOO: 7,75.\t\u2014\t266 : 20,61.\n-\t5- 230.\tIOO; 7.\t=\t230: 16., 10.\n6-10. 1228.\t100: 5,5*\t=\t1228:67,54.\nSumme des nach dem Verfuch ge-\nfundnen Stickftoffes\t.\t.\t.\t211,80\tCubikz.\nSumme des vor dem Verfuch vor-\nhandnen Stickftoffes\t.\t.\t.\t106,72\nStickftoffvermehrung 105,08\nDer Verfuch dauerte 13 Minuten, Dividirt man \u00abliefe Zeit durch die Zahl der gef\u00fcllten Gasmeffer , fo erh\u00e4lt man f\u00fcr jeden 1 Minute 18 Secunden, und folgendes find die Perioden, in welchen der Stickftoff lieh entwickelte.\nStickftoff\n\tZeit, t n\tGefmtdner Stickftoff\u00bb\tim Sauerftoff,\tZunahme.\nNo.\t1.1.18.\t51,24\tweniger 9,76\tgleich 41,48\n-\t2.1.18.\t32,34\t*\t11,76\t-\t20,58\n*\t3.118.\t23 97\t11,28 \u2022\t10,64\t-\t12,69\n-\t4.1.18.\t20,61\t\t9,97\n-\t5. X- (8.\ti6,io\t9,20\t*\t6,90\n6 \u2014\t10. 6. 30.\t67,54\t-\t49,12\t18.42\ns.\tI3Minut.\t2 ii,80,\t101,76\t110,04\nHier fcheint die Zunahme des Stickftoffes eher gro-fser, n\u00e4mlich HO Cubikzoll, allein die Berechnung ift hier nach der ausgeathmeten Luft gemacht, und aus dem vorigen ergiebt fielt, dafs die Stickftoffentwicklung lieh allm\u00e4hlich vermindert, ja wir haben fie bisweilen am Ende des Verfuches faft ganz verfchwinden feiten. Nun fragt es fich, ob diefe Stickftoffvermehrung von dem, beim Anf\u00e4nge des Verfuches in den Lungen noch vorhandnen Stickftoff herr\u00fchrt, oder ob nicht wirklich beim Athmen von reinem Sauerftoffgas ein Theil deffelhen verfehluckt, und dagegen Stickgas ausgeftofsen wird ?","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"237\nHier wird eine Vergleichung des Stickftoffgehaltes in unfern fr\u00fchem Verfuchen mit dem in unfern jetzigen nicht unn\u00fctz feyn.\nNo.\tBaro- me- ter.\tTher- mo- me* ter\\.\tEinge- atiirn. Saner- ftoff.\tAusge- athm. Luft.\tVer- luft.\tZeit.\tTn 1 Minute geath-mete Menge.\tEnt- wi- ckelt. Stick- ftoff.\tDar*\u00bb\u00ab abgel\u00ab Lun- genca- pacit.\nI\t\t53\u00b0\t3260\t3193\t67\t9'2o'\t348\ti ro\t141\n2\t30,3\t7\u00b0\t3420\t3362\t58\t7,25\t461\t177\t225\n3\t30,15\t70\t3130\t3060\t70\t8,45\t357\t187\t236\n4\t\tSi\t2668\t2544\t124\t13\t205\t105\t133\nDie gr\u00f6fste Stickftoffzunahme fand beim 2ten und gten Verfuch bei 70\u00b0 W\u00e4rme, was wahrfcheinlich bedeutenden Hinilufs hatte, Statt, war aber in den \u00fcbrigen F\u00e4llen nicht h\u00f6her als 53. Nach Gaodwyn\u2019s Verfuchen m\u00f6chten wir die Lungencapacit\u00e4t, welche durch den iften und 4ten Verfuch angegeben wird , f\u00fcr fehr wahrfchein-lich anfehen, allein fehr fchwierig fcbeint die Vermehrung derfelben bis auf 225 und 236 Cubikz., und doch muTste dies der Fall feyn, wenn nicht ein Antheil Stickfioff aus dem Blute tritt, oder \u00fcch diefer aus dem Sauerftoffgas ,felbft entwickeln kann.\nDa wir von Herrn Cline die bald nach dem Tode herausgenommene, gefunde Lunge eines ftarken Mannes von ungef\u00e4hr 5\" 10'\" L\u00e4nge erhalten hatten, fo maafsen, wir die nach der ft\u00e4rkften Ausdehnung darin enthaltne Luftmenge. Die Luftr\u00f6hre war absichtlich vor der \u00dceff-nuno' der Brufth\u00f6hle dicht unter dem Ringknorpel durch-Ichnitten worden. Darauf hatte Herr Ciine eine R\u00f6hre mit einem mefimgernen Hahne genau eingebracht, und an deren anderes Ende eine leere Blafe gebunden. Hiernach^ wurde der Hahn aufgedreht und die Brufth\u00f6hle ge\u00f6ffnet, wobei 3 If Cubikzoll Luft in die Blafe drangen. Die Lungen wogen 4 Pfund I Unze. Eine weite Glasr\u00f6hre wurde in ein flaches Zinngef\u00e4fs gefetzt, bis an den Rand mit Waffer gef\u00fcllt, die Lungen v\u00f6llig hineingetaucht. Das dabei ausfliefsende Waffer, welches das Volum der Lungen gab, wog 6 Pfund 2 Unzen. Hierauf wurde einTheil der Lunge in kleine St\u00fccke zerfchnitten, und verlacht,","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\ndie Luft, unter einem weiten umgeft\u00fclpten Gef\u00e4fs mit Waffer, aus den Zellen zu dr\u00fccken; allein, ungeachtet wir hiedurch einige Cubikzolle erhielten , fo \u00fcberzeugten wir uns doch bald, dafs wir auf diefe Weife nicht zum Ziel gelangen konnten, indem wir durch keine Gewalt die Luft aus dem Zellgewebe der Lungen preffen konnten, in welche fie aus den Bl\u00e4schen trat. Wir legten daher einige St\u00fccke der Lungen, welche 2774 Gran wogen, in ein St\u00fcck Tuch, brachten \u00dfe unter eine fehr ftarke Preffe, und fingen die ausgedr\u00fcckte Fl\u00fcffigkeit auf. Nach zwei-maliger Wiederholung wog die Maffe nur 660 Gran. Ihr fpecififehes Gewicht war dem des Waffers beinahe gleich, indem es fich wie 930 zu TOOO verhielt. Das fpecififche Gewacht der ausgedr\u00fcckten Fl\u00fcffigkeit war 1,019; woraus lieh das fpecififche Gewicht der Lunge zu dem des Waf-fers wie 997:1000 ergeben w-\u00fcrde. Mithin haben die Subftanz der Lunge und die in ihren Gef\u00e4fsen enthaltne Fl\u00fcffigkeit zufammen fo gut als v\u00f6llig die fpecififche Schwere des Waffers.\nDa nun die Maffe der Lungen, ungeachtet dadurch 6 2 Pfund Waffer verdr\u00e4ngt wurden, 4 Pfund Waffer gleich war, und ein Pfund Waffer einen Raum von 28,875 Cubik-zollen Luft einnimmt, foergiebt lieh folgende Berechnung^ Es wurden\n1fc f\n6\t2 Waffer durch die Lungen verdr\u00e4ngt.\n4 I Gewicht der Lungen. Mithin finden fich\t2\t~ oder 59,554 Cuhikzoll Luft in\nden Lungen, wozu 31,580, als das Volum der Luft, welche beim Oeffnen der Brufth\u00f6hle in die Blafe getrieben wurde, zu fetzen find, fo dafs alfo die Lungen diefes Menfchen nach dem Tode 91,134 Cubikzolle enthielten. Rechnet man hiezu, dafs die Luft in den ins Waffer untergetauchten Lungen zufammengedr\u00fcckt gewefen feyn rnufste, indem einige Gewalt zum Niederhalten derfelben erfordert ward, und dafs wenigftens 7 \u2014 8 Cuhikzoll Luft im Rachen u. f. w. befindlich feyn mufsten, fo kann man den ganzen Inhalt auf nicht w'eniger als ioo Cuhikzoll an-fchlagen. Bemerkt man ferner, dafs diefe ioo Cubik-zoll Luft bei der Temperatur des lebenden menfchlichea","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"239\nK\u00f6rpers einen bedeutend gr\u00f6fsern Raum einnehmen, und dafs diefe Verfchiedenheit ungef\u00e4hr 8 Cubikzoll betragen toufste, fo w\u00fcrde die nach einem vollkomrnnen Ausath-men in denLungen enthaltne Luft 108 Cubikzoll betragen.\nNach unfern Verfuchen aber\nVerfuch i. \u2014 14 t.\n2.\t\u2014 22 5.\n3.\t\u2014 236.\n4- \u2014 133-\n735\u00bb\n4) 183-\nw\u00fcrde Geh als die Mitteizahl 183 ergeben, wodurch wir faft zu der Annahme gezwungen werden, dafs beim Ath-men von reinem SauerftofFgas das Blut einen Theil Stick -ftoff abtritt.\nHierauf ftellten wir eine Reihe von Verfuchen mit blofs von Pflanzen lebenden Tliieren, namentlich dem Meerfchweinchen, an. Die Vorrichtung beftand in zwei grofsen Quecklilbergasmeffern, welche mit einem ftarken Troge C zufammenhingen, in deffen Mitte ein kleiner Tifch D mittelft einer Schraube befeftigt wurde, um das unter der Glocke A befindliche Thier zu tragen. In dem Tifche wurden 2 L\u00f6cher f\u00fcr die R\u00f6hren angebracht, welche die Luft zu und abf\u00fchrten , und deren jede mit einem der beiden yueriilbergasmeffer zufammenhing. Die R\u00f6hre B leitete das Gas in den ohern Theil des Glafes A, um die frifche Luft in der N\u00e4he des Kopfes des Thiers anzubringen, die Oeffnung der R\u00f6hre C, wodurch die ausgeathmete Luft abgef\u00fchrt ward, Wurde Zoll weit von dem Tifche angebracht, der mit dieler R\u00f6hre zufammen-h\u00e4ngende Gasmeffer mit einer QueckGlberwanne G in Verbindung geletzt, in welcher Antheile der ausgeathtne-ten Luft zur Unterfuchung auf bewahrt wurden. Hierauf wurde Queeklilber in den Trog E gegoffen, bis es die H\u00f6he des Tifches erreichte, und ein in einer Glasglocke verfchloffenes Meerfchweinchen auf diefen gefetzt. Der Inhalt des K\u00f6rpers deffelben betrug 39 Cubikzoll, diefe von dem Cubikinhalte des Glafes A abgezogen, blieben 55 Cubikzoll f\u00fcr die mitdemThiere eingefchloffene Luft \u00fcbrig, wozu man noch 5, in der R\u00f6hre C enthaltnen fetzen \u0153ufs.","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\nJ, y er / uc he mit atmofph'\u00e0rifcher Luft.\ni) Es wurden 250 Cubikzoll atmofph\u00e4rifcher Luft in den mit B zufammenh\u00e4ngenden Gasmeffer gelaffen. Def mit C zufammenh\u00e4ngende, ganz luftdichte, war v\u00f6llig leer, mithin die ganze eingefchloffene Luftmenge 3 IO Cubikzoll. Die H\u00e4hne H und I wurden ge\u00f6ffnet, das Glas des Gasmeffers B leife gedr\u00fcckt, um die Luft durch A zu leiten , wodurch nothvvendig eine gleiche Menge durph die R\u00f6hre C in den leeren Gasmeffer getrieben wurde. Zum TJeberf\u00fchren des Gas wurde eine Viertelftunde erfordert. Diefes maafs in C genau 250 Cubikzoll, fo dafs keine Volumsver\u00e4nderung Statt fand. Nun wurden die H\u00e4hne H und I verfchloffen, und, als die ausgeathmete Luft durch die gew\u00f6hnlichen Methoden gepr\u00fcft wurde, beh\u00e4nden ioo Theile aus\t5 Kohlenf.\n16 Sau erhoff 79 Stickftoff ZOO.\nDa die Luft nach dem Verfuche keine Vohimsver-minderung erlitten hatte, und diefelbe Stickftoffmenge als atmofph\u00e4rifcbe Luft enthielt, fo war diefer unver\u00e4ndert geblieben, 15,50 Cubikzoll Sauerftoff aber waren in Kohlenf\u00e4ure verwandelt worden.\nIOO : 5,5 = 310 1 15,50.\nBaro- meter.\tTher- mome- ter.\tEing. athm. Luft.\tLuft nach Ver- fuch.\tCubikz. Kohlen- f\u00e4ure.\tCubikzoll Kohlenf\u00e4ure in d. Minut.\tZeit.\n3\u00b0\u00b0\t43\u00b0\t310\t310\t15,5\t,62\t25 Minut.\n2) Genau derfelbe Verfuch, wobei fleh das Thier heft\u00e4ndig vollkommen wohl zu befinden fehlen. Am Ende dellelben enthielten 100 Theile Luft\n5,5 Kohlenf.\n15,5 Sauerft.\n79 Stickft.\nIOO.\nAJfo","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"Alfo war auch hier- das Verh\u00e4ltnifs des Stickftoffes nicht abge\u00e4ndert, und 17,05..Kohlenf. gebildet.\n310 = I7>\u00ab>5-\nBaro-\nmeter.\n29,66.\nTher-\tEingq-\tAusge-\t\tKohlenf\nmome-\tathme-\tatlim,e-.\t\tin der\nter.'\tte Luft.\tteLnft.\tKohlenf.\t\u2022 Minute.\n38\u00b0.\t310.\t31\u00d6.\t17,05.\t0,68-\nZeit. 25 Min.\n3) Das. Thier befand dich eine Stunde in dem Glafe w\u00e4hrend' dem iooo Cubikzoll Luft durchtraten, weiche h\u00e4cliher IOOI maafsen. In der Queck\u00fclberwanne waren Anthe\u00fce der ausgeathmeten Luft aufbewahrt worden, aus deren Pr\u00fcfung lieh ergab, dafs lie 5 p. C. Kohlen-f\u00e4ure, itn Ganzen aifo 53 Cubikzoll enthielt, der Stick-ftoffgebalt unver\u00e4ndert war.\nIOO : 5 = 1060 : 53.\nBaro-\n.Pk * \u00a3\u00e9r.~\n29,8.\nTher- mo- meter.\tEin- geath. Luft.\tAusge- athm. Luft.\tZu- nah- me.\tKohlen- f\u00e4ure.\tKohlenf. in der Minute.\n56\u00b0.\t1060.\txc6l.\tI.\t53-\t0,88.\nIL Verfuche mit Sauerftoffgas.\nX) Daffelbe Meerfclnveinchen wurde in das Glas A \u00efeWacht, 250 Cubikzoll Sauerftoffgas, welches 5 p. C. Stickftoff enthielt, in den mit B zufammenh\u00e4ngenden Gasmeffer in -f Stunde langfam durch das Gef\u00e4fs, worin fich das Thier befand, in den leeren, mit C zufammen-h\u00e4ngenden Gasmeffer treten gelaffen, wo die Luft genau 250 Cubikzoll ir.aafs. Ein Theil davon wurde zur Pr\u00fcfung aufbewahrt, der Gasmeffer B wieder mit 250 Cubik-\u25a0\u00c7ojJ- Sauerftoffgas angef\u00fcllt, welches auf diefelbe Weife durchgeiaffen ward, und nun in dem Gasmeffer C 248 Cubikzolle maafs. Beim dritten Male fand lieh in diefem 249 Cubikzoll, eben fo viel beim vierten und letzten Male. Das Meerfchweinchen war I Stunde 12 Minuten eingefchloffen gewefen , ohne im Geringften Zeichen von Befchwerde zu geben. Bei einer Pr\u00fcfung der vier ver-fchiednen Luftantheile ergab licit Folgendes.\nM. d, Archiv, HL 2,\tO","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\nZu ram. men-\nfetzung Kohlen\u00bb\nCuhikzoll.\t\tvon 100\tf\u00e4ure.\tSauerf\u00bb.\tStickft,\n\t\tUfieil.\t\t\t\nNo. I. 250.\tKohlenf.\t8\t20\t\t\n\tSauerftoff\t66\t\t165\t\n\tStickftoff\t26\t\t\t65\"\n\t\t100.\t\t\t\nNd. 2. 248*\tKohlenf.\t10\t24,80\t\t\n\tSauerftoff\t78\t\t193,44\t\n*\tStickftoff\tT 2\t\t\t29,76\n\t\tIOO.\t\t\t\ntio. 3- 249-\tKohlenf.\tIO\t24,90\t\t\n\tSauerftoff\t80\t\t199.20\t\t\u00ab\n\tStickftoff\tIO\t\t\t24^\u00bb\n\t\tIOO.\t\t\t\nNo. 4- 249.\tKohlenf.\t12\t29,88\t\t\n\tSauerftoff\t79\t\t196,71\t.. i\n\tStickftoff\t9\t\t\t22,41\n\t\tIOO.\t\t\t\nIm Glafe A 60\tKohlenf.\t12\t7,20\t\t\nu. d. R\u00f6hre C\tSauerftoff\t79\t\t47,40\t\n\tStickftoff'\t9\t\t\t5,45\n1056.\t\tIOO.\t106,-?8\t801,75\t1474?\nSumme der Luft vor demVerfuch 1060\nNachher .....\t1056\nVerluft\t-------4.\nBerechnung des Sauerftoffes,\nIOOO Cuhikzoll Sauerftoffgas, welche 5 p. C. Stickgas enthielten, beftanden aus\t950 reinem Sauerftoff,\n\u20ac0 Cubikz. atm. Luft mit dem Thiere und in der Rohre\nenth. 21 p. C. Sauerft.\t12,60\t.\t.\nMithin die Summe des Sauer- \u2014------------\u2014\nftoffs vor dem Verfuche\t962,60\nSauerftoff nach d. Verfuch 801,75 Sauerftoff in der RohlenL 106,78\n9\u00b08>53\nDaher Verluft von Sauerftoff\n54,\u00b07-","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"243\n'\tBerechnung des Stickftoffes.\ni\u00f6OO Cubikzoll Sauerftoffgas, welche 5 p. C. Stickft. enthielten\t50 Stickftoff.\n6b atinofph. Luft, welche 79 p. C.\nStickftoff enthielten.\t47,40\nSumme des Stickftoffes\u2019vor dem Verfuch 97,40 Stickftoff nach dem Verfuch\t147.52\nt '\t. Zunahme des Stickftoffes\t\u201e50,12.\nDiefe Stickfttoffzimahme 'war gr\u00f6fser als der Cubilt-\u00efnhalt d\u00f6s Thieres, die fehlenden 4 Cubikzolle waren unlirfeitig aufgefogenes Sauerftoffgas.\nBaro-! meter.\tTher- mo- rne- ter.\tKing. Sauer- ftoff.\tAusg, Luft.\tVer- tuft\tKohlen-f\u00e4ure.\tKoh-lenf. in der Min.\tZeit.\tOxy- gen- rer- lut.\tStick- ftoff- zunah- me.\n$05.\t57\u00b0-\tI060.\t1056.\t4-\t106.\t1.48.\tiSt. 12M.\t54.07.\t50,12.\n2) Das bei diefem Verfuche gebrauchte Meerfchwein-chen war kleiner und nahm nur 33 Cubikzoll ein. Da wir es eben \u00a30 lange in einer geringem Menge Sauerftoffgas laffe\u00c4 wollten, fo bedienten wir uns nur einer Menga von 750 Cubikzoll aufser den fchonir. der R\u00f6hre und dem 3&kfe A enthaltnen 66 Cubikzoll atmofph\u00e4rifcher Luft. Die erften 250 Cubikzoll wurden von A nach C in 24 jHm\u00fcten Jurchgef\u00fchrt, und fchienen keine Volums Ver\u00e4nderung erlitten zu haben. In den n\u00e4chften 23 Minuten wurden abermals 250 durchgef\u00fchrt, die in C nur 248 maafsen. Die letzten 250 wurden in 24 Minuten \u00fcbergef\u00fchrt und erlitten keine Volumsver\u00e4nderung. Das TKiet fchien lieh durchaus wohl zu befinden.\nBefchaffenheit der Luft vor dem Athmen,\n\u00bb\tSauerftoff,\tStickftoff.\n66 Cubikz. atinofph. Luft\t==\t13,86.\t52,14.\n750 Sauerftoffgas das 5 p. C.\nStickftoff enthielt\t712,50.\t37,50.\n89,64.\n816\nSumme\n726,36.\nQ 3","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"C44\nDas Sa\u00fceiTtoffgas wurde vor und nach dem Verfuclie gepr\u00fcft und die Refultate ftimmten vollkommen. Hier; auf wurden Gasantheile aus den drei verfchiednen Perioden mit Kalkwaffer und den Pr\u00fcfungsmitteln auf Sauer^ ftofF unterfucht,\n;\t,V\nInkalt\nZeit.\tvon too KoMen-\nMin.\tThei- hure. Sauerft. Stick\u00fc.\nlen.\nKo. I. 250 \u00bb4 Kohlenf. 9^.\nSauerft. 60,5. Stick ft. 30.\nIOO.\n23.75-\n151,25.\n75\nNo. 2. 248 23 Kohlenf. 9,5.\nSauerft. 8l Stickft. 9,5.\nIOO.\n23,56.\naoo,88.\n23,55.\nKo. 3. 250 24 Kohlenf. 10\t25.\nSauerft. 82 Stickft. 8\nIOO.\n66 heim Menfchen\nwie No. 3\t_6,60.\n814- 71\t78T91-\n\u00ab05-\n20\n54,12-\t5,28-\n611,25. 123,84.\nBerechnung des SauerftofFes. SauerftofF vor dem Verfuche SauerftofF nach dem Verfuche\t611,25\nSauerftofF in der Kohlenf\u00e4ure\t78,9!\n726,36.\n__690,16\nVerluft an SauerftofF\t36,20\".\nBerechnung des StickftofFes. Stickrtofr nach dem Verfuche\t123,84\nStickftofF vor dem Verfuche\t89,64\nZunahme 34,20.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber ficht.\n\tGai\tGas\t\t\tCnbik-\t\tSauer-\tStick-\nTher-\tvor\tnach\t\tKoh-\tzoll in\t\tftoFf-\trtoee-\nmome-\tVer-\tVer-\tVer-\tlen-\tder\t'\tver-\tZu-\nter.\tfuch.\tfuch.\tluft.\tf\u00e4ure.\tMinute\tZeit.\tluft.\tnahme.\n156\u00b0.\t816.\t814-\t0.\t78,95\tI,II.\ti St. 11\".\t36,20.\t34>*o.\nDie Stickftoffzunahme, der Sauerftoffverluft und die Kohlenf\u00e4urebildung waren geringer als beim vorigen Ver-fucbe, allein auch das Thier und die in einer gegebnen Zeit verbrauchte Sauerftoffmenge waren kleiner. Hier, wie beim Menfchen, war die Stickftoffzunahme in den fr\u00fchem Perioden am ftarkften.\nDer ganze Stickftoffgehalt der mit dem Thiere einge-fchloffenen 66 Cubikzolle betrug nur 52,14; allein gefetzt, was vielleicht nicht der Fall war, dafs jene 66 Cubikzoll gew\u00f6hnlicher Luft durch die 250 Cubikzolle Sauerftoff-gas ausgetrieben worden w\u00e4ren, fo h\u00e4tte man finden nn\u00fclfen\t250\nweniger 66\n184 Sauerftoffgas,\nwelche 5 P* C. Stickftoff, oder 9,20 Cubikzoll hielten. Diefe zu den 52,14 gerechnet, w\u00fcrden 6t,34 Stickftoff m dem erften Gasmeffer voll ausgeathmeter Luft gegeben haben, dagegen aber fanden wir 75 , fo dafs felbft unter jener Vorausfetzung 13,66 Stickftoff in den erften 24 Minuten hinzugekommen feyn w\u00fcrden.\nDer im zweiten Gasmeffer vor dem Atlnnen ent-haltne Stickftoff betrug 12,50 Cubikzoll ; nachdem aber diefe Luft 23 Minuten lang geathmet worden war, fanden wir 23,75, mithin eine Stickftoffzunahme von 11,25. Der Stickftoffgehalt der Luft im dritten. Gasmeffer vor dem Athmen betrug gleichfalls- 12,50, nachher 20, mithin hatte eine Stickftoffzunahme von 7,50 Statt gefunden. Der Stickftoff in den 66 Cubikzollen betrug 3,3\u00b0, wir aber fanden 5,28, mithin eine Zunahme von 1,98 Stickftoff.\nAus diefen Verhielten feinen zu folgen, dafs, wenn die geathmete Luft nicht den gew\u00f6hnlichen Siiekftoffan-theil enthielt, das Blut geneigt feilten, eine gewiffc Mer\\ge","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"St\u00eeckftofF f\u00fbt eine gleich grofse Menge Sauerftoff auszti-ftofsen. Daher machten wir, um zu fehen, ob derleiba Umftand auch eintreten w\u00fcrde, wenn wir Wafferftoff an die Stelle des Stickftoffes fetzten, ein Genii Ich von 0,2i Sauerftoff und 0,78 Wafferftoff.\n111. V er\u00c7uche mit IV afferft off u n d S au er ft of/i\n1) Wie gew\u00f6hnlich, ward das Meerfchweinchen unter eine mit 66 Cubikzollen angef\u00fcllte Glocke gefetzt. 16 Minuten lang liefsen wir 25oCubikzolle desGemifchej von dem mit \u00df conimunicirenden Gasmeffer durch di\u00bb Glocke A in den mit C zufammenh\u00e4ngenden Gasmeffer \u00fcbergehen. Dies wurde mit 250 Cubikzollen l\"J% Minuten lang wiederholt. W\u00e4hrend diefer ganzen Zeit fchien das Thier durchaus nicht befchwert. Zum 3ten und 4ten Mal wurden 250 Cubikzoll \u00fcbergef\u00fchrt, beim 3ten Mat in 16, beim 4ten in 11Minuten. W\u00e4hrend der letzten Zeit wurde das Tliier fehr fclil\u00e4frig und verfchlofs gegen das Ende des Verfuches die Augen beft\u00e4ndig, fchien indeffen nichts zu leiden , und wurde durch Kratzen an der Glocke leicht auf kurze Zeit geweckt. Nach 61\u00a7 Minuten wurde es herausgenommen und gefunden, dafs es in diefer ganzen Zeit 60,20 Cubikzoll Kohlenf\u00e4ure oder etwas weniger als I Cubikzoll in der Minute gebildet hatte.\nOffenbar wurde hier in einer gegebnen Zeit weniger Kohlenf\u00e4ure als beim Athmcn von Sauerftoff gebildet, Da wir abgehalten wurden, uns von den Ver\u00e4nderungen des Stickftoffes zu unterrichten, fo ftellten wir folgenden Verfuch an.\nVerfuch 2. Wafferftoff- und Sauerftoffgas wurde\u00bb in einem folchen Verh\u00e4ltnifs gemifcht, dafs das letztere eher in gr\u00f6fserer Menge als in der atmofph\u00e4rifchen Luft vorhanden war, nun daffelbe Thier in das Glas A mit 66 Cubikzoll Luft gefetzt, hierauf 250 Cubikzolle des Ge-mifches aus dem grofsen Waffergasmeffer in den Gas-meffer B gelaffen und allm\u00e4hlich 15 Minuten lang durch das Glas A in dem Gasmeffer C gef\u00fchrt. Das Meerfchvvein* chen fchien. fich durchaus wohl zu befinden und das ge-athmete Gas in C betrug 250 Cubikzoll. Ein Theil davon, den wir No. 1. nennen wollen, wurde zur Unter-fuchung aufbehalten.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"247\nZum zweiten Mal liefsen wir 250 Cubikzoll des Ge-fflifches w\u00e4hrend 13 Minuten durchtreten. Sie maafsen in C 250 Cubikzolle. Das Thier fchien durchaus nicht ^efchwert. Derfelbe Verfuch wurde wieder, w\u00e4hrend 12 Minuten, mit 250 Cubikzollen gemacht. Jetzt war das Thier v\u00f6llig fchl\u00e4frig, fchien aber nichts zu leiden. Am Ende von 45 Minuten wurde es herausgenommen.\nAm Ende des Verfuchs enthielt der R\u00fcckftand des Gemifches, der fich nur eine Stunde in dem grofsen Waf-fergasmeffer befunden hatte, 22 p. C. Sauerftoff und keine Kohlenf\u00e4ure. Von den \u00fcbrigen 78 Theilen wurden 20 mit IO- Theilen Sauerftoffgas vermifcht, welches, nach vor\u00bb heriger Unterfuchung, 3 p. C. Stickftoff enthielt. Diefe jo Theile wurden in Davy's verbeffertem Voltaifchen Eudiometer durch den electrifchen Funken verpufft, dadurch auf 3 vermindert. Diefe 3 Theile wurden mit Pr\u00fcfungsmitteln auf Oxygen behandelt, wodurch fie auf 2 Theile zur\u00fcckgef\u00fchrt wurden, zum Beweife, dafs alles fVafferftoffgas verfahrt war. Die I o Theile Sauerftoff aber enthielten 3 Theile Stickftoff, diefer von 2 abgezogen giebt 1,7 Stickftoff in 20 Theilen der \u00fcbriggebliebnen 78. 20:1,7=78:6,6.\n, Daher enthielt das angewandte Gemifch in ioo Theilen\t22 Sauerftoff.\n6,6 Stickftoff.\n____71,4 Wafferftoff.\nIOO.\nHierauf wurde das Gas, welches zum Athmen gedient hatte, unterfucht.\nNo. 1.\t250 Cubikzoll in 15 Minuten geathmet.\nIOO Theile, welche in Pepys\u2019s Eudiometer mit Kalk-waffer in Ber\u00fchrung gebracht wurden, verminderten fich auf 93,5 und diefe durch die Pr\u00fcfungsmittel auf Sauerftoff Wieder auf 77.\t20 Theile von diefen 77 wurden mit 10\nTheilen Sauerftoff vermifcht und verpufft, und der Il\u00fcck-jftand mit den Pr\u00fcfungsmitteln auf Sauerftoff behandelt, wobei 12 Theile \u00fcbrig blieben, die Stickftoff waren.\nZieht man von diefen 12 Theilen ab\n0,3 als Stickftoff , der in dem\n------ Sauerftoff enthalten war,\n\u00a30 bleibt 11,7 Stickftoff in 20 Theilen des R\u00fcckftandes 77. 20:11,7 = 77:45.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\nioo Theile von No. I. enthielten daher 6,5 Kohlenf.\n16.5\tSauerft.\n45 Stickft.\n32 ' Wafferfty\n100.\nNo. 2.\t25\u00b0 Cubikz. w\u00e4hrend 13 Minuten geathmet.\nIOO Theile wurden durch Kalkwaffer auf 92,5, diefe durch Sauerft offpr\u00fcfungsmit tel auf 77 vermindert. Von diefen 77 wurden 20 mit 10 Theilen Sauerl'toff vermifeht, verpufft und dadurch auf 4 vermindert. Diefe auf Sauer-ftoff verfucht ; liefsen 3 , welche Stickftoff feyn mufsten.'\nVon diefen 3\nAbgezogen\t0,3 als der in 10 Theilen SauerftofE\n-------- enthaltne Stickftoff\nbleiben 2,7 f\u00fcr den in 20 Theilen des Il\u00fcck-ftandes 77.\n20 : 2,7 = 77 : 10,4.\nIOO Theile vonNo. 2. bcftanden daher aus 7,5 Kohlenf..\n15.5\tSauerft. 1\n104 Stickft. 1\n66.6\tWafferft.\n\"ioo.\nNo. 3.\t250 Cubikz. w\u00e4hrend 17 Minuten geathmet.\nIOo Theile, auf dieleibe Weife unterfucht, beftanden aus\t6 Kohlenf.\n17 Sauerft.\n6,5 Stickftoff.\t>\n70,$ Wafferftoff.\nioo.\nDie 66 mit dem Thiere am Ende des Verfuches noch \u00fcbrigen k\u00f6nnen als denen von No. 3 fehr \u00e4hnlich ange-feilen werden.\nSowohl hier als beim vorigen Verfuche war die Rohlenf\u00e4urebildung in der Mitte deffelben am betracht-lichften, verminderte lieh aber gegen das Ende, wie das IVleerfchweinchen fchl\u00e4frig wurde, bedeutend, wahr-fcheinlich wird a\u00eefo w\u00e4hrend des Schlafes weniger Kohlen-f\u00e4ure gebildet als im vollkommnen Th\u00e4tigkeitszuftande. Beim Athmen von Kohienf\u00e4ure fanden wir immer die Menge der erzeugten zu dem \u00fcbrigbieibenden Sauerftoff-","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"249\ngafe tretenden Kohlenf\u00e4ure dem verfchwundnen Sauerfroff-gafe ganz gleich, hier aber fand lieh immer i p. C. mehr, was wir bis jetzt noch nicht zu erkl\u00e4ren im Stande find.\nAus der vorigen Berechnung k\u00f6nnen wir den Stick-ft\u00f6ffgehalt vor und nach dem Verfuche angeben.\nStickftoff vor dem Verfuche.\n66 Cuhikzoll atmofph. Luft, die mit dem Thiere ein-gefchlofren waren, enthielten T\u2018\u00e4% oder 52,14\u00bb\n750 Cubikz. der Gasgemifche enthielten\n\u2014------- oder ..................... 49,50.\nS. 816\tn -----------\nSumme desStickftoffes vor dem Verfuche daher 101,64.\nStickftoff nach dem Verfuche.\nNo. 1.\tGeathmet in 2 50. X 5 Minut.\tIOO : 45\t\u2014\t250\t: 112,50\n\u2014 2-\t250. 13 \u2014\t100 : 10,4 =\t250\t: 26\n\u2014 3-\t250. 17\t\u2014\t100 : 6,5 =\t250\t: 16,25\n\t66.\t100 : 6,5 =\t66\t: 4,29\n\t816.\t45 Minut. Stickftoff nach dem Verfuche\t\t\u2022\u2022 \u2666 \u2022\t159,04\n\tStickftoff vor\tdem Verfuche\t\u2022 \u2022\t101,64\nStickftoffzunahme . .\t57,4 e\"\nBerechnung des Wafferftoffgafes.\nI. Wafferftoffgehalt vor dem Verfuche. Vor dem Verfuche fanden wir das Gemifch 71,4 Wafferftoffgas enthaltend.\nloo : 71,4 = 750: 535.50, fo dafs alfo in der ganzen lfiEtmenge 535,5\u00b0 Cubikzoll Wafferftoffgas enthalten ge-wefen feyn mufsten.\n2. Wafferftoffgas nach dem Verfuche.\nNo. 1.\t250.\t100 :\t32\n\u2014 2.\t250.\t100 :\t66,6\n\u2014 3-\t250.\tIOO :\t70,5\n\t66 in A 100 :\t\t7\u00b0,S\nWafferftoffgehalt nach dem Verfuche Wafferftoffgehalt vor dem Verfuche\nC50 :\t80\n250 : 166,50 250 : 176,25 66 : 46,53 469,28 535:50\nVerluft an WaUerftoff 66,22","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nBei cHefen fowohl als den Verfuchen mit Sauerftoff, gas war die Stickftoffeniwicklung in den fr\u00fchem Perioden ft\u00e4rker als in den fp\u00e4tern, und es ift wichtig, he za vergleichen. Wir wiffen , dafs\n53.14\tCubikzoll Stickftoff nebft dem Thiere in dem Ge*\nf\u00e4fse im Anf\u00e4nge des Verfuches enthalten waren, und dafs von den 2JO Cubikzolien des Gemi-fches, welche in den erften 15 Minuten \u00fcbergingen, nur 184 in den Gasmeffer \u20ac \u00fcbergetrieben werden konnten (too . 6,6 = 184 : 12,14) welche nur\n12.14\tenthalten, die zufammen\n64,28 Stickftoff betragen. Nur diefe Menge konnten wir in dem erften Gasmeffer von 250 nach dem Ausathmen zu finden hoffen, wenn wir annehmen, dafs alle atmofph\u00e4. rifche Luft ausgetrieben w\u00e4re : dagegen fanden wir wirk-lieh 112,50 oder eine Zunahme von 48,32 Cubikzolien in, 15 Minuten.\nDer erfte Gasmeffer, ehe er mit dem Glafe A in Zu-fammenhang gefetzt wurde, enthielt nur 16,50 Cubikzoll Stickftoff, nachher aber fanden wir 26, und, was merkw\u00fcrdig ift, in dem letzten Gasmeffer durchaus keine Zu,\nn\u00e4hme.\tBerechnung der Kohlenf\u00e4ure.\t\t\t\nNo. I.\t250\t15 Minut. 100 ;\t6,5 \u2014 250 :\t: 16,25\n\u2014 2.\t250\t13\t-\tIOO :\t7\u00bb5 = 250 :\t\u2022 18,75\n\u2014 3*\t250 66\t17\t-\tIOO ; 100 :\t6 = 250 : 6 \u2014 66 :\t15 3,96\n45\tSumme 53,96\nIn 45 Minuten waren daher 53.96 Cubikzolle Roh-lenf\u00e4ure oder 1,19 Cubikzolle in einer Minute gebildet worden.\nAus den vorigen Verfuchen fcheint fielt zu ergeben;\ni) Beim Athmen von atmofph\u00e4rifcher Luft tritt felbft bei ganz pfianzenfreffemlen Thieren keine Ver\u00e4nderung als die Erzeugung von Kohlenf\u00e4ure an der Stelle eines gleichen Volums Sauevltoffgas ein.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"251\n2)\tW\u00eer3 fait reines Sauerftoffgas geartunet, fo fehlt zuletzt ein Theil, und diefer wird durch eine entfpre-chende Menge Stickftoff vertreten, welcher lieh anfangs in gr\u00f6fserer Menge als fp\u00e4terhin entwickelt.\n3)\tBeim Athmen eines Gemifchcs von Waffer- und Sauerftoffgas, worin das Wafferftoffgas lieh ungef\u00e4hr in gleicher Menge als der Stickftoff in der atmofph\u00e4rifchen Luft befindet, gefchieht daffelbe.\n4)\tEin Thier kann, \u00fcber eine Stunde, ein Gemifch von 0,78 Wafferftoffgas und 0,22 Sauerftoffgas ohne Nachtheil athmen.\n5)\tAthmen von einer einigermafsen betr\u00e4chtlichen Menge Wafferftoffgas vermindert die Hirnth\u00e4tigkeit bedeutend oder fchl\u00e4fert wenigftens ein.\n6)\tVermuthlich wird im Schlaf weniger Kohlenf\u00e4ure entwickelt als im Wachen.\n7)\tDie Lungen eines Mannes von mittlerer Gr\u00f6fse enthalten nach dem Tode mehr als loo Cubikzolle Luft.\nDiefe Verfuche wurden ohne Bezug auf eine befondere Theorie angeftellt, und in der That waren einige Refultate derfelben unfern Meinungen fo entgegen, dafs wir mehr, als gew\u00f6hnliche Auf merkfamkeit darauf verwandten. Jene geben wir indefs, in der feiten Ueberzeugung, dafs fie jedermann bei derfelben Genauigkeit beft\u00e4tigt finden, wird, und in der Hoffnung, dafs die Dnyy-\u2019fchen Entdeckungen, auch fie in Zukunft erkl\u00e4ren werden. Stickgas h\u00e4lt man z. B. allgemein f\u00fcr einfach, und doch erkennt man es Vorz\u00fcglich nur durch negative Merkmale. Jede Gasart, welche nicht zum Athmen und Verbrennen taugt, nicht durch Waffer verfchluckt wird , durch die Pr\u00fcfungsmittel des Sauerftoffes keine Ver\u00e4nderung erleidet, nicht mit Sauerftoffgas verpufft, wird im Allgemeinen als Stickgas angefehen. Es ift der beft\u00e4ndige R\u00fcckftand faft aller unferer Verfuche mit Gasarten, allein wie kann man wiffen, ob es ein* einfacher oder zufammengefetzter K\u00f6r-\nfier ilt, um f o mehr, da es nach Berzelius s Verfuclien vieleicht metallifche Eigenfchaften hat, nach denen von P avy ein ox y dir ter K\u00f6rper ift ?","page":251}],"identifier":"lit14097","issued":"1817","language":"de","pages":"233-251","startpages":"233","title":"Ueber das Athmen: Aus den Phil. Transact., 1809, p. 404-429","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:34.045801+00:00"}