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Über die färbende Substanz der schwarzen Bronchialdrüsen: Aus den Phil. Transact., 1813, P. II, p. 159-171

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{"created":"2022-01-31T16:16:54.230115+00:00","id":"lit14099","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Pearson, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 257-264","fulltext":[{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"257\n\u25a0bei weitem nicht diefelbe Leichtigkeit, indem nun fchon nach 4 \u2014 5 Athemziigen die obigen Zuf\u00e4lle eintraten. Doch verfchwanden fie nach etwa viermaligem Athmen Ton atmofph\u00e4rifcher Luft.\nAuch hier fanden wir diefelbe Menge Kohlenf\u00e4ure, aber auch immer 0,04 \u2014 0,05 SauerftofFgas, das aber, wegen der Beh\u00e4ndigkeit des Verh\u00e4ltniffes und weil wir es gleichfalls in nicht geathmetem, aber auf die-lelbe Weife behandeltem Stickgas fanden, wohl unftrei-tig von den angewandten Handgriffen herr\u00fchrte, und vermuthlich nicht vorhanden gewefen feyn w\u00fcrde, wenn das Lungengas fogleich nach dem Ausathmen h\u00e4tte unter-fucbt werden k\u00f6nnen. Nimmt man diele, zwar nicht gewiffe, aber doch im h\u00f6chften Grade wahrfcheinliche Erkl\u00e4rung an, fo gelangt man unftreitig mit mir zu dem Schluffe, dafs die Kohlenf\u00e4ure, da lie lieh in den Refpi-rationsorganen beim Athmen einer v\u00f6llig fauerfiofflofen Luftart bilden kann, nothwendig ein Erzeugnifs einer organifchen Th\u00e4tigkeit der Lunge felbft oder eines ihrer Theile ift.\n3. G. Pearfon \u00fcber die f\u00e4rbende Subftanz der fchwarzen Bronchialdr\u00fcfen. (Aus den Phil. Transact. 1813. P- II. p. 159 \u2014 171)\nDie Bronchialdr\u00fcfen des erwachfenen Menfchen find im Allgemeinen febwarz oder dunkelblau. Um das \u00efwanzigfte Jahr find die Lungen durch fchwarze oder dunkelblaue Flecke, Streifen und Punkte, die unmittelbar unter dem Lungenbruftfell und in der ganzen Subftanz Terbreitet find, gefleckt. Mit dem Alter werden fie im Allgemeinen immer dunkler, fo dafs fie nach dem 65tten oder yoften Jahre durch den Zufammenflufs jener Flecke f\u00e0ft einf\u00f6rmig fchwarz find. Ueber die Urfacbe und das Wefen diefer fchwarzen Farbe fehlen , fo viel ich weifs, Verfuche. Zwar hat man vermuthet, dafs rufsige, aus der Luft aufgenommeneSubftanzen die Schw\u00e4rze der Lungen verurfachen und die der Dr\u00fcfen in einer eignen Abfonderung begr\u00fcndet feyn m\u00f6ge, allein die erfte Meinung hat man durch den Mangel jener F\u00e4rbung bei Tliie-ren und die Anwefenheit derfeiben bei. Meirichen, welche M. d. Archiv, UL 3.\tR","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nweit von St\u00e4dten und Orten, wo viele Kohlen verbrannt werden, leben, hinl\u00e4nglich widerlegt gehalten, und di\u00bb letztere Meinung ift offenbar falfch, da die Bronchialdr\u00fc. fen keine Abfonderungsorgane, fondern Lymphdr\u00fcfen find.\nFolgende Verfuche und Bemerkungen entftanden bei Gelegenheit einer langen Befch\u00e4ftigung mit Unterfucbua. gen \u00fcber die Lungenfcliwindfucht,\nNach Wegnahme des umliegenden Zellgewebes und Wafchen in Waffer, bis diefes nicht weiter gef\u00e4rbt wurde, unterfuchte ich die Dr\u00fcfen.\nI. Bronchialdr\u00fc fen.\n1)\tAuf Dr\u00fccken zwifchen den Fingern, wodurch dp H\u00fclle zerrifs, trat eine fchwarze Fliifligkeit aus ihneij, welche die Haut und Waffer fchwarz f\u00e4rbte, und felbftin der Siedhitze nicht in Waffer, concentrirter Salz-und Salpeterf\u00e4ure aufgel\u00f6ft oder in ihrer Farbe abge\u00e4ndert wurde.\n2)\tDurch Zerquetfchen und Abreiben diefer Dr\u00fcfen\nmit einer geringen Waffermenge wurde eine dicke fchwarze Fl\u00fcfiigkeit gebildet, welche von einer anfehl}, liehen Menge h\u00e4utiger und faferiger Klumpen abgegoffen wurde. Wiederhol Les Aufgiefsen und Abreiben k\u00f6nnt\u00ab diefe nicht v\u00f6llig von ihrer fchwarzen Farbe reinigen, und nur durch Aufl\u00f6fung in \u00e4tzender Kalilauge, Salpeter* und Salzf\u00e4ure wurde dies bewirkt. Aus der alkalifchen und fauren Aufl\u00f6fung fchlug fleh in der Ruhe ein febwaf. zer Bodenfatz nieder, der nach Abkl\u00e4rung und Abdun-ftung als ein trocknes Pulver erleliien.\t,\nDas Gewebe und die Menge der Farbefubftanz wat, ganz unabh\u00e4ngig von dem Gefundheitszuftande der Lungen, in verfcliiednen K\u00f6rpern fehr verfchieden. In iS \u2014 20 Jahr alten Menfchen waren einige Dr\u00fcfen bloft r\u00f6thlicli, andre zum Theil, andre ganz fchwarz od\u00abr dunkelblau.\n3)\tDurch Kochen der Dr\u00fcfen in \u00e4tzender Kalilauge wunde ihr Bau zerft\u00f6rt und eine tr\u00fcbe fchwarze Fl\u00fcfiigkeit gebildet, aus welcher lieh nach einigen Tagen Ruhe ein anfehnlicher fchvvarzer Bodenfatz niederfchlug. Dock","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"259\nblieb die Fl\u00fcffigkeit, wegen vieler in ibr fehwebender Farbefubfianz immer, felbft nach einem Monate, fchwarz. Verd\u00fcnnung tnitWaffer pr\u00e4cipitirtediefe indeffen v\u00f6llig.\n4)\tVerd\u00fcnnte Salzf\u00e4ure von 1,170 fpec. Schwere l\u00f6fte die Bronchialdr\u00fcfen in der Siedhitze auf, und gab eine tr\u00fcbe fchwarze Feuchtigkeit, bei Buhe aber fank \u00abni\u00bb anfehnliche Menge fchwarzer Subftanz in einer hellen gelben Fl\u00fcffigkeit zu Boden, andre fchwamm oben. Verdunftet bildete fie ein fchwarzes Pulver.\n5)\tSalpeterf\u00e4ure von 1,500 fpec. Schwere l\u00f6fte dio Subftanzen fehr fchnell auf, und gab eine helle gelbe Fl\u00fcffigkeit mit vieler fchwarzer Subftanz an der Oberfl\u00e4che. Piefe Saure fondert die kohlen\u00e4hnliche Subftanz befon-ders leicht ab. S\u00e4uren und Alkalien gaben aus den blofs rotbgef\u00e4rbten Pr\u00fcfen keine fchwarze Subftanz.\nII. Flecke der Lungen.\n1)\tEin St\u00fcck einer fehr gefleckten Lunge wurde fehr lange, bis keine weitere blutige F\u00e4rbung erfolgte, in Waffer gewafchen, und dennoch blieben die Flecke un-W\u00bb\u00e4ndert. Die Finger wurden, wenn man fie dr\u00fcckte, Irisweilen gefchw\u00e4rzt.\n2)\tBehandlung der Flecke mit denfelben Reagentien, womit die Bronchialdr\u00fcfen unterfucht wurden, gaben \u00e4hnliche Erfcheinuhgen, nur erhielt ich viel weniger fchwarze Subftanz.\n3)\tDie Identit\u00e4t der fchwarzen Farbe in den ver-fchiedentlich geformten gef\u00e4rbten Stellen der Lungen ergiebt lieh aus Folgendem. Eine d\u00fcnne Schicht Lun-genfubftanz von ungef\u00e4hr 3 Quadratzollen aus der Ober-B\u00e4che der Lunge wurde in ein Gef\u00e4fs mit 3 Unzenmaafs Salpeterf\u00e4ure gethan. Mit Ausnahme der gef\u00e4rbten Stellen Wurde alles fogleich aufgel\u00f6ft: diefe behielten ihre Geftalt bis das Gef\u00e4fs gefch\u00fcttelt wurde, wodurch fie zerft\u00f6rt wurden und eine fchwarze Schicht auf der Oberfl\u00e4che bildeten.\nVon einer Menge von Verfuchen, die mit einer ange-gnelfenen Menge gepulverter fchwarzer Subftanz ange-flsllt wurden, find die* die entfeheidendften.\nB 3","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\n1)\tEtwas gut getrocknetes fchwarzes Pulver wurde auf gefchmolzenes falpeterfaures Kali geftreut, wodurch' fo gl eich ein Verpuffen, wie bei .Holzkohlen oder Rufi entftand.\n2)\tDaffelbe gefchah mit gefchmolzenem falzfauren i Kali, nur bei viel niedrigerer Temperatur.\n3)\tDiefes Verpuffen gefchah in einem Glasgef\u00e4D\u00bb fo, dafs das dadurch gebildete Gas aufgefangen wurde. In Kalkwaffer geleitet, zeigte lieh diefes als Kohlen-f\u00e4ure.\n4)\tEine geringe Menge des fchwarzen Pulvers wurde leicht auf einem Platinablech zum Gl\u00fchen gebracht und verbrannte fchnell mit einem thierifchen.Geruch und Zu-r\u00fccklaffung eines geringen R\u00fcckftandes von einem bald, r\u00f6thliclien, bald weifsen Pulver.\n5)\tDas Pulver'wurde in einer gr\u00fcnen, an einem\nEnde verfchloffenen Glasr\u00f6hre gegl\u00fcht, und fo IO \u2014115 Minuten lang erhalten, das offene Ende mit Leb\u00bb verfchloffen, um den Luftzutritt zu verh\u00fcten. Hiebei entband lieh Waffer und ein weifser Dunft, und im obern Theile der R\u00f6hre fammelte lieh eine geringe Meng\u00ab von brenzlichem Thier\u00f6l. Beim Abk\u00fchlen blieb ein fei-1 nes fchwarzes Pulver \u00fcbrig, das bei verfeliiednen Verbuchen y \u2014 -4, d. h. etwa\t\u2014\u00bb \u00efYs des urfpr\u00fcnglichea\nGewichtes der Suhltanz verlor.\n6)\tAm Feuer und in dem pneumatifchen Apparat gab das kohlige Pulver immer brandige Efi\u2019igf\u00e4ure, Kohlen- und Wafferftoff'gas und viel Waffer, meiftens mit ei was brenzlichem Gel, und zuweilen Spuren von Blau-fiiure.\nAus dem Vorigen glaube ich fcliliefsen zu d\u00fcrfen, da\u00fc die brenzliche fchvvarze Subftanz thierifche Kohle im freien Zuftande, d. h. nicht ein Beftandtheil der fl\u00fcffi-gen oder feften Theile ift. Ich meine hiemit kein\u00ab reine Kohle, die man hier wegen des Zuftandes, worin fia aus der Luft eingenommen ward , und wegen ihrer noth-wendigen Verbindung mit thierifchen Subftanzen in den Lungen nicht erwarten kann. In Hinlicht auf ihre Ent-ftehung glaube ich, dafs lie aus der Luft beim Athmen","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"261\n(n die. Lungen tritt. In der Luft Schwebt ixe in unficht-. ter kleinen Theilchen, welche von dem Verbrennen von Kohle, Holz und andern verbrennlichen Subftanzen ftam-men. \u25a0 Auf di\u00e8felbe Weife als der Sauerftoff treten ver-jfnuthlich auch in der Luft enthaltne Subftanzen durch die Lungenzellen an das Blut: h\u00f6chft wahrscheinlich Aber, werden doch wohl die Kohlentheilchen in den fein-ften Luftr\u00f6hrenzweigen aufgehalten , und bringen fo die \u25a0Oben befchriebne F\u00e4rbung hervor. Auch entfpringt eine \u00e4ufserft grofse Menge Saugadern von den Luftr\u00f6hren\u00e4ften und die Schwarzen Streifen an der Oberfl\u00e4che der Lunten kommen ganz mit den von den heften Schriftftellern 'abgebildeten Lungenfaugadern \u00fcberein. Da diefe Saugadern Kohle enthalten, fo entftand nat\u00fcrlich die Vermu-thung, dafs lie eine Menge Subftanzen, befonders aber diefe, einfaugen und zu den Bronchialdr\u00fcfen f\u00fchren, yrodurch diefe eine Schwarze Farbe erhalten. Der Zustand der Saugadern unter und \u00fcber den Dr\u00fcfen Tollte \u25a0daher genau unterfucht werden. Eben fo verdient auch \u2022die Wirkung der fo unmittelbar in den Milchbruftgang \u2022\u00f6der gerade in das Blut von den Saugadern der Bronchial-ir\u00fcfen gelangenden Kohle, Aufmerlcfamkeit. Nach diefer Theorie erkl\u00e4rt Sich auch die Abwefenheit der fchwarzen tarbe in der Jugend und den S\u00e4ugthieren fehr leicht.\nNachtrag.\nSeit ich dies Schrieb, hatte ich Gelegenheit zu eini jen fernem Unterfuchungen.\nDie Bronchialdr\u00fcfen eines zweit\u00e4gigen Kindes waren ganz weifs, die Lungen einf\u00f6rmig r\u00f6thlich. Die Lungen, eines 15j\u00e4hrigen M\u00e4dchens fand ich dichtgefleckt, die bronchialdr\u00fcfen waren nur \u00e4ufserlich gef\u00e4rbt und gaben pur I Gran Kohlenpulver. Bei zwei gleich alten M\u00e4dchen, die fchwindf\u00fcchtig ftarben, waren die Lungen nicht gedeckt, einige Bronchialdr\u00fcfen aber fehwarz gef\u00e4rbt, die fipdern weifs. Die Lungen zweier 2lj\u00e4hriger an der ^chwindfucht geftorbner M\u00e4nner hatten fparfam verftr eute Schwarze Flecke, Streifen, R\u00e4unichen, viele dunkelblaue Bronchialdr\u00fcfen. Die Lungen einer 31j\u00e4hrigen \u00c7ran enthielten viele Schwarze Flecken und. Streifen} die","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\nBronchi al cl ni fen waren aile fchw\u00e4rzlich oder blau. Kir* gends fand ich die Lungen und Dr\u00fcfen fo fchwarz und kohlenreich als bei einem 42j\u00e4hrigen Manne, mit zahl* reichen Knoten, Eiterb\u00e4lgen und lehr verh\u00e4rteten Lun* gen. Er hatte 20 Jahre lang t\u00e4glich oft mehrmal\u00bb) wenigftens aber einmal geraucht.\nSollte man k\u00fcnftig finden, dafs auch die Lungen fol* eher Menfchen, die weit von Kohlendiinften entfernt leben, reichlich damit angef\u00fcllt find, fo kann man daraut nur fo viel fchliefsen, dafs dergleichen Subftanzen inehif als man glaubt in der Luft verbreitet find. W\u00e4re dies, fo w\u00fcrde lieh zugleich ergeben, dafs nur die feinem Theil-chen aufgefogen werden, w\u00e4hrend man die grobem mit dem Schleim auswirft. In der That werfen auch ge* funde Menfchen des Morgens gew\u00f6hnlich bl\u00e4ulichen Schleim mit fchwarzen kohligeri Streifen, und Kranke oft, vorz\u00fcglich nach heftigem H\u00fcften, eine fchwarz gefleckt\u00ae und geftreifte Fl\u00fcffigkeit aus. Nicht immer fteht die Koh* lenmenge der Lungen im geraden Verh\u00e4ltnifs mit de\u00ab Alter, indem ich die Lungen einer 75j\u00e4hrigen Frau nicht dunkler als gew\u00f6hnlich hei 50j\u00e4hrigen Perfonen fand, lieber die Beziehung zwifchen Lungenkrankheiten und der Kohle in den Lungen, kann ich bis jetzt noch nicht\u00ae angeben.\nSp\u00e4tere Unterfuchungen haben mir bewiefen, daCs auch bei Hausthieren diefe Farbefubftanz vorkommt, nur ift es feiten, weil lie meiftens vor dem2often, felbft I5ten Jahre fterben oder get\u00f6dtet werden. Anders verh\u00e4lt ei lieh aber bei Krankheiten. Zwar fand ich die Lungen und Bronchialdr\u00fcfen von Pferden und Efeln ganz weifs oder r\u00f6thlich, bisweilen aber auch ftellenweife fchwarz. Ein* mal waren die Dr\u00fcfen eines an Lungenentz\u00fcndung ge* fiorbnen \u00f6monatlichen Eifels durch Kohle fchwarz gef\u00e4rbt, die Lungen roth. Nie fand ich die Lungen bei einem Thiere gefleckt und gefprenkelt wie beim Menfchen. Inihnen und den Dr\u00fcfen von \u00fcchfen, Schafen und Schwei* Xten fand ich keine Kohle. Der Mangel derfelben heim Menfchen, in derfelben Periode wo jeneThiere fp\u00e4teftens gefehlachtet werden, macht es wohl wahrfcheinlieh, daft lie bei diefen nicht wegen ihres eigentb\u00fcmliehen Lehens\u00ab proceffes, fondera ihrer Jugend fehlen. Dies wird da*","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"durch beft\u00e4tigt, dafs ich bei einer, wenigftens 18 Jahr \u00abIten Katze die Bronchialdr\u00fcfen ganz fchwarz, die Lungen roth, bei allen andern, weit j\u00fcngern Katzen aber jene beft\u00e4ndig weifs oder roth fand. Die von der Kohle verurfachte Schw\u00e4rze der Lungen bleibt auch beim Tode durch Blutflufs, verfcbwindet nicht durch Abwafchen, Einw\u00e4ffern, S\u00e4ure, Alkalien, fr\u00fche Stadien der F\u00e4ulnifs. Nur in den Lungen habe ich eine folche kohlige Subftanz gefunden. Die \u00e4hnliche fchwarze Farbe der Quergrimm-darmdr\u00fcfen verfchwindet leicht in Salpeter - undSalzf\u00e4ure, und es fondert fich keine Kohle ab.\nDie fchwarze, richtiger die dunkle Fl\u00fcffigkeit des Dintenfifches enth\u00e4lt nach meinen Verfuchen keine freie Kohle, fondern diefe kommt hier nur als Beftandtheil der tbierifchen Subftanz vor. Nach meiner Darftellung nehmen die Lungenfaugadern die kohlige Subftanz nur lehr langfam auf. Bei Verfuchen, welche Herr Wherriet ein gefchickter Anatom, auf meine Bitte anftellte, um a\u00fcszumitteln, ob die Lungenflecken und Streifen von die-fer in den Saugadern befindlichen Subftanz herr\u00fchren, flockte das in die Saugadern gebrachte Queckfilber deutlich an mebrern Stellen wegen diefer Subftanz. Ein Zolllanges St\u00fcck eines folchen fchwarzen Streifen wurde aus-gefchnitten und in Salpeterf\u00e4ure gethan. Es zog fich fogleich nach allen Richtungen zufammen, behielt nach einer Digeftion von einigen Tagen bei hoher W\u00e4rmegraden feine Geftalt, zerfiel aber nachher durch leifes Sch\u00fctteln in viele unaufl\u00f6sliche Theilchen. In den Lungen findet man nicht feiten fchwarze Flecken im Innern von Knoten, die deutlich aus Faferftoff beftehen , der wahrfcheinlich in das Zellgewebe abgefetzt wird und daher leicht, wegen Verwachfung vieler kleiner Knoten, die kohlige Subftanz; in den Luftwegen umh\u00fcllen kann.\nMan hat mir eingeworfen, dafs, da die Salpeterf\u00e4ure auch die gebundne, integrirende Kohle entbinden k\u00f6nne, durch ihre Einwirkung fich nicht mit Gewifsheit ergeben k\u00f6nne, dafs diefe Subftanz von aufsen in den K\u00f6rper gelangt ; allein ich habe bei vielen Verfuchen damit nie Kohle aus thierifchen Stoffen erhalten k\u00f6nnen. Dafs ein Theil der brenzlichen Kohle durch diefe S\u00e4ure aufgel.\u00f6ft wurde, ift durchaus nicht wahrfcheinlich, denn bei Deffiliation eines","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264\nN\u00f6fselmaafses derfelben \u00fcber TO Gran ries fchwarzen Pul-vers aus den Broochialdriifen erfolgte keine lichtbare Ver. minderung deffelben , es -mochte vor oder nach dem Glu. hen fo behandelt werden. Zur Trocknifs abgedampft, gab die Salpeterf\u00e4ure, worin die Kohle gekocht worden war, keinen fchwarzen Bodenfatz. Daher kann dief\u00e9 unftreitig beffer als irgend eine andre Subftanz zur genauen und fchnellen Beftimmung des Kohlengehaltes angewandt werden. Schwefelf\u00e4ure l\u00f6ft einenTheil diefer Kohle auf und bildet eine helle Fl\u00fcffigkeit, feibft wenn \u00dfe durch Waffer verd\u00fcnnt wird.\n4. Nyfeen \u00fcber die chemifchen Athmungs. erfcheinun gen in Krankheiten. (Aus deffen F.xper. de chimie et de phyliol. pathol. Paris l8ll. S. 186 \u2014 232.)\nDie grofsen Schwierigkeiten, welche die Unter, fuchung des Athmens im krankhaften Zuftande darbietet find unftreitig die Urfache ihrer Seltenheit. Auch bir\u00bb ich weit von der Meinung entfernt, dafs die folgenden mich zu allgemeinen, auf alle Krankheiten anwendbaren Schl\u00fcffen erm\u00e4chtigen, und ich ftelle lie nur als Theil einer weiter zu vervollkommnenden Arbeit auf.\nZuerft nahm ich mir vor, die ein einziges Mal durch' Kranke geathmete Luft zu unterfuchen. Hiezu w\u00e4hlte ick einen, dem Girtannerichen ungef\u00e4hr \u00e4hnlichen Apparat; der aus einer R\u00f6hre mit zwei Aeften befteht, deren jeder mit einen Ventil von entgegengefetzter Richtung verfehen ift, fo dafs fich das eine nach der Spaltung, das andre nach der entgegengefetzten Seite hin \u00f6ffnet. An das Ende, des Aftes mit dem letzten Ventil pafst ein, in eineBlafe geendigter Hahn, der andre Aft \u00f6ffnet lieh frei. Die Oeffnung des Hauptrohres ift erweitert und kann durchr einen leichten Druck genau an den Umfang des Mundesf\ngepafst werden, fo dafs , wenn man dadurch athmet die Luft durch den Aft, deffen Ventil lieh gegen die Spaltung \u00f6ffnet, in die Lungen tritt, und die ausgeathmete Luft, durch den andern Aft in die, an feinem Ende befindliche Blafe treten mufs. Die Ventile beftehen aus kleinen","page":264}],"identifier":"lit14099","issued":"1817","language":"de","pages":"257-264","startpages":"257","title":"\u00dcber die f\u00e4rbende Substanz der schwarzen Bronchialdr\u00fcsen: Aus den Phil. Transact., 1813, P. II, p. 159-171","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:54.230121+00:00"}

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