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Chemische Untersuchung verschiedener thierischer Flüssigkeiten und fester Körper

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{"created":"2022-01-31T16:17:17.113985+00:00","id":"lit14108","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"John, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 356-362","fulltext":[{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"355\nIII.\nSchema \u00fcber das dynamifche Verh\u00e4ltnis der Irritabilit\u00e4t zur Senfibilit\u00e4t. -i\n*\" Pofitive Polarit\u00e4t.\n( Arteriolitctt. ^ I\tArteri\u00f6fe Kreislauffeite.''\t\n1 j\t'' Contraction\t\n1 Nerv. ,\t\tta\n\t\tI\n\t\tr\t(\nf Nerv, '\t\tSS CR\u00bb\nNegative Po-^ lai'it\u00e4t.\nI\nl\nVenofit\u00e4t.\n\u00ce\nExpctn\u00dfan.\nVen\u00f6fe Kreislauffeite, j\nII.\nChemifolio Unterfuchung verfchiedener thie* rifcher Fl\u00fcffigkeiten und fefter K\u00f6rper^ Vom Profeffor j. F. John.\nI. Fett aus der Hirnh\u00f6kle des Rapfen (Cyprimts Aspius).\nIn der Abficht, zu erforfchen, ob das Fett der eigentlichen und namentlich der Siifswafferfilche, wie das des Pottfifches, Wallrath enthalte, ftellte ich mit dem Fette, welches \u00fcber dem Hirnmarke den gr\u00f6i'sien Theii der Hirnh\u00f6hle des Rapfen (Cyprinus Aspius) ausf\u00fcllt, einige Verhiebe an. Ich fand jedoch keine Spur davon. Das Fett hat die \u00dfefchaffenheit des\u2019 Fiicii\u00fcls \u00fcberhaupt und iit bei I5\u00b0R. fi\u00fcffig, farblos\nund","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"357\nand klar. In fiedendem Alkohol ift es nur in h\u00f6chft .geringer Menge aufl\u00f6sbar, und der Theil, welcher fich daraus in der K\u00e4lte niederfchl\u00e4gt, hat nicht die erit-ferntefte Anlage zu kryltallifiren,\nII. Bemerkungen \u00fcber den Elephantenharn.\nAls Herr G. . . im Winter 1816 in Berlin einen jungen m\u00e4nnlichen EJepbanten fehen Jiefs, verfchaffte ich mir etwas Harn von demfelben , einzig in der Abficht, \u00fcber den Harnf\u00e4uregehalt Auffchltiffe zu verfchaf-fen. Ich zweifelte nicht, dals diefer Harn ebenfowohi Harnfaure enthalten w\u00fcrde, als derjenige anderer Th iere, welche mir zur Unterfachung mitgetheill waren; allein ungeachtet ich die einzelnen Mifehungs-theile mit der gr\u00f6fsten Genauigkeit unterfuchte, war ich doch nicht verm\u00f6gend, eineSpur Haruf\u00e4ure darin zu entdecken. Man k\u00f6nnte vielleicht den Grund diefes Verneinenden Refultates darin fuchen, dafs diefer Elephant fo ungemein h\u00e4ufig feinen Harn liefs, wahrfchein-lich als Folge einer durch die ltete Ruhe und das n\u00f6rdliche, diefem Thiere unbehagliche Klima unterdr\u00fcckten Hautausdunftung; allein dagegen ftreitet meine Erfahrung von dem Elafenfteini\u00e4uregehalte diabetilchen Menfchen- und Pferdeharns.\nIch befchr\u00e4nke mich daher einzig darauf, diefes Factum aufzuzeichnen, um es der Zukunft zu beftim\u00ab nien \u00fcbrig zu laffen, ob es Thiere giebt, deren Harn, abfolut frei von diefer S\u00e4ure ift, oder ob eine individuelle Befchaffenheit dennoch die Gegenwart oder Abwesenheit derfelben veranlalfen k\u00f6nne. Letzteres fteht we-nigftens der Erfahrung nicht entgegen, dafs die Quantit\u00e4t der Blafenl'teinf\u00e4ure im menfchlichen Harn vielen Ver\u00e4nderungen unterworfen ift.\nM. d. Archiv. III. 3.\nA a","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358\nDerElephantenbarnhat, wie Pferdeharn, ein etwas lehmichtes Anfehen, einen niclit ganz unangenehmen Geruch und heile gelbliche Farbe.\nEr reagirt alkalifch und braufet mit S\u00e4uren.\nNach und nach fenkt fleh die Materie, welche ihn tr\u00fcbe macht, und fie befteht, wie beim Pferde, aus kohlen faurem Kalk mit etwas kohlenfaurem Talk und Mucus der Blaje.\nBeim Verdunften verbreitet felbft der ganz frifche Elepbantenharn einen unertr\u00e4glichen Harngeruch, und B Unzen gaben 3^ Drachmen 10 Gran dicken Extracts, welcher nach v\u00f6lliger Austrocknung in gelinder W\u00e4rme noch 3-i Dr. wog.\nDer bis zur Syrupsdicke verdunftete Harn gab mit fvlpeterf\u00e4ure ungemein viel Harnftoff. Salzl\u00e4ure f\u00e4llte den z en lieh concentrirten Harn zwar ebenfalls etwas;' allein diefer Niedcrfchlag gab bei der Deftillation keine Spur Benzoef\u00e4ure.\nNachdem das Extract mit Alkohol von allen aufl\u00f6slichen Theilen befreiet war, blieben Kalk- und Talkverbindungen mit etwas Mucus, ohne alle Spuren von Blaienfteinf\u00e4ure zur\u00fcck.\n111. Chemifche Untersuchung des Harns einer Schildkr\u00f6te (Teftudo tabulata).\nDer Harn wurde mir von dem Herrn Profeffor Rudolphi zugefandt, welcher denfelben aus der Blafe1 der Schildkr\u00f6te, mit deren anatomifchen Zergliederung\u2019 derfelbe befch\u00e4ftiget war , genommen hatte.\nDa das ganze Quantum nur etwas \u00fcber 60 Gran betrug und der Hain nicht mehr frifch war : fo konnte ich nat\u00fcrlich keine in jeder Hinficht vollkommene Ana-lyfe liefern. Inzwifchen werden auch die folgenden Verfuche ihren Zweck nicht verfehlen, vorz\u00fcglich, da","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"fie eine Beft\u00e4tigung Herrn Vaiiquelins Entdeckung der Harnf\u00e4ure irn Schildkr\u00f6tenharn gew\u00e4hren\nDie Farbe deffelben ift r\u00f6thlichgelb, mit fchwa-chem Ziehen ins Oelgr\u00fcne.\nDie Conjiftenz, fehr wenig fcbleimartig fl affig. Er hatte einen Gran geronnener Flocken abgefetzt.\nAuf ger\u00f6thetes Lackmuspapier reagirte er alkalifch.\n6o Gran wurden verdunftet, worauf fie if Gran br\u00e4unlichen Riickftandes, in Form einer Haut, hinter-liefsen. Diele wurde fo lange mit Weingeift digerirt, als fich derfelbe noch gelb f\u00e4rbte. Der Weingeilt hatte f Gran aufgel\u00f6ft, welche nach feiner Verdunstung Ex-tractconfiftenz annahmen und alkalifch reagirten. Obgleich diefes in wenig Waller wieder aufgel\u00f6fte Extract bei der Pr\u00fcfung mit Salpeterf\u00e4ure auf Harnftoff ein negatives Refultat gab, fo erlauben doch theils die geringe Menge, welche zu diefem Verbuche diente, theils das Alter des Harns nicht, die abfolute Ab' fenheit des Harnftoffs im Schildkr\u00fctenharn anzunehmen.\nDen mit Weingeift erfch\u00f6pften Riickftand behandelte ich jetzt mit Waffer. Nach Verdunftung deffelben blieb ein gelber Riickftand in Form d\u00fcnner Piinge \u00fcbrig, welcher alle Eigenfchaften des harnfauren Kali\u2019s hatte. In Salpeterf\u00e4ure l\u00f6fte fich derfelbe auf und gab nach Verdunftung einen ziegelrothen Riickftand, der nach der Ein\u00e4fcherung eine weifse, im Waffer leicht auf l\u00f6sliche Afche hinterliefs, die bei dem Znfatze eines Tropfens Weinfteinf\u00e4ureaufl\u00f6fung kleine k\u00f6rnige Kryltalle fallen liefs. Sollte der Harn daher Natrum enthalten, fo kann diefer Gehalt nur h\u00f6cbft gering feyn.\nA a 2\nl) Vergleiche meine chemifche Tabelle des Thierreichs, Berlin 1814. T. II. A, T. V, \u2014 Meine chemifchen Schriften Bd. I8l6. No. IX. \u2014 Makels deutliches Archiv. Bd. 1. Heft 4.","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nDer im Weingeift und Waffer unaufl\u00f6sliche R\u00fcck* ftancl bildete gelblich graue Flocken, welche lieh in Aetzlauge aufl\u00f6ften.\ntoo T'heile des zerlegten Harns w\u00fcrden enthalten: ,\nWaffer\t...................97.50\nIin Waffe r und Weingeift aufl\u00f6sliches Extract mit phospherfaurem Ammonium\nund falzfaurem Salze...................... 0,63\nHarnfaures Kali mit thierifcher Materie .\t0,37\nAlbumin\u00f6fen Mucus wahrfcheinlich mit\nSpuren phosphorfauren Kalks ,\t.\t.\t1,50\n----------w\n100,00 ..\nTV. Bemerkungen \u00fcber einen abnormen Pferdemuskel. ;\nDas f\u00fcr die Anatomie beifimmte Pferd litt am; Rotz. Die in Rede ftehende Muskelfubftanz war ver-. h\u00e4rtet, und aus dem musculo obturatore externo, welcher mit dem gleichfalls verh\u00e4rteten ligamento thyroideo unzertrennlich zufammeuhing. Der Obturator internus und die Gemini hatten ebenfalls verh\u00e4rtete Stellen und das Fett in der N\u00e4he derfelbeu war in eine Art von S\u00fclze aufgei\u00fcft. Ich erhielt einige St\u00fccken dieferMus-kelfubftanz durch Herrn Profei'for Renner aus der. k\u00f6niglichen Thierarzneifchule.\nAn einzelnen Stellen hatte der Muskel eine blaue; Farbe.\nAus meinen damit Sngefteliten chernifchen Ver-' fuchen ging hervor, dais (liefe Muskelfubftanz fich nicht' fonderlich von der gefunden unterlchied, und dafs fie\u201d faft dieieibe Menge fettige Suhftanz enthielt, welche inan vermitteiit Alkohols aus dem gelunden Muskel erh\u00e4lt. Ein Theil dieles f ettes fchiecl fich beim Erkalten aus der Aufl\u00f6fung, welche einen anderen Theil aufgel\u00f6ft behielt, und erfierer hatte fait die liefe ha ff en-heit des Terpentins.","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Beim Ein\u00e4fchern eines Muskelftiicks erhielt ich eine alkalifche Afche, welche zwar der Quantit\u00e4t nach der Muskelafche im gefunden Zuftande eutipracb ; allein \"\u2022In - R\u00fcckficht der Qualit\u00e4t wefentlich nbwich. Sie enthielt n\u00e4mlich eine fo grofse Menge Eifenoxyd, da!': fie dadurch ganz ziegelroth gef\u00e4rbt war, und ur luic:.: die alkalifchen und kalkigen Salze davon befreit waren, fand ich, dafs das Eifenoxyd aus I Loth Maske] gegen 2 Gran betrug.\nAuch etwas Kiefelerde enthielt die Afche, wenn inan diefe nicht als zuf\u00e4llig zu betrachten hat.\nSollte man die blauen Stellen des zerleg len Muskels von dicfem Eitengehalte herleiten k\u00f6nnen ? Mir aller Gewilsheit w\u00fcrde man diefes d\u00fcrfen, wenn die Gegenwart der Blauf\u00e4ure im krankhaften thierifchcn \u2022j^\u00f6rper erwiefen w\u00e4re, welches auszumitteln mir damals \u00bb\u00bbm\u00f6glich war.\nV Chemifche Untersuchung der Linfe eines ein der Cataracta ofierirten Mannes.\nZu nachfolgenden wenigen Verfuchen wurde Ich durch Herrn Geh. Rath Gr\u00e4fe veranlafst, der Hie Operation in feinem clinifchen Inftitute verrichtete.\nDie Linfe war \u00e4ufserlich, vorz\u00fcglich an einigen Stellen, rnilchweifs. Durch blofses Sch\u00fctteln mit Waller fonderten fich weifse, geronnene, flockige F\u00e4den davon ab, und der gr\u00f6fste Theil der Linfe erfchien darauf klar und durchfichtig, von Confiftenz und Farbe der hellen Tafchenbouillon. Das Waller, womit die Linfe behandelt war, reagirte alkalifch, fetzte beim Erhitzen einige weifse Flocken ab, welche, fo wie jene, alle Eigenfchaften des Eiweifsftoffes zeigten.","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nDie Linfe wurde jetzt mit Waffer faft eine Vier-telftunde lang gekocht. Sie behielt ihre Durchfichtig-keit, quoll auf und glich theils einem durchfichtigen Knorpel, theils der eingedickten Gallerte. Das VVaf-fer felbft gelatinifirte aber nach dem Erkalten nicht im Geringften. Nach fortgefetztem Kochen verlor die Linfe ihre Durchfichtigkeit ; fie wurde weifs und liefe fleh in dicke, elaftifche H\u00e4ute zertheilen.\nDiefe wenigen Verfuche fcheinen demnach meine vor mehrern Jahren mit der Linfe eines Hahns ange-{teilten Verfuche zu beft\u00e4tigen, aus welchen ich fchlofs, dafs fie hauptf\u00e4chlich aus einer Materie beftehe, welche theils einem Knorpel, theils dem Eiweifsftoff, theils dem Muskel gleicht, ohne eins von allem zu feyn.\nWenn ich wagen darf, in Hinficht auf den Cha* rakter der Cataracta einen Schlufs zu ziehen : fo w\u00fcrdrf es der feyn, dafs die Linfe etwas Feuchtigkeit in diefer Krankheit verliert, und an einigen Stellen der aufl\u00f6sliche Eiweifsftoff, welchen fie enth\u00e4lt, auf ihrer Oberfl\u00e4che , oder wenigftens in den \u00e4ufserften Umgebungen gerinnt.\nUeber die Urfache diefer Ver\u00e4nderung der Linfe darf ich freilich f\u00fcr jetzt nichts hinzuf\u00fcgen ; jedoch ift es mein Vorfatz, in der Folge den Gegenftand weiter auszuf\u00fchren, und w\u00e4re das Refultat meines Forfchens auch nur eine Erweiterung deflen, was andere Chemiker, denen wir fo fch\u00f6ne Zergliederungen der thieri-fchen Augenfubftanzen verdanken, aus ihren Unter* fuchungen zu folgern, fich berechtiget glaubten.","page":362}],"identifier":"lit14108","issued":"1817","language":"de","pages":"356-362","startpages":"356","title":"Chemische Untersuchung verschiedener thierischer Fl\u00fcssigkeiten und fester K\u00f6rper","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:17.113990+00:00"}

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