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{"created":"2022-01-31T16:17:53.951971+00:00","id":"lit14113","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Brande","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 389-390","fulltext":[{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"VIL\n389\nChemifche Analyfe der Eier der Coluber natrix. Von Herrn Brande in Hannover.\nDie Haut der Eier ift der innern Haut der H\u00fchnereier lehr \u00e4hnlich; doch ift fie ft\u00e4rker als diefe. Unter dem Mikrofkop zeigten beide diefelbe Textur.\nDurch Kochen mit Waffer wird die Haut der Eier nicht merklich ver\u00e4ndert. Wird fie mit Efiigf\u00e4ure \u00dcbergriffen, fo entfteht eine fchwache Luftentwickinng, die Haut fchwillt an und wird gallertartig. Die efiigf\u00e4ure Fluffigkeit lafst mit Ammoniak phosphorfuuren Kalk Rillen, und wenn dieier abgefondert ift, fo f\u00e4llt klee-\u00dfmres Ammoniak kleefauren Kalk. Magnefia und Ejfen konnten nicht entdeckt werden.\nIn heifser Kalilauge l\u00f6ft fie fich langfam bis auf ejnen kleinen Rilckftancl auf, und die Findigkeit ver\u00f6lt fich wie eine Auflofung des Falerltoffs in jenem Alkali.\nAus diefen Verfuchen geht hervor, dafs die Haut djefer Schlangeneier eine \u00fcberwiegende Menge von Fa-fcrltoff und kohleniauren und phospborlauren Kails ent\u00f6lte. Die unterfuchte Menge war zu gering, um . las jpgenfeitige Verh\u00e4ltnifs diefer Subftanzen ausmitteln zu k\u00f6nnen.\nDie Eier felbft enthalten zwei Findigkeiten. Eine derfelben umgiebt den Keim des k\u00fcnftigen Fhieres unmittelbar; fie hat das Anfehn des Eiweifses der H\u00fchnereier; ihre Menge ift fo gering, dafs es nicht gelang fieabzufondern. Die andere f\u00fcllt den \u00fcbrigen Kaum des Eies; fie ift milch\u00e4hnlich, hat die Cunfiftenz der Buttermilch, befilzt in einem hohen Grade den Geruch desfrifchen Eiweifses und f\u00e4rbt den Veilchemuft gr\u00fcn.\nli, d. Archiv. UL 3.\tCc","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"390\nVon 4 Eiern wurden 200 Gran Fl\u00fcffigkeit durch Leinwand gedr\u00fcckt. Das Durchgelaufene geftand nach einigen Minuten zu einer etwas gelblichen Gerinnung. Dies Goagulum wurde mit Waffer gerieben, und die weifse Subftanz, welche lieh abfetzte, ausgewafchen, zwifchen FJiefspapier geprefst, und bei gelinder W\u00e4rme, getrocknet. Auf diefe Weife wurden 19 Gran einer, gr\u00fcnlichgelben Subftanz gewonnen, welche die Eigenschaften des Faferftoffs des Bluts befafs, jedoch etwas hartn\u00e4ckiger der Einwirkung der Effigiaure widerftand.\nDie filtrirte Fl\u00fcffigkeit war fchwer opalifirend. Beim Erhitzen -wurde die Tr\u00fcbung nicht merklich vermehrt. Nach gelinder Verdunftung hinterliefs fie J Gran fefter Subftanz, die fleh bis auf einige br\u00e4unliche Flocken in etwas Wafl\u2019er aufl\u00f6fte. Diefe Aufl\u00fcfung. war fchwach alkalifch ; Silberfalpeter verrieth darin <% Gegenwart eines falzfauren Salzes. Zu einigen Tr\u00f6pfen derfelben wurde etwas Salpeterf\u00fcure gefetzt, und als hierauf falzfaurer Kalk zugefetzt, und der S\u00e4ure-iiberfchufs durch etwas Ammoniak neutralifirt wurde, fiel phosphorfaurer Kalk nieder. Salpeterfaurer Baryt brachte keine Tr\u00fcbung hervor. Die Flocken, welche der Einwirkung des Waffers widerftanden, waren in Effrgf\u00e4ure und Ammoniak leicht aufl\u00f6slich; fie r\u00fchren wahrfcheinlich von einigem Faferftoff her, der durch das Filtrum ging, und durch die vereinigte Wirkung von Luft und W\u00e4rme w\u00e4hrend der Verdunftung einige leichte Modificationen erlitt.","page":390}],"identifier":"lit14113","issued":"1817","language":"de","pages":"389-390","startpages":"389","title":"Chemische Analyse der Eier der Coluber natrix","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:53.951976+00:00"}