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Über die thierische Wärme: Im Auszuge in den Annales de chimie, Tom. 96, p. 43-53

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{"created":"2022-01-31T16:20:52.526212+00:00","id":"lit14122","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Gentil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 458-460","fulltext":[{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nnach dem Tode die Temperatur in den beiden Herzkammern gleich grofs. Da man, ohne die Refpiration betr\u00e4chtlich zu hemmen, die Brufth\u00f6hle der V\u00f6gel \u00f6ffnen kann, fo durchfchnitt ich bei einer Taube die \u00e4ufsera Haut und die Pleura zwifchen der Furcula und brachte mit jedem Vorhof des Herzens einen Thermometer in Ber\u00fchrung. W\u00e4hrend x\u00ef Stunden liefs ich lie in der Ber\u00fchrung und konnte keinen erheblichen Unterfchied in dein Temperaturgrad der beiden Thermometer linden.\nDer Widerfpruch zwifchen diefen Verfuchen und denen an den Gef\u00e4fsen des Halfes hebt lieh leicht auf, wenn man bedenkt, dafs der Unterfchied der Temperatur zwifchen dem Blute der Carotis und der Kehlvene fo-wohl in der Lage als in der verfchiednen Dicke der Ge* f\u00e4fswandungen zu fuchen fey. Die Vene liegt oberfl\u00e4chlicher und hat d\u00fcnne H\u00e4ute, daher das in ihr enthaltene Blut um einen oder zwei Grade k\u00e4lter ift als das der Carotis. Ferner koi'mnt der Thermometer in der Vene, man mag denfelben nach oben oder nach unten einbringen, nie mit einem fo ftarken Blutftrom in Ber\u00fchrung wie in der Carotis, was von verfchiedenen Umft\u00e4nden ahh\u00e4ngt. Es fcheint mir daher, dafs das arteri\u00f6fe und ven\u00f6fe Blut gleichen Temperaturgrad befitzen , und dafs ein beobachteter Unterfchied zwifchen der Temperatur diefer beiden Blutmaffen nicht von dem Blute, fondern von der Ver-fchiedenheit der Gef\u00e4fswandungen herr\u00fclire.\n7- Gentil \u00fcber die thierlfche W\u00e4rme. (Im\nAuszuge in den Annales de chimie. Tom. 96.\nV- 43\u201c\u2014 530\nFolgendes ift der Hauptinhalt der vorliegenden Schrift.\nDer W\u00e4rmeftoff ift im Thierreiche, bis auf einen gewiffen Punkt, denfelben Gefetzen als im Mineralreiche unterworfen.\nSo fenden die Thiere aus allen Theilen ftrahlende W\u00e4rme aus, welche zum Theil verfchluckt, zum Theil von den K\u00f6rpern zuriiekgeworfen wird und ihre Tempe-","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"459\nratur abzu\u00e4ndern ftrebt. Aufserdem aber nehmen fie von diefen K\u00f6rpern auch W\u00e4rme auf, und demgem\u00e4fs \u2022wird ihre Temperatur erh\u00f6ht oder vermindert, je nachdem die Temperatur der letztem variirt.\nDas Beharren auf einem gevviffen W\u00e4rmegrade \u00fcber oder unter dem der umgebenden K\u00f6rper kommt auch in der unorganifchen Natur vor. Unorganifche K\u00f6rper folgen, indem fie eine chemifche Einwirkung erleiden, nicht genau den Ver\u00e4nderungen der \u00e4ufsern Temperatur. Fl\u00fcfiig-keiten, die in den Dunftzuftand \u00fcbergehen, erw\u00e4rmen 'fich zwar durch die \u00e4ufsere Temperatur, erreichen diefe aber nie, und, wenn lie den Siedepunkt erreichen, fo beharren fie darauf, unabh\u00e4ngig von dem W\u00e4rmegrade der \u00e4uTsern Luft. Nur, wenn lie ihre Fl\u00fcffigkeit ganz verloren haben, fetzen lie lieh mit den umgebenden K\u00f6rpern in Gleichgewicht. Eben fo folgen auch einige fefte K\u00f6rper, ehe lie den W\u00e4rmegrad, auf welchem lie fchmel-zen, erreicht haben, genau dem W\u00e4rmegrade des umgebenden Mediums, werden aber durch keinen Zutritt \u00e4ufse-rer W\u00e4rme heifser, wenn lie einmal gefchmolzen find.\nIndeffen bleibt, febon in Bezug auf den bedeutenden, Ein Hufs der Senlibilit\u00e4t auf die thierifche W\u00e4rme, ein betr\u00e4chtlicher Unterfchied zwilchen beiden Arten von. K\u00f6rpern.\nBei den Verfuchen \u00fcber die Temperatur eines einzigen Organs und verfclhedner Organe und Gegenden bei MenCchen und Thieren, ergab lieh in der L\u00e4nge der Zeit, welche das Queckfilber bedarf, um eine bleibende Temperatur anzunehmen, eine bedeutende Schwierigkeit: bei unferer gew\u00f6hnlichen Temperatur fteigt es zwar ziem-J1 cli fcbmell auf 24 \u2014 25 \u00b0, allein oft find mehr als 15 Minuten noting, um gewifs zu feyn, dafs es nicht h\u00f6her fteigt. Zwar f\u00fchrt der Verf, mehrere Verfuche \u00fcber die Temperatur des Mundes, der H\u00e4nde, des Afters an, indeffen find die Refultate, nach feinem eignen Geft\u00e4nd-nifs, nicht beftimmt genug, um fich ihrer zur Temperatur diefer Theile als Maalsftabes zu bedienen.\nAufserdem wurden Verfuche \u00fcber die Ab\u00e4nderungen der Temperatur durch i) Alter , 2) Temperament, 3) ^ fchlecht, 4) Tag- und Nachtzeit angeftellt.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"1)\tDie \u00fcber Aiterverfchiedenheiten \"eben die leihen Befultate als die \u00e4hnlichen von Davy; der Verfaffer fand bei einem Kinde, wie diefer bei einem Lamme, die Temperatur um 1\u00b0 h\u00f6her.\n2)\tVon zwei jungen Leuten, davon einer fehr fan-guinifch, der andre fehr bili\u00f6s war, ftieg das Thermometer bei diefein beh\u00e4nd ig um Ia h\u00f6her.\n3)\tHier fand der Veifaffer fowohl bei Menfchen als bei Thieren fehr merkliche VeiTchiedenheiten, doch h\u00e4lt er die Verfuche weder f\u00fcr hinl\u00e4nglich genau, noch oft genug wiederholt, um die l\u2019efultate f\u00fcr best\u00e4ndig anzufehen.\nIn Folge der fr\u00fchem Verfuche \u00fcber die Ver\u00e4nderung der thierifchen Temperatur durch die der umgebenden Medien, ftcilte der Verf. andere an, um den Einflufs einer beftimmten \u00e4ufsern Temperatur auf ein- . zelne Theile des K\u00f6rpers auszumitteln.\nZu diefem Behuf hielt er feine Hand IO Minuten lang in Waffer von 34\u00b0. Ihre Temperatur ftieg um 1\u00b0. Der Fufs gab ein \u00e4hnliches Kefultat, allein diefe Temperaturerh\u00f6hung nahm in dem Maafs zu, als , immer bei demfelben \u00e4ufsern W\u00e4rmegrade, der Thail l\u00e4nger im Waller blieb.\nAuch wurde hiedurch immer nicht blofs die Temperatur des Theiles felbft, fondent des ganzen K\u00f6rpers erh\u00f6ht.\n8 \u2022 B r e s \u00fcber die Art, wie die W arme im menfchlichen K\u00f6rper vertheilt und ihre Verfl\u00fcchtigung von deffen Oberfl\u00e4che verhindert wird. (Aus Corvisart\u2019s journal de medecine 181 im London medical repolitory. Vol. VIL p. 283 \u2014 287.)\nDie W\u00e4rme, welche wir empfinden, kann, nach den Urfachen, welche fxe erzeugen, in drei Arten einge-theilt werden.\nDie elfte ift die, welche durch die Luft und alle Aufsen-dinge an den K\u00f6rper tritt, die Ut fache fey, welche fie wolle; die zweite die, welche ihre beft\u00e4ndige Quelle in","page":460}],"identifier":"lit14122","issued":"1817","language":"de","pages":"458-460","startpages":"458","title":"\u00dcber die thierische W\u00e4rme: Im Auszuge in den Annales de chimie, Tom. 96, p. 43-53","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:20:52.526217+00:00"}

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