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Versuche und Beobachtungen über die Wirkung verschiedener Gifte und anderer Substanzen auf die Thiere: Aus den Mém. de Turin 1813, p. 417

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{"created":"2022-01-31T16:17:07.558516+00:00","id":"lit14147","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Vassalli-Eandi","role":"author"},{"name":"Rossi","role":"author"},{"name":"Borsarelli","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 633-639","fulltext":[{"file":"p0633.txt","language":"de","ocr_de":"633\nanzufelm ift, ungeachtet alle Schriftfteller es nur den M\u00e4nnchen zufchreiben *).\n2. Verfuclie und Beobachtungen \u00fcber die Wirkung verfcliicdner Gifte und anderer Su bf tanzen auf die T hie re. Von Vaf-falli-Eandi, R off i und Borfarelli, (Aus den Mena, de Turin 18^3- p- 4 WO Seit mehrern Jahren befeh\u00e4ftigen lieh die Verfaffer diefes Auffatzes mit Unterfuchungen \u00fcber den Gegenftand cleffelben, Vnffalli- Eandi vorz\u00fcglich mit den Wirkungen verfchiedner Gifte und andrer Subftanzen auf die Pflanzen, Roffi vorz\u00fcglich mit der Wirkung dcrfelben auf die verfchiednen Syfteme der Thiere, Borfarelli mit denVer-wandtfchaften der verfchiednen Subftanzen, den Ab\u00e4nderungen, welche he durch ihre verfchiednen Yesrbin-\nl) Am wahrfcbeinlicbrten ift das merkw\u00fcrdige Organ, wenn es damit v\u00f6llig feine Richtigkeit bat, wohl zugleich Ver-tbeidigungs- und Angriffswaffe, um das zur Nahrung dienende Thier fchneller zu t\u00f6dten. Die Anwefenheit eines Giftorgans \u00fcberhaupt, eines auf diele Weife angeordneten insbefondere , ift bei einem , den Amphibien faft mehr als de\u00bb S\u00e4ugthieren verwandten Vierf\u00fcfser fchon deshalb h\u00f6chft merk-wlirdig, weil es die Amphibien\u00e4hnlichkeit vermehrt. Unter den eierlegenden Vierf\u00fcfsern bietet die giftige Sohle der Gecko's nur eine h\u00f6chft entfernte Aehnlichkeit darj dagegen kommt es faTt ganz mit den Giftz\u00e4hnen der Schlangen \u00fcberein, und d\u00fcrfte wegen der dadurch bewirkten Vergr\u00fcfserung der Analogie zwifchen den Kiefern und den Gliedmaafsen ein defto gr\u00f6beres Intereffe erwecken, als gerade b\u00aei den Schlangen, und namentlich wieder unter ihnen am meiften bei den giftigen, die beiden Kieferh\u00e4lften durch ihre Nichtvereinigung unter einander und darin begr\u00fcndete \u00fcufserft grobe Beweglichkeit, die gr\u00f6fste Analogie mit den Gliedmaafsen an den dag legen, ln R\u00fccklicht auf die Stelle, den Bau , und die , nach der allgemeinen Annahme Statt findende Befchr\u00e4nkung auf das m\u00e4nnliche Gefchlecht kommt \u00fcbrigens diefes Organ am meiften mit dem der m\u00e4nnlichen Rochen und Haififche \u00fcberein.\tM.","page":633},{"file":"p0634.txt","language":"de","ocr_de":"634\nd\u00fcngen erleiden, und den Eigenth\u00fcmlichkeiten, welche lie allein, oder in Verbindung mit andern darbieten.\nVon Zeit zu Zeit werden lie die Refultate derfelben miltheilen. Die gegenw\u00e4rtigen betreffen die Wirkungen des Upas, des Opiums, der Nux vomica, der Extracte des Schierlings, des llhus radicans, der Lactuca virofa, des Opiums, des Kirfchlorbeerwaffers, des fl\u00fcfligen Ammoniums, der Kanthariden, des Phosphors, des Queck-iilberfublimats, der Oxyde des Kupfers, des Bleies, des rothen Queck\u00fclberoxyds und des \u00dfrechweinfteins.\nEr\u00dfe Reihe.\n1)\tUpas Tir.ute *). i) Etwa 7 Gran wurden in Waller aufgel\u00f6ft, durch eine Wunde in die feitlichen Beuger des Halles eines jungen Huhnes eingebracht. Als dieies 40 Tage nachher get\u00f6dtet wurde, zeigte die Wunde nichts Befonderes.\n2)\tDaffelbe, als ein junges Huhn 40 Tage, nachdem es eben fo viel verfchluckt hatte, get\u00f6dtet ward.\n3 und 4) Daffelbe bei \u00e4hnlichen Verfuchen mit Kaninchen.\nMehrere St\u00fccken Holz wurden 24 Stunden lang in ungef\u00e4hr 6 Drachm. Waffer gelegt, welches 3 Drachm. Upas aufgel\u00f6ft enthielt. Man verletzte mit daraus gefchnitzten Pfeilen, die man tlteils trocken werden liefs, theils feucht einbrachte, Fr\u00f6fche in der Seite, und fand, dafs die auf diefe Art verletzten l\u00e4nger als ein andrer lebte, der mit einem unvergifteten verwundet wurde. EinFrofch, der ein, in diefeibe Fl\u00fcftigkeit gelegtes St\u00fcck eines R\u00fcbenblattes ver-fehluckt hatte, ftarb nach feclis Tagen.\ni) Herr Vaffalli \u25a0 Eandi erhielt von Herrn Koreff, dem er Wahrend deffen Aufenthalte zu Turin mehrere Verfucbe mittheilte, eine betr\u00e4chtliche Gabe diefes Upas. Er war in kleinen tonnenf\u00f6rmigen Gef\u00e4fsen aus mit einander ver-bundnen Bilden enthalten, hatte aber, wie die Verfuche be-weifen , alle Kraft verloren.","page":634},{"file":"p0634s0001table.txt","language":"de","ocr_de":"7.a M. d. Archiv\u00bb III. Bd, 4. lift, S. f$j,\nTabelle\n\u00fcber die Wirkungen verfchiedener Gifte auf Fr\u00f6fche.\n\t\t\t\t\t\t\t\tZeit, w\u00e4hrend der he\t\nIn Pillenform ver-fchluckte Subftanzen.\tZahl der Fr\u00f6fche.\tGewicht der verfchluckten Subftanzen.\tStunden, zu welchen he verfchluckt\t\tBemerkungen.\tTod.\t\tdurch die Galvanifche S\u00e4ule erkennbare Irri-tabilit\u00e4ts\u00e4ufserungen\t\n\t\t\twurden.\t\t\t\t\tgaben\t\n\t\t\tSt.\tMin.\t\tStund.\tMin.\tStund,\tMin.\n\tI\tUngef.f Gr,\t9\t30\tNach 5 Minuten ausgebrochen.\tii\t34\tI\t57\nQueckfilber- fublimat.\tI\tBein. I Gr.\t9\t31\t\t10\t54\tI\t38\n\tI\tEtwas \u00fcber 1 Gr.\t9\t32\tZuckungen.\t10\t3\u00b0\tI\t42\n\tI\tIf Gran.\t9\t33\t\t10\t23\tI\t52\n\t\t\t\t\tBeft\u00e4ndige Rei-\t\t\t\t\nKupferoxyd.\tI I\t2' Gran. 5 Gran.\tIO IO\t2 4\tzung. Nach 3 Minuten\tii 2\t17 32\t2 I\t23 46\n\t\t\t\t\tausgeworfen.\t\t\t\t\n\tI\tBein. I Gr.\tIO\t3\tNach I Stunde\t\t\t\t\nWeifses\t\t\t\t\tausgeworfen.\tIn der Nacht.\t\t\t\nBleioxyd.\tI\t5 Gran.\tIO\t3\tNach einigen Minuten ausgeworfen.\t\t\t\t\nRothes\tI\tif Gran.\tIO\t4\tZufammen-\t3\t22\ti\t38\nQueckfilberoxyd.\tI\t\tIO\t4\tzieliung.\t2\t46\t2\t11\n\t\t\t\t\tSprang IO Minu-\t\t\t\t\nBrechweinftein.\tI\tFaft I Gr.\tIO\t22\tten hernach\t10\t55\t0\t3\n\t\t\t\t\tumher.\t\t\t\t\n\tX\t2f Gran.\t9\t40\t\t10\t3\ti\t58\nNux votnica.\tI\t5 Gran.\t9\t41\tBeft\u00e4ndig unruhige\t10\t40\trt\t3\n\tI\tBein. 7 Gr.\t9\t42\tBewegungen.\t10\t51\tI\t49\n\tI\tUeber 8 Gr,\t9\t43\t\t9\t58\t1\t6\nVerk\u00e4ufliches\tI\tFaft I Gr.\tIO\t6\t20 Minut. nachher\t\t\t\t\nOpium.\tI\tIf Gran.\tIO\t6\tausgeworfen.\t\t\t\t\nGumm\u00f6fes\tX\tFaft I Gr.\t10\t5\t10 Minut. nachher\t\t\t\t18\nOpiumextract.\tI\tIf Gran.\tIO\t5\tftarker Krampf.\t10\t49\t2\t\n\tI\t2\\ Gran.\tIO\t4\t\t11\t10\tI\t38\nSchierlings-\tI\t5 Gran.\tIO\t5\tBald nachher\t10\t57\tI\t59\nextract.\tI\tBein. 7 Gr.\tIO\t6\tSchlaf.\t11\t5\tI\t43\n\tI\tUeber 8 Gr.\tIO\t7\t\t11\t2\t1\t52\n\tI\t2| Gran.\tIO\t12\t\t11\t5\t2\t23\nExtract von\tI\t5 Gran.\tIO\t13\tKr\u00e4mpfe.\t10\t54\t1\t43\nRhus radicans.\tI\tFaft 7 Gr.\t10\t14\t\t10\t48\t\t1\n\tI\tUeber 8 Gr.\tIO\t15\t\t10\t40\t1\t48\n\tI\t2f Gran.\tIO\t18\t\t\t\t\t56\nExtract von\tI\t5 Gran.\tIO\t19\tEingefchl\u00e4fert.\t12\t50\tI\t\nLactuca virofa.\tI\tFaft 7 Gran.\tIO\t20\t\t12\t22\t2\t7\n\tI\tUeber 8 Gr,\tIO\t21\t\t11\t51\t2\t11\n\t\t\t\t\tNach 25 Minuten\t\t\t\t\nExtract von\tI\tif Gran.\tIO\t7\theftiger Krampf und Tod nach-\t10\t51\ti\t55\nMenispermum Cocculus.\tI\t3 Gran.\tIO\t7\tdem fie ein Ge-fchrei ausge-\t10\t32\ti\t49\n\t\t\t\t\tftofsen.\t\t\t\t\n\tI\tUngef.f Gr.\tIO\t18\tBeft\u00e4ndige\t1\t47\trt\t13\nPhosphor.\tI\tBein. I Gr.\tIO\t18\tunruhige\t11\t16\t\t\n\tI\tIf Gran.\tIO\t18\tBewegung.\t10\t43\t2\t41\nKanthariden.\tI\tEin Schluck.\t10\t18\tLebte 26 Stunden.\t\t\t\\\t\nT","page":0},{"file":"p0634s0002table.txt","language":"de","ocr_de":"\t\t\tSt.\tMin.\t\tStund.\tMin.\tStund.\tMin.\nQueckfilber- fublimat.\tX\tUngef.f Gr.\t9\t3\u00b0\tNach 5 Minuten ausgebrochen.\tII\t34\tI\t57\n\tI\tBein. X Gr.\t9\t31\t\tIO\t54\tI\t38\n\tI\tEtwas \u00fcber I Gr.\t9\t32\tZuckungen.\tIO\t30\tI\t42\n\tI\tIf Gran.\t9\t33\t\t10\t23\tI\t52\n\t\t\t\t\tBeft\u00e4ndige Rei-\t\t\t\t\nKupferoxyd.\tI\t2f Gran.\t10\t2\tzung.\tII\t17\t2\t23\n\tI\t5 Gran.\t10\t4\tNach 3 Minuten\t2\t32\tI\t46\n\t\t\t\t\tausgeworfen.\t\t\t\t\n\tI\tBein. I Gr.\txo\t3\tNach I Stunde\t\t\t\t\nWeifses\t\t\t\t\tausgeworfen.\tIn der Nacht.\t\t\t\nBleioxyd.\tI\t5 Gran.\t10\t3\tNach einigen Mi nuten ausgeworfen.\t\t\t\t\nRothes\tI\tIf Gran.\t10\t4\tZufammen-\t3\t22\tI\t38\nQuecldilberoxyd.\tI\t\t10\t4\tziehung.\t2\t46\t2\ti I\n\t\t\t\t\tSprang IO Minu-\t\t\t\t\nBrechweinftein.\tI\tFaft I Gr.\t10\t22\tten hernach\t10\t55\t2\t3\n\t\t\t\t\tumher.\t\t\t\t\n\tI\t2f Gran.\t9\t40\t\t10\t3\tI\t58\nNux vomica.\tI\t5 Gran.\t9\t41\tBeft\u00e4ndig unruhige\t10\t40\t2\t3\n\tI\tBein. 7 Gr.\t9\t42\tBewegungen.\t10\t51\tI\t49\n\tI\tUeber 8 Gr.\t9\t43\t\t9\t58\tI\t6\nVerk\u00e4ufliches\tI\tFaft I Gr.\t10\t6\t20 Minut. nachher\t\t\t\t\nOpium.\tr\tIf Gran.\t10\t6\tausgeworfen.\t\t\t\t\nGumm\u00f6les\ti\tFaft 1 Gr.\t10\t5\t10 Minut. nachher\t\t\t\t\nOpiumextract.\ti\tIf Gran.\t10\t5\tftarker Krampf.\t10\t49\t2\t18\n\ti\t2f Gran.\t10\t4\t\t11\t10\tI\t38\nSchierlings-\ti\t5 Gran.\t10\t5\tBald nachher\t10\t57\tI\t59\nextract.\ti\tBein. 7 Gr.\t10\t6\tSchlaf.\t11\t5\tI\t43\n\ti\tUeber 8 Gr.\t10\t7\t\t11\t2\tI\t52\n\ti\t2f Gran.\t10\t12\t\t11\t5\t2\t23\nExtract von\ti\t5 Gran.\t10'\t13\tKr\u00e4mpfe.\t10\t54\tI\t43\nRhus radicans.\ti\tFaft 7 Gr.\t10\t14\t\t10\t48\t2\t1\n\ti\tUeber 8 Gr.\t10\t15\t\t10\t40\ti\t48\n\ti\t2f Gran.\t10\t18\t\t\t\t\t\nExtract von\ti\t5 Gran.\t10\t19\tEingefchl\u00e4fert.\t12\t50\ti\t56\nLactuca virofa.\tI\tFalt 7 Gran.\t10\t20\t\t12\t22\t2\t7\n\ti\tUeber 8 Gr.\t10\t21\t\t11\t5i\t2\tii\n\t\t\t\t\tNach 25 Minuten\t\t\t\t\nExtract von\tI\tif Gran.\t10\t7\theftiger Krampf und Tod nach-\t10\t51\ti\t55\nMenispermum\t\t\t\t\tdem lie ein Ge-\t\t\t\t\nCocculus.\tI\t3 Gran.\t10\t7\tfchrei ausge-\t10\t32\ti\t49\n\t\t\t\t\tftofsen.\t\t\t\t\n\ti\tUngef.f Gr.\t10\t18\tBeft\u00e4ndige\t1\t47\t2\t13\nPhosphor.\ti\tBein. 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Ein dritter, der ein, in diefe Auf\u00ee\u00f6fung gelegtes St\u00fcck eines R\u00fcbenblattes verfchluckt hatte, lebte nur I Stunde 49 Minuten.\nDie zweite Reihe wurde, um Wiederholung zu vermeiden, in die beigef\u00fcgte Tabelle gebrachtI). Mehrere Fr\u00f6fche fuchten die Subftanzen auszubtechen und mit den Vor-derf\u00fcfsen aus dem Munde zu holen, erreichten auch zum Theil diefen Zweck fogleich. Nicht alle Verfuche , eben fo wenig die Zeit des Todes, wenn diefer nicht in den erften 24 Stunden Statt fand, wurden angef\u00fchrt, weil er, wenn er fp\u00e4ter eintrat, fehr feicht eine andre Uriache haben konnte.\nDritte Reihe. Diefe Reihe von Verfuchen hatte vorz\u00fcglich die Ausmittelung der durch jede Subftanz vorzugsweife angegriffnen Syfteme zum Gegenftande,\nDie am Abend mit den in der beigef\u00fcgten Tabelle angegebnen Subftanzen vergifteten Fr\u00f6fche zeigten Folgendes :\n1)\tOueckfilberfublimat. Der Frofch war tedt. Die Haut fehr feft und genau mit den unterliegendenTheilen verbunden, Muskeln fehr blafs und hart, Unterleibsw\u00e4nde und Leber brandig, Magen und Anfang des Darmkanals fehr hart und im Innern mit Brandflecken bef\u00e4et. Nerven weit fchlaffer als gew\u00f6hnlich, fo dafs fie beim Schneiden und Zerren viel weniger Widerftand leifteten. Arterien voll fchwarzen und fauligen Blutes. Galvanismus ohne Wirkung.\n2)\tKupferoxyd. Muskeln blafs, Haut feft, Leber blutyoll, fehr gelb, der F\u00e4ulnifs nahe, Magen am grofsen Ende brandig, alle \u00fcbrigen Eingeweide und der Unterleib voll Blut. Das Thier war noch in Kr\u00e4mpfen. Die Wirkungen des Galvanismus fehr ftark und andauernd.\n1) Hierzu die mit S. 655 bezeichnete Tabelle.","page":635},{"file":"p0636.txt","language":"de","ocr_de":"656\n3)\tRothes , weifses und halbverglaftes Bleioxyd. Der Zweite Frofch war todt, ungeachtet alle zugleich das Gift erhalten hatten, die \u00fcbrigen lebten noch. Haut fchlaff, Magen entz\u00fcndet, ftark durch Luft ausgedehnt, D\u00e4rme zufammengefchniirt, Leber fchw\u00e4rzlich und weich. Gehirn und Nerven voll Blut und weich, Muskeln lehr blafs und weich. Der todte Frofch gar nicht, die \u00fcbrigen kaum f\u00fcr den Galvanismus empf\u00e4nglich,\n4)\tRothes Qite kjilberoxyd. Der Frofch war todt. Blutergiefsung im Sch\u00e4del. Muskeln ungew\u00f6hnlich blafs und feit, Magen durch Luft ausgedehnt, fohw\u00e4rzliche Flecken in der N\u00e4ife des Pl\u00f6rtners, Leber gr\u00fcn und faul. Starke und langanhaltende Wirkung des Galvanismus.\n5)\tBrechwein ft ein. Der Frofch war todt. Muskeln lehr blafs und zur F\u00e4ulnifs geneigt, Leber fehr grofs und angefchwollen , Magen entz\u00fcndet, feine und des d\u00fcnnen Darmes W\u00e4nde verdickt, Nerven faft faul, Galvanismus unvvirkfam.\nEin andrer Frofch wurde in dem Augenblick, wo er kein Lebenszeichen mehr gab , unterfucht. Allgemeines Emphyfem, Magen mit verdickten W\u00e4nden ftark zu-fammengezogen, Leber brandig, Gehirn blutvoll und Blut in feine H\u00f6hlen ergoffen, Nerven trocken, Muskeln blafs und fteif. Galvanismus einige Augenblicke fehr xvirkfam, dann ohne Wirkung. Die Zuckungen traten bei feiner Anwendung wieder ein, nachdem die Muskeln \u00e4u\u00dferlich mit oxygenirter Salzf\u00e4ure benetzt worden waren. Da eine zweite Paufe eintrat, wurden lie dutch Eintauchen in blofses Waffer hergeftellt.\n6)\tNux vomica. Haut des todten Frofches weit fefter als gew\u00f6hnlich, Blutergiefsung unter den Kopfbedeckungen, Muskeln fehr blafs, Gehirn fehr weich, Blut in feinen H\u00f6hlen, Magen fehr ftark durch Gas ausgedehnt, mit fehr feften W\u00e4nden. Galvanismus unwirkfam.\n7)\tMenispennum Cocculus. Der Frofch war noch am Leben. Haut lederartig, Muskeln fehr blafs, von Lymphe ftrotzend , zum Brande geneigt, Magen faft normal, Arterien voll fchwarzen Blutes, Hirn und Nerven normal, Barke, aber kurz dauernde galvanifche Erfehei-","page":636},{"file":"p0637.txt","language":"de","ocr_de":"657\nnungen. Bei einem andern, der auch noch lebte, die Haut der F\u00e4ulnifs fehr nahe, Magen und Dann ftark zu-fammengezogen, leclerartig, Gehirn weich, Nerven feft, ftarke galvanifclie Erfcheinungen.\n8)\tKirfchlorbecrwaffer. Der todte Frofch \u00fcberall em-phyfemat\u00f6s, Muskeln fehr blafs, weich, Magen voll Luft, D\u00e4rme entz\u00fcndet, Blutgef\u00e4fse kaum \u00fcchtbar, Nerven fehr m\u00fcrbe , Gehirn Ichw\u00e4rzlich, faft keine galvanifchen Erfcheinungen.\nBei einem andern noch lebenden, durchaus \u00e4hnliche Erfcheinungen.\n9)\tSchierlingsextract. Die Haut des todten Frofcbes faft normal, Blutergiefsung unter der Kopfhaut und in der Sch\u00e4delh\u00f6hle, Augen faft aus ihren H\u00f6hlen getrieben, Muskeln dunkelroth, die des Unterleibes bl\u00e4ulich, Blutgef\u00e4fse voll fchwarzen Blutes , Leber bl\u00e4ulich, zur F\u00e4ulnifs geneigt, Magen und Darmkanal entz\u00fcndet, keine galvanifche Erfcheinung. Bei einem andern, der noch einige Lebenszeichen gab, Haut fehr m\u00fcrbe, eine Blutergiefsung unter der Kopfhaut, Muskeln fehr fchlaff, Gehirn fehr weich mit Ergiefsung von Serum, Leber fchwarz und voll von Blut, Magen brandig, voll Luft, geringe galvanifche Erfcheinungen.\n10)\tExtract des wurzelnden Sumach. Haut des todten Frofcbes viel fefter als im Leben, Blutergiefsung unter der Kopfhaut, Muskeln blauroth, geringe Ergiefsung in der Sch\u00e4delh\u00f6hle, Magen und D\u00fcnndarm faft brandig, geringe galvanifche Erfcheinungen. Bei einem todten allgemeines Emphyfem, Haut faulend , Muskeln , Gehirn trad Nerven von Lymphe ftrotzend, fchwarz gefleckt, Magen, Leber und Darm brandig, keine galvanifchen Erfcheinun gen.\nXi) Extractum lactucae virofae. Die Haut des todten Frofcbes zur F\u00e4ulnifs geneigt, unter ihr eine Blutergiefsung , vorz\u00fcglich am Kopfe, die Muskeln fehr blafs, die Gei ilse voll fchwarzen Blutes, die Nerven fefter und kleiner als gew\u00f6hnlich, das Gehirn weich, faft alle Unterleibseingeweide gangr\u00e4n\u00f6s, der Galvanismus ohne Wirkung.","page":637},{"file":"p0638.txt","language":"de","ocr_de":"638\nBei einem andern Verhielte derfelbe Erfolg und aufserdem das Gehirn voll Blut.\n12)\tExtraction Opii gummofum Baumii. Die Muskeln des noch nicht v\u00f6llig todten Frofches blafs, voll Lymphe, fchlaff, die Gef\u00e4fse voll Blut, Blutergiefsung im Sch\u00e4del , Magen wenig entz\u00fcndet, geringe gaivanifche Erfcheinungen. Bei einem andern Blutergiefsung unter den Hautdecken, die Muskeln lehr hlafs, fchlaff, Gef\u00e4fse, Hirn und Nerven ftrotzend von Blut, Ergiefsung in der Sch\u00e4delh\u00f6hle, Magen voll Luft, fchvvache, durch die oxygenate Salzf\u00e4ure nur wenig vermehrte gaivanifche Erfchei n u ngen.\n13)\tKanthariden. Ehe Muskeln des noch lebenden Frofches hlafs, der Umfang des Gehirns vergr\u00f6fsert, Speifer\u00f6hre und Magen nur inwendig entz\u00fcndet, einige Augenblicke deutliche gaivanifche Erfcheinungen. Bei einem andern , gleichfalls noch lebenden Frofche Gehirn und Nerven fehr feit, Speifer\u00f6hre, Magen und Darm, vorz\u00fcglich der d\u00fcnne, entz\u00fcndet, Magen voll Luft, an feiner innern Fl\u00e4che, zumal in der N\u00e4he des Pf\u00f6rtners, mit fchw\u00e4rzliehen Flecken bef\u00e4et, deutliche, aber kurze, nicht durch oxygenirte Salzf\u00e4ure herftellbare gaivanifche Erfcheinungen.\n14)\tPhosphor. Der todte Frofch hatte den Anfchein von Starrkrampf, zur F\u00e4ulnifs geneigte, vorz\u00fcglich am Kopfe mit Blut unterlaufene Bedeckungen, den Magen mit Luft angef\u00fcllt, an der innern Fl\u00e4che bl\u00e4ulich, die Gef\u00e4fse voll Blut, fchvvache gaivanifche Erfcheinungen.\n15)\tPhosphorf\u00e4ure. Die Haut des todten Frofches fehr left, am Kopfe eine ftarke Blutergiefsung, der Magen entz\u00fcndet, die Blutgef\u00e4fse ftrotzend , die Muskeln dunkler als gew\u00f6hnlich , das Gehirn fehr weich, deutliche gaivanifche Erfcheinungen, die durch Salzf\u00e4ure und Waffer, an die \u00e4ufsere Fl\u00e4che angebracht, ftark vermehrt wurden, und langein den nackten hintern Gliedmaafsen anhielten , welche man in eine Mifohung von beiden Fl\u00fcffig-keiten tauchte.\n16)\tAmmonium. Die Haut des todten Frofches leder-artig , die Muskeln fteif, der K\u00f6rper fo zu fagen vertrock-","page":638},{"file":"p0639.txt","language":"de","ocr_de":"639\nnet, Schlund\u2019 unci Magen entz\u00fcndet, die \u00fcbrigen Unter-leibseingeweide kleiner, Gehirn und Nerven fait normal, keine galvanifchen Erfcheinungen. Bei einem andern Frofche die Haut \u00e4hnlich, die Muskeln fehr blafs und voll Lymphe, Gehirn und Nerven fefter, inj Sch\u00e4del Blutergiefsung, Schlund, Magen und Darmkanal entz\u00fcndet., innere Fl\u00e4che des Magens faft blauroth, Leber brandig, keine galvanifchen Erfcheinungen.\n3. Mangili \u00fcber das Viperngift. (Aus dem Gior-nale di Fi\u00fcca etc. Vol. 9. in den Annales de Chimie et de Phyfique. T, IV. p. 169 ff.)\nUm die Widerfpr\u00fcche zwifchen den Alten, Redi und Soggi auf der einen, Fontana dagegen auf der andern Seite, von welchen jene die v\u00f6llige Unfch\u00e4dlichkeit des in den Darmkanal aufgenommenen Viperngiftes, diefer aber nach Verbuchen den nachtheiligen Erfolg einer ftarken Dofe behaupteten, aufzuhellen, ftellte der Verf. mehrere Verbuche an. Die erften wurden an vier Amfein gemacht. Die erfte verfchluckte das Gift von drei, die zweite von vier, die dritte von f\u00fcnf, die vierte von fechs Vipern. Anfangs fehienen fie in einen Zuftand von Erftarrung zu verfallen, nach einer Stunde aber waren lie fo lebhaft als vorher und voll Efsluft, Hierdurch fand lieh eine beiftehende Perfon veranlafst, das Gift von vier grofsen Vipern zu verfchlucken , was ohne den geringften Nachtheil gefchah. Im folgenden Jahre wurde der Verfuch an einem feit 12 Stunden n\u00fcchternen Raben wiederholt. Er verfchluckte ohne Nachtheil das Gift von 16 Vipern. Im October 1814 hefs man 7 grofse Vipern alles Gift in eine Taffe ausftofsen, tauchte fogieich ein St\u00fcck Brod-krume darein, und liefs lie durch eine Taube verfchlucken. Anfangs fehlen lie abgefpannt, kam aber bald wieder vollkommen zu Kr\u00e4ften. Einige Tage nachher wurde in ihren und einer andern TaubeFufs einkleines, ganz trock-nes St\u00fcck Gift, das feit 14 Monaten in einem kleinen, wohl verfehlofsnen gl\u00e4fernen Gef\u00e4fs aufbewahrt gewefen war, gebracht. Beide gaben bald Zeichen von Vergiftung","page":639}],"identifier":"lit14147","issued":"1817","language":"de","pages":"633-639","startpages":"633","title":"Versuche und Beobachtungen \u00fcber die Wirkung verschiedener Gifte und anderer Substanzen auf die Thiere: Aus den M\u00e9m. de Turin 1813, p. 417","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:07.558521+00:00"}

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