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{"created":"2022-01-31T16:17:35.693946+00:00","id":"lit14150","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Mei\u00dfner, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 642-645","fulltext":[{"file":"p0642.txt","language":"de","ocr_de":"IV. Zur Gefchichte cler Z\u00e4hne\u00bb\nI. Unterfuchung der Fl\u00fcffigkeit aus den. Kapfeln der Z\u00e4hne eines neugebornen Kindes. Von Dr. W. M e i ft ner.\nAus den Kapfeln der Milchz\u00e4hne.\n/\"-------------A---------------'\nPhyfifche Eigenfchaften.\nFarbe, ziemlich wafferhell, nur durch einige darin fchwim-mende Flocken getr\u00fcbt.\nGefchmack, fchleimig, wenig her-vorflechend.\nGeruch fehlte.\nCon\u00dffienz, fchleimig, ohne fich jedoch beim Herabtr\u00f6pfeln in F\u00e4den zu verl\u00e4ngern.\nAus den Kapfeln der erften bleibenden Backz\u00e4hne.\nPhyfifche Eigen-fchaf ten.\n= ebenfo.\n\u2014\tebenfalls.\n= ebenfalls.\n\u2014\tebenfalls.\nChemifche Eigenfchaften.\nfVaJfer vermifchte lieh leicht damit, war jedoch tr\u00fcbe; erft nach mehreren Stunden kl\u00e4rte lieh das Ganze auf, und zeigte am Boden des Glafes einige durchfcheinen-de Flocken.\nLackmuspapier erfcliiennachhalb-ft\u00fcndiger Ber\u00fchrung mitder w\u00e4fferigen Aufl\u00f6fung be-merklick ger\u00f6thet, und behielt diele Ii\u00f6thung auch nach dem Trocknen bei.\nDie w\u00e4fferige Aufl\u00f6fung wurde mit folgenden Keagentien gepr\u00fcft :\nChemifche Eigenfchaften.\n\u2014 gleichfalls.\n\u2014 gleichfalls.","page":642},{"file":"p0643.txt","language":"de","ocr_de":"Au\u00bb den Kapfeln der Milchz\u00e4hne,\nChemifche Eigenfchaften.\nKleefaures Kali wie Ammoniak bewirkten eine fchwache Tr\u00fcbung.\nSalzfaure: Queckfilberoxyd tr\u00fcbte die Fliifiigkeit, und es fchie-den lieh nach einiger Zeit kleine Flocken aus.\nEffigfaures Blei erzeugte fogleich eine ftarke Tr\u00fcbung, und weifsliche Flocken.\nGalla pfe lauf g uff fchied wenige gelbliche Flocken aus.\nKalkwaffer wurde auf Zufatz die-fer Fl\u00fcfligkeit nicht betnerk-lieh getr\u00fcbt.\nSalpeterfaures wie fchwefelf aures Silber bewirkten eine , auch auf Zufatz von Salpeterf\u00e4ure nicht verfchwindende Tr\u00fcbung.\nEffigfaurer Baryt brachte eine fehr fchwache Tr\u00fcbung hervor, welche durch Salzf\u00e4ure nicht verfchwand.\nEffigfdure, wie Salzf\u00e4ure tr\u00fcbten die Fl\u00fcfligkeit.\nAlkohol tr\u00fcbte fie ebenfalls , jedoch minder als die S\u00e4uren.\nAus den Kapfeln der erfteu bleibenden Backz\u00e4hne.\nChemifche Eigen-Ichal ten.\n\u2014 die Tr\u00fcbung war viel geringer bei gleicher Menge der Fl\u00fcfligkeit wie des Reagens.\n= ebenfo.\n= gleichfalls.\n\u2014\tgleichfalls.\n\u2014\tgleichfalls.\n= gleichfalls.\n= gleichfalls.\n= gleichfalls. = gleichfalls.","page":643},{"file":"p0644.txt","language":"de","ocr_de":"644\nEs folgt aus tiefer kurzen Pr\u00fcfung, welche die geringe Menge der Fl\u00fcfligkeit nicht zu erweitern geftattete:\n1)\tDafs diefe Fl\u00fcfligkeit eine freie S\u00e4ure enth\u00e4lt, und zwar eine fixe S\u00e4ure, da nach anhaltendem Kochen das Lackmuspapier noch ger\u00f6thet wurde. Phosphorf\u00e4ure oder ein faures phosphorfaures Salz konnte die R\u00f6thung nicht bewirken, weil das Kalkwaffer nicht bemerldich getr\u00fcbt wurde ; es konnte daher wohl nur Weinfteinf\u00e4ure oder wabrfcheinlicher die von Berzelius aueh im Speichel ge-fundne Milchf\u00e4ure feyn. Verfuche mit gr\u00f6fseren iYlengeii muffen dies entfcheiden.\n2)\tDafs he der gr\u00f6fstenMenge nach Schleim enth\u00e4lt, welcher beim Vermifchenmit Wafl\u2019er theils als feine Flocken, heb nach l\u00e4ngerer Zeitzu Boden fetzt, theils in der Fl\u00fcfligkeit fchweben bleibt, und erft durchZufatz von S\u00e4uren\ngerinnt.\n3)\tDafs auch eine geringe Menge Eiweifsftoff, durch das falzfa\u00fcre Queckfilberoxyd angezeigt, in diefer Fl\u00fcfligkeit vorhanden ift.\n4)\tDafs die Gegenwart eines Kalkfalzes, und namentlich des pliosphorfauren Kalkes, deutlich durch die Reaction der ldeefauren Salze angezeigt ift, fo wie auch lieh folcher in der Ai'che der einge\u00e4fcherten Fl\u00fcfligkeit zeigte.\n5)\tDafs Pich neben diefem Kalkfalze noch falzfaur\u00a9 und Ichwefelfaure Salze in der Fl\u00fcffigkeit befinden.\nMerkw\u00fcrdig ift hiebei noch, dafs in der Fl\u00fcfligkeit der erften bleibenden Backz\u00e4hne, die Tr\u00fcbung durch kleefaures Ammoniak, welche \u00fcberhaupt erft nach einiger Zeit lichtbar wurde , bei gleichen Mengen geringer war, als in der Kapfelfl\u00fcffigkeit der Milchz\u00e4hne ; fo dafs man annehmen kann: die Tendenz zur Bildung des phosphorfauren Kalkes nehme zu mit der anfangenden Bildung der Z\u00e4hne felbft.\nBei Unterfuchung der Kapfelfl\u00fcffigkeit eines jungen Kalbes, erhielt ich im Ganzen genommen ein \u00e4hnliches Refultat, jedoch mit der Ab\u00e4nderung ;\ni) Dafs","page":644},{"file":"p0645.txt","language":"de","ocr_de":"645\n1)\tDafs anftatt freier S\u00e4ure, hier ein freies Alkali zugegen war, wie dies das Unver\u00e4ndertbleiben, des blauen Lackmuspapiers, hingegen Blauwerden des ger\u00f6-theten anzeigte.\n2)\tDafs die Menge des Schleims betr\u00e4chtlicher war, als in der menfchlichen Kapfelfl\u00fcffigkeit, fo wie gleichfalls die Menge des phosphorfauren Kalkes.\n2. Analyfe der Z\u00e4hne von Pepys. (Aus Fox\u2019s natural hiftory and difeafes of the human teeth, London 1814- P- 92 \u2014 I00)-Hatchett hat in feinem trefflichen Auffatze \u00fcber Schalen und Knochen (Phil. tr. 17990 fi'le verfchiednen Be-ftandtheile der menfchlichen Z\u00e4hne aufgez\u00e4hlt, indeffen nicht die verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige Menge derfelben angegeben. Seitdem find zwar mehrere gute Analyfen von Knochen, nicht aber, fo viel ich weifs, von Z\u00e4hnen bekannt worden.\nKnochen wird in S\u00e4uren aufgel\u00f6ft, d. h. die feften Subftanzen werden ausgezogen, und es bleibt eine gallertige in der Form des Knochen \u00fcber. Salpeterf\u00e4ure, Salz-f\u00e4ure und Efligf\u00e4ure bringen diefe Ver\u00e4nderung hervor, welche von Entbindung eines Gafes begleitet wird, das Kalk aus Kalkwaffer niederfchl\u00e4gt, blaue Pflanzenfarben r\u00f6thet, und durch feine Schwere als kohlenfaures Gas erkannt wird. Aetzendes Ammonium bewirkt in diefen fauren Aufl\u00f6fungen einen betr\u00e4chtlichen Niederfchlag, der wieder in diefen S\u00e4uren aufl\u00f6slich ift, und nach welchem kohlenfaures Ammonium einen neuen Niederfchlag in der erften Aufl\u00f6fung erzeugt.\nDer, durch \u00e4tzendes Ammonium bewirkte Niederfchlag aus der erften Aufl\u00f6fung ift wieder in den vorerw\u00e4hnten S\u00e4uren aufl\u00f6slich, und diefe Aufl\u00f6fungen geben mit einer Aufl\u00f6fung von effigfaurem Blei einen reichlichen, die Anwefenheit von Phosphorf\u00e4ure nachweifenden Niederfchlag. Der durch kohlenfaures Ammonium bewirkte Niederfchlag ift in den erw\u00e4hnten S\u00e4uren aufl\u00f6slich. Hiebei aber erfolgt Aufbraufen und in diefen Aufl\u00f6fungen kein M. d. Archiv III. 4.\tT t","page":645}],"identifier":"lit14150","issued":"1817","language":"de","pages":"642-645","startpages":"642","title":"Untersuchung der Fl\u00fcssigkeit aus den Kapseln der Z\u00e4hne eines neugeborenen Kindes","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:35.693951+00:00"}