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{"created":"2022-01-31T16:16:57.472883+00:00","id":"lit14151","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Pepys","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 3: 645-648","fulltext":[{"file":"p0645.txt","language":"de","ocr_de":"645\n1)\tDafs anftatt freier S\u00e4ure, hier ein freies Alkali zugegen war, wie dies das Unver\u00e4ndertbleiben des blauen Lackmuspapiers, hingegen Blauwerden des ger\u00f6-theten anzeigte.\n2)\tDafs die Menge des Schleims betr\u00e4chtlicher war, als in der menfchliclien Kapfelfl\u00fcffigkeit, fo wie gleichfalls die Menge des phosphorfauren Kalkes.\n2. Analyfe der Z\u00e4hne von Pepys. (Aus Fox\u2019s natural hiftory and difeafes of the human teeth, London 1814- P- 92 \u2014 I00)-Hatchett hat in feinem trefflichen Auffatze \u00fcber Schalen und Knochen (Phil. tr. 17990 c^'le verfchiednen Be-ftandtheile der menfehlichen Z\u00e4hne aufgez\u00e4hlt, indeffen. nicht die verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige Menge derfelben angegeben. Seitdem find zwar mehrere gute Analyfen von Knochen, nicht aber, fo viel ich weifs, von Z\u00e4hnen bekannt worden.\nKnochen wird in S\u00e4uren aufgel\u00f6ft, d. h. die feften Subftanzen werden ausgezogen, und es bleibt eine gallertige in der Form des Knochen \u00fcber. Salpeterf\u00e4ure, Salz-f\u00e4ure und Efligf\u00e4ure bringen diefe Ver\u00e4nderung hervor, welche von Entbindung eines Gafes begleitet wird, das Kalk aus Kalkwaffer niederfchl\u00e4gt, blaue Pflanzenfarben r\u00f6thet, und durch feine Schwere als lcohlenfaures Gas erkannt wird. Aetzendes Ammonium bewirkt in diefen fauren Aufl\u00f6fungen einen betr\u00e4chtlichen Niederfchlag, der wieder in diefen S\u00e4uren aufl\u00f6slich ift, und nach welchem kohlenfaures Ammonium einen neuen Niederfchlag in der erften Aufl\u00f6fung erzeugt.\nDer, durch \u00e4tzendes Ammonium bewirkte Niederfchlag aus der erften Aufl\u00f6fung ift wieder in den vorerw\u00e4hnten S\u00e4uren aufl\u00f6slich, und diefe Aufl\u00f6fungen geben mit einer Aufl\u00f6fung von efligfaurem Blei einen reichlichen, die Anwefenheit von Phosphorf\u00e4ure nachweifenden Niederfchlag. Der durch kohlenfaures Ammonium bewirkte Niederfchlag ift in den erw\u00e4hnten S\u00e4uren aufl\u00f6slich. Hiebei aber erfolgt Aufbraufen und in diefen Aufl\u00f6fungen kein M. d, Archiv III. 4.\tT t","page":645},{"file":"p0646.txt","language":"de","ocr_de":"646\nNiederfchlag durch effigfaures Eiei, wohl aber durch Idee-fauves und kohlenfaures Ammonium und alle Subftanzen, welche Kalk niederfchlagen. Die grofse Aufl\u00f6slichkeit des pbosphovfauren Kalkes, felbft in der fchw.\u00e4chften S\u00e4ure, ift febr merkw\u00fcrdig. Mechanifch inWaffer fchwe-bender phosphorfaurer Kalk wird fcbnell und vollft\u00e4ndig durch einen reichlichen Strom von Kohlenf\u00e4ure aufgel\u00f6ft-welche man hindurch leitet. Im Belitz diefer Thalfacheil ging ich an die Unterfuchung des Schmelzes, des Kno-chentheiles und der Wurzeln der menfeiiliclien Weoh-fel - und Milchz\u00e4hne.\nVorl\u00e4ufig bemerke ich die Wirkung einiger Artikel der Materia chemica auf die Z\u00e4hne. Schwefelf\u00e4ure von 1,83 fpec. Schwere fcheint anfangs keinen Einflufs zu haben. In der erften Stunde fteigen kleine Blafen auf, die Wurzeln werden fcliwarz, und in 12 Stunden fpringt und platzt der Schmelz mit deutlicher Bildung von Gips. Salpeter- und Salzf\u00e4ure von 1,12 fpecififclier Schwere wirken fogleich unter Entwicklung vieler, kleiner, von der ganzen Oberfl\u00e4che auffteigender Blafen. Ungef\u00e4hr das achtfache Gewicht diefer S\u00e4uren reicht zur Aufl\u00f6fung der feftenTheile des Zahnes hin. Der unaufgcl\u00f6fte Theil, der ungef\u00e4hr die Gehalt des Zahns hat , ift biegfam, halbdurchlichtig, und leicht durch den 'Nagel theilbar. Verd\u00fcnnte Effig-f\u00e4ure wirkt feiir fchwach , im concentririen Zuftande in-deffen fowohl auf phosphorfauren, als lcohlenfauren Kalk. Kochende Salpeterf\u00e4ure wirkt unter Entwicklung von Kohlenf\u00e4ure und vielen Stickftoffes ftark auf die Z\u00e4hne ein. Die Gallert und die feften Subftanzen werden in dem Maafse als die Oberfl\u00e4che blofsgelegt wird, a\u00fcf'gel\u00f6ft, allein, zu welcher Zeit auch die Operation unterbrochen wird, fo ift der nicht aufgelofte Theil feft und hart, wenn gleich an Umfang vermindert.\nU nie rfu ckung des Schmelze s,\nICO Gran forgf\u00e4liig geraspelten Schmelzes menfeh-licker Z\u00e4hne wurden in 6oo Gr. Salpeterf\u00e4ure von 1,12 fpec. Schwere gethan. Es erfolgte ein leichtes Aufbrau-fen und nach 12 Stunden Wurden von Neuem 200 Gran S\u00e4ure zugegoi\u00efen. In 36 Stunden waren 4| Gr. durch","page":646},{"file":"p0647.txt","language":"de","ocr_de":"647\nVerclunftung verloren 'gegangen. Hierauf wurden 4 Unzen deftillirtes Waffer zugefetzt , durch \u00e4tzendes Ammonium ein Niederfchlag bewirkt, darauf die FHifligkeit iii-trirt. Der im Waffcrbade bei 212\u00b0 Fahr, getrocknete Niederfchlag wog 102 Gr., nach der Ein\u00e4fcherung 78 Gr. Die liltrirte Auflofung wurde durch kohlenfaures Ammonium pr\u00e4cipitirt, dann liltrirt. Der bei 2X2\u00b0 getrocknete Niederfchlag wog 6 Gr.\nHiernach befteht der Schmelz aus\nphosphorfaurem Kalk 78 kohlenfaurem Kalk\t6\n84\nKryftallifationswaffer und Verluft\t16_____\nxoo.\nDer Verluft von l6Gr, erkl\u00e4rt lieh leicht aus der Unm\u00f6glichkeit, beftimmt den Grad der Trockenheit der Be-ftandtheile im Schmelz auszumitteln, indem wir feiten, dafs der phosphorfaure Kalk, nachdem er hei 212\u00b0 getrocknet worden war, wo er m\u00f6gliclift trocken erfchien\u00bb noch fo viel Feuchtigkeit enthielt, dafs dadurch bei der Analyfe ein Ueherfchufs von 8 Gr. entftand. Dagegen wird durch die Ein\u00e4fcherung das entgegen gefetzte Extrem bewirkt, und es entfteht ein Verluft von 16 Gr. In einem folchen Zuftande von Trocknifs aber konnten die Be-ftandtheile des Schmelzes nicht im Zahne vorhanden feyn, und viel wahrscheinlicher liegt die wirkliche Menge von Feuchtigkeit der durch 212\u00b0 W\u00e4rme, als der durch Ein\u00e4fcherung gegebnen n\u00e4her, und der durch die letztere bewirkte Verluft von 16 Gr. war vorz\u00fcglich Waffer.\nUnterfuchung des Kn o c h ent heil e s.\nDer Knochentheil des Zahnes gab in 100 Tlieilen Phosphorfauren Kalk\t58\nKohlenfauren Kalle\t4\nGallert\t_____.\n90\nKryftallifationswaffer imd Verluft ___10\n100\nTt 2","page":647},{"file":"p0648.txt","language":"de","ocr_de":"648\nZ\u00e4hne von Erwachfenen gaben in 100 Gr.\nPhosphor!. Kalk\t64\nKohlen!. Kalk\t6\nGallert\t20\nKryftallifationswaffer und Verluft\t90 10\n\tTOD.\nSpec, Schwere\t2,2727.\nIFechfelz\u00e4hne gaben in TOO Gr.\t\nPhosphor!. Kalk\t62\nKohlen!. Kalk\t6\nGallert\t20\n\t88\nKryftallifationswaffer und Verluft\t12\n\tIOO\nSpec. Schwere\t2,0833.\nBei diefen, wie bei den vorigen Analyfen, wurde der phosphorfaure Kalk gegl\u00fcht, mithin in einen hohem Grad von Trocknifs verfetzt als in den Z\u00e4hnen. Bei allen wurde er bei 212\u00b0 Fahr, (ein h\u00f6herer w\u00fcrde ihn zerfetzt haben) und in den drei letzten die Gallert in derfelben Temperatur getrocknet.","page":648}],"identifier":"lit14151","issued":"1817","language":"de","pages":"645-648","startpages":"645","title":"Analyse der Z\u00e4hne: Aus Fox's natural history and deseases of the human teeth, London 1814, p. 92-100","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:57.472888+00:00"}