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{"created":"2022-01-31T16:07:53.729207+00:00","id":"lit14175","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"D\u00fcp\u00fcy","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 108-110","fulltext":[{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nj) Die Folgen dev Zerft\u00f6rung des Knotens abfer find Verengung der Pupillen, Rothe der Bindehaut, allgemeine Abmagerung, zugleich Oedem der Gliedmaafsen, und Algemeiner Bautausfchlag.\n4) Der Gangliennerv fcheint einen grofsen E'mflufs auf die Ern\u00e4hrung zu haben.\n7. Verfuche \u00fcber die Durchfehn eidung, Unterbindung und Zufammendriickung der pue um ogaftri feilen Nerven beim Pferde und dem Schafe, Von Oiip\u00fcy. (Ebendafelbft P- 351 \u2014 366.)\nBei meinen Verfuchen, zu welchen ich durch die im J. 1807 von D\u00fcp\u00fcytren angeflellten veranlafst wurde, machte ich, um die Erftickung und das \u00e4ngftliche Ge-fchrei zu verhindern , vor der Verletzung der Nerven die Tracheotomie. Sogleich nach der Verletzung des Nerven bewegt lieh das Thier lieft ig, athrnet lehr ger\u00e4ufchvoll, fo lange es auf der Erde liegt und gebunden ift, vorz\u00fcglich wenn die \u00d6elfnung in der Luftr\u00f6hre eng, oder durch die Anfchwellung der benachbarten Theile verfchloffen ift. Alle diefe Zuf\u00e4lle aber verfchwinden ,\u2022 fobald man es 111 Freiheit l\u00e4fst; es fril'st wie vorher, nur trinkt es mehr, der Kopf bedeckt lieh mit Schweifs, die hintern Theile des K\u00f6rpers dagegen werden k\u00e4lter. Die TJiiere, deren pneumogaftvifche Nerven unter diefer Bedingung in der Mitte des Halbes durchfchnitten, unterbunden oder zu-fammengedr\u00fcckt wurden, (was ganz gleiche Erfcheinun-gen veranlafst) frafsen und foffen bis zum 4ten \u2014 5teu Tage, nur eines bis zum 8ten. Dies war ein ungari-fches Pferd, und wahrfcheinlich haben einige Racen mehr Tenacit\u00e4t als andre. Die eingenommenen Subftanzen kehrten durch die Luftr\u00f6hren\u00f6ffnung zur\u00fcck. Wird der Luftr\u00f6hrenfeh nitt nicht gemacht, fo ftirht das Thier in wenig Stunden, wegen L\u00e4hmung der, lieh an den Stimmritzenerweiterern, verbreitenden Nerven. Bei acht Pferden fanden wir Speifer\u00f6hre und Magen mit t rock nein, ftark gedr\u00fcckten Futter angef\u00fcllt, die Muskelhaut ganz erfchlafft.","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"109\nDie Speif\u00e8rShre wird unter diefen Utuftlind\u00e8n nur durch Th\u00e4tigkeit des Schlundkopfes oder vielmehr durchStrecken des Kopfes paffiv bewegt. Entbl\u00f6fsung der Speifer\u00f6hre zeigt lehr deutlich, dafs fich ihre Fai'ern gar nicht zu-'fauimenziehen, fondera, die Speifen nur auf die angegebne Weife herabfallen. Der Tod fcheint unter diefen Umft\u00e4nden durch das Aufh\u00f6ren der Verdauung zu erfolgen, welche fich durch Nichtver\u00e4nderung der im Magen enthaltnen Sublianzen, die nicht die Erfcheinungen der Verdauung, fondera den Geruch der im Blinddarm er.t-haltnen Excremente darbieten, ausfprieht. DerUrfprnng der Nerven war ger\u00f6thet, und es fand lieh eine gallert\u00e4hnliche Anh\u00e4ufung, die Schnittfl\u00e4che zeigte die gew\u00f6hnli-chen Ver\u00e4nderungen. Die Lunge war roth, die Zeilen durch eine elaftifche Fl\u00fcffigkeit von einander entfernt, eben, dadurch das Lungenbruftfell an mehrern Stellen in die H\u00f6he gehoben, die Bronchialdriifen ger\u00f6thet, das benachbarte Zellgewebe infiltrirt, und fehr \u00fcbelriechend.\nAlle diefe Ver\u00e4nderungen \u00e8ntfprecben denen, die man bei der llindviehfeuclie findet, welche ich den Typhus des Rindviehes nenne. Sind alfo hier vielleicht diefe Nerven gedr\u00fcckt oder auf \u00e4hnliche Weife ver\u00e4ndert, und wirken, wegen der Statt findenden L\u00e4hmung des Magens, innere Mittel fo wenig, \u00e4ufsere Reizmittel dagegen mehr ? Die v\u00f6lligeUntMtigkeit des Magens ergiebt /ich febon aus -der ganz unfch\u00e4dlichen Anwendung der Nux vomica bei einem diefer Pferde, w\u00e4hrend ein unverletztes von der-felben Menge unter den f\u00fcrchterlichftenZuckungen Itarb, Bei Hunden und Schafen wurde daffelbe bemerkt.\nEs ergaben lieh vorz\u00fcglich folgende Erfcheinungen.\ni) Erh\u00f6hung der Temperatur des Nackens; 2) be-ft\u00e4ndiges Schwitzen der ob\u00e9ra Gegenden des Kopfes, der Stirn, der Grundfl\u00e4che der Ohren ; 3) verminderte Temperatur der hintern K\u00f6rperh\u00e4lfte; 4) Unwirkfamkeit in den Magen eingebrachter Mittel ; 5) Zuckungen des ganzen K\u00f6rpers und beft\u00e4ndige Bewegung des Halles und Kopfes ; 6) R\u00f6thung der Bindehaut, der Nafen- und Mundhaut ; 7) Hitze der ausgeathmeten Luft; 8) Ausflufs vieler fch\u00e4umiger Fl\u00fcffigkeit aus der Luftr\u00f6hre mit den Speifen und Getr\u00e4nken, weil der Schlund angef\u00fcllt ift;","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\n9) um die Einlchnitte ift das Zellgewebe infiltrirt, di\u00ae Schnittenden, der Nerven riechen h\u00f6chft \u00fcbel, die Wunde ift brandig.\nDie Aehnlichkeit mit dem Typhus des Bindviehs ift fclion bemerkt. Gleiche Athmungsbefchwerde, Zittern der Muskeln, W\u00e4rme des Kopfes, grofse Empfindlichkeit in der R\u00fcckenmarksgegend, der Tod am 5ten bis \"ten Tage, Anh\u00e4ufung von gallert\u00e4hnlicher oder ela-i'tifcher Fl\u00fcffigkeit im Wirbelkana], oft Weichheit des R\u00fcckenmarkes, befonders in der Lendengegend, Un-wirkfamkeit innerer Mittel.\nBei diefer Krankheit findet alfo zun\u00e4chft Leiden der Bruft- und Baucheingevveide in Folge eines Leidens des R\u00fcckenmarkes und feiner Nerven Statt. Wahrfcheinlich w\u00fcrde man durch Ver\u00e4nderung der Methode, z. B. durch Einfpritzen der Mittel in die Halsvenen, mehr leiften.\n8. /. Campbell \u00fcber das Sehen. (Aus Thomforis Annals of philofophy. Vol. X. I8l7- P- *7 \u2014 29.)\nEine Menge von Thatfachen erweift den Satz, dafs die Nerven die Organe find, durch welche der Geift von den Aufsendingen Kenntnifs erh\u00e4lt, und welche die Le-bensth\u00e4tigkeit im K\u00f6rper verbreiten oder wecken. Wie aber bringen die verfchiednen Organe, durch welehe Em-pfindungen veranlagt werden, in den Nerven, welche lieh in ihnen verzweigen, eine Ver\u00e4nderung hervor, welche der Vorftellung, die durch fie veranlafst werden foil, einigermafsen entfpricht? Diefe ift bei den Sinnen des Geruches und des Gefchmackes z. B. v\u00f6llig aufser Zu-fammenhang mit der Geftalt des unterfuchten K\u00f6rpers. Nur die Mifchung des K\u00f6rpers foil erkannt werden, und hiezu ift die Anordnung beider Organe im hohen Grade geeignet. Die Functionen der h\u00f6hern Sinne, namentlich des Gefichtes, find weit fchwieriger zu erkl\u00e4ren. Die von Kepplcr entdeckte angebliche Entftehung eines Bildes auf der Netzhaut fcheitit mir ein Hauptgrund unferer Un-wiffenheit zu feyn. Man hielt fogleich diefesBild f\u00fcr das","page":110}],"identifier":"lit14175","issued":"1818","language":"de","pages":"108-110","startpages":"108","title":"Versuche \u00fcber die Durchschneidung, Unterbindung und Zusammendr\u00fcckung der pneumogastrischen Nerven beim Pferde und dem Schafe: Aus Leroux's Journ. de m\u00e9dec., T. 37, 1816, p. 351-366","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:07:53.729212+00:00"}