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{"created":"2022-01-31T16:10:18.749523+00:00","id":"lit14182","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 124-125","fulltext":[{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"II, Ueber die Blendung im Auge des Hoch-\nfchauers (An\u00e4bleps tetrophtliaimus). Von J. F,\nMeckel.\t.i\nDas Auge des Anablcps tetrophthalmus ift wegen feiner Eigent\u00fcmlichkeit l\u00e4ngft bekannt. Es liegt weit nach oben, und ift in feinem gr\u00f6fsern hintern und innern Theiie einfach, im kleinern vordem und \u00e4ufsern dagegen gewiliVrmafsen doppelt. Diefe Gedoppeltheit er-ftreckt lieh nur auf die liomhw.t und Blendung, ift aber bei weitem nicht fo vollkommen entwickelt;als die gew\u00f6hnlichen Befehreibungen von Camper , Lac\u00e9p\u00e8de , Bloch angeben. .Mach dielen lind beide durch einen horizontalen queren Streif, welche an einander geheftet find, and von welchen der Hornhautftreif undurch\u00fcchtig ift, in zwei H\u00e4lften, eine obere und eine untere getheih , wodurch eine doppelte Pupille, eine obere und eine untere, deren elftere weitet ift, enthebt. Alle \u00fcbrigen Theiie lind einfach ; doch ift nach Camper und Bloch die Dupli-cit\u00e4t auch in der Linfe infofern angedeutet, als ihr unterer, der kleinern untern Pupille entfprechender Theil etwas \u00fcber den obern, weit gr\u00f6fsern vorfpringt, wodurch die ganze Linfe eine bimf\u00f6rmige Geftalt bekommt.\nMerkw\u00fcrdig ift es , dafs hell nach Bloch diefe Eigen-th\u00fcm\u00fcchkeit erft allm\u00e4hlich entwickelt, indem am F\u00f6tusauge keine Spur davon vorkommt, mithin auch hier, wie in mehrern andern Beifpielen, das fp\u00e4ter abweichende Organ anf\u00e4nglich den allgemeinenBildungstypus durchlaufen zu Binflen fcheint.\nIudeffen zweifle ich lehr an der Richtigkeit, der oben gegebnen Darftellung. Bei zwei Vieraugen, von welchen das eine 5\" 6\u2018\u201c das andre 9\" lang ift, finde ich zwar die Hornhaut auf die angegebne Weife in zwei H\u00e4lften getheilt, welche lieh unter einem fehr R\u00fcmpfen Winkel mit einander verbinden; allein die Blendung ift nur dem Anfcbein nach auf diefeibe Weife abgetheilt. Vom vordem fowohl als dem hintern Theiie des einen Randes der Blendung fpringt ein anfehnlicher, rundlicher Lappen hervor, beide \u00fcberragen einander bedeutend, allein fie verwachfen durchaus nirgends unter einander oder mit der Hornhaut, und die Blendung, fo wie die Pupille, ift daher durchaus einfach, die erftere","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"125\n\u2022ber Kat die Geftalt einer , 00.; eine Anordnung, die fowohl wegen der Aebnlicbkeit mit der Blendung der Rochen als der S\u00e4pien merkw\u00fcrdig ift. Die Abtheilung der Hornhaut feheint mir dagegen vorz\u00fcglich wegen der Andeutung des Baues des Infektenauges nicht ohne In-tereffe.\n12. E. Home \u00fcber die Wirkung eines Anfalls von L\u00e4hmung auf die F\u00e4higkeit der Augen, nahe Gegenft\u00e4nde zu fehen. (J. of fcience and the arts. No. I. p. 86.)\nEin Mann bekam im 43ften Jahre einen Anfall von Schlagflufs, und blieb vier Tage lang in einem comat\u00f6fem Zuftande. Nach drei Wochen konnte er die ihn Umgebenden hinl\u00e4nglich unterfcheiden. Auf der rechten Seite war er v\u00f6llig gel\u00e4hmt, die Augenlider verfchloffen , der rechte Mundwinkel in die H\u00f6he gezogen : hatte die Sprache und das Gelicht auf dem linken Auge verloren, wenn es gleich das normale Anfehen hatte. Geh\u00f6r und Gefchmack waren regelm\u00e4fsig. Nach 3 Wochen konnte er zwei Stunden hinter einander ohne auszuruhen, gehen. Das Gelicht hatte das nat\u00fcrliche Anfehen wieder erhalten, nur war das rechte obere Augenlid nicht v\u00f6llig in die H\u00f6he gezogen. Nahe Gegenft\u00e4nde waren undeutlich , und der Kranke konnte nicht lefen, fahe dagegen eine Nadel auf dem Teppich zehn Fufs weit, und deutlicher als andre. Bei eigends angeftellten Verfuchen mit jedem Auge f\u00fcr lieh, ergab ftch , dafs beide Augen gleich unf\u00e4hig geworden waren, fich f\u00fcr das Sehen naher Gegenft\u00e4nde anzuordnen.\nSo viel ich weifs, hat man diefen Einflufs von Gehirnverletzungen noch nicht beachtet; indeffen giebt die H\u00e4ufigkeit von L\u00e4hmungszuf\u00e4llen leicht Gelegenheit, fernere Beobachtungen anzuftellen.","page":125}],"identifier":"lit14182","issued":"1818","language":"de","pages":"124-125","startpages":"124","title":"Ueber die Blendung im Auge des Hochschauers: Anableps tetrophthalmus","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:10:18.749529+00:00"}