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Über die Nester der Javaschwalbe und die Drüsen, welche den sie zusammensetzenden Schleim absondern: Aus den philosoph. Transact., 1817, S. 332 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:16:27.855348+00:00","id":"lit14197","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Home, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 134-137","fulltext":[{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nwenn man gleich keine Nachricht \u00fcber die Erfcheinunge\u00bb im Leben erhalten konnte.\n2. E. H ome \u00fcber dieNefter der Javafchwalb\u00a9 und die Dr\u00fcfen, welche den Tie zufam-men fet z end en Schleim abfondern. (Aus den philofoph. Transact. 1817- S. 332 ff.)\nBekanntlich werden die Nefter einer befondern, vorz\u00fcglich in Java vorkommenden Schwalbenart in China als\ndende Einfchn\u00fcrung zwifehen Pf\u00f6rtner - und Magentheil. Sie d\u00fcrfte, wenn keine Texturver\u00e4nderung in der eingefchniir* ten Stelle Statt findet, fogar eher beweifen, dafs diefe Bi), dung eine angeborne Abweichung fey, und diefe Anficht w\u00fcrde durch ihr vorzugsweife beim weiblichen Gefchlecht beobachtetes Vorkommen, was auch durch diefen Fall wieder beft\u00e4tigt wird, noch mehr unterft\u00fctzt werden. Indeffen giebt es andre Thatlachen, welche in der That der Anficht das Wort reden, dafs wirklich eine folche bleibende Zufammenziehung wohl bisweilen erft allm\u00e4hlich im Leben enthebe, und aus einer oft wiederholten, regelm\u00e4fsig eintretenden und verfchwindenden, und mit der Verdaunngsfunction verkn\u00fcpften hervorgehe. In der That habe ich jetzt nun fchon zw\u00fclfmal bei menfchlichen Leichen eine fol he Zufammenziehung, und immer genau an derfetbcn Stelle, gefunden. Diele war in vier F\u00e4llen bleibend, und verfchwaud felbft durch das ft\u00e4rkfte Aufblafen nicht, in acht dagegen konnten fie mit gr\u00f6fserer oder geringerer Leichtigkeit dadurch zerft\u00f6rt werden. Ohne die letztem w\u00fcrde ich mich ab. r auf keine Weife zu dem Schluffe berechtigt, oder auch nur veranlagt gefunden haben, dafs die erhern in einem anfangs regelm\u00e4fsig gebildeten, einfachen Magen erft im Leben entft-mden feyen, f\u00f6tidern lie blofs f\u00fcr angeboren halten. Auch fo aber d\u00fcrfte man, meiner Ueberzeugung nach, aus den vorh ndnen Thatfacben nur dann auf das Jlleibend-wen*en einer auf nglich blofs vor\u00fcbergehenden Einfchn\u00fcrung fchliefsen, wenn lieh aus einer genauen Krankengefchichte erg\u00e4be. dafs in einer fr\u00fchem Lebensperiode keine Magpnbe-fchwerden Statt gefunden h\u00e4tten, diefe dagegen erft fp\u00e4ter","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"135\nangebliches Aphrodifiaeum theuer bezahlt, und bisweilen auch nach Europa gebracht. Als Material derfelben haben einige eine Art Schleim, welcher lieh von den auf der See durch die V\u00f6gel ergriffenen Mollusken anfammelt, andre eine, aus Tangarten an der K\u00fcfte gezogene Subfianz, noch andre die halb verdauten und ausgeworfnen Nah. rungsmittel angefehen. Herr Stamford Kaff les, der eben jetzt nach einem f\u00fcnfj\u00e4hrigen Aufenthalt zu Java, wo er lieh als Gouverneur - Lieutenant befand, zur\u00fcckgekehrt ift, hat fich gegen mich beftimmt dahin erkl\u00e4rt , dafs die Subftanz, und bisweilen mit fo grofser Anftrengung, aus dem Magen zur\u00fcckgebracht werde, dafs zugleich Blut ausfliefst. Deshalb unterfuchte ich die Schwalben auf eigent\u00fcmliche Dr\u00fcfen , und bat zugleich Herrn Brande um eine Analyfe eines der von Herrn Raffles mitgebrachten Nefter. Inerfterer Hinficht fand ich felbft durch ein gew\u00f6hnliches Vergr\u00f6fserungsglas einen bedeutenden Un-terfchied zwifchen dem Dr\u00fcfenmagen der Javafchwalbe und andrer V\u00f6gel, namentlich der gew\u00f6hnlichen Schwalbe, M\u00e4nnchen und Weibchen, wo er fich nicht bedeutend von dem andrer V\u00f6gel unterfcheidet. IN ach Herrn Raffles wandert diefer Vogel, der doppelt fo grofs als die gew\u00f6hnliche Schwalbe ift, durchaus nicht, fondern bleibt das ganze Jahr Bewohner der H\u00f6hlen von Java, deren ger\u00e4umigfte bis io Meilen von der See entfernt find. Die der See nahe wohnenden Schwalben fliegen in das Innere des Landes nach weiten S\u00fcmpfen , wo lieh M\u00fccken in Menge finden. Die im Innern des Landes wohnenden fliegen Morgens aus und kehren Abends in grofsen Sehaaren zur\u00fcck: doch fliegen fie auch am Tage aus und ein. Das M\u00e4nnchen hat ein eignes, l\u00e4nglicheres und enges, feiner Geftalt angemeffenes Neft, das andre, f\u00fcr die Weibchen und die Eier beftimmte, ift weit und tiefer.\nund in der Art eingetreten w\u00e4ren, dafs ein Zufammenhang zwifchen ihnen und der wahrgenommenen Bildnngsabweiehung angenommen werden k\u00f6nnte. Abweichungen der \u00e4ufsern Form, ohne Ver\u00e4nderungen des Gewebes, entftehen, ohne angeboren zu feyr., fo feiten, dafs man in deT Annahme diefes Ph\u00e4nomens wohl uicht vorlicht ig genug feyn kann.\tM.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"Bei allen von mir unterfuchten Schwalben, wandernden fovvoli!, als <len beft\u00e4ndig in Java bleibenden, gaben die Dr\u00fcfen des elften Magens nicht fo viel Magenfaft als bei andern V\u00f6geln, weil der, durch jede gebildete Beh\u00e4lter kleiner ift. Dies beft\u00e4tigt meine fr\u00fchere Bemerkung, dafs diefe Dr\u00fcfen bei den V\u00f6geln, welche eine wenig nahrungsreiche Gegend bewohnen, am gr\u00f6fsten find. Die Javafchwalhe und der Kafoar vonderfelben Infel leben in fteiem Ueberfluffe , und die wandernde Schwalbe bleibt, ungeachtet lie vorn \u00c4equator bis zum Pole zieht, nur im Sommer in kalten Gegenden, und findet daher wahr-Xcheinlich \u00fcberall reichliche Nahrung.\nO\nDie einzige Verlchiederiheit zwifchen den Dr\u00fcfen der Wanderfohwaibe und der Amfel behebt in der Kleinheit des Beh\u00e4lters. Die Gr\u00f6fse der Oberfl\u00e4che des Dr\u00fcfenmagens, auf weicher lieh die Dr\u00fcfen \u00f6ffnen, ift . diefelbe, und beide haben keine Secret io ns Verrichtung, die nicht allen V\u00f6geln \u00fcberhaupt zuk\u00e4tne. Dagegen hat die Javslchwaibe eine etgemh\u00fcmliche Anordnung. Jede Drulen\u00f6ifnung ift von einer h\u00e4utigen , in die H\u00f6hle des Dritten magert s ragenden JA\u00f6hre umgeben, die lieh bald in kleine, den Blumenbl\u00e4ttern \u00e4hnliche Abtheilungen fpal-tet. Unftreitig wird wohl der Schleim, woraus die Schwalbennefter beftehen, auf diefelbe Weife von diefen Fortf\u00e4tzen abgefondert, als der Magenfaft von den Dr\u00fcfort, deren Oefhuirtgen lie umgaben. Hiedurch wird eine fr\u00fchere Meinung von mir beft\u00e4tigt, dafs H\u00e4ute ohne lichtbar drhligen Bau doch Schleim abzufondern im Stande feyn, Indern diefe B\u00f6hren, fo viel ich bis jetzt vvuhriichmen konnte, keine Dr\u00fcfen enthalten.\nDafs ein fo hoch organikrtes Thier als ein Vogel, ein \u00eeseft aus feiner eignen Abfondernng bildet, ift defto wunderbarer , da fonft die V\u00f6gel \u00fcberall Materialien zu ihren jNeftern finden, und beweift, dais diele Schwalbe von Anfang an zur Bewohnerin jener, derfelben ganz beraubter H\u00f6hlen befnmmt war, wie das Kamee! durch feinen Waffer-beh\u00e4lter am Magen, und den, nicht durch den Sand zu verletzender. Huf f\u00fcr die White gefchaffen erfeheint.\nDie K\u00fcfirnfchwalben zu Java erfch\u00f6pfen nie ihre Ab-fonderungsfeuchtigkeiten zum Bau ihrer IN elfer, wenn he","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"zvveclcm\u00e4fsige Materialien finden. Am meiften n\u00e4hern lieh diefem Beifpiel die Bienen, welche das Wachs atibn-dern, woraus lie die Zellen, als Nefter f\u00fcr ihre Jungen und als Beh\u00e4lter fur die Nahrung bilden.\nDas Schwalbenneft felbft febeint aus einer Zwilche\u00bb Gallerte undEiweifs Gehenden Subi'tanz zu beftehen. Der Ei nwirkung von warmen Waffer widerftel\u00bb es eme Zeit-lang, felnviilt aber nach einigen Stunden auf, und dehnt Jich aus. Getrocknet nimmt es feine vorige Geftalt und Be-! fchaffenheit an, nur wird es br\u00fcchiger, vermin blich weil es etwas, durch empfindliche Priifungsrnittel m WalTer entdeckbare Gallerte verliert ln verd \u00fcn nter S\u00e4ure l\u00f6ft lieb diele Subftanz leichter als geronnenes Eiweifs auf ; in concen-trirter verh\u00e4lt lie lieh fait wie diefes. Mit knufnlchei' und unvollkommen kohlenfaurem Alkali bildet lie feifenartige Zufammenfetzungen, welche durch S\u00e4uren mit denfelben Erfcheinungen als andre Eiweifsfeifen zerfetzt werden. Vom Eiweifs unterfcheidet lie lieh durch leichte Aufl\u00f6slieh-Jceit in litUTigem und unvollkommen kohlenfaurem Ammo-Ttium. Durch die zerft\u00fcrende Defoliation enthebt eine Yerh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig geringe Menge Ammonium, und die zur\u00fcckbleibende Kohle l\u00e4fst. lieh leicht ein\u00e4fehern, woraus lieh gleichfalls eine Verlchiedenheit vom Eiweifs ergiebt.\ng, A. Cooper Verfuche \u00fcber die Verdauung.\n(Aus Scudamore \u00fcber den Rheumatismus, im Bullet.\nde la foc. philom. IS18\u2022 p- II \u2014 14.)\nDie vorliegenden Verfuche wurden in der Abficht angeflellt, die aufl\u00f6fende Kraft des Aiagenfalles f\u00fcr ge-wiffe Subftanzen auszumitteln , und daraus Folgerungen f\u00fcr das di\u00e4tetifche Verfahren hei Magenfcliw\u00e4che zu ziehen. Die Subftanzen hatten eine genau beftimmte Geftalt und Gewicht, das Tlvier, dam lie eingebracht wurden, ward nach einer beftimmten Zeit get\u00f6dtet, die noch niclit aufgel\u00f6ften Subftanzen gewogen und aus dem erfolgten Gewichtsverluft auf den Grad ihrer Verdaulichkeit f\u00fcr den Hund im Zuftande der Gefundh\u00e9it ge fehl offen.","page":137}],"identifier":"lit14197","issued":"1818","language":"de","pages":"134-137","startpages":"134","title":"\u00dcber die Nester der Javaschwalbe und die Dr\u00fcsen, welche den sie zusammensetzenden Schleim absondern: Aus den philosoph. 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