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{"created":"2022-01-31T16:17:25.905907+00:00","id":"lit14205","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Chatelain","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 148-149","fulltext":[{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nlanger \\ blieb. Eben To mindern nach Marcet alkalifche Mittel: die Reizung der Blafe, bef\u00f6rdern den Har nab-: gang, feibft wenn fie, der chemifcbenNatur der Steinbe-i ftandtheile nach, nicht a\u00fcfl\u00f6fertd wirken k\u00f6nnen. Auen* die viel gepriefene Magnefia fcheint mir nur als Abf\u00fch-d rungsmittel zu wirken. Da aber jeder Ham (aufser-VielA leicht beim h\u00f6chften Grade von Harnruhr) Harnf\u00e4ure unetl Phosphorf\u00e4nre enth\u00e4lt, wenn gleich allgemein nur'\u00e9inef* von beiden Anlagen zu derselben Zeit verwalten, fo folften, \u00bb wenn man nur chemifch den Gegenftand- betrachtet, \u00a3b-> wohl faure als alkalifcheMittel fowohl fehaden als n\u00fctzen\u00bb! und, berlickfichtigen wir den. Eigenfmn der Abfonde-* rungsth\u00e4tigkeiten ,\u2022 und den von unbekannten Utfacliert abh\u00e4ngigen Wechfel beider Anlagen in denfelben Kranken, fo ericheint es fehrfchwer, das Mittel der Krankheit anzupaffen, und chemifch\u00ebr Wahrfcheinlichkeit nach wird die Krankheit am Ende nicht vermindert, fondern vermehrt werden. Endlich ift der Gegenftand des chemifchen. Arztes mehr die Verhinderung der Entftehung als die Entfernung von krankhaften Subftanzen. Aus diefen und andern Gr\u00fcnden fehe ich die chemifchen Mittel nur. f\u00fcr palliativ an, und glaube, dals auch fo ihre anerkannt gute Wirkung nicht unmittelbar aufdasProduct der Krankheit, fondern mittelbar, auf die allgemeine Gefundheit, Statt findet.\n\u00e4. Ch\u00e2telain, \u00fcber einen eigenth\u00fcmliciigi* Harn. (Aus Leratais Journal de m\u00e9dee. . BMledm de la foc. medic., d\u2019\u00e9mulation. Juin 1817. p. 125, \u2014 128.)\nDiefer Harn, d\u00e8r von einer 40j\u00e4hrigen Kreolinn alts\u2019 Isle de France, die verheirathet w\u00e4r, feit lo Jahren keine\u2019\" Kinder gehabt hatte, aber der heften Gcfundh eit zu' ge-niefsen feinen, zu Breft gelaffen wurde, war fo weifs\u00bb undurchfichtig und dicklich als\u2019 Milch, hatte durchaus weder Spuren von freier S\u00e4ure n\u00f6ch Alkali, faft keinen Geruch , und einen f\u00fcfshchen, zugleich fchwach falz\u00eeg\u00e8n Gefchmack. Seine fpec. Schwere verhielt lieh zu der d\u00e8s' deftiliirten Waffers wie 20; war alfo etwas bettacht-","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"149\nJi\u00c6jer als im gefunden Zuftande. Bei- einem W\u00e4rmegrade von. 14\u2014 15\u00ae lieh felbffc \u00fcber]affen , Amtiert\u00ab er ii\u00e7h in yggg f^fir deutlich getrennte Theile, einen obern^ytjei\u00dfen, injadujrchfichtigen, einen untern, halbdurchlichtigeu, molkenartigen ab. Alkohol von 4,0\u00b0 bewirkte in{liefern Harn elften weifsen, leichten* reichlichen, in Ammonium aufl\u00f6s-l.ichen Niedevfchlag. Concentrirte Schwefelf\u00e4ure erzeugte leichtes Aufbraufen ohne Niederfchlag und eine r\u00f6thliche SP\u00e4rhung. pl\u00fcfliges Ammonium bewirkte keine merkliche Ver\u00e4nderung.\nIm Marienbade entftand fchnell ein wei\u00dfes, feftes Coaguliitn, das, noch feucht, des ganzen Harns be-hei\u00ab Trocknen, welches erft zwilchen L\u00f6fchpapier, dann auf Kohlen gefchahe, knifterte, zerflo\u00df, beim Verbrennen einen Ammoniumgeruch ausftiefs, und einen kohligen R\u00fcckftand zur\u00fcck lie\u00dfen concentrirter, kochender Effigf\u00e4ure wenig, leichter in Schwefelf\u00e4ure aufl\u00f6slich war, die es rofenroth f\u00e4rbte, mit Kali und Ammonium Auflegungen bildete, welche immer einen milchigen Schein hatten , und in dem fchwache S\u00e4uren einen Niederfchlag bewirkten. In Kaliaufl\u00f6fung deftillirt gab er deutliche Spuren von Ammonium.\nDurch die W\u00e4rme von der thierifchen Subffanz, welche ihm\u2019\u00dfntm Weifse, Undurchfichtigkeit und Dicke verschaffte, hgijreit, wurde dter Harn, durchfichtig und wenig gef\u00e4rbt. Bis auf \u25a0\u00a7 eingedickt, zeigte er falz - und febwe-Felfaure Alkalien, pliosphorfaure IVlagnelia und Harnftoff ungef\u00e4hr in denfelben Vevh\u00e4ltniffen als gefunder Harn, dagegen konnte ich keine Spur von freier Harn- und-Bhosphorf\u00e4iire, phosphorfaurem Kalk oder irgend eine amnioniakalifche Verbindung entdecken. Die thiefifche Subftanz fchien die gr\u00f6fste Aehnlichkeit mit dem K\u00e4fe-ftoff zu haben. Au\u00dfer ihr unterfchied ficb diefer Harn von geflmdem durch die v\u00f6llige Abwefenheit freier S\u00e4ure, des phosphorfauren Kalks und. der Ammoniakfalze.\nJene thierifche Subftanz kommt vielleicht mit der in dem von Caballe (Ann, de Chimie T. 55.) unterfuchten Harn gefundenen \u00fcberein, welcher fichyon dem gegenw\u00e4rtigen aber durch die Anwefenheit der gew\u00f6hnlichen Substanzen unterfchied.","page":149}],"identifier":"lit14205","issued":"1818","language":"de","pages":"148-149","startpages":"148","title":"\u00dcber einen eigenth\u00fcmlichen Harn: Aus Leroux's Journal de m\u00e9dec. Bulletin de la soc. m\u00e9dic. d'\u00e9mulation, Juin 1817, p. 125-128","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:25.905912+00:00"}