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{"created":"2022-01-31T16:18:32.073247+00:00","id":"lit14213","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Liepmann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 1: 234","fulltext":[{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234\nLitteraturbericht.\ngischen Haupts\u00e4tze abgefunden haben. Selbst wer der gleichen Tendenz wie der Verfasser huldigt, m\u00fcfste es verlangen. Mir erscheint indessen die ganze \u2014 bezeichnenderweise an Bf.ssarjon ankn\u00fcpfende \u2014 Themasetzung, die etwas nach apologetischer Tendenz schmeckt, nicht gl\u00fccklich. Sie ist wohl auch Schuld daran, dafs der Verfasser den historisch viel wichtigeren Fragen nach dem, was wirklich platonisch ist in den doch immer nur embryonalen Ans\u00e4tzen zur aristotelischen Physiologie, welche sich bei Plato finden, gar zu schnell aus dem Wege geht.\nBruns (Kiel).\nF. Marbach. Die Psychologie d. Firm. Lactantius. E. Beitr. z. Gesch. d.\nPsychol. 80 S. Halle 1889, Pfeffer. Preis Jt. 1.50.\nAls Beitrag zur Kenntnis des eigenartigen Verarbeitungsprozesses, den die antiken Philosopheme in dem jungen Christentum erfuhren, ist diese Darstellung der Anschauungen des zum Christentum \u00fcbergetretenen Ehetors Lactanz (um 300 n. Chr.) \u00fcber die menschliche Seele von kulturhistorischem Interesse. Verfasser f\u00fchrt die Aufstellungen desselben zu den bekannten Schulthematen: Realit\u00e4t, Substanz, Fortdauer, Sitz der Seele u. a. vor und fafst den Standpunkt des L. dahin zusammen, \u25a0 dafs er die Lehren der Alten, insbesondere der Stoiker, soweit gelten l\u00e4fst, als sie. nicht der \u201eneuen \u00dcberzeugung von dem Werte der Einzelseele\u201c widersprechen, sonst aber dieser entsprechend umgestaltet. Das daraus entstehende Gemisch der Aufstellungen des L. geh\u00f6rt mehr in eine Geschichte der Dogmen als der Psychologie. Denn die bei den Alten vorhandenen Anf\u00e4nge zu einer unvoreingenommenen, lediglich vom Wissensinteresse geleiteten, Beobachtung der seelischen Vorg\u00e4nge verlassend, l\u00e4fst L. seine Lehren durchweg von aufserwissenschaftlichen, auf dem Boden des Glaubens und der sittlichen Begeisterung gewachsenen Vor\u00fcberzeugungen beherrschen. Sie k\u00f6nnen also dem Psychologen h\u00f6chstens als lebhafte Veranschaulichung derjenigen Faktoren dienen, welche jahrhundertelang der Ausbildung einer wissenschaftlichen Erkenntnis der Bewufstseinserscheinungen im Wege gestanden haben.\nLiepmann (Berlin).","page":234}],"identifier":"lit14213","issued":"1890","language":"de","pages":"234","startpages":"234","title":"F. Marbach: Die Psychologie der Firma Lactantius: Ein Beitrag zur Geschichte der Psychologie 80 S. Halle 1889, Pfeffer","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:18:32.073253+00:00"}