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{"created":"2022-01-31T16:19:21.284076+00:00","id":"lit14226","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Geoffroy","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 271-274","fulltext":[{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"271\nnur feinen Gelenkkopf zeigt, und fick zur innem Seite des Schl\u00e4fentheiles wendet, um die Bruftbeinanh\u00e4nge zu, tragen. Dies ift der Griffelknoclien. Ueber dem Ringknochen, mithin unter feiner Membran, (dem Paukenfell, der Kiemenftrahlenhaut) liegt der Riemendeckel, der nicht aus drei, fondera, vier Knochen befteht. Diefe entfprechen den vier H\u00f6rkn\u00f6chelchen, fo dafs der unter der Schlaffchuppe am meiften r\u00fcckw\u00e4rtsliegende, der Hammer, der grofse, unter dem Sch\u00e4del liegende der Steigb\u00fcgel, der darunter liegende der Ambos, der tieffte der Linfenknochen w\u00e4re. Der Steigb\u00fcgel hiefs bis jetzt Kiemendeckel , die beiden letzten, welche fr\u00fch verfchmelzen, Unterkiemcndeckel.\n6. Ge of fr oy \u00fcber die Zur\u00fcckf\u00fchrung des kn\u00f6chernen Gerit ft es derAthmungswerk-zeuge bei den Fifchen. auf diefelben Theile bei den Wirbelthijeren. (Ebenda-felbft 1817. Decbr. p. 185 ff-)\nDer Verf. verlas in der Akademie der Wiffenfchaf-ten am l8tenAuguft, 8ten Septbr., 3ten und loten November 18 \u00ef7 drei Auff\u00e4tze :\t1) \u00fcber die \u00e4ufsern Bruft-\nknochen, oder das Bruftbein ; 2) \u00fcber die vordem, oder das Zungenbein; 3) \u00fcber die inneren, oder die Ueberein-kunft des Kehlkopfes, der Luftr\u00f6hre und ihrer Aefte bei den luftathmenden Thieren, mit den Kiemenh\u00f6gen bei den Fifchen. Hier folgt der wefentliche Inhalt des erften.\nDer Mund und die Brufth\u00f6hle der Fifche find nicht, wie Duverney glaubte, verfchmolzen, fondera, wie immer, von einander getrennt, wenn gleich die letztere lieh durch mehrere M\u00fcndungen in die erftere \u00f6ffnet. Die Mundh\u00f6hle ift oben durch den Gaumentheil der Sch\u00e4delgrundfl\u00e4che, auf den Seiten und unten durch die Vereinigung der Kiemenb\u00f6gen, nach unten durch die Speife-r\u00f6hre und die beiden Paare der Schlundkopfknochen be-gr\u00e4nzt. Die entgegengefetzten Fl\u00e4chen der Kiemenb\u00f6gen bilden die Decke der Brufth\u00f6hle, welche unter , auf den","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"feiten und etwas hinter der Mundh\u00f6hle liegt. Unten ift eLiefe H\u00f6hle durch ein Schild, oder die Sammlung von Knochen begr\u00e4nzt, welche bei allen Wirbeltliier.en den jKamen des Bruftbeins f\u00fchren. Die Anlichten des Ver-faffcrs lind \u00fcber diefen Knochen ganz diefelbcn, welch? er fr\u00fcher (Ann. de Muf. Vol. X. p. S7-) vertrug, und denen zu Folge er aus einem mittlern Stack und zwei Seaentheilen befteht. Die von der Un\u00e4hnlichkeit deffelben mit dein Bruftbein der V\u00f6gel entnommenen Gr\u00fcnde gegen die Richtigkeit differ Anlicht fucht er foigendermafsen zu beledigen.\nSchon bei den Fr\u00f6j Ihen findet fich ein, vor dem Arm hegendes mittleres Bruftbein, offenbar eine Wiederholung des kn\u00f6chernen Bruftbeins der Karpfen und aller Knochenfifclie, indem Gr\u00f6fse, Verh\u00e4ltnifs, Ge-Jftalt, Verbindungen f\u00fcr diefe Gleichung fprechen. Die Vogel belitzen gleichfalls, befonders da, wo er ftark entwickelt ift., einen analogen Tlieil in dem Vorfprunge des Bruftbeins vor der Anheftung der Scbl\u00fcffelbeine, der zwar fr\u00fch verfchmilzt, aber bei einem jungen Roth-kehlchen getrennt gefunden wurde. Nicht das ganze Bruftbein der V\u00f6gel, fondera, nur ein Tlieil deffelben ift vollkommen entwickelt bei den Fifcheu vor die \u00c7chJ\u00fcffeJbeme getreten-\nDie Retaliate des Auffatzes find vorz\u00fcglich folgende:\nl)\tBruftbein ift ein collectiver Ausdruck, und bezeichnet eine Sammlung von Knochen, welche den untern Thcil der Bruftli\u00f6hle bilden, zu ihrer Zufam-menfetzimg notliwendig find, und mehr oder weniger th\u00e4lig den Mechanismus des Athmens beflimmen, oder das Organ deffelben befch\u00fctzen.\n2)\tJedes Bruftbeinft\u00fcck hat einen beftimmten Charakter und eine eigenth\u00fcmliche Verrichtung.\n3)\tJedes in R\u00fccklicht auf die Knochenzahl vollkommen entwickelte Bruftbein befteht, aufser den un-lieftinnnten Rippen, aus neun St\u00fccken.\n4)\tDiefe Knochen bilden eine einfache, oder, xnit Ausnahme des unpaaren St\u00fcckes, doppelte Reihe. Diefen, immer einfachen Knochen kann man \u00d6s ent\u00f6lter-","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"n\u00e4le, die \u00fcbrigen in der Ordnung, wie fi\u00e9 von vorn nach hinten -folgen* epifternale, hyofternale, hypofternale und \u00fciphifternale neilnOn. Dies oder die beiden erften tr\u00e4gen immer das O\u00e8lenkfchl\u00fcffelb\u00e8in , welches, nach Cuvier dem menfchlichen Bruftbein entfpricht, das zweite, odor das Os entofternale, das Schutterhaken - Schl\u00fcffeibein, wenn diefer, nach Cuvier dem Schulterhaken des Menfchert entfprecli\u00e9nden Knochen einer der Hauptknochen des Schulterblattes wird \u2019).\n5)\tD\u00e4s dritte und vierte St\u00fcck oder Paar, \u00d6s hyofternale und hypofterriale, erleiden immer, mit Ausnahme der Tetrodons und Diodons, diefelben Ver\u00e4nderungen, liegen bisweilen in der Mittellinie, entfernen, lieh bisweilen j und laffen das Os eiitofternaie zwifchen fich treten, oder werden Anh\u00e4nge des Epifternale, doch ohne fich darauf zU ft\u00fctzen.\n6)\tDas letzte, Os xiphifternaie, fchliefst immer nach unten die Knochenr\u00e9ihe, welche den Bruftbeinapparat\nbildet.\n7)\tNur die S\u00e4ugthier.e, V\u00f6gel und Knochen ff che haben klaf\u00fcfehe Bruftbeine. Die Ab\u00e4nderungen deffel-ben h\u00e4ngen fowohl von der Organ dation, als dem umgebenden, zum Athmen dienenden Element ab.\n8)\tDas Vogelbruftbein befiehl aus dem Os entofternale, welches hier am vollkdmmenften entwickelt ift, aus den Hyo- und Hypohernalibus* welche fich auf das erfte ft\u00fctzen, und wieder eine unbeftimmte Zahl von Bruftbeinrippen tragen, aufserdem vorn aus Spuren der O. epifternalia, die mit zwei H\u00f6ckern anfarmen und foglei eil zu einem St\u00fccke verfehmelzen, hinten\u00b0aus den, meiftens iil der Mittellinie v\u00f6rw\u00e4chfeneii Xiphifter-nalibus.\n9)\tDas Fifchbruftbein befiehl aus denfdben, Rip. pen in einer unbeftimmte\u00fc Zahl tragenden Anh\u00e4ngen den Off. hyo - und hypofternalibus, einem epifterria]e\u00b0mit\nl) Einige Amphibien, z. B. Lacerta 'viridis, haben drei voll-h\u00e4ndige Schl\u00fclfelbeine, das Gabel-, Haken - und Gr\u00e4te:i-ec kevjeh l\u00fcffciheiu,\tq","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\ndoppeltem Kopfe, welches defto ft\u00e4rker entwickelt ift, da bei clen Fifchen keine Spur des ento- und xiphi-fternale \u00fcbrig ift. Diefe, der Einlenkung mit dem Mittelft\u00fccke beraubten Anh\u00e4nge, ft\u00fctzen lieh nebft dem Epifternale auf die Zungenbeine.\n10)\tDas S\u00e4ugthierbruftbein ift lieh feibft \u00fcberall ziemlich gleich, befteht faft bei allen Zehenthieren aus neun auf einander folgenden und auf diefelbe Weife als die Wirbel in der Wirbelf\u00e4ule, eine Reihe bildenden Knochen1'). Bei einigen findet man indeffen auch nur 8, 7, 6, felbft 5 Knochen, bei den Hufthieren eine geringere Zahl, und die beiden hintern immer vereinigt.\n11)\tDie Amphibien haben keine beft\u00e4ndige, klaffi-fche Form. Unter ihnen entwickelt lieh bei den Schildkr\u00f6ten das Bruftbein am h\u00f6chften, die neun St\u00fccke, woraus es hier befteht, (Ann. du Muf. T. 14. Tab. 2.3.4.) kann man v\u00f6llig auf das O. epifternale, entofternale, hyofternale, hypofternale und xiphifternale zur\u00fcckf\u00fchren. Das Hakenfchl\u00fcffelbein ft\u00fctzt iicli hier auf das Os entofternale.\n12)\tIndem man diefe St\u00fccke einander n\u00e4hert, und auf einander folgend annimmt, erh\u00e4lt man eine, wenn, gleich anomale, und nur bei Menfchen mit kurzerund breiter Bruft vorkommende Bildung, n\u00e4mlich zwei epifternalia, ein entofternale, zwei hyofternalia , zwei hypofternalia und zwei xiphifternalia. Lang- und eng-br\u00fcftige befitzen dagegen anf\u00e4nglich neun, eine einfache Reihe bildende St\u00fccke, die fich aber bald zu dreien verbinden.\n7, E. Home \u00fcber die u nterfcheidenden Merkmale zwifchen den Eiern der Sepien und der im Waffer lebenden Schalthiere. (Aus den phil. Tr. 1817- p- 297 \u2014 302.)\nLinn\u00e9 und mehrere Naturforfcher, felbft vergleichende Anatomen des feften Landes nach ihm, nahmen irrig\nl) Nun auch ein Franzofe das Bruftbein der Wirbellaule vergleicht, wird man es ja auch wohl dem DeutJ'chen glauben !\nM.","page":274}],"identifier":"lit14226","issued":"1818","language":"de","pages":"271-274","startpages":"271","title":"\u00dcber die Zur\u00fcckf\u00fchrung des kn\u00f6chernen Ger\u00fcstes der Athmungswerkzeuge bei den Fischen auf dieselben Theile bei den Wirbelthieren: Bullet. de la soc. philom., 1817, Decbr., p. 185 ff.","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:19:21.284081+00:00"}