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Über die Fetterzeugung im Darmkanal der Froschlarven: Aus den philosoph. Tr., 1816, p. 301-311

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{"created":"2022-01-31T16:17:38.392551+00:00","id":"lit14229","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Home, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 281-285","fulltext":[{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"281\nobere ge\u00f6ffnete, fehr genau ankfebcnde Ende ausgenommen, frei auf dem Glafe. Noch fo lieht man mit einer gew\u00f6hnlichen Lupe die beiden K\u00f6rperchen.\n9. E. Home \u00fcber die Fetterzeugung im Darm-\nkaual der Ftofclilaryen. (Aus den philofoph.\nTr. 1816. p. 30\u00cf\u2014 311.)\nDie hiel\u00e4ndifchen Frofchlarven find wegen ihrer Kleinheit noch nicht in Hiniicht auf die vom Auskriechen bis zur Verwandlung in ihnen vorgehenden Ver\u00e4nderungen unterfucht worden. Die Larve der Ra na paradoxa ift zwar gr\u00f6fser, doch hatte Herr Ireland, der mehrere Exemplare davon aus Surinam mitbrachte, und mir fehr gef\u00e4llig mittheilte, nicht Gelegenheit, lie vor dem Hervorbrechen der Hinterl\u00fcfse zu beobachten. Um die Reihe zu vervollft\u00e4ndigen, unterfuchte ich die Larve des gemeinen eng\u00fcfchen Frofches vom Auskriechen an bis zum Zuftande der Vollkommenheit. Die Gallert der hier wurde fchon fr\u00fcher betrachtet. (S. diefes Archiv Bd. 2. S. 5340- Die Eier felbl't unterfcheiden fich durch Mangel des Dotters von denen der F.idechfen und Schlangen. Die Larve fcheint lieh von ihrem Erfcheinen an vom Schleim zu n\u00e4hren, der wenig von Eiweifs verfchieden ift. Anfangs bildet jedes Ei ein fechseekiges Prisma mit plattgedr\u00fcckten Enden, und das Ganze eine fette Maffe. Beim Auskriechen hat die Larve des Frofches auf jeder Seite des Halfes zehn F\u00e4den, oder verg\u00e4ngliche Kiemen, die des Salamanders drei, welche aber zufammengefetzter find und verfchwinden, wenn die innern Kiemen gebildet find. Bei der Frofchlarve verfchwinden diele \u00e4ufsern Kiemen, fobald der Unterleib lieh zu vergr\u00f6fsern anf\u00e4ngt. Der Hayfifchf\u00f6tus hat 24 \u00e4hnliche F\u00e4den, fo lange er im \u00c9i enthalten ift, he fallen aber noch vor dem Auskriechen aus.\nAm iften April 1816 wurde Frofchlaich eingefammelt.\nAm I5ten vertiel\u2019s die Larve das Ei, allein an der Stelle der Kiemenf\u00e4den fand lieh nur eine lehr tiefe Einfchn\u00fcrung zwifchen Kopf und Leib. Am 231'ten waren die F\u00e4den deutlich, am 2\"iten verfchwunden. Im Juni fand lieh eine lehr","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"deutliche linke, aber keine rechte Kietnen\u00f6ffnung. Am 8ten Juli erfchienen die Hinterf\u00fcfse, allein die Zehen waren nicht abgelondert. Am X4ten Juli waren iie vollendet, auch die Vorderfufse unter der Hautausgebildet, \u00e4utserlich alter durch keine Erhabenheit angedeutet, die Lungen waren vollft\u00e4ndig. Die Lendengegend enthielt kein Fett, Am l\u00f6ten eine ftarke Kothausleerung. Am I8ten drangen die Ellbogen hervor, und der hintere Theil des K\u00f6rpers hatte, wegen des, in Menge ausgeftofsenen Kothes, eine Ich!ankere Form. Am j\u00e7ten waren die Vorderf\u00fcfse ganz frei, der Mund grofs wie beim Frofch, der Schwanz an der Stelle, wo er nachher abgeht, ein-gefchn\u00fcrt, der Darm enger, und fo kurz als beim Frofch, in der Lendengegend etwas Oel. Am 23ften war der Schwanz abgefallen, und es blieb ein Vorlprung zur\u00fcck. Das Thier verliefs das Waffer. Hinter dem Darm-kanal in der Lendengegend mehrere kleine h\u00e4utige, leere Anh\u00e4nge. Diefe waren am 28ften undurchlichtiger, und die Wurzel des Schwanzes war ganz verfcbwunden.\nUm die Zeit des Ausbruchs der Hinterf\u00fcfse ift der Mund der Larve der Rana puradoxa fehr klein, faft rund, die Z\u00e4hne lind oberh\u00e4utig, die obern \u00fcberragen die untern, der ganze Speifekanal ift einf\u00f6rmig, geht erft vom Munde bis zum hintern Ende des Unterleibes, biegt lieh dann um, macht viele kreisf\u00f6rmige Windungen, befteht aus leiten Hinten und iit lehr eng. Auf jeder Seite befinden lieh drei vollft\u00e4ndig verfchloffene Kiemen, nur auf der linken eine zu ihnen f\u00fchrende \u00fceffnung. Zur Zeit des \\o lendeten Wachstluims der Larve, und der Vollkommnen Ausbildung ihrer Hinterf\u00fcfse, was, nach Herrn Ireland, um den 14*611 Tag nach dem Erfcheinen derleiben Statt findet, ift die Unterleibsh\u00f6hle fehr grofs, der Dannkana] fehr weit, die H\u00e4ute deffelben fo d\u00fcnn als Spinnwebe, und durchaus mit einer weichen, beim Verbrennen nach Heu riechenden Snhftanz angef\u00fcllt, Hinter ihnen, l\u00e4ngs dem hintern Theile des Unterleibes, befindet lieh viel gelbes Fett in langen, d\u00fcnnen, durch-fichtigen B\u00e4lgen, das vorher durchaus fehlt, Die Lungen find vollft\u00e4ndig gebildet.\nUm den 21 fi en Tag, wo der Mund der Larve die Oeftalt des vollkommnen Frofchmundes angenommen","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"283\nhat,' tmd die Vorderfiifse hervorgedrungen find, der Schwanz aber noch vorhanden iff, ilt der Darmkanal um | verk\u00fcrzt, feine W\u00e4nde feft, wie die einer Pulsader, die \u00e4ufsere Fl\u00e4che runzlich , und feine H\u00f6hle leer , der Magen bildet eine deutliche, durch eine Einfchn\u00fcrung vom Darm abgegr\u00e4nzte H\u00f6hle. Alle diefe Theile lind von Fett umgeben, welches, mit Ausnahme der grofsen Leber, den ganzen Unterleib einnimmt. Die Lungen find voll Luft, die Kiemen ganz verfchwunden. Nach \"l Tagen f\u00e4llt der Schwanz, w\u00e4hrend die v\u00f6tfpvingende Wurzel \u00fcbrig bleibt, ab; um diefe Zeit ift ailes Fett im Unterleibe verfchwunden, aufserdem keine Ver\u00e4nderung im Unterleibe eingetreten.\nDas F.i des Frofches ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig viel kleiner als bei andern Thieren derfelben Klaffe, hat aufserdem keinen Dotter, und es fehlt daher, ungeachtet es Sub-ftanz genug zur Bildung der Larve enth\u00e4lt, noch etwas zur Umwandlung von diefer in denFrofch. In der Larve bildet lieh ein gr\u00fcfserer Fet i vorrath, als zu ihrer Erhaltung und Vergr\u00f6\u00dferung erforderlich ift, zur Bildung der noch nicht in der Larve vorhandnen Theile des Frofches, und diefes Fett fcheint im Darmkanal gebildet zu werden (J ?)\u25a0 Diefer ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig hier viel gr\u00f6fser als in irgend einem Thiere. Bei der Larve der Rana paradoxa verk\u00fcrzt fich der Darmkanal, nachdem er feine fo felir betr\u00e4chtliche L\u00e4nge erreicht hat, wenn die Umwandlung in die volikammne Form eintritt, und merkw\u00fcrdig dt es, dafs das Fett abgefetzt wird , wenn der Darmkanal feine vollkommne L\u00e4nge erreicht hat, und dafs, fobald diefer fich verk\u00fcrzt, weiter keines gebildet, fondera das fr\u00fcher erzeugte zur Metamorphofe verwandt wird. Hieraus fchliefse ich, dafs ein folcher Fettabfatz zu diefer erforderlich, eine folche ungew\u00f6hnliche L\u00e4nge des Darmkanals zu fo fchleuniger Fetterzeugung n\u00f6thig, mithin der Darmkanal die Bildungsft\u00e4tte des Fettes ift. (J ! )\nUm auszumittel n, ob diefe Fettablagerung deshalb, weil die weichen Theile der Larve lieh nicht in Knochen und andere Theile des Frofches, die fich nicht in der Larve finden, umwandeln k\u00f6nnen, oder blofs wegen Stoffmangels noth wendig ift, batich Herrn Hatchett, der vor einigen Jahren die Zufammenfetzung des Dotters aus","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\nfeftem Oel und etwas Eiweifs ausmittelte, mn feine Unter-fl\u00fctzung. Nach ihm enth\u00e4lt der FroTchlaich weder Dotter noch Oel , und befteht, wie fclion Brande angah, aus einer zwilchen Eiweifs und Gallert Leitenden, vorz\u00fcglich dem erftern \u00e4hnlichen Subftanz. Die Eier von Helix und Limax haben keinen Dotter, und beftehen aus Eiweifs, \u00e4ndern lie in Weingeift gerinuen, und unter diefer Bedingung keine Spuren von Oel zeigen. Hummereier enthalten weder Dotter noch Oel. Die letztem aber find im frifehen Zuftande mit Eiweifs angef\u00fcllt, dem eine dunkelgr\u00fcne Subftanz beigemengt ift, und w\u00e4hrend das er-i\u2019tei e durch W\u00e4rme gerinnt, wird diefe lebhaft roth. Dies ift, nach Hatchett, die Farbefubftanz der Schale, die nach Branders , vordrei bis vier Jahren gemachter Entdeckung, ohne Warme, durch S\u00e4uren ger\u00f6thet wird. Diefe rothe, durch S\u00e4uren erzeugte Farbe bleibt, aufser, wenn fie durch Salpeterf\u00e4ure hervorgebracht wurde, indem lie dann gelb wird. Verd\u00fcnnte Salpeterf\u00e4ure, worin lie digcrirt worden war, gab fchwache Spuren eines phosphorfauren Salzes, welches kein phoSphorfaurer Kalk war. Merkw\u00fcrdig ift, dafs die roihe Farbe durch Kalien nicht zerft\u00f6rt, ja fogar ohne S\u00e4uren dadurch in demfelben Grade erzeugt wurde. Luft, Licht, Verdun-Itung der Feuchtigkeit bringen eben fo Bothung diefer Subftanz hervor, fo dafs lie dadurch mit dem F\u00e4rbe-1'tofFe von Buccinum lapillus \u00fcbereinkommt. Doch wandelt lieh diefe nicht weiter um , w\u00e4hrend die der Hummer nach einigen Tagen okergelb wird. Dann aber bleibt \u00fce ; wenigftens haftete lie auf Leinewand, die damit gef\u00e4rbt ward , nachdem fie mehrmals in lieifsem Waffer gekocht und mit Seife gew\u00e4hlten worden war. Hiernach ift diefe Subftanz von eigenthiimlicher Befcltaf-fenheit. Die Eier desLachfes und Hechtes haben keinen Dotter, und beheben, da \u00fce durch Warme gerinnen, vorz\u00fcglich aus Eiweifs, enthalten aber eine geringe Menge Oel, vielleicht einen Erfatz f\u00fcr den Dotter. Die der Knorpel iifche, der Eidechfen und Schlangen Laben einen, dem der H\u00fchner \u00e4hnlichen Dotter, dagegen enthalten die der Hailifche kein wahres Eiweifs. Der Dotter der Vogeleier befteht wefentiicli aus einem butter\u00e4hniiehen, mit wenig Eiweifs verbundnen Oele, das","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"lieh bei den H\u00fchnern wie 1:5 verh\u00e4lt, und bann als eine fehr concentrirte Emulfion angelehen werden. In der Milch entfpricht der k\u00e4fige Theil dem Eiweifstheile, der Buttertheil dem Oele des Dotters. Beide unterscheiden fich dadurch, dafs die Milch d\u00fcnner als der Dotter ift. Mehrere eierlegende Thiere 1\u2019cLeinen alfo w\u00e4hrend der Bebr\u00fctung durch eine Subftanz ern\u00e4hrt zu werden, welche mit der erften Nahrung der jungen lebendig geb\u00e4hrenden Thiere Aehnlichkeit hat, und lie ift bei jenen m\u00f6glichft concentrirt, um, mit dem Thiere im Ei eingefchloffen, den m\u00f6glichft kleinen Raum einzunehmen.\nDie Jungen lebendig geb\u00e4render Thiere vertragen anfangs ihre Ip\u00e4tere Nahrung nicht, und nehmen daher die Muttermilch zu fich; dagegen vertragen die Jungen eierlegender Thiere fogleich ihre eigenth\u00fcmliche Nahrung, und fiefcheinen daher w\u00e4hrend des Bebr\u00fctens dazu durch den Genufs einer, der Milch \u00e4hnlichen Subftanz vorbereitet, und den dem S\u00e4ugen enli'preclienden Procefs im Ei vollendet zu werden. Herrn Hatchett\u2019s Verfuche f\u00fchren zu dem Schluffe (?), dafs in den Eiern aller Thiere, deren Embryonen Knochen haben, etwas Oel enthalten ift, das dagegen in den Eiern von folchen , welche ganz aus weichen Theilen beftehen , fehlt. Diefer wird durch die oben bemerkte Fettniederlage bei den Frofcblarven vor deren Uebergange in den Frofchzuftand bekr\u00e4ftigt: wahrscheinlich ift daher eine gewiffe Menge Oel zur Knochenbildung erforderlich , und die Vcrfchiedenheit der Menge von diefem in den vnvfchiednen Eiern entfpricht den verfchiednen Graden der H\u00e4rte der F\u00f6tusknochen,\n10. Diit rochet \u00fcber die Met amorph ofe des Da rm kan als der Infekten. (Journal de phy-fique etc. Tom. 86. 1818- p- 130 ff.)\nWegen der L\u00fccken und Irrth\u00fcmer in den Schriften von Malpigiii, Swammerdam und R\u00e9aumur \u00fcber die","page":285}],"identifier":"lit14229","issued":"1818","language":"de","pages":"281-285","startpages":"281","title":"\u00dcber die Fetterzeugung im Darmkanal der Froschlarven: Aus den philosoph. Tr., 1816, p. 301-311","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:38.392557+00:00"}

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