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Über die Metamorphose des Darmkanals der Insekten: Journal de physique etc., Tom. 86, 1818, p. 130 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:16:26.228043+00:00","id":"lit14231","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"D\u00fctrochet","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 285-293","fulltext":[{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"lieh bei den H\u00fchnern wie 1:5 verh\u00e4lt, und kann als eine fehr concentrirte Emuilion angefehen werden. In der Milch entfpricht der k\u00e4fige Theil dem Fiweifstheile, der Battertheil dem Oele des Dotters. Beide unter-fcheiden lieh dadurch, dafs die Milch d\u00fcnner als der Dotter ift. Mehrere eierlegende Thiere fcheinen alfo w\u00e4hrend der Bebr\u00fctung durch eine Suhftanz ern\u00e4hrt zu werden, welche mit der erften Nahrung der \u2018jungen lebendig geb\u00e4hrenden Thiere Aehnlichkeit hat, und lie ift bei jenen m\u00f6glichft concentrirt, um, mit dem Thiere im Ei eingefchloffen, den, m\u00f6glichft kleinen Raum einzunehmen.\nDie Jungen lebendig geb\u00e4render Thiere vertragen anfangs ihre Ip\u00e4tere Nahrung nicht, und nehmen daher die Muttermilch zu fielt; dagegen vertragen die Jungen eierlegender Thiere fogleich ihre eigenth\u00fcmfiche Nahrung, und fie feheinen daher w\u00e4hrend des Bebr\u00fctens dazu durch den Genufs einer, der Milch \u00e4hnlichen Subftanz vorbereitet, und den dem S\u00e4ugen entfpreclienden Procefs im Ei vollendet zu werden. Herrn Hatchett's Verfucbe f\u00fchren su dem Schluffe ( ? ), dafs in den Eiern aller Thiere, deren Embryonen Knochen haben, etwas Oel enthalten ift, das dagegen in den Eiern von folchen , welche ganz aus weichen Theilen heftelien , fehlt. Diefer wird durch die oben bemerkte Fettniederlage bei den Frofchlarven vor deren Uebergange in den Frofehzuftand bekr\u00e4ftigt : wahr-fcbeinlich ift daher eine gewiffe Menge Oel zur Knochen, bildung erforderlich, und die Veifchiedenlieit der 'Menge von diefem in den verfchiednen Eiern entfpricht den verfchiednen Graden der H\u00e4rte der Fotusknoehen,\njo. D \u00fctrochet \u00fcber die M e t am o r p h of e des Da rm kan als der Infekten. (Journal de phy-fique etc. Tom. 86. I8i8- p- 130 ff>)\nWegen der L\u00fccken und Irrth\u00fcmer in den Schriften von Malpighi, Swammerdam und Reaumur \u00fcber die","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nIVletamorphofe des Dannkanals der Infekten ftellte ich die Unterfuchungen an, deren Refultate ich hier mit-theile,\nl) Lepidoptera, Bombyx mori F. Ich nnterfuchte Seidenwi'mner vom Augenblicke ihres Erfcheinens bis zum Aus kriechen des Schmetterlinges, Der Darmkanal des erftern befiehl bekanntlich aus einer kurzen Speifer\u00f6hre, einem weilen und langen Magen, einem geraden und lehr kurzen Darm, deffen Anfang zahlreiche Gallengef\u00e4fse umgeben, der Magen aus zwei nicht verbundnen H\u00e4uten, deren \u00e4ufsere fleifchig und an der innern Fl\u00e4che zottig, die innere durch\u00fcchtig, fchr d\u00fcnn und ganz zottenlos ift. Diefe konnte ich , doch nur gegen das Ende des Raupen-ftandes, in zwei Bl\u00e4tter the\u00fcen. S. Fig. 5. Mit dem Anf\u00e4nge der Verpuppung wird das innere Blatt durch den After ausgeftofsen, zugleich f\u00e4ngt einerfeits die Verk\u00fcrzung des Magens, andrerfeits die Verl\u00e4ngerung der Speifer\u00f6hre und des Darms an , der Magen f\u00fcllt lieh mit einer \u25a0weifslichen Suhftanz, nach 2 bis 3 Tagen, ift das Ge-fpinnft vollendet, und die, ihrer Haut beraubte Raupe er-fcheint als Puppe. Fig- 6. ftellt den Darmkanal am elften Tage diefer Periode dar. Schon am dritten ift der Magen m\u00f6glichft zufammengezogen, die Speifer\u00f6hre und der Darm wegen \u00e4ufserfter D\u00fcnne kaum licht bar, am Ende des Darms findet lieh eine kleine Anfchwellung, die am erften Tage noch lichtbaren Seidengef\u00e4fse lind verfchwun-den. S. Fig. 7. Am 4ten ift der Darm l\u00e4nger, nicht enger, die Endanlchwellung gr\u00f6fser geworden, und erfcheint als Anfang des Blinddarms. Am 5ten ift der Darm l\u00e4nger, faltig, undurehiiehtig, weifslich , fenkt lieh in den verl\u00e4ngerten Blinddarm von der Seite, die Speifer\u00f6hre ift nicht l\u00e4nger, alter weiter. S. Fig. 8- Von jetzt an verl\u00e4ngert lieh der Darm , befonders der Blinddarm, und diefer f\u00fcllt lieh mit einer gelblichen Feuchtigkeit. Vom I5ten Tage f. Fig, \u00a7. Der Magen enth\u00e4lt eine halbfl\u00fcfnge, gr\u00fcnliche Suhftanz, der Blinddarm i\u2019trotzt von einer dunkeigelben Fl\u00fcfiigkeit, die eine, dem Anfchein nach kreidige Snbftanz aufgel\u00f6ft enth\u00e4lt, welche lieh auch im Darm findet, der lieh in die Mitte des Blinddarms fenkt. Am I5ten bis l8ten Tage kriecht der Schmetterling aus, Wild giebt fogleich die im Magen und Darm enthaltnen","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"287\nSubft\u00e4nzeii von fleh, wodurch fleh jene betr\u00e4chtlich verkleinern, der einzige Unterfchied zwifchen dem Darmkanal des Schmetterlings, S. Fig. 9. Hiernach zerreibst die Speifer\u00f6hre der llaupe nicht, wie Malpighi, unftreitig durch die aufserordentliche D\u00fcnne derfel'ben irre geleitet, angiebt,\n2) Fieuroptera. Mynneleon formicariurn F. Ich habe die drei Wochen daurende Knt\\v:ck!uu\" der Puppe des Ameifenl\u00f6wen nicht Tag f\u00fcr Tag, fondera im Allgemeinen verfolgt. Fig. 10. ftellt den, etwas fchwer zu entwickelnden Darmkanal der Larve dar. \u00ab) Ift der durchfichtige erfte Magen, mit einer, wahr-fcheinlich von der rothen Subftanz in, den Fliegenk\u00f6pfen Rammenden rothen Gallert angef\u00fcllt. Der von ihm durch einen d\u00fcnnen, kurzen Kanal getrennte zweite Magen enth\u00e4lt eine fchwarze Fl\u00fcflig-keit, ift durchlichtig und gelb, der Darm ift \u00e4ufserft kurz und d\u00fcnn, an feinem Anf\u00e4nge finden lieh fechs, mit einer tveifsen Subftanz angef\u00fcllte Gallengefafse. Immer fand ich den Darm leer. Deshalb, wegen feiner Enge, und weil man im zweiten Magen der Puppe die fchwarze Subftanz der Larve findet, glaube ich mit meinen Vorg\u00e4ngern, dafs die Larve keinen After hat und keinen Koth auswirft, Bei einer ganz jungen Puppe fand ich den Darm wie Fig. II. d) Speifer\u00f6hre, a) erfter Magen, leer, klein, und in ein blolses Rohr verwandelt, rechts findet fich ein r\u00f6hrenf\u00f6rmiger, leerer Blinddarm c, der bei der Larve auch nicht im Rudiment vorkommt, fich alfo wahrfcheinlich auf Koften der W\u00e4nde des er-ften Magens durch Ausfproffen entwickelt hat. OefFnet man den noch gelben zweiten Magen b, fo kann man einen ganz freien, harten, weifsen Cylinder hervorziehen, der eine fchwarze Fl\u00fcffigkeit enth\u00e4lt, jener die innere, nicht ausgeftoLene Haut, diefe das Ueberbleibfel der Nahrungsmittel, Bei den fp\u00e4tern Puppen f\u00fcllt lieh der Blinddarm c mit einer gr\u00fcnlichen Fl\u00fcffigkeit. Wahrfcheinlich ftellt er die obern Blindd\u00e4rme mehrerer Infekten dar. Bald nach dem Auskriechen giebt das voll-kornmne Infekt die innere Magenhaut mit der fclnvarzen Feuchtigkeit durch den After von lieh, Der Dannkanal","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\ndeffelhen unterfclieidet fich wenig von dem der Puppe.\nS. Fig. 12.\n3) Hvmenoptera. \u00c4) Biene (Apis mellifera.') Ein St\u00fcck Honigwabe reicht zum Studium der Metamovpliofe des Darmkanals der Biene hin, indem es Larven und Puppen aus allen Perioden enth\u00e4lt. Der Darmkanal der Larve ift hanptf\u00e4chlich ein gerader, hinten keulenf\u00f6rmig antic-fchwol!ner Schlauch, der faft die ganze L\u00e4nge des K\u00f6rpers einrimmt, und einen ge Iben Brei enth\u00e4lt, der Magen. Der Darm ift ein kurzer, d\u00fcnner, wenig gewund-ner Faden. S. Fig. 13. Die innere Haut des Magens hangt nicht an der \u00e4ofsern, bildet einen Minden Sack, und fetzt fiel) nick in den Darm fort, der lie auch, feiner Enge wecon , nicht aufnehmen kann W\u00e4hrend der Verpuppung verk\u00fcrzt lieh der Magen, die Speifer\u00f6hre verl\u00e4ngert lieh , im vordem Theile des Magens entftelit bald eine Einfchn\u00fcvvmg, welche die beiden M\u00e4gen der Biene trennt. Die j\u00fcngfte Puppe hat keine innere Magenhaut mehr, wohl alter noch die fchon eingefchioffeue Larve, und offenbar wirft (liefe lie daher mit der \u00e4ufsern Haut ab, wie die Kaupen durch den After. Am Magen der Puppe erfeheinen (O bald die Gallengef\u00e4fse und eine Scheidung dos d\u00fcnnen und dicken Darms. Fig. 14, ift der Dann der Biene,\nB)\tSti-au iwoespe. (Palift es gntliva F.) Fig. 15. ift der Darm\" der Larve. Erbat, wie bei der Bienenlarve, keinen. Ausgang. Der Magen betteln aus drei nicht Verbund ne n Hainen , deren mittlere und innerfie nach hinten blinde S\u00e4cke bilden. Bei eingefchlofsnen Larven fehlen die zweite und dritte. Der runde Magen der Larve verengt und verl\u00e4ngert lieh allm\u00e4hlich, fcbu\u00fcrt lieh in eine vordere und hintere. H\u00e4lfte ab, wovon blofs die hintere eine grauliche Subftariz enth\u00e4lt, weshalb die vordere wohl nur ein Anhang der Speifer\u00f6hre ift. Die kleine, rundliche Anlch well ung am Ende des Darmes wird Dickdarm. Beim vo\u00fckommnexi Infekt (F. 16.) ift der erfte Mauen leer, der zweite enthalt eine braune, der Diclc-darm eine kreidenartige Subftanz.\nC)\tS\u00e4genfliege. (Tenth eda.) Die Art, welche ich zu keiner der bel'chriebnen mit Beftimmtheit rechnen kann,","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"289\nlebt auf Crataegus oxyaeantha. Im Auguft fangen die Larven an, fich einzufpinnen. Ihr Gefpinnft befiehl \u00e4ufser-lich aus grober Seide, unter diefer aus einer feften, harten, br\u00fcchigen, aus derleiben Suhftanz gebildeten, aber nicht gefponnenen, fondern in Schichten abgefetzten Schale. Bis zum M\u00e4rz blieben fie als Larven in diefem Gefpinnft, dann wurden fie Puppen, und im April erfchienen lie als voflkommne Infekten. Fig. 17. ftellt den Darm der Larve dar. Der anfehnliche Magen ift in der Mitte ftarlc gefaltet, wodurch zwei neben einander liegende feil liehe Kan\u00e4le entftehen, die innere Magenhaut ift nur gegen das Ende des Larvenzuftandes deutlich. Es finden lieh zwei betr\u00e4chtliche, mit einer gelben Fl\u00fcffigkeit angef\u00fcllte Seidengef\u00e4lse. Sogleich nach dem Einfpinnen verk\u00fcrzt fich die Larve betr\u00e4chtlich, wird dadurch gerade, ftatt dafs fie anfangs gekr\u00fcmmt lag, die Haut der Larve trennt fich, vorz\u00fcglich'hinten, von der Puppenhain, der Magen ift kleiner, nicht mehr gefaltet. Am 2ofren Tage enthielt'er noch feine innere Hanl. Im Oktober haue der Darmkanal die Geftalt von Fig. 19. Im Anf\u00e4nge des M\u00e4rz war die Nymphe noch von der Larvenhaut umgeben, allein fchon fait zur Fliege umgeftaket, cter Magen ift jetzt in zwei H\u00e4lften getheilt, fehr verengt und hinten gekr\u00fcmmt, der d\u00fcnne Darm ftark gef neckt, der dicke bildet eine runde Anfchwellung. Am Ende des M\u00e4rz wurde die Larvenhaut abgeworfen , die Nymphen blieben aber bis zum \u00ee\u00e7ten April in dem Gefpinnft, worauf fie es als vofikommne Infekten veriiefsen. Den Darmkanal ftellt Fig. 20. dar. Im Thorax fanden lieh zwei giofse, mit den feitlichen Stigmaten zufaminenh\u00e4ngende Luftlacke.\nAus dem fr\u00fcher fchon von der Larve des Ameifen-l\u00f6wen, jetzt auch von der der Biene und Wespe bekannten Mangel des Afters fcheint zu folgen, dafs die Speilen derfdben blols n\u00e4hren, gar n.chts Auszuweriencies enthalten. Wirklich ift dies auch vom Zuckerft olt bekannt, und eben fo verhalten lieh wohl die feinften Theile der tbierifchen Fl\u00fcffigkeiten, welche die Nahrung des Amen","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nfenl\u00f6wen ausmachen. Schwieriger ift der Mangel des Afters bei der Larve der Wespe zu erkl\u00e4ren, \"welche mit groben Pflanzen - und Thierfubftanzen gen\u00e4hrt wird. Verinuthlieh werfen diefe ihre Exoremente durch den Mund aus, und lind deshalb mit dem Kopfe nach unten gerichtet. Die bei den Larven der Bienenk\u00f6nigin]! Statt findende Richtung der Zellen nach unten, hat ver-muthlich diefelbe Bedeutung, da diefe eine reichlichere und von der gew\u00f6hnlichen verfchiedne Nahrung erhalten. Die S\u00e4gefliege bietet eine fehr merkw\u00fcrdige Eigenth\u00fcm-lichkeit dar. Die Seidengef\u00e4fse der Larven finden lieh nicht im K\u00f6rper der Nymphe, fondern aufser demfeiben und unter der Haut der Larve, wogegen man lie bei den Raupen irt dem K\u00f6rper der Puppe wahrnimmt.\n4) Diptera. Die bienenartige Fliege (Eriftalis tenax F.) ift nur dem Aeufsern nach von Swammerdam und R\u00e9aumur befehrieben. Fig. 21. ftellt denDarmkanal der Larve dar. Die Speifer\u00f6lire \u00f6ffnet lieh in eine l\u00e4ngliche, vom Magen c abgefclm\u00fcrte H\u00f6hle b. Der Magen ift bei einer {) Linien langen Larve 5\" lang, vielfach gewunden und in den engen und kurzen Darm ge\u00f6ffnet. Vorn am Magen, fo wie am Anf\u00e4nge des Darms finden fich vier Gal-lengef\u00e4fse, wovon jene eine ungef\u00e4rbte, diefe eine gr\u00fcnliche Fl\u00fcffigkeit enthalten. Der Darm hat nahe am After l6 Blindd\u00e4rme, die lieh beim Auswerfen des Kothes nach aufsen kehren. Auf beiden Seiten des Darmkanals liegen zwei l\u00e4ngliche K\u00f6rper, die defto gr\u00f6fser find , je n\u00e4her die Metainorphofe r\u00fcckt, Fig. 22. Es lind an ihrem vordem Ende umgebogene Kan\u00e4le: diefe enthalten eine milchige, vorzugsweife zur Ern\u00e4hrung der Puppe dienende Fl\u00fcffigkeit. Aufserdem h\u00e4ngen auch die obern und untern Gallengef\u00e4fse mit ihnen zufammen, indem fie, \u00e4ufserft zart werdend , fich auf diefen MilctikaniUen verbreiten. Auf beiden Seiten liegen zwei betr\u00e4chtliche Trach\u00e4en, welche durch den von Reaumur beTchriehnen, im Schw\u00e4nze befindlichen Luftgang mit Luft angef\u00fcllt werden. Bei den Fliegen finden heb zwei grofse, von Luft ftrotzende Kugeln, Beh\u00e4lter der Luft f\u00fcr die Trach\u00e4en. Die Speife-r\u00f6hre ift d\u00fcnn und lang. Der Magen hat am vordem Ende vier blinde, fehr kurze Anh\u00e4nge, die vier obern Gallengef\u00e4fse. Aus dem untern Ende der Speifer\u00f6hre","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"291\ntritt aufserdem ein langer enger Gang, der zu einem Sacke f\u00fchrt, der mit derfeiben jNahrnngsfubftanz als der Magen angef\u00fcllt, aTo ein wahrer Panjen und Speifenbe-b\u00e4lter iTt. Der Magen d ift lang, eng, vielfach gewunden. Der Darm eng. wenig gewunden , ohne Dickdarm.\nSchon 24 Stunden nach dem Einkriechen der Larve ift der leere Magen auf 2\" 6 \" verk\u00fcrzt, die Milchg\u00e4nge find halb leer. Nach 2 Tagen ift der Magen noch k\u00fcrzer, die Blindd\u00e4rme find verfchwunden, die obern Gallenge-f\u00e4fse fangen gleichfalls zu fchwinden an, die Milchkan\u00e4le find kleiner, die Trach\u00e4enmaffe zufammengefallen, luftleer. Nach 4 Tagen ift der Magen nur 9\"'lang, die innere Haut getrennt, die H\u00f6hle c von Fig. 22. in einen blinden, langen Kanal, das Rudiment des Panfen, umgewandelt, die obern Gallengef\u00e4fse find fo kurz als bei der Fliege. Die Trach\u00e4enk\u00f6rper und Milchkan\u00e4le find verfchwunden. Am 5tenTage erfcheinen die Luft-f\u00e4cke, jeder h\u00e4ngt durch einen Kanal mit den am zweiten Tage erfcheinenden grofsen H\u00f6rnern znfammen, der Panl'enkanal ift am blinden Ende ausgedehnt.\nAm 6ten Page ift faft alles wie hei der Fliege, die am loten Tage vollendet ift. Das Schickfal der innern Magenhaut konnte ich nicht ausmitteln.\nDen erw\u00e4hnten Panfen , den noch niemand bei den Infekten nachwies r), fand ich nachher auch hei M. vomi-toria , M. caefar und Tab. bovi/lus Fi, nur f\u00fchrt fein Gang in den Anfang des Magens, und er feibft befteht aus zwei, runden Talchen. R\u00e9aumur (M\u00e9m. T. 4. p. 260.) hielt diefes Organ f\u00fcr das Herz. Unftreitig heft\u00e4ligt die Entwicklung deffeiben aus dein Vormagen die oben ge\u00e4ufserte Vermuthung der Entftehungsweile des blinden Anhangs beim Ameifenl\u00f6wen.\n5) Coleoptera. Dytiscus r^rginalis 1 2). Darmkanal der Larve Fig. 24. e) kurze, haarfeine Speifer\u00f6hre ;\n1)\tWirklich? S. Ramdohr \u00fcber den Darmkanal derlnfekten 1811, der diele Bildung bei diefer und andern Arten nach wies. Auch die Anordnung der Cigale iirdCerco/jijkommt damit \u00fcberein. M.\n2)\tIm Original fteht fortw\u00e4hrend: Hydrophiles piceus, inJefl'en\noffenbar falfch, da die B minimum durchaus nicht f\u00fcr dielen > genau aber f\u00fcr Dytiscus gelten.\tM.","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"a) erfter, fehr weiter, gerader Magen; c) zweiter, gekr\u00fcmmter, kleinerer; 6) langer d\u00fcnner Darm, an deffen Anf\u00e4nge lieh vier fehr lange Gallengef\u00e4fse finden, die vielfach gewunden, am Darme liegen, und lieh, anaftomolirend, und fo einen Kreis bildend, an derfelben Stelle endigen; c) weiter Blinddarm mit einem blinden Anh\u00e4nge u ; r) kurzer Maftdarm; d) After zwilchen den refpirirenden Schwanzanh\u00e4ngen, die zu den grofsen Trach\u00e4enft\u00e4mmen f\u00fchren. Mit Beftimmtheit kann ich Ta\"en, dafs ich blol's bei diefer Larve keine freie, innere Mtwenhaut fand. Der Darmkanal des vollkommnen Infekts bietet keine bedeutenden Verfchiedenbeiten dar. S Firn 25\u00bb a) Weite Speifer\u00f6hre; b) erfter, d\u00fcnnh\u00e4uti-rrer- c) zweiter, oder Fleifchmagen mit zehn harten Horn-platten ; d) dritter Magen, der \u00e4ufserlich \u00fcberall mit, unftreitig abfondernden feinen Zotten befetzt ift, die neu entftandne obere Gallengef\u00e4fse find. /) Zw\u00f6lf-finoerdarm, an deffen Ende vier Larvengallengef\u00e4fse ; k) D\u00fcnndarm ; i) Blinddarm mit kurzem Anh\u00e4nge ; 0) Maftdarm. Der Darmkanal des vollkommnen Infekts unter-fcheidet fich von dem der Larve vorz\u00fcglich nur durch die Zahl und Bildung der M\u00e4gen. Die Ver\u00e4nderungen \u201eefchehen folgendermafsen. Die Larve bleibt IO Tage in der Erde, ehe lie ihre Haut abwirft. Unterdefs \u00e4ndert fielt ihr Bau wenig. Der Darm verkleinert lieh nur, ver\u00e4ndert aber feine Geftalt nicht. Kopf und Kauwerkzeuge treten allm\u00e4hlich aus den harten gleichnamigen Theben der Larve, deren Haut lieh endlich auf dem K\u00fccken fpaltet. Hierauf tritt die Puppe oder das voll-kommne, nur noch fehr weichh\u00e4mige, und blofs mit Rudimenten von Fl\u00fcgeln und Fl\u00fcgeldecken verliehene Infekt hervor. Der Darm hat diefelbe Form als vorher, nur ift er kleiner und ganz leer. Die beiden feitlichen Trach\u00e4enk\u00fcrper lind platt und luftleer. Zehn Tage nachdem die Puppe die Larvenhaut abgeftofsen hat, erfcheint der Fleifchmagen \u00e4ufserlich, aber noch ohne Platten, und blofs durch eine Einfehn\u00fcvung im untern Theile des erften Larvenmagens. Der zweite Magen der Larve, der zum dritten des K\u00e4fers wird, erfcheint an der Oberfl\u00e4che leicht oezottet. Alle diefe Theile lind leer, nur der dicke Dann enth\u00e4lt etwas fchwarze Subftanz, vermuthlich Galle. Die\n' beiden","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"beiden Trach\u00e4enk\u00f6rper find verfchwunden. Am I5fen Tage erfcheinen die Knorpel platten im Fleifchmagen, und die Anh\u00e4nge des dritten Magens haben lieh verl\u00e4ngert. Am 20ften Tage ift der Fleifchmagen vollendet, die ob\u00e9ra Gallengef\u00e4fse haben ihre volle L\u00e4nge, der dritte Magen enth\u00e4lt eine, vermuthlich von ihnen alwe-fonderte gelbe Fl\u00fcffigkeit, der erfte Luft. Am 4of>en Tage nach dem Einkriechen der Larve, am 30ften nach Abwerfen der Haut, kommt der K\u00e4fer zum Vorfchein.\nKe fuit at e,\n1)\tDer Darmkanal der vollkommnen Infekten, fo verfcliieden er auch von dem der unvollkommnen fey, ift doch nur derfelbe verfcliiedentlich abge\u00e4ndert, und den neuen Nahrungsmitteln angeeignet, wie, nach Sauig-ny\u2019s Entdeckung die Mundtheile des Schmetterlings nur die abge\u00e4nderten Mundtheile der Raupe find.\n2)\tDie innere Magenhaut kommt nicht blofs den Raupen zu, wenn fie gleich der Larve des Dytiscus mar-ginalis , und hiernach vielleicht mehrern andern fehlt.\n3)\tDie Haupttrach\u00e4en der Larven fcheinen w\u00e4hrend der Metamorphofe allgemein zu verfcliwinden ; doch find die des vollkommnen Infekts wahrfcheinlich nur die abge\u00e4nderten Larventrach\u00e4en.\n4)\tBei einigen Infekten, z. B. dem Ameifenl\u00f6wen, denDytisken, wachfen w\u00e4hrend der Metamorphofe neue eigentli\u00fcmliche Abfonderungsgef\u00e4fse aus dem Darmkanale hervor, eine h\u00f6chft merkw\u00fcrdige Thatfache.\n5)\tBei allen Larven habe ich den Fettbeh\u00e4lter der Raupen gefunden.\n6)\tBei einigen Larven fehlt der After, fo wie mehrere Dipteren einen Panfen hefitzen.\nIX. D \u00fctr och et \u00fcber die F\u00f6tush\u00fcllen. Nach dem Bericht von C hau met o n, (In Leroux\u2019s Journal de med. T. 35. p. 49 ff.)\nDie Abhandlung betrachtet 1) die H\u00fcllen des F\u00f6tus des Vogels ; 2) der Uphidier und Saurier ; 3) der Balra-chier; 4) des Schafes.\nM, d, Archiv IV. 2.\nu","page":293}],"identifier":"lit14231","issued":"1818","language":"de","pages":"285-293","startpages":"285","title":"\u00dcber die Metamorphose des Darmkanals der Insekten: Journal de physique etc., Tom. 86, 1818, p. 130 ff.","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:26.228049+00:00"}

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