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{"created":"2022-01-31T14:09:17.862301+00:00","id":"lit14247","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Lewandowski, Alfred","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 1: 217","fulltext":[{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturberichi.\n217\nJ. Gaule. Physiologische Demonstration. CorrespondenzM. f. Schweizer \u00c4rzte 1890. No. 10.\nDer \u201eGesellschaft der \u00c4rzte in Z\u00fcrich\u201c stellte Prof. Gaule in der Sitzung vom 8. M\u00e4rz einen Hund vor, dem er nach dem Vorg\u00e4nge von Goltz die Foci (vulgo Centren) der Vorder- und Hinterpfoten exstirpiert hatte, (Die Foci waren durch Aufsuchen der durch den galvanischen Strom erregbaren Stellen festgestellt worden.)\nDer Vortragende teilte mit, dafs das Tier durch halbj\u00e4hrige Dressur den Einflufs der Intelligenz auf seine Bewegungen wiedererlangt habe. In der That gab der Hund auf Kommando die gew\u00fcnschte Pfote, bediente sich beim Ausgraben von versteckten oder eingewickelten Fleischst\u00fcckchen beider Pfoten mit gleicher Leichtigkeit und gab noch eine Reihe anderer Proben von durchaus intelligentem Gebrauch seiner Vorderpfoten. Allerdings waren seine Bewegungen, wie immer in solchen F\u00e4llen, plump und von zahlreichen zwecklosen Mitbewegungen begleitet.\nIn der Analyse des Ph\u00e4nomens kam G. zu dem Schlufs, dafs, da erstens an der Grofshirnrinde als dem Sitze der Intelligenz festzuhalten sei, zweitens aber eine restitutio in integrum exstirpierter Teile er-fahrungsgem\u00e4fs nicht eintr\u00e4te, andere Teile unter Bildung neuer Verbindungsbahnen die Rolle der verlorenen Foci \u00fcbernommen haben m\u00fcfsten.\nGegen diese Ansicht wurden vornehmlich zwei Bedenken erhoben. Das eine richtete jj sich gegen die Ausbildung neuer Nervenfasern unter Hinweis auf die zahlreichen, gew\u00f6hnlich nicht benutzten Reservebahnen des Gehirns, die nur \u201eausgeschliffen\u201c zu werden brauchten (Honegger). Das zweite gab dem Zweifel Ausdruck, ob hier wirklich die ganze motorische Rindenregion der Pfote entfernt sei. Vermutlich sei ein Teil nicht nur der Pyramidenbahn, sondern auch der zugeh\u00f6rigen Rinde, vor allem des wegen seiner tiefen Lage der Reizung und Entrindung schwer zug\u00e4nglichen sulcus calloso-marginalis stehen geblieben. Demnach l\u00e4ge keine Bildung neuer Faserverbindungen vor, sondern nur eine Wiederaufnahme der Th\u00e4tigkeit seitens jener durch die Operation vor\u00fcbergehend funktionell (cirkulatorische St\u00f6rungen) gesch\u00e4digten Regionen (v. Monakow).\nDer Vortragende erkl\u00e4rte, unter Aufrechterhaltung seiner Ansicht, den Hauptwert darauf legen zu wollen, dafs von den Leistungen des Hundes Akt genommen werde. Was anatomisch wirklich im Gehirn vorl\u00e4ge, werde er durch nochmalige Absuchung des Gehirns mittelst des elektrischen Stroms und durch postmortale mikroskopische Untersuchung feststellen,\tAlfr. Lewandowski (Berlin).\nW. Bechterer. \u00dcber Erscheinungen, die nach Zerst\u00f6rung verschiedener Teile des Nervensystems hei neugeborenen Tieren beobachtet werden, und \u00fcber die Entwickelung der Gehirnfunktionen bei denselben.\nMedizinskoje Obosrenje 1890. No. 4. (Ref. i. Neur. Centralbl. v. Rosenbach).\nDie Operationen an markhaltigen Teilen des Gehirns von neugeborenen bringt dieselben Effekte hervor, wie bei erwachsenen Tieren, an den marklosen Teilen aber fehlen sie h\u00e4ufig oder sind gemildert.","page":217}],"identifier":"lit14247","issued":"1890","language":"de","pages":"217","startpages":"217","title":"J. Gaule: Physiologische Demonstration. Correnspondenzbl. f. Schweizer \u00c4rtze 1890, No 10","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:09:17.862307+00:00"}