Open Access
{"created":"2022-01-31T16:22:56.335392+00:00","id":"lit14251","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ebbinghaus, Hermann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 1: 128-129","fulltext":[{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nLitteraturbericht.\nvon Empfindungen. Die Hauptstellen sind: 1. Ma leer anche (Rech, de la V\u00e9rit\u00e9, 11e \u00e9claire.): \u201e . . . On ne peut d\u00e9couvrir clairement le rapport qui est entre le plaisir et la douleur, la chaleur et la couleur; ... on ne peut d\u00e9terminer exactement le rapporf\u2019qui est entre le vert et le rouge, le jaune et le violet, ni m\u00eame entre le violet et le violet.\u201c (Alles von den Empfindungen selbst und nicht von den \u00e4ufseren Reizen zu verstehen.) 2. Ploucquet (Methodus calculandi in logicis, 1763, Einl.): \u201eQuaeritur, num incrementa lucis et ejusdem d\u00e9cr\u00e9menta exprimi possint quantita-tibus arithmeticis vel geometricis. Respondeo negando. ... Id enim quod percipitur in ipsa visione lucis fortioris non est perceptio debilioris et debilioris. Itaque lucis intensio'qua imago non metienda est ex ad-ditione minoris et minoris, sed ex intensione unius ejusdemque imaginis, quae intensio et remissio toto coelo differt a positione et positione, seu repetitione plurium.\u201c (Wie J. wahrscheinlich zu machen sucht, beruhen die bekannten abf\u00e4lligen Aufserungen Kants \u00fcber die Psychologie in der Vorrede zu den Metaphys. Anfangsgr\u00fcnden d. Naturw. auf Einwirkungen Ploucquets.) 3. Galluppi (Saggio filos. sulla critica della conoscenza, 1819): \u201e. . . Cosi la quantit\u00e9 appartiene sempre all\u2019 oggetto della sensazione, e non mai alla sensazione.\u201c\nWas diese Reminiscenzen auch f\u00fcr gegenw\u00e4rtig beliebte Er\u00f6rterungen lehren, ist, dafs es mit den einleuchtendsten Umgrenzungen dessen, was man kann, und den scharfsinnigsten Deduktionen dessen, was man nicht kann mid niemals k\u00f6nnen wird, eine eigene Sache ist. Es ist im ganzen zweckm\u00e4fsiger, solche Bestimmungen der Zukunft zu \u00fcberlassen und dieser von den jeweiligen beschr\u00e4nkten Gesichtspunkten der Gegenwart aus nicht vorzugreifen. Ich erbaue mich in dieser Beziehung bisweilen an ein paar Zeilen in Comtes Philos, astronomique (Cours de Philos, pos. XIXe le\u00e7., Anf.). Comte will auch, ehe er der Sache zu Leibe geht, \u201ecommencer par circonscrire avec exactitude le v\u00e9ritable champ des connaissances positives que nous pouvons acqu\u00e9rir \u00e0 l\u2019\u00e9gard des astres.\u201c Er findet dann aus den und den Gr\u00fcnden: Nous concevons la possibilit\u00e9 de d\u00e9terminer les formes des astres, \u201eleurs distances, leurs grandeurs et leurs mouvements; tandis que nous ne saurions jamais \u00e9tudier par aucun moyen leur composition chimique etc. . . . En un mot . . . nos connaissances positives par rapport aux astres sont n\u00e9cessairement limit\u00e9es \u00e0 leurs seuls ph\u00e9nom\u00e8nes g\u00e9om\u00e9triques et m\u00e9caniques, sans pouvoir nullement embrasser les autres recherches physiques, chimiques etc.\u201c Alles vollkommen zwingend, gar nicht anders denkbar, noch sehr viel plausibler als die Nichtmefsbarkeit von Empfindungen \u2014 im Jahre 1834; und wiederum alles vollkommen antiquiert, g\u00e4nzlich unfruchtbare Spekulation \u2014 im Jahre 1860.\tEbbinghaus.\nM. Radakovic. \u00dcber Fechners Ableitungen der psychophysischen Mafs-formel. Vierteljdhrsschr. f. wiss. Philos. XIV (1890). S. 1\u201426.\nBekanntlich werden gegen die Art und Weise, wie Eechner aus den Beobachtungsresultaten \u00fcber eben merkliche Unterschiede seine logarith-mische Formel f\u00fcr die Beziehungen zwischen Reizgr\u00f6fsen und Empfin-dungsgr\u00f6fsen ableitete, immer noch Einwendungen erhoben. Mit Bezug","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n129\nhierauf giebt E. einerseits eine eingehende und sorgf\u00e4ltige Diskussion der Voraussetzungen, welche den drei verschiedenen von Fechner gegebenen Ableitungen unausgesprochen zu Grunde liegen, und versucht andrerseits, um mancherlei hierbei sich ergehende Bedenken zu vermeiden, eine neue und strenge Ableitung. Unter den Annahmen, dafs die Funktion, welche die Abh\u00e4ngigkeit der Empfindung von den Eeizen ausdr\u00fcckt, stetig und differenzierbar ist, sowie dafs sie zwischen ihrem Anfang und Ende keine Maxima und Minima hat, sondern ununterbrochen zunimmt, gelangt er zu der logarithmischen Formel mit Hilfe des Tay-LORSchen Satzes, in einer Weise, die eine verk\u00fcrzte Darstellung nicht zul\u00e4fst.\tEbbinghaus.\nH. M\u00fcnsterberg. Beitr\u00e4ge zur experimentellen Psychologie. Heft 2 Freiburg i. B., Mohr, 1889. 234 S. M. 4.\nDer Verfasser, Privatdocent der Philosophie in Freiburg, teilt in den \u201eBeitr\u00e4gen\u201c die Eesultate von experimentellen Untersuchungen mit, die er in seinem Privatlaboratorium ausgef\u00fchrt hat. Die s\u00e4mtlichen Untersuchungen sollen ein gemeinschaftliches Ziel haben in der Bek\u00e4mpfung von Wundts Apperzeptionstheorie und in dem Nachweis, dafs alles, was dort der Th\u00e4tigkeit des Bewufstseins zugeschrieben wird, auf psychophysisch verst\u00e4ndliche Ver\u00e4nderungen des Bewufstseinsinhaltes zur\u00fcckzuf\u00fchren sei. Dieser Nachweis soll haupts\u00e4chlich experimentell gef\u00fchrt werden. \u2014 Nun enthalten zwar die bis jetzt vorliegenden Hefte wertvolle Versuchsthatsachen, leider aber auch eine grofse Zahl wenig oder gar nicht begr\u00fcndeter Theorien, welche die Hauptst\u00fctze der Beweisf\u00fchrung des Verfassers bilden. In dem hier folgenden Eeferate \u00fcber den Inhalt des zweiten Heftes beschr\u00e4nkt sich Eeferent auf die Anf\u00fchrung der Versuchsthatsachen und der Hauptpunkte der theoretischen Er\u00f6rterungen.\nDie erste Abhandlung \u201eDer Zeitsinn\u201c besch\u00e4ftigt sich mit den Grundlagen der Vergleichung von Zeitintervallen. Der Verfasser will durch Selbstbeobachtung festgestellt haben, dafs die Grundlage f\u00fcr alles Zeitsch\u00e4tzen Spannungsempfindungen bilden, und zwar sollen diese Spannungsempfindungen in den Muskeln der verschiedensten Organe dadurch hervorgerufen werden, dafs sich die Aufmerksamkeit den das Zeitintervall begrenzenden Eindr\u00fccken zuwende. Jeder Eindruck rufe reflektorisch Muskelkontraktionen hervor, welche eine Adaptation des Sinnesorganes und dadurch ein Deutlicherwerden der Empfindung bewirkten. Der Eintritt der fso entstehenden Spannungsempfindungen und des Deutlicherwerdens der Empfindung sei die Aufmerksamkeit selbst. \u2014 Von der Aufmerksamkeit als einem besonderen inneren Vorg\u00e4nge k\u00f6nne er durch Selbstbeobachtung nichts wahrnehmen und einen \u00fcber dem psychophysischen Mechanismus schwebenden rein geistigen Faktor d\u00fcrfe man nicht annehmen. Wenn nun noch w\u00e4hrend des Vorhandenseins der vom ersten Eindr\u00fccke ausgel\u00f6sten kontinuierlich abnehmenden Spannungsempfindung der zweite das Intervall begrenzende Eindruck eintrete, so habe man an der Intensit\u00e4t der Spannungsempfindung ein Mafs f\u00fcr die Gr\u00f6fse der Zwischenzeit. Da man ferner voraus w\u00fcfste,\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie.\t9","page":129}],"identifier":"lit14251","issued":"1890","language":"de","pages":"128-129","startpages":"128","title":"M. Radakovic: \u00dcber Fechners Ableitungen der psychophysischen Ma\u00dfformel. Vierteljahresschr. f. wiss. Philos. XIV (1890), S. 1-26","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:56.335397+00:00"}